Freitag, März 16, 2018

Bundestagsdebatte zum Wechselmodell: So väterfreundlich sind die verschiedenen Parteien

1. Die "Tagesthemen" berichten über den FDP-Vorstoß zum "Wechselmodell" (gemeinsame Betreuung des Nachwuchses auch nach einer Trennung) sowie die entstandene Bundestagsdebatte mit dem väterfeindlichen Widerstand der Grünen.

Die zu diesem Tagesordnungspunkt gehaltenen Reden Abgeordneter verschiedener Parteien findet man hier.

Den mir vorliegenden Informationen zufolge wurde der Antrag an die zuständigen Ausschüsse Recht und Familie weitergeleitet.



2. Die "große Koalition" startet zünftig: Die SPD-Fraktionsvizechefin Eva Högl hat in der Abtreibungsdebatte ihre Kollegen von der Union als "widerliche Lebensschützer*innen" beschimpft.



3. Jochen Bittner argumentiert in der "Zeit", weshalb das deutsche Beschneidungsrecht reformiert werden sollte. Ein Auszug:

Die aktuelle deutsche Regelung leidet unter einem prinzipiellen Widerspruch: Jungen wird die Selbstbestimmung über die Integrität ihrer Genitalien mit Verweis auf die Religion abgesprochen, während bei Mädchen der Gesetzgeber niemals auf die Idee käme, Beschneidungen unter Hinweis auf Glauben oder Tradition zu legitimieren. Sicher, weibliche Genitalverstümmelungen lassen sich in den allermeisten Fällen in ihrer Schwere nicht mit Vorhautentfernungen gleichsetzen. Aber grundsätzlich, sind Jungen da weniger schützenswert? In einer Umfrage des BVKJ von 2012 gaben 458 deutsche Kinderarztpraxen an, innerhalb von zwei Jahren 2569 Fälle von Komplikationen nach Beschneidungen behandelt zu haben, darunter 628 "systemische Infektionen"; in 249 Fällen sei eine erneute Beschneidung erforderlich gewesen.


Aber natürlich kann man zu Menschenrechten immer pro oder contra stehen. In der nächsten Ausgabe der "Zeit" wird Mohamed Amjahid also eine Contra-Position einnehmen.



4. Der Vatikan plant ein kritisches Dokument zur Gender-Theorie.



5. Katy Perry hat einen Jungen geknutscht, der von ihr gar nicht geküsst werden wollte. Was bedeutet das im Zeitalter von MeToo? Diverse Medien, darunter die Süddeutsche und der Musikexpress, diskutieren.

Wenn sich ein Mann gegenüber einem Mädchen so benommen hätte, wäre natürlich mal wieder der Teufel los.



6. Die Universität Oxford möchte ihre Leselisten im Fachbereich Philosophie mit 40 Prozent stark verweiblichen, um mehr Studentinnen anzuziehen. Außerdem soll dort jetzt "feministische Philosophie" unterrichtet werden.



7. Aus den Blogs: Der "Stadtfuchs" berichtet über Männerdiskriminierung in Bochum.



8. Hadmut Danisch beschäftigt sich mit dem Pressesterben und seinen Ursachen, zu denen er auch den wachsenden Einfluss des Feminismus zählt.



9. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu dem auf Genderama verlinkten Artikel Lucas Schoppes über die "Schande von Helbra":

Ich wollte Sie darauf aufmerksam machen, dass auf Facebook ein Aufschrei stattfindet. Bereits über 20.000 Mitglieder! Egal wie der Fall tatsächlich liegt: Es gibt viele Menschen, die ein Herz für Väter und ihre Kinder haben.


Über 20.000 Mitglieder? Vor ein paar Jahren hatte Anne Wizorek und ihr Klüngel weit weniger Unterstützer nötig, um ihr Thema eine Woche lang täglich in irgendeiner Talkshow zu haben.

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