Montag, April 20, 2009

Lesermail (Folter)

Genderama-Leser T.L. schreibt mir:

Hallo Herr Hoffmann,

regelmäßig lese ich Ihren Genderama-Blog, der mir sehr gut gefällt. In Ihrem heutigen Beitrag "Frankfurter Rundschau und Co. amüsieren sich über gekränkte Männer" taucht am Ende des Zitats von Frau Staude (FR) der Begriff "Waterboarding" auf.

Das Thema Folter durch US-Amerikaner geht ja dank Obama gerade wieder durch die Presse. Was mich dabei aber immer wieder fasziniert, ist das permanente Verschweigen der Tatsache, daß alle Folteropfer ausschließlich Männer sind! Ich habe jedenfalls noch von keiner durch die USA entführten/gefolterten Frau gehört, und wenn es sie gäbe, dann wüßte dies dank unserer Presse jeder.

Als der Abu-Ghraib-Skandal aufgedeckt wurde, veröffentlichte die Gefängnisleitung am nächsten Tag stolz, daß die zwei einzigen Frauen, die es unter den mehreren tausend Gefangenen gab, entlassen worden seien! Darüber, ob diese überhaupt von den Folerungen betroffen gewesen waren, wurden keine Angaben gemacht, was (bei unserer Presse) soviel heißt wie - nein.

Müßig zu sagen, daß wenn seit 2001 ausschließlich Frauen von den USA entführt, gefoltert und dabei auch ermordet worden wären, das Geschlecht der Opfer dann doch das eine oder andere Mal in den Artikeln zum Thema aufgeblitzt wäre.

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