"Frankfurter Rundschau" und Co. amüsieren sich über gekränkte Männer
Zumindest in der politisch links stehenden Presse wird derzeit der Versuch weiter vorangetrieben, die Proteste gegen die männerfeindlichen Beschimpfungen im Umfeld der ARD-Serie "Eine für alle" so zu drehen, als seien die entsprechenden Männer lediglich von der Vorstellung einer Frau als Schweißerin überfordert. So fabuliert Sylvia Staude:
"Eine für alle - Frauen können's besser" hat die ARD eine am heutigen Montag startende Vorabendserie genannt (dazu auf der Medien-Seite mehr), in der eine Schweißerin die Hauptrolle spielt. Das geht den Herren der Fernbedienung an die Ehre: Einer fühlt sich schon deswegen sexuell diskriminiert, weil Schweißer ein typisch männlicher Beruf sei (der Mann und sein Feuerstrahl). Ein anderer, der sich bei der ARD meldete, sieht seine Menschenwürde verletzt. Bald wird vermutlich eine Klage eingehen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Eine Frau am Schweißgerät, eine Frau, die ES laut Untertitel auch noch besser kann - das ist nur zu vergleichen mit Praktiken wie dem Waterboarding.
Wie wir es aus den deutschen Medien zunehmend kennen, scheint auch Sylvia Staude jegliche eigene Recherche, die über ein Überfliegen des Artikels im aktuellen SPIEGEL hinausging, lieber unterlassen zu haben. In mehreren Threads des ARD-Serienforums stellen die Protestierenden ausdrücklich klar, wogegen sich ihre Kritik richtet.
Eine Recherche über Google-News ergibt, dass die neue ARD-Serie wegen ihrer ideologischen Korrektheit in etlichen Zeitungsartikeln bundesweit beworben wird. Wie man es von ihr erwarten durfte, feiert etwa die "Süddeutsche Zeitung" bei Männern ausgelöste Kränkungen als Erfolg:
Die Frau hinter dem risikobelasteten Entwurf - 200 Folgen wurden bestellt - ist die Spielfilmverantwortliche des Bayerischen Rundfunks, Bettina Reitz. (…) Einen ersten Etappensieg hat sie errungen. Beim deutschen Werberat ging die Beschwerde eines Mannes ein, der sich durch den Slogan "Frauen können"s beser" sexuell diskriminiert fühlt. Aber das ist wohl heher einer wie keiner.
Während also die Anliegen von Männern immerhin nicht mehr ignoriert werden können, scheinen es die Leitmedien inzwischen als ihre Aufgabe zu betrachten, so darüber zu berichten, dass diese Anliegen möglichst lächerlich und absurd erscheinen. Das ist allerdings eine Entwicklung, die auch die ganz frühe Frauenbewegung durchmachte, wodurch ihr Erfolg aber lediglich aufgeschoben und nicht verhindert werden konnte.
Die Häme darüber, mal wieder den Männern eine reingehauen zu haben, bleibt derzeit aber das einzige, mit dem die neue Serie beworben werden kann. Auch einer weiteren Vorab-Kritik zufolge ist Volker Herres neues "Glanzstück" genauso dümmlich wie die begleitende Reklame:
„Eine für alle“ ist eine Dramady, eine Mischung aus Drama und Komödie. Aber leider erreicht die Story keines von beidem: Die Geschichten um die vier Freundinnen rühren nicht wirklich an und beim lauten Lachen erwischt man sich selten. Vor allem in Sachen Witz und Originalität unterscheidet sich „Eine für alle“ eindeutig von Serien wie „Türkisch für Anfänger“ und „Berlin, Berlin“, die auf dem gleichen Sendeplatz liefen und mit ihrem besonderen Charme und gutem Timing vor allem die Kritiker begeisterten. (…)
Auch die Schauspieler – allen voran Katharia Kaali („Türkisch für Anfänger“) verkörpern ihre Rollen zwar durchaus sympathisch, sind jedoch, wie es sich für eine soap-gemäße Darstellung gehört, überspitzt und mit wenig Tiefe angelegt. (…) Dazu kommen ein paar nette Familienväter, zickige Teenies, ein kalter Geschäftsmann, eine machtgeile Karriere-Tussi und ein fieser Macho („Schnecke, dafür bin ich einfach nicht geschaffen“), der sich zunächst noch nicht so recht entscheiden kann, auf wessen Seite er stehen will. Nichts neues also.
Ein Fazit, das man auch zu dem aktuellen Männerbashing unserer Leitmedien ziehen kann.
Labels: Deppenjournalismus, Medien, Misandrie, Volker Herres
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