Dienstag, März 06, 2018

Wird unsere Nationalhymne gegendert? – News vom 6. März 2018

Okay, die Grippe hält mich immer noch fest im Griff, aber ich will Genderama nicht zu lange ausfallen lassen. Deshalb mache ich jetzt erst mal mit einer Art Spar-Version weiter (nicht täglich, ohne lange Übersetzungen fremdsprachiger Artikel, auch sonst eher verknappt, wobei Letzteres heute schon mal schief gegangen ist).



1. Verschiedene Meldungen der vergangenen Tage solltet ihr längst anderweitig mitbekommen haben, etwa dass die Frauenbeauftragte des Familienministeriums Kristin Rose-Möhring eine gegenderte Nationalhymne forderte. Statt "Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland! Danach lasst uns alle streben, brüderlich mit Herz und Hand", soll es zukünftig heißen: "für das deutsche Heimatland" und "couragiert mit Herz und Hand". Ja, von wegen "Die Groko bedeutet vier Jahre Stillstand" – um die wichtigen Aufgaben kümmert sie sich, sobald die Regierung steht.

Der Merkur hat einige Reaktionen auf den Vorschlag zusammengestellt.

Angela Merkel möchte die Nationalhymne nicht ändern. Und die neue CDU-Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer erklärt: "Ich halte von diesem Vorschlag überhaupt nichts."



2. Am 15. März 2018 werden zwei Anträge zur gemeinsamen Sorge der Eltern auch nach einer Trennung ("Wechselmodell") im Bundestag behandelt. Der Antrag der FDP ist dafür, der Antrag der LINKEN dagegen.



3. In Bremen möchten die Grünen unterhaltssäumigen Vätern den Führerschein wegnehmen.



4. Die Marler Tafel sah sich aus Kapazitätsgründen veranlasst, einer bestimmten Bevölkerungsgruppe keine Berechtigungsausweise mehr auszustellen. Nun stellt sie klar: Der Aufnahmestopp entscheide sich nicht nach der Nationalität. Tatsächlich würden derzeit generell keine alleinstehenden Männer neu zugelassen – ob Ausländer oder Deutsche. "Dass wir Ausländer ablehnen, kann uns wirklich niemand vorhalten" erklärt die Vorsitzende des Trägervereins. Sie scheint klar erkannt zu haben, dass die Diskriminierung von Ausländern hierzulande ein Politikum darstellt, die von Männern aber keineswegs.



5. Lucas Schoppe nimmt derweil die Debatte um die Essener Tafel als Aufhänger für seinen Beitrag SPD: Klassenkampf jetzt auch von oben. Darin kommt Schoppe auf die Zukunftsaussichten der SPD zu sprechen:

Ein Verzicht darauf, mit Merkel weiter zu regieren, wäre eine Chance der Selbstbesinnung und der Erneuerung gewesen – aber es gibt nirgendwo einen Hinweis darauf, dass die Partei diese Chance genutzt hätte. Das Regieren mit Merkel erspart der SPD immerhin für ein paar Jahre bundespolitische Neuwahlen und einen weiteren Absturz – und er stattet eine ganze Reihe ihrer Akteure mit attraktiven Posten aus.

Was könnte die Partei also tun, um nach weiteren vier Jahren mit Merkel nicht noch weiter abzustürzen?

Im Kern: Sich trotz aller Not nicht um sich selbst zu kümmern, sondern sich damit zu beschäftigen, unter welchen Bedingungen die Menschen leben, deren Stimmen sie gern hätte. Überfällig ist dabei eine Abgrenzung von den Grünen: Angesichts der tatsächlich anstehenden sozialen, ökonomischen und politischen Probleme ist der Bedarf an Parteien begrenzt, die sich aus einer gesicherten bildungsbürgerlichen Perspektive heraus entschlossen auf intersektionalen Feminismus, Diversity Management und die Entdeckung immer neuer Nazis spezialisieren.

(...) Wenn jetzt die Sozialdemokratin Kristin Rose-Möhring als Frauenbeauftragte des Familienministeriums damit Schlagzeilen macht, die Nationalhymne genderpoltisch korrekt umschreiben zu wollen, dann ist das nicht deshalb ein Problem, weil das Wort „Vaterland“ so unersetzbar wäre – sondern weil Frau Rose-Möhring demonstriert, dass sie keine anderen Probleme hat. Für viele Menschen der traditionellen SPD-Wählerschaft gilt nämlich eben das nicht.

"Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden": Ohnehin ist es eine dämliche Idee, 68% der eigenen Basis als zu überwindendes Hindernis auf dem Weg zur menschlichen Gesellschaft hinzustellen. In den Idiotien der links-identitären Politik, der Fixierung auf Geschlecht, Rasse, Herkunft und sexuelle Orientierung, verschwindet der wichtigste Wert der Sozialdemokratie: die Solidarität. Allzu passend möchte Rose-Möhring denn auch den Begriff brüderlich durch den Begriff couragiert ersetzen.

Solidarität gibt es im identitätspolitischen Denken nur noch einseitig, und damit gar nicht mehr: Auf eine Solidarität des Arbeitskreises Sozialdemokratischer Frauen könnten beispielsweise sozialdemokratische Trennungsväter lange warten, mindestens bis ihre Kinder längst selbst zu Eltern und Großeltern geworden sind.




6. Das Kuckucksväterblog hat mich gebeten, auf die beiden folgenden Beiträge aufmerksam zu machen:

Sehr bekanntes TV-Format sucht Kuckucksmütter, Kuckuckskinder, leibliche Väter und Scheinväter.

Kuckucksväter werden nicht gehört.



7. Youtube wird wegen Diskriminierung weißer und asiatischer Männer verklagt.



8. Warum gibt es eigentlich in Finnland kaum noch Obdachlose?



9. Das Blog Uepsilonniks hat untersucht, in welchem unterschiedlichen Ausmaß Leitmedien Leserkommentare zensieren.



10. Nach MeToo und "Time's up" fordern Hollywoods Männer jetzt eine eigene Bewegung für das männliche Geschlecht: #Askmoreofhim.

Währenddessen wurde bei den Academy Awards der Oscar als der ideale Mann gepriesen.

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