„Das Leiden der jungen Männer“
Der Politikwissenschaftler Franz Walter kommentiert für Spiegel-Online eine aktuelle Studie des Bundesfrauenministeriums, der zufolge sich junge Frauen überwiegend vergnügt und zuversichtlich, junge Männer hingegen bedrückt und verunsichert zeigen.
So gaaaanz allmählich, eine Schildkröte wäre ein Blitzschlag dagegen, scheint zumindest einigen Forschern klarzuwerden, dass hier etwas massiv schiefläuft. Wenn wir jetzt noch Männersorgen so ernst wie Frauensorgen nehmen würden, statt beispielsweise von einer "Paranoia" und einem "Opfersyndrom" zu sprechen, wären wir schon wieder einen Schritt weiter. Und noch einen Schritt, wenn Franz Walter und Co. sich überlegen würden, was daraus an konkreter männerfreundlicher Politik folgen könnte. Stattdessen verharrt die Schildkröte hier auf der Stelle, wie es im im Spiegel-Forum zum Artikel zutreffend heißt:
Junge Maenner sind ueberfordert, weil sie zugleich Macho, Softie, Ernaehrer, Vater, Hausmann, egoistisch, sensibel und fuersorglich sein sollen, diesen mehrfachen Spagat nicht schaffen. Die jungen Frauen sind unabhaengiger, da eigener Job, eigenes Geld vorhanden, somit steigt die Gefahr, dass die jungen Maenner von den jungen Frauen bei Nichterfuellung der an sie gestellten Ansprueche entsorgt werden. Diese Aussage wurde in den letzten Jahrzehnten (!) mittlerweile endlos zitiert, seziert, wiedergekaeut und wahrscheinlich auch verdaut (...).
Leider schreitet die Schildkröte extrem langsam. In diesem Jahrzehnt rechne ich bei den wirklich bekannten und medienpräsenten Forschern kaum noch mit einem konsequenten Weiterdenken. Dass etliche Kommentare von Spiegel-Forums-Beiträgen gedanklich wesentlich weiter sind als der vermutlich teuer eingekaufte Artikel eines Professors für Politikwissenschaft ist eigentlich ein Irrwitz.
Labels: Geschlechterforschung
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