Donnerstag, März 22, 2018

Hollywoodstars stehen auf "Penis Facials" – News vom 22. März 2018

1. Filmstars wie Sandra Bullock und Cate Blanchett lassen ihre Gesichtshaut mit Kosmetik behandeln, die aus Stammzellen hergestellt werden, die aus der Vorhaut koreanischer Babys extrahiert wurden. In Korea werden männliche Babys gleich nach der Geburt beschnitten und die Zellen aus der Haut an Beautysalons geliefert, wo eine einzelne Behandlung mit 650 Dollar berechnet wird.

Die Beschneidung auch von Jungen ist seit Jahren hoch umstritten. So beklagt der deutsche Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, dass diese Praktik das Recht der Jungen auf körperliche Unversehrtheit verletze, und weist auf die hohe Komplikationsraten hin, die mit dieser Praktik verbunden sind: beispielsweise Infektionen, Wundheilungsstörung, Harnröhrenverengung, Fisteln und später psychische Probleme. Der Ärztekammer Nordrhein zufolge erfüllt die medizinisch nicht-indizierte Amputation der Vorhaut alle Kriterien sexualisierter Gewalt. Auf einem von ihr dazu veranstaltetzen Symposium hatte Professor Dr. Matthias Franz, stellvertretender Leiter des Klinischen Instituts für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Uniklinik Düsseldorf, erklärt: "Es scheint, als gälte die Aufklärung, die UN-Kinderrechtskonvention und das Grundgesetz nicht für kleine Jungen."

Auf der anderen Seite sollen die bei der Beschneidung gewonnenen und später in Kosmetikstudios unter die Haut gespritzten Zellen dieser Haut mehr Elastizität und Spannkraft verleihen. Und als Kundin dieser Studios muss man vermutlich alles sichern, was man kriegt im Frauen unterdrückenden Patriarchat. Man will bei der nächsten MeToo-Veranstaltung schließlich so attraktiv wie möglich erscheinen.



2. Ein reines Frauen-College in den USA fordert seine Professoren auf, die Studentinnen nicht länger als "Frauen" zu bezeichnen.



3. Auch in diesem März trimmen wieder mehr als 4600 Frauen- und Gender-Studentinnen die Wikipedia auf eine feministische Perspektive.



4. Die Post. Einer meiner skandinavischen Leser schreibt mir heute:

Hallo Arne Hoffmann!

Ich schreibe hier über den kürzlichen Selbstmord des Schweden Benny Fredriksson - den fünften Mann, der sich wegen MeToo umgebracht hat. Der 58-jährige Fredriksson war der Chef vom StadtsTeater in Stockholm seit 2002. Er war der Organisator einer weitgehenden Umstrukturierung und Modernisierung des Theaters. Er war effektiv und und hoch respektiert, aber sein Leitungs-Stil war recht hart und diktatorisch.

Die Zeitung "Aftonbladet" machte eine MeToo-inspirierte Kampagne gegen ihn im Dezember. Zum Beispiel schrieben sie am 5. Dezember, er hätte eine Schauspielerin gezwungen, eine Abtreibung durchzuführen. Die Zeitung hatte mit 40 verschiedenen Leuten über ihn gesprochen, und man erhielt den Eindruck, es hätte sich eine belastende Verschweigungskultur mit sexuellen Schikane auf dem Arbeitsplatz eingestellt. Ob das wirklich so war, ist unsicher. Die Quellen des Aftonbladet waren alle anonym, so dass nichts überprüft werden konnte. Wegen diesen Angriffen kündigte Fredriksson in Dezember seine Stellung. Es wurde eine öffentliche Untersuchung des Arbeitsklimas eingeleitet. Bisher sind 135 Personen befragt worden, und kein einziger Vorwurf sexueller Übergriffen hat sich dabei erhärtet. Es scheint also, dass die Anklagen nicht wahr waren. Aber während einer Reise in Australien mit seiner Frau hat sich Fredriksson am 17. März das Leben genommen.

Man kann meinen, dass "Aftonbladet" die Schuld an Fredrikssons Tod trägt. Dessen Kulturchefin, Åsa Linderborg, sagt, sie hoffe dass dies zu Diskussionen über Presse-Ethik führen wird.




5. Weitere News gibt es auch heute wieder im Kuckucksvater-Blog.

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