Volker Herres fassungslos über Proteste gegen Sexismus
Die Beschwerden, die beim Deutschen Werberat gegen die männerfeindliche Reklame für die Vorabend-Seifenoper "Eine für alle – Frauen können's besser" eingingen, sorgen inzwischen für mediale Aufmerksamkeit:
Schon vor der Ausstrahlung der ersten Folge am heutigen Montag erregt die neue ARD-Mammutserie "Eine für alle - Frauen können's besser" den Zorn einiger Männer. Beim Deutschen Werberat ging in der vergangenen Woche die Beschwerde eines Mannes ein, der sich durch den Slogan der Sendung und die Radiospots, in denen die ARD für die Serie wirbt, "sexuell diskriminiert" fühlt.
ARD-Programmchef Volker Herres, der einer breiten Öffentlichkeit vor allem durch seine nach feministischem Druck erfolgenden Kündigung Eva Hermans bekannt wurde, treffen diese Proteste sichtlich unvorbereitet:
"Mit so einer Reaktion hätten wir niemals gerechnet", sagt ARD-Programmdirektor Volker Herres, "das übertrifft jede Fiktion an Lächerlichkeit."
In der Reklame zur Serie werden Männer als "Versager", "lebende Verkehrshindernisse" und "herumirrende Gockel" bezeichnet. Herres Reaktion auf die Proteste gegen diese Verunglimpfungen befremdet. Was muss eigentlich in einem Mann kaputt gegangen sein, damit er selbst die dümmlichsten Schmähungen gegen sein Geschlecht als völlig selbstverständlich betrachtet? Angenommen, in der Reklame für eine neue Vorabend-Soap mit dem Titel "Männer können's besser" würden Frauen lustvoll als "hirnlose Schlampen", "dämliche Fickschnitten" und "abgewrackte Frustzicken" bezeichnet, und es gäbe daraufhin Beschwerden von weiblicher Seite – ob diese Proteste bei Volker Herres wohl auch überraschte Heiterkeitsausbrüche wegen ihrer "Lächerlichkeit" ausgelöst hätten? Wenn nicht, bleibt nur die Schlussfolgerung übrig, dass Herres ein Sexist ist, wie er im Buche steht: nur dass es die Verunglimpfung seines eigenen Geschlechtes ist, die er für dermaßen selbstverständlich hält, dass ihn jeder Einwand dagegen fassungslos zurücklässt.
Der Sendeplatz um 18:50 ist im Ersten seit längerer Zeit schon ein hoffnungsloses Tief, was die Einschaltquoten angeht. Geradezu verzweifelt versuchen die ARD-Programmverantwortlichen, aus diesem Krater herauszukommen. Vielleicht erklärt dies, dass sie zur Not jetzt eben mit im Zeigeist liegenden männerfeindlichen Sprüchen für Aufmerksamkeit sorgen wollen – und völlig verdattert sind, wenn sich als einziges Resultat schlechte PR für den Sender abzeichnet. Denn in einer Vorab-Kritik zur am Montag startenden Serie heißt es bereits:
Die Story zieht sich schon in den ersten Minuten des Formats wie Kaugummi – unterlegt wird sie von mäßig aktuellen Charthits, die in den Popwellen Deutschlands schon tot gedudelt wurden. (…) Mit anderen Dailys, die werktags im deutschen Fernsehen zu sehen sind, kann «Eine für alle» nicht mithalten – auch gegen sämtliche Dramedys verliert das neue ARD-Format klar.
Volker Herres gibt sich anscheinend alle Mühe, speziell die niedrigsten Ansprüche zu bedienen – und scheitert selbst dabei. Wenn er also in der Reklame zu seiner neuesten Serie Männer als "Versager" bezeichnen lässt, spricht er damit allein für sich selbst.
Nachtrag, etwas später: Wie ich gerade erst entdecke, geht es im Forum zur Serie bereits ganz schön zur Sache.
Labels: Medien, Misandrie, Volker Herres
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