Weg mit dem Sperrmüll: Scheidungswelle in Japan
Die österreichische "Presse" berichtet:
Mit der ehelichen „Harmonie“ ist es in Japan vielerorts nun schlagartig vorbei: Seit Kurzem gibt es ein neues Scheidungsrecht, das den Frauen erstmals die Hälfte der männlichen Einkommen und Pensionen sichert. Schon am ersten Tag rollte eine Trennungswelle an, wie sie Japan noch nie erlebt hat. (...) Fast immer seien es Frauen, die die Scheidung wollen, um ihren Lebensabend ohne die Bürde eines gelangweilten und unbeholfenen Ehegatten zu führen, der ohne Arbeit nichts mit sich anzufangen weiß. Viele warten die Pensionierung des Mannes ab, weil der vom Arbeitgeber in der Regel zum Abschied zwei Jahresgehälter erhält, die jetzt geteilt werden müssen. (...) Auch die Buchläden sind voll mit Ratgeberliteratur, vor allem über das „Retired Husband Syndrom“. So definieren japanische Mediziner ein Krankheitsbild von „Frauen, die unter der Bürde von Ehegatten im Ruhestand“ leiden. Wenn die Männer ihr Berufsleben beenden, fallen viele in ein tiefes Loch, benehmen sich im eigenen Heim wie ein Störfaktor. Der – vorrangig weibliche – Volksmund nennt sie böse „Sperrmüll“.
Herzlichen Dank für den Link an M.K., der mir dazu schreibt: "Interessant (...) auch die übliche Polemik die unverhohlen durchscheint, dass Frauen, so sie sich scheiden lassen, das natürlich nur tun, weil sie mehr oder weniger "Opfer" des Mannes wurden, und das auch völlig gerechtfertigt ist. Auch die Tatsache, dass nur die Hälfte aller Frauen im Vergleich zu jener mit den Männern den Lebensabend mit dem Partner verbringen will, wird entsprechend interpretiert."
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