Donnerstag, April 30, 2009

Auch in Deutschland wird die Krise zur Männer-Rezession

In Deutschland spielt sich gerade dasselbe ab, was ich hier schon mehrfach über die Entwicklung in den USA berichtet habe:

55 Prozent aller Arbeitslosen sind derzeit männlich - und es werden wohl noch mehr. Männliche Mitarbeiter seien von der aktuellen Wirtschaftskrise stärker betroffen als weibliche, sagte Heinrich Alt von der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen. Und die sind eindeutig: Während die Arbeitslosenquote bei Männern im April im Vergleich zum Vorjahr um 12,4 Prozent stieg, ist sie bei Frauen um 2,8 Prozent zurückgegangen. In absoluten Zahlen heißt das: Während 217.848 Männer ihren Job verloren haben, haben 46.939 Frauen sogar eine neue Stelle gefunden. (…)

"Frauen haben in einer Gesellschaft, in der Dienstleistungen immer wichtiger werden, schlicht die besseren Jobs", sagt Hans Bertram, Soziologe der Berliner Humboldt-Universität. Dass die Krise vor allem männliche Berufstätige trifft, überrascht den Soziologen deshalb nicht. "Das war historisch gesehen schon immer so, etwa beim Untergang der Stahl- und Kohleindustrie im Ruhrgebiet." Arbeitslosigkeit sei schon immer ein Teil des Lebensschicksals von Industriearbeitern gewesen, gehöre quasi zum Rhythmus der Industriegesellschaft: "So lange jemand jung und kräftig ist, kann er als Bauarbeiter gut verdienen. Aber wenn mit 35 Jahren die Knochen nicht mehr mitmachen, dann gibt es nur wenige Möglichkeiten."


Dass das "schon immer so" war, hat in den letzten Jahrzehnten natürlich niemanden daran gehindert, vollkommen einseitig allein von einer Benachteiligung der Frau in der Arbeitswelt zu quatschen.

Spiegel-Online berichtet. Und im Spiegel-Online-Forum darf man völlig abseits der im Artikel festgestellten Realität die Frage diskutieren "Leiden Frauen mehr unter der Wirtschaftskrise als Männer?"

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Lesermail (Dekonstruktivismus)

Genderama-Leser S. mailt mir:

Auf der Dir sicher bekannten Seite dieStandard.at wurde vor einem Jahr dem Firefox Plugin "Binnen-I be gone" eine Zitrone verliehen. Das habe ich zum Anlass genommen, die Sache weiterzuführen, denn das Binnen-I ist ja nicht die einzige Sprachgrauslichkeit, die so im Net auftaucht. Als bereits fertige Lösung verwende ich Privoxy, einen lokal installierten Proxy, der alle Inhalte filtert, bevor sie vom Browser dargestellt werden. Damit kann man auch beliebige Worte oder Wortgruppen suchen und sie durch eigene Texte ersetzen. Neben dem Binnen-I habe ich mir folgenden Satz vorgenommen, der unter jedem Standardforum im Anschluss an einen Artikel zu finden ist:

"Die Kommentare von User und Userinnen geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder."

In Würdigung der visionären Monty Python steht bei mir nun folgender Satz:

"Die Kommentare von User und Userinnen und Loretta geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder."

Das wollte ich natürlich allen Lesern mitteilen, aber leider hat die DieStandard-Redaktion meine Postings gelöscht. Was genau der Grund war, weiß ich leider nicht. Vielleicht war es auch mein Vorschlag, Worten, die Gruppen von Menschen bezeichnen, in Klammern den Prozentsatz der dort vertretenen Frauen anzufügen, z. B. "Feuerwehrleute (5%w)". Damit würde die Wirklichkeit in der Sprache reflektiert werden und nicht umgekehrt mit einer Art ideologisch-sprachmagischem Schreiben die Wirklichkeit vorgeschrieben.

Oder die haben einfach keinen Humor.

Es gibt mit dieser Filtertechnik allerhand lustige Möglichkeiten. So kann jeder, der entsprechende Ideen hat, einen Filter nur für z. B dieStandard oder Emma zum Download bereitstellen, oder auch einen eigenen nur für einen bestimmten Artikel. Bei Emma-Artikeln würde ich beispielsweise "Macho" durch "Frauenliebling" ersetzen oder "Powerfrau" durch "Arbeitet-wie-ein-Mann". Damit verlieren die Ideologen an Kontrolle, weil sie nie genau wissen, wie ihre Botschaft bei den Lesern ankommt, und diese können den Stereotypenstrom elegant umschiffen.

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"Wie aus kleinen Helden echte Kerle werden"

Jungen sind die neuen Sorgenkinder. Waren es früher die Mädchen, die in vielen Bereichen benachteiligt waren und besondere Förderung brauchten, gelten heute eher die Jungs als das «schwache Geschlecht». Dabei sind Jungen heute nicht unbedingt anders als früher. Der Erziehungsstil ist es, der sich gewandelt hat.


In dem Artikel steht eigentlich für Genderama-Leser nichts Neues drin. Ich verlinke ihn aus purer Eitelkeit, weil darunter auch mein neues Buch empfohlen wird. :-)

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"Medien im Blutrausch"

Im Blog von Stefan Niggemeier argumentiert Matthias Dittmayer, inwiefern die kürzlich wieder aufgekommene Hysterie über "Killerspiele" auf einer miserablen Recherche beruhe (mit Playmobil-Video).

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Pizzey: "Frauen erschöpft vom Kampf für Gleichberechtigung"

Die Zahl der prominenten Frauen, die sich der Analyse anschließen, für die Eva Herman hierzulande aus den Medien gemobbt wurde, wächst international weiter an. Momentan stößt Erin Pizzey dazu:

Women have won the war for equality but it has left many of them imprisoned and exhausted, a pioneering feminist has claimed.

Campaigner Erin Pizzey, who founded the world's first refuge for battered women in 1971, claims the idea of women happily combining a career and a family has proved to be a myth. The 70-year-old said women's 'freedom of choice' to have both has left them with less spare time than they had before. But she added that many now did not understand what they had lost.

Speaking as part of a BBC programme about the role of women in the workplace, she said many are mothers who are having to juggle jobs at the same time. She said: 'There's been a subterranean war between men and women which has been won by women and they don't actually understand what they've lost.'

The campaigner added: 'I don't think anybody foresaw that what a freedom of choice would do is imprison many. Many women, they don't have a choice now, they have to work, they have to work hard, and I just see an exhausted generation of women trying to do it all.'


Hier geht es weiter.

Kaum vorstellbar übrigens, wie "erschöpft" die Frauen vom Kampf um Gleichberechtigung erst wären, wenn es von uns Männern irgendeinen Widerstand gegeben hätte ...

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Mittwoch, April 29, 2009

Wendy McElroy: Gute Frauen müssen den Mund aufmachen

Wendy McElroy, Vorsitzende der liberalen Feministinnen in den USA, richtet eine klare Aufforderung an alle Frauen mit Charakter:

Stand up for the values that have been ravaged by PC feminism: freedom of speech, parental control of children, the rights of men, and the ability to rise through merit alone.

Every day offers opportunities to transform the culture. When a friend launches into a male-bashing diatribe, remind her that she's talking about your husband or son...and object. When a co-worker loses a deserved promotion because of affirmative action, give him moral support. When public schools teach your child values you abhor, complain to the School Board.

But be prepared to argue because political correctness will die as it lived -- kicking and screaming ad hominem abuse as a substitute for arguments. If you defend your husband, you may be called anti-woman. If you protest affirmative action, you'll be slurred as a racist. If you don't want gay teachers "coming out" in school at taxpayers' expense, you'll be labeled homophobic.


Hier geht es mit einigen Tipps für solche Gespräche weiter.

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Angela Merkel: "Gottseidank bin ich in keiner Krippe aufgewachsen"

Bekanntlich plant Familienministerin Ursula von der Leyen eine riesige Krippewelle für Deutschland, damit Mütter ihr Kind möglichst früh in staatliche Hände geben und in den Beruf zurückkehren können. Dumm nur, dass Kanzlerin Merkel eines ihrer aktuellen Interviews nicht mit der Übermutter der Nation abgesprochen hat. Maria Steuer vom Familiennetzwerk kommentiert süffisant:

Im politischen Monatsmagazin Cicero, Heft Mai 2009, wird Angela Merkel auf die Frage nach ihrem unerschütterlichen Frohsinn, der sie seid ihrer Kindheit begleitet, zitiert: „Vielleicht bin ich so geworden, wie ich bin, weil meine Eltern mich nicht in eine Krippe geschickt haben....Das hat mein Vater, der Pastor, nicht geduldet."

Das ist das deutliche Signal eines Umdenkens in der Bundesregierung! Im Interesse aller kleinen Kinder sind wir sehr froh darüber, dass die Bundeskanzlerin so offensichtlich erkennt und emotional nachspüren kann, dass der frühe Krippenbesuch nicht nur Einfluss auf die Kindheit, sondern ebenso auf die Gemütslage im Erwachsenenalter hat.

Seit Jahren weist das Familiennetzwerk auf die Risiken der frühen Fremdbetreuung hin. Auf Fachtagungen und in Pressemitteilungen wurden die wissenschaftlichen Untersuchungen, die die Risiken und Spätfolgen von frühkindlicher Krippenbetreuung beschreiben, immer wieder dargestellt und veröffentlicht. Jetzt erhält das Netzwerk unerwartet Rückhalt von höchster Stelle.


Hier findet man den dürftigen Rest des Artikels, den mein räuberisches Langzitat noch übrig gelassen hat – hauptsächlich ein interessanter Veranstaltungshinweis.

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Selbsthilfegruppe für geschlagene Männer – in Tunesien

Es bleibt dabei - häusliche Gewalt auch gegen Männer ist ein weltweites Problem und macht entgegen allen Klischees auch vor der islamischen Kultur nicht halt:

Wie die tunesische Wochenzeitung "Al-Mulahiz" in ihrer Ausgabe vom Dienstag berichtete, wurde in dem arabischen Land jetzt eine Selbsthilfegruppe für Ehemänner gegründet, die von ihren Frauen misshandelt werden.


Hier erfährt man mehr.

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Werberat beanstandet männerfeindliche ARD-Reklame nicht

Der Werberat reagiert so wie erwartet, nämlich im Sinne des herrschenden Zeitgeistes. Folgende Mail erreichte mich gerade:

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

wir nehmen Bezug auf Ihre Beschwerde vom 20. April und unseren Zwischenbescheid vom 22. April 2009.

Nach Überprüfung der oben genannten Werbemaßnahmen und unter Berücksichtigung der uns inzwischen zugegangenen Stellungnahme des werbenden Unternehmens kommt der Werberat zu dem Ergebnis, die Hörfunkspots nicht zu beanstanden.

Der werbende Sender ARD legt dar, dass die Spots keine Diskriminierung aus Gründen des Geschlechts beinhalten, sondern verschiedene Lebenssachverhalte thematisieren, in denen manche Männer (an unseriösen Finanzgeschäften beteiligte Banker, Unfallverursacher, Ehebrecher) ein Verhalten zeigen, das aus weiblicher Sicht Anlass zu Kritik gibt.

Es gehe in den Spots nicht darum, Männer generell herabzuwürdigen, sondern gewisse Geschlechter-Klischees aus Sicht einer der Protagonistinnen der beworbenen Fernsehserie darzustellen.

Auch der Werberat sieht den Schwerpunkt der Spots in der Behandlung von typischen Geschlechterklischees, die aus Sicht der Sprecherin subjektiv behandelt werden. Dies als pauschale Herabwürdigung von Männern zu interpretieren, würde den Inhalt der Spots unserer Ansicht nach überdehnen. Aus diesen Gründen entscheidet der Werberat hier gegen eine Beanstandung.

Mit freundlichen Grüßen


Mit dieser Entscheidung sagt der Werberat mehr über sich selbst aus als über die beanstandete Reklame. Die Zuschauer bewerten sie dem aktuellen Ergebnis einer Umfrage zufolge nämlich komplett anders:

Die Radiospots für die ARD-Vorabendserie "Eine für alle" sind vor dem Werberat gelandet. Ist der Vorwurf der "sexuellen Diskriminierung" von Männern berechtigt?

Ja 72 %, (678)

Nein 27 %, (256)

Weiß nicht 1 %, (8)


Nach der vorliegenden Argumentation des Werberates müsste für dieses Gremium auch die Reklame für eine Serie "Männer können's besser", in der Frauen als "Versorgungsprostituierte" und "Unterhaltsschmarotzerinnen" beschimpft werden, vollständig okay gehen. Gut zu wissen, woran man ist.

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Gleichstellungsbehörde protestiert: Vize-Miss-Schweiz "zu sexy"

Das ist wohl der Unterschied zwischen Männerrechtlern und Feministinnen: Die erste Gruppe protestiert, wenn Männer in einer breit gestreuten Reklame schlecht gemacht werden, die zweite auch, wenn eine Frau als zu positiv rüberkommt:

Im engen Lederoutfit posiert Vize-Miss-Schweiz Rekha Datta für die Kamera, lässt dabei ihren BH hervorblitzen und zupft verführerisch an ihrem Reissverschluss. Die sexy Bilder für das Auktionsportal Labuyla entstanden letzte Woche, nur kurz nachdem die indischstämmige Beauty den lukrativen Werbevertrag mit der Elektronik-Firma an Land gezogen hatte. Nun sorgen die Fotos für Wirbel – und sollten gar verboten werden: «Die Gleichstellungsbehörde befand sie für zu sexy», erklärt Datta.


Hier geht es weiter (mit einigen sehr ansprechenden Fotos zur Veranschaulichung).

Die Lustfeindlichkeit der Frauenbewegung bleibt atemberaubend.

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ARD lässt "Schweine" verschwinden

Zwar berichten die Medien noch immer grob verfälschend über den Grund des männlichen Unmuts über die neue ARD-Serie "Eine für alle":

Werktags ab 18 Uhr ist die Welt noch in Ordnung. Zumindest im ARD-Vorabendprogramm. Da gibt es Hausfrauen, Friseurinnen, Lehrerinnen und – Gipfel der Emanzipation – Ärztinnen. Kein Wunder also, dass eine Flutwelle männlicher Entrüstung aufbrandete, als vor gut einer Woche ausgerechnet in einer öffentlich-rechtlichen Serie ihr Weltbild ins Wanken gebracht wurde. Von Grazien im Blaumann, die sich am durch und durch maskulinen Beruf des Schweißers vergreifen. Titel und Werbeplakate der Serie „Eine für alle – Frauen können’s besser“ (werktags um 18.50 Uhr) ließ die Herren der Schöpfung über „Männerverachtung pur“ klagen.


Dem unbenommen scheinen die Proteste erste Früchte zu tragen. Wie ein aufmerksamer Beobachter von MANNdat entdeckte, nimmt Das Erste sein Männerbashing allmählich zurück.

So heißt es in der ursprünglichen Fassung der Ankündigung zu Folge 8 der Serie "Eine für alle" noch:

Als sie alle feststellen, dass Männer eigentlich Schweine sind, solidarisieren sie sich und Dr. Schmidt gibt Lilli den Zahlungsaufschub.


Dieser Satz wurde vom Sender jetzt offenbar umgeschrieben zu:

Als sie ihren Frust über die Männerwelt entdecken, solidarisieren sie sich und Dr. Schmidt gibt Lilli den Zahlungsaufschub.


Das klingt zwar immer noch nach armen Frauen als Opfer der bösen Männer, aber es konnte wohl keiner erwarten, dass die ARD komplette Folgen umschreiben und neu drehen lässt. Insofern ist diese Entwicklung doch immerhin schon mal ein Schritt nach vorne.

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Dienstag, April 28, 2009

Von der Leyen: Fast jeder zweite männliche Surfer "schwer pädokriminell"

Das Blog Mediaclinique kommentiert.

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Kölner Stadt-Anzeiger fragt zitternd: "Müssen sich Männer nun ihrerseits befreien?"

Jungs befinden sich nach der Emanzipation der Frau in einer durchaus misslichen Lage. Sie sollen weibliche Eigenschaften adaptieren und ringen dabei mit ihren ureigensten Trieben. Müssen sich Männer nun ihrerseits befreien?


Diese Frage stellt Markus Schwering im "Kölner Stadt-Anzeiger". So eine Frage ist in der deutschen Medienlandschaft von heute ein bisschen so, als hätte man in der DDR Mitte der achtziger Jahre gefragt "Ist der Sozialismus vielleicht doch nicht so toll?" Das weiß auch Markus Schwering, und dass Schwering das weiß und dass ihm ob der Kühnheit seiner Frage ein wenig der Angstschweiß ausbricht, merkt auch der Leser – denn mit den folgenden Sätzen geht es lustig weiter:

Diese Kolumne ist politisch unkorrekt - und wer auf politischer Korrektheit besteht, sollte nicht weiterlesen. Ich selbst äußere das folgende auch nur zögernd - und mit gebührendem Abstand zum schreckensvollen Geschehen.


Wer nach dieser Vorrede noch genügend Wagemut zum Weiterlesen besitzt: Hier findet man den vollständigen Artikel.

MANN! Manchmal glaubste echt, sämtliche Journalisten des Landes sind vollkommen enteiert … Während die olle Schwarzer den größten Scheiß mit einer Selbstverständlichkeit vorträgt, dass einem das Grausen kommt, tun Leute, die auch mal für Jungen und Männer sprechen wollen, so, als würde sie dafür beim nächsten Morgengrauen ein schwarzer Kastenwagen abholen kommen. Auf meiner Homepage hatte ich vor ein paar Jahren mal einen Spruch von Bertrand Russell stehen: "Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel." Selten passte der so gut wie heute.

Vielleicht schreibt ihr dem Herrn Schwering ein paar beruhigende Kommentare, damit er zu zittern aufhört? Und wenn ihr ihm bei der Gelegenheit noch mitteilen könntet, dass der Amokläufer von Winnenden eben NICHT gezielt auf Mädchen geschossen hat, selbst WENN Alice Schwarzer das schreibt? Und dass Engagement für Jungen nichts mit Frauen-prügeln-Dürfen zu tun hat? Aber bringt es ihm besser vorsichtig bei; nachher werfen ihn solche Gedanken vollends aus der Bahn ...

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Männerbashing: Verspricht die junge Generation Hoffnung?

Als ob er an meinem letzten Blogeintrag anschließen würde, finden wir heute einen neuen Kommentar Prof. Gerhard Amendts in der "Welt":

Lange Zeit wagte niemand, den Versteinerungen des Reliktfeminismus zu widersprechen. Die alten Feindbilder verblassen. Die neue Generation scheint gegen eine Ideologie feindseliger Geschlechterbeziehungen immun.


Hier geht es weiter.

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"Eine für alle" weiterhin klinisch tot

Quotenmeter berichtet:

Am Freitag fiel die Serie mit 990.000 Zuschauern sogar unter die Millionen-Marke. Zu Beginn der zweiten Woche sah es nun immerhin ein wenig besser aus. Zufrieden kann man aber natürlich längst noch nicht sein, denn mit 1,19 Millionen Fernsehzuschauern fuhr «Eine für alle» einmal mehr einen desaströsen Marktanteil in Höhe von 5,9 Prozent beim Gesamtpublikum ein. Besonders ärgerlich für Das Erste: Die jungen Zuschauer, die man mit der Serie eigentlich erreichen wollte, blieben ebenfalls fern, sodass am Ende gerade mal 300.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren einschalteten.


Ob das an dem Versuch liegen könnte, ausgerechnet mit Sprüchen, die aus der "Omma" stammen könnten, junge Zuschauer zu ködern?

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Schwarzer: Ostdeutsche Frauen weniger verblödet als Westdeutsche

Ein kleiner Nachklapp zu meinem Beitrag von gestern:

Schwarzer: Ostdeutsche Frauen weniger verblödet als Westdeutsche

Alice Schwarzer lobt DDR-Verhältnisse

Werden jetzt also nicht nur Frauen gegen Männer ausgespielt, sondern auch West-Frauen gegen Ost-Frauen? Zumindest Maybrit Illner (ehemals SED) dürfte dies Schwarzer mit einer neuen Talkshow-Einladung danken.

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Montag, April 27, 2009

Alice Schwarzer hetzt weiter: "Männer erschrecken vor sich selbst"

Alice Schwarzer hat den Text ihres "Zeit"-Artikels online gestellt, in dem sie praktisch alle Männer mit dem Amokläufer von Winnenden in Sippenhaft nehmen will:

Bleibt die Frage, warum so viele Menschen so entschlossen wegsehen, Männer wie Frauen. Das hat wohl etwas mit Erschrecken zu tun und mit Verdrängung. Männer erschrecken vor sich selbst bzw. der Spezies, zu der sie gehören; Frauen erschrecken vor der (potenziellen) Gewalt von Männern. Dieser Amoklauf ist in der Tat eine Lektion für alle Männer und Frauen: als (potenzielle) Täter bzw. Opfer. Denn alle Mädchen werden verstanden haben: Die Nichtbeachtung oder Zurückweisung eines Jungen kann heutzutage lebensgefährlich sein.

Mindestens jede dritte Frau hat Gewalterfahrungen am eigenen Leibe gemacht, meist durch den eigenen Mann, Bruder, Vater. Wie fühlen solche Männer sich, wenn sie von dem Massaker hören? Schuldbewusst? Oder ermutigt? Und wie fühlen sich die Mädchen und Frauen, die Opfer dieser Gewalt wurden? Empört? Oder eingeschüchtert?


Bemerkenswert ist hier nicht, dass Alice Schwarzer weiterhin große Teile der Wirklichkeit ausblendet (dass es eben keine Erkenntnisse auf Frauenhass als Tatmotiv von Winnenden gibt, dass häusliche Gewalt mindestens zu gleichen Teilen von Frauen begangen wird und andere mehr.) Bemerkenswert ist, dass Schwarzer bei ihrer Realitätsflucht bisher noch immer einen "Wissenschaftler" auftreiben konnte (und wenn sie dazu zu "Professor Ertel" greifen musste), der diesen Unfug unterstützt. Wer sich einmal davon überzeugen möchte, dass auch waschechte Professoren unfassbaren Unsinn erzählen können, kann das anhand dieses Interviews tun, in dem der Sozialpsychologe Prof. Rolf Pohl viele Wissenslücken mit um so mehr Ideologie auffüllt. Dieser Beitrag allerdings ist ein so grauenvoll pseudowissenschaftlicher Dreck, dass ich nichts davon auf Genderama zitieren möchte. Irgendwann ist auch meine Ekelschwelle erreicht.

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Sind unsere Jungen noch zu retten?

Inzwischen gibt es fast schon eine eigene Pädagogik-Gattung: Bücher, die sich mit den benachteiligten Jungen in unserem Bildungswesen beschäftigen. Jedes Buch ist eine Auflistung der sich immer weiter verschlechternden Bildungslage der Jungen, wie ein Aufschrei, endlich etwas zur Verbesserung der schulischen und menschlichen Situation der männlichen Jugendlichen zu tun, aber ein Aufschrei, der ungehört verhallt.


Hier geht es weiter.

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"Gesetze gegen sexuelle Belästigung schaden Frauen"

In einem zweiteiligen Essay zum Thema "sexuelle Belästigung" auf Psychology Today erklärt der Evolutionspsychologe Satoshi Kanazawa mit Bezug auf den Rechtswissenschaftler Kingsley Browne, dass Männer so mit Frauen umgehen, weil sie nicht sexistisch sind. Kanazawa spricht von zwei Formen der "sexuellen Belästigung". Da wäre zum einen die unerwünschte Anmache, wozu er folgendes anmerkt:

Because of all the media attention and the soaring costs of litigation, most American firms and universities now have sexual harassment policies that categorically prohibit any sexual relations between and among their employees. Browne makes a sharp observation in this connection. Although sexual harassment surveys typically ask whether the respondent has ever been subjected to unwanted sexual advances in the workplace, they seldom if ever ask whether she has been subjected to welcome sexual advances. The answer must commonly be in the affirmative, since a large number of workers find their romantic partners at work. Men’s and women’s behavior that sometimes result in charges of sexual harassment is most often simply part of the normal repertoire of human mating strategies.


Die zweite Form der "sexuellen Belästigung" stellt Kanazawa zufolge das dar, was manche als "feindselige Umgebung" aufgrund eines mit sexuellen Anspielungen durchsetzten Arbeitsplatzes bezeichnen. Hier argumentiert Kanazawa:

While many women legitimately complain that they have been subjected to abusive, intimidating, and degrading treatment by their male colleagues and employers, Browne points out that long before women entered the labor force, men subjected each other to such abusive, intimidating, and degrading treatment. Abuse, intimidation, and degradation are all part of men’s unfortunate repertoire of tactics employed in competitive situations. In other words, men are not harassing women in this fashion because they are treating women differently from men (which is the definition of discrimination under which sexual harassment legally falls), but the exact opposite. Men harass women precisely because they are not discriminating between men and women. Men harass women because they are not sexist.

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Samstag, April 25, 2009

England: Überraschungs-Gesetz zwingt Firmen, Gehälter offenzulegen

Die Londoner Times berichtet über eine Situation, von der wir in Deutschland auch nicht mehr weit entfernt sind:

Companies will be forced by law to disclose how much they pay men compared with women in a surprise government move to narrow the pay gap.

Compulsory “gender pay audits” will seek to shame employers who routinely pay women less, and spur more women to demand pay rises. (…)

Last night business leaders said that they were shocked to learn that the idea would be included in the Bill. They had been reassured that they would face no new regulations during the recession so they could focus on retaining staff and preparing for the recovery.

“On Wednesday the Chancellor positioned business at the heart of the economic recovery in the Budget and said all actions were to help to reinforce that position,” said David Frost, director-general of the British Chambers of Commerce.

“Yet 24 hours later they are announcing that they are to be burdened with a requirement to carry out gender pay audits. Clearly some sections of this Government just don’t get it, that business is critical to the recovery.”

Mr Frost added that, alongside the new 50 per cent tax rate for high earners, pay audits would make overseas investors think twice about coming to the UK.


Liebe schockierte Firmenführer: Genau wie wir Männerrechtler hattet ihr die letzten Jahre über genügend Gelegenheit zu erkennen, wohin die Reise geht. Anders als wir Männerrechtler hättet ihr über genügend Finanzkraft und gesellschaftlichen Einfluss verfügt, den Zug aufzuhalten. Ihr habt es nicht getan, und jetzt steht ihr entsetzt mit aufgerissenen Mündern da. Wenn es nur um euch und eure Firmen ginge, würde ich sagen: Es ist nur gerecht, dass soviel Ignoranz und Desinteresse irgendwann bestraft wird. Aber ähnlich wie bei der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise sind es auch diesmal wir alle, die die ökonomischen Folgen eurer Blindheit ausbaden werden müssen.

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England: Immer mehr wohlhabende Frauen schützen sich mit Eheverträgen

Contracts stipulating how much money each party would receive if a marriage collapsed have traditionally been demanded by successful businessmen wary of "gold-digging" wives.

But growing numbers of women – many of whom received large payouts from previous divorce settlements – are now turning to the law to ensure that their future husbands are not entitled to half their riches.

Vanessa Lloyd-Platt of matrimonial law experts Lloyd Platt and Co said that it had received more "pre-nup" requests from women than men in the last two months – representing a vast increase in female inquiries.

"There has been a surge of interest. With the recession hitting there is an awareness among women that men are going to take their money unless they protect it," she said.


Der britische "Telegraph" berichtet.

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Zickenkrieg im Kabinett: Zypries und von der Leyen hassen sich an

Noch ein Nachtrag vom Mittwoch:

Dass sich die Bundesministerinnen von der Leyen und Zypries nicht mögen, ist bekannt. Wie schlimm es wirklich ist, zeigt sich ausgerechnet an einem der heikelsten Gesetzesvorhaben der Koalition.


Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.

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Freitag, April 24, 2009

Schweiz: Keine Gruppenvergewaltigung, keine Zwangsheirat

In der Schweiz sorgen zwei Fälle von "Verbrechen gegen Frauen" für Aufsehen, die es so nie gegeben hat. Betroffen sind in beiden Fällen Migranten.

Zum einen berichtet die "Weltwoche" ausführlich über eine Gruppenvergewaltigung, die keine war. Ein paar Auszüge aus dem Artikel:

«Am schlimmsten», klagt einer der Freigesprochenen, sei jedoch die Vorverurteilung durch die Polizei über die Medien gewesen. Das Bild der Sexmonster und Massenvergewaltiger wurde mit offiziellem Siegel verbreitet. Das mutet umso skandalöser an, als Severina ebenso wie die verhafteten Jugendlichen bereits in ihren ersten Aussagen von «freiwilligem Sex» gesprochen hatte. Trotzdem schilderte Rolf Nägeli, Fachgruppenleiter der Abteilung Kinderschutz der Stadtpolizei Zürich, am Tag der Verhaftung – live als Studiogast in der Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens – den Sachverhalt als feststehend, ohne den geringsten Hinweis auf die Unschuldsvermutung oder das hängige Verfahren. Nägeli fabulierte von «Geständnissen», erzählte detailliert (und teilweise falsch), wie die angeblichen Vergewaltigungen abgelaufen seien. Und verbreitete ungeniert seine reichlich spekulativen Eindrücke aus einer Einvernahme: «Der Täter wirkte kaltschnäuzig auf mich. Für ihn war nie klar, dass es sich um eine Vergewaltigung handelt.»


Die herbeigezogenen Therapeuten waren dem Bericht zufolge auch keine Hilfe. Sie wollten die Jugendlichen lediglich mit eindringlichen Worten dazu drängen, ihre «Taten» endlich zu bereuen.

Natürlich blieb das Spektakel für die betroffenen Jugendlichen nicht ohne Folgen. Die "Weltwoche" führt weiter aus:

Dabei war die Grenze zwischen dem Opfer und den (vermeintlichen) Tätern noch selten derart fliessend wie in diesem Fall. Gewiss, es ginge nicht an, Severina zur Täterin zu machen. Die Dreizehnjährige hat die Dinge von Anfang an auf den Tisch gelegt, wie sie sind, hat nichts dramatisiert und die Angeschuldigten sogar entlastet. Severina bleibt in dieser Geschichte ein Opfer. Zu den Opfern zählen aber auch die Burschen, die tagelang in der Ungewissheit der Untersuchungshaft schmorten, um ihre Zukunft, den schulischen und beruflichen Werdegang bangten. Noch heute werden sie im privaten wie im beruflichen Umfeld als «Täter von Seebach» erkannt, abgestempelt, angerempelt, beschimpft oder bedauert. Sie leiden an psychischen Störungen und Alpträumen. Die Suche nach einer Lehrstelle war aussichtslos. Erst dank einer «ambulanten Massnahme» der Jugendanwaltschaft konnte letztlich etwas gefunden werden.

Die Vorwürfe der Jugendlichen an die Adresse der Polizei gehen aber noch weiter: Nach der öffentlichen Verhaftung hatte sich die Identität der «Täter» in den Quartieren schnell herumgesprochen. Bei einer Familie wurden Fensterscheiben eingeschlagen. Ein Zusammenhang mit dem «Fall Seebach» ist zwar nicht nachgewiesen, doch die geschockten Eltern trauten sich danach kaum mehr aus der Wohnung. Schlimm war auch, dass die Jugendlichen ihren Eltern, die sie in der Haft besuchten, nicht einmal ihre Sicht der Dinge darstellen durften (die Untersuchungsbehörden hatten es ihnen verboten).


In dem zweiten Fall, der diese Woche die Schweizer Gemüter erregte, ging es um eine Zwangsheirat, die sich als Urlaubsreise herausstellte. Die Zeitungen "Blick" und "20 Minuten" berichten.

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Einigkeit über Jungenförderung

Es gibt Neues aus Hamburg.

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Neue Studie: Kinder, die Pornographie ausgesetzt werden, erwarten, dass Sex Spaß macht

Das Onion News Network berichtet.

Ebenfalls sehenswert ist eine Diskussion darüber, ob wir nicht endlich etwas gegen die drastische Gewalt in unseren Träumen unternehmen sollten.

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"Neue Serie entfacht Geschlechter-Streit"

Seit Tagen wird im Internet-Forum der ARD heiß gestritten. Anstoß des jüngsten Aufschreis: Die Werbekampagne, die in Funk und Fernsehen läuft und die der ARD schon eine Beschwerde beim Deutschen Werberat eingebracht hat. (…) Und je länger man die Debatte verfolgt, umso mehr bekommt man den Eindruck, dass hier zwei Trotzlager immer wieder auf den Boden stampfend Argumente wiederholen – und dabei gnadenlos übers Ziel hinausschießen.


"Man" ist in diesem Fall die Journalistin Katja Sommer, deren Artikel über die aktuelle Kontroverse man hier findet. Dass Frau Sommer einige der Sachargumente der Männerrechtler zusammenfassend wiedergibt – die ja nicht alle von der ARD gelöscht worden sind -, durften wir natürlich nicht erwarten. Da ist der "Lace Curtain" vor.

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Donnerstag, April 23, 2009

Hamburger Landesfrauenrat will keine Teilnahme von Jungen am Girls' Day

Der Hamburger Landesfrauenrat, eine Dachorganisation von etwa 50 Frauenverbänden, ist über die allmählich stattfindende Integration von Jungen in den Girls Day angeätzt:

Dass Jungen in den Mädchentag integriert wurden, war im Vorfeld aber auch auf Ablehnung gestoßen. Mädchen würden an dem für sie geschaffenen Tag "unter ferner liefen" rangieren, hieß es in einer Mitteilung des Hamburger Landesfrauenrates am Dienstag. Die Diskriminierung von Frauen sei bei Weitem nicht überwunden und die Mädchen müssten daher am "Girls' Day" wieder in den Vordergrund gerückt werden.

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Jungen Opfer einer männerfeindlichen Gesellschaft?

Fragt man unter Bekannten, die ein Kind erwarten, nach dem Geschlecht des Babys, hört man "Gott sei Dank, ein Mädchen" oder "es wird ein Junge", gefolgt von Achselzucken und einem ratlosen Blick. Was ist los mit der Gesellschaft, in der es scheinbar keine attraktiven Rollenvorbilder mehr für Männer gibt? Macht es vielleicht keinen Spaß mehr, ein Mann zu werden?

Vielleicht nicht. Männer werden heutzutage oft als jene jämmerliche Spezies dargestellt, über die man sich kaputtlachen kann. "Caveman" heißt das Stück über den Zeitgenossen mit Steinzeitverhalten, der unfähig ist zur Kommunikation und nur begrenzt über Fantasie verfügt. In Deutschland ist das Stück seit Jahren ein Renner, am New Yorker Broadway war es das erfolgreichste Solo-Stück aller Zeiten. Mario Barth fesselt mit seinen Sketchen über die Dusseligkeit von Männern Millionen. An fast allen deutschen Theatern fehlt es inzwischen an großen Männer-Darstellern. Der jugendliche Held ist ausgestorben. Stattdessen gibt es jede Menge Jungs im Ensemble. Auch in Film und Fernsehen schauen wir den entscheidungsgehemmten Männern zu. Männliche Jugendliche kommen oft nur als Kriminelle oder Verlierer vor. Ein geschiedener Polizist, dem die eigene Tochter nicht traut, ist dort inzwischen der Normalfall. Ebenso Lebenskrisen, vielfach beschädigte Helden und die dysfunktionale Familie, in der niemand mehr Verantwortung übernehmen will. Ist es da noch ein Wunder, dass kein Junge mehr Lust hat, so ein Mann zu werden?


Das "Hamburger Abendblatt" sinniert.

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Heute ist Girls Day!

Auch Genderama möchte diesen nationalen Feiertag natürlich entsprechend würdigen – am besten mit einem Essay von Eckhard Kuhla.

Dass der Girls Day bislang übrigens eher ein milliardenschwerer Flop ist, verrät uns die Wirtschaftswoche.

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Hamburg: CDU und Grüne wollen mehr für Jungen tun

Man musste sie ein wenig zum Jagen tragen, aber zumindest im Bundesland Hamburg scheinen Politiker allmählich auf den Trichter zu kommen, wenn schon nicht für Männer, dann doch immerhin für Jungen tätig zu werden. Das "Hamburger Abendblatt" berichtet.

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ARD-Hoffnung "Eine für alle" fällt ins Bodenlose

Das Medienmagazin DWDL berichtet:

Die neue Daily-Soap "Eine für alle - Frauen können's besser" entwickelt sich mehr und mehr zu einem gigantischen Flop. Am Mittwoch gingen noch einmal über 100.000 Zuschauer verloren.


Ob das vielleicht etwas mit der Arroganz zu tun haben könnte, mit der die ARD weiterhin gegenüber ihren Zuschauern auftritt? So äußert sich ARD-Sprecher Burchard Röver im Interview mit dem Medienhandbuch halb patzig, halb hilflos:

medienhandbuch.de: Ihnen wird von einigen Männern - vor allem in Bezug auf den Untertitel und die begleitende Radiokampagne - Sexismus vorgeworfen. Kritiker haben deswegen sogar den Deutschen Werberat angerufen. Unfreiwillige PR-Hilfe oder ernst zu nehmende Kritik für Sie?

Burchard Röver: Weder noch.

medienhandbuch.de: Männer als "Versager", "lebendes Verkehrshindernis" oder "herumirrende Gockel" in der Radiowerbung zu bezeichnen, ist aber auch wirklich nicht nett. Umgekehrt hätte das Frauenmagazin Emma das Thema sicherlich auch sofort aufgegriffen: Haben Sie also mit der Wirkung sogar gerechnet?

Burchard Röver: Die Realität ist bisweilen absurder als die Fiktion.

medienhandbuch.de: Würden Sie den Untertitel "Frauen können´s besser" und die Werbekampagne heute vielleicht anders angehen?

Burchard Röver: Nein.

medienhandbuch.de: Was möchten Sie allen verletzten Männern an dieser Stelle entgegnen?

Burchard Röver: Humor ist, wenn Mann trotzdem guckt.


Bei soviel Unbeholfenheit im Umgang mit dem Gebührenzahler wundert einen die Progonose von Quotenmeter nicht:

Aus Mangel an Alternativen wird man (…) wohl erst mal an der Serie festhalten, doch ob angesichts der derzeitigen Quoten tatsächlich alle noch 196 ausstehenden Folgen gezeigt werden, sollte durchaus in Frage gestellt werden.


Ob die ARD nicht doch irgendwann mal die Kritik ihrer Zuschauer ernst nehmen sollte?

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Mittwoch, April 22, 2009

"Grundgütiger: 'Eine für alle' baut sogar noch ab"

Quotenmeter spricht erschüttert von einer "Katastrophe am Vorabend".

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ZDF entkernert

Eine kurze Zwischennotiz aus dem Fernsehlexikon (männerpolitisch nicht so interessant, aber da hier ja auch die Eva-Herman-Debatte mitläuft ...) - und auch bei Stefan Niggemeier lassen die Leser die Sektkorken knallen.

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Kinderpornos: US-Staatsanwälte handeln immer fragwürdiger

Wie man in mehreren Medien lesen kann, wird unsere Familienministerin Ursula von der Leyen für ihren nach Ansicht vieler Experten völlig übertriebenen Aktionismus bei der Bekämpfung von Kinderpornographie scharf kritisiert. (Siehe etwa zur Situation heute Vormittag den Beitrag "Zensursula" macht ernst, das Netz auch.) Nicht minder fragwürdig handeln inzwischen auch amerikanische Staatsanwälte – wozu es hier einen lesenswerten Beitrag gibt.

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Versteckte Kamera: Gewalt von Frauen gegen Männer wird stillschweigend toleriert

Der amerikanische Sender ABC unternahm ein Experiment, das in den deutschen Medien noch undenkbar wäre: Um herauszufinden, warum in der Diskussion über häusliche Gewalt nur von Gewalt gegen Frauen die Rede ist, obwohl Männer häufiger die Opfer sind, filmte man Passanten heimlich dabei, als sie an einem Pärchen vorbeigingen, als mal der Mann gegenüber der Frau und mal die Frau gegenüber dem Mann grob handgreiflich wurde. Der dabei entstandene Film ist höchst aufschlussreich.

(Das Experiment ist noch nicht einmal brandneu; ich hatte Anfang 2007 bereits über seine Hintergründe und seine Auszeichnung mit einem Journalistenpreis berichtet. Aber nachdem aktuell der daraus entstandene Youtube-Clip gerade wieder in den Foren herumgereicht wird, weise ich auch die Genderama-Leser gerne noch einmal darauf hin.)

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"Das Märchen von der unterdrückten Frau"

Im Diskussionsforum "Die blaue Burg" gibt es heute ein ausführliches und lesenswertes Essay von Hemsut über die Rolle der Frau im Islam.

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Präsident Obama aufgefordert, sich auch Jungen und Männern zu widmen

Vor einigen Wochen hatte US-Präsident Barack Obama ein White House Council für Mädchen und Frauen eingerichtet, was ihm angesichts der Situation vieler Jungen und Männer einiges an Kritik einbrachte. Jetzt fordert ihn eine der führenden Männergruppen in den Vereinigten Staaten auch in dieser Hinsicht zu mehr Gleichberechtigung auf:

One of the leading organizations of men in America has asked President Obama to create a White House Council on Men and Boys.

Alpha Phi Alpha Fraternity, Inc., the world’s oldest collegiate Greek-lettered organization of African-Americans recently wrote the president a letter encouraging him to create the council after Mr. Obama formally established the White House Council on Women and Girls.

“Mr. President, we are keenly aware of the challenges that face women and girls. However, we believe a focus must also be placed on men and boys,” wrote the Rev. Herman “Skip” Mason, Jr., general president of Alpha. “As a father of a six-year old son and an eight-year old daughter, like you I want to make sure that there are well-educated, responsible and community-oriented men for them to look up to as they grow and develop.”


Hier geht es weiter.

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Dienstag, April 21, 2009

Lesermail (Terrorismus)

Genderama-Leser A.M. mailt mir:

Hallo Arne,

man kann von diesem eher dümmlichen, Terrorangst herbeiredenden Papierchen halten was man will. Diese Passage auf Seite 6 fand ich allerdings interessant:

"The number of women arrested for terrorismrelated offences remains low. Nevertheless, women play an important role as associates in supporting terrorist organisations. The tasks assigned to women in terrorist organisations differ from those of men.Women are more involved in propaganda, facilitation, support and financial activities, whereas men are more involved in attack-related activities. The percentage of women among the arrested is lowest with Islamist terrorism and highest with left-wing terrorism."

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Lesermail (Was die ARD zensierte)

Ein weiterer Genderama-Leser berichtet mir über eine neue Löschung im ARD-Forum:

Guten Morgen, Herr Hoffmann,

im Thread

Thema: Männer, nehmt es sportlich! Man muss auch verlieren können!

hatte ich in Antwort auf:

Gestern | 21:20 Uhr
schopi68

unter der Überschrift "Kritik der reinen Toleranz" wie folgt gepostet:

Guten Abend, schopi68,

richtig, erwachsene Frauen und Männer können hiermit für gewöhnlich auch ganz gut umgehen. Insofern gebe ich Ihnen teilweise Recht, aber was ist mit unseren Jungen, die eventuell in der Persönlichkeit noch nicht entsprechend gefestigt sind, in Schule und Ausbildung tatsächlich das Nachsehen haben und regelmässig aus verschiedenen Quellen mit der Botschaft konfrontiert werden, dass Mädchen und Frauen "einfach besser" sind.

Vielleicht bringt Sie an der Stelle das nachfolgende Zitat des Amokläufers von Emsdetten nochmals zum Nachdenken.

"Das einzige, was ich gelernt habe, ist, dass ich ein Versager bin!"

Das kann man mit Humor nicht mehr ausgleichen.
Schluss mit lustig.

gobelin


Damit soll es mit diesem Thema allerdings erst mal gut sein - ich habe wenig Lust, jeden von der ARD-Online-Redaktion gelöschten Forumsbeitrag hier auf Genderama nachzuveröffentlichen. In den letzten beiden Fällen fand ich allerdings die Entscheidung, gerade diese Beiträge herauszuzensieren, besonders vielsagend.

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Wien: Männer wehren sich gegen Diskriminierung

Robert Boder würde seine kleine Wohnung im Freihausviertel gern gegen eine geräumigere am Stadtrand eintauschen. "Inzwischen habe ich die Suche aber aufgegeben", sagt der Alleinerzieher, "irgendwie habe ich keine Lust mehr dazu." Vor einigen Wochen fragte Boder bei der Wohnbauvereinigung der Gewerkschaft für Privatangestellte (GPA) bezüglich einer geförderten Wohnung in einer noch in Bau befindlichen Anlage in der Anton-Sattler-Gasse im 22. Bezirk an. Und bekam kurz darauf ein Schreiben, in dem man ihm mitteilte, er komme für dieses Objekt leider nicht infrage - Mietverträge würden dort ausschließlich an Frauen vergeben.


Der Standard berichtet über eine verfassungsrechtlich "höchst bedenkliche" Situation.

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Serienversager Volker Herres: Mit Männerhass zum Quotenflop

Weil die neue ARD-Serie "Eine für alle" eine verzweifelte Hoffnung war, das Quotenloch der ARD um 18:50 Uhr zu stopfen, gab der Sender dafür ein Werbeetat von 5 Millionen Euro aus. Ein guter Teil der Zuschauergebühren wurde dabei für eine gepfefferte Portion Männerhass verbraten. In begleitenden Interviews blamierte sich etwa Katharina Schubert, Star der neuen Serie, mit Kloppern wie Frauen sähen Arbeitskräfte nicht als Human-, sondern als lebendiges Kapital. In einem zweiten Schritt versuchte die ARD sogar noch, die Proteste gegen diese Anfeindungen für Werbezwecke zu nutzen. Auf ihre Kollegen aus der Medienbranche konnten Herres & Co. dabei rechnen. Zahllose Zeitungen und Webportale versuchten, ihren Lesern die neue Serie des ARD-Programmchefs Volker Herres mit ihrer Berichterstattung schmackhaft zu machen. Von der "Süddeutschen" bis zur FAZ, von SPIEGEL bis BILD gab es die ausführlichsten Artikel zu ihrem Start.

Sogar Politiker des Landes Baden-Württemberg warfen sich für die Soap ins Zeug:

Als "Quantensprung" bejubelte der Medienminister Wolfgang Reinhardt die Ansiedlung der täglichen Serienproduktion in Baden-Württemberg bereits bei einem Setbesuch Ende März. Für die Stärkung des Medienstandortes gibt es natürlich Geld von der Filmförderung des Landes, auch wenn über den Antrag noch nicht entschieden ist. "Unsere Anschubfinanzierung zahlt sich doppelt aus", weiß der Minister jetzt schon. Denn "Eine für alle" bringe Knowhow und Arbeitsplätze: Von den 24 Millionen Euro Budget bleibe ein Viertel im Land, und von den 130 Mitgliedern des Produktionsstabs stammten 50 aus der Region. Zudem sei die Daily Soap "mit einer Vielzahl von Außenaufnahmen eine ausgezeichnete Werbung für Baden-Württemberg", sagt Wolfgang Reinhart.


Die Vorab-Kritiken der Serie und auch die Zuschauerreaktionen nach Ausstrahlung der ersten Folge sagten jedoch etwas gänzlich anderes aus. Und auch die Kritiken bleiben hundsmiserabel:

Vergangene Woche reichte ein Mann Beschwerde beim Deutschen Werberat ein, da er sich durch den Titel „Eine für alle – Frauen können's besser" sexuell diskriminiert fühlt. Er hätte die Serie sehen sollen, dann wäre er wahrscheinlich milde gestimmt worden. Denn die „Powerfrauen“ sind zwar kämpferisch in ihrem Beruf, wenn es aber um das andere Geschlecht geht, mutieren sie zu 15-Jährigen Teenagern.


Im weiteren Verlauf ihrer Kritik bezeichnet die Rezensentin die ARD-Serie mit den Urteilen "plump", "nach dem üblichen schwarz-weiß Schema", "klischeehaft" und "altbacken". Also genau so wie die Reklame, die ihr vorausging.

Aber wie sahen denn nun die Quoten des mit so viel Tamtam und Perfidie gestarteten neuen ARD-Prunkstücks aus? Das kann man in den folgenden Beiträgen erfahren.

Quotenmeter: Neue ARD-Soap vermasselt ihren Auftakt völlig

DWDL: ARD-Hoffnung "Eine für alle" verpatzt den Start (mit der süffisanten Anmerkung "Frauen können's anscheinend doch nicht besser")

Meedia: Schwacher Start für ARD-Vorabendserie

kress-Quotencheck: Tine Wittler putzt die Konkurrenz weg

Volker Herres hat sich verkalkuliert: Geschlechterhass und Männerbashing mögen bei ihm und seinen vielen journalistischen Kollegen als garantiertes Zugpferd gelten. Für die breite Bevölkerung sind sie das lange nicht.

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Montag, April 20, 2009

Was die ARD zensierte

Genderama-Leser F. P. machte mich auf einen Beitrag aufmerksam, den ein User mit dem Nick "Rebis" heute Abend um 18:50 Uhr im ARD-Diskussionsforum zu "Eine für alle" hinterließ – und zwar in dem Thread "Sowas Gestörtes gibt es nur im Deutschen Fernsehen!". Der Beitrag lautete:

Hallo "Odin",
ich hatte dir auf deinen Beitrag geantwortet, aber in meiner Antwort auch die Gerichtsurteile erwähnt, in denen klargestellt wurde, dass Eva Herman keineswegs das Dritte Reich verharmlost hatte. Wegen dieses Vorwurfs war sie von Volker Herres als ARD-Programchef ja entlassen worden, und auch nach den aktuellen Urteilen erfolgte weder eine Wiedereinstellung noch eine Entschuldigung. Wie Stefan Niggemeier in seinem Blog anmerkte, berichteten fast sämtliche Medien über die Eva Herman entlastenden Gerichtsurteile nicht. Diese meine Antwort an dich wurde von den Zensoren der ARD aus diesem Forum gelöscht. Offenbar will man hier mit aller Macht bestimmte Dinge unter der Decke halten.


Es wird niemanden überraschen, dass auch der zweite Beitrag von den ARD-Zensoren schleunigst entfernt wurde. Dabei übersahen sie allerdings die darauf folgenden Beiträge, die an "Rebis" Text anschlossen:

So schreibt "Konstantin" um 19:14 Uhr:

Danke Rebis
für die Bestätigung dessen, was wir regelmäßig über mediale Unaufrichtigkeit der ÖR im Genderama-Blog lesen können.
Internet - von Männern erfunden - ein Segen für Demokratie und Meinungsfreiheit.


"Ein Mann" schließt sich dem um 19:37 Uhr an:

Auch von mir vielen Dank
Da sieht man mal wieder, wie "unvoreingenommen und objektiv" die Berichterstattung der Medien ist.
Wäre das Gegenteil eingetreten, so wäre das Medienecho mit Sicherheit anders gewesen.


Und "gobelin" befindet um 19:53 Uhr:

"Der kleine Unterschied und seine Folgen"......

Guten Abend, Rebis,

.....,könnte man Ihre Analyse auch treffend nennen.

Warscheinlich wird es noch einige Zeit dauern, bis man verstehen möchte oder kann, dass das, woran Anstoss genommen wurde, lediglich ein kleiner Teil in einem gesellschaftlichen Puzzle ist.


Man merkt: In den "alten Medien", wo Recherche immer dünner gesät ist, hat die ARD keine Probleme, ihre verzerrende Form der Darstellung durchzubringen. Mit dem neuen Medium Internet ist sie komplett überfordert.

Und es ist interessant zu wissen, dass schon die Erwähnung Eva Hermans und der aktuellen Gerichtsurteile in dieser Angelegenheit ausreicht, um bei der ARD sofort die Alarmglocken schrillen und entsprechende Hinweise löschen zu lassen.

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ARD versucht zu kontern: "Starke Frauen verärgern Männer"

Wenn man nach dem von zig Medien abgeschriebenen SPIEGEL-Beitrag über die Proteste gegen die Männerhass-Reklame zur neuen ARD-Serie geht, handelt es sich um nur eine Handvoll von Beschwerden – und die von Leuten, die anscheinend sowieso nicht alle auf dem Trichter haben. Um so interessanter ist, dass die ARD jetzt auf WDR 4 zum Gegenangriff übergeht.

Doch schon vor Ausstrahlung der ersten Folge hat der deutsche Werberat Beschwerden von Männern vorliegen, die doch noch gar nicht wissen können, was auf dem Bildschirm gezeigt wird. (…) War nicht viel zu häufig gähnend-gockelhaftes Getue angesagt? Die meisten Menschen wollen heutzutage lieber starke Frauen sehen im Programm - gerne sexy, am liebsten selbstbestimmt. "Endlich" möchte man rufen! Und muss doch wieder innehalten: noch vor der ersten Folge hat es beim Deutschen Werberat Beschwerden gegeben: man(n) fühlte sich diskriminiert. Der Untertitel "Frauen können's besser" mache aus ihm einen Gockel und Versager - war sich ein Mann nicht zu blöd der ARD-Zuschauerredaktion nach dem Werbetrailer zu senden. "Als Geschlecht diskriminiert" schrieb ein anderer an den Werberat!


Nein, Liebes, nicht der Untertitel der Serie unterstellt Männern, Gockel und Versager zu sein, sondern deren explizite Beschimpfung als "Gockel" und "Versager" in der ARD-Reklame. Offenbar darf man von den Frauen in der ARD nicht einmal erwarten, dass sie wissen, worüber sie eigentlich ihre Beiträge schreiben – klar, dass da die Sehnsucht nach kompetenten Frauen in den Traumwelten der Vorabend-Soaps um so größer ist. Wäre es ein Deutschaufsatz, erhielte Anne Siegels Beitrag die Note: "Thema verfehlt. Ungenügend." Aber wie man sieht: Für das Hause Herres reicht das dicke.

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"Mama, du bist tot!"

Kinder lieben das Spiel mit Waffen – zu Gewalttätern werden sie deshalb noch lange nicht. Warum Eltern sich mit Kriegsspielzeug auseinandersetzen sollten, statt es rigoros zu verbieten.


Das Schweizer Familienmagazin Wir Eltern bezieht Stellung.

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Lesermail (Folter)

Genderama-Leser T.L. schreibt mir:

Hallo Herr Hoffmann,

regelmäßig lese ich Ihren Genderama-Blog, der mir sehr gut gefällt. In Ihrem heutigen Beitrag "Frankfurter Rundschau und Co. amüsieren sich über gekränkte Männer" taucht am Ende des Zitats von Frau Staude (FR) der Begriff "Waterboarding" auf.

Das Thema Folter durch US-Amerikaner geht ja dank Obama gerade wieder durch die Presse. Was mich dabei aber immer wieder fasziniert, ist das permanente Verschweigen der Tatsache, daß alle Folteropfer ausschließlich Männer sind! Ich habe jedenfalls noch von keiner durch die USA entführten/gefolterten Frau gehört, und wenn es sie gäbe, dann wüßte dies dank unserer Presse jeder.

Als der Abu-Ghraib-Skandal aufgedeckt wurde, veröffentlichte die Gefängnisleitung am nächsten Tag stolz, daß die zwei einzigen Frauen, die es unter den mehreren tausend Gefangenen gab, entlassen worden seien! Darüber, ob diese überhaupt von den Folerungen betroffen gewesen waren, wurden keine Angaben gemacht, was (bei unserer Presse) soviel heißt wie - nein.

Müßig zu sagen, daß wenn seit 2001 ausschließlich Frauen von den USA entführt, gefoltert und dabei auch ermordet worden wären, das Geschlecht der Opfer dann doch das eine oder andere Mal in den Artikeln zum Thema aufgeblitzt wäre.

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Alice Schwarzer will Heidi Klum zum "Pascha des Monats" küren

Dass die "Emma"-Herausgeberin nicht nur mit Männern, sondern auch mit etlichen Frauen ein Problem hat, die eine andere Auffassung als vom Feminismus vorgeschrieben verkörpern, hatte sie schon mehrfach gezeigt (siehe etwa Esther Vilar, Katharina Rutschky, Verona Feldbusch, Eva Herman und viele andere mehr). Aktuell gab Schwarzer zum Besten, während ihr etwa Dieter Bohlen gefalle, fände sie Heidi Klum "wirklich menschenfeindlich". Wie gut für die berufliche Zukunft von Heidi Klum, dass ihre Sendung nicht bei den Öffentlich-Rechtlichen läuft ...

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"Frankfurter Rundschau" und Co. amüsieren sich über gekränkte Männer

Zumindest in der politisch links stehenden Presse wird derzeit der Versuch weiter vorangetrieben, die Proteste gegen die männerfeindlichen Beschimpfungen im Umfeld der ARD-Serie "Eine für alle" so zu drehen, als seien die entsprechenden Männer lediglich von der Vorstellung einer Frau als Schweißerin überfordert. So fabuliert Sylvia Staude:

"Eine für alle - Frauen können's besser" hat die ARD eine am heutigen Montag startende Vorabendserie genannt (dazu auf der Medien-Seite mehr), in der eine Schweißerin die Hauptrolle spielt. Das geht den Herren der Fernbedienung an die Ehre: Einer fühlt sich schon deswegen sexuell diskriminiert, weil Schweißer ein typisch männlicher Beruf sei (der Mann und sein Feuerstrahl). Ein anderer, der sich bei der ARD meldete, sieht seine Menschenwürde verletzt. Bald wird vermutlich eine Klage eingehen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Eine Frau am Schweißgerät, eine Frau, die ES laut Untertitel auch noch besser kann - das ist nur zu vergleichen mit Praktiken wie dem Waterboarding.


Wie wir es aus den deutschen Medien zunehmend kennen, scheint auch Sylvia Staude jegliche eigene Recherche, die über ein Überfliegen des Artikels im aktuellen SPIEGEL hinausging, lieber unterlassen zu haben. In mehreren Threads des ARD-Serienforums stellen die Protestierenden ausdrücklich klar, wogegen sich ihre Kritik richtet.

Eine Recherche über Google-News ergibt, dass die neue ARD-Serie wegen ihrer ideologischen Korrektheit in etlichen Zeitungsartikeln bundesweit beworben wird. Wie man es von ihr erwarten durfte, feiert etwa die "Süddeutsche Zeitung" bei Männern ausgelöste Kränkungen als Erfolg:

Die Frau hinter dem risikobelasteten Entwurf - 200 Folgen wurden bestellt - ist die Spielfilmverantwortliche des Bayerischen Rundfunks, Bettina Reitz. (…) Einen ersten Etappensieg hat sie errungen. Beim deutschen Werberat ging die Beschwerde eines Mannes ein, der sich durch den Slogan "Frauen können"s beser" sexuell diskriminiert fühlt. Aber das ist wohl heher einer wie keiner.


Während also die Anliegen von Männern immerhin nicht mehr ignoriert werden können, scheinen es die Leitmedien inzwischen als ihre Aufgabe zu betrachten, so darüber zu berichten, dass diese Anliegen möglichst lächerlich und absurd erscheinen. Das ist allerdings eine Entwicklung, die auch die ganz frühe Frauenbewegung durchmachte, wodurch ihr Erfolg aber lediglich aufgeschoben und nicht verhindert werden konnte.

Die Häme darüber, mal wieder den Männern eine reingehauen zu haben, bleibt derzeit aber das einzige, mit dem die neue Serie beworben werden kann. Auch einer weiteren Vorab-Kritik zufolge ist Volker Herres neues "Glanzstück" genauso dümmlich wie die begleitende Reklame:

„Eine für alle“ ist eine Dramady, eine Mischung aus Drama und Komödie. Aber leider erreicht die Story keines von beidem: Die Geschichten um die vier Freundinnen rühren nicht wirklich an und beim lauten Lachen erwischt man sich selten. Vor allem in Sachen Witz und Originalität unterscheidet sich „Eine für alle“ eindeutig von Serien wie „Türkisch für Anfänger“ und „Berlin, Berlin“, die auf dem gleichen Sendeplatz liefen und mit ihrem besonderen Charme und gutem Timing vor allem die Kritiker begeisterten. (…)

Auch die Schauspieler – allen voran Katharia Kaali („Türkisch für Anfänger“) verkörpern ihre Rollen zwar durchaus sympathisch, sind jedoch, wie es sich für eine soap-gemäße Darstellung gehört, überspitzt und mit wenig Tiefe angelegt. (…) Dazu kommen ein paar nette Familienväter, zickige Teenies, ein kalter Geschäftsmann, eine machtgeile Karriere-Tussi und ein fieser Macho („Schnecke, dafür bin ich einfach nicht geschaffen“), der sich zunächst noch nicht so recht entscheiden kann, auf wessen Seite er stehen will. Nichts neues also.


Ein Fazit, das man auch zu dem aktuellen Männerbashing unserer Leitmedien ziehen kann.

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Samstag, April 18, 2009

Wulff vergleicht Müntefering mit Eva Herman

Ein aktueller Artikel der "Welt" über Angriffe Christian Wulffs gegen Franz Müntefering ist im Rahmen von Genderama insgesamt wenig interessant – durchaus bemerkenswert ist aber der Schluss des Artikels, wo es heißt:

Wulff verglich Münteferings DDR-Analyse mit den umstrittenen Äußerungen der ehemaligen Tagesschau-Moderatorin Eva Herman zum Nationalsozialismus. „Münteferings Verklärung der DDR unterscheidet sich nicht von Eva Hermans dümmlicher Verklärung der angeblich positiven Aspekte des Nationalsozialismus.“ Herman hatte geäußert, Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein unter dem Nazi-Regime seien 'gut' gewesen.


Genau wegen dieser Verleumdung hatte Eva Herman unlängst mehrere Prozesse gegen den Springer-Verlag gewonnen. Dass sie von Politik und Medien trotzdem weiterverbreitet wird, könnte an enormer Kaltschnäuzigkeit liegen - oder an enormer Unkenntnis. Schließlich hatte kaum ein Journalist über diese Gerichtsurteile berichtet.

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Neue Studie: "Zappelphilipp-Syndrom" hilft Kindern beim Lernen

Die hierzulande mitunter als "Zappelphilipp-Syndrom" bezeichnete und hauptsächlich Jungen betreffende Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitäts-Störung (ADHS), die man in der Regel durch Medikamente wie Ritalin zu unterdrücken sucht, scheint den betroffenen Kindern einer neuen Studie zufolge beim Lernen zu helfen:

Many parents and teachers respond by trying to get ADHD kids, at any cost, to stop fidgeting. The assumption is that if they could just stop wriggling, they would be able to focus and learn. But a new study suggests that a better approach for ADHD kids (at least those who are not hyperactive to the point of breaking things) is to let them move all they want. That's because many kids use their movements — like swiveling in a chair or folding a leg underneath themselves and bouncing in a desk seat or repeatedly lolling and righting their head — the way many adults use caffeine: to stay focused. In other words, it may be that excessive movement doesn't prevent learning but actually facilitates it.


Das US-Magazin TIME berichtet.

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Volker Herres fassungslos über Proteste gegen Sexismus

Die Beschwerden, die beim Deutschen Werberat gegen die männerfeindliche Reklame für die Vorabend-Seifenoper "Eine für alle – Frauen können's besser" eingingen, sorgen inzwischen für mediale Aufmerksamkeit:

Schon vor der Ausstrahlung der ersten Folge am heutigen Montag erregt die neue ARD-Mammutserie "Eine für alle - Frauen können's besser" den Zorn einiger Männer. Beim Deutschen Werberat ging in der vergangenen Woche die Beschwerde eines Mannes ein, der sich durch den Slogan der Sendung und die Radiospots, in denen die ARD für die Serie wirbt, "sexuell diskriminiert" fühlt.


ARD-Programmchef Volker Herres, der einer breiten Öffentlichkeit vor allem durch seine nach feministischem Druck erfolgenden Kündigung Eva Hermans bekannt wurde, treffen diese Proteste sichtlich unvorbereitet:

"Mit so einer Reaktion hätten wir niemals gerechnet", sagt ARD-Programmdirektor Volker Herres, "das übertrifft jede Fiktion an Lächerlichkeit."


In der Reklame zur Serie werden Männer als "Versager", "lebende Verkehrshindernisse" und "herumirrende Gockel" bezeichnet. Herres Reaktion auf die Proteste gegen diese Verunglimpfungen befremdet. Was muss eigentlich in einem Mann kaputt gegangen sein, damit er selbst die dümmlichsten Schmähungen gegen sein Geschlecht als völlig selbstverständlich betrachtet? Angenommen, in der Reklame für eine neue Vorabend-Soap mit dem Titel "Männer können's besser" würden Frauen lustvoll als "hirnlose Schlampen", "dämliche Fickschnitten" und "abgewrackte Frustzicken" bezeichnet, und es gäbe daraufhin Beschwerden von weiblicher Seite – ob diese Proteste bei Volker Herres wohl auch überraschte Heiterkeitsausbrüche wegen ihrer "Lächerlichkeit" ausgelöst hätten? Wenn nicht, bleibt nur die Schlussfolgerung übrig, dass Herres ein Sexist ist, wie er im Buche steht: nur dass es die Verunglimpfung seines eigenen Geschlechtes ist, die er für dermaßen selbstverständlich hält, dass ihn jeder Einwand dagegen fassungslos zurücklässt.

Der Sendeplatz um 18:50 ist im Ersten seit längerer Zeit schon ein hoffnungsloses Tief, was die Einschaltquoten angeht. Geradezu verzweifelt versuchen die ARD-Programmverantwortlichen, aus diesem Krater herauszukommen. Vielleicht erklärt dies, dass sie zur Not jetzt eben mit im Zeigeist liegenden männerfeindlichen Sprüchen für Aufmerksamkeit sorgen wollen – und völlig verdattert sind, wenn sich als einziges Resultat schlechte PR für den Sender abzeichnet. Denn in einer Vorab-Kritik zur am Montag startenden Serie heißt es bereits:

Die Story zieht sich schon in den ersten Minuten des Formats wie Kaugummi – unterlegt wird sie von mäßig aktuellen Charthits, die in den Popwellen Deutschlands schon tot gedudelt wurden. (…) Mit anderen Dailys, die werktags im deutschen Fernsehen zu sehen sind, kann «Eine für alle» nicht mithalten – auch gegen sämtliche Dramedys verliert das neue ARD-Format klar.


Volker Herres gibt sich anscheinend alle Mühe, speziell die niedrigsten Ansprüche zu bedienen – und scheitert selbst dabei. Wenn er also in der Reklame zu seiner neuesten Serie Männer als "Versager" bezeichnen lässt, spricht er damit allein für sich selbst.

Nachtrag, etwas später: Wie ich gerade erst entdecke, geht es im Forum zur Serie bereits ganz schön zur Sache.

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CDU immer feministischer

Mit der Kampagne „Warum nicht gleich?“ versucht die Union, großstädtische Frauen mit dem Thema „Equal Pay – gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ zu gewinnen. Man verteilte Broschüren. In Offenbach, Mülheim und im Rheingau-Taunus wurde in Restaurants eingeladen, wo Frauen am Equal Pay Day 23 Prozent weniger zahlen mussten.

Im Juni 2007 hatte man sich noch etwas unbeholfen an die widerstrebenden Wählerinnen herangepirscht: Die Kampagne „Frauen gewinnen“ warb mit dem Versprechen „bei uns können sie etwas werden“, in ganz materiellem Sinn. „Wir wollen zeigen“, sagte damals Generalsekretär Pofalla, „dass es sich für Frauen lohnt, Mitglied in der CDU zu werden. Andere Parteien reden nur über Gleichberechtigung, uns aber ist es ernst mit einer modernen Gleichstellungspolitik.“


Mariam Lau berichtet auf den Seiten der "Welt".

Es ist schon verrückt: Sämtliche großen Parteien überschlagen sich mittlerweile in ihrem Wetteifer darin, feministische Forderungen zu erfüllen, und dem unbenommen hält das feministische Wehklagen über eine "patriarchale Benachteiligung" der Frauen unentwegt an.

Der Artikel wird übrigens durch die bereits bekannte Umfrage begleitet, ob Männer und Frauen heutzutage gleichberechtigt seien. Bei derzeit 474 abgegebenen Stimmen finden 24 Prozent, Frauen würden in vielen Bereichen benachteiligt, 66 Prozent meinen, in vielen Bereichen benachteiligt würden stattdessen die Männer, und 9 Prozent glauben daran, dass beide Geschlechter die gleichen Chancen haben. Sowohl unsere Parteien als auch unsere Medien ignorieren solche Umfrageergebnisse komplett.

Siehe dazu auch: SPD setzt auf Feminismus pur.

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Freitag, April 17, 2009

EU-Abgeordnete fordern Zwangsurlaub für Väter

Irgendwann wird das Familienleben in Deutschland vollständig von der EU geregelt werden. Auf dem Weg dorthin macht man gerade den nächsten Schritt:

Männer an den Wickeltisch: Der Frauenausschuss des Europaparlaments will junge Väter zu einem zweiwöchigen Urlaub nach der Geburt ihres Kindes verpflichten. Außerdem wollen die Parlamentarier die Babypause für Mütter EU-weit auf 20 Wochen ausdehnen.


Wenn die EU jetzt noch irgendwie durchsetzen könnte, dass auch Leute wie ich "das richtige Gender-Bewusstsein" entwickeln …

Spiegel-Online berichtet.

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Steckt Irrsinn an?

Vielleicht sollte man unsere Journalistinnen wenigstens für die Konsequenz bewundern, mit der sie die tatsächlich vorliegenden Fakten komplett ignorieren. So lässt sich Natalie Soondrum in der aktuellen "Frankfurter Rundschau" von Alice Schwarzer bei deren Flucht aus der Wirklichkeit mitreißen. Aber immerhin wählt sie den passenden Popsong dazu: "Confusion in her eyes that says it all …"

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Donnerstag, April 16, 2009

Alice Schwarzer besteht auf Frauenhass

Obwohl Schwarzers These, der Amokläufer von Winnenden habe aus Frauenhass heraus gehandelt, von den Ermittlungsbehörden zurückgewiesen wurde, trägt sie diese These weiterhin sehr aggressiv in diverse Medienorgane – so beispielsweise in die heute erschienene "Zeit" - und schon vor mehreren Wochen auf die Internet-Plattform Lehrer-Online. Das Blog Lehrerfreund kommentiert:

Alice Schwarzers Anliegen ist unterstützenswert, ihre Argumentation in großen Teilen einleuchtend. Allerdings sind ihre Forderungen und ihre Simplifizierungen überzogen - genau so überzogen wie die Forderung nach Verboten von Killerspielen oder Waffen. Die Taktik des maßlosen Forderns wurde schon von den klassischen feministischen Sprachkritiker/innen wie Luise F. Pusch erfolgreich angewendet (”Das Deutsche als Männersprache”). Nur durch radikale, teilweise abstruse Forderungen (z.B. nach Einführung des generischen Neutrums) konnte die für Veränderungen notwendige Aufmerksamkeit erregt werden. Die Konzentration auf den Männlichkeitswahn unserer Gesellschaft hat in dieser Diskussion jedoch einen gewaltigen Nachteil: Es macht die Ergebnisfindung unmöglich. Streng monokausale Ansätze kann man nur ablehnen oder annehmen - dem Erkenntnisgewinn dienen sie in der Regel kaum.


Wie so oft in unserer aktuellen Medienlandschaft waren auch unter Schwarzers Artikel die Leserkommentare deutlich gehaltvoller als der ihnen vorangestellte journalistische Text selbst. So kam recht schnell die Frage auf, ob man statt von Frauen- nicht eher von Männerhass sprechen sollte. Das Blog Lehrerfreund führt diese Debatte zu dem Fazit:

Damit dürften sich Alice Schwarzer (“Frauenhass”) und lonsi82 (“Männerhass”) absolut einig sein: Als Ziel steht eine diskriminierungsfreie, freiheitliche Gesellschaft, gegründet auf eine Erziehung zu Toleranz und Menschlichkeit. Wenn sich Feminist/innen, Maskulist/innen, Antifaschist/innen, Behinderte, Medienpädagog/innen, Ausländer/innen, Früherzieher/innen, Politiker/innen, Muslim/innen, Jüd/innen, Lehrer/innen und Christ/innen jedoch auf dem Weg zum Ziel gegenseitig die Köpfe einschlagen, weil sie ihr jeweiliges Erklärungsmodell als das einzige wahre ansehen, wird nicht viel passieren.


Dieser Aufruf klingt überzeugend – solange man nicht beginnt, sich darüber nähere Gedanken zu machen. Seit 30 Jahren regiert der Feminismus unwidersprochen und reitet damit etliche Menschen immer mehr in die Gülle. Kaum kommt von Männerretlern im Internet auch nur ein Ansatz von Kritik oder gar ein Hinweis darauf, dass Frau Schwarzers Kronzeuge für alles und jedes, "Professor" Henner Ertel, mittlerweile alles andere als belastbar sein dürfte, nimmt diese Einwände und Korrekturen der "Lehrerfreund" nicht als dringend notwendige Belebung der Debatte wahr, sondern ruft entsetzt: "Jetzt hört doch auf, euch die Köpfe einzuschlagen!"

Dass "Feminist/innen" und "Maskulist/innen" überhaupt in einem Atemzug genannt werden, ist ein absolutes Novum und dergleichen findet sich ganz sicher auch nicht in der "Zeit". Und auch sonst erlauben es unsere Medien lieber nicht, Schwarzers feministischen Thesen wie "Männer sind schuld an der Finanzkrise" bzw. "Männer ballern mit Millarden herum" eine maskulistische Position entgegenzustellen. Damit hält unser "Qualitätsjorunalismus" eine gleichberechtigte Debatte zwar mit aller Kraft auf, aber selbst die "Zeit" dürfte bei dem Versuch, die Tür auf ewig geschlossen zu halten, allmählich ins Schwitzen kommen. Im Zweifel sind es die sich als Ideologiewächter verstehenden Zeitungen selbst, die immer mehr in die Krise geraten. "Wenn immer mehr Leser angekotzt sind, habt ihr bald gar keine mehr", kommentierte diese Entwicklung unlängst der Google-Chef Eric Schmid auf dem Verlegerkongress der Newspaper Association of America. Die Jahrzehnte, als es in der Geschlechterdebatte nur eine ideologisch genehme Position geben durfte, sind dank des Internets zunächst einmal vorbei.

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Dienstag, April 14, 2009

"Mit Sex bringt man Jungs zum Lesen"

In einem aktuellen Fall scheiterte der Versuch, Jungen durch ein Thema zum Lesen zu bringen, das sie interessiert, nicht an den Lehrerinnen, sondern an den Eltern: Sexualität war als Thema nicht genehm. Demnach stehen die Sterne offenbar schlecht, meinen Ratgeber "Onanieren für Profis" bundesweit an unseren Schulen verteilen zu lassen. Schade.

Der FOCUS berichtet.

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Freitag: "Bitte kein Genderama!"

Katrin Rönicke, eine Rezensentin der Wochenzeitung "Freitag", ist von "Rettet unsere Söhne" alles andere als angetan – mir fehle nämlich "das nötige Gender-Bewusstsein":

Das Buch „Rettet unsere Söhne – wie den Jungs die Zukunft verbaut wird und was wir dagegen tun können“ von Arne Hoffmann ist kurz zusammengefasst: Viel Halbwissen, das um eine gute Portion gefühlten Dreiviertelwissens ergänzt, zu einer ganz besonderen Melange aus guten Gedanken und absurdem Mist wurde.


Hier geht es weiter.

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Skandinavien: Militärdienstpflicht auch für Frauen?

Wie die "Neue Zürcher Zeitung" berichtet, erwägen derzeit Schweden, Dänemark, vor allem aber Norwegen, Frauen verstärkt zum Militär einzuziehen:

Seit Ibsens Tagen gilt Norwegen als Versuchslabor für Frauenfragen. So werden die Verwaltungsratssitze der börsenkotierten Unternehmen durch Gesetzeszwang zwischen Männern und Frauen aufgeteilt. Jetzt ist das Militär an der Reihe. Nur 8,5 Prozent der Armeeangehörigen sind Frauen, und dies, obwohl das Land 1994 die erste U-Boot-Kommandantin der Welt stellte. Die Verteidigungsministerin Strøm-Erichsen blies deshalb vor einem Jahr zum Kampf für die Einführung der geschlechtsneutralen Militärdienstpflicht. Dass sich die Sozialdemokratin im Kabinett nicht durchsetzte, provozierte harsche Reaktionen. Statt für Gleichstellung zu fechten, fördere die Regierung traditionelle Geschlechterrollen, höhnte das Ombudsamt für Gleichstellungsfragen, während der Sprecher der Vertrauensleute der Truppe die "verpasste historische Chance" beklagte. Dennoch verbuchte die Ministerin einen epochemachenden Erfolg. Um die jungen Frauen auf den Geschmack zu bringen, soll ab nächstem Jahr die Aushebung für beide Geschlechter obligatorisch sein.


Das Ende des Artikels begegnet dem Totschlagargument, mit dem hierzulande die Debatte normalerweise beendet wird:

Auf den Einwand eines Journalisten, die Frauen leisteten doch als Gebärerinnen genug für die Gesellschaft, entgegnete die Jungpolitikerin, eine Gebärpflicht kenne Norwegen nicht.

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Montag, April 13, 2009

"Das vergessene Geschlecht"

Auch SPIEGEL-Online hat die Jungenkrise entdeckt. Der zuständige Journalist Henning Engeln kommt aber weder an dem wohl überstrapaziertesten Sprachklischee dieses Jahrzehnts vorbei, noch daran, die aktuelle Debatte in die altbekannten Strukturen von minderwertigen Männern und unterdrückten Frauen zu zwängen. Zwei der schönsten Passagen des SPIEGEL-Artikels:

Hat sich die Gesellschaft zu sehr auf die Förderung von Mädchen konzentriert und dabei die Jungen vergessen? Oder berührt das Problem viel grundsätzlichere Fragen? Denn das, was einst als typisch männlich galt, scheint heute nicht mehr zeitgemäß zu sein - weil sich die Gesellschaft gewandelt hat. Vielleicht ist das früher "starke" Geschlecht einfach nicht flexibel genug, um sich an die moderne Welt anzupassen. Mehr noch: Womöglich sind Männer aufgrund ihrer archaischen biologischen Ausstattung dazu gar nicht in der Lage. Dann wären sie sozusagen ein Auslaufmodell. (…) Sind die Frauen also in modernen Zeiten die überlegene Variante des Homo sapiens? Können sie nun ihre Qualitäten ausspielen, nachdem die Jahrtausende währende Unterdrückung durch die Männer fast vollständig überwunden ist? (…)

Bei allen Schwierigkeiten der kleinen Männer darf ohnehin eines nicht vergessen werden: Frauen sind längst nicht überall im Vorteil, vor allem nicht später im Leben. So haben fünf Jahre nach Beendigung des Studiums mehr Männer als Frauen eine Arbeitsstelle, obwohl anfangs mehr Studentinnen als Studenten an den Start gingen. Und der weibliche Anteil bei den erfolgreichen Promotionen liegt deutlich unter 50 Prozent. Auch wenn es ums Geld geht, herrscht noch lange keine Gleichheit: Im Jahr 2005 verdienten weibliche Angestellte durchschnittlich 29 Prozent weniger Geld als ihre männlichen Kollegen. Selbst für vergleichbare Tätigkeiten bekamen Frauen ein um 17 Prozent geringeres Gehalt als Männer. Klaudia Schultheis formuliert es so: "Wenn Jungen die Schule erst einmal durchlaufen haben, stellen sich ihnen keine Probleme mehr."


Den Quatsch aus dem letzten Absatz lasse ich mal unkommentiert stehen; dazu habe ich andernorts schon sehr viel geschrieben. Das eigentlich Faszinierende an diesem Artikel ist, dass er trotz seiner endlosen Geschwätzigkeit die wichtigsten aktuellen Erkenntnisse konsequent ausblendet – zum Beispiel, dass es keine private Spekulation ist, wenn ein Entwicklungspsychologe wie Wassilios Fthenakis davon spricht, dass Jungen für die gleiche Leistung schlechtere Noten erhalten, sondern dieses seit über zehn Jahren in verschiedenen Studien (LAU, IGLU) erwiesen wurde. Hier traut sich Henning Engeln eins ums andere Male nicht, die Fakten klar zu nennen, sondern versteckt sich hinter vermutendem Geraune und würzt seinen Sermon ordentlich mit misandrischen Versatzstücken. Aber vielleicht ist soviel ideologische Anbiederung ja nötig, um auf SPIEGEL-Online überhaupt zur Jungenkrise schreiben zu dürfen.

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Samstag, April 11, 2009

Studie: Selbstmorde von Männern haben ihre Quelle oft in der Kindheit

Bislang gibt es kaum Forschung darüber, warum sich Männer so viel häufiger umbringen als Frauen. Eine aktuelle Studie gelangt hier immerhin zu interessanten Erkenntnissen:

"Most males who commit suicide or need hospital care after a suicide attempt have high levels of psychiatric problems at the age of 8 years," wrote Dr. Andre Sourander of Turku University Hospital in Finland and colleagues.

"The main finding of our study is that severe suicidality in adolescence and early adulthood has different childhood trajectories among males and females," they wrote in a report published in the Archives of General Psychiatry. (…)

In what they termed a "pathway of persistence," 78 percent of the suicidal males had displayed bad conduct at age 8 such as disruptive fits of temper, disobedience, aggression or cruelty toward others, destroying of property, stealing, lying, inattention or hyperactivity.

No such pattern was seen for the girls. Sourander's team said previous research has shown "female suicide attempts are often used to communicate distress or to modify the behavior and reactions of others." Most mood disorders affect girls after puberty, they added.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

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Freitag, April 10, 2009

Vier Fünftel der Ersthelfer sind Männer

Ein aktuelles Fundstück aus der Psychologie heute.

Kanada: 81 % der verlorenen Jobs gehörten Männern

Ähnlich wie in den USA trifft auch in Kanada die Rezession das männliche Geschlecht besonders hart:

More than four out of five jobs that have been lost in Canada since October 2008 have been jobs held by men, according to the newest data from Statistics Canada.

The trend, in which men represent more than 81 per cent of the 357,000 jobs lost over the past six months, is prompting some to refer to this economic downturn as a "he-cession."


Fragt man Feministinnen, ist das natürlich noch lange kein Grund, nicht weiterhin hauptsächlich die Frauen zu bedauern:

However, according to Colleen Burns, spokeswoman for the Canadian Federation of University Women, this is not a victory for gender equality.

"It's not just about the absolute total numbers of people in the workforce," said Burns. "It also has to do with what kinds of jobs are occupied by men and women, and there is a major disparity in the type of work."

Burns said women are largely employed in part-time or contract positions. She also said recession-proof fields, such as education and health care, are overwhelmingly staffed by women.

While it is important to monitor the role women play in the workforce, she said, there is still much work to be done to address issues pertaining to pay equity and equal job opportunities for women.

"If more women are in part-time work, contract work or minimum-wage jobs, that does not mean there is equality or equity happening," she said.


Klingt so, als wäre es höchste Zeit, in der patriarchalen Diktatur Kanada die Taliban aus den Regierungsämtern zu entfernen und auch Frauen dort endlich das Recht auf freie Berufswahl zu ermöglichen.

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Donnerstag, April 09, 2009

FAZ: "Wir müssen die Jungs wieder lieben lernen"

Mütter und Väter von Jungs, Lehrerinnen und Lehrer wissen, wovon die Rede ist, dass am allerwenigsten ein Kampf der Geschlechter weiterführt, den der Feminismus zum unbestrittenen Vorteil der Mädchen gewonnen hat. Woran so lange nichts Falsches ist, solange der Streit um Chancengleichheit diese auch wirklich hervorbringt. Darüber aber sind wir hinaus. Nur zehn Prozent der Lehrer an Grundschulen sind Männer, auch an den weiterführenden Schulen sucht man sie längst mit der Lupe, Schulbücher handeln von starken Mädchen und von Jungens, die kochen und stricken, in Deutscharbeiten geht es um Backrezepte, und im Sportunterricht wird gejazzdanct. Es gibt den „Girls Day“, aber keinen „Boys Day“ und vor allem - es gibt die Jobs nicht mehr, die Jungen anstreben. Dafür gibt es schlechtere Noten bei gleichen Leistungen, denn das Verhalten wird immer mitbenotet. Das hält kein Junge aus.


Den vollständigen Artikel, mit dem die Frankfurter Allgemeine gestern den Film "Jungs auf der Kippe" vorstellte, findet man jetzt auch online.

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Hamburg will Jungen stärker fördern

Die "Welt" berichtet:

Hamburgs Kindergärten und Schulen sollen Jungen stärker als bisher fördern. Das fordern jetzt die Bürgerschaftsfraktionen von CDU und GAL in einem gemeinsamen Antrag. Fachleute sprechen bereits von gravierenden Versäumnissen und einer grundlegenden Benachteiligung des ehemals "starken Geschlechts".


Dass man immer erst laut werden muss ...

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Volker Herres ideologischer Kreuzzug geht weiter

Ich verlinke der Einfachheit halber mal direkt ins gelbe Forum

Wer für diesen Dreck noch Gebühren zahlt, ist wirklich selbst daran schuld.

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Wegen Handy-Rechnung zum Escort-Girl geworden

Passend zur Meldung von gestern, bleibt die "20 Minuten" am Thema dran:

Frage: Wie bist du Escort-Girl geworden?

Noelle: Ich habe nach der Matur in einer Zürcher Privatbank als Sachbearbeiterin gearbeitet. Letzten November wurde ich entlassen, weil meine Stelle wegrationalisiert wurde. Ich suchte zwei Monate einen neuen Job – vergeblich. Zudem drückten mich Schulden wegen einer Handy-Rechnung. Dann habe ich mich als Escort-Girl beworben. Jetzt kann ich bis zu 30.000 Franken pro Monat verdienen.


Alice Schwarzer hat schon Recht: Letztlich ist jede Form von Prostitution in irgendeiner Weise Zwangsprostitution. Wer kann bei solchen Beträgen schon nein sagen?

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Mittwoch, April 08, 2009

Sexgewerbe fängt weibliche Opfer der Wirtschaftskrise auf

Die Schweizer Zeitung "20 Minuten" berichtet:

Gibt es weniger seriöse Teilzeitstellen, weichen Frauen ins krisensichere Sex-Business aus. «Wir werden zurzeit von Bewerbungen überflutet», sagt Geschäftsführerin Chantal von Elite World Escort, einer der grössten Zürcher Agenturen mit über 40 Frauen. In den letzten Monaten würden sich «auffallend viele Schweizerinnen melden», so Chantal. Darunter seien neben Studentinnen, die ihr ­Taschengeld aufbessern möchten, auch ehemalige Bank­angestellte. Auch der Sauna- und FKK-Club Freubad in Recherswil SO bestätigt den Trend. Und Geschäftsführer Antonio Wings von der Zürcher Pornoproduktionsfirma Largo Film sagt: «Viele Frauen, die den Gürtel enger schnallen müssen, melden sich bei uns – von der Verkäuferin bis zur Ex-Direktorin.»


Ob diese stärkere Durchmischung des "Milieus" von Frauen aus allen Schichten und mit den verschiedensten beruflichen Hintergründen wohl dazu führt, dass Prostitutierte und ihre Kunden in Zukunft weniger stark verfemt werden?

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Vorpremiere von "Jungs auf der Kippe" kein reines Vergnügen

Am Montag hatte die Dokumentation "Jungs auf der Kippe", die heute abend vom SWR ausgestrahlt werden wird, eine Art Vorpremiere in Mannheim. Wie diese verlaufen ist, berichtet Christine ausführlich in ihrem FemokratieBlog.

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Männerloses Unternehmen wird zu Dauerkriegsgebiet

Samantha Brick glaubte die allgegenwärtige Propaganda von der Frau als friedlicherem Menschen und gründete deshalb ein Unternehmen, dessen Belegschaft rein weiblich war. Das Ganze endete in einer Katastrophe, wovon sie ausführlich berichtet:

It was an idealistic vision swiftly shattered by the nightmare reality: constant bitchiness, surging hormones, unchecked emotion, attention-seeking and fashion rivalry so fierce it tore my staff apart.

When I read the other day that Sienna Miller had said there was no such thing as 'the Sisterhood', I knew what she meant.

I can understand why people want to believe that women look out for each other - because with men in power at work and in politics, it makes sense for us to stick together.

In fact, there was a time when I believed in the Sisterhood - but that was before women at war led to my emotional and financial ruin.
Five years ago, I was working as a TV executive producer making shows for top channels such as MTV, and based in Los Angeles. It sounds like a dream job and it could have been - if I'd been male.

Working in TV is notoriously difficult for women. There is a powerful old boys' network, robust glass ceiling and the majority of bosses are misogynistic males.

Gradually, what had started out as a daydream - wouldn't it be great if there were no men where I worked? - turned into an exciting concept. I decided to create the first all-female production company where smart, intelligent, career-orientated women could work harmoniously, free from the bravado of the opposite sex.

In hindsight, I should have learned the lessons of my past - at my mixed secondary school I was bullied by a gang of nasty, name-calling girls, so I knew only too well how nasty groups of women could become.


Wenn Ms. Brick nicht randvoll mit feministischer Ideologie gewesen wäre, hätte sie ihr Vermögen nicht in ein Phantasieprojekt gesteckt. Es ist zwar richtig, dass die Konflikte in einem rein männlich besetzten Unternehmen zurückgehen, sobald es dort mehr weibliche Mitarbeiter gibt. Diese Beobachtung hat in unserer Frauen-sind-bessere-Menschen-Gesellschaft zu der voreiligen Schlussfolgerung geführt, dass Frauen weniger aggressiv seien und Männer so befrieden könnten. Was man dabei übersah: Umgekehrt haben Männer eine befriedende Wirkung auf reine Frauengruppen – und eine ursprünglich gemischtgeschlechtliche Gruppe wird leicht zur permanenten Konfliktzone, sobald der letzte Mann daraus verschwunden ist. (Eine befreundete Reiterin erklärte mir mal, das sei auf der Koppel nicht anders: Kaum sei der Hengst runter, nehme die Aggression zwischen den Stuten erheblich zu.)

Der so beliebte Glauben von der Frau als dem friedfertigeren, konfliktfreieren, harmonischeren Wesen bleibt ein Mythos, der, wie man gesehen hat, sehr teuer werden kann. Auch hier sind sich die Geschlechter ähnlicher, als viele Feministinnen glauben.

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Dienstag, April 07, 2009

"Frauen sind die besseren Schnüffler"

Die Schweizer Zeitung "20 Minuten" liefert einen neuen Beitrag für diese unterhaltsame Liste. Man ist wirklich gespannt, wie weit das Ganze noch getrieben wird, bis es den ersten Journalisten peinlich wird.

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Montag, April 06, 2009

Auch SPD versagt bei Frauenquote

Warum soll es der SPD anders gehen als der Bundesregierung und der Partei Die Linke: Auch die Spezialdemokraten sind von den 40 Prozent Frauen in Spitzenpositionen, die sie vollmundig für die Wirtschaft fordern, weit entfernt. Und natürlich wird dieses Wissen die SPD von ihrem festen Glauben an unsichtbare gläserne Decken, die Frauen am Aufstieg hindern, keineswegs abbringen. Stattdessen verspricht man dort reumütig Besserung.

Die "Welt" berichtet – und schaltet eine nicht-repräsentative Umfrage zu der Frage, ob Männer und Frauen heutzutage gleichberechtigt seien. (Bei derzeit 22 abgegebenen Stimmen finden 27 Prozent, Frauen würden in vielen Bereichen benachteiligt, 59 Prozent meinen, in vielen Bereichen benachteiligt würden stattdessen die Männer, und 14 Prozent glauben daran, dass beide Geschlechter die gleichen Chancen haben.)

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England: Frauenhäuser müssen auch Männer aufnehmen

Ein neues Gleichstellungsgesetz, das eigentlich nur eine Benachteiligung von Frauen unterbinden sollte, führt zu einer unerwarteten Folge:

Charities for battered women have been threatened with the loss of their funding unless they help male victims of domestic violence, under new equality laws.

Women's Aid, the domestic violence charity whose patrons include the prime minister's wife, Sarah Brown, says its female-only services are essential to reassure battered women and children that they will be safe. However, some local authorities are demanding that services such as counselling and outreach be opened to both sexes.

Fiona Mactaggart, the former Home Office minister, said some refuge services had lost grants or contracts in what she said was an "unintended consequence" of changes in equality law.

"There are some local authorities who interpret equalities to mean that a refuge has to provide for men, not only for women," said Mactaggart, co-chair of the women's parliamentary Labour party, a grouping of female MPs. "There are some stupidnesses developing in the system that nobody intended."


Es gibt aus Sicht einer waschechten Feministin offenbar nichts Dümmeres als die Vorstellung, dass ein Gesetz, das die Gleichbehandlung der Geschlechter durchsetzen soll, auch Männer benutzten, um damit gegen ihre eigenen Benachteiligungen anzugehen. Also ehrlich: Sowas Bescheuertes kann doch keine ahnen!

Im Guardian findet man den vollständigen Artikel.

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Missbrauch: Auch Männer werden Opfer

Noch immer ist Missbrauch an Männern ein Tabuthema, weil Männern das Opfersein gesellschaftlich nicht zusteht. Ein Betroffener erzählt.


Hier.

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Nach Winnenden: Jugendamt entwaffnet Ritterspektakel

Es ist wirklich unfassbar, was hierzulande mittlerweile abgeht:

Kinder von sieben bis zwölf Jahren sollten Handy, MP3-Player und Gameboy zu Hause lassen und in die Welt des Mittelalters eintauchen. Ein buntes Treiben in altertümlichen Gewändern war geplant, ein so genanntes LARP. Das Kürzel steht für
„Live Adventure Role Play”. Bei solchen Rollenspielen versetzen sich die Teilnehmer in Fantasiegestalten und tauchen ein in eine Abenteuerwelt.

„Weg vom Computer, raus in die Natur”, hieß in Hombruch die Devise. Pädagogische Ziele: die Entwicklung von Kreativität und Gemeinschaftssinn. Stilecht – mit edlen Rittern, fiesen Schurken, Magiern, Waldwesen und schönen Prinzessinnen. Ein Hauch von König Artus: Rustikales Lagerfeuer-Ambiente, samt Bogenschießen und Schwertkampf, letzterer mit Schaumstoffwaffen.

Genau diese Einlagen sind dem Jugendamt nicht geheuer. Die Folge: „'Tremonias Erben' liegen auf Eis”, so Elisabeth Hoppe. Ihre Bedenken gehen „in Richtung Gewaltprävention”. Das Konzept müsse überarbeitet werden. „Den Schwertkampf müssen wir noch mal unter die Lupe nehmen.”


Wird nicht lange dauern, und Deutschlands Behörden verbieten unseren Jungen alles, was ihnen irgendwie Spaß machen könnte. Um sich dann zu wundern, dass dieselben Jungen immer frustrierter und aggressiver werden.

Der Westen berichtet ausführlich und mit vielen Leserkommentaren.

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"Befreiungsbewegung für Männer" im Buchhandel

Das Buch "Befreiungsbewegung für Männer", das ich hier bereits vorgestellt hatte, ist inzwischen im Buchhandel erschienen. BOL, Libri, Thalia usw. haben es ab sofort lieferbar, Amazon innerhalb von vier bis fünf Tagen.

Ich habe das Buch bereits gelesen und mir gefällt es, da ich aber selbst zwei Beiträge darin veröffentlicht habe, kann ich es schlecht seriös rezensieren. Deshalb habe ich mich stattdessen dafür entschieden, Passagen aus dem Vorwort eines seiner Herausgeber, Paul-Hermann Gruner, hier online zu stellen, damit man sich einen Eindruck von seiner Stoßrichtung machen kann.

»Lass dich als junge Frau nicht klein machen, denn in dir schlummert so viel, was du entfalten kannst. Sei fordernd.« Ein Satz, der uns irgendwie bekannt vorkommt. Eine fast schon klassisch anmutende Äußerung aus der Mädchenförderung, sagen wir: aus dem Jahre 1975? Falsch. Die zitierte Botschaft stammt aus dem Juli 2008 und aus dem Munde der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (2008).

Seit Jahrzehnten hören wir in unserer demokratisch verfassten, westlich-pluralistischen Industriegesellschaft solche Sätze. Packen wir den scheinbar schlichten Satz auf die ideologiekritische Goldwaage und gehen wir seine Teilbotschaften Stück für Stück durch.

Die Suggestion, dass junge Frauen in diesem Lande »klein gemacht« würden, ist objektiv falsch. In der Regel werden Mädchen und junge Frauen »groß« gemacht und geredet, sie werden unterstützt, gefördert, wertgeschätzt und anerkannt, per se sogar oft – konnotiert mit dem Wunderglauben, der sich ans Weibliche heftet – für die einzige Inkarnation von lebenswerter Zukunft gehalten. In den jungen Frauen »schlummert« tatsächlich viel, das steht absolut fest, allerdings in etwa genauso viel wie in den meisten Jungs und jungen Männern, denen dies jedoch niemand sagt; schon gar nicht in solch motivierender Ansprache und in der Zielrichtung, die eigenen oder die eingebildeten Grenzen ihrer Geschlechterrolle zu überwinden. Zu »entfalten« gibt es ebenfalls sehr viel, allerdings wiederholt sich hier das selektive Unterstützungsprinzip: Bei beiden Geschlechtern gäbe es viel zu entfalten, angesprochen dazu wird aber nur eins. »Sei fordernd!« schließlich muss man den Frauen innerhalb wie außerhalb der Frauenbewegung seit den späten 60er Jahren des 20. Jahrhunderts nun wirklich nicht mehr sagen oder raten. Fordern tun sie ohne Unterbrechung. Sie fordern etwas von der Gesellschaft, der Politik, der Wirtschaft, den Medien, den Bildungsinstitutionen, vor allem aber von den Männern.

Wer so viele Jahrzehnte immer wieder neue, einseitige Forderungen aussendet, könnte entweder a) eine entspannte Zufriedenheit entwickeln ob des Erreichten und mit dem Fordern aufhören oder b) endlich Zeit finden, sich zu wundern, warum dies alles eigentlich ein Geschlechtermonolog ist. Warum Männer dazu schweigen, sich den Mund entweder selbst verboten haben oder ihn sich haben erstaunlich fest verschließen lassen. Und warum sie sich quasi alles abfordern, alles bieten lassen. Und schweigen.

Was bedeutet dieses Schweigen? Sind Männer in dieser Gesellschaft einfach einsichtig und daher gefasst? Sind sie still, weil schuldbewusst? Sind sie fantasielos und daher intellektuell weitgehend unfähig, der Debatte zu folgen? Sind sie überzeugt vom Gehörten und stimmen daher generell zu? Sind sie tief beschämt und bekommen kein Wort heraus? Sind sie überzeugt, dass die Frauen Recht haben? Sind sie froh, dass die Sache mit der Emanzipation überhaupt mal jemand in die Hand genommen hat? Gehen sie davon aus, dass bei dieser Gelegenheit auch für sie selbst etwas herausspringt? Denken sie also, dass die Frauenbewegung sie letztendlich, wie nebenbei, einfach mitbefreien wird, wenn sie nur die ganze bittere Zeit über schön stillhalten, über das eigene Geschlecht ebenfalls verächtlich witzeln und allen Behauptungen und Forderungen zustimmen?

Was immer stimmen mag: Die Summe der Motivationen und Hintergründe verschließt den männlichen Mund nur umso fester. Wenn sich ein männlicher Mund öffnet, dann um die gängigen Beschreibungen zur Lage der Frau, wie sie seit rund 40 Jahren im öffentlichen Bewusstsein etabliert wurden, zu bestätigen. Der Feminist ist der erlaubte Mann. Er etablierte sich endgültig in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts. Er sitzt heute meist bequem. Aus Solidarität und Hyperidentifikation hat er die eigene Ratio außer Betrieb gesetzt. Er vertritt die Frauenbewegung quasi von außen, als Mann. Und es sind viele Männer, die nach dem Munde reden. Nach dem Munde einer hegemonialen, die einfache Wahrnehmung und das umfassendere Bewusstsein lenkenden Weltanschauung, die als Bewegung der Frauen begann und sich heute im organisatorisch durchgegliederten feministischen Netzwerk des »Gender Mainstreaming« in Allgegenwart übt. Der Feminist ist aber keineswegs bösartig, er ist nur faul. Er hat eine plausibel erscheinende Interpretation von Wahrheit und Wirklichkeit übernommen. Akzeptiert. Verinnerlicht. Die frauenbewegte Frau ist selbstverständlich für den akuten Stand des Geschlechtermonologs im Feminismus, der Feminist als domestizierter Mann jedoch markiert seinen letztendlichen Totalerfolg. Die Frauenbewegung hat sich mit seinem massenhaften Auftreten zu Tode gesiegt.

An diesem äußerst interessanten und produktiven Punkt der sozio- und psychohistorischen Entwicklung der Moderne befinden wir uns heute. Wenn Männer einen Feministen hören – und diese prägen inzwischen fast ausnahmslos die Verwaltungen, die Stadträte, die Parlamentarier und Parteiaktivisten aller Färbungen –, wissen sie sich endgültig auf verlorenem Posten. Endgültig unverstanden. Mithin ist dies der Soll-Zeitpunkt für eine Männerbewegung, die die Frauenbewegung notwendig ergänzt und unbedingt korrigiert. Männer müssen heraus aus den Zwangsjacken ihres Rollendenkens und -handelns. Sie müssen ihren demütigen, permanent um Verzeihung bittenden Dackelblick vom Gesicht nehmen. Und da ihnen dabei Frauen nicht helfen – anders als der Feminist insgeheim hofft –, müssen sie sich ihres Dackelblicks und ihrer diversen Zwangsjacken schon selbst entledigen. Zunächst einmal aber muss man Letztere als solche erkennen. (…)

Nehmen wir Deutschland als Pars pro Toto, sehen wir in einige problematische Felder des Gesellschaftlichen hinein. Vorab: In keinem System auf diesem Planeten lebt die Unterdrückte, die Benachteiligte und Verfolgte sechs bis sieben Jahre länger als der Unterdrücker. Das Pseudo-Patriarchat offeriert also eine erkleckliche Anzahl an versteckten Gewinnen für Frauen.

Gar nicht versteckt waren und sind dagegen die für Männer gut spürbaren Schattenseiten dieser gesellschaftlichen Organisation. Sie sind im Grunde ganz einfach ablesbar. Wenn man will. Auch in diesem Land. Von der geringeren Lebenserwartung mal ganz abgesehen: Männer stellen die große Mehrheit der Obdachlosen. Männer üben auch in diesem Lande die gefährlichsten und unattraktivsten Berufe aus, die meisten davon ohne jede Aufstiegschance. Männer erleiden die allermeisten Berufsunfälle bis hin zur Invalidität. Männer treffen in Sachen medizinischer Versorgung auf deutlich weniger Forschung, Betreuung und Angebote; von AIDS sind Männer beispielsweise viermal häufiger betroffen als Frauen. Männer bilden eindeutig die größte Gruppe der Kriminalitätsopfer: Sie stellen den Löwenanteil der Opfer im außerhäuslichen Bereich, zu gut der Hälfte im Bereich der häuslichen Gewalt. Männer lassen sich immer noch zu Soldaten abrichten und als entmenschtes, weil fremdbestimmtes Werkzeug gebrauchen. Und: Männer begehen in jeder Altersgruppe, vom jüngsten bis zum ältesten Vertreter des Geschlechts, wesentlich häufiger Suizid. Simple Frage: Greift man zu diesem allerletzten Mittel, der gewaltsamen Beendigung des eigenen Lebens, wenn man die große Gewinnerkarte gezogen hat, wenn man zu denen gehört, die die Macht besitzen, die allseits profitieren und von der Wiege bis zur Bahre bevorteilt sind?

Die Macht des institutionalisierten Feminismus zeigt sich, unter anderem, an der Tatsache, dass diese und ähnliche Fragen seit Jahrzehnten nicht zum großen Gesellschaftsthema werden dürfen. (…)

Die Männerbewegung ist eine überfällige weltanschauliche Korrektur. Sie wird sich als Korrektiv der Frauenbewegung verstehen, sollte sich darüber hinaus aber unbedingt dem ganzheitlichen Fortschritt verschreiben. Die Tempi der Emanzipationen müssen synchronisiert werden. Der Emanzipationsfortschritt ist gleichzeitig lebbar und organisierbar für Männer wie Frauen. Das Niveau der Aktionen beider Geschlechter ist wie die Interaktion zwischen ihnen jedoch dringlich auf eine neue Verständigungsebene zu heben. An einer so offenen wie offensiven Interessenvertretung der Männer führt dabei kein vernünftiger Weg vorbei.

Schließlich wollen wir bald auch solche Sätze hören: Lass dich als jungen Mann nicht klein machen, denn es schlummert so viel in dir, was du entfalten kannst! Sei fordernd!

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