Unter Gebildeten wächst die Wut auf die etablierten Medien – News vom 26. Februar 2018
1. In einem sehr ausführlichen Artikel des SPIEGEL beschäftigt sich Isabell Hülsen mit der "Journalismuskrise", also dem wachsenden Unmut vieler Menschen über die Einseitigkeit der Leitmedien. Der Artikel befindet sich hinter einer Bezahlschranke und ist in Gänze lesenswert, obwohl er stark defensiv ist und Kritik am herrschenden Journalismus als etwas Schlechtes darstellt. Das beginnt schon mit den gewählten Formulierungen im ersten Absatz des folgenden Auszugs. Dort wird nicht der im Sinne der Aufklärung mündige Bürger gefeiert, der sich von seinen Predigern emanzipiert hat; stattdessen heißt es, dass Misstrauen habe sich "vorgefressen" und bedrohe die Sicherheit.
Dabei habe ich für den folgenden Auszug nur die besten Passagen des Artikels ausgewählt:
Mit Menschen wie Krohn-Grimberghe hat das Misstrauen gegenüber Medien ein neues Milieu und eine neue Qualität erreicht. Es hat sich vorgefressen: vom Rand in die Mitte der Gesellschaft, dorthin, wo sich Zeitungen und Magazine sicher wähnten - zu den Gebildeten, politisch Interessierten. Das journalistische Selbstverständnis speiste sich bisher aus der Annahme, dass kluge Menschen ohne klassische Medien nicht leben könnten. Journalisten glaubten zu wissen, für wen sie berichten, enthüllen, kommentieren.
Viele Redaktionen aber machen nun die Erfahrung, dass ein wachsender Teil dieser Leser die vermeintliche Beziehung gekündigt hat - manche, wie Krohn-Grimberghe, sind still gegangen, andere machen ihrer Wut und Enttäuschung in Leserbriefen oder bei Facebook Luft. 39 Prozent der Deutschen glauben, dass Medien die Wahrheit verdrehten und Tatsachen verschwiegen, hat eine Allensbach-Umfrage 2015 erhoben. (...) Was ist passiert in diesem Land, dass die Zweifel an der journalistischen Redlichkeit in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen sind? (...) Von "FAZ" bis "SZ", von der "Welt" bis zum SPIEGEL herrsche ein Meinungskartell politischer Korrektheit, das glaube, es besitze selbst in Zeiten der Ultrahocherhitzung durch Facebook, Twitter und alternative Nachrichtenportale noch die Macht, Fakten zu verschweigen, die nicht ins Bild passten.
(...) Artus Krohn-Grimberghe nervt vor allem eines: "Als Wissenschaftler finde ich es unerträglich, wenn mir etwas als alternativlos verkauft wird", sagt er. (...) Dass Europa ohne die EU nicht denkbar sei und eine Frauenquote zwingend fortschrittlich. "Anmaßend finde ich das", sagt er. (...) Ähnlich verhält es sich mit der Klimapolitik und der Genderdebatte, die als Ausweis gesellschaftlicher Modernisierung gelten und als solche kaum hinterfragt werden. Viele Leser jedoch haben offenbar Diskussionsbedarf, wo viele Journalisten keinen mehr sehen.
(...) Die Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, Tina Hassel, twitterte vor vier Wochen in einer Euphorie über den Parteitag der Grünen, als bewürbe sie sich dort für ein Spitzenamt. Wer danach noch glauben soll, Hassel berichte in der "Tagesschau" ganz unvoreingenommen, muss großes Vertrauen in die journalistische Integrität haben. Für alle anderen ist es ein weiterer Beleg, dass Journalisten Narzissten sind, die ihr Medium als Megafon für persönliche Meinungen missbrauchen.
(...) Es muss Medienmacher zumindest nachdenklich stimmen, wenn in der genannten Studie der Uni Mainz mehr als ein Drittel der Befragten findet: "Themen, die mir wichtig sind, werden von den Medien gar nicht ernst genommen."
Bingo. Das Thema Männerdiskriminierung und Männerrechtsbewegung ist das beste Beispiel dafür.
Der Artikel endet mit folgendem Absatz:
Was denken Sie über die deutschen Medien, die Arbeit von Journalisten und die Berichterstattung des SPIEGEL? Bitte schreiben Sie uns unter: lesermeinung@spiegel.de
Wir sollten diese Möglichkeit nutzen, uns aber nicht zu viel davon versprechen. Einen ähnlichen Aufruf hatte ein SPIEGEL-Redakteur vor einigen Jahren unternommen; auch Männerrechtler bis hin zum damaligen Vorstand von MANNdat hatten sich daraufhin zu Wort gemeldet. Wir wurden mit unseren Anliegen stur weiter ignoriert.
2. Frankreich nimmt den Kampf gegen den Sexismus ernst: Dort sollen neugewachsene Polizeieinheiten "unangebrachte Gesten, Pfeifen, obszöne Beleidigungen" sowie "insistierende Blicke" sanktionieren. Bußgelder von bis zu 350 Euro soll die neue Sittenpolizei dabei an Ort und Stelle erheben – sobald ein Täter "in flagranti" ertappt wird.
Schön, dass wenigstens für die wirklich schweren Verbrechen genügend Polizeikräfte zur Verfügung stehen.
3. Im Magazin Quillette berichtet Andy Ngo über den Auftritt des Google-Kritikers James Damore an der Portland State University (PSU):
Ich hielt den Atem an, als die Demonstranten aufstanden und ihren Ausstieg begannen. "Bitte, lass es friedlich sein", sagte ich zu mir selbst. In den Wochen vor dem Ereignis hatten wir Gewaltandrohungen erhalten. Eine Person kündigte in den sozialen Medien an, sie würde Sprengstoff mitbringen. Die Universitätsverwaltung fand die Drohungen glaubwürdig genug, um ein Team von bewaffneten Campuspolizisten zu entsenden, die den Hörsaal patrouillieren. Als sich die Demonstranten dem Ausgang näherten, stürzte sich eine Frau plötzlich auf die Audioausrüstung, riss wahllos die Kabel heraus und schlug einen Teil der Ausrüstung auf den Boden. Die Mikrofone funktionieren nicht mehr. Ein anderer Protestierender stieß einen studentischen Freiwilligen in die Tür.
Wie kam es zu dieser extremen Reaktion?
Ex-Google-Ingenieur James Damore war eingeladen worden, an einer Podiumsdiskussion über Diversity teilzunehmen, die am 17. Februar an der Portland State University stattfand. Wie ich bereits im Wall Street Journal geschrieben hatte, erwarteten wir Kontroversen. Nach dem Vorfall wurden jedoch die Störung und das gewalttätige Fehlverhalten heruntergespielt. Willamette Week, eine linksgerichtete alternative Zeitung, schrieb: "[Die Freidenker] erwarteten Kontroversen. Sie warnten vor Gewalt. Die gab es nicht." Möglicherweise nicht die Art von Gewalt, mit der uns gedroht worden war, aber es gab vorsätzlichen "kriminellen Unfug", Hunderte von Dollar Sachschaden und unnötige Unterbrechungen, die nur etwas mehr als vier Minuten andauerten (nicht die 30 Sekunden, die die Willamette Week fälschlicherweise gemeldet hatte).
Ich gehöre zu den Freidenkern der PSU, der skeptischen Studentengruppe, die die Veranstaltung organisierte und für die Einladung von Damore verantwortlich war. Um die Berichterstattung zu korrigieren: Nicht wir haben vor Gewalt gewarnt; diejenigen, die uns bedroht haben, haben das getan. Der spöttische Leitartikel der Zeitung überraschte mich, vor allem angesichts des Zeitpunkts der Veranstaltung. Nur Tage zuvor hatte die Nation erfahren, dass die gewalttätigen Social-Media-Drohungen des Florida-Schul-Todesschützen nicht ernst genommen worden waren. Wir waren nicht bereit, unnötige Risiken einzugehen, und die Campuspolizei auch nicht. Die Organisation einer studentischen Veranstaltung zur Diskussion eines beliebigen Themas - einschließlich Diversity - sollte kein Sicherheitsrisiko darstellen. In der gegenwärtigen Situation sind Sicherheitsmaßnahmen jedoch zu einer bedauerlichen Notwendigkeit geworden.
Eine Protestkampagne zum Horten von Freikarten hatte mehr als die Hälfte der Plätze erobert und die Teilnahme anderer Besucher verhindert. Dennoch, umgeben von Offizieren und geschützt von einem Gefolge privater Sicherheitskräfte, sprach James Damore vor 270 Zuhörern. Zu ihm gesellten sich die ehemaligen Evergreen-State-Professoren Heather Heying und Bret Weinstein, der PSU-Philosophieprofessor Peter Boghossian und die Kritikerin des intersektionellen Feminismus der dritten Welle, Helen Pluckrose.
Damore erklärte, was ihn dazu bewogen habe, das "Google-Memo" zu schreiben, und berichtete, dass er die Analysen der Geschlechterdisparität des Unternehmens, die während einer Konferenz über Diversity und Inklusion angeboten wurden, als unbefriedigend empfand. "Sie gingen verschiedenen Dinge wie Mikroaggressionen und unbewusste Voreingenommenheit durch und behaupteten, dass wir deshalb nur 20 Prozent weibliche Mitarbeiter haben", erinnerte er sich.
Nach der Konferenz bat Google um Feedback von den Mitarbeitern. Damore reagierte mit einem zehnseitigen Dokument mit dem Titel "Google's Ideological Echo-Chamber", in dem er argumentierte, dass Geschlechtsunterschiede im Durchschnitt dazu beitragen könnten, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Unternehmen zu erklären. Er gab auch Anregungen, wie sich das Arbeitsumfeld ändern könnte, um mehr Frauen anzusprechen. Aber als sein Memo an die Presse durchgesickert und veröffentlicht wurde, wurde es von wichtigen Nuancen und von Links zu Damores Thesen unterstützenden Daten gereinigt, und Damore wurde bösartig als Frauenfeind und Rassist bezeichnet.
"James argumentiert zutreffend, dass es Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt", sagte die Evolutionsbiologin Heather Heying während der Podiumsdiskussion. "Er vertritt einen Standpunkt, der in der Biologie universell und weithin akzeptiert ist. Sie können durch eine Menge Wahrheiten irritiert werden, aber sich dadurch beleidigt zu fühlen" - hier hielt Heying inne, als Zwischenrufer zu schreien und den Saal zu verlassen begannen - "ist eine Reaktion, die eine Ablehnung der Realität darstellt".
Eine nicht-studentische Protestlerin riss dann die Kabel aus dem Soundsystem und stieß die Ausrüstung zu Boden, wobei er eine Antenne zerbrach. Sie wurde umgehend von der Polizei festgenommen. "Damore ist ein Stück Scheiße!" schrie sie, als ihr eine Vorladung wegen kriminellen Unfugs ausgestellt wurde. "Sogar die Frauen da drinnen wurden einer Gehirnwäsche unterzogen!" Ein anderer Demonstrant erklärte: "Nazis sind in der Zivilgesellschaft nicht willkommen."
Peter Boghossian sagte unbeirrt zum Publikum: "Menschen vom politischen Rand der Gesellschaft haben kein Recht, Sie als Geisel zu halten." Die Redner sprachen trotz der Unruhe im Saal weiter. Zuerst standen Boghossian auf und dann Heying, und verschafften sich bis zu den hinteren Reihen des Auditoriums Gehör. "Wenn Ihr Glaubenssystem nicht der Kontrolle standhalten kann", sagte Heying später zu mir, "ist es schwach, und diejenigen anzugreifen, die das sagen, wird diese Tatsache nicht ändern". Glücklicherweise wurde das Lautsprechersystem etwas mehr als vier Minuten später wiederhergestellt.
Heying erklärte, wie sich die Variation bei den Geschlechtern verteilt. "Männlich und weiblich sind nicht binär, aber sie sind stark bimodal", sagte sie. "Wir können nicht ändern, was auf gesellschaftlicher Ebene wahr ist, wenn wir nicht verstehen, warum die Dinge wahr sind."
Helen Pluckrose fügte hinzu, dass die Leugnung der Existenz von Geschlechtsunterschieden paradoxerweise dazu beitragen kann, sexistische Einstellungen zu bestätigen. "Wenn wir davon ausgehen, dass die Entscheidungen, die Männer treffen, die ultimativen, besten, absoluten Entscheidungen sind, dann machen wir die Männer zu den Standardmenschen", sagte sie. "Die Bereiche, in denen Frauen dominieren - Gesundheitspflege, Erziehung, Psychologie, Verlagswesen -, das sind alles Bereiche, die einen großen Einfluss auf die Gesellschaft haben."
In seinen Schlussbemerkungen sagte Damore, dass er es nicht bereue, das Memo geschrieben zu haben, räumte aber ein, dass die Verwendung der Fachsprache aus der psychologischen Literatur seinen Text anfälliger für Fehlinterpretationen machte. "Es gibt definitiv immer noch Fragen der Diskriminierung, die in vielen Bereichen auftreten", sagte Damore. "Aber Männer und Frauen neigen dazu, den Arbeitsplatz unterschiedlich anzugehen. Wenn wir also den Arbeitsplatz verändern, könnten wir das Problem tatsächlich lösen."
An die Diskussion schloss sich eine Frage-und-Antwort-Runde an. Eine PSU-Alumna aus der Abteilung für Frauenstudien beschwerte sich, dass die Dynamik von Bühne zu Publikum ein einschüchterndes Machtungleichgewicht darstelle. "Ihr Typen seid oben. Ihr habt Mikrofone. Die haben wir nicht", sagte sie. "Damit wird der Status quo in der Hierarchie aufrechterhalten." Boghossian lud sie ein, an seinem nächsten (bühnenlosen) Panel über Intersektionalität am folgenden Montag teilzunehmen. Sie ist nicht erschienen.
Nach der Veranstaltung begleiteten Polizei und Sicherheitskräfte die Redner aus einem Hintereingang. Ich habe sie eingeholt und nach ihren Reaktionen gefragt. Helen Pluckrose erinnerte sich an das, was ihr einer der Polizeibeamten gesagt hatte: "Warum hält man Sie für so radikal, extrem und gefährlich, dass ich Sie vom Campus begleiten muss? Sie schienen mir sehr vernünftig zu sein." Sie hat immer noch keine Antwort darauf gefunden.
Die Podiumsteilnehmer diskutierten über die Ereignisse des Abends und wie sie das Bild von sich selbst, das die Demonstranten gemalt hatten, nicht wiedererkannten. Bret Weinstein sagte zu mir: "Der Mob kämpft gegen eine Fiktion, die er selbst geschaffen hat."
Parallelen zum Umgang des Mobs mit Männerrechtlern und Feminismuskritikern ("Antifeministen") sind offenkundig.
4. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir:
Lieber Arne,
ich möchte auf einen Beitrag auf emma.de aufmerksam machen, in dem eine Fernsehkommissarin sich zu MeToo äußert. Meines Erachtens entblättert sich darin so etwas wie eine latente Motivation dieser Bewegung, die sich auch psychodynamisch verstehen lässt. Die Schauspielerin, Frau Tabatabai, reiht einige Klagen aneinander: zunächst die über männliche Dominanz und Übergriffigkeit im Allgemeinen, dann über Journalisten, die immer Opfernarrative hören bzw. verwerten wollten; ferner klagt sie darüber, dass "ich ich nun mal keine (solche Opfer-) Geschichte habe". Das Klagelied setzt sich fort:" Aber im Film, da sind die Frauen meistes nur die Geliebte von, die Freundin von oder die Frau von. Und ab 35 verschwinden sie entweder ganz von der Bildfläche – oder sie sind die Mutter von." Schließlich fordert sie eine Quote für Kameraleute, Produzenten und Regisseure.
Sie leitet also einen Opferstatus aus dem Fehlen einer öffentlichkeitswirksam verwertbaren tatsächlichen Viktimisierung her und beweint den Umstand, dass sie mit dem Schmelz der Jugend nicht mehr konkurruieren kann, weil er bei ihr ab ist. "Täter" sind hier aber die Jahre, in die sie gekommen ist, doch Anklage wird natütlich gegen das Patriarchat erhoben. Ziel? Die eigene materielle Absicherung über Quoten und (womöglich) die Verarbeitung persönlicher Konflikte und der Konkurrenz unter Frauen?
Ein anderer Leser schreibt mir zu meinem Hinweis auf die SWR2-Wissen-Sendung Jungs in der Schule: Das benachteiligte Geschlecht.
Eigentlich im Tenor zu begrüßen. Jedoch mitten drin, nachdem die richtigen Befunde vorgetragen worden sind, wonach Jungs die Verlierer der Koedukation sind, kommt dann die rhetorische Frage:
"Denn früher oder später schrumpft der Vorsprung der Mädchen. Und spätestens zum Ende des Studiums sind die Jungs wieder da, dann bereit ins Berufsleben einzusteigen und gegebenenfalls Führungspositionen zu übernehmen. Kann man da überhaupt noch von Bildungsverlierern sprechen, wenn die überwiegende Zahl der Chefs noch immer Männer sind?"
Ja, es kann sein, dass Jungs später zahlreicher in den Spitzenpositionen vertreten sind. Männer sind bekanntlich zu größeren Opfern bereit, um diese Ziele zu erreichen.
Was allerdings unter den Tisch fällt, ist die Frage, was mit den Jungs geschieht, die an einem derart für sie ungeeigneten Schulsystem scheitern.
Der Trick ist wie immer der alte: Es wird immer nach oben geschaut, dafür werden aber die Verlierer unterschlagen. Denn die überwiegende Mehrheit von Männern hat keine Spitzenpositionen. Dafür profitiert unsere Gesellschaft im hohen Maße eben von jenen, die dann die gefährlichen, gesundheitsschädlichen, körperlich anstrengenden Arbeiten verrichten. Im hohen Maße profitieren eben Frauen von diesen Männern, die dann die Autobahnen und Straßen bauen, die Kanalisation warten etcetera.
Ein anderes Beispiel sind die LKW-Fahrer. Gerade jetzt bei dieser Kälte kann man sie vom Freitag Abend bis Montag früh zu Tausenden auf den Autobahnparkplätzen sehen. Da wird in der Fahrerkabine gekocht, geschlafen, die Waschmöglichkeiteten sind eingeschränkt.
Ab Montag früh rollen sie dann zu den Entladestationen, damit dann z.B. die DM-Märkte den Nachschub bekommen. Wer einmal ab 13.00 in einem solchen Markt gewesen ist, der findet dort Scharen von Schulmädchen, die schon in ganz jungen Jahren die Regale belagern auf der Suche nach passenden Produkten.
Wenn diese nicht so super gepflegten Männer dann die Entladestationen anfahren, werden sie zudem oft noch von den Lagerleitern schikaniert. Die Mehrheit kommt aus Osteuropa. Es sind im großen und ganzen Umstände, die sich Frauen nie zumuten würden.
2012 hatten wir ca. 50.000 Schulabbrecher pro Jahr. 65% Jungs, Rest Mädchen. Dass Mädchen aufgrund der vielfältigen Programme später in fast jeder Lebensphase bessere Chancen haben, Krisen zu überstehen, beruflichen Wiedereinstieg zu finden, darüber wird in unserer Gesellschaft geschwiegen.
In meinem Landkreis gibt es eine vierseitige Brüschüre für Frauen und Mädchen. Sie ist voller Programme und Beratungsangebote. Ich habe mich nach einen Pendant für Jungs und Männer erkundigt und sah mich mit Unverständnis konfrontiert. Man schaute mich an, als wenn ich etwas Unanständiges gefragt hätte.
Diese ewige gebetsmühlenartige Ausrichtung auf Spitzenpositionen verdeckt die Tatsachen, dass Jungs und Männer im Ganzen zu den Verlieren gehören.
Positiv an der Sendung war, dass Birgit Gegier Steiner ausreichend zu Wort kam. Sie ist Leiterin der Scheffelschule Rielasingen-Worblingen und Autorin von "Artgerechte Haltung. Es ist Zeit für eine jungengerechte Erziehung". Wenn Sie sich aber das Kollegium ihrer Schule anschauen, dann sehen Sie den Normalzustand an deutschen Schulen.
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