Samstag, März 31, 2018

"Nach der Mediation forderte sie plötzlich Unterhalt" – News vom 31. März 2018

1.
Beide arbeiten, beide schauen zu den Kindern, keiner zahlt Unterhalt – so war es schriftlich vereinbart. Nach der Trennung kam es anders.


Der Schweizer Tages-Anzeiger berichtet.



2. Drei Väter berichten, warum sie keine Elternzeit genommen haben.



3. Noch immer geht die Debatte um die Lohnlücke am Problem vorbei, beklagt das Ökonomenblog und macht Lösungsvorschläge.



Ich wünsche allen Genderama-Lesern ein frohes Osterfest! Ob ich an den nächsten Tagen bloggen werde, hängt wie fast immer davon ab, ob es etwas aus meiner Sicht Relevantes zu berichten gibt. Die Nachrichtenlage ist an Feiertagen ja oft sehr dürftig. Aktuelle männerpolitische Blogbeiträge findet man wie immer hier

Freitag, März 30, 2018

Professor Gerhard Amendt in Hessenschau und FAZ: "Wir müssen der politischen Denunziation Einhalt gebieten" – News vom 30. März 2018

1. In der Hessenschau sowie der Frankfurter Allgemeinen weist Professor Gerhard Amendt die grotesken Vorwürfen gegen ihn und den Frankfurter Anti-Gewalt-Kongress zurück. Der Artikel der Frankfurter Allgemeinen ist leider nur für Abonnenten zugänglich.

Inzwischen hat die Frankfurter Goethe-Universität, wo der Kongress stattfinden soll, eine eigene Stellungnahme zu der Kontroverse veröffentlicht. Darin stellt sie klar, dass sich keine juristische Begründung für eine außerordentliche Kündigung ergebe, und fügt hinzu:

Im Sinne der Wissenschafts- und Meinungsfreiheit versteht sich die Goethe-Universität als Ort, an dem kontroverse Themen und polarisierende Positionen offen geäußert werden können. Dies bedeutet natürlich immer auch, dass Kritik, Widerspruch und Gegenrede notwendig, ja willkommen sind. Die Goethe-Universität bietet Raum für einen offenen Diskurs und steht, wie in ihrem Leitbild formuliert, für die Werte einer offenen, vielfältigen und demokratischen Gesellschaft.


Lucas Schoppe kommentiert die Attacken auf den Kongress in seinem Beitrag "Frankfurter Hetzmasse".



2. Nach dem ZDF und dem Norddeutschen Rundfunk meldet jetzt auch die Produktionsfirma Bavaria-Film, die ein Rechercheteam mit der Überprüfung der Vorwürfe gegen den Regisseur Dieter Wedel beauftragt hatte, "dass die in der Presse erhobenen Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs durch Dieter Wedel bei den genannten Produktionen nicht belegt werden können". Es gebe keine Hinweise auf sexuelle Übergriffe.



3. Ein Foto von Heimatminister Horst Seehofer mit acht Staatsekretären sorgt für gewaltige Aufregung in der deutschen Presse. Rainer Zitelmann kommentiert das Spektakel.



4. Wie die Frankfurter Allgemeine gestern in ihrer Druckausgabe berichtete, sind die Wirtschaftsweisen dem Frauenministerium zu männlich, weshalb es die Wiederberufung des Ökonomen Volker Wieland in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung blockiert. Das seit Jahresbeginn geltende Bundesgremienbesetzungsgesetz schreibe als Ziel einen Frauenanteil von 50 Prozent in Gremien wie dem Sachverständigenrat vor.



5. Der Personality-Coach Peter Frahm beschäftigt sich in einem sehenswerten Youtube-Video mit Gender Gaga an deutschen Universitäten. Die Kommentare unter dem Video zeigen, wie weit die feministische Indoktrination an Schulen und Hochschulen vorangeschritten ist.



6. In San Francisco soll ein Musikfestival für alle außer Männer stattfinden. Die Veranstalterinnen erklären, sie wollten damit einen Raum schaffen, "in dem sich jeder, der sich nicht als Mann identifiziert, sicher und unbelastet vom männlichen Blick fühlt und dem Eindruck, dass sein Körper ein Schauspiel ist".



7. Die liberale Feministin Christina Hoff Sommers, die den Mainstream ihrer Bewegung kritisiert, wird am 18. April einen Vortrag an der Bostoner Universität Suffolk halten. Flyer und Plakate, die darauf hinweisen, werden jetzt schon von den Wänden gerissen.



8. In Köln sind muslimische Beschneidungsfeiern am heutigen Karfreitag verboten. Die Verstümmelung der Genitalien kleiner Jungen ist unproblematisch, aber die laute Musik dabei stört.



9. Das Online-Magazin "Inside Indonesia", das sich auf die Themen Menschenrechte sowie andere soziale und politische Fragen konzentriert, schildert in der Reportage Boys under the Blade, wie die Beschneidung von Jungen in Indonesien zum Entertainment geworden ist:

Verglichen mit der Langeweile, durch die die Nachmittage in Wawonii oft gekennzeichnet waren, war das Schneiden und Bluten der Genitalien ein echtes Spektakel. In Kendari, in der Nähe des Festlandes, gingen die Leute ins Kino, um sich am Nachmittag von Horrorfilmen unterhalten zu lassen. In Wawonii geschah es direkt vor Ihren Augen, kostenlos. Nun, nicht ganz. Die Jungs haben sicher dafür bezahlt. Sie würden weiter zahlen, wenn sie in den nächsten Tagen nur zögerlich und mit weit auseinander gehaltenen Beinen herumhumpelten und kaum noch laufen konnten. Die meisten von ihnen würden eine Pause von der Schule brauchen. Einige würden in der Klinik landen und den Krankenschwestern infizierte Genitalien präsentieren.

(...) An Orten, an denen nichts passiert, ist die Messlatte für das, was als Unterhaltung zählt, sehr niedrig angesetzt. Theoretisch, wie mir die Wawonii-Leute erklärten, war die Beschneidung ein islamisches Ritual, aber in der Praxis gab sie den Menschen nur etwas zu tun und war eine Möglichkeit, Langeweile (zu Hause) oder Erschöpfung (auf den Reisfeldern) zu vermeiden.

Aber die halbnackten Jungen, die darauf warteten, dass ihre Vorhäute abgeschnitten wurden, wurden nicht unterhalten. Sie standen im Mittelpunkt des Spektakels - Katalysatoren für das skurrile Geplänkel um sie herum. Schwitzend und ungewöhnlich leise packten sie ihre Sarongs. Sie waren unberührt von der Kakophonie um sie herum. Die Klinge, das Blut und die Verstümmelung ihres eigenen kostbaren Fleisches waren alles, was sie sahen.

Was sie hörten, war nicht viel besser. Frauen – ihre Mütter, Tanten, Lehrerinnen, Nachbarinnen – drängten sich in der Nähe des schmutzigen Tisches zusammen und kommentierten die Größe und Form der Penisse der Jungen, damit der ganze Raum sie hören konnte. Ob die Frauen sie nun klein oder groß fanden, das Ergebnis war das gleiche: Lachsalven folgten. Das Aufschlitzen ging weiter.

Vor jeder Beschneidung schauten die Männer nach unten und flüsterten "Bismillah ar-Rahman ar-Rahim" (Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen). Dann spritzten sie in die Penisse der Jungen ein Betäubungsmittel, zogen die Vorhaut nach oben und versuchten, sie abzuschneiden. Manchmal mussten sie auf die Vorhaut mehrmals einhacken, bevor sie richtig abgetrennt wurde. Das auf den Tisch tropfende Blut wurde mit bereits blutiger Watte abgewischt. Ibu Ratna seufzte und erklärte das Offensichtliche: Sie hatten nicht genug Vorräte mitgebracht. Der Krankenpfleger von Unaaha war geschickt genug, um das Blut abzuwischen, an seiner Zigarette zu ziehen und die Menge gleichzeitig zu unterhalten. Seine Handschuhe, das einzige Paar, das er trug, während ich dort war, waren so schmutzig wie die Watte, die um den knarrenden Tisch gestreut war.

Irgendwann fing ein Junge nach der Hälfte seiner Beschneidung an zu kreischen. Blut spritzte auf das Hemd des Krankenpflegers, als der Junge vor der Klinge zurückschreckte. Die Frauen, die Befehle zum Beten brüllten, taten es einfach lauter. Der Junge bewegte seine Hand zu seinem Penis. Eine der schreienden Frauen packte beide Hände und hielt sie über seinen Kopf. Die andere Frau hielt die Schultern des Jungen nach unten. Sie lachten. Der Junge jammerte. Der Krankenpfleger zog an seiner Zigarette und machte gleichzeitig ein Foto vom Penis des Jungen auf seinem Handy.

Als die Zerfleischung abgeschlossen war, nahm der Krankenpfleger einen weiteren Zug und hielt die blutige Vorhaut wie eine grausame Trophäe für alle sichtbar hoch. Vorhersehbar folgte ein allgemeines Kichern. Der Krankenpfleger wischte den Schweiß von seiner Stirn, bevor er das Blut vom Penis des Jungen wischte und einen Verband um ihn wickelte. Der Junge gelangte humpelnd auf seine Füße, bevor das Blut von seinen Schenkeln gewischt werden konnte. Er presste sich, ungeschickt die Beine weit auseinander haltend, durch das Rudel kreischender Kinder und plumpste auf eine zerrissene Couch, wobei er die Frau ignorierte, die versuchte, ihm einen Lolli in die Hand zu drücken. Ich fragte Ibu Ratna, ob die Eltern des Jungen im Zimmer waren. Sie sagte, sie wüsste es nicht.




10. Die Post. Eine meiner Leserinnen schreibt mir heute:

Erstmal herzlichen Dank für Ihr Blog, das ich immer wieder gern lese! Als ich von den geplanten Studentenprotesten gegen den Auftritt von Prof. Amendt gelesen habe, musste ich an die "Berkeley Riots 2017" denken, als Randalierer einen immensen Sachschaden verursacht haben, um Milo Yannopoulos' Auftritt zu verhindern. Was immer man von ihm halten mag (und ich will Prof. Amendt bestimmt nicht mit ihm vergleichen), das war einfach unmöglich. Ganz vorn dabei war übrigens dort der selbsternannte "Pastel Bloc" mit Schildern "Trans Dykes are pure and good" (die Ironie war wohl unfreiwillig). Ich hoffe sehr, dass die derzeitige Situation der – überspitzt gesagt – "SJW-Jakobiner-Herrschaft" an den amerikanischen Universitäten nicht ebenfalls hier aufkommt. Man muss ja nicht jeden Trend übernehmen.


Mehr Post. Ein weiterer Leser schreibt mir zum selben Thema:

Es ist mal wieder zum Kopfschütteln. Studierende - also eigentlich intelligente junge Menschen, von denen man annehmen sollte, sie hätten das Ziel eines Erkenntnisgewinns auf den Fahnen stehen - verheddern sich in ihrer Ideologie einer zukünftig besseren Welt, machen geistig die Rolläden runter und erklären alle zu Feinden, von denen sie glauben, sie lenkten von "ihren" Themen ab. Das Thema "Mann als Opfer" ist dann Blasphemie, weil es womöglich den Benachteiligungskult der Frau infrage stellt und diesen relativiert. So etwas darf es nicht geben. Und weil man sich auf der demokratischen Seite wähnt, die Anderen die Bösen sind und der Zweck die Mittel heiligt, bleibt zu befürchten, dass der Kongress gestört werden wird. Und sie werden dafür stolz auf sich sein.

Ich hoffe, dass sich die Meisten dieser Leute in 20 Jahren im Nachhinein für ihre Borniertheit und ihre mangelnde Selbstreflexion schämen. Der Rest landet wohl in den Redaktionen der Medien, die aktuell den Konkress unterschwellig oder unmittelbar schlecht darstellen, weil da ja jemand ein Gedankengut vorbringen will, dass nicht 1:1 dem eigenen entspricht.

Aber nicht genug. Parteien, die sich noch in der letzten Legislaturperiode dem Thema "Fake News" gewidmet haben, hauen mal ein paar Statements raus, ohne sich um die Fakten zu kümmern. Es ist absolut richtig und nachvollziehbar, dass der Veranstalter dagegen rechtlich vorgehen will. Aber darüber wird nicht berichtet werden, eine sachliche Aufarbeitung der Vorgänge ist langwierig, nicht so einfach zu verstehen wie platte Parolen und "will eh keiner wissen". Hauptsache, man hat es der "Gegenseite" mal wieder gezeigt, wer der Herr im Haus der Deutungshoheit ist. Im Namen der Demokratie und der Meinungsfreiheit, die durch die Gegenseite als "gefährdet" eingestuft wird.

Ja, ich kann der Leserzuschrift von gestern zustimmen, das hat was von DDR light. Wir haben ein sich gegenseitig stützendes System aus Politik, Medien, verblendeten Ideologen und Medienkonsumenten, die nebenbei irgendwas aufschnappen und dies kritiklos schlucken. Aber das wird auf Dauer nicht so bleiben. Andersdenkende Menschen werden sich nicht mehr niederschreien und verunglimpfen lassen von Leuten, die meinen, die Wahrheit mit dem ganz großen Löffel gefressen zu haben. Ich wünsche den Veranstaltern des Kongresses, dass er durchgeführt wird. Sagt ihn nicht ab, brecht ihn nicht ab. Komme, was da wolle.


Noch mehr Post und Themawechsel. Einer meiner skandinavischen Leser informiert mich mit einem Hinweis auf diesen Artikel über folgendes:

Die dänische Regierung hat am 27. März in Zusammenarbeit mit sämtlichen Parteien im Parlament ein ganz neues Gesetz über Scheidungen beschlossen. Es tritt am 1. April 2019 in Kraft.

Bisher wurden Konfliktfälle, wenn die Eltern gegeneinander um die Sorge der Kinder kämpften, in der sogenannten Staatsverwaltung ("Statsforvaltningen") behandelt, aber es gab sehr viel Kritik, dass die dort angestellten Frauen oft voreingenommen gegen Väter waren. Auch wenn eine Sache vor Gericht kam, war viel zu kritisieren. Jetzt wird das ganze System völlig verändert. Es wird dreisträngig und relativ einfach.

Es entsteht eine neue Behörde, "Familieretshuset" (das Familiengerichtshaus). Hier werden alle Scheidungsanträge behandelt. Die Fälle werden zuerst in drei Typen eingeteilt:

1) grün. Einfache Fälle, wo die Familienmitglieder alles selber arrangieren können, und das Mitwirken von Behörden kaum notwendig ist.

2) gelb. Weniger einfache Fälle. Hierhin kommen Familien, die erst durch den Rat von Behörden eine Lösung ihrer Konflikte finden können. Wenn das nicht gelingt, kommt die Sache vor Gericht.

3) rot. Fälle, wo die Lage schon am Anfang schwer zu entwirren ist. Diese Fälle gehen direkt zur Gericht. Das Familiengericht behandelt solche Fälle, die nicht vom Familiengerichtshaus gelöst werden können. Es behandelt auch Fälle, wo z.B. die Eltern nach der Scheidung ihre Verpflichtungen nicht einhalten, z.B. wenn die Mutter das Kind nicht zum verabredeten Termin dem Vater überlässt.

In diesem Familiengerichtshaus etabliert man auch die "Børneenhed" (Kinder-Einheit), die dafür sorgt, dass die Rücksicht auf das Kind immer Vorrang hat. Diese Einheit sorgt auch dafür, dass es immer einer Erwachsenen gibt, mit dem das Kind sprechen kann, wenn es möchte.

Für Paare, die Kinder haben, führt man eine Reflektionsperiode von drei Monaten ein. Bislang konnten sich alle Paare augenblicklich scheiden lassen, wenn sie das wünschten. Jetzt müssen sie drei Monate warten.

Gleichwertige Elternschaft wird ab jetzt das Grundprinzip. Im Ausgangspunkt wird die Sorge der Kinder gleichmäßig zwischen den Eltern verteilt. Dabei strebt man eine 7/7-Regelung an. Das heißt, das Kind wohnt sieben Tagen bei dem einen Elternteil und danach sieben Tage bei dem anderen.

Wenn eine 7/7- oder eine 6/8-Regelung beschlossen wird, sind beide Eltern sogenannte Wohnorts-Eltern. Das heißt, dass alle Mitteilungen aus z.B. der Schule an beide Eltern geschickt werden. Der sogenannte Kinderscheck (eine regelmäßige Zahlung vom Staat an den Eltern) wird 50/50 zwischen den geschiedenen Eltern geteilt. Hier liegt eine Konfliktmöglichkeit, denn das fordert guten Willen bei beiden Eltern, gleichmäßig Ausgaben für die Kinder zu bezahlen (Kleider, Spielzeug etc.). Wenn die Regelung schiefer als 6/8 ist, dann erhält nur ein Elternteil den Kinderscheck.

Die dänischen Politiker haben erkennbar die Kritik, Vorschläge und neue Forschung zur Kenntnis genommen, und alle dänischen Interessens-Organisationen, besonders die Väter-Organisationen, sind mit dem neuen Beschluss recht zufrieden.

Donnerstag, März 29, 2018

Grüne und SPD blamieren sich mit Geböller gegen Anti-Gewalt-Kongress – News vom 29. März 2018

1. Wie Genderama gestern berichtete, mobilisieren Social Justice Warriors gerade gegen den Wissenschafts-Kongress Familienkonflikte gewaltfrei austragen, der vom 13. bis zum 15. April 2018 an der Universität Frankfurt stattfinden wird und in dem es darum geht, das Thema "häusliche Gewalt" aus der ideologischen Ecke als "patriarchale Gewalt gegen Frauen" heraus zu führen und nach Lösungen für Opfer beider Geschlechter zu suchen. Den Protesten gegen diesen Kongress haben sich nun die Grünen und die SPD angeschlossen. Vertreter beider Parteien scheinen nicht einmal im Ansatz begriffen zu haben, was das Thema des Kongresses ist, und phantasieren stattdessen, es werde dort gegen Homosexuelle ins Feld gezogen.

So sprechen die Frankfurter Grünen in grotesker Ahnungslosigkeit von einem "homosexuellenfeindlichen Kongress":

"Das Verbreiten solcher Vorstellungen darf an der Goethe-Universität keinen Platz haben", fordert der Goethe-Alumni Manuel Stock. "Es handelt sich hierbei auch nicht um einen wissenschaftlichen Diskurs, vielmehr werden Menschen gezielt herabgewürdigt und die Vielfalt unserer Gesellschaft in Frage gestellt."


Die Website der Frankfurter SPD bläst ins selbe Rohr:

Thomas Bäppler-Wolf, sozialdemokratischer Stadtverordneter, appelliert an die Verantwortlichen, ihre Entscheidung kritisch zu überprüfen. (...) Für Thomas Bäppler-Wolf steht fest, dass mit der Tagung unter einem wissenschaftlichen Deckmantel Front gegen die Vielfalt der Lebensformen gemacht werden soll: "In einer Demokratie muss ich auch solche Positionen schweren Herzens dulden, aber eine öffentlich finanzierte und wissenschaftlich renommierte Institution wie die Goethe-Universität sollte sich dafür nicht einspannen lassen, indem sie Räume zur Verfügung stellt."


Den Inhalt der Vorträge zu lesen, die für den Kongress tatsächlich angekündigt sind, dauert keine Minute: Zeit, die man offenbar weder bei den Grünen noch der SPD aufgewendet hat, bevor man empörte Verlautbarungen in die Tastatur hämmerte. Dabei sollte doch kein Mensch ernsthaft glauben können, dass einer der international renommierten Gewaltexperten (überwiegend Professorinnen und Professoren), die diese Vorträge halten werden, nebenher einfließen lässt: "Ach ja, wir sollten übrigens sämtliche Homosexuellen zwangstherapieren." Fakten sind im rot-grünen Lager allem Anschein nach weit weniger wichtig geworden, als sich vor der eigenen Zielgruppe durch markige Sprüche zu proflieren. Wären es rechte Parteien, würden unsere Leitmedien hier von billigem Populismus statt ernsthafter Sacharbeit sprechen: Weder die Grünen noch die SPD haben auch nur irgendwelche Lorbeeren damit errungen, das Thema "häusliche Gewalt" auf eine ähnlich wissenschaftliche Grundlage zu stellen, wie es der Frankfurter Kongress verspricht.

Die "Frankfurter Rundschau" beziehungsweise deren Redakteur Danijel Majic (Schwerpunkt Rechtsextremismus) hat sich inzwischen mit der Schlagzeile Männerrechtler und "Homoheiler" an der Uni ebenfalls zum Sprachrohr der Gegner des Kongresses gemacht. Hier zeigt sich, dass die "Rundschau" nicht ohne Grund kein Leitmedium mehr darstellt. Sie ist den Weg gegangen, den andere Blätter noch vor sich haben, falls sie verantwortungsvollen Journalismus nicht endlich auf die Kette kriegen.

Die Veranstalter des Anti-Gewalt-Kongresses reagieren mit einer Presseerklärung, die Genderama vorliegt, auf die Angriffe:

Zurzeit wird in Frankfurt von Grünen, SPD und anderen Gruppen der Versuch unternommen, den Kongress Familienkonflikte gewaltfrei austragen in Misskredit und dessen Verantwortlichen, Prof. Amendt, mit repressiver Gesundheitspolitik gegen Homosexuelle in Verbindung zu bringen.

Diese Vorhaltungen sind nicht nur vollständig gegenstandslos; sie befassen sich auch gar nicht mit dem eigentlichen Thema des Kongresses. Hier geht es um Methoden und Forschungserkenntnisse, mit denen Gewalt in Partnerschaften und Familien sich am ehesten mildern oder sogar vermeiden und die Weitergabe gewaltfördernder Verhaltensweisen in die nächste Generation verhindern lässt. Die Referenten sind Spezialisten aus den USA, England und Israel, die neueste Erkenntnisse zu Ursachen und Behandlung von Gewalt an die beratenden und therapeutischen Berufsgruppen weitergeben. Es geht um neueste Forschung, der wir hierzulande um mindestens 15 Jahre hinterherhinken.

Darüber hinaus wird Amendt wahrheitswidrig vorgehalten, dass er Mitarbeiter eines Instituts sei, das die "Aversionstherapie" von Homosexuellen betreibe. Der Vorwurf basiert auf der absurden Annahme, dass der Abdruck eines FAZ-Essays von Professor Amendt auf der Homepage des DIJG ihn zum "Mitarbeiter" mache.

Die GRÜNEN in Frankfurt formulieren, Amendt "gehört zum höchst umstrittenen Kreis der 'Homosexuellen-Therapeuten' und bezeichnet Homosexualität als 'pervers'."

Weder ist Amendt Psychotherapeut, noch praktiziert, propagiert oder hält er solche "Therapien" für ethisch vertretbar. Menschen gegen ihren eigenen Wunsch zu "therapieren", verstößt gegen die Standards der Psychotherapieberufe und deren Berufsordnung. Es ist mit einer Demokratie nicht vereinbar.

Die angedeuteten Vorwürfe der "Homophobie" verweisen auf einen Beitrag in der Zeitschrift für Soziologie von 1997. Dieser Text wurde fünf Jahre später in der FAZ veröffentlicht. Er war eine Fortführung über die möglichen Risiken der Neuen Reproduktionsmedizin für Kinder. Amendts Bedenken wurden um die Interessengruppe der Homosexuellen erweitert, die diese Techniken erstmals beanspruchten. Die Kritik kreist um die fehlende Ursprungsgewissheit von Kindern aus Reproduktionstechnologien; letztlich die Frage, wer bin ich und wo komme ich her. Das wird zwischenzeitlich in den Medien diskutiert.

Unzutreffend ist auch die Behauptung: "Die Veranstalter hätten Referenzen (bei der Goethe-Universität) vorgelegt und Angaben gemacht, die damals keinen Zweifel an einem seriösen Hintergrund geweckt hätten."

Zutreffend ist vielmehr, dass Referenzen weder vorgelegt noch seitens des Präsidiums verlangt wurden. Vielmehr hat der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft beim Präsidium der Goethe-Universität die Suche von Prof. Amendt nach einem Kooperationspartner angekündigt, da die Goethe Universität Transferförderung durch den Stifterverband erhält und deshalb als interessierter Partner in Frage komme.

Unzutreffend ist ebenfalls, dass falsche Angaben bei der Ärztekammer Hessen gemacht wurden. Vielmehr hat diese den Antragsteller für einen "Arzt" gehalten und deswegen irrtümlich die Anerkennung zugesagt und dann auf Grund dieses formalen Irrtums widerrufen.

Die Veranstalter des Kongresses und dessen Referenten erwarten vom Präsidium der Goethe-Universität, dass der Kongress mit allen verfügbaren Mitteln des Rechtsstaates gesichert wird. Eine Absage an die ausländischen Wissenschaftler würde nicht nur die Reputation der Goethe Universität beschädigen, sondern darüber hinaus auch den Wissenschaftsstandort Deutschland. Denn es ist niemandem im Ausland zu vermitteln, dass wegen eines Gemisches aus Drohungen und Falschmeldungen ein Kongress nach zweijähriger Planung auf Grund willkürlicher Beschuldigungen abgesagt wird.

Wir unterstützen das Präsidium in jeder denkbaren Hinsicht, um die Garantie des freien wissenschaftlichen Austauschs unter ungestörten und sicheren Bedingungen für Referenten und Kongressteilnehmer zu gewährleisten.

Gegen die Falschbehauptungen werden wir juristisch vorgehen.




2. Die medienkritische Website "Übermedien" berichtet über den Rauswurf von Bundesrichter Thomas Fischer bei der "Zeit". Der Artikel ist leider nur für Abonnenten im Volltext einsehbar. Aber bereits in der allgemein zugänglichen Passage wird einiges preisgegeben. So heißt es zu der bereits bekannten Meldung, dass Fischer seinen "Zeit"-kritischen Artikel zunächst der "Zeit"-Vizechefredakteurin Sabine Rückert selbst angeboten habe:

Drei Tage später schickte [Fischer] einen ersten Textentwurf ("Liebe Sabine, lies es wenigstens mal. […] Für die Leser, die die 'Zeit' für ein diskursives Medium halten"). Nach der Lektüre habe Rückert ihm in einem Telefongespräch gesagt: "So einen Scheiß drucke ich nicht" und "Du bist unser Autor. Du hast uns nicht in den Rücken zu fallen."

Auf seinen Vorhalt, die "Zeit" mache mit Wedel dasselbe, was sie bei Kachelmann der "Bild"-Zeitung und dem "Spiegel" vorwarf, habe Rückert geantwortet: "Kachelmann ist unschuldig, Wedel ist schuldig." Fischer entgegnete, gegen genau diese Vorab-Festlegung richte sich ja seine Kritik.




3. Immerhin berichten deutsche Medien wie n-tv jetzt über einen der von MeToo ausgelösten Selbstmorde, nämlich den Suizid des Stockholmer Theaterleiters Frederiksson:

Der 58-Jährige habe sein Lebenswerk "wegen einer grenzenlosen Medien-Treibjagd" aufgegeben, schrieb Interims-Chef Sture Carlsson auf der Internetseite des Theaters. "Bei ihm schaffte das eine Wunde, die nicht zu heilen war." Ein Schauspieler berichtete im schwedischen Rundfunk, er sei zu den Anschuldigungen befragt worden. Als er sagte, er könne nichts Negatives über Fredriksson berichten, sei der Journalist nicht mehr interessiert gewesen. "Das war eine Treibjagd, sie waren auf einen Skandal aus", kritisierte der Schauspieler.


Ich habe keine Zweifel: Auch viele deutsche Journalisten, die über MeToo berichten, gieren eigentlich nur nach einem Sexskandal. Da diese Gier aber immer etwas unfein wirkt, wird gerne vorgeschoben, dass solche vorverurteilenden Artikel moralisch enorm wichtig wären.



4. Der Berliner "Tagesspiegel" widmet sich der studentischen Debatte über das angeblich sexistische Gomringer-Gedicht "Avenidas" und stellt dabei fest, dass die Spaltung der Gesellschaft immer tiefer geht:

Der komischste Moment der montäglichen Gomringer-Debatte im Liebermann-Haus war gekommen, als sich die Frauenbeauftragte der Alice Salomon Hochschule aus dem Publikum zu Wort meldete und sich prompt am Binnen-I des Wortes ProfessorInnen verschluckte. Vielleicht war es auch ein Genderstar oder ein Gendergap, der ihr in die Kehle geraten war – zu hören war ja nur das Stocken, der Abbruch und die Erklärung: Lassen Sie mich noch einmal neu ansetzen.

Geradezu virtuos im Intonieren des lautlichen Hiatus war dafür Bettina Völter, die Prorektorin der Hochschule. Leider hatte sie zum Thema "Was kann und darf Kunst?" in der Sache noch weniger zu sagen als die ominöse Frau Roth, eine Abgesandte des Asta, der es die Stiftung Brandenburger Tor unverzeihlicherweise erlaubt hatte, sich inkognito auf die Bühne zu begeben. "Kunst darf alles – im Rahmen des Sagbaren", erklärte sie. Verboten seien nur NS-Propaganda oder Gewaltverherrlichung. Nachdem auch auf ihr Betreiben Eugen Gomringers Gedicht "Avenidas" von der Südfassade der Hochschule verschwinden wird, ist es mit dem Sagbaren wohl doch nicht so weit her.

(...) Was ist das für ein Milieu, das im Glauben an eine bessere und gerechtere Gesellschaft die Grammatik über den triftigen Gedanken stellt? Und was bedeutet es, dass in Hellersdorf, dem Bezirk, in dem die Hochschule zu Hause ist, die AfD ihren größten Berliner Wahlerfolg errang?


Hier geht es weiter.

Inzwischen hat immerhin die Wohnungsgenossenschaft Grüne Mitte e.G. in Berlin-Hellersdorf entschieden, dass das Gedicht dort gut sichtbar an einer Fassade ihrer Wohnhäuser prangen wird. Auch dagegen hatte es zuvor Proteste gegeben. Die Online-Zeitung Lichtenberg-Marzahn berichtet über den Stand der Dinge:

Klaus-Peter Rudolph, ein Genossenschaftsmitglied, hatte dem Vorstand in einem Brief, der in der nächsten Ausgabe der Genossenschaftszeitung erscheinen soll, u.a. geschrieben: "Es ist zwar nur ein Gedicht, das hier zur Disposition steht. Aber in Wirklichkeit geht es um mehr. Es geht darum, dass übergeschnappte Studentinnen in geifernder Weise unsere Kulturgesellschaft okkupieren und nach ihrem Willen umgestalten wollen. Steuern wir wieder auf eine 'Entartete Kunst' zu, diesmal unter Sexismus-Verdacht? Heute ein Gedicht, morgen vielleicht ein Film und übermorgen – verbrennen wir dann wieder Bücher? Wir Deutschen haben eine tragische Geschichte, aus der es viel zu lernen gibt! Ich bin dafür, dass das Gedicht in Hellersdorf bleibt. Deshalb möchte ich als Mitglied der Wohnungsgenossenschaft Grüne Mitte vorschlagen, dass wir eine gut sichtbare Wand finden, an der das Gedicht 'Avenidas' ein neues Zuhause bekommt. Vielleicht fällt es den hysterischen Studentinnen hier jeden Morgen auf dem Weg zu ihrer Hochschule ins Auge. Sie werden keine Chance haben, es noch einmal zu tilgen!"




5. Zum Thema "häusliche Gewalt gegen Männer" trendet gerade der Hashtag #maybeshedoesnthityou auf Twitter, der nicht-körperliche Formen häuslicher Gewalt thematisiert. Die Website Bored Panda berichtet darüber.



6. "Acht Prozent aller Häftlinge sind Frauen", schreibt der australische Publizist Mirko Bagaric, ""das sind acht Prozent zu viele". Der Beitrag reiht sich in mehrere weitere Artikeln dieser Art ein, die in der letzten Zeit veröffentlicht wurden und argumentieren, dass Frauen, auch Verbrecherinnen, grundsätzlich nicht hinter Gitter gehören.



7. Dem Palästinenserführer Mahmoud Abbas zufolge sind weibliche Terroristen ein Beweis für die Gleichheit der Geschlechter. Schülerinnen soll deshalb etwa die Massenmörderin Dalal Mughrabi als leuchtendes Beispiel dienen.



8. Als Reaktion auf MeToo nimmt die Handelskette Walmart die Frauenzeitschrift "Cosmopolitan" aus den Regalen. Auf diese Entscheidung hat eine Lobbygruppe gegen Pornographie maßgeblich hingewirkt.



9. Man kann nicht gleichzeitig Feministin sein und sich einen Hund zulegen, argumentiert die Tierrechtler-Gruppe PETA.



10. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu dem Interview mit Frauenministerin Giffey (SPD), in dem diese auch Zwangsheiraten als Diskriminierung von Frauen in Deutschland darstellt:

Der eigentlich bezeichnende Satz von Frau Giffey ist ja dieser hier: "Auch die Wahl zwischen drei Cousins ist keine freie Partnerwahl."

Offenbar übersteigt es ihr Vorstellungsvermögen, dass auch die betreffenden Männer keineswegs auf Knien dankbar sein müssen, mit irgendeiner Cousine verheiratet zu werden. Noch dazu wenn sie, wie in dem von ihr gewählten Beispiel, im Gegensatz zu der Frau nicht mal die Wahl haben.


Ein weiterer Leser schreibt mir:

Lieber Herr Hoffmann,

ich bin in der DDR aufgewachsen und auch alt genug, um diese bewusst erlebt zu haben.

Bezüglich der Informationspolitik der Medien komme ich mir tatsächlich schon lange vor, wie in der "guten" alten DDR (nur leider sind das keine nostalgischen Gefühle, denn gerade darauf könnte ich sehr gut verzichten).

Und Ihr Blog nimmt hier (zusammen mit anderen Info-Quellen) die Rolle des Westfernsehens ein. Dazu passt auch perfekt, dass Sie entsprechend von den sogenannten etablierten Medien verunglimpft werden. Auch der Krieg gegen Facebook ist definitiv nicht nur aus Sorge um unsere Daten getragen.

Aber natürlich informiere ich mich auch in den "DDR"-Medien, z.B. bei Spiegel Online – und da gibt es neuerdings doch ein paar Überraschungen, etwa diese hier.

Allerdings ist dieser Artikel kostenpflichtig und zum "Ausgleich" finden sich z.B. jetzt mindestens 6 (!) Feminismus-Sexismus-Artikel gleich auf der Startseite (vor allem in der Rubrik Kultur) und dazu wie immer Bento.

Sie haben aus einem Leserbrief u.a. folgendes zitiert: "Und witzigerweise habe ich irgendwie das Glück, im Wesentlichen von Frauen umgeben zu sein, die Ihre Argumente absolut nachvollziehen und teilen. Niemand möchte sich durchgehend als Opfer wahrnehmen. So falsch können Sie also nicht liegen."

"Witzigerweise" bin auch ich fast nur von solchen Frauen umgeben – auch der dümmsten Frau fällt auf, dass nur die aller-, allerwenigsten Männer Mitglied von DAX-Vorständen und Aufsichtsräten sind, während alle Männer, die sie kennen, hart für ihr Geld arbeiten müssen. Außerdem führt der Weg nach ganz oben erst mal über die "Halbleiter"-Ebene (also untere Führungspositionen), auf die Frauen gerne verzichten (siehe z.B. den Mangel an Schuldirektoren). Es fällt eben auch auf, dass die Politikerinnen Politik nur für sich selber machen, denn natürlich gilt: Selbst wenn alle oben genannten lukrativen Positionen von Frauen besetzt werden, dann haben 99,99% der Frauen nichts davon, vielleicht sogar eher Nachteile.

Aber das ist wie bei der Abgeordneten-Quote: Die ehrenamtliche Arbeit dürfen die Männer gerne machen. Erst wenn Geld und Privilegien locken, kommt die Frauenquote.

Mittwoch, März 28, 2018

Studenten protestieren gegen Kongress zur Bekämpfung häuslicher Gewalt – News vom 28. März 2018

1. Wie Genderama bereits letztes Jahr berichtete, findet vom 13. bis zum 15. April 2018 an der Universität Frankfurt der Wissenschafts-Kongress Familienkonflikte gewaltfrei austragen statt. Aus den auf der verlinkten Website präsentierten Hintergrundinformationen sowie dem Programm des Kongresses geht hervor, dass man dort Gegenpositionen zur feministischen Ideologie von häuslicher Gewalt als "Männergewalt gegen Frauen" finden wird. Stattdessen wird solche Gewalt als wechselseitig erfolgend und sich in einer Spirale aufrecht erhaltend erkannt, und es gibt Vortragsthemen wie

"Das tut mir leid, aber wir helfen keinen Männern" – Die Erfahrungen männlicher Opfer von partnerschaftlicher Gewalt mit Scham und der Suche nach Hilfsangeboten


Gegen diesen Kongress wird nun ebenso mobil gemacht wie gegen alle anderen geschlechterpolitischen Kongresse mit nicht stramm feministischem Inhalt. Die Hessenschau berichtet und gibt dabei erwartungsgemäß den Angriffen der Protestler weit mehr Raum als den tatsächlichen Inhalten des Kongresses:

Der Allgemeine Studierenden Ausschuss (AStA), das Bündnis für Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt und die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität fordern von der Uni, dem Veranstalter die Räume für den Kongress vom 13. bis 15. April nicht zu vermieten. Der Vorwurf: Hinter Vorträgen etwa zu "Evidenzbasierter Intervention in Fällen partnerschaftlicher Gewalt" oder Männern als "verborgene Opfer" stünden homosexuellenfeindliche Pseudowissenschaftler. Schwul oder lesbisch zu sein, sei für sie Krankheit, Störung, Fehlentwicklung - also etwas, von dem die Betroffenen geheilt werden könnten.

(...) "Eine derartige menschenverachtende und an der Realität der menschlichen Vielfalt vorbeigehende Haltung darf nicht toleriert werden", heißt es in einem Aufruf des Bündnisses für Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt zu einer Demo am 14. April. "Wir haben von der Uni-Leitung bereits gefordert, dass die Konferenz abgesagt wird. Wir wehren uns dagegen, dass solchen Reaktionären an der Universität eine Bühne geboten wird“, sagte Clara Mißbach vom AStA-Referat für politische Bildung zu hessenschau.de.

(...) Die Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität schreibt in einem auf Facebook veröffentlichten Brief an Uni-Präsidentin Birgitta Wolff, es sei "milde ausgedrückt unsensibel", eine solche Tagung ausgerechnet im ehemaligen IG-Farbenhaus stattfinden zu lassen. Das Unternehmen war eng in die KZ-Verbrechen der Nazis verstrickt.

(...) Die Kritik gilt vor allem dem 78 Jahre alten Soziologen Gerhard Amendt als wissenschaftlichem Kopf der geplanten Konferenz. Der gebürtige Frankfurter, der auch hier studierte, war bis zum Ruhestand Professor an der Uni Bremen. Bekannt wurde er als Verfechter der Männerrechtsbewegung und Gegner des Feminismus. Unter anderem forderte er die Schließung von Frauenhäusern, weil auch Männer häufig Opfer häuslicher Gewalt würden.

(...) Der Uni-Sprecher erklärte, der Vertrag werde im Licht dieser neuen Erkenntnisse juristisch geprüft. "Es ist dennoch ein rechtsgültiger Vertrag zustande gekommen", teilte die Universität mit, "dieser kann nur aus schwerwiegenden Gründen rückgängig gemacht werden."

Auf der Leitungsebene will die Hochschule nun grundsätzlich beraten, wie man interessierte Mieter besser prüfen kann. Auf die Frage, ob sich die Uni mit dem heutigen Wissen noch einmal auf die Vermietung einlassen würde, gibt es nämlich auch eine Antwort: "vermutlich nicht."




2. Das Thema "häusliche Gewalt gegen Männer" ist indes trotz solcher Scharmützel nicht mehr unter den Teppich zu kehren. Im linken "Freitag" beschäftigt sich Melanie Schröder ausführlich damit und stellt die Oldenburger Männerwohnhilfe vor. Auch die Kommentare unter dem Artikel sind lesenswert.



3.
Der 93-jährige Dichter Eugen Gomringer hat sich in Berlin all jenen gestellt, die sein Gedicht "Avenidas" als sexistisch empfinden. Es sollte eine klärende Aussprache geben, aber es wurde ein trauriges Tribunal der Selbstgerechtigkeit.


"Die Welt" berichtet unter der Überschrift "Wie Feministinnen einem Dichter den Prozess machen".



4. Die deutsche Rapperin Sabrina Setlur hat einen realistischen Blick auf die MeToo-Kampagne:

"Grundsätzlich muss man sich einfach die Frage stellen, wo fängt Belästigung an, und wo hört sie auf?", erklärt Setlur im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. "Ich glaube, solange diese Frage nicht klar und deutlich beantwortet werden kann, ist es sehr schwer zu sagen: 'Me too'." (...) Die aktuelle Diskussion sei generell ein sehr, sehr kritisches Thema, bei der man wirklich aufpassen müsse. Aktuell sei ja schon der Blick eines Mannes verwerflich.




5. MANNdat erklärt, wie der Gleichstellungsbericht 2017 erneut Jungen, Väter und Männer ausgrenzt.



6. Die Neue Zürcher Zeitung kommentiert den Rauswurf von Bundesrichter Thomas Fischer bei der "Zeit":

Zu behaupten, Fischer habe keine Argumente, ist lächerlich. Man muss dem angriffslustigen Richter a. D. gar nicht zustimmen. Aber der Mann bietet eine ganze Batterie an Argumenten auf, von der Beweiswürdigung bis zur Klärung des Schuldbegriffs. Dann die Absprache. Die "Zeit" war laut "Meedia"-Chefredaktor Georg Altrogge durchaus informiert. Er habe das Büro des Chefredaktors Giovanni di Lorenzo vorab angerufen und auf die geplante Veröffentlichung hingewiesen, sagt er auf Anfrage – "aus Gründen der Fairness und um die medienethische Debatte über den Fall Wedel anzustossen". Debatte ist das entscheidende Wort.

Warum sollte Fischer als freier Autor gegenüber Informanten seiner Redaktion "loyal" sein? Der Begriff beschreibt die Verbundenheit mit einer Person oder Sache, deren Werte man teilt. Fischer hat an der Weise, in der Wedels vermeintliche Opfer nach Jahrzehnten des Schweigens in Szene gesetzt wurden, nicht nur nicht teilhaben wollen. Er fand das Vorgehen so verkehrt, dass er – in Loyalität zu seinem eigenen Wertesystem – dagegen Position beziehen wollte.

Das war für Frau Rückert, die bei Twitter auf den Namen "Alphahuhn" hört, zu viel. Wenn die Vize-Chefredaktorin der "Zeit" von Loyalität spricht, dann meint sie Gehorsam.




7. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Lieber Herr Hoffmann,

erst einmal möchte ich Ihnen zu Ihrer ausgezeichneten Arbeit gratulieren. Ich verfolge Ihren Blog seit einigen Jahren - es ist ein wenig wie in diesen Matrix-Filmen, wo man plötzlich in einer anderen Wirklichkeit aufwacht. Früher war ich überzeugter, linker Feminist, ich habe tatsächlich überall Benachteiligungen für Frauen gesehen und sogar an den Gender Pay-Gap geglaubt.

Ihr Blog und Ihr Buch haben mir die Augen geöffnet: Offenbar geht es den Radikalfeministen heute tatsächlich im Wesentlichen darum, Vorteile für Frauen herauszuholen – und das geht in den Augen dieser Leute nur, indem man Männer und ihre Anliegen unterdrückt.

Das mag daran liegen, dass inzwischen einige Stellen geschaffen wurden, deren Inhaber bezahlt werden, um Nachteile abzuschaffen, die inzwischen gar nicht mehr existieren – also sucht man sich eben neue Arbeitsfelder. Das eigentliche Problem ist, das haben Sie richtig analysiert, dass die Medien diese Spinner weitgehend unkritisch gewähren lassen und sogar gezielt versuchen, die öffentliche Meinung in ihrem Sinne zu manipulieren.

Ich habe jetzt die Konsequenz gezogen und meiner geliebten Süddeutschen Zeitung gekündigt. Ein Schritt, der mir sehr weh tut, denn ich habe mich Jahrzehnte auf dieses Medium verlassen. Aber irgendwann muss es auch mal gut sein. Ich hoffe nun, dass Sie Ihr Handwerk beherrschen, denn ich bilde meine Meinung zu gewissen Themen durchaus über Ihren Blog und kann nicht jede Behauptung verifizieren. Und ich bin sehr misstrauisch gegenüber Leuten, die ihre Infos nur aus dem Netz ziehen. Man gerät dann schnell in den Verdacht, ebenfalls ein Spinner und Verschwörungstheoretiker zu sein.

Insgesamt habe ich aber den Eindruck, dass das, was Sie schreiben, Hand und Fuß und einen profunden Faktencheck hinter sich hat. In gewisser Weise dürfen Sie nun von sich behaupten, dass ich Ihren Blog der Süddeutschen Zeitung vorziehe – das dürfen Sie gerne als Kompliment sehen.

Gleichwohl bin ich nicht immer Ihrer Meinung. Dass die Bevorzugung weiblicher Charaktere in den neuen Star Wars-Filmen radikalfeministisch intendiert ist, halte ich persönlich zum Beispiel für übertrieben. Wie dem auch sei, das ist ein Nebenkriegsschauplatz – und weiblichen Helden zuzusehen, macht ja auch mehr Spaß als etwa strunzdumme Dialoge von Muskelprotzen wie Vin Diesel über sich ergehen zu lassen.

Im Großen und Ganzen bin ich aber auf Ihrer Seite und freue mich auf jeden täglichen Blog. Und witzigerweise habe ich irgendwie das Glück, im Wesentlichen von Frauen umgeben zu sein, die Ihre Argumente absolut nachvollziehen und teilen. Niemand möchte sich durchgehend als Opfer wahrnehmen. So falsch können Sie also nicht liegen.

Also: Danke und bitte weiter so! So langsam habe ich nämlich den Eindruck, dass Ihre Arbeit sich auszahlt, "männerfreundliche" Berichterstattung scheint ja allmählich häufiger zu werden.


Was die in der Mail implizit enthaltenen Fragen meines Lesers angeht: Ich mache meine Behauptungen durch Verlinkungen der betreffenden Artikel so transparent wie möglich, so dass sich meine Leser auf dem selben Informationsstand befinden wie ich selbst. Wenn ich irgendwo zum Beispiel durch zu flüchtige Lektüre oder mangelndes Hintergrundwissen einen Fehler gemacht habe, weist mich einer meiner zahlreichen Leser schnell darauf hin, und der Lapsus wird zeitnah korrigiert. Das kommt aber selten vor; viel zahlreicher sind diverse Vertipper beim Schreiben, die den Lesefluss stören und die ich mitunter erst spät entdecke.

Davon abgesehen versuche ich, einen Bogen um verschwörungstheoretische Websites oder auch nur allzu ideologisierte Websites zu machen und mich auf renommierte Quellen zu beziehen. Wobei das im Zeitalter des Versagens vormalig renommierter Medien immer schwieriger wird. Während etwa die früher allgemein anerkannte "Zeit" beim Geschlechterthema zunehmend abenteuerlich wird, finde ich bei vergleichender Recherche in dem angeblichen britischen Boulevardblatt "Daily Mail" oft eine ausführlichere und informativere Berichterstattung zu Hintergründen eines Falles als in angeseheneren britischen Zeitungen wie dem "Telegraph" oder dem "Independent".

Wenn ich jede abenteuerliche Behauptung, die auf irgendeiner Website verbreitet wird, hier aufnehmen würde, wäre Genderama vermutlich viel spannender und hätte entsprechend mehr Leser, wäre aber auch weniger verlässlich. Mein Blog wird ja auch von anderen Journalisten, Politikern und Professoren gelesen; da möchte ich so fundiert wie möglich berichten.

Der obigen Lesermail an mich war auch die Mail beigefügt, mit der dieser Leser sein Abonnement der Süddeutschen Zeitung kündigte. Darin findet sich ein Satz, der Sorgen anspricht, die ich schon von vielen Lesern gehört habe:

Wenn schon im Fall Damore oder bei der hellen Empörung über den sogenannten Gender-Pay-Gap so offensichtlich auf eine simple Hintergrund-Recherche verzichtet wurde, muss ich mich fragen, wie sich das in Ihrer Redaktion in anderen Fällen verhält, in denen die Fakten weniger offen auf dem Tisch liegen und ethische Fragen verzwickter zu beantworten sind.


Ja, das beunruhigt mich auch. Leitmedien versuchen, mich bei den Themen für dumm zu verkaufen, bei denen ich mich dank 20 Jahren Forschung in diesem Bereich auskenne. Dort erkenne ich die manipulative Berichterstattung. Der Verdacht liegt aber nahe, dass bei Themen, bei denen ich mich nicht auskenne und wo ich einseitige Berichterstattung und andere Trickserei deshalb nicht durchschaue, dasselbe geschieht.

Dienstag, März 27, 2018

"Die Zeit" schmeißt Bundesrichter Thomas Fischer raus – News vom 27. März 2018

1. Das Groß-Reinemachen in der deutschen Presselandschaft geht weiter. Nachdem die Frankfurter Allgemeine vor wenigen Wochen den Feminismuskritiker Don Alphonso als Autor entlassen hatte, trennt sich "Die Zeit" nun von Bundesrichter Thomas Fischer als Kolumnisten. Auch Fischers sachkundige Beiträge hatten in feministischen Kreisen immer wieder für höchsten Unmut gesorgt. Anlass für den Rausschmiss war, dass Fischer sich kritisch mit der Berichterstattung der "Zeit" über die Vorwürfe gegen Regisseur Dieter Wedel auseinandergesetzt hatte.

Die Süddeutsche Zeitung zitiert hierzu Sabine Rückert, die der Chefredaktion der "Zeit" angehört:

Grund sei, dass ein Text Fischers illoyal gewesen sei "gegenüber unseren eigenen Reportern, die mit erheblichem Aufwand recherchierten, und vor allem auch gegenüber den Frauen, die sich uns unter erheblichem persönlichen Risiko anvertraut haben. Außerdem hatte Herr Fischer keine Argumente", sagte Rückert der SZ.


Kern des Konflikts ist dieser Artikel, den Fischer zunächst der "Zeit" selbst zur Veröffentlichung angeboten hatte und in dem er seine angeblich fehlenden Argumente ausführlich darlegt.

Vor wenigen Tagen noch beklagte Bundespräsident Steinmeier, unsere Demokratie sei in Gefahr, wenn immer weniger Menschen Tageszeitungen läsen und sich stattdessen in den "Echokammern des Internets" bewegten. Dass sich tatsächlich immer mehr Menschen von Zeitungen abwenden, die von ihren Redaktionen zu Echokammern der politisch gewünschten Meinung gestaltet werden, woraufhin immer mehr Menschen die geraubte Meinungsvielfalt im Internet suchen, beunruhigte Steinmeier nicht.



2. Auch Lucas Schoppe analysiert jetzt die Bundestagsdebatte über das sogenannte "Wechselmodell" (gemeinsame Betreuung des Nachwuchses auch nach einer Trennung der Eltern). Dabei sieht Schoppe das Leid von Kindern als Geschäftsmodell. Ein weiterer Aufhänger des starken Artikels ist eine ausgesprochen brisante eidesstattliche Erklärung. Das Fazit Schoppes zur Bundestagsdebatte lautet: "Nicht nur in der Fixierung auf Ressentiments sind in der Debatte, mit Ausnahme der FDP, Positionen der etablierten Parteien von denen der AfD kaum zu unterscheiden."



3. Apropos: Der Frankfurter AfD-Abgeordnete Markus Fuchs bezeichnete in einer Plenardebatte eine Stadtverordnete der Linken flapsig-ironisch als "Mensch mit Menstruationshintergrund". Ein Aufschrei im Stadtparlament sei danach ausgeblieben, meldet fassungslos die Frankfurter Rundschau. Der Abgeordneten der Linken zufolge habe Fuchs mit seinen Worten "den wahren Charakter seiner Partei" gezeigt. Er müsse sich bei allen Frauen öffentlich entschuldigen.



4. Auch Frauenministerin Giffey (SPD) äußerte sich in einem aktuellen Interview zur AfD:

Sie sagte, durch die Rechtspopulisten sehe sie die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in Deutschland durch die AfD für gefährdet. "Frauenrechte sind von vielen Seiten bedroht. Da muss ich mir nur die Fraktion der AfD im Bundestag angucken mit ihrem extrem geringen Frauenanteil. Es gibt die Gefahr, dass bereits erstrittene Rechte und Fortschritte ins Hintertreffen geraten. Dem müssen wir entgegenwirken", sagte Giffey der Zeitung "Bild am Sonntag". (...) Sich selbst bezeichnet die Ministerin als Feministin. (...) Sie selbst habe auch schon Diskriminierung erlebt, weil sie eine junge Frau sei, so Giffey. "Mich haben die Leute immer gern unterschätzt nach dem Motto 'lass das mal, Mädelchen'. Aber davon darf man sich nicht beirren lassen." Giffey rät anderen Frauen: "Weitermachen. Nicht unterkriegen lassen. Frauen können alles."




5. In Saudi-Arabien fällt nach einer öffentlichen Erklärung von Kronprinz Mohammad bin Salan der Schleierzwang für Frauen. Auf Spiegel-Online äußert sich Susanne Koelbl besorgt darüber, was diese Entwicklung bei Frauen anrichten könnte:

Nicht alle Frauen sind vom rasanten Gesellschaftswandel begeistert. Sie haben ihr Leben lang hinter einem Schleier gelebt und hinter Mauern. Was kommt, wenn ihr Mann künftig auch das Gesicht der Nachbarin sieht oder das der Kolleginnen? Viele sehen sich einem neuen Wettbewerb ausgesetzt und fragen sich: "Bin ich schön genug?"


Merke: Frauen bleiben Opfer, egal was passiert.



6. Die Einseitigkeit, die immer wieder zum Mythos vom Mann als Täter und der Frau als Opfer führt, hinterfragt allerdings ein aktuell im "Focus" veröffentlichter Artikel mit der Überschrift "Sie streichelte meinen Schritt". Darin berichtet ein Flugbegleiter, dass nicht nur Stewardesssen, sondern auch die Mitglieder männlichen Bordpersonals Opfer sexueller Belästigung werden – vor allem von erfolgsverwöhnten Frauen zwischen 40 und 50:

Gerade unsere sehr jungen, männlichen Mitarbeiter haben oft extrem darunter gelitten. (...) Mir kam es immer so vor, als ob auch der Mann in eine ganz bestimmte Rolle gedrängt wird: Der Mann ist ein Geschöpf, das immer Lust auf Sex hat und so gut wie nichts ausschlagen kann. Die Anmachsprüche und Berührungen wurden oft mit solch einer Sicherheit ausgeführt, als hätte man die Katze schon im Sack und sei sich sicher, dass alles so ablaufen würde wie geplant. Denn ein Mann nimmt ja bekanntlich alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. In diesen Momenten fragte ich mich tatsächlich, ob ich als Flugbegleiter Freiwild bin.




7. Brendon Marotta erklärt, warum er sechs Jahre dafür aufwendete, eine Dokumentation über die Beschneidung von Jungen anzufertigen:

Stellen Sie sich für eine Minute vor, dass es ein Problem gibt, das jeden Mann in Amerika betrifft, jede Person, die einen Mann liebt, und jedes Elternteil, Kind und Familie, und dass niemand jemals einen großen Dokumentarfilm über dieses Thema gemacht hat. Würden Sie nicht einen Film darüber machen wollen?

Stellen Sie sich nun vor, dass dieses Thema Männer auf die persönlichste Art und Weise betrifft. Dass es uns als Kindern Schmerzen bereitet, unsere Sexualität dauerhaft verändert und uns buchstäblich ein Leben lang vernarbt. Die Menschen haben Angst, über dieses Thema öffentlich zu sprechen, aber jeder weiß, was es ist. Unabhängig davon, wo Sie sich im Bezug auf diese Frage befinden, haben wir die Verantwortung, offen und ehrlich darüber zu sprechen.

Wenn Sie beginnen, dieses Thema zu diskutieren, werden Sie feststellen, dass die Menschen falsche Überzeugungen haben, selbst was die grundlegendsten Fakten angeht. Die Leute werden versuchen zu behaupten, dass die Beschneidung kein Schneiden oder Entfernen von Gewebe beinhaltet, dass es kein speziell entwickeltes Brett gibt, auf das Kinder geschnallt werden, wenn ihnen das angetan wird, oder dass die Beschneidung nicht oft ohne Betäubung durchgeführt wurde. Die Menschen sind von dem, was dies den Kindern antut, abgestoßen und finden es fast unmöglich, die Wahrheit über die Beschneidung in ihr tägliches Leben zu integrieren.

Als ich anfing, an diesem Film zu arbeiten, dachte ich, ich würde einfach Informationen mit Leuten teilen, und dann würden sie es verstehen. Was ich stattdessen feststellte, war, dass die Leute sich sogar dagegen wehrten, neue Informationen zu erhalten. Sie fürchten, was sie dabei entdecken könnten.

(....) Wenn die Beschneidung in den amerikanischen Medien diskutiert wird, wird sie typischerweise als eine einmalige Entscheidung angesehen, die Eltern treffen und über die sie nie nachdenken müssen. In Wahrheit ist es eher so, als würde man einen Stein in einen Teich fallen lassen - eine Entscheidung, die sich durch das Leben dieses Mannes zieht - durch seine Sexualität, seinen Körper, sein Selbstbild, seine Beziehungen, seine Gefühle, seine Kultur, religiöse Institutionen, medizinische Einrichtungen und sogar durch die Gesetze seines Landes - für den Rest seines Lebens. Dieser Film betrachtet diese Wellen, die durch die Zeit widerhallen und unsere soziale Ordnung und unsere intimen Beziehungen beeinflussen - die Gefühle, die wir nicht erforschen dürfen.


Der Film wird, ähnlich wie zuvor "The Red Pill" über die Männerrechtsbewegung, in ausgewählten Kinos der USA vorgeführt. Seine Bewertung in der Internet Movie Database ist jetzt schon ausgesprochen hoch.



8. Der Toronto Sun zufolge haben viele Wählerinnen den zur Schau getragenen Feminismus des kanadischen Premierministers Justin Trudeau dicke:

Die Tories erhalten [in Meinungsumfragen] 35 % der Stimmen der Frauen, die Liberalen 30 % und die NDP 26 %. Für einen Premierminister, der bei jeder Gelegenheit seinen Feminismus erklärt, ist das eine peinliche Darbietung.

Trudeau gewann die Herzen der Frauen auf der ganzen Welt, als er kurz nach der Regierungsbildung "weil es 2015 ist" als Antwort auf die Frage gab, warum er ein Kabinett zur Gleichstellung der Geschlechter ernannte.

Aber die Welt hat inzwischen ihre Einstellung zu Trudeau überdacht, und dazu gehören offenbar auch viele Frauen. Sicherlich hat sein lächerlicher "peoplekind"-Fauxpas nicht geholfen, besonders angesichts der Tatsache, dass er eine Frau unterbrach, um ihr zu sagen, wie sie sprechen soll.

Dann war da noch die gescheiterte Botschaft des diesjährigen Haushalts, angeblich ein feministisches Dokument, das durch eine Gender-Linse gefiltert wurde. Viele Kanadier mühten sich ab herauszufinden, was das bedeutete – abgesehen davon, dass sie 358 Mal auf das Geschlecht Bezug nahmen und nicht ein einziges Mal auf den Terrorismus. In der Zwischenzeit gab es wenig für die hart bedrängte Mittelschicht, zu der auch viele Frauen gehören.

Und darin liegt vielleicht Trudeaus größte Fehleinschätzung der kanadischen Wählerinnen. Sie kümmern sich um Arbeitsplätze, Steuern und Terrorismus. Sie sorgen sich um die Zukunft. Es ist nicht nur bedeutungslos, sondern auch herablassend, hunderte von Verweisen auf das Geschlecht einzubringen. Das ist zweifellos ein Grund, warum Frauen den Premierminister leid geworden sind.




9. An der Universität Ottawa haben schwarz vermummte Social Justice Warriors eine Veranstaltung der feminismuskritischen Professorin Janice Fiamengo gesprengt. Wie in solchen Fällen üblich, wurde von den Randalierern zuletzt der Feueralarm ausgelöst, woraufhin die Veranstaltung abgebrochen und das Gebäude verlassen werden musste.

Videos von der Veranstaltung am Samstag zeigen eine Reihe von Konfrontationen, darunter einen Protestler, der Schläge mit jemandem in der Bibliothekslobby austauscht. In einem anderen halten maskierte Demonstranten ein Banner mit dem Symbol "Anarchie" und singen "Keine Debatte. Keine Plattform für Hass." Ein weiteres Video zeigt zwei Polizisten aus Ottawa, die einen Demonstranten in Handschellen legen, während der Feueralarm im Hintergrund ertönt.


Es ist bemerkenswert, wie gut der Mob, die Politik und die Leitmedien international zusammenarbeiten: Alles und jeder, der die feministische Ideologie hinterfragt, muss beseitigt werden: vom deutschen Richter bis zur kanadischen Professorin.



10. Trotzdem setzen sich Aktivisten für eine weniger sexistische Geschlechterpolitik irgendwie durch. In Toronto wurde jetzt die erste Notunterkunft für männliche Opfer häuslicher Gewalt eröffnet. Dafür war eine Summe von einer Viertelmillion Dollar erforderlich, die von Männerrechtlern aufgebracht worden war.



11. In Großbritannien macht eine aufsehenerregende Aktion, die hierzulande unvorstellbar wäre, auf die hohen Zahlen männlicher Selbstmörder aufmerksam.



12. Die New York Times berichtet, wie Kindererziehung in schwedischen Vorschulen abläuft:

Die Wissenschaft mag immer noch darüber geteilter Meinung sein, ob geschlechtsspezifische Unterschiede in der Biologie oder der Kultur verwurzelt sind, aber viele von Schwedens staatlich finanzierten Vorschulen tun, was sie können, um sie zu dekonstruieren. Der staatliche Lehrplan fordert Lehrer und Schulleiter auf, sich ihrer Rolle als Sozialingenieure anzunehmen, und fordert sie auf, "den traditionellen Geschlechterrollen und -mustern entgegenzuwirken".

In vielen schwedischen Vorschulen ist es normal, dass Lehrer nicht auf das Geschlecht ihrer Schüler Bezug nehmen - statt "Jungen und Mädchen" sagen sie "Freunde" oder nennen Kinder beim Namen. Das Spiel ist so organisiert, dass Kinder sich nicht nach Geschlecht sortieren können. Ein geschlechtsneutrales Pronomen, "Hen", wurde 2012 eingeführt und schnell in die schwedische Mainstream-Kultur aufgenommen, was, wie Sprachwissenschaftler sagen, in einem anderen Land noch nie passiert ist.

Wie sich diese Lehrmethode auf die Kinder auswirkt, ist noch unklar.

(....) Schwedens Experiment in geschlechtsneutralen Vorschulen begann 1996 in Trodje, einer kleinen Stadt am Rande der Ostsee. Der Mann, der damit begann, Ingemar Gens, war kein Pädagoge, sondern ein Journalist, der sich mit Anthropologie und Gender-Theorie beschäftigte, nachdem er schwedische Männer studiert hatte, die in Thailand Versandhandelsbräute suchten. Als neu ernannter Bezirksexperte für Chancengleichheit wollte Gens die Norm der stoischen, emotionslosen schwedischen Männlichkeit aufbrechen.

Die Vorschule schien ihm der richtige Ort dafür zu sein. Schwedische Kinder verbringen einen Großteil ihres frühen Lebens in staatlich geförderten Vorschulen, die ab dem Alter von 1 Jahren bis zu 12 Stunden am Tag Pflege zum Selbstkostenpreis anbieten.

Zwei Schulen führten eine so genannte kompensatorische Gender-Strategie ein. Jungen und Mädchen in den Vorschulen wurden für einen Teil des Tages getrennt und in Eigenschaften trainiert, die mit dem anderen Geschlecht verbunden sind. Die Jungs massierten sich gegenseitig die Füße. Die Mädchen wurden barfuß in den Schnee geführt und aufgefordert, das Fenster zu öffnen und zu schreien.

"Wir haben versucht, Jungen in dem zu erziehen, was Mädchen bereits wussten, und umgekehrt", sagte Mr. Gens, jetzt 68. Eine Welle der Kritik brach über ihn herein, aber das hatte er erwartet.

"Sie sagten, wir würden die Kinder indoktrinieren", sagte er. "Ich sage, wir indoktrinieren immer Kinder. Sie aufzuziehen ist Indoktrination."

(....) In einem politischen Umfeld, das tief in Fragen der Einwanderung gespalten ist, wird die Gleichstellungspolitik von den größten Parteien Schwedens, den Mitte-Links-Sozialdemokraten und den Mitte-Rechts-Moderaten unterstützt.

Eine Kolumnistin und Mathematikerin namens Tanja Bergkvist, eine der wenigen Figuren, die routinemäßig das angreift, was sie "Schwedens Geschlechterwahn" nennt, sagt, dass viele Schweden mit der Praxis unzufrieden sind, aber Angst haben, sie in der Öffentlichkeit zu kritisieren.

"Sie wollen nicht als gegen die Gleichheit angesehen werden", sagte sie. "Niemand will gegen die Gleichheit sein."




13. Jann Wenner, Herausgeber des Magazins "Rolling Stone", beklagte in einem Interview, die MeToo-Kampagne zeichne sich durch das Fehlen eines fairen Prozesses aus. Bloße Anschuldigungen sexueller Unangemessenheit bedrohten Wenner zufolge Karrieren. Menschen würden ihren Job wegen "einiger der harmlosesten Dinge" verlieren. Wenner sprach in diesem Zusammenhang von einer "Hexenjagd".

Wenners Statement ist insofern pikant, als sein Magazin im Jahr 2014 selbst über eine angebliche Gruppenvergewaltigung an der Universität Virginia berichtet hatte, was sich bei der Überprüfung als kaum glaubhaft erwies. Wenners Zeitschrift wurde mehrfach verklagt und musste in einem Fall 1,65 Millionen Dollar zahlen. Wenner erklärte jetzt, sich wegen dieses Artikels in keiner Weise schuldig zu fühlen:

"Rückblickend gibt es ein paar Fehler - hätten wir nicht ein paar Fehler gemacht, wäre es anders ausgegangen", sagte er. "In Bezug auf die bedauerlichen Dinge, die uns nach 50 Jahren widerfahren sind, waren wir endlich an der Reihe. Wenn du in diesem Geschäft bist, wirst du früher oder später Fehler machen - dieser Fehler passiert."




14. Auch in Korea ist nach Beschuldigungen sexueller Gewalt offenbar "ein Fehler passiert". Die Witwe des davon betroffenen Lehrers, der sich das Leben nahm, prangert nun die ihrer Ansicht nach Verantwortlichen an:

Kang Ha-jung, die am 5. August ihren Ehemann Song Kyung-jin verlor, hat auf der Website des Präsidialbüros am 15 März die Regierung aufgefordert, die Wahrheit darüber aufzudecken, was ihn in den Tod getrieben hat, und diejenigen zu bestrafen, die ihn blind verleumdet haben, ohne die Fakten zu überprüfen.

In den letzten zehn Tagen hat sie mehr als 21.000 Unterschriften gesammelt.

"Die Lüge einer Schülerin wurde bald zu einer Anschuldigung sexueller Belästigung gegen ihn. Er hatte keine Chance, es zu erklären. Unter dem enormen Druck des studentischen Menschenrechtszentrums musste er sich umbringen, um seine Unschuld zu beweisen", schrieb Kang.

"Einige Leute sagen: 'Wenn er es nicht getan hat, warum sollte er dann sterben? Er hätte auf seiner Unschuld bestehen sollen.' Er gab sich große Mühe, bis er erkannte, dass es keinen anderen Weg als den Tod gab, um seine Unschuld zu beweisen. Niemand schien zuzuhören."

Song, ein Lehrer an der Sangseo Middle School in der Provinz North Jeolla, wurde beschuldigt, eine Schülerin unangemessen berührt zu haben. Es gab keine Beweise.

Aber das North Jeolla Province Office of Education hat Song sofort von seiner Position entfernt, was ihn zur Zielscheibe für Klatsch und Gerüchte machte.

Kang behauptete, die Schülerin habe die falsche Anschuldigung erhoben, nachdem Song sie für die Benutzung ihres Mobiltelefons in einem Klassenzimmer gerügt hatte.

Nachdem Song gestorben war, beschwerte sich Kang bei der Nationalen Menschenrechtskommission Koreas (NHRCK), die ihren Antrag auf eine gründliche Untersuchung ignorierte. Auch das Bildungsamt sei nicht hilfreich gewesen.

"Es könnte jedem Mann passieren. Sobald eine Frau beginnt, Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung gegen Sie zu erheben, sind Sie in einer Falle gefangen", schrieb sie. "Dieses Land hat keinen Sinn für Gerechtigkeit für falsch beschuldigte Männer. Wenn jemand mit dem Finger auf Sie zeigt, werden Sie sofort verurteilt. Warum brauchen wir Polizei, Staatsanwälte und Richter? Wo ist die Unschuldsvermutung für diejenigen, denen Sexualverbrechen vorgeworfen werden? Es gibt nicht nur Kriminelle, sondern auch unschuldige Menschen, die fälschlicherweise beschuldigt werden ... Ich verurteile die NHRCK aufs Schärfste dafür, dass sie die Menschenrechte einiger Menschen blind schützt und andere ignoriert."

Kang forderte Präsident Moon Jae-in auf, ein System zum besseren Schutz von Menschen wie ihrem Mann einzurichten, wie es viele andere in den letzten Monaten inmitten der #MeToo-Bewegung gefordert haben.


Die deutschen Leitmedien berichten über die international wachsende Zahl von Todesfällen nach Anschuldigungen sexueller Gewalt bis heute nicht.

Gott, die würden mich so was von rausschmeißen bei der "Zeit" ...

Montag, März 26, 2018

Schwangerschaftsabbruch: "Ich durfte kein Vater werden" – News vom 26. März 2018

1.
Als meine Freundin ungeplant schwanger wurde, wollte ich, dass wir das Kind bekommen. Doch meine Freundin entschied sich dagegen. Bis heute lässt mich das nicht los.


Hier geht es weiter.



2. "Väter sind bei Trennungen oft die Verlierer – jetzt hoffen sie auf ein wegweisendes Urteil" berichtet die "Aargauer Zeitung" aus der Schweiz.



3. Im Hamburger "Abendblatt" schildert Rolf Zuchowski, Autor und Komponist zahlreicher Kinderlieder, warum er sich unter der neuen Gender-Herrschaft um seine Werke Sorgen macht: "Werden die Lieder bald als 'nicht mehr zeitgemäß' ins Abseits gedrängt, oder gar auf einen 'Gender-Index' gesetzt?"



4. Vorgestern verlinkte ich hier einen Strang von Tweets, in dem die Feministin Robin Urban auf Twitter einen "Zeit"-Artikel Mohamed Amjahids zerpflückte, in dem Amjahid beim Thema Beschneidung gegen das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit argumentierte, was kleine Jungen betrifft. Danach wurde ich darauf hingewiesen, dass es von Gunnar Kunz einen Blogbeitrag mit ähnlichem Inhalt innerhalb der Männerbewegung gibt.

Schon in früheren Beiträgen wurde Amjahid mangelnde journalistische Ethik vorgeworfen, als es um die Darstellung von Männerrechtlern ging.



5. Vor einigen Tagen berichtete Genderama über aktuelle Studien, denen zufolge sich Frauen mit Meinungsfreiheit schwerer tun als Männer. Der US-amerikanische National Review kommentiert:
Was mir bei den Zahlen ins Gesicht sprang war der Unterschied zwischen Männern und Frauen. Bei den Männern sprachen sich 61 Prozent für die freie Meinungsäußerung aus. Aber nur 35 Prozent der Frauen taten dies. Das ist ein Ergebnis, mit dem ich nicht gerechnet hatte.

Dieser Prozentsatz ist besonders besorgniserregend, da Frauen heute die Mehrheit der Studenten ausmachen. Sie scheinen ein Übergewicht bei der Campus-Verwaltung darzustellen, die Regelungen bei den Themen "freie Rede" und "sexuelle Übergriffe" durchsetzt – und das in einer Zeit, in der die Zahl der Verwaltungsbeamten die der Hochschullehrer übersteigt.

Historisch gesehen wurden Einschränkungen der Meinungsfreiheit von benachteiligten Gruppen - Bürgerrechtlern, Gewerkschaftsorganisatoren, Linksradikalen - bekämpft. Heute stammen die Studenten, die die freie Rede am meisten schätzen, aus "Gruppen, die sich historisch oder gegenwärtig in Machtpositionen befinden". Historisch vielleicht, aber derzeit nicht.

(...) So kann der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Studenten unterschiedliche Machtpositionen widerspiegeln, wobei diejenigen, die am stärksten von einem Verbot ihrer Auffassungen bedroht sind, die freie Meinungsäußerung mehr zu schätzen wissen.

(....) Die Bereitschaft der Studentinnen, die freie Meinungsäußerung anderen politischen Werten unterzuordnen, ist in einer Zeit beunruhigend, in der die auf dem Campus entwickelten Gewohnheiten und Verhaltensweisen dazu neigen, in die größere Gesellschaft hinaus zu sickern.

Das zeigt sich im Verhalten von Silicon-Valley-Firmen wie Google und Facebook, die campusähnliche Standards bei der Zensur von Material auf YouTube und Facebook-Feeds eingeführt haben. Ihr Korps der neuen Absolventen hat oft konservative Themen als "Hassrede" etikettiert, während sie solchen Fanatikern wie Louis Farrakhan vollen Zugang gewähren.

(....) Diejenigen, die die größeren Chancen und Leistungen der Frauen begrüßt haben, sind davon ausgegangen, dass eine weniger von Männern dominierte Welt einladender und freier wäre. Die Campus-Umfrage und die Praktiken im Silicon Valley deuten allerdings darauf hin, dass diese Welt zumindest ein bisschen mehr nach George Orwell aussehen könnte.




6. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Frau Barley sagte, dass die Beschneidung von Mädchen zugelassen werden könnte, wenn religiöse Gründe vorlägen. Die Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen ist ja in Deutschland zulässig.

Mit anderen Wörtern: Körperverletzung mit bleibenden Schäden aus religiösen Gründen ist zulässig.

ABER: Wenn es um Christen geht, gilt das nicht. Obwohl die körperliche Züchtigung von Kindern in der Bibel vorgeschrieben wird, ist sie in Deutschland nicht zulässig.

Ich bin keineswegs für Prügel aber hier besteht ein Paradox.

Ich verweise auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zu den 12 Stämmen.

Nach dieser Logik müsste auch die Beschneidung von Jungen verboten sein.

Samstag, März 24, 2018

Professor Aigner: "Wer sich für Männerrechte einsetzt, wird schnell verunglimpft" – News vom 24. März 2018

1. Der österreichische Psychologe Josef Christian Aigner, der schwerpunktmäßig zu Geschlechterthemen forscht und veröffentlicht, freut sich in einem Artikel für "Die Presse" über das Gerichtsurteil, das einem diskriminierten Mann über 300.000 Euro Entschädigung zugesprochen hatte:

Es trübt meine Freude zwar, dass damit ein Germanen-Burschenschaftler dem Staat mehr als 300.000 Euro abknöpft, aber die Verursacherinnen dafür sitzen woanders. Es ist auch keine Überraschung, dass ein "Rechtsrechter" aus der FPÖ ein solches Verfahren führt und sich antut: Schließlich kann er von genderbewegten Frauen nicht mehr zu Unrecht ins rechte Eck gestellt werden.

In meinem Widerstand gegen die ungerechtfertigte Bevorzugung von Frauen an der Universität habe ich mir sehr schnell die bösartige Unterstellung zugezogen, ich wäre "frauenfeindlich". Insgesamt haftet dem Einsatz für Männerrechte (eigentlich ja nur das Pendant zu Frauenrechten!) sehr schnell der Verdacht rückwärtsgewandter Männerseilschaften an!

Auch wer das ganze politische Leben für "fortschrittliche" Ziele eingetreten ist, muss sich beim Einsatz für Männerrechte schnell als rechtslastiger "Maskulist" verunglimpfen lassen (wobei auch "Maskulismus" eigentlich nur das Pendant zum "Feminismus" ist).

Die Universitäten, die ich kenne, scheinen für eine sachlich nicht gerechtfertigte Bevorzugung von Frauen (ohne gleiche Qualifikation – ansonsten regelt das ja das Gleichbehandlungsgesetz) trotz Bewerbung besser qualifizierter Männer ein besonders guter Boden zu sein. So bewerben sich manche Männer auch gar nicht mehr, wenn sie von bestimmten Bewerberinnen wissen; oder sie ziehen sich aus dem Verfahren zurück, weil sie sowieso mit einer "Gender-Besetzung" rechnen.


Hier geht es weiter.

Liebe Leser aus Österreich: Was ist denn da passiert? Seit wann darf so viel Wahrheit in euren Medien veröffentlicht werden? Ich höre immer wieder, bei euch sei es in dieser Hinsicht sogar noch schlimmer als bei uns.



2. In der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL findet sich ein Artikel, in dem verschiedene Männer und Frauen sich jeweils paarweise über Geschlechterverhältnisse unterhalten. Am besten in seiner herrlichen Absurdität ist das Gespräch zwischen dem Feministen Thomas Meinecke und der Feministin Teresa Bücker. Die besten Passagen lesen sich wie ein Sketch von Loriot:

Meinecke: (...) Ich habe einfach einen Widerwillen gegen das Kräftemessen, ich mag Männer nicht, die so platzhirschmäßig auftreten …

Bücker: (nickt)

Meinecke: … es sind meist Männer, die in unserer Welt Probleme schaffen. Bis heute. Deshalb sollte es auch nicht um Männer gehen, sondern um Frauen.

Bücker: In der #MeToo-Debatte gibt es nur wenige Männer, die sich einbringen. Männliche Feministen suchen wir händeringend.

Meinecke: Ich habe mich in der #MeTooDebatte als Mann zurückgehalten, weil ich es schlimm finde, wenn Männer sich sofort einmischen müssen und immer gleich sagen: Ja, super. Finde ich auch. Als Mann gehöre ich ja zum Verursachergeschlecht dieser Problemlage, bin also Verursachergeschlechtsteilinhaber.

Bücker: (hört zu)

Meinecke: Die ganz miesen Typen gründen Männergruppen und sagen: Wir wollen auch mehr öffentlich weinen dürfen. Damit betreiben sie eine feindliche Übernahme des Feminismus und killen das Anliegen der Frauen. Wenn man die Männer da reinholt, übernehmen sie den Laden.

Bücker: Ich finde, die Männer in Deutschland verhalten sich ein wenig wie Angela Merkel: Sie sitzen #MeToo aus. Aus meiner Sicht ist das Gesprächsverweigerung. Es ist feige. (...) Ich würde aber gerne wissen, warum Männer es so toll finden, nur mit Männern zusammen zu arbeiten.

Meinecke: Das ist mir auch ein Rätsel, dieser ganze homosoziale Wahnsinn.

(...) Bücker: Ich kann immer besser verstehen, warum Feministinnen früherer Generationen in Frauenkommunen leben wollten. Ich arbeite in einem Team mit fast nur Frauen, und es ist toll, weil so viel Bullshit nicht mehr existiert.

(...) Meinecke: Es wäre toll, wenn es einfach gar kein Geschlecht als solches gäbe. Eigentlich sind all die Geschlechtsunterschiede, von denen wir reden, ja sprachliche Verabredungen. Sogar die primären Geschlechtsorgane.

(...) SPIEGEL: Was wäre für Sie aus feministischer Sicht die ideale Gesellschaft?

Bücker: Da müsste ich erst mal nachdenken …

Meinecke: Dann antworte ich mal, ich habe mich damit in den letzten Jahren viel beschäftigt. Ein Gedankenexperiment: Nehmen wir an, die Penetration der Frau durch den Mann würde aufhören.

SPIEGEL: Klingt ambitioniert.

Meinecke: Ach ja? Gibt es nur Fucker und Fuckee? Dadurch liegt ganz viel im Argen, damit lassen sich Machtverhältnisse und Kriege erklären. Gewalt geht von Männern aus. Mein Traum ist eine gewaltlose Sexualität, die nicht mehr hierarchisch wäre, sondern zärtlich.

SPIEGEL: Herr Meinecke, ist Ihnen aufgefallen, dass Sie das Gespräch ein bisschen dominiert haben?

Meinecke: Wirklich? Das wäre mir sehr unangenehm.


Wie gesagt: Als hätte ein Loriot des Jahres 2018 das Drehbuch geschrieben. Der Sketch entwickelt sich bilderbuchmäßig vom Set-Up (der Feminist beklagt sich über männliches Platzhirschverhalten) über den Mittelteil (der Feminist textet seine Gesprächspartnerin mit bizarrem Zeug zu und zeigt damit, dass er sein eigenes Platzhirschverhalten auf andere Männer projiziert, wo er es anprangert) bis zur genial reduzierten "Pointe".



3. "Wenn wir an der High School wären, würde ich ihn hinter die Turnhalle bringen und ihn grün und blau schlagen", erklärte US-Vizepräsident Joe Biden jetzt zu Präsident Trump, nachdem dieser in einer Vier-Augen-Unterhaltung behauptet hatte, er könne in sexueller Hinsicht problemlos jede Frau haben, die er wolle. Warum sind es eigentlich immer wieder Super-Feministen wie Biden, bei denen sich ein Begriff wie "toxic masculinity" als angemessen erweist?



4. Die medienkritische Website "Übermedien" hat Bundesrichter Thomas Fischer nach seiner meistgehassten Formulierung gefragt. Fischer hat sich für "Die Frauen" entschieden. Ein Auszug aus seinem Essay:

Wenn eine einundzwanzigjährige Studentin im vierten Semester sagt, dass "die Frauen" wollen, dass ihre Rechte gestärkt werden, sehen sie selbst und alle, die Zeugen des Wunders werden, im Geiste die Herde der dankbaren Lämmer vor sich. Als ich ein zwanzigjähriger Gymnasiast war, wusste ich ziemlich genau, was die Proletarier aller Länder wünschten. Heute wissen 24-jährige Online-Journalistinnen ungewöhnlich viel über "die Frauen" von Hollywood.




5. Einer von Großbritanniens führenden Richtern erklärt, es sei lächerlich, dass Männer für ihre Ex-Frauen lebenslang zahlen müssten. Er bezeichnete die gängigen Scheidungsvereinbarungen als männerfeindlich und absurd.



6. Obwohl sie wissen, dass sie danach persönlich niedergemacht werden, äußern prominente Männer weiterhin Kritik an Aspekten der MeToo-Kampagne. Aktuell bezeichnet Gene Simmons, Bassist der Glamrock-Band KISS, den von MeToo angerichteten Begleitschaden als "abscheulich":

"Lassen Sie es mich ganz offen sagen: Ich denke, dass der Shitstorm für eine Weile toben wird und das Pendel schließlich zur Wirklichkeit zurückschwingt," sagte Simmons diese Woche der Toronto Sun zufolge während eines Pressetermins. "Im Moment ist es extrem. Aber ich bin der Letzte, der das alles versteht."

"Ich finde es wunderbar, dass sich Frauen in das Gespräch einbringen, und die positive Seite ist, dass es viele Bösewichte gibt, die damit durchgekommen sind (und jetzt nicht mehr) – das ist eine gute Sache", sagt der KISS-Mitbegründer. Er fügte hinzu: "Der Kollateralschaden ist abscheulich, weil jeder alles sagen kann und es keine Unschuldsvermutung gibt. Das ist das Problem; das Problem ist, dass du deinen Tag vor Gericht nicht erhältst."




7. In der "Zeit" ist der angedrohte Artikel erschienen, der die Beschneidung von Jungen zu rechtfertigen versucht. Die Feministin Robin Urban zerpflückt den Unfug auf Twitter.



8. Die Post. Einer meiner Leser aus Österreich weist mich heute auf ein Interview mit Christine Bauer-Jelinek hin, das unter dem Titel Was von #meetoo übrig bleibt in der Reihe "Ganz offen gesagt" ausgestrahlt wird. Mein Leser merkt dazu an: "Dieser Podcast ist so hörenswert, dass ich ihn Dir wirklich ans Herz lege. Ich hoffe, er erreicht viele Menschen."

Mehr Post. Kevin Fuchs schreibt mir zu dem Interview mit Justizministerin Katharina Barley (SPD):

Frau Barley muss - wie viele andere auch - aufhören, die Jungenbeschneidung durch Vergleiche mit der Mädchenbeschneidung zu legitimieren.

Die Vorhaut ist hocherogenes Gewebe. Wird sie entfernt, passt sich die Eichel biologisch an - trocknet und verhärtet, wodurch noch mehr Empfindungsvermögen verloren geht. Manche Männer wollen das so, weil sie dann länger "können" bzw. "müssen". Pornodarsteller lassen sich z.B. aus pragmatisch-beruflichen Erwägungen beschneiden.

Wenn erwachsene Männer beim Sex weniger spüren wollen - von mir aus, was kümmert mich das. Jeder erwachsene Mann kann sich ja selbst informieren und entscheiden, ob er das will.

Macht man diesen Eingriff aber bei unmündigen Jungen, dann ist das ein illegitimer Eingriff in die körperliche und sexuelle Integrität - Punkt. Dieser Sachverhalt steht für sich alleine und bedarf keines Vergleiches mit der Mädchenbeschneidung. Es gehört sich nicht, Grundrechte einer Bevölkerungsgruppe relativ zu einer anderen Gruppe zu definieren. Grundrechte sind individuell und absolut.

Frau Barley tut sich einfach schwer mit modernen Geschlechterbildern. Sie gibt sich zwar progressiv, unterschwellig scheint sie aber sehr altbacken zu sein. Das merkt man an ihrer Prioritätensetzung: Die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen ist ihr wichtig, die körperliche und sexuelle Selbstbestimmung von Jungen nicht. Wie kann man nur so bigott sein?

Freitag, März 23, 2018

Paisley führt eigene Währung für Frauen ein – News vom 23. März 2018

Im ersten Teil der heutigen Presseschau häufen sich die Meldungen, die nach Jux-Nachrichten klingen. Ich muss daher noch einmal daran erinnern, dass Genderama kein Satiremagazin ist. Dieses Blog beschäftigt sich mit der feministisch geprägten Wirklichkeit im Jahr 2018.



1.
Das Modelabel Paisely führt mit FEM Currency eine Währung nur für Frauen ein - und reagiert damit auf den Gender Pay Gap.


Hier geht es weiter.



2. Ein Argentinier hat sein Geschlecht gewechselt, um früher in Pension gehen zu können.



3. Das Neueste von MeToo in den USA: Das Massachusetts State House ist der Regierungssitz seines Bundesstaates. Vor ihm befindet sich eine Statue, die den Bürgerkriegs-General Joseph Hooker auf einem Pferd darstellt. Deshalb wird der gegenüber liegende Eingang zum State House als "General Hooker Entrance" bezeichnet.

Ihr ahnt vieleicht schon, warum auch das einen Fall für MeToo darstellt?

Genau: Das amerikanische Wort "hooker" kann auch "Nutte" bedeuten. Ein "General Hooker Entrance" wäre für etwas albern veranlagte Menschen also ein Allgemeiner Nutten-Eingang. Jetzt möchte eine Abgeordnete ein Schild, das den Eingang mit diesem Namen ausweist, beseitigen. Ihre Begründung: "Bei MeToo geht es nicht nur um Vergewaltigung und Belästigung, sondern auch um die Würde von Frauen." Weibliche Angestellte würden diesen Eingang nicht benutzen, weil sie sich durch ihn gekränkt und beleidigt fühlen.

Das ist dieselbe Politik, die leider einfach nicht dazu kommt, sich um ernsthafte Probleme von Jungen und Männern zu kümmern, weil himmelschreiende Skandale wie der "General Hooker Entrance" beweisen, dass die Unterdrückung der Frau noch lange nicht beseitigt ist, und das ist ja wohl tausendmal wichtiger.

Wie soll man eigentlich an diesem Punkt der Entwicklung MeToo noch irgendwie anders als einen grotesken Witz betrachten? Und haben wir es wirklich mit starken Frauen zu tun, denen bekanntlich die Zukunft gehört, yay!, oder mit fragilen Persönchen, die schon von einem "General-Hooker-Eingang" aus dem Konzept gebracht werden?

Der Journalist Jon Keller fragt hierzu:

Shall we also change the name of a certain planet that has amused kids for years because it sounds like an intimate body part? Shall we no longer invite an audience to clap because that’s also slang for a venereal disease?


Es wäre nur konsequent. "Uranus" klingt genauso wie "your anus" und "clap" ist ein anderes Wort für "Tripper". Sobald diese Wort in irgendeinem syntaktischen Zusammenhang mit Frauen erscheinen, steht die nächste Abgeordnete vermutlich schon Gewehr bei Fuß.



4. Der feministische Guardian hat einen weiteren Bereich der Frauenunterdrückung ausgemacht und fordert "potty parity" (Töpfchengleichheit). Wobei "Gleichheit" aus feministischer Sicht natürlich mal wieder bedeutet, dass Frauen mehr bekommen sollen als Männer:

In einer neuen Umfrage gaben 59% der Frauen an, dass sie regelmäßig Schlange stehen müssen, verglichen mit 11% der Männer. Das macht Sinn: Frauen haben meist mehr Kleidung, mehr Taschen und manchmal (häufiger als Männer) kleine Kinder, mit denen sie zu tun haben. Wir benutzen auch häufiger Toiletten, da wir die Sanitärprodukte wechseln müssen. Die meisten Architekten bieten Männer- und Frauentoilettenbereiche gleicher Größe und Kapazität an, wenn Frauen, um Warteschlangen zu reduzieren, ein Drittel mehr Kabinen als Männer benötigen würden, um die zusätzliche Zeit auszugleichen.


Heute noch ein bizarrer Zeitungsartikel, morgen einer der zentralen Programmpunkte der SPD.



5. Das erste Sexpuppen-Bordell in Paris entgeht seiner Schließung. Feministinnen hatten gefordert, das Bordell dicht zu machen, weil die Puppen dort vergewaltigt würden.



6. Hadmut Danisch berichtet vom Mansplaining der Woche: Nudeln kochen geht viel einfacher, wenn man etwas Wasser dazu nimmt.



7. Der britische New Musical Express stellt neun ältere Popsongs vor, die heutzutage einen Aufstand auf Twitter auslösen würden.



Okay, jetzt bitte gedanklich umschalten, wir kommen zu ernsthafteren Meldungen:



8. Die "Zeit" hat Justizministerin Katharina Barley (SPD) unter anderem zur Beschneidung von Jungen interviewt:

ZEIT: Ein anderes Thema, das zum wiederholten Male diskutiert wird, ist die Beschneidung. Island hat sie untersagt, andere europäische Länder denken über ein Verbot nach, weil sie ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit ist und weil man Beschneidungen bei männlichen Säuglingen schwer rechtfertigen kann, wenn man sie bei Mädchen verbieten will.

Barley: Die weibliche Genitalverstümmelung ist immer ein massiver Eingriff, der nicht selten den Tod und häufig lebenslange Schmerzen und psychologische Traumata nach sich zieht. Zudem ist es juristisch so, dass die weibliche Beschneidung zumeist kulturell begründet ist und nicht religiös. Es geht hier also nicht um Religionsfreiheit.

ZEIT: Wenn man die Beschneidung wie bei Jungen religiös begründen würde, wäre sie erlaubt?

Barley: Ich kann verstehen, dass es reizvoll ist, mich da festklopfen zu wollen, aber das ist eine theoretische Frage ...

ZEIT: ... so theoretisch nicht!

Barley: Wir haben in Deutschland in diesem Fall eine klare Gesetzeslage.

ZEIT: Bei Jungen deckt für Sie die Religionsfreiheit den Eingriff in die körperliche Unversehrtheit?

Barley: So haben es Gerichte und der Gesetzgeber entschieden.




9. Die britische Website Human Rights News erklärt, warum auch Männerrechte ein wichtiges Thema darstellen, um das man sich kümmern sollte. Über uns Männerrechtler heißt es in diesem Zusammenhang:

Es gibt einige Männer, die Frauen im Internet schikanieren, wenn sie sich zu feministischen Themen äußern, aber die meisten Aktivisten wollen einfach sicherstellen, dass die Rechte der Männer verstanden und angesprochen werden.




10. Das Problem der Armut von Schwarzen in den USA erweist sich vorrangig als ein Problem von Männern.



11. Für viele vermutlich überraschend: Der indonesischen Child Protection Commission zufolge sind die meisten Opfer sexuellen Missbrauchs in diesem Land Jungen.

Donnerstag, März 22, 2018

Hollywoodstars stehen auf "Penis Facials" – News vom 22. März 2018

1. Filmstars wie Sandra Bullock und Cate Blanchett lassen ihre Gesichtshaut mit Kosmetik behandeln, die aus Stammzellen hergestellt werden, die aus der Vorhaut koreanischer Babys extrahiert wurden. In Korea werden männliche Babys gleich nach der Geburt beschnitten und die Zellen aus der Haut an Beautysalons geliefert, wo eine einzelne Behandlung mit 650 Dollar berechnet wird.

Die Beschneidung auch von Jungen ist seit Jahren hoch umstritten. So beklagt der deutsche Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, dass diese Praktik das Recht der Jungen auf körperliche Unversehrtheit verletze, und weist auf die hohe Komplikationsraten hin, die mit dieser Praktik verbunden sind: beispielsweise Infektionen, Wundheilungsstörung, Harnröhrenverengung, Fisteln und später psychische Probleme. Der Ärztekammer Nordrhein zufolge erfüllt die medizinisch nicht-indizierte Amputation der Vorhaut alle Kriterien sexualisierter Gewalt. Auf einem von ihr dazu veranstaltetzen Symposium hatte Professor Dr. Matthias Franz, stellvertretender Leiter des Klinischen Instituts für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Uniklinik Düsseldorf, erklärt: "Es scheint, als gälte die Aufklärung, die UN-Kinderrechtskonvention und das Grundgesetz nicht für kleine Jungen."

Auf der anderen Seite sollen die bei der Beschneidung gewonnenen und später in Kosmetikstudios unter die Haut gespritzten Zellen dieser Haut mehr Elastizität und Spannkraft verleihen. Und als Kundin dieser Studios muss man vermutlich alles sichern, was man kriegt im Frauen unterdrückenden Patriarchat. Man will bei der nächsten MeToo-Veranstaltung schließlich so attraktiv wie möglich erscheinen.



2. Ein reines Frauen-College in den USA fordert seine Professoren auf, die Studentinnen nicht länger als "Frauen" zu bezeichnen.



3. Auch in diesem März trimmen wieder mehr als 4600 Frauen- und Gender-Studentinnen die Wikipedia auf eine feministische Perspektive.



4. Die Post. Einer meiner skandinavischen Leser schreibt mir heute:

Hallo Arne Hoffmann!

Ich schreibe hier über den kürzlichen Selbstmord des Schweden Benny Fredriksson - den fünften Mann, der sich wegen MeToo umgebracht hat. Der 58-jährige Fredriksson war der Chef vom StadtsTeater in Stockholm seit 2002. Er war der Organisator einer weitgehenden Umstrukturierung und Modernisierung des Theaters. Er war effektiv und und hoch respektiert, aber sein Leitungs-Stil war recht hart und diktatorisch.

Die Zeitung "Aftonbladet" machte eine MeToo-inspirierte Kampagne gegen ihn im Dezember. Zum Beispiel schrieben sie am 5. Dezember, er hätte eine Schauspielerin gezwungen, eine Abtreibung durchzuführen. Die Zeitung hatte mit 40 verschiedenen Leuten über ihn gesprochen, und man erhielt den Eindruck, es hätte sich eine belastende Verschweigungskultur mit sexuellen Schikane auf dem Arbeitsplatz eingestellt. Ob das wirklich so war, ist unsicher. Die Quellen des Aftonbladet waren alle anonym, so dass nichts überprüft werden konnte. Wegen diesen Angriffen kündigte Fredriksson in Dezember seine Stellung. Es wurde eine öffentliche Untersuchung des Arbeitsklimas eingeleitet. Bisher sind 135 Personen befragt worden, und kein einziger Vorwurf sexueller Übergriffen hat sich dabei erhärtet. Es scheint also, dass die Anklagen nicht wahr waren. Aber während einer Reise in Australien mit seiner Frau hat sich Fredriksson am 17. März das Leben genommen.

Man kann meinen, dass "Aftonbladet" die Schuld an Fredrikssons Tod trägt. Dessen Kulturchefin, Åsa Linderborg, sagt, sie hoffe dass dies zu Diskussionen über Presse-Ethik führen wird.




5. Weitere News gibt es auch heute wieder im Kuckucksvater-Blog.

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