Dienstag, April 14, 2009

Skandinavien: Militärdienstpflicht auch für Frauen?

Wie die "Neue Zürcher Zeitung" berichtet, erwägen derzeit Schweden, Dänemark, vor allem aber Norwegen, Frauen verstärkt zum Militär einzuziehen:

Seit Ibsens Tagen gilt Norwegen als Versuchslabor für Frauenfragen. So werden die Verwaltungsratssitze der börsenkotierten Unternehmen durch Gesetzeszwang zwischen Männern und Frauen aufgeteilt. Jetzt ist das Militär an der Reihe. Nur 8,5 Prozent der Armeeangehörigen sind Frauen, und dies, obwohl das Land 1994 die erste U-Boot-Kommandantin der Welt stellte. Die Verteidigungsministerin Strøm-Erichsen blies deshalb vor einem Jahr zum Kampf für die Einführung der geschlechtsneutralen Militärdienstpflicht. Dass sich die Sozialdemokratin im Kabinett nicht durchsetzte, provozierte harsche Reaktionen. Statt für Gleichstellung zu fechten, fördere die Regierung traditionelle Geschlechterrollen, höhnte das Ombudsamt für Gleichstellungsfragen, während der Sprecher der Vertrauensleute der Truppe die "verpasste historische Chance" beklagte. Dennoch verbuchte die Ministerin einen epochemachenden Erfolg. Um die jungen Frauen auf den Geschmack zu bringen, soll ab nächstem Jahr die Aushebung für beide Geschlechter obligatorisch sein.


Das Ende des Artikels begegnet dem Totschlagargument, mit dem hierzulande die Debatte normalerweise beendet wird:

Auf den Einwand eines Journalisten, die Frauen leisteten doch als Gebärerinnen genug für die Gesellschaft, entgegnete die Jungpolitikerin, eine Gebärpflicht kenne Norwegen nicht.

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