Donnerstag, Mai 31, 2007

„Zeit“ bewirbt die Männersteuer

Die aktuelle Ausgabe der “Zeit“ widmet der von italienischen Wirtschaftswissenschaftlern vorgeschlagenen Männersteuer (Genderama berichtete mehrfach) einen längeren Artikel. Deutsche Volksvertreter reagieren auf dieses Konzept bislang sehr zurückhaltend:

Wenn man im politischen Berlin nachfragt, was von der Idee zu halten ist, dann stößt man auf Skepsis. Ein Sprecher des Finanzministers schreibt auf die Bitte um einen Interviewtermin: „Eine Gestaltung wie dargestellt wird nicht erwogen, daher macht es für uns auch keinen Sinn, hier näher einzusteigen.“ Die Politikerinnen Hildegard Müller (CDU), Christine Scheel (Grüne), Barbara Höll (PDS) und Silvana Koch-Mehrin (FDP) geben der Idee keine Chance. Fast alle Gespräche nehmen einen ähnlichen Verlauf: Erst bekunden die Frauen Sympathie für den Vorschlag der Italiener, sprechen von dessen Witz oder Charme – dann aber sagen sie sehr bestimmt, dass er leider untragbar sei. (...) Silvana Koch-Mehrin sagt: „Wir müssen stattdessen Anreize schaffen, dass sich die Männer endlich ändern.“


Es gibt aber auch positivere Bewertungen:

Vielleicht muss man ein bisschen außen stehen, so wie Gertrud Höhler, um der Idee etwas abzugewinnen. „Was mir an ihr gefällt“, sagt Gertrud Höhler, „ist der Gedanke, dass Frauen einen Bonus dafür kriegen, dass sie die Kinder auf die Welt bringen und sich viel öfter um sie kümmern.“


Die „Zeit“-Autoren selbst können nicht nachvollziehen, warum eine höhere Steuer für Männer als für Frauen keine größere Begeisterung auslöst:

Es ist nicht leicht zu sagen, woher die Bedenken der Politik kommen. Ob es am Inhalt des Vorschlags liegt oder daran, dass es nach der vollzogenen Hartz- und der verhinderten Kirchhof-Reform einen Überdruss an radikalen Ideen gibt. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich niemand traut, eine Idee zu unterstützen, die noch nicht durch hundert Gremien gewandert ist.


Auch Andreas Ichino, einer der Erfinder dieser Idee, vertritt diese mit Nachdruck:

Wie soll das gehen, Diskriminierung abzuschaffen, wenn man sie gleichzeitig in einem Steuergesetz zementiert? „Sehen Sie es doch mal so: Die Gleichheit mag in den Gesetzestexten existieren, aber jenseits dieser Bücher existiert sie nicht. Um Frauen zu helfen, denkt der Staat sich Dinge aus, führt Quoten ein, schafft Kindertagesstätten, fördert Firmen, wenn sie Frauen einstellen. Aber was macht das für einen Unterschied? Ist ein Staat, der diese Dinge tut, weniger diskriminierend? Behandelt er etwa die Frauen gleich? Für mich sieht es so aus, als würde auch der Staat versuchen, Ungleichheiten auszubalancieren, indem er neue Ungleichheiten schafft. Anders ausgedrückt: Es ist dasselbe Ziel, das wir verfolgen, aber wir glauben, es über einen anderen Weg zu finden, und dieser Weg scheint mir verfassungsrechtlich so vertretbar wie die anderen Wege auch.“


So endet der „Zeit“-Artikel hoffnungsvoll:

Vielleicht haben manche revolutionäre Ideen ihren Sinn einfach nur darin, dass Ideen, die noch vor ein paar Jahren zu revolutionär erschienen, langsam ihren Schrecken verlieren.


Mit anderen Worten: Lassen wir noch ein paar Jahre ins Land gehen, und die Männersteuer wird kommen.

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„Lass uns schlafen, Liebling“

Der “Tagesspiegel“ beschäftigt sich mit der neuen Unlust der Männer. Ein Auszug:

Was ist los mit dem geschlechtsreifen Städter? Jüngste Umfragen zeichnen ein Schreckensszenario: „Jeder 3. Mann würde für Geld auf Sex verzichten“ – lebenslänglich. So betitelte eine auflagenstarke Zeitung eine Umfrage des Kondomherstellers Durex. Ist den deutschen Männern die Lust vergangen? Drei von vier finden es völlig in Ordnung, wenn im Bett mal weniger läuft, während das nur 58 Prozent der Frauen so sehen. Gar jeder zweite freut sich mehr auf das Vorspiel als auf den Vollzug. So weit der Sex-Report 2007, ermittelt in einer Großumfrage des Instituts Gewis für die Magazine „GQ“ und „Glamour“. Schon im Vorjahr befürchtete jeder Fünfte, dass seine Partnerin öfter Sex haben will als er. (...)

Wie Boitin setzt auch Peter Praschl, seit Herbst Chefredakteur von „Matador“, auf ein verändertes Rollenbild bei der jüngeren Zielgruppe: „Ich glaube, dass Männer sich gewandelt haben. Sie denken nicht mehr, dass sie Machos, Helden, Krieger, Führer, Meister sein müssten, um als männlich zu gelten. Sie glauben nicht mehr daran, hyperaktiv und testosterongepeitscht sein zu müssen. Und sie haben keine Angst mehr, von diesen Männlichkeitsbildern abzuweichen.“ In gewisser Weise seien Männer so geworden, wie Frauen immer wollten, dass Männer sind: gelassener, einfühlsamer, nicht mehr so manisch von sich überzeugt. Das solle man durchaus für einen Fortschritt halten. Doch manchmal ist der Fortschritt eben nur der Tausch eines Missstandes gegen einen anderen. Allein Autorin Stefanie Wilke scheint den Ernst der Stunde zu erkennen. Während ihr Chef den selbstreflektierten, gefühlsbetonten Mann preist, schwelgt sie in der Vorstellung, „von einer Naturgewalt vernascht zu werden“: „Das wäre dann endlich mal wirklich animalischer Sex mit einem schweren Tier!“, schreibt sie in ihrer Kolumne. Im Konjunktiv.


Es ist im Prinzip wie bei vielen anderen Themen: Viele Männer haben ihr Verhalten längst geändert, aber velen Frauen war das traditionelle Rollenverhalten deutlich lieber. Dem unbenommen sind es in den Medien grundsätzlich die Männer, denen vorgeworfen wird, an längst überkommenen Rollenmodellen dinosauriermäßig festzuhalten.

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„Not am Mann“: die Studie

Ein Leser hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die aktuell in den Medien zitierte Studie „Not am Mann“ hier heruntergeladen werden kann und durchaus interessante Passagen enthält. Ich komme momentan nicht dazu, mir die Studie durchzulesen, aber vielleicht hat einer von euch heute ja etwas mehr Zeit?

“Ein europaweit einzigartiger Frauenmangel”

Zahlreiche Zeitungen thematisieren heute aufgrund einer neuen Untersuchung den eklatanten Frauenmangel in Ostdeutschland. Dies geschieht zum Teil mit provokanten Überschriften wie „Nur die dummen Männer bleiben“ („Zeit“) und „Im Osten bleibt der dumme Rest“ („Focus“). Die ”Allgemeine Zeitung” berichtet:

Reiner Klingholz, Mitautor der Studie "Not am Mann", des Berlin-Instituts, sagte: "Dieser Frauenmangel ist europaweit einzigartig." "Selbst Polarkreisregionen im Norden Schwedens und Finnlands reichen an die ostdeutschen Werte nicht heran." Nur den Männern auf einigen einsamen griechischen Inseln ginge es noch schlechter. Als Ursache sehen die Forscher die eklatanten Bildungsunterschiede zwischen den Jungen und Mädchen im Osten an. Während fast 60 Prozent aller Gymnasiasten junge Frauen sind, schafften in den vergangenen Jahren deutlich weniger Jungen als Mädchen auch nur den Hauptschulabschluss. Am schlechtesten sieht es im brandenburgischen Kreis Elbe-Elster aus: Dort sind den Angaben zufolge 70 Prozent der Schulabgänger, die seit 1995 keinen oder höchstens einen Hauptschulabschluss erreichten, männlich.


Der “Stern“ schreibt dazu:

Doch auch die ostdeutschen Frauen, die der Heimat die Treue halten, verschaffen sich einen Lebensinhalt: Anstatt in die Arbeitslosigkeit oder in eine "Maßnahmenkarriere" abzurutschen, werden sie auch in sehr jungen Jahren immer häufiger Mutter. "Besonders in den wirtschaftlichen Krisenregionen ist der Beruf Mutter auch für Teenager wieder attraktiv", heißt es in der Studie. In sämtlichen ostdeutschen Landkreisen hätte der Anteil von Teenagerschwangerschaften zugenommen. "Alle zwei Jahre ein Kind anschaffen, das bringt auch Geld" wird die 28-Jährige U. zitiert. Und die hochschwangere 18-jährige S. meint: "Es findet sich immer ein Dummer, der den Papa macht." Insgesamt, so das für Männer vernichtende Urteil der Studie, "reagieren Frauen klüger auf problematische Lebensbedingungen". Rumms, das sitzt.


Rumms, in der Tat. Was der „Stern“ schreibt, bedeutet im Klartext: Männer sind einfach zu doof, hauptberuflich Vater zu werden und sich von einer Frau ernähren zu lassen.

Die Autoren stellen die Vermutung an, dass sich die Männer durch die Benachteiligungen im Arbeitsleben und bei der Partnerwahl nach einer Aufwertung der klassischen Männerrolle sehnen. Ein Rollenbild, das vor allem die rechten Parteien propagieren. (...) Um den Trend zu stoppen, schlagen Klingholz und sein Kollege Steffen Kröhnert 15 Maßnahmen vor. (...) Vor allem aber muss etwas für die jungen Männer getan werden: Sie müssen gezielt motiviert werden und es müssten neue Rollenbilder für Männer geschaffen werden.


Hab ich nicht vor ein paar Tagen erst etwas über das Bewegungstempo von Schildkröten geschrieben?

Die FAZ immerhin erkennt, was andere Artikel verschweigen:

Mädchen erzielten bessere, im Osten sogar deutlich bessere Schulabschlüsse als ihre männlichen Altersgenossen. Das sei nicht mit unterschiedlicher Begabung zu erklären, sondern durch eine erhebliche Benachteiligung junger Männer im Schulsystem der neuen Bundesländer.


Aber sich über die verblödeten Männer zu amüsieren macht natürlich mehr Spaß. Rumms.

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Eine Vagina ist nicht mehr genug – wie Pornos den Marktwert von Frauen verderben

Der Kampfspruch, mit dem Alice Schwarzer und andere Feministinnen gegen Pornos zu Felde zogen – einige von ihnen warfen auch schon mal Brandbomben in Videotheken – lautete: „Pornographie ist die Theorie, Vergewaltigung ist die Praxis“. Die These dahinter war, dass wenn Männer sich erotische Filme anschauten, daraufhin ihre Neigung stieg, Frauen Gewalt anzutun. Dass sich diese These in der Forschung nicht als haltbar erweisen hat, habe ich in „Sind Frauen bessere Menschen?“ ausführlich dargelegt. Jetzt erklärt die bekannte amerikanische Feministin Naomi Wolf, warum sie Pornos trotzdem für eine Katastrophe hält:

But the effect is not making men into raving beasts. On the contrary: The onslaught of porn is responsible for deadening male libido in relation to real women, and leading men to see fewer and fewer women as “porn-worthy.” Far from having to fend off porn-crazed young men, young women are worrying that as mere flesh and blood, they can scarcely get, let alone hold, their attention. (…) For most of human history, erotic images have been reflections of, or celebrations of, or substitutes for, real naked women. For the first time in human history, the images’ power and allure have supplanted that of real naked women. Today, real naked women are just bad porn. (…)

When I came of age in the seventies, it was still pretty cool to be able to offer a young man the actual presence of a naked, willing young woman. There were more young men who wanted to be with naked women than there were naked women on the market. If there was nothing actively alarming about you, you could get a pretty enthusiastic response by just showing up. (…) By the new millennium, a vagina—which, by the way, used to have a pretty high “exchange value,” as Marxist economists would say—wasn’t enough; it barely registered on the thrill scale. (…)

I will never forget a visit I made to Ilana, an old friend who had become an Orthodox Jew in Jerusalem. When I saw her again, she had abandoned her jeans and T-shirts for long skirts and a head scarf. I could not get over it. Ilana has waist-length, wild and curly golden-blonde hair. “Can’t I even see your hair?” I asked, trying to find my old friend in there. “No,” she demurred quietly. “Only my husband,” she said with a calm sexual confidence, “ever gets to see my hair.” (…) And I thought: Our husbands see naked women all day—in Times Square if not on the Net. Her husband never even sees another woman’s hair. She must feel, I thought, so hot.

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Mittwoch, Mai 30, 2007

Bundesrat will Klärung der Vaterschaft erleichtern

Der Pressedienst des Deutschen Bundestages teilt in seiner Reihe „heute im Bundestag“ heute folgendes mit:

Berlin: (hib/BOB) Die Klärung der Vaterschaft soll leichter werden. Mit einem Gesetzentwurf (16/5370) will der Bundesrat vor allem zweifelnden Männern ermöglichen, eine gendiagnostische Analyse (beispielsweise mit Haaren oder Speichel des Kindes) einzufordern, ob der Nachwuchs von ihm abstammt oder nicht. In dem Entwurf heißt es, der Anspruch des Vaters auf Klärung der Abstimmung sei in der Regel zu erfüllen. Die eigenen Interessen des Sorgeberechtigten, in aller Regel die Mutter, hätten dahinter zurückzutreten. Lediglich in Fällen, in denen sich das Kind "in besonderen Lebenslagen und Entwicklungsphasen" befindet, könne es "im Einzelfall" gerechtfertigt sein, für eine begrenzte Zeit von der Klärung der Abstammung abzusehen. Werden sich die gemeinsam sorgeberechtigten Elternteile nicht einig, kann nach Auffassung der Länderkammer ein Familiengericht tätig werden.

Der Bundesrat verweist darauf, dass der Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht es verboten hätten, mit einem heimlich erhobenen Gen-Test in ein gerichtliches Verfahren zur Klärung der Vaterschaft einzugreifen. Dies verstoße gegen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung des Kindes. Gleichzeitig hatte das Verfassungsgericht jedoch klar gestellt, dass dem Mann ein Recht zustehe zu wissen, ob er der Vater des Kindes sei oder nicht. Karlsruhe hatte den Gesetzgeber deshalb aufgefordert, bis Ende März 2008 ein Gesetz dazu zu verabschieden.

Die Bundesregierung verweist darauf, sie werde einen eigenen Gesetzentwurf vorlegen, der noch in der ersten Jahreshälfte vom Kabinett gebilligt werden soll. Der Entwurf sei in diesem Monat den Ländern und Verbänden zur Stellungnahme übersandt worden. Der Gesetzentwurf der Länderkammer ziele "in die richtige Richtung", löse aber nicht alle relevanten Problempunkte und werde den vom Bundesverfassungsgericht aufgestellten Anforderungen nicht "in vollem Umfang" gerecht.

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USA: Bahnbrechende Konferenz zur häuslichen Gewalt angekündigt

Glenn Sacks berichtet.

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China: Geliebte verboten

Eine Mini-News:

Im Süden Chinas will eine Provinz Ehemännern gesetzlich verbieten, Geliebte zu haben. (...) Damit solle die Stabilität der Ehe gewahrt werden. Das Verbot sei Teil eines Gesetzes zur Sicherung der Rechte von Frauen in der Provinz Guangdong.

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Dienstag, Mai 29, 2007

Vergewaltigung: Zu Unrecht Beschuldigter erhält Rechnung für seine Haftzeit

Die britische “Daily Mail“ berichtet:

Torn from his family and sent to languish in jail as a convicted sex attacker, the innocent father-of-two imagined he was due a hefty sum for the miscarriage of justice. Instead, he was flabbergasted to learn the Home Office now intends to charge him nearly £7,000 for "board and lodging". (…) Mr Blackwell was jailed in 1999 on the evidence of a woman who had a history of making false claims against blameless men. He was cleared at the Appeal Court in September last year after her background was exposed.


Die Kommentatoren zu diesem Artikel sind sich sehr einig, was sie davon halten.

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Montag, Mai 28, 2007

„Das Leiden der jungen Männer“

Der Politikwissenschaftler Franz Walter kommentiert für Spiegel-Online eine aktuelle Studie des Bundesfrauenministeriums, der zufolge sich junge Frauen überwiegend vergnügt und zuversichtlich, junge Männer hingegen bedrückt und verunsichert zeigen.

So gaaaanz allmählich, eine Schildkröte wäre ein Blitzschlag dagegen, scheint zumindest einigen Forschern klarzuwerden, dass hier etwas massiv schiefläuft. Wenn wir jetzt noch Männersorgen so ernst wie Frauensorgen nehmen würden, statt beispielsweise von einer "Paranoia" und einem "Opfersyndrom" zu sprechen, wären wir schon wieder einen Schritt weiter. Und noch einen Schritt, wenn Franz Walter und Co. sich überlegen würden, was daraus an konkreter männerfreundlicher Politik folgen könnte. Stattdessen verharrt die Schildkröte hier auf der Stelle, wie es im im Spiegel-Forum zum Artikel zutreffend heißt:

Junge Maenner sind ueberfordert, weil sie zugleich Macho, Softie, Ernaehrer, Vater, Hausmann, egoistisch, sensibel und fuersorglich sein sollen, diesen mehrfachen Spagat nicht schaffen. Die jungen Frauen sind unabhaengiger, da eigener Job, eigenes Geld vorhanden, somit steigt die Gefahr, dass die jungen Maenner von den jungen Frauen bei Nichterfuellung der an sie gestellten Ansprueche entsorgt werden. Diese Aussage wurde in den letzten Jahrzehnten (!) mittlerweile endlos zitiert, seziert, wiedergekaeut und wahrscheinlich auch verdaut (...).


Leider schreitet die Schildkröte extrem langsam. In diesem Jahrzehnt rechne ich bei den wirklich bekannten und medienpräsenten Forschern kaum noch mit einem konsequenten Weiterdenken. Dass etliche Kommentare von Spiegel-Forums-Beiträgen gedanklich wesentlich weiter sind als der vermutlich teuer eingekaufte Artikel eines Professors für Politikwissenschaft ist eigentlich ein Irrwitz.

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Die "Welt" behauptet: "Bei Alice Schwarzer kommen Männer gut weg"

Der Werbefeldzug konservativer Medien für Alice Schwarzers neuestes Buch ”Die Antwort” geht nach bislang zwei Wochen anhaltendem Vorabdruck in der FAZ weiter mit einem lobpreisenden Artikel in der ”Welt”. Erfrischend sind immerhin die Leserkommentare.

Denselben Artikel gibt es übrigens sicherheitshalber noch einmal in der ”Berliner Morgenpost”.

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USA: Einkommen von Männern schrumpft

Die L. A. Times berichtet:

American men in their 30s earn less than their fathers' generation did at the same age, potentially reversing longtime assumptions that each successive generation will be better off than their predecessors, according to a study released Friday. Family incomes of thirtysomething men have continued to rise in recent decades, but mostly because more of their wives are working, the study's authors said. Yet even with the addition of women's paychecks, the rate of family income growth has slowed. (…) Outsourcing and the demise of higher-paying manufacturing jobs have contributed to the stagnation in men's incomes, Morton said. The influx of well-educated women into the workforce since the 1970s may also have exerted downward pressure on men's wages, he said.


Was die Frage aufwirft, welche Gegenmaßnahmen notwendig sein könnten:

The Pew study does not make policy recommendations. But economist Heather Boushey, with the Washington-based Center for Economic and Policy Research, contends that focusing on low-wage jobs would help curb the relative slide in men's earnings. In particular, she supports boosting the pay of low-wage jobs above the minimum wage, along with on-the-job training that encourages career advancement. A stronger push to college also could help raise men's earnings. "Education has always been the one staircase out of the class-stratified society," said Ellen Galinsky, president of the Families and Work Institute in New York. Yet among those under 50, 32% of women hold a four-year college degree, compared with 23% of men. That's a dramatic change from the past, when younger men were better educated than younger women.


Schau an: In den USA wird bereits über „Männerförderung” diskutiert, während in Deutschland Frauenministerin von der Leyen den politisch gewollten Bildungsvorsprung von Mädchen und Frauen als "Aufholen“ herunterspielt und die einseitige Frauenförderung weiter ausbaut. Auch hierzulande klafft die Geschlechterschere in der Ausbildung: So gehen in Deutschland 47 Prozent der Mädchen aufs Gymnasium, aber nur 40 Prozent der Jungen.

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Samstag, Mai 26, 2007

Stößt Anne West zur Männerbewegung?

Anne West (Nina George) ist die erfolgreichste deutsche Ratgeberautorin im Bereich Sexualität, Erotik und Partnerschaft, und wenn ich nach den Amazon-Charts gehe, ist “Der Venus-Effekt“ ihr derzeit beliebtestes Buch. (Ich sollte vielleicht keine Reklame für Konkurrenztitel machen, aber Anne West empfiehlt in ihrem neuesten Werk auch den Marterpfahl-Verlag, also quid pro quo.) In „Der Venus-Effekt“ finden sich einige aufschlussreiche Passagen:

Begucke ich mir Frauen heute, im 21. Jahrhundert, so haben sich die Frauentypen in ihren Extremen verwässert. (...) Sie sind gebildet in Sachen Beziehungsführung, sehen den Feminismus in seiner Härte kritisch, aber schreien nach dem neuen Mann, der ihnen bitte passen soll. Es soll immer nur der Mann sein, der sich ändern muss, flexibel wie Quecksilber. Mann hat aber keine Lust auf Frauen, die nicht wissen, was und wen sie wollen, die alle Männer in einen Sack stecken, die tricksen, manipulieren, erziehen, locken, verführen, die fordern – ohne zu geben! Männer lieben Frauen, nach wie vor, sie wollen und können auf Dauer nicht ohne Frauen, doch sie haben Angst, als Mensch zweiter Klasse gesehen zu werden, selbst wenn sie aus Versehen ein „Traumtyp“ sind.


Anne West, Der Venus-Effekt, S. 13-14.

Aber vielleicht sollten Frauen erst einmal ihren Ton ändern? Diesen klagenden Tonfall, der Männer per se als schuldig abstempelt: Ein Mann ist schuldig, wenn er einer Frau die Tür aufhält („Hältst du mich für behindert, oder was?“), aber auch wenn er es nicht tut („Hast wohl keinen Respekt vor mir, wie?“) – ein Mann ist schuldig, weil er ein Mann ist.


Anne West, Der Venus-Effekt, S. 14.

Ich bin´s leid, dass Frauen anderen Frauen übelnehmen, wenn sie kurze Röcke und hohe Schuhe tragen, ich bin´s leid, dass Frauen hochmütig über Männer lächeln, aber hintenrum fragen, wie sie ihn denn bekommen können; und ich wünschte, wir hätten den Herren nicht das In-den-Mantel-Helfen und Rechnungen-Bezahlen verboten, dann hätten wir jetzt nicht so viele ungeschickte, unhöfliche Männer, die einer Frau nicht mehr den ihr gebührenden Respekt erweisen.


Anne West, Der Venus-Effekt, S. 18-19.

Man könnte jetzt ein weig herumhacken auf dem starken, schwachen Geschlecht der Herren, dass die nicht mit diesen neuen Frauen, die sich entwickeln, verändern, die alles wollen und alleine leben, umgehen können und sich mit Zeugungsstreik revanchieren. Man könnte aufjaulen, dass sich gefälligst der Mann ebenso emanzipieren sollte, ein Aufbruch ins neue Mannsein, in dem er seinen menschlichen Erfolg bitte sehr darüber definiert, ob er mit diesen emanzipierten, feministisch-verunsicherten Frauen umgehen kann. Ja, verunsichert: Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Zahl der Singles zunimmt und die der Kinder ab; in einer Stimmung, die mit einem ganz großen Fragezeichen daherkommt; und ich kreide es dem Feminismus an, der nicht mehr zeitgemäß ist; der im theoretischen Ansatz seine Gründe hatte und notwendig war; der sich aber dermaßen dynamisch in die Scheiße ritt, dass wir nicht mehr wissen, wie wir Frauen den Alltag leben sollen. Und auch wenn echte Frauen echte Kerle wollen, wie es derzeit Trend ist, so haben wir ein grundlegendes Problem: Uns sind die echten Frauen ausgegangen. Jene nämlich, die sich ein Mann als Lebensgefährtin vorstellt.


Anne West, Der Venus-Effekt, S. 195-196.

Kein Geschlecht ist das bessere, und wenn Alt-Feministinnen weiterhin behaupten, dass Frauen das wertvollere sind, dann schreie ich: denn sie verhalten sich damit genauso wie jene Männer vor ihnen, die versucht haben, das weibliche Geschlecht zu unterdrücken und zu disziplinieren. Intelligent und menschlich ist das nicht.


Anne West, Der Venus-Effekt, S. 202

Gut, die eine oder andere Formulierung mag den positiven Gesamteindruck ein wenig trüben, aber insgesamt ist das ein ausgesprochen männerfreundliches Buch. Es enthält übrigens auch ein vernünftiges Interview mit dem Männerforscher Walter Hollstein und sechs Seiten zusammengetragener Männerurteile über heutige Frauen. West eröffnet diese Passage mit den Worten: „Ladys; Sie müssen jetzt stark sein. Denn Männer sehen Frauen kritisch. Sehr kritisch. Und sehr genau. Und dabei gucken sie uns nicht mal auf die Problemzonen, die sind ihnen nämlich herzlich egal.“ Leider kann ich diese – ebenso scharfen wie treffenden – Zitate hier nicht wiedergeben, weil sonst noch der Eindruck entstehen könnte, dass Genderama frauenfeindlich wäre. Anne Wests Kommentar zu diesen Zitaten: „Noch hat der Frauenhass, als Äquivalent zum Männerhass (Männer sind halt alles Schweine und so weiter), sich nicht so durchgesetzt, aber, wer weiß, im schlimmsten Fall kann es uns passieren, dass wir Frauen demnächst ständig damit beschäftigt sind, gegen Klischees anzuarbeiten und uns zu erklären. Genauso wie es Männer seit 20 Jahren tun ...“

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Freitag, Mai 25, 2007

Wegweisendes Urteil: Brite muss Ex-Frau 70 Millionen Euro zahlen

Zur Begründung sagte Richter Paul Coleridge, Beverly Charman habe ihre Rolle als Ehefrau und Mutter zweier inzwischen erwachsener Söhne voll ausgefüllt.


Näheres in der Netzeitung.

Herzlichen Dank an J.S. für den Link.

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Donnerstag, Mai 24, 2007

Wenn Zwillingsbrüder mit derselben Frau schlafen

Es gibt Fälle, da hilft selbst der modernste Vaterschaftstest nicht mehr.

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Beschneidung weiterhin keine Gesundheitsmaßnahme

Wenn Beschneidung/Genitalverstümmelung problematisiert wird, dann wie automatisch nur die von Mädchen und Frauen. Gerade als man anfing, darüber nachzudenken, dass das Herumschnippeln an männlichen Genitalien vielleicht auch nicht so klasse sein könnte, ging das Argument durch die Medien, diese Maßnahme sei insbesondere in südafrikanischen Ländern ein sinnvoller Schutz gegen AIDS. Wie immer stürzten sich unter Slogans wie ”Beschneidung (von Männern!!!) ist gesund!“ ausgerechnet diejenigen auf diese Meldung, die am wenigsten Ahnung vom Thema haben, aber am lautesten alle anderen zu Idioten erklären müssen. Warum Beschneidung als Schutz vor einer HIV-Infektion äußerst fragwürdig ist, erklärt wesentlich kompetenter, sachlicher und differenzierter Phimose-Info Deutschland in einer unter anderem von MANNdat unterstützten Erklärung, die man sich hier durchlesen kann.

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Mittwoch, Mai 23, 2007

Häusliche Gewalt in Kalkutta

Immer wieder gern blogge ich hier Beiträge aus der Geschlechterdebatte in Indien. Warum? Weil es am anderen Ende der Welt liegt und eine in vielem komplett andere Gesellschaft als die unsere ist und ich es deshalb faszinierend finde, wenn sich dort geschlechterpolitisch zum Teil ähnliche Debatten abspielen. Aktuell etwa kommentiert der „Telegraph“ aus Kalkutta:

Each country has its own specific statistics, its own customs and social attitudes, and in India, there can be no doubt that women suffer all forms of violence, abuse and exploitation far more than men. The changes in law and the protections offered to women have therefore been all the more welcome here. But the law, which should ideally be non-discriminatory and impartial, does put men at a disadvantage. Cases of dowry-death and torture, for example, are so numerous, that a complaint is enough to put the husband and his immediate family behind bars. It is also a non-bailable offence, and may therefore cost the man his job even if he is later found not guilty. The situation, given the disadvantaged position of women in Indian society, is truly difficult. So the Centre’s recent move to correct the imbalance in the laws to give men some protection must be welcomed as a necessary one. It is a harsh truth that it has become easier for women, if so minded, to accuse men of violence or violation, or claim self-defence after being violent themselves. The guidelines against sexual harassment in the workplace, again, allow for such loopholes.


Den kompletten Artikel gibt es hier

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Klassische Berufe machen das Rennen

Junge Frauen sind in der Wahl ihres Ausbildungsplatzes auf wenige Berufe fixiert. Von den 346 anerkannten Ausbildungsberufen suchten sich 2006 mehr als die Hälfte aller jungen Frauen einen Ausbildungsplatz in nur zehn Berufssparten aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung.


Weiter geht es hier.

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Dienstag, Mai 22, 2007

„Kohorte von Alphamädchen“

Als die Jungs in der Ausbildung die Mädchen hinter sich ließen, ging ein ständiges Wehklagen von „Diskriminierung“ durchs Land. Heute haben wir von Pädagogen starke Belege dafür vorliegen, dass Jungen im Schulsystem benachteiligt werden. Und wie ist die Reaktion, etwa im “Unispiegel“? Das übliche Triumphgeheul von der Frau als überlegenem Wesen:

Erst hängten Mädchen die Jungs in der Schule ab, jetzt sind junge Frauen an der Uni auf dem Vormarsch: Schneller, schlauer, fleißiger als die Männer meistern sie das Studium.


Könnten wir uns dann allmählich mal um die Männer kümmern? Also bitte! Nicht solange Frauen im Beruf noch immer schlechter bezahlt werden. Zwar sickert auch in den „Unispiegel“ ganz allmählich durch, dass das wenig mit Diskriminierung zu tun hat:

Schon beim Einstiegsgehalt herrschen deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. In fast allen Fachrichtungen verdienen männliche Absolventen im Durchschnitt mehr als ihre Kommilitoninnen - im ersten Job teilweise über 500 Euro brutto im Monat. Zwar sagt Jutta Allmendinger, die Leiterin des IAB, dass diese Gehaltsunterschiede vor allem mit dem Arbeitszeitvolumen zusammenhingen: "Männer arbeiten einfach mehr als Frauen." Und sie steuern die zahlungskräftigeren Branchen an. Ein Politologe, der nach dem Abschluss bei einer Unternehmensberatung anheuert und dort 80 Stunden pro Woche malocht, verdient eben mehr als seine Kommilitonin, die bei einer Lokalzeitung anfängt. Doch Fakt ist auch, dass Frauen sich oft schlechter verkaufen als Männer - und von Personalchefs geringer eingestuft werden. "Frauen haben mit einem Wahrnehmungsproblem zu kämpfen", sagt Sonja Bischoff. "Sie werden bei gleicher Qualifikation anders gesehen als Männer. Die gelten als kompetenter."


Wenn man sich eine aktuelle britische Untersuchung anschaut, lässt sich das so nicht unbedingt halten. Dabei hatten Wirtschaftswissenschaftler hunderte angebliche Bewerbungsschreiben an verschiedene Firmen in unterschiedlichen Branchen gesandt und jedesmal dieselbe Qualifikation und Berufserfahrung angegeben, aber zwischen weiblichen und männlichen Absendern abgewechselt. Im Bereich Ingenieurswesen hatten die „Philips“ noch immer bessere Chancen auf ein Vorstellungsgespräch als die „Emmas“, aber die „Emmas“ lagen nicht nur bei Sekretariatsaufgaben vorne, sondern auch in den Bereichen Bankwesen und Computerprogrammierung. Es wäre interessant zu sehen, was ein ähnliches Experiment in Deutschland ergeben würde. Bis entsprechende Ergebnisse vorliegen, halte ich es, was Gehälter angeht, für weit eher entscheidend, dass Leute, die mehr arbeiten, auch besser bezahlt werden.

Immerhin scheinen diverse Trends nur bei einer Minderheit von Studentinnen auf Begeisterng zu stoßen:

Feminismus? Gender Mainstreaming? Was einst besonders im akademischen Umfeld gut gedieh, wirkt heute auf die meisten Studentinnen fremd. Hilleken Zeineddine, die Einser-Abiturientin, hat das "Gefühl, dass Frauen heute alles offensteht. Dass sie Karriere machen können, ist normal". Mit ideologischen Geschlechterdebatten kann Zeineddine nichts anfangen. "Ich finde es gut, wie die Frauen für die Gleichberechtigung gekämpft haben, aber ich beziehe das nicht auf mich", sagt sie. "Ich halte ja auch Angela Merkel nicht schon deshalb für eine tolle Bundeskanzlerin, weil sie eine Frau ist." Was eigentlich vernünftig klingt, ist womöglich ein bisschen naiv, solange Chefs einen Teil ihrer Mitarbeiter aus genau diesem Grund als zweitrangig ansehen - weil sie Frauen sind. Gerade in den Top-Etagen der Wirtschaft herrschen nach wie vor patriarchalische Verhältnisse. In den Vorständen der 30 Dax-Unternehmen sitzt Anfang 2007 gerade mal eine einzige Frau. Die übrigen 192 Spitzenmanager Deutschlands sind Männer, berufen und kontrolliert von fast ausnahmslos männlichen Aufsichtsräten.


Der logische Sprung zwischen „solange Chefs einen Teil ihrer Mitarbeiter aus genau diesem Grund als zweitrangig ansehen“ und „In den Vorständen der 30 Dax-Unternehmen sitzt Anfang 2007 gerade mal eine einzige Frau.“ – als ob das zweite automatisch ein Beleg für Ersteres wäre – macht mich immer wieder schwindelig. Offenbar muss man es aber nur oft genug wiederholen, dann erscheint es als zwingende Logik. Ein bisschen grätscht die Wirklichkeit der Ideologie zwar noch hinein, aber nur ansatzweise:

Und manche Akademikerin kann sich schon von vornherein nicht vorstellen, als Mutter in Vollzeit zu arbeiten, weil sie es zu Hause anders kennenlernte - die eigene Kindheitserfahrung scheint die Lebensentwürfe junger Frauen oft mehr zu bestimmen als die unmittelbaren Karriereoptionen.


„Manche Akademikerin“? Und dass es für Frauen eine anderen Grund als patriarchale Prägung geben könnte, sich statt für eine Siebzig-Stunden-Woche plus Kind lieber für eine reine Hausfrauentätigkeit zu entscheiden, scheint Merlind Theile kaum vorstellbar zu sein.

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Aufsichtsräte: „Schluss mit der Männerdominanz“

Auch der “Tagesspiegel“ widmet sich nun dem Plan der Grünen, Frauen per Quote in Aufsichtsräte von börsennotierten Unternehmen zu hieven. (Genderama berichtete.)

„Weiter auf Freiwilligkeit zu setzen ist aussichtslos“, sagt Irmingard Schewe-Gerigk, Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen. Wird die Quote nicht erreicht, soll den Konzernen im schärfsten Fall sogar der Entzug der Börsenzulassung drohen. „Es geht uns auch um eine andere Kultur in den Unternehmen“, sagt Schewe-Gerigk. Bordellbesuche als Bestechungsmittel, wie es sie bei VW gegeben habe, seien mit einem größeren Frauenanteil in den Aufsichtsräten nicht denkbar.


Okay, Frauen werden also nicht mit Bordellbesuchen bestochen, sondern mit etwas anderem. Wo ist der Gewinn? Oder nimmt Schewe-Gerigk an, dass Frauen im Gegensatz zu Männern grundsätzlich nicht oder kaum bestechlich seien? Oh, ich vergaß, Frauen sind ja bessere Menschen ... Ts, das passiert mir immer wieder.

Große Erfolgsaussichten hat dieser Oppositionsantrag nicht. „Aber unter der Hand haben uns schon viele SPD- und auch CDU-Abgeordnete ihre Sympathie für dieses Anliegen signalisiert, nur dürfen sie dem nicht zustimmen“, sagte die Grünen-Politikerin.


Ja, klar, kenne ich gut. Genauso geht es mir gerade bei meinem Vorhaben, zum nächsten Bundespräsidenten gewählt zu werden.

Dabei sollten die Erfahrungen aus anderen Ländern eigentlich für ein wenig mehr Realitätssinn sorgen:

Das Beispiel Norwegen zeige, dass es vor allem an potenziellen Kandidatinnen fehle. In Norwegen wird es gerade für technologische Unternehmen immer schwieriger, Frauen in Führungspositionen zu rekrutieren. In Deutschland gebe es aber genug qualifizierte Frauen, sagt Schewe-Gerigk.


Und wenn nicht, dann greifen wir eben auf weniger qualifizierte zurück. Hauptsache, die Quote stimmt.

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Montag, Mai 21, 2007

Männertag in Indien

Der Telegraph aus Kalkutta berichtet über einen von indischen Männerrechtlern angestrebten politischen Gedenktag.

Das Bemerkenswerteste an diesem Artikel ist, dass er sich exakt demselben durchgehend ätzenden Tonfall hingibt, den man von deutschen Beiträgen zu Männeranliegen gewohnt ist.

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Lesermail (2 Meldungen von n-tv)

Thomas mailt mir:

Beim Schmökern in n-tv.de bin ich auf folgende Meldungen gestoßen:

Studie zu Selbstbezogenheit - Junge Männer vorn

Interessante Stelle:

"Die Teilnehmer des Experiments wurden gebeten, bei einem so genannten Ultimatumspiel 600 Euro unter jeweils drei Menschen aufzuteilen. Die erste Testperson musste dabei einen Vorschlag machen, der zweite Teilnehmer konnte den Vorschlag entweder annehmen oder ablehnen. Nur wenn die zweite Person den Vorschlag annahm, wurde das Geld überhaupt verteilt, ansonsten gingen alle leer aus. Die dritte Testperson konnte keinen Einfluss auf die Verteilung nehmen. Frauen in der Rolle der ersten Person forderten im Durchschnitt nur 240 Euro für sich selbst, während Männer in dieser Lage im Schnitt 270 Euro forderten."

Mein Kommentar:

Ich bin mir nicht sicher, ob sich mit so einem Test Egoimus testen lässt oder vielmehr die Fähigkeit zu rechnen. Das in diesem Spiel optimale Ergebnis ist, dass die beiden Entscheider je 300 Euro bekommen, während der Nicht-Entscheider leer ausgeht. Das Ergebnis zeigt, dass weder Männer noch Frauen dieses Spiel optimal spielen, wobei Männer noch ein bisschen besser spielen als Frauen.

Mein Fazit: Wir können nicht rechnen, und das ist ein geschlechts-unspezifisches Phänomen.

Arm und krank immer häufiger - Reich und gesund auch

Interessante Stelle:

"Wir haben in Deutschland die Situation, dass Männer im unteren Einkommensbereich im Schnitt eine zehn Jahre niedrigere Lebenserwartung haben als Männer aus dem oberen Einkommensbereich. Bei Frauen liegt der Unterschied bei fünf Jahren."

Mein Kommentar:

Das heißt also, dass unter Wohlhabenden (also solchen Menschen, die ihre Gesundheitsversorgung selbst finanzieren können) es geringere geschlechtsspezifische Unterschiede in der Lebenserwartung gibt als bei Armen (die in der Gesundheitsversorgung auf soziale Transferleistungen stärker angewiesen sind).

Sollte sich hier etwa manifestieren, dass das Angewiesensein auf soziale Transferleistungen für Männer lebensgefährlich ist? Oder bedeuten vielleicht niedrig qualifizierte, schlecht bezahlte Jobs für Männer ein höheres Gesundheitsrisiko als für Frauen? Jedenfalls: Geht man (statistisch inkorrekt, ich weiß) davon aus, dass die Schere der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen in den ärmeren Gesellschaftsschichten nochmal um 2-3 Jahre weiter auseinander klafft als im Durchschnitt, dann sind das schon alarmierende Zahlen.

Trösten können wir Männer uns damit, dass unsere niedrigere Lebenserwartung dann wohl doch nicht genetisch bedingt ist, also der vielbeschworene Gendefekt Y-Chromosom wohl zumindest hinsichtlich Lebenserwartung doch der fromme Wunsch einzelner JournalistInnen bleibt.

Lesermail (Amnesty international)

„Little Andy“ schreibt mir:

Hallo Arne,

Du hast ja schon immer mal über Amnesty International berichtet. Hast du schon einmal in die Satzung des Vereins geschaut?

Interessant ist, dass nahezu sämtliche Formulierungen in der weiblichen Form (und zwar der ausschließlichen) gehalten sind:

"Personen, die sich zu einer regelmäßigen finanziellen Unterstützung verpflichten, ohne Mitglied zu sein, werden Förderinnen genannt."

"Die Mitglieder aus einem Bezirk beschließen über ihre gemeinsamen Aufgaben in einer Bezirksversammlung und wählen jährlich in einer Bezirksvollversammlung die Bezirkssprecherin und weitere Fachreferentinnen. Die Bezirkssprecherinnen der Sektion bilden zur Koordination zentraler Aufgaben eine Bezirkssprecherinnenkonferenz."

"Der Vorstand besteht aus der Sprecherin des Vorstandes, der Stellvertretenden Sprecherin, dem Vorstandsmitglied für Finanzen und einer von der Jahresversammlung festzusetzenden Zahl weiterer Vorstandsmitglieder."

Usw. usf.

Aus "informierten Kreisen" weiß ich, dass sich vermehrt männliche Mitglieder darüber beschweren, weil sie sich diskriminiert fühlen. Bei der nächsten Vollversammlung wird es auch einen Antrag geben, stattdessen das große Binnen-I einzuführen. Ob der durchkommt, wage ich zu bezweifeln - aber man wird sehen.


Bisher gehöre ich zu den Unterstützern von Amnesty international. Unbestritten dürfte sein, dass diese Organisation auch für Männer sehr viel tut. (Kunststück: Die meisten von Todesstrafe, staatlichem Mord, Zwangsarbeit, Folter etc. Betroffenen sind nun mal Männer.) Die aktuelle feministische Ideologisierung von Amnesty finde ich allerdings bedenklich.

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Männer: Reif für den Gnadenschuss?

Die “Neue Zürcher Zeitung“ prügelt in einem Endlos-Artikel auf Männer ein: „Wir sind Feiglinge“, „Sie sind wie Aaale, so glatt, so wendig“, „Männer sind die sozialpsychologische Problemzone des 21. Jahrhunderts“, „Männer sind krank“, „Es ist die Befindlichkeit der Waschlappen“ ... in diesem Stil geht es Zeile um Zeile. Allerdings findet sich in diesem Anfall nicht enden wollender Autoaggression (der Artikel wurde natürlich von einem Mann geschrieben) auch ein Absatz, in dem trotz aller Debilität auch etwas Wahres aufschimmert:

Verantwortlich für diesen Zustand sind nicht die Frauen, nicht der Feminismus, auch wenn das in manchen Wirtshäusern laut verkündet wird. Die Verantwortung tragen einzig die Männer selbst. Sie haben es ganz einfach verpennt. Während sich Frauen in den letzten 30 Jahren mit ihrer Rolle und ihrem Platz in der Gesellschaft auseinandersetzten, haben Männer ferngesehen und sich über Computerprogramme unterhalten, über die Entwicklung im Nahen Osten und Schostakowitschs Sinfonien. Doch jetzt sind sie im Hintertreffen. Michael, der Manager aus dem Dekorationsgeschäft: «Es ist wie in der Parteienpolitik. Wenn sich eine Partei mit einem Thema auseinandersetzt, bevor es alle anderen tun, hat sie die Lufthoheit. Sie kann Positionen besetzen und Definitionen erzwingen. Die anderen können immer nur reagieren. Sie sind dann immer einen Schritt zu spät. Die anderen», sagt er und nippt am Bier, «das sind wir Männer.»


Der Anfang dieses Absatzes ist natürlich hanebüchen. Er erinnert von der Argumentation an „Verantwortlich für den Hass auf uns Nigger ist natürlich nicht der Ku-Klux-Klan, auch wenn das in manchen Ghettos laut verkündet wird, sondern natürlich die Neger selbst, weil sie dem Klan nichts Entsprechendes entgegengestellt haben.“ Bullshit. Dem unbenommen trifft Martin Helg mit seiner Kritik an der geschlechterpolitischen Untätigkeit vieler Männer einen wahren Punkt. Schön wäre es natürlich gewesen, wenn er wenigstens das eine oder andere Wort über jene Männer verloren hätte, die sich gerade nicht der Definitionshoheit des Feminismus beugen. Aber das hätte vermutlich seine Tirade vom Mann als absolutem Loser unterlaufen.

Mailadressen der NZZ gibt es hier.

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Talkshow-Hinweis: „Hure – ein ganz normaler Beruf?“

So lautet das Thema am Dienstag um 22:45 Uhr bei Sandra Maischberger. Erwartungsgemäß bleiben männerfeindliche Sprüche bei so etwas nie lange aus. So befindet sich unter den Gästinnen auch eine Ingeborg Hauschildt-Schön, die befindet: Prositution sei nicht das älteste Gewerbe der Welt, sondern „die älteste Form männlicher Gewalt gegen Frauen und Mädchen.“ Man darf gespannt sein, wie sie sich mit der Bordellbetreiberin Felicitas Schirow versteht oder mit „Julia“, für die Prostitution einen Traumberuf darstellt.

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Samstag, Mai 19, 2007

Ursula von der Leyen beliebteste Ministerin

T-Online berichtet mit Bezug auf den SPIEGEL vom Montag:

Familienministerin Ursula von der Leyen ist der neue Polit-Star: Auf der Beliebtheitsskala legt sie satte 15 Prozentpunkte zu und liegt nun hinter Bundespräsident Horst Köhler und Regierungschefin Merkel erstmals auf dem dritten Platz.

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Warum Komplimente am Aussterben sind

Der ”Daily Telegraph” meldet

Men have become too concerned about political correctness to give a compliment to the opposite sex, according to a survey. Their concerns are backed by 65 per cent of women who suspect there is nothing innocent behind a flattering remark from a work colleague or new acquaintance.

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Kindesentzug: Erpressungsvorwürfe gegen Ségolène Royal

Nach ihrer gescheiterten Präsidentschaftskandidatur ist die französische Sozialistin Ségolène Royal nun wegen eines Enthüllungsbuchs über ihr Privatleben unter Druck. (...) Das Buch der Journalistinnen Raphaelle Bacque und Ariane Chemin, die für die Tageszeitung "Le Monde" arbeiten, sollte am Freitag auf den Markt kommen. Am Mittwoch erschienen in der Online-Ausgabe des "Nouvel Observateur" Ausschnitte. (...) Demnach wollte Hollande die Mutter seiner vier Kinder von einer Präsidentschaftskandidatur abhalten. Er habe darauf verwiesen, dass der sozialistische Ex-Premier Lionel Jospin nochmals kandidieren könnte. Royal habe Hollande darauf gesagt: "Wenn Du Jospin holst, um mich zu stoppen, wirst Du Deine Kinder nie wiedersehen."


Der ”Standard” berichtet.

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Freitag, Mai 18, 2007

Gegenüber ist ziemlich weit weg

Diesmal fängt der Blogeintrag ausnahmsweise mit dem Dankeschön an: Es geht an Genderama-Leser J.K., der im Radio mitbekam, dass ein deutscher Beitrag der diesjährigen Filmfestspiele in Cannes (Jan Bonnys Film "Gegenüber") häusliche Gewalt gegen Männer behandeln soll. Wenn man Näheres darüber erfahren möchte, recherchiert man sich im deutschsprachigen Internet allerdings einen Wolf - und findet trotzdem nichts Brauchbares. Stattdessen stößt man auf Vagheiten wie "`Gegenüber´ ist ein Film über Liebe, Abhängigkeit und das Gefühl, den anderen nicht mehr erreichen zu können."

Erst auf einer indischen Website wird man fündig, was ein entsprechendes Statement des Regisseurs angeht:

"For most, domestic violence is about the woman being a victim but my film showcases a couple where the husband gets physically abused by his wife. I came across a newspaper article about this few years back which got be interested in the subject."


Natürlich könnte die zurückhaltende Berichterstattung in Deutschland damit zusammenhängen, dass man noch nicht zu viel über das Ende des Filmes verraten möchte, so wie es ja teilweise auch beim "Million-Dollar-Baby" gemacht wurde. Da häusliche Gewalt gegen Männer aber auch sonst noch häufig ein Tabu ist, bin ich da ein wenig skeptisch. Lobenswert ist immerhin, dass dieses Tabu nach dem weithin unbekannten Fernsehstreifen Men Don´t Tell von 1993 endlich wieder filmisch gebrochen wird.

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Donnerstag, Mai 17, 2007

Die Anti-Hascherl-These

Eine interessante Prognose zu Frauen in der Arbeitswelt findet sich in den Blogs der FAZ:

Unternehmen sehen sich gegenwärtig einer extremen Personalknappheit gegenüber. Und diese Situation wird sich in nächster Zeit auch noch verstärken. Sehr bald werden wir wieder das obligate Personalmarketing bekommen, das auf "Frauen als Mitarbeiter" zielt. Wir bekommen noch häufiger den "Girls Day", "Führung für Frauen" und diverse weitere Angebote. Allein im Internet findet man aktuell unter "Kurse für Frauen" insgesamt rund 40.000 Einträge, aber nur einen einzigen unter "Kurse für Männer".


Obwohl das alles in der Zukunft noch viel einseitiger werden soll, diskriminiert diese Entwicklung dem Autor zufolge noch immer das weibliche Geschlecht:

Treffen Sie auf explizite Stellenangebote und Förderangebote von Unternehmen für Frauen, so seien Sie gewarnt. Diese Angebote könnten ein Indikator für latente Frauenfeindlichkeit sein!


Den gesamten Gedankengang besichtigen kann man hier.

Herzlichen Dank an J. S. für den Link!

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Ist Google sexistisch?

Gegen die bekannteste Suchmaschine gibt es Besorgnis erregende Vorwürfe.

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„Freiheit statt Feminismus“

Vor etwas über einem Monat berichtete Genderama über eine Buch-Neuerscheinung zum Thema Feminismus. Erwartungsgemäß hat sie inzwischen auch Heide Oestreich für die taz entdeckt:

Unter dem eher verschreckenden Titel "Das F-Wort. Feminismus ist sexy" hat die Frankfurter Autorin Mirja Stöcker Essays versammelt, die erstaunlich frisch und unverstellt in diesen Raum hinein argumentieren. Stöcker und ihre AutorInnen (ja, auch Männer) sehen eine Klammer, die "neuen" und "alten" Feminismus verzahnen könnte: So unterschiedliche Themen wie die Hirnforschung, die Befindlichkeit junger Männer oder das weibliche Schönheitsideal, das mittlerweile bei Kleidergröße zero angekommen ist, finden ihren kritischen Fluchtpunkt in dem Begriff der individuellen Freiheit, Ausgangspunkt eines jeden Feminismus - und auch aller Männer, die sich in Rollenzwängen unwohl fühlen, wie die beiden männlichen Autoren in ihren Beiträgen zu bedenken geben.


Herzlichen Dank für den Link an Genderama-Leser G.C., der mir dazu mailt:

Ich begrüße zwar, dass der "neue Feminismus" deutlich liberaler sein und auf die einzelnen Bedürfnisse eingehen soll. Er macht zeitweise aber eher den Eindruck, als erfülle er eine Schanierenfunktion, um junge AnwerberInnen an die alten Draufschlag-Ideologen heranzuführen und deren Thesen dem Zeitgeist entsprechend (...) zurecht zu biegen.

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Mittwoch, Mai 16, 2007

„Brauchen wir eine Emanzipation der Väter?“

Peter Döge gehört unzweifelhaft zu den kompetentesten Geschlechterforschern Deutschlands. („Unzweifelhaft“ bedeutet auf deutsch natürlich soviel wie „meiner persönlichen Meinung nach“.) Zum morgigen Vatertag interviewt ihn das RBB-Inforadio. Die besten Stellen dieses Gesprächs hat Franklin bereits für das Internet-Forum von MANNdat herausgesiebt.

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Gleichberechtigung auch für Männer?

Der Sozialticker informiert uns über einen offenen Brief von MANNdat und dem Väteraufbruch für Kinder an Frauenministerin von der Leyen.

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„Frauen killen besser“

Der SPIEGEL:

Frauen haben mehr Sinn für Gewalt - zumindest auf dem Papier. Das meint die Star-Autorin Minette Walters. (...) Walters ist sich sicher, dass Frauen im Gegensatz zu Männern Ängste besser verstehen und deshalb besser über sie schreiben können. Weil "Männer mit einem schwachen Bewusstsein für sexuelle und psychische Gewalt aufwachsen", können ihrer Meinung nach Frauen auch Gewaltszenen besser beschreiben.


Na wenigstens weiß ich jetzt, dass meine diversen SM-Romane in Wahrheit Zeichen eines höheren Bewusstseins sind. :-)

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Dienstag, Mai 15, 2007

Leserpost (Hausfrauengehalt)

Guido mailt mir:

Ich wünschte echt, wir Männer hätten Politiker die mal für uns so effizient arbeiten. Mit den Plänen der Bundesregierung und Zustimmung der SPD ist das Hausfrauengehalt nun durchgesetzt. Was im Klartext heißt, dass nun alle Männer und arbeitenden Frauen die Hausfrauen tragen müssen.

Entweder Kinderkrippe (dann hat Hausfrau nix zu tun und wir alle finanzieren das über Kinderkrippen) oder Kinder zu Hause dafür noch mal 150 pro Kind Bonus.

Damit hätten die dann zusammen:
1. Unterhalt Mann für Frau
2. Unterhalt Mann an Frau wg Kinderbetreuung
3. Kindergeld an Frau von uns allen
4. noch mal 150/pro Kind falls Kinder tatsächlich selber betreut werden
5. oder Kind in Krippe von uns allen finanziert.

Wie ist das eigentlich mit Krankenkasse (auch über uns alle?) und Rente?

So oder so: Über Hausfrauen wird nun ein wahrer Geldsegen ausgeschüttet.

Tja, wer attraktiv genug war und sich einen Mann ergattern konnte ...

Aber wirklich trickreich gemacht

Und das alles mit dem Argument, Frauen sollten mehr arbeiten - das wird nun garantiert keine mehr tun.

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„Presserat opfert Pressefreiheit auf Altar des Feminismus“

Das mittelständische P.T. Magazin thematisiert in seiner Ausgabe 3/2007 eine in den Augen der Redakteure leichtfertige Verfahrensweise des Presserates. Was war geschehen? Eine Leserin hatte einen Brief an das Magazin geschrieben, der von reichlich unsachlicher und aggressiver feministischer Rhetorik geprägt war, das P.T. Magazin hatte darauf die passende Antwort gegeben, in der sie die Rhetorik der Leserin ziemlich exakt spiegelte. Das versetzte den Presserat in Wallung, woraufhin das Magazin nicht nur mit einem Zurückweisen der Vorwürfe, sondern auch mit einer Grundsatzkritik am Presserat reagierte:

Anfang der 1980er Jahre war es schon einmal vorbei mit der so genannten „freiwilligen“ Selbstkontrolle der Presse in Deutschland. Damals klinkte sich eine Reihe von Verlagen aus – darunter große Häuser wie Springer und Gruner + Jahr. Sie machten die Selbstbeschneidung zugunsten der Staatsräson – und zu dieser gehört heute die Unterdrückung feminismuskritischer Meinungsäußerungen – nicht mehr mit. Wenn jetzt der staatlich teilfinanzierte Presserat wissentlich entgegen höchstrichterlicher Rechtsprechung die Meinungsäußerung eines Journalisten als Ehrverletzung bezeichnet, ist es wohl höchste Zeit, die Legitimität seiner „ethischen“ Grundsätze öffentlich zu hinterfragen.


Aber bildet euch selbst ein Urteil. Nachlesen kann man sämtliche Texte, um die es bei diesem Konflikt geht, hier.

Vor einigen Monaten schon hatte sich das P.T. Magazin durch einen feminismuskritischen Artikel profiliert, der in praktisch allen anderen Medien wegen fehlender Political Correctness kaum vorstellbar gewesen wäre. (Genderama berichtete.) Zu diesem Artikel gingen inzwischen eine ganze Reihe von Leserbriefen ein.

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Montag, Mai 14, 2007

TV-Hinweis: „Hart aber fair: Wie schädlich ist die Pornowelle?“

Ich weiß, es ist nicht wirklich ein Thema der Männerbewegung, gehört aber zur Geschlechterdebatte, und ich find´s spannend. Die Talkshow „Hart aber fair“, mittwochs um 20:15 Uhr im dritten Programm des WDR, fragt übermorgen ”Alles gesehen, nichts mehr gefühlt: Wie schädlich ist die Pornowelle?“.

Früher haben Eltern die Kinder aufgeklärt. Heute ist es oft umgekehrt, weil schon Kinder mit Sex und Pornographie überschwemmt werden. Was passiert mit einer Jugend, die an Pornos so leicht heran kommt wie an Kaugummis? Was wird aus einer Gesellschaft, in der selbst Rasenmäher über Sex verkauft werden? Und bleiben dabei Liebe und Gefühle auf der Strecke?


Nicht nur weil ich Frank Plasberg für einen um Klassen besseren Moderator als Alice Schwarzer halte („Das sagst du nur, weil sie eine Frau ist!“), bin ich sehr gespannt auf die Sendung.

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Menschenhandel: Das Leiden männlicher Sklaven

The fight against human trafficking has for more than a decade tried to protect women and children, often forgetting that men, too, are victims of "new slavery".


“The Nation“ berichtet über die Opfer, die auch in dieser Hinsicht wegen ihrer Geschlechtsangehörigkeit vernachlässigt werden.

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EU-Minister rufen Männer zur Hausarbeit

Der Irrwitz erreicht mittlerweile eine Dimension, wo ich ihn fast schon wieder lustig finde. Inzwischen stoßen auch die europäischen Familienminister zu dem vielstimmigen Chor jener, die den Männern sagen, was sie gefälligst zu tun haben und was nicht. So meldet die “Welt“:

Der Kommissar für Soziales, Vladimir Spidla, hat Europas Unternehmen und Männer zum Umdenken aufgefordert. "Man muss ganz klar sagen: Die Männer müssen mehr Aufgaben in der Familie übernehmen. " Doch er und seine Kollegen stellen auch fest, wer Babypause macht, riskiert seine Karriere.


Okay. die Männer „müssen“ sich also mal wieder verstärkt um Hausarbeit kümmern, damit Frauen die Gelegenheit haben, beruflich durchzustarten. Wenn das dann funktioniert hat, werden die Männer als Dankeschön tausende von Artikeln lesen können, denen zufolge das Jahrtausend der Frau endlich begonnen habe, wohingegen die minderwertigen Männer endgültig auf dem absteigenden Ast seien. Frauen werden in Umfragen weiterhin deutlich überwiegend angeben, dass sie Hausmänner unsexy, finanzkräftige Erfolgstypen und Versorger aber unglaublich begehrenswert fänden. Das Frauenministerium wird den Männern danken, indem es weiterhin demonstrativ ein Frauenministerium bleibt, für das die Anliegen der Männer keine Rolle spielen. Warum genau also sollten Männer den Forderungen der Minister und Ministerinnen nachkommen? Weil inzwischen Politiker der Bevölkerung sagen, was diese gefälligst zu tun hat statt andersherum? Immerhin scheint man in der EU davon auszugehen, dass das funktioniert - und schon das sagt einiges.

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Sonntag, Mai 13, 2007

London: Kinder-Zuhälterin verurteilt

Immer wieder mal bekomme ich für dieses Blog Artikel zugemailt, in denen es beispielsweise um tötende Mütter oder andere Gewalttäterinnen geht. Normalerweise berichte ich über solche Einzelfälle nur ungern bis gar nicht, weil sie die Gesamtdebatte nicht wirklich voran bringen. (Studien und Statistiken sind etwas anderes, Einzelfälle eher nicht.) Ausnahmen mache ich bei Fällen, die wirklich krass den gängigen Geschlechterklischees entgegenlaufen, zum Beispiel wenn es um Massenschlägereien zwischen Frauen geht oder um Sexualverbrecherinnen. Hier steckt einfach noch in zu vielen Köpfen die Vorstellung, dass Frauen allein wegen ihres Geschlechts zu bestimmten Dingen nicht in der Lage seien.

Über einen solchen eklatanten Fall berichtet derzeit die britische BBC:

A female pimp who lured girls as young as 12 into prostitution by getting them hooked on drugs has been jailed. Fiona Walsh, 33, groomed them with clothes and other gifts before introducing them to crack cocaine. Once they were addicted, she began offering them to customers at her home or in the streets, a court was told. Walsh, of Kilburn, north-west London, was given a 10-year prison term after she pleaded guilty.


Hier gibt es den kompletten Artikel.

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Samstag, Mai 12, 2007

Grüne wollen Frauen per Quote in Aufsichtsräte hieven

Der feministische Sozialismus blüht und gedeiht. Aus der neuen “Wirtschaftswoche“ erfahren wir:

Die Grünen fordern, dass Aufsichtsräte deutscher Aktiengesellschaften bis zum Jahr 2012 mindestens zu 40 Prozent von Frauen besetzt sein müssen. Die Regelung solle im Aktiengesetz verankert und mit Sanktionen bis hin zum Verlust der Börsennotierung flankiert werden.

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„Feministische Diktatur“

Ein Leserbrief in der taz.

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Freitag, Mai 11, 2007

„Vergewaltigungen in Südafrika - Die vergessenen Opfer“

Vom Baby bis zur Greisin ist in Südafrika niemand vor Vergewaltigungen sicher. Doch wer am wenigsten auf Gerechtigkeit hoffen kann, sind die Männer.


Die ”Süddeutsche Zeitung” berichtet.

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Lesermail (Muttertag)

Lieber Arne Hoffmann,

hier noch etwas zum Muttertag: "SUPERillu" Heft 20, S. 84, Andrea Kiewel zum Thema "Warum gab es in der DDR keinen Muttertag?":

"Wäre der Kapitän der Titanic eine Mutter gewesen, wäre das Schiff nicht gesunken."

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„Wenn man Papa nicht mehr lieben darf“

Alec Baldwin beschimpft seine Tochter als "kleines Schwein", David Hasselhoff brüskiert seine Kinder mit einem Video. Beide geschiedenen prominenten Männer fühlen sich als Opfer im Sorgerechtskampf - und lenken den Blick auf ein in Deutschland noch weitgehend unbekanntes Phänomen: PAS, Eltern-Kind-Entfremdung.


Spiegel-Online hat dazu die Therapeutin und Sozialarbeiterin Wera Fischer im Interview.

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Internationale Maskulisten-Feministinnen-Konferenz geplant

Achtung, jetzt wird´s ein bisschen sehr männerpolitisch.

Auf Wendy McElroys Website findet sich seit heute folgende Meldung:

Peter D. Zohrab -- Secretary, International Pro-Male Association -- has asked me to pass on a call for expressions of interest in an international conference that includes both masculinists and feminists in candid discussion of the state of gender problems and how to overcome them so that neither gender suffers. Peter writes, "At this stage, what we would like is people who: want to help prepare for and organise it; or who want to participate in the conference itself; or who would like to do both."


Die “International Pro-Male Association” stellt sich hier näher vor.

Thomas Sochart ist eines der Gründungsmitglieder? Schlag mich tot, den Namen hab ich doch auch schon mal irgendwo gehört. :-)

Bei allem, was ich so intern mitbekomme – und was nicht für eine sofortige Veröffentlichung per Blog geeignet ist – scheint sich männerpolitisch in der nächsten Zeit noch einiges zu tun.

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Donnerstag, Mai 10, 2007

Frauen sind Katastrophen ...

... gewachsen.

Catfight unter Managerinnen

Wir alle wissen: Es gibt deshalb so wenig Frauen im Management, weil sie von Männerseilschaften brutal draußen gehalten werden. Frauen wären da ganz anders, denken vernetzter, solidarischer, in flachen Hierarchiebenen, statt geprägt von Ellbogendenken und Karrieregeilheit wie die plöden Kerle.

Nur schade, dass dieses beliebte Klischee immer wieder mal mit Berichten aus der Wirklichkeit gestört wird. Aktuell erledigt diesen undankbaren Job das Handelsblatt:

Das Gesicht der amerikanischen Chefetagen trägt heute mehr Make-up denn je zuvor. Dass immer mehr Frauen die Rolle des Big Boss übernehmen, ist nicht erst seit Ebays Meg Whitman und Indra Nooyi von Pepsi bekannt. Doch die Damen in den Führungspositionen bekämpfen sich lieber untereinander, statt zu kooperieren. (...) Die Berliner Psychologin Mechtild Erpenbeck weiß: „Wenn es eine Frau erst mal nach oben geschafft hat, neigt sie dazu, sich ihren Raum frauenfrei zu halten.“ Eine Studie der Unternehmensberatung German Consulting Group unter weiblichen Führungskräften bestätigt, dass sich Frauen auf der Karriereleiter oft gegenseitig im Weg stehen. Drei von vier befragten Managerinnen gaben an, dass sie besonders von Kolleginnen auf derselben Hierarchiestufe auf dem Weg zum Erfolg massiv behindert wurden.

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Mittwoch, Mai 09, 2007

Glaubenskrieg um katholische Jungenschule

Die ”Welt” berichtet:

Christliche Werte und die Rechte von Jungen werden brandenburgische Gerichte beschäftigen. Die "Initiative Freie Schulen Brandenburg", die in Potsdam ein katholisches Jungengymnasium errichten möchte, will sich nicht mit dessen Ablehnung durch das brandenburgische Bildungsministerium abfinden. (...) Das SPD-geführte Bildungsministerium beruft sich auf das Schulgesetz, wonach die Schulen im Land so zu gestalten sind, "dass gleicher Zugang, unabhängig von der wirtschaftlichen und sozialen Lage, der nationalen Herkunft, der politischen oder religiösen Überzeugung und dem Geschlecht gewährleistet wird." Dieser gleiche Zugang sei aber nicht vorhanden, wenn nur Jungen unterrichtet würden. Dagegen meint die Initiative, das Koedukationsgebot gelte nur für staatliche, nicht aber für freie Schulen. Überdies, so Christoph Rüssel, sei es an der Zeit, wegen des schulischen Zurückbleibens von Jungen speziell für sie entworfene Angebote zu machen.


Herzlichen Dank an D. für den Link!

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Dienstag, Mai 08, 2007

TV-Hinweis: "Kinder, Krippe, Knete"

Genderama-Leser wissen: Die TV-Hinweise hier betreffen in der weit überwiegenden Zahl der Fälle Talkshows. So auch diesmal: Morgen abend beschäftigt sich ”Quergefragt” (SWR 3, um 20:15 Uhr) mit folgendem Thema:

Am Mittwoch trifft sich Bundesfamilienministerin von der Leyen mit Finanzminister Steinbrück, um über die Finanzierung neuer Krippenplätze zu verhandeln. Dann soll sich zeigen, wie ernst es der Bundesregierung ist, Frauen, Kind und Karriere zu ermöglichen. Länder und Kommunen werfen der Bundesfamilienministerin vor, sich auf ihrem Rücken profilieren zu wollen, denn der Bund will nur ein Drittel der Kosten für neue Krippenplätze tragen. Die Gegner des von der Leyen-Konzepts fordern außerdem mehr Geld für Mütter, die zu Hause bleiben wollen. Ihre Klagen: Familien werden immer stärker belastet, anstatt sie stärker zu fördern. Lässt der Staat Familien und Kinder im Stich? Wer bezahlt Ursula von der Leyens Krippenpläne? Sollen Mütter sofort nach der Geburt wieder arbeiten gehen? Müssen Kinderlose Einschnitte zu Gunsten von Familien hinnehmen?


Zu Gast sind unter anderem Günther Oettinger (CDU) und Silvana Koch-Mehrin (FDP).

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Mütter töten ihre Kinder häufiger als Väter

Die ”Berliner Zeitung” hat den Kriminologen Rudolf Egg im Interview. Ein Auszug:

Das Bundeskriminalamt untersuchte (...) 1 650 vollendete Tötungsdelikte an Kindern. Die Ergebnisse überraschten viele: Nur in 80 Fällen war der Täter ein Fremder, 283 Fälle blieben unaufgeklärt. Aber in 1.030 Fällen töteten die Eltern - und noch verblüffender: Nur 305 Mal waren es die Väter, aber 725 Mal die Mütter. Es ist anzunehmen, dass dies die Spitze des Eisbergs zeigt: Der Anteil der Frauen, die ihr Kind prügeln, dürfte ebenfalls hoch sein.

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Montag, Mai 07, 2007

Frankreich: Royals feministische Rhetorik bei den meisten Frauen erfolglos

Die ”Basler Zeitung” und Yahoo News berichten:

Socialist Segolene Royal failed to win over a majority of women voters in France's presidential election and may have paid a price for focusing too much on her gender at the expense of promoting her policies. (…) The weak female support is a bitter personal blow for Royal, who had played up her feminist credentials throughout the campaign, frequently defending policies she would want "as a mother" and accusing critics of male chauvinism.

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Feminismus 2.0

Die “Vanity Fair“:

Zwei Drittel der deutschen Blogs werden von Frauen geschrieben – doch nur eine schafft es in die Top 50. Wie kommt’s?


Diskriminierung? Gläserne Decke? Männerseilschaften? Brauchen wir Quoten? Oder könnte es uns nicht vielmehr zu denken geben, dass sich auch in der freien Welt des Internets dasselbe abspielt wie in der "patriarchalen Wirtschaft"? Die Verrenkungen bei den diversen Erklärungsversuchen sind immerhin ganz drollig anzuschauen.

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„Allianz der Heuchler“

Nach Protesten von Klerus und "Emma" darf ein schwulesbisches Kulturfestival nicht im Puff stattfinden.


berichtet heute die “taz“ und erklärt, warum diese Kampagne (in der ärgerlicherweise mal wieder Solwodi drinhängt) einigermaßen irrsinnig ist:

Auf Druck von Feministinnen musste "Sommerblut"-Prinzipal Rolf Emmerich nun sein Festival aus dem "Pascha" zurückziehen. Ein bitterer Kotau vor den enthemmten Wünschen der politisch wie gesellschaftlich besinnungslosen Raserei der Neoprüderie: Denn das "Pascha", größte Einrichtung bezahlter Prostitution in der Domstadt, ist ein besonderes Bordell. Seit Abschaffung des kriminalitätsfördernden Prostitutionsparagrafen gehen dessen Betreiber neue Wege, dem Vernehmen nach will man mit diesem Dienstleistungshaus "in der gesellschaftlichen Mitte akzeptiert" werden. Präzise gesagt heißt das, dass jede Prostituierte, die dort eincheckt, Ausweispapiere zu hinterlegen hat. Jeder Kunde muss durch eine Sicherheitsschleuse und selbst sich ausweisen. Zuhälter ("Väter", "Brüder", "Freunde" et al.) müssen draußen bleiben. Gemessen an den Bedingungen, unter denen Frauen sonst diesem Job nachgehen, ist das "Pascha" ein nachgerade linksalternatives Musterunternehmen: immer unter der Prämisse, dass, wenn schon Sex als Ware nachgefragt wird, dieser Warentransfer für alle Beteiligten bürgerlich geregelt wird - sicher und fair.


Insofern gelangt die taz zu dem Urteil:

Die Allianz von vermeintlichem Fundamentalfeminismus mit dem vatikanischen Klerus an dieser Frage ist eine, die nur einen Nenner kennt: Angst vor Sexuellem überhaupt, die auch der Kern jeder Prüderie ist.


Herzlichen Dank an G.C. für den Link - und damit gleichzeitig ein herzliches Willkommen an unseren ersten Genderama-Korrespondenten in Belgien. :-)

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Österreichische Studie bestätigt: Jungen in Schule benachteiligt

Der ORF meldet:

Buben bekommen bei gleicher Schulleistung oft schlechtere Noten als Mädchen. Das hat der Salzburger Erziehungswissenschaftler Ferdinand Eder in einer aktuellen Untersuchung festgestellt.


Als mögliche Gründe sieht Eder eine versteckte „Rache“ für schlechtes Benehmen der sozial weniger anpassungsfähigen Jungen sowie dass das Erziehungswesen mittlerweile von Frauen dominiert wird. Eders Einsichten schließen an Erkenntnisse an, die schon seit einigen Jahren in der Forschung zu diesem Thema vorliegen.

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Ring frei?

„Geschlechterkämpfe: Neue Runde“ lautet das Schwerpunkt-Thema in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift Literaturen.

Jan Engelmann begibt sich auf die Suche nach der Identität des starken Geschlechts und stößt auf die Diagnose: Die Männlichkeit ist in der Krise.


Hm, wir plappern also genau den einen Spruch nach, der seit über einem Jahrzehnt in sämtlichen Zeitschriften zum Thema rauf und runter gebetet wird und nennen das dann „Erkenntnis“? Wow. „Literaturen“ ist echt eine Zeitschrift für Intellektuelle, was?

Währenddessen ätzt die taz ein wenig über eine Buch-Neuerscheinung, die “Anleitung zum Männlichsein“ der Lebert-Brüder. Dazu kommentiert Amazon: „Unser Vorschlag: Kaufen Sie jetzt diesen Artikel zusammen mit Mr. Unentschieden. Warum Männer zu nichts taugen von Annette Zinkant“. Nee, wohl eher nicht.

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Samstag, Mai 05, 2007

Richter verlor Job an Frau: 87.000 Euro Schadensersatz wegen Diskriminierung

Das “Hamburger Abendblatt“ berichtet.

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Rettet die FAZ den „alten Feminismus“?

Der angeblich von Konservativen so niedergemachte „alte Feminismus“ erhält auch in der konservativen Presse noch immer eine Unterstützung, von der Männerrechtler nur träumen können. So startet beispielsweise ab heute die „Frankfurter Allgemeine“ eine großangelegte Werbekampagne für Alice Schwarzers neuestes Buch ”Die Antwort”:

Von heute an werden wir ihr neues Buch „Die Antwort“ exklusiv vorabdrucken. Die Antwort: Das sind zwölf Kapitel zu zwölf Fragen, die plötzlich wieder im Raum stehen. Seit einem Jahr erscheint fast jeden Monat ein neues Buch, in dem es um Familienpolitik geht, um Krippenplätze, Rollenverhalten, Berufsbilder, Väter, Mütter, Magersucht oder die Stellung von Frauen im Islam. Die Fäden dieser Themen führen untergründig zu einem Begriff, der schon als ausrangiert galt: Feminismus. Und auffallend stumm war in den letzten Monaten Alice Schwarzer. Das Ergebnis ihres beredten Schweigens liegt jetzt als Buch vor, das wir in den nächsten Wochen auf diesen Seiten vollständig vorstellen werden. Es ist zu den heutigen Themen Lagebericht, Analyse und Argument zugleich.


Die gesamte Huldigung an Alice Schwarzer gibt es hier.

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Freitag, Mai 04, 2007

„Ihr Opfer!“

„Der neue Feminismus will nicht der alte sein, weil das Opferkleid schlecht zur konservativen Diskursmode passt.“ Das befinden Sabine Hark und Ina Kerner in einem aktuellen Artikel der linken Wochenzeitung „Freitag“. Ein Auszug:

Schaut man sich das, was in den verschiedenen Beiträgen verhandelt wird, jedoch genauer an, und achtet man dabei besonders darauf, wer wen wie darstellt, so ist die Debatte nicht mehr vor allem gut, sondern vor allem bizarr. Oder auch bezeichnend, und zwar für die Kraft antifeministischer Rhetorik, die man etwas pessimistischer auch als die Macht des antifeministischen Diskurses beschreiben könnte. Eines Diskurses, der längst fast alle Statements der Debatte erfasst hat, und zwar nicht nur diejenigen der Hermans und Bolzens, sondern auch jene, die auf eindeutige Plädoyers für geschlechterpolitischen Wandel hinauslaufen. Also auf Proklamationen des alten, meist aber eines neuen Feminismus. Besonders deutlich wird dies beim Umgang mit der Figur des Opfers, die erstaunlich prominent ist in der aktuellen Geschlechterdebatte; als ob es nach nun schon gut 40 Jahren neuer Frauenbewegung und feministischer Theorie - zumindest in Westdeutschland - nicht auch nuancierter ginge. Opfer - soviel ist sonnenklar - will unter den neuen Feministinnen keine sein. (...)

Dass wir einen neuen Feminismus tatsächlich brauchen, darüber werden sich alle, die über Geschlechterverhältnisse nachdenken, wohl schnell einig werden können. Die Herausforderungen von heute sind andere als diejenigen, auf die der Feminismus der siebziger Jahre reagierte. Politisch sinnvoller als die Geste des großen Bruchs, demonstriert durch den Griff in die antifeministische Klamottenkiste, wäre hier allerdings eine durchdachte Revision. Eine Revision, die nach wie vor gültige Versatzstücke des Alten mit Neuem verbindet und Kraft eher aus ihren Zielen schöpft denn aus dem Versuch, sich im konservativen Lager beliebt zu machen - sei es durch die Rhetorik individueller Leistungsfähigkeit oder durch die Entsolidarisierung mit jenem Feminismus alter Schule, der durch das Anprangern gesellschaftlicher Strukturen und durch radikale Forderungen aufgefallen ist.

Schließlich, und das ist vielleicht mehr als nur eine Petitesse, wird an anderer Front stilisiert und gejammert, was das Zeug hält. Denn während die neuen Feministinnen wieder und wieder betonen, keine Opfer zu sein, viktimisieren sich in der aktuellen Geschlechterdebatte vermehrt die antifeministischen Männer. Vorreiter ist hier der Interessenverband MANNdat, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, öffentlich aufzuzeigen, "wo Männer überall zu kurz kommen". Ohne Stärkung der Rechte von Männern und Jungen, so der Verein, sei eine "wirkliche Gleichberechtigung" unmöglich. Einen lautstarken Leidensgenossen findet der Verein in Norbert Bolz, der sich ebenfalls als Opfer wähnt: Feministinnen, Politiker und Bevölkerungswissenschaftler arbeiteten an einer Umerziehung der Männer. Sie bürdeten ihnen Verantwortung für Haushalt und Familie auf und machten sie damit für Frauen unattraktiv. Was soll man dazu sagen?


Na zum Beispiel: "Weiter so!"

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Donnerstag, Mai 03, 2007

Ségolène Royal: Wenn ich Präsidentin bin, wird jede Polizistin nach Hause begleitet

Ségolène Royal, französische Präsidentschaftskandidatin der sozialistischen Partei, verspricht, falls sie siegreich sein sollte:

“Under my presidency every woman police officer will be accompanied to her home after work.”


Anlass für dieses Versprechen war dass im vergangenen Monat eine Polizistin vergewaltigt wurde, als sie von der Arbeit nach Hause ging.

Ob Ségolène Royal auch sämtlichen Angehörigen jedes anderen Berufsstands, bei dem schon mal ein Mitglied auf dem Nachhauseweg Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, eine Eskorte mitgeben möchte, bleibt unklar.

Amerikanische Männerrechtler finden Royals Wahlversprechen eher grotesk und reagieren mit sarkastischen Kommentaren:

Hope no male officers get mugged on the way home, but who cares ... they're only male.


Let me get this straight - women who are POLICE OFFICERS - the people we train and arm to enforce our laws - are so weak and easily overcome by big bad men that they need another man to walk them home? Why doesn't she just come right out and say that women shouldn't really be police officers? Oh, right, that would be sexist. But somehow saying the same thing in another way isn't. You gotta love this - she wants to make laws enforcing male gender stereotypes and chivalry and put them in the books alongside laws forbidding female gender stereotypes and femininity. I sense a women's studies course or two in someone's background.


If a female cop escorts a female cop home, does someone else need to escort the first back to the police station?

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Nicht mal im Kloster hat Mann seine Ruhe ...

Weil sie den Benediktinermönch und Bestseller-Autor Pater Anselm Grün aus dem Kloster Münsterschwarzach auf die Pelle rückte und permanent belästigte, bekam eine 60-jährige Realschul-Lehrerin vor dem Amtsgericht eine Bewährungsstrafe.


Die Mainpost berichtet.

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Mittwoch, Mai 02, 2007

Unnötiger Wirbel: Keine Anzeichen für Gehaltsdiskriminierung

In den USA betreiben Fachleute weiter Gegenaufklärung zur vermeintlichen Gehaltsdiskriminierung von Frauen. Steve Chapman bringt das Wesentliche bei dieser Debatte auf den Punkt. Ich blogge hier seine Erläuterungen mal im Volltext, weil daraus gut ersichtlich wird, wie sich hinter scheinbar offensichtlichen Studienergebnissen ganz andere Wahrheiten ergeben, wenn man nur etwas genauer und weniger ideologiebelastet liest:

The National Committee on Pay Equity used the occasion to announce that among full-time workers, women make only 77 cents for every dollar paid to men. The three leading Democratic presidential candidates have all endorsed legislation to fix the problem.

And the effort got new fuel from a report by the American Association of University Women (AAUW) Educational Foundation, which says women are paid less starting with their first jobs out of college, and that the deficit only grows with time. Pay discrimination, says AAUW, is still "a serious problem for women in the work force."

In reality, that's not clear at all. What we know from an array of evidence, including this report, is that most if not all of the discrepancy can be traced to factors other than sexism. When it comes to pay equity, we really have come a long way.

On its face, the evidence in the AAUW study looks damning. "One year out of college," it says, "women working full-time earn only 80 percent as much as their male colleagues earn. Ten years after graduation, women fall farther behind, earning only 69 percent as much as men earn."

But read more, and you learn things that don't get much notice on Equal Pay Day. As the report acknowledges, women with college degrees tend to go into fields like education, psychology and the humanities, which typically pay less than the sectors preferred by men, such as engineering, math and business. They are also more likely than men to work for nonprofit groups and local governments, which do not offer salaries that Alex Rodriguez would envy.

As they get older, many women elect to work less so they can spend time with their children. A decade after graduation, 39 percent of women are out of the work force or working part time -- compared with only 3 percent of men. When these mothers return to full-time jobs, they naturally earn less than they would have if they had never left.

Even before they have kids, men and women often do different things that may affect earnings. A year out of college, notes AAUW, women in full-time jobs work an average of 42 hours a week, compared to 45 for men. Men are also far more likely to work more than 50 hours a week.

Buried in the report is a startling admission: "After accounting for all factors known to affect wages, about one-quarter of the gap remains unexplained and may be attributed to discrimination" (my emphasis). Another way to put it is that three-quarters of the gap clearly has innocent causes -- and that we actually don't know whether discrimination accounts for the rest.

I asked Harvard economist Claudia Goldin if there is sufficient evidence to conclude that women experience systematic pay discrimination. "No," she replied. There are certainly instances of discrimination, she says, but most of the gap is the result of different choices. Other hard-to-measure factors, Goldin thinks, largely account for the remaining gap -- "probably not all, but most of it."

The divergent career paths of men and women may reflect a basic unfairness in what's expected of them. It could be that a lot of mothers, if they had their way, would rather pursue careers but have to stay home with the kids because their husbands insist. Or it may be that for one reason or another, many mothers prefer to take on the lion's share of child-rearing. In any case, the pay disparity caused by these choices can't be blamed on piggish employers.

June O'Neill, an economist at Baruch College and former director of the Congressional Budget Office, has uncovered something that debunks the discrimination thesis. Take out the effects of marriage and child-rearing, and the difference between the genders suddenly vanishes. "For men and women who never marry and never have children, there is no earnings gap," she said in an interview.

That's a fact you won't hear from AAUW or the Democratic presidential candidates. The prevailing impulse on Equal Pay Day was to lament how far we are from the goal. The true revelation, though, is how close.


Solche Artikel würde man sich auch in deutschen Magazinen wünschen.

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Polizei jagt vorbildlichen Papa per Hubschrauber

Es gibt Rabenväter und es gibt liebevolle Väter. Weil Hans P. (53) aus Borgsdorf zu den vorbildlichen Papas gehört, geriet er ins Visier von Kindersex-Fahndern! Eine Nachbarin hatte gesehen, wie er Tochter Diana (12) von einem Park-Ausflug abholte. Weiter nichts! Wenig später war ein Polizei-Kommando mit Hubschrauber auf den Versen des "Entführers".


Der “Berliner Kurier“ erzählt die ganze Geschichte. Herzlichen Dank an W. W. für den Link!

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Immer weniger Männer zeigen Lust auf Sex

Während sexuelle Lustlosigkeit früher vor allem bei Frauen auftrat, sind nach Expertenangaben inzwischen auch zahlreiche Männer betroffen. Immer mehr Patienten klagten über mangelnde Lust statt über die klassischen Erektionsstörungen, sagte Margret Hauch vom Institut für Sexualforschung an der Universitätsklinik Hamburg der in Frankfurt erscheinenden Zeitschrift «Öko-Test» (Sonderausgabe Sexualität). «Dabei scheinen Viagra und Co. eine Rolle zu spielen», vermutet die Psychologin. Vielleicht könnten es sich heute auch mehr Männer erlauben, offen zu sagen, dass sie keine Lust auf Sex haben.


Der komplette Artikel: hier.

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Dienstag, Mai 01, 2007

Bildungsförderung von Jungen: MANNdat im Landtag

Dr. Bruno Köhlers Bericht über seinen Auftritt im baden-württembergischen Landtag findet man hier.

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Weg mit dem Sperrmüll: Scheidungswelle in Japan

Die österreichische "Presse" berichtet:

Mit der ehelichen „Harmonie“ ist es in Japan vielerorts nun schlagartig vorbei: Seit Kurzem gibt es ein neues Scheidungsrecht, das den Frauen erstmals die Hälfte der männlichen Einkommen und Pensionen sichert. Schon am ersten Tag rollte eine Trennungswelle an, wie sie Japan noch nie erlebt hat. (...) Fast immer seien es Frauen, die die Scheidung wollen, um ihren Lebensabend ohne die Bürde eines gelangweilten und unbeholfenen Ehegatten zu führen, der ohne Arbeit nichts mit sich anzufangen weiß. Viele warten die Pensionierung des Mannes ab, weil der vom Arbeitgeber in der Regel zum Abschied zwei Jahresgehälter erhält, die jetzt geteilt werden müssen. (...) Auch die Buchläden sind voll mit Ratgeberliteratur, vor allem über das „Retired Husband Syndrom“. So definieren japanische Mediziner ein Krankheitsbild von „Frauen, die unter der Bürde von Ehegatten im Ruhestand“ leiden. Wenn die Männer ihr Berufsleben beenden, fallen viele in ein tiefes Loch, benehmen sich im eigenen Heim wie ein Störfaktor. Der – vorrangig weibliche – Volksmund nennt sie böse „Sperrmüll“.


Herzlichen Dank für den Link an M.K., der mir dazu schreibt: "Interessant (...) auch die übliche Polemik die unverhohlen durchscheint, dass Frauen, so sie sich scheiden lassen, das natürlich nur tun, weil sie mehr oder weniger "Opfer" des Mannes wurden, und das auch völlig gerechtfertigt ist. Auch die Tatsache, dass nur die Hälfte aller Frauen im Vergleich zu jener mit den Männern den Lebensabend mit dem Partner verbringen will, wird entsprechend interpretiert."

Die Vorzüge der Männersteuer

Der Vorschlag "niedrigere Steuern für Frauen und höhere für Männer" bleibt weiter im Gespräch. Die ”Star Tribune” stellt ausführlich die Vorzüge dieses neuen Konzeptes dar:

Want to reduce the overall level of income taxes and see more women taking home paychecks?

Lower income-tax rates for women while raising them for men, according to Harvard University economist Alberto Alesina, who calls the idea "discrimination, the good kind."The female tax rate should be no greater than about 80 percent of that of males and possibly much less," Alesina and a co-author wrote in a recent paper that's grabbing attention among those concerned about the persistent gap between the sexes, both in workforce participation and average earnings. (…)

Alesina and Andrea Ichino of Italy's University of Bologna argue that tax codes in the United States and around the world already apply different standards to all manner of people -- the single and the married, for example, and families with children and those without.

At last count, 73 percent of U.S. men had jobs or were looking for work. In contrast, 59 percent of women were in the labor force. While many factors affect a woman's decision to work or stay at home, multiple studies have shown that part of the explanation is that women are often more sensitive to changes in tax rates than men.

In other words, if they believe they'll be able to keep more of the wages earned outside the home, they're more likely to take a job or retain the one they have rather than leave the workforce for family or other reasons.

Alesina and Ichino conclude that a small increase in income taxes for men would finance the larger cut in income taxes for women because as more women chose to work, they'd pay more as a group in income taxes. The overall tax burden would decline, as income-tax rates on women fall more sharply than income-tax rates on men rise, they project.

Married men would also benefit from the change, Alesina contends, since they would share in the extra income and lower tax rate on the earnings of their wives.

"Single men may not be too happy about it," Alesina conceded. "But you can't make everybody happy."


Das hat was für sich. Und wenn man schon eine Gruppe unglücklich machen will, dann doch am besten die Single-Männer, denn die meisten von ihnen reagieren seit Jahrzehnten völlig klaglos auf die unterschiedlichsten Zumutungen und Schikanen. Einige von ihnen arbeiten sogar recht fleißig daran mit, sobald man ihnen diese Benachteiligungen nur geschickt genug als Emanzipation und Frauenbefreiung verkauft. Singlemänner haben es in ihrer weit überwiegenden Mehrzahl hingenommen, dass sie die einzige Gruppe sind, die schon im Namen von Einrichtungen wie das „Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ ganz demonstrativ ausgegrenzt werden. Deutlicher konnte man es nicht machen, dass die Anliegen von Singlemännern in der Politik keine Rolle spielen. Deshalb ist es völlig klar: Wenn ich mir eine Gruppe suchen würde, zu deren Lasten mein revolutionäres neues Steuersystem gehen sollte, dann würde ich mir auch die Singlemänner aussuchen. Gegen eine höhere Männersteuer gäbe es auch hierzulande ungefähr genausoviel politische Proteste wie gegen die einseitige Männerwehrpflicht. Man bräuchte den Leuten nur zu erklären dass die Männersteuer gut für Frauen, jeglicher Protest dagegen also frauenfeindlich wäre, und sie würde völlig problemlos durchgewinkt.

In Deutschland gewährt die ”Financial Times” Raum für die Bewerbung dieses Konzepts.

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