Montag, August 31, 2015

WDR stellt "Hart-aber-fair"-Gendertalk wieder ins Netz

Die Kritik an der Selbstzensur des WDR auf Druck der feministischen Lobby nahm und nahm nicht ab. Heute zum Beispiel legte das Hamburger Abendblatt noch einmal nach, wo Matthias Iken befand:

Im Gender-Streit (...) schlüpft eine Partei zugleich in die Rolle des Schiedsrichters und ruft: "Unseriös, einseitig, völlig überzogen!" Die Gender-Apologeten diskutieren erst mit und senken anschließend den Finger. Wenn die Sendung ihnen nicht passt, muss eben noch einmal diskutiert werden – bis das Ergebnis gefällt. Man stelle sich vor, die katholische Kirche hätte Ähnliches im Talkshow-Streit um den ehemaligen Limburger Bischof Tebartz-van Elst versucht. Oder die politischen Parteien hätten jemals nach einer Talkshow Protest eingelegt und eine "seriöse" Neuauflage gefordert.

(...) Der WDR hat sich bis auf die Knochen blamiert und blamiert sich weiter. Man darf gespannt sein, ob alle Gesprächsteilnehmer aus dem März im September ihre Sätze wiederholen dürfen. Und wenn ja? Wie reagieren dann die Gleichstellungsbeauftragten? Sie kritisierten ja schon im März die Auswahl der Gäste. Muss Plasberg vor der Neuauflage dem Frauenrat seine "manipulativen" Fragen vorlegen?


Angesichts des vernichtenden Urteils der Öffentlichkeit, hat sich der WDR nun dazu durchgerungen, die zurückgezogene Sendung wieder online zu stellen:

"Die heftigen Reaktionen zeigen im Rückblick, dass die Entscheidung nicht richtig war", sagte WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn laut einer Mitteilung des Senders. Auch dessen Fernseh-Chefredakteurin Sonia Mikich nannte die Löschung des 75-minütigen Beitrags demnach einen Fehler.


Die Frankfurter Allgemeine kommentiert:

Langsam kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass beim WDR Satire nicht Bestandteil des Programms, sondern Maxime allen Handelns ist (...). Als schnörkellos wird man das Verhalten des Senders in dieser Frage wohl kaum bezeichnen können. Er wirkt vielmehr willenlos und getrieben: Getrieben zuerst von der Kritik an der Sendung, dann von der Kritik an der Streichung der Sendung aus der Mediathek.


Schönenborn erklärte auch, dass aus seiner Entscheidung der Eindruck entstehen konnte, er sei vor Lobbygruppen eingeknickt, habe er sich nicht vorstellen können.

Vermischtes vom 31. August 2015

Lucas Schoppe analysiert, wie Marion Detjen in der ZEIT versehentlich den Fachbereich Genderstudien niedermacht, den sie eigentlich verteidigen wollte.

Vaterschaftsbetrug ist ein nationales Problem und fordert zahlreiche Opfer befindet Diane Diamond in einer US-amerikanischen Zeitung. (Hierzulande wird dieses Problem vor allem von Max Kuckucksvater angegangen.)

Die New York Post wundert sich darüber, dass es für die Protagonisten einer Kampagne gegen sexuelle Gewalt an Unis überhaupt keine Rolle spielt, dass sich die Statistiken, die hier ein vermeintlich riesiges Problem erkannten, als falsch herausstellten.

Kann man jemandem, der fest an männerfeindliche Falschbehauptungen glaubt, vermitteln, dass diese Behauptungen mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben? Lionel Young berichtet von einer überraschend positiv verlaufenen Auseinandersetzung mit einem Psychologen.

Sonntag, August 30, 2015

Großbritannien: Bis in ihre vierziger Jahre hinein verdienen Frauen mehr als Männer

Twenty-something women have earned more than men in the same age group for the past decade. Now, in a further sign that the gender pay gap is retreating, the figures show that for the first time women in their 30s are also paid more than their male contemporaries.

(...) The ONS figures were supplemented by a survey by the Press Association news agency, which said that in 2013 a woman aged between 22 and 29 typically earned £1,111 more than a male rival.

Feminist campaigners said companies should close the pay gap at older ages by offering senior jobs to part-time or job-share managers.

Sam Smethers, of the Fawcett Society, said: "Sadly the opposite is true. Once you get to a certain level it is a full-time role, which excludes many women from roles they would be perfectly capable of doing."

(...) But Patricia Morgan, an author and researcher on the family, said: "If the pay gap in the 20s and 30s was the other way around there would be bucketloads of experts jumping up and down demanding that we act to address this dreadful inequality. No-one seems to worry about being unfair to men."


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Vermischtes vom 30. August 2015

Wenn es nach unseren Leitmedien geht, zählt bei der Betrachtung von Männern nur die radikalfeministische Perspektive: Die Tagesschau demonstriert, dass sie der Süddeutschen Zeitung in Sachen einseitigem Sexismus immer noch eins über ist und berichtet über die Masculinities Studies des männerfeindlichen Demagogen Michael Kimmel, ohne die älteren Male Studies, die Männer neutral bis wohlwollend untersuchen, auch nur zu erwähnen. Immerhin macht Kai Clement durch seinen Bericht unfreiwillig deutlich, wie problematisch Kimmels Zugang ist, der Männlichkeit vor allem negativ wahrnimmt:

Männlichkeit und Kriminalität in Russland, männliche Privilegien an Eliteschulen, der Männlichkeitsstatus bei Doppelverdiener-Paaren – die Liste ist lang. Gerade erst war das Zentrum an der ersten Internationalen Fachkonferenz mit 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern – darunter auch die Frauenorganisation der Vereinten Nationen - im Roosevelt Hotel in New York beteiligt.

"Es wäre auch absolut möglich, unseren Abschluss innerhalb der Gender-Studien anzubieten – und sich dabei auf Männlichkeitsstudien zu spezialisieren", sagt Kimmel. "Aber ich glaube, ein spezielles Master Programm wird dem Gebiet mehr Gewicht verleihen – als einem sich entwickelnden Feld innerhalb der Gender-Studien."

(...) Cliff Leek studiert ebenfalls bei Kimmel. Er sagt: natürlich brauchen wir dieses Feld. Er habe schon lange auf dem Gebiet sexueller Gewaltprävention gearbeitet. Auch das sei ein zentrales Thema für die Männlichkeitsforscher. Zuletzt hat Vergewaltigung an Universitäten die Diskussion in den USA bestimmt. Extremwerte mancher US-Studien gehen davon aus, dass bis zu jede dritte Frau Opfer sexueller Gewalt an Universitäten wird.


Den Kimmel-Jüngern scheint nicht einmal der Gedanke zu kommen, wie "Frauenstudien" aussehen würden, wenn sie von einem ähnlich abwertenden Frauenbild geprägt wären.

Die Leserkommentare unter dem Beitrag sind kontrovers. Einige Beispiele:

Tatsächlich ist aber "Männlichkeit" in einer aufgeklärten, multikulturellen, intersexuellen Gesellschaft längst überholt. Wozu braucht man ein Geschlecht? Wir sind alle Menschen und Menschinnen, die ihr gefühltes Geschlecht frei ausleben können sollten! Hier die sogenannte "Männlichkeit", mit ihren prägenden Fehlbildern - testosterongesteuerte Militärs, brauner Macho-Mob, schmerbäuchige Stammtischbesucher mit schlüpfrigen frauenfeindlichen Witzen - zu erforschen, bewirkt das genaue Gegenteil!


Ich lese das jetzt immer und immer wieder. Gewisse Studien – obwohl grundfalsch –, werden immer wieder an Amerikanischen Universitaeten zitiert. Da wird Feministen (der dritten Generation) davon gesprochen, dass man den Jungen und Maennern beibringen muss, nicht zu vergewaltigen. Sexuelle Gewalt sei etwas, was man fast nur von der Maskulinen Seite ausgeht. Maskulin, das ist etwas negativ behaftetes, negativ beleuchtetes in Amerikanischen Universitaeten. Wer dort sein Doktorat in den sogenannten "Gender Studies" macht, wird mit viel verfaelschter Information beladen. Deswegen ist es auch in diesem Artikel wichtig, darauf hinzuweisen! Bitte, liebe Kommentatoren -- nehmt euch ein wenig Zeit. Sucht bitte (weil das einfacher geht) nach den Video Blogs der bekannten Feministin Christina Hoff Sommers. Wenn sie auf einem Amerkanischen Campus eine Rede haelt, wird in der Regel versucht, sie mundtut zu machen. Sucht nach den Video Blogs von Professori Janice Fiamengo. Informiert euch, bitte.


Michael Kimmel ist der international bekannteste Radikalfeminist. Er wird von einer inbrünstigen Verachtung von allem Männlichen getrieben. Bei einem von ihm gestalteten Studiengang über Männer wird nur gelehrt werden, wie schlimm die Männer sind, wie man ihnen die "rape culture" und die täglichen Verbrechen abgewöhnen und wie man sie zu überzeugten Feministen umerziehen könnte. Nein, danke! Die Gender Studies werden ja sowieso massiv wegen ihrer ideologischen Voreingenommenheit und ihrer Unwissenschaftlichkeit kritisiert. Auf einen Kimmel-Studiengang wird das doppelt zutreffen.


Dass in den Kommentaren mehrfach Akif Pirincci erwähnt wird, ist keine Überraschung. Dessen nächstes Buch wird mit Sicherheit wieder ein Bestseller werden. Extremistische Ideologen wie Kimmel auf der einen Seite fördern fast zwangsläufig ebenso extreme Figuren auf der Gegenseite zutage. Kimmel und Pirincci könnten sich genauso gut zum Ende jedes Jahres zusammensetzen und die Beute teilen.

Weitere internationale News:

Schweiz: Verlieren Väter Sorgerecht an Mütter? titelt Der Bund anlässlich eines hoch umstrittenen Urteils des Bundesgerichts.

Australien: Gegen die GamerGate-Veranstaltung in Melbourne gab es inzwischen die obligatorische Bombendrohung. Vermutlich bald gefolgt von Artikeln der Qualitätsmedien darüber, wie gemein die GamerGate-Mafia den braven Feministinnen zusetzt.

Großbritannien: Jeremy Corbyn, einer der Köpfe der Labour Party, fordert Wagons, die ausschließlich für Frauen reserviert sind. Damit soll eine Praktik wiederbelebt werden, die es in Großbritannien bis 1977 fast 100 Jahre lang gab und in Ägypten und Indien heute noch existiert.

Indien: Die Times of India zitiert einen höheren Polizeibeamten und einen renommierten Rechtsanwalt, denen zufolge fast die Hälfte der angezeigten Vergewaltigungen Falschbeschuldigungen sind.

Ägypten: Eine ungewöhnliche Kampagne gegen sexuelle Belästigung führt zu hitzigen Kontroversen:

Naggar explained that the campaign’s name has attracted attention. "This campaign is different. [Other] anti-harassment campaigns only dealt with women being attacked, but we protect both sides. It is neither right for men to look down on women, nor is it right for women to see [all] men as harassers. The campaign promotes the idea of women respecting men and the customs of our conservative society," he noted.

(...) Naggar said he rejects all excuses for harassment. At the same time, however, he disapproves of girls wearing revealing clothes, especially in public places, out of respect for social customs. He noted that this was his group’s first experience in activism, and he and the others had not participated in awareness and anti-harassment campaigns previously.

"We met with Col. Manal Loutfi, head of the Department to Follow-up Violent Crimes Against Women in the Ministry of Interior, who lectured us about how we could benefit from previous experiences to fight harassment," he noted.

"We are carrying on with the steps to make [this campaign] an official one, which entails having an official headquarters and a registration number. We tried communicating with other anti-harassment campaigns, asking for help and coordination, but they turned us down," he added.

(...) Ghadir Ahmad, a freelance researcher in women and gender studies and the founder of the Facebook page "Thawrat al-Banat" (Girls’ Revolution), told Al-Monitor, "This campaign has received broad acclaim in Egyptian society, which believes harassment is okay and actually justifies it."

She said she regrets that "The Ministry of Interior, and the Department to Follow-up Violent Crimes Against Women in particular, did not take any escalatory measures against the campaign," adding, "The campaign should be held accountable before the law for libel and incitement of violence. It is trying to look as if it is fighting harassment, but it is actually justifying it."

(...) On the reasons that led to the emergence of such campaigns, Fouad al-Saeed, a researcher with the National Center for Social and Criminological Research, told Al-Monitor, "There are several reasons. The first is that the public feels that the January 25 Revolution failed to bring about social changes by imposing values on youths and adults of all social classes. The second reason is that a large segment of the youth feels a sense of injustice in holding men alone responsible for harassment, especially since they are unable to get married in light of the hard living conditions. The third reason is that some official apparatuses support such campaigns to distract society from more important issues," a reference to the delayed parliamentary elections, the rising prices of basic commodities and social injustice.

Samstag, August 29, 2015

"Diese Linken müssen so stolz auf sich sein"

Die Anliegen von Männern würden vor allem in sich als progressiv verstehenden Medien kontinuierlich ausgeblendet, berichtete vor einigen Tagen die Traumaforscherin und Therapeutin Laurie A. Couture. Ich habe das als Aufhänger eines neuen Artikels für den "Freitag" verwendet, in dem ich auch die jüngsten Attacken in diesem Blatt auf die Männerrechtsbewegung eingehe.

DER SPIEGEL: "Manuela Schwesigs männerfeindlicher Feminismus ist eine Inszenierung"

Im aktuellen SPIEGEL untersucht Ann-Katrin Müller, wie wirkungsvoll aber realitätsfern sich Frauenministerin Manuela Schwesig (SPD) inszeniert. (Online steht der Artikel leider nur im Anriss.) Ein Auszug:

Schwesig, die Vorreiterin im Kampf der Geschlechter, Schwesig, die Kämpferin gegen Frauenfeindlichkeit, gegen die altbackenen Vorstellungen einer Riege grauer Herren. Sie erzählt die Geschichte von der hartnäckigen jungen Frau, die sich nach oben gekämpft hat, gegen alle Klischees vom blonden Dummchen. Sie spielt auf der Klaviatur der weiblichen Solidarität. Sie spricht von Widerständen, die sie überwindet, und zwar nicht nur als Sozialdemokratin gegen konservative Ideologien, sondern vor allem als Frau gegen die Übermacht der Männer. Es ist eine schöne Geschichte. Wahr ist sie nicht. Manuela Schwesig ist von Männern vor allem gefördert worden.

(...) In ihrem Kampf schreckt Schwesig auch vor gängigen Geschlechterklischees nicht zurück. Sie lässt kaum eine Gelegenheit aus, um Seitenhiebe gegen Männer auszuteilen. Und das, obwohl sie gleichzeitig dafür wirbt, Gleichberechtigung gemeinsam mit den Männern erreichen zu wollen, ohne Schubladendenken. (...) Doch Schwesigs männerfeindlicher Feminismus ist vor allem eine Inszenierung. (...) Je nach Publikum dosiert die Ministerin ihre feministischen Töne. Je mehr Frauen im Raum sind, desto kämpferischer wird Schwesig, desto aggressiver zieht sie über Männer her. (...) Je weniger Männer anwesend sind, desto mehr beschwört sie das Bild, dass die Welt besser wäre, wenn die Frauen das Sagen hätten. "Wir sind schlauer und behalten meistens recht", sagt sie dann. Oder dass Frauen sich auch mal still verstehen, während "Männer immer schwadronieren, wie toll sie sind". Dass mehr Frauen im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn vielleicht dazu führen würden, dass die Bahn pünktlicher werde. Und die Griechenlandkrise viel schneller gelöst wäre, wenn nicht Männer wie Schäuble und Varoufakis das Sagen hätten. Wenn mehr Männer im Publikum sitzen oder sie es für weniger genderbewusst hält, ändert sie die Tonlage. Dann werden die Männer immer moderner, und die Frauenquote ist eine Geschlechterquote. (...) Gleichberechtigung, sagt sie, werde nur mit den Männern gelingen, nicht gegen sie.


Leider ist nicht nachzuvollziehen, wie Ann-Katrin Müller auf den Gedanken kommt, dass Schwesigs Männerhass eine Inszenierung sei, nur weil sich die Ministerin in Anwesenheit männlicher Wähler gemäßigt gibt. Welches der beiden Gesichter von Schwesig ist das echte? Ein starkes Indiz: Auf den Offenen Brief von einem halben Dutzend geschlechterpolitischer Initiativen an Schwesig, mit der drigenden Aufforderung für den geplanten Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung auch Männer mit ins Boot zu holen, statt wie bisher nur Vertreter des feministischen Lagers, fehlt auch zweieinhalb Monate später jegliche Reaktion.

Vermischtes vom 29. August 2015

Unter den 71 Toten in einem Lkw in Österreich sind acht Frauen und vier Kinder. So heißt es in einem Teaser der ZEIT. Muss ich nicht mehr kommentieren, oder?

Bei der Kontroverse zwischen zweien konkurrierenden Fachbereichen von Männlichkeitsforschung – den unter anderem von Dr. Edward M. Stephens betriebenen Male Studies und den feministisch geprägten Masculinities Studies des männerfeindlichen Demagogen Michael Kimmel – stellt sich die ebenfalls feministisch geprägte Süddeutsche Zeitung selbstverständlich auf die Seite Kimmels und spricht ansonsten von "Zickenkriegen". Denn wenn ein Journalist der Süddeutschen mangels Lust zur Recherche nicht in der Lage ist, ein Thema zu durchdringen, kann dieses Thema wohl nur komplett albern sein. Immerhin hat der Artikel von Johannes Böhme die passende Überschrift: "Schön doof".

Im aktuellen SPIEGEL analysiert Ralf Neukirch, inwiefern Männern auf der Suche nach einem neuen Rollenverständnis vor allem Frauen im Weg stehen, die den modernen Mann nur in der Theorie attraktiv finden. Ein Auszug des Artikels, von dem nur die Überschrift online steht:

Nahezu drei Viertel der Befragten erwarten laut Allmendingers Untersuchungen, dass der Mann Geld verdient, und zwar nicht ein bisschen, sondern viel. Es scheint zu stimmen, was der britische Telegraph bündig, aber wenig geschlechtersensibel formuliert hat: "Was Frauen wirklich wollen: einen reichen Mann heiraten." Das bringt den Mann in eine schwierige Situation. Eigentlich soll er sich von der Idee verabschieden, seine Stellung in der Familie werde über das Einkommen definiert. Schließlich befinden wir uns mitten in einer "Krise der männlichen Identität und der politischen Strukturen, die auf dem Mann als Haupternährer beruhen", wie der Kölner Politologe Thomas Gesterkamp sagt. Andererseits erwartet die Frau, dass das Portemonnaie voll ist, wenn er nach Hause kommt. (...) Es gibt wenige Jobs, mit denen sich viel Geld verdienen lässt und die genug Zeit lassen, um den Sohn nachmittags zum Geigenunterricht und die Tochter zum Fußball zu bringen. Vermutlich hängen deshalb viele Männer noch immer auf ihrer Vollzeitstelle herum, statt Teilzeitjobs im Dienstleistungssektor anzunehmen, die ihnen auf Boys’ Days schmackhaft gemacht werden sollen.

(..) Was heißt das alles? Wer als Mann Ruhe sucht und Sex für überschätzt hält, der wird mit einem neuen Rollenverständnis zu den Gewinnern zählen. Alle anderen sollten damit noch warten. Die Frauen können sich in der Zwischenzeit überlegen, was sie vom Mann wirklich wollen.


Dazu passt das Ergebnis einer neuen Studie: Frauen verbinden Geld vor allem mit Liebe, Männer mit Freiheit.

Rape Culture: Gibt es nicht! stellt Ella Whelan im Magazin Novo klar. Ein Auszug:

Es ist leicht zu erkennen, warum die zweifelhaften Ideen moderner Feministen nicht hinterfragt werden. Wenn man nur versucht, die Idee einer Vergewaltigungskultur auseinanderzunehmen, dann wird man sofort als Vergewaltigungsunterstützer bezeichnet – oder schlimmer noch, als Männerrechtsaktivist. Die Kritik an dieser neuen Orthodoxie trifft auf beinahe dasselbe Maß an Gift und Galle wie die Ablehnung des Feminismus. Diese Streitlust zeigt nur auf, wie leer der neue Feminismus ist. Er besteht lediglich aus Hashtags und T-Shirt-Slogans. Diese neue Welle des Feminismus, über die alle reden, hat keine zusammenhängenden Ideen oder Forderungen hervorgebracht. Sie wird nur durch das gemeinsame Frauenbild von ausgenutzten Opfern zusammengehalten, die unbedingt eine gegenseitige, pseudo-revolutionäre Twitter-Solidarität brauchen.


Wirklichkeitsfremde Hysterie und Alarmismus wird aber auch dem konservativen Journalisten Roland Tichy vorgeworfen, der dieser Tage die Ausmistung alter Bibliotheksbestände als Bücherverbrennung im "Genderland" anprangerte – was die Historikerin, Politikwissenschaftlerin und Journalistin Wibke Schmidt auf seine Realitätsnähe überprüfte und dabei erbarmungslos zerpflückte. Wibke Schmidt erwähnt in ihrem Text auch das Blog "Kritische Wissenschaft" (Sciencefiles), das ähnlich wie Tichy von einem "Büchervernichtungslager" mit Parallelen zum Nationalsozialismus spricht:

Die antifeministische Seite sciencefiles.org dachte Tichys Analogie zwischen den Nazis von früher und den vermeintlichen PC-Ideologen von heute noch einen Schritt weiter und setzte den Umgang mit "Anti-Politischkorrekten" mit der Judenverfolgung im Dritten Reich gleich.


Parallelen zum Nationalsozialismus sieht auch Karsten Mende aus der Fraktion der "Nicht-Feministen".

Vorwürfe, in bizarrer Weise übers Ziel hinauszuschießen, macht die Washington Post Hillary Clinton: Die gibt im Wahlkampf sozusagen den Donald Trump der Demokratischen Partei und erklärt die konkurrierenden Republikaner zu Terroristen, wenn es um Frauenanliegen geht.

Bizarr alarmistisch ist auch eine neue Statistik, auf die prompt die feministisch geprägte New York Times ansprang: Dass Frauen am Arbeitsplatz ermordet würden, sei "üblich" ("common"). Das liberale Magazin Reason hat sich die Zahlen genauer angesehen und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen:

As many, many people have since pointed out, these claims almost seem engineered to cause maximal hysteria by leaving readers with an utterly incorrect impression of the facts.

In 2013, according to the Bureau of Labor Statistics, the rate of workplace fatalities was 3.2 per 100,000 full-time equivalent workers. Just 397 of those were homicides — meaning about 0.00029 percent of the workforce were murdered while on the job. Does that sound like an incidence rate that could accurately be described as "incredibly common"? Methinks not, personally.

(...) Nor were women more likely than men to be murdered on the job, though you could be forgiven for thinking otherwise based on the recent coverage. To stick with numbers from 2013, per The Washington Post, 341 men and 67 women were victims of workplace homicide. In other words, men made up 83.5 percent of all workplace murders that year — an overwhelming majority. (...) In fact, there were more men murdered at work in 2013 (341) than there were women who died at work of any cause at all (321).

As Joel Best, a professor at the University of Delaware and the author of the bestseller Damned Lies and Statistics, puts it, Keating's claim isn't false, but "it isn't terribly interesting," either. "Obviously men have many more workplace fatalities, because generally they do more dangerous work," he says. Women "almost have no opportunities to walk off a beam."


Eine Möglichkeit, mit Hysterie umzugehen, ist natürlich immer die hemmungslose Verarsche. Satirisch reagiert etwa der britische Spectator auf einen Beitrag des feministisch geprägten Guardian zum Thema sexuelle Belästigung: I'm utterly sickended by this story of a man trying to talk to a woman on a train.

Fast täglich gibt es derzeit eine neue Kuriosität über US-amerikanische Universitäten zu berichten. Heute: Die Universität Tennessee regt ihre Studenten an, auf die Worte "he" und "she" zu verzichten und stattdessen "xe", "zir" und "xyr" benutzen. Nachdem dieser Vorstoß kritisiert wurde, erklärte die Universität, die neue Sprechweise sei keineswegs verpflichtend gemeint.

Zuletzt wieder ein Blick nach Asien: Pakistan hat das Problem, dass 70 Prozent aller Medizinstudenten weiblich sind, aber die meisten davon nicht als Ärztin arbeiten, sondern nur ihre Chancen auf einen Ehemann verbessern möchten. Jetzt ist eine Männerquote an den Hochschulen im Gespräch, was natürlich für Empörung in den Medien sorgt. Und in Indien tut die Schauspielerin Sonakshi Sinha etwas, was in Deutschland undenkbar wäre: Sie bittet um Verzeihung dafür, an einem Twitter-Mob gegen einen Mann teilgenommen zu haben, der offenbar fälschlich der sexuellen Belästigung beschuldigt wurde.

Wir sollten vielleicht aufhören, wegen jedem Scheißdreck in Rage zu geraten, schreibt die Indian Times zu solchen Kontroversen und merkt an:

Somehow, a witch hunt, when applied to men, does not make feminists angry at all.

Freitag, August 28, 2015

Wirtschaftswoche beklagt Mangel von Respekt und Toleranz im Gender-Lager

Vielleicht war die Zensur der "Hart-aber-fair"-Talkrunde das Beste, was einer Genderdebatte passieren konnte, damit sie auch in den Leitmedien den Begriff "Debatte" verdient und nicht nur eine Seite zu Wort kommt. So kommentiert in der Wirtschaftswoche aktuell Hans Peter Klein:

Respekt und Toleranz scheinen (...) gerade nicht zu den herausragenden Eigenschaften der VertreterInnen der Gender-Studies zu gehören. Sie glauben, dass nur sie sich im Besitze der einzigen Wahrheit befänden und können es nicht verstehen, dass nicht alle so denken wie sie. Selbstverständlich beanspruchen sie auch das Recht, für alle Frauen zu sprechen. Es ist kaum anzunehmen, dass sich die Mehrheit der Frauen, insbesondere der jüngeren Generationen, mit diesen feministischen Thesen aus den Siebzigerjahren auch nur annähernd identifiziert.


Um zu zeigen, dass die Plasberg-Zensur kein Einzelfall ist, beichtet Klein, wie der Humanistische Pressedienst einen genderkritischen Artikel des Biologen Professor Ulrich Kutschera verschwinden ließ, und findet es

mehr als erstaunlich ist, wie neuerdings Minoritäten, die selbst an den Universitäten deutlich unter 0,1 Prozent der professoralen Belegschaft ausmachen, einen derartigen Einfluss auf alle Fachbereiche nehmen können.


Das bemerkenswerte Selbstbewusstsein des Gender-Lagers skizziert Klein so:

Sucht man nach den Vorgaben der Gender-Studies für die einzelnen Fächer, so wird man in den Gender-Curricula für Bachelor- und Master-Studiengänge im Netzwerk der Frauen- und Geschlechterforschung NRW schnell fündig. In "Vorschlägen zur Integration von Lehrinhalten der Genderforschung" werden die verbindlich zu thematisierenden Inhalte in insgesamt 54 Studienfächern (!) ausführlich dargestellt. Die "Lehrinhalte der Geschlechterforschung" wurden für das Fach Biologie von fünf "Gender-Expertinnen" erstellt – alle ohne Lehr- oder Forschungsexpertise in den Biowissenschaften!

Bei derartigem Selbstbewusstsein ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, wie hier in fremdem Terrain auf allerdünnstem Eis die wissenschaftlichen Grundlagen der Biologie als "vermeintlich" – also irrtümlich angenommenen – ausgewiesen werden.


Hier findet man den vollständigen Artikel. Ins selbe Horn stößt zeitgleich auch die Rheinische Post:

Was zunehmend unangenehm auffällt, sind teilweise rabiate Reaktionen in den so genannten sozialen Netzwerken (Sollte man diese manchmal nicht besser "asoziale Netzwerke" nennen?), sobald sich jemand beherzt gegen die Gender-Theorie stellt, sie vielleicht gar veräppelt als törichten US-Import. (...) Die allzeit sprungbereiten "Shitstorm"-Produzenten lauern darauf, missliebige Meinungen verächtlich zu machen, sobald jemand wagt, sich gegen etwas zu positionieren, was einer meist bloß eingebildeten Mehrheit als der letzte Schrei der Gesellschaftspolitik vorkommt.

Vermischtes vom 28. August 2015

Selbst die Zeit – genauer: Josef Joffe – äußert sich kritisch zur eilfertigen Selbstzensur des WDR auf Druck der feministischen Lobby:

Die Unterdrückung kommt von Minderheiten, die sich besser organisieren und artikulieren können, als es die amorphe Mehrheit kann. Nur vordergründig geht es um den Wertestreit, das Lebenselixier einer freien Gesellschaft, sondern um die Machtprobe: Wer kann mit Sprechverboten die Deutungshoheit durchsetzen, um für die Klientel Status und Ressourcen an sich zu ziehen?

Es wird aber noch ärger. Jetzt muss der Ketzer auch noch öffentlich Abbitte & Buße leisten, just wie in der maoistischen Selbstkritik, wo der Delinquent mit dem Kniefall das Orwellsche "Gutdenk" des Kollektivs bekräftigt. Plasberg muss nun abermals über Gendergerechtigkeit talken. Bis die Entrüstet-euch-Brigade Ruhe gibt.


Der Blogger Hadmut Danisch kommentiert den "Zeit"-Artikel so:

Schreibt ausgerechnet die Zeitung, die normalerweise jegliche Kritik an Feminismus unter Leserkommentaren blockiert. Da fragt man sich, ob es Einsicht in eine Fehlentwicklung war, oder nur Schadensbegrenzung nach einem klebrigen PR-Gau, den man nicht am Kittel hängen haben mag.


("Jegliche" Kritik dürfte eine rhetorische Zuspitzung sein. Sagen wir: sehr viel Kritik.)

Danisch befindet zudem:

Und warum beschwert man sich, die Sendung wäre falsch besetzt worden? Immerhin wird Anne Wizorek trotz fehlender Kenntnisse und Befähigung von SPD und Grünen ständig auf Podien und vor die Kamera gezerrt und honoriert. Da kann man nur sagen "Selbst schuld!", wenn man den Feminismus an seinem Ausstellungsstück beurteilt. Vielleicht ist es aber auch einfach nur die Krise, dass auch niemand besseren als Wizorek hat.


Im Zusammenhang sowohl mit der WDR-Selbstzensur als auch mit Anne Wizorek schreibt die Neue Zürcher Zeitung inzwischen von "Facepalm-Feminismus".

Weitere News:

Der britische Telegraph fragt, warum Begriffe mit dem Morphem "Man" als Vorsilbe neuerdings immer etwas Abwertendes bezeichnen, also etwa in "Manspreading, "Mansplaining", "Man-flu" und so weiter.

Feminismus und die Unschuldsvermutung vertragen sich offebar einfach nicht miteinander. Eine Studentin der Universität Ohio ist dazu übergegangen, jeden Mann, der sexueller Gewalt beschuldigt wurde, namentlich auf Twitter bloßzustellen:

Baker is saying that "whether he did it or not" is not important, because accusing a man of rape "probably won’t ruin their life."


Aber wie sollen Feministinnen auch auf den Gedanken kommen, dass das, was sie tun, in ethischer Hinsicht falsch ist, wenn Politik und Medien sie beständig feiern und ihre Kritiker als Monster darstellen?

Diese Woche beschäftigt sich der UN-Sicherheitsrat erstmals mit einer bisher unbeachteten, von der ISIS verfolgten Gruppe von Menschen: Homosexuellen. Augenzeugen zufolge werden schwule Männer von Hausdächern gestoßen, gesteinigt und enthauptet. N-tv berichtet.

Und einer neuen Studie zufolge werden in Südafrika Jungen, sich nicht beschneiden lassen möchten, kontinuierlich schikaniert und gemobbt.

Donnerstag, August 27, 2015

"Hart aber fair": Auch Remake des Gendertalks führt zu Kritik

Auch gestern hat der Wirbel um die bizarren Programmentscheidungen des WDR nicht nachgelassen.

Der STERN schreibt in der Überschrift seines Beitrags von "Tugendterror". Carsten Heidböhmer befindet:

In der Diskussionsrunde haben Gäste Ansichten geäußert, die einigen Frauenverbänden nicht gepasst haben. Das geht natürlich nicht, dass jeder einfach seine Meinung äußern darf! (...) Was politisch nicht erwünscht ist, ob Meinung, Fakt oder bloß eine kritische Nachfrage, muss eliminiert werden. (...) Mehr noch: Damit der Zuschauer die politisch unerwünschte Sendung schnell vergisst, wird sie einfach noch einmal neu gedreht. Mit den gleichen Gästen. In der Hoffnung, dass sie beim zweiten Mal das Korrekte sagen. Und der Moderator die Sendung in die von den Frauenverbänden gewünschte Richtung lenkt.


Birgit Kelle kritisiert den Umgang des WDR mit Moderator Frank Plasberg:

"Ich finde es seltsam, wie der WDR mit einem seiner besten Moderatoren umgeht", sagte sie der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). "Das hat Frank Plasberg nicht verdient." Kelle (...) hat auch für die Sendung am 7. September zugesagt. "Ich hoffe, dass der Rundfunkrat diesmal zufrieden ist und wir nicht monatlich antanzen dürfen", sagte sie der Zeitung.


Für den Mediendienst kress.de stellt Jürgen Overkott fest:

Beschämend für den WDR ist allerdings, wie Rundfunkrat und Senderspitze mit dem politischen Druck umgegangen sind. (...) Rundfunkrat und Programmchef hätten ihrem Talker demonstrativ den Rücken stärken müssen. Die Pressefreiheit – schade, dass eine Binse aus aktuellem Anlass betont werden muss - ist ein hohes Gut, das nicht aus geschmäcklerischen Gründen geopfert werden darf. Gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss Unabhängigkeit gegen politische Beeinflussung zeigen – aus welcher Ecke auch immer. (...) Die Neuauflage des Gesprächs kann nur unfreiwilliges Polit-Kabarett sein.


Und auf den Seiten des Freitag spricht Christian Füller von "Zensur nach innen":

Diesmal allerdings haben die Bedenken gegen den WDR-Talker Metternich’sche Qualität. Das Thema „Deutschland im Gleichheitswahn?“ wurde nämlich gelöscht, fast wie bei den Karlsbader Beschlüssen, mit denen man einst die aufkommende demokratische Öffentlichkeit regulieren wollte. (...) Dass [Selbstzensur-Aktionen] nicht von einer äußeren Hoheit wie zu Anfang des 19. Jahrhunderts angeordnet werden, sondern durch Chefredakteure von innen im botmäßigen Gehorsam, macht die Sache nicht besser. Es ist ein Signal an Kollegen, bloß nicht zu frech zu werden.


Diversen Medienberichten zufolge ist übrigens die Teilnahme weder von Anton Hofreiter noch von Anne Wizorek an dem Remake des Gender-Talks gesichert. Zusagen liegen bislang offenbar nur von den drei Gender-Kritikern Kelle, Kubicki und Thomalla vor.

Vermischtes vom 27. August 2015

Das maskulistische Blog Alles Evolution lädt ein zur Strategiedebatte: Sollte die Männerbewegung statt auf eine grundsätzlich männerfreundlichere Gesellschaft lieber auf kleinere, erreichbarere Ziele hinarbeiten?

Der schwule Publizist David Berger (übrigens auch ein Genderama-Leser) berichtet über den jüngsten Vortrag von Birgit Kelle:

Die Erwartungen der Kelle-kritischen Teilnehmer, sie würde sich homophob äußern, wurden enttäuscht. (...) Dafür äußerte sie sich zu einer von einer Zuhörerin vorgeschlagenen Zusammenarbeit mit Muslimen: "Wenn muslimische Kräfte in diesem Land irgendwann was zu sagen haben, dann werden Katholiken für die Rechte von Homosexuellen auf die Straße gehen müssen." (...) Einer von ihnen, der beim Vortrag dabei war, zu gaystream.info: "Ich glaube das Kelle eher als so manchem Berufshomo, der mit seinem Engagement nur seinen Lebensunterhalt bestreitet. Wenn sich der Wind dreht, wird er das Lied dessen singen, dessen Brot er isst. Er wird auf den Straßen umher laufen und homophobe Parolen schreien - Kelle wird das nicht tun."


Der Berliner Tagesspiegel berichtet von Hetze bis hin zu Morddrohungen gegen Homosexuelle auf Facebook.

Der britische Telegraph fragt, warum Politiker immer noch nichts gegen den Gender-Gap zu Lasten von Männern an Universitäten unternehmen und erkennt eine vorherrschende feministische Mentalität als Ursache.

Teils zum Schmunzeln, teils zum Fremdschämen: In Österreichs feministischem Magazin Die Standard erklärt der Feminist Nils Pickert anlässlich des trendigen Twitter-Hashtags #ThingsFeministMenHaveSaidToMe, was diese dussligen männlichen Feministen immer noch alles falsch machen und wie es gefälligst wirklich geht.

Schlechte Nachrichten fürs feministische Lager: Das gelbe T-Shirt Burn Masculinity der Post-Punk- bzw. C86-Indiepop-Band The Spook School ist ausverkauft. Wenigstens steht das Video zum Song noch online. In den Kommentaren fragt prompt jemand, ob man auch "Femininity" verbrennen solle. Dieses Gespräch eskaliert zügig.

Zuletzt: Zum vielleicht ersten Mal in den Schulen der USA wurde ein Mädchen Opfer einer absurd hysterischen Alarmstimmung gegen selbst symbolische Ausdrucksformen von "Gewalt": Die Schülerin darf ihre Lunchbox mit der feministischen Ikone Wonder Woman nicht mehr in den Unterricht mitbringen. Wonder Woman wurde in den Heften der letzten beiden Jahre bekanntlich zur Göttin des Krieges befördert.

Mittwoch, August 26, 2015

Lesermail (Satire)

Mehrere Leser weisen mich heute darauf hin, dass ich diesem Spiegel-Online-Artikel Unrecht tue, wenn ich ihn für bare Münze nehme und behandele, wie wenn er aus dem Genderlager stammen würde:

"Gesellschaftsgefährdend unseriös" und "Rehabilitierung" werte ich als satirische Überzeichnung. Im Endeffekt deutet der Artikel nur an, dass eine Wiederholung der Sendung mit denselben Personen wie ein Nachsitzen für Kubicki, Thomalla und Kelle wirken muß. Da die Gästeauswahl ja als einseitig zusammengesetzt kritisiert wurde, kann der Frauenrat ja eigentlich nur zufriedengestellt werden, wenn die 3 Vertreter der Gegenposition entweder klein beigeben oder vorgeführt werden, damit das Resultat stimmt. Der Spiegel orakelt ja deshalb satirisch, dass die Sendung im Zweifelsfall so lange widerholt wird, bis das Ergebnis passt.


Auch zwei andere Leser schrieben mir, dass sie Spiegel-Online eine entsprechende Haltung zwar grundsätzlich auch zutrauen würden, hier aber "eben diese Arroganz der Gendernasen gut auf den Punkt" gebracht würde. Einer von beiden fügte hinzu:

Ich halte diesen Hinweis für wichtig, da das zarte Pflänzchen Maskulismus nicht wie die Gegenseite in der absolut humor- und damit realitätsbefreiten Zone enden darf. Mögen doch die verbliebenen Dumpfbacken auf wgvdl sich über sowas aufregen (und sich damit letztlich der Lächerlichkeit preisgeben) und sich gemeinsam mit den Genderistas und Genderisten verbissen im spaß- und dazu noch argumentbefreiten Dreckhaufen suhlen. Unsereiner sollte für derartige Beiträge wie den unter SPAM über die "Fernsehversager" die angebrachte Lockerheit aufbringen.

Gender-Talk: "Hart aber fair" lädt dieselben Gäste ein

Die ARD zieht Konsequenzen aus dem Zensur-Skandal: Es wird eine Neuauflage der umstrittenen Sendung von "Hart aber fair" geben. ARD-Moderator Frank Plasberg (58) will mit denselben Gästen zum selben Thema diskutieren! Der Termin steht bereits fest: Es ist der 7. September. (...) Außerdem wird eine der Beschwerdeführerinnen dabei sein.

(...) FDP-Vize Wolfgang Kubicki (63) weiß bereits, was er sagen wird: "Meine erste Frage in der Runde wird sein: Lieber Herr Plasberg, was darf ich sagen, ohne gleich wieder aus der Mediathek zu fliegen?"


Das berichtet heute die BILD.

Die Entscheidung dieselben Gäste noch einmal einzuladen, dürfte Kritiker der Sendung nicht glücklich machen – etwa das Neue Deutschland:

Dass im Ersten nicht der Philosoph mit Wissenschaftlern diskutiert, sondern ein Frank Plasberg mit Gästen wie dem wandelnden Altherrenwitz Wolfgang Kubicki "talkt", zeigt, wie weit sich die Programmverantwortlichen der Öffentlich-Rechtlichen in die Untiefen der Privaten begeben haben, wo die Inszenierung mehr zählt als der Inhalt.


Generell sind beim Neuen Deutschland die Rollen von Gut und Böse klar verteilt, was rhetorisch überdeutlich gemacht wird: Während Frauenverbände "die Sendung zu Recht heftig kritisierten", "schäumten" und "tobten" "rechtskonservative Kreise" gegen die jetzt vorgenommene Zensur.

Auch bei Spiegel-Online zählt das Genderlager selbstverständlich zur Elite, während seine Kritiker gemeingefährliche Dumpfbacken sind. Bei der Ankündigung, die Sendung zu wiederholen, habe Plasberg zunächst nämlich nicht erwähnt,

ob jene Personen, die in der vorangegangenen (...) Sendung zum Thema so gesellschaftsgefährdend unseriös auftraten, die Gelegenheit zur Rehabilitierung bekommen. Dürfen Sophia Thomalla und Wolfgang Kubicki zeigen, dass sie ihre Lektion gelernt und zu einer höheren Stufe der politischen Reife gefunden haben?


Es ist genau diese in nichts begründete Arroganz, die das Genderlager vielen Bürgern so extrem unsympathisch macht.

Die je nach Medium "polternden", "wetternden", "tobenden" oder "zeternden" angeblichen Rechtskonservativen, die Zensur keine tolle Sache finden, erhalten inzwischen Unterstützung durch den Medienrechtler Christoph Degenhart in der vermutlich ebenfalls schon neurechten Süddeutschen Zeitung: "Es wirft kein gutes Licht auf die ARD, dass man sich hier von einigen gesellschaftlichen Gruppierungen so beeinflussen lässt."

Die Löschung der Sendung und der dadurch offenbar eingetretene Streisand-Effekt sind heute auch Thema bei Alles Evolution.

Kanadische Presse: Deutsche Frauenparkplätze als institutionalisierter Sexismus

Frauenparkplätze führen in Deutschland zu der Debatte, ob diese Einrichtungen frauen- oder männerfeindlich seien. Das berichtet der kanadische Toronto Star. Ein Auszug:

Many people know that driving in Germany can be quite different from North America: There is no general speed limit on most motorways, for example. Perhaps more astonishing, however, is another distinctive feature: Many German parking lots are equipped with special spaces for women. In some regions of Germany, law forces parking lot owners to designate at least 30 per cent of their space specifically for women.

Those parking lots are bigger than usual, which is supposed to make it easier for women to maneuver their cars. Some Germans like the idea, but others call it a sexist way of implying that women are worse drivers than men. So, are parking spaces for women sexist?

Yes, but actually it’s discrimination against men, German tabloid newspaper Bild suggested in a recent article. “Are men really not allowed to park here?” asked the paper, which until recently featured a naked woman on its front page and is Germany’s best-selling publication.

Bild’s agitation is as a contortion of facts, according to the paper’s critics: If someone should feel offended by designated women’s parking spaces, it should be women.

(...) More recent police data suggests that the risks posed by dark German parking lots were exaggerated — nevertheless, women’s parking spaces are so deeply ingrained that few would dare to remove them.

"Today, nobody needs women’s parking lots anymore – especially not in the modern, lucid and well-lit shopping malls," reporter Werner Mathes argued in an op-ed for German weekly Stern. "In some Swiss cities, such as Zurich or Luzern, one has gotten rid of those spaces years ago, because parking lots are much brighter and better lit than in the past."

It’s not obligatory for women to use those spaces, and supporters refer to the fact that there are also designated men’s parking lots. However, those ‘male’ spaces are especially tiny and difficult to use – which could be perceived as sexist, as well, some argue.


Eine Unzahl breiter und günstig gelegener Parkplätze speziell für Frauen, und einige wenige engere Parkplätze speziell für Männer. Ja, da ist es schon schwer zu beurteilen, ob dieses Muster sexistisch zu Lasten von Frauen oder von Männern ist ...

Australien: Wie sich ein Politiker feministischen Harpyien entgegenstellt

Im australischen Daily Telegraph befasst sich Miranda Devine mit unserem Zeitalter des "Ohnmachts-Couch-Feminismus" und einem linken Politker, der sich auch von den übelsten Attacken aus diesem Lager nicht einschüchtern lässt:

We are under attack from the patriarchy, hostage to a rape culture, all at risk of domestic violence, held down by the glass ceiling, and not paid as much as men for equal work.

Pity none of this is true, and in fact women in Australia have more freedoms and equality than at any time in our history.

So when a brute alpha male like Mark Latham, the maverick former Labor leader, stomps through the cosy media consensus to slay these lies, the entire apparatus of victim feminism rises up against him.

He gives back twice as good as he gets, and so the professional offenderati who gathered at the Melbourne Writers’ Festival on Saturday to hear him talk got the vapours when he peppered his home truths with foul-mouthed aggression.

(...) The left feminist establishment views him as an affront. Men just have to cop being labelled misogynists, killers, rapists, perpetrators of domestic violence, without complaint.

If they retaliate they are insane and violent, and the vitriolic warrior women who have been baiting them suddenly become cowering victims of oppression, meek and fragile mothers trying to buy hot chocolates for their children.

Destroying Mark Latham is the symbolic triumph of grievance feminism over common sense and basic fairness. The double standards and hypocrisy are absurd.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Die Australian Labor Party, deren Vorsitzender Latham war, gehört der Sozialistischen Internationale an und stellte von 2007 bis 2013 die australische Regierung.

Vermischtes vom 26. August 2015

Während Anna Thalhammer in Österreichs "Presse" einen sexistischen Artikel zum Thema häusliche Gewalt untergebracht hat, der eben wegen diesem Sexismus diese Gewalt eher aufrechterhalten dürfte, statt bei ihrer Bewältigung zu helfen, fragt sich das Blog des linken Maskulismus, warum das deutsche Gewaltschutzgesetz ("Der Schläger geht, das Opfer bleibt") immer noch nicht auch zugunsten von männlichen Opfern angewendet wird.

Mit den jüngsten Sexismusvorwürfen gegen die Zeitschrift "Bravo" als Aufhänger hat die Sexualtherapeutin Dr. Beatrice Wagner, die damit auch auf ihr Buch zu diesem Thema aufmerksam macht, ihre Kollegen befragt, ob Flirten ohne die Aspekte, die Feministinnen als "sexistisch" abwerten, überhaupt funktioniert. Ein Auszug:

Männer wüssten oft nicht mehr, wie sie sich einer Frau nähern sollten, sagt die Psychotherapeutin Beate Kube aus Kempten, die sich auf Paar- und Sexualtherapie spezialisiert hat. "Sie befürchten, als übergriffig zu gelten, wenn sie auf eine Frau zugehen und ihr ein Kompliment machen." Das mache sie so vorsichtig, dass sie sich ihrer Energie und ihrer männlichen Dynamik gar nicht mehr bewusst seien.

"Flirten ist immer auch eine leichte Grenzüberschreitung", sagt sie. "Der Mann schaut der Frau ein bisschen zu tief in die Augen, oder er berührt die Frau ungefragt." Viele Männer trauen sich das nicht mehr.

(...) In Kalifornien setzen sich Studierende inzwischen dafür ein, dass ein Mann erst nach einer Einverständniserklärung mit einer Frau flirten oder gar mit ihr Sex haben darf. "Affirmative consent" – schriftlich bestätigtes Einverständnis – heißt diese Bewegung. (...) Es gibt sogar schon Consent-Kits zu kaufen, mit Kondomen und Formularen, auf denen die verschiedenen Stufen Nähe zuvor von den beiden Partnern unterschrieben werden, nach dem Motto: "Darf ich dich jetzt küssen?", "Ja, aber erst unterschreiben bitte."

Das mündet dann in Aussagen wie: "Hiermit willige ich zum Geschlechtsverkehr mit xyz ein. Ich bin mir bewusst, dass ich jederzeit zurücktreten kann." Derzeit wird heiß diskutiert, ob der "affirmative consent" eine Empfehlung bleiben oder verpflichtend für alle Hochschulen eingeführt werden soll.

(...) "Es kommt zu einer Verlaberung der Lust", sagt auch Jakob Pastötter von der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung. "Wir erschaffen uns durch solche Einverständniserklärungen, genauso wie durch die Flirt-Apps und Dating-Portale, eine schöne sexuelle Scheinwelt, in der alles perfekt aufeinander abgestimmt ist und in der trotzdem nichts passt, weil das Wesentliche fehlt, nämlich die Spannung und die Wertschätzung der Andersartigkeit des Partners."


Ratgeber, die sich nach dem Stand der Sexualforschung richten, werden von Feministinnen aber natürlich angefeindet, als ob sie aus dem Herzen der Hölle kämen. (Dass es in denselben Ratgebern ganze Kapitel darüber gibt, ab wann ein bestimmtes Verhalten tatsächlich übergriffig und belästigend wird, ist Feministinnen wuppe. Pick-up ist BÖSE.)

Die bizarre Haltung, Frauen als empfindsame Pflänzchen wahrzunehmen, die ständig durch männliche Sexualität bedroht sind, ist auch Thema eines Artikels von Ruth Margolis. Sie stellt sich anlässlich des Hacks der Seitensprung-Website Ashley Madison dieselbe Frage wie vor einigen Tagen schon Genderama: Warum tun manche Journalisten so, als wären auf dieser Plattform ausschließlich Männer unterwegs gewesen?

If you look closely at the media coverage, it's only the site's male users who are being called to account. "Pull up your pants, gents. The game is up," said Business Insider. "Don't cry for the men of Ashley Madison," said Britain's Daily Mirror. "They deserve all they get." (...) Meanwhile, women who use the site — whose details appear on that same list — are being ignored.

"Ashley Madison proves women aren't interested in casual sex," screamed a New York Post headline. Sure, it seems very likely that around five out of six of Ashley Madison's genuine clients are men (allegedly the site added fake female accounts to lure more men), but that still means many millions of women signed on to have an affair. (...) We can't accept that women can also be sexual predators — or, at least not women who are in their right mind. The media loves to paints females who assert their sexuality as "out of control" or damaged.

(...) Even Vanity Fair's recent Tinder story, which reported on the app-enabled dating scene from both male and female perspectives, left you thinking that young women are the victims of men's insatiable online quest to shag everything in sight. The women who appeared in the story and who admitted using the site to hook up with a succession of guys seemed at best inured by the experience, while many couldn't hide their misery and disdain at being used by men who wanted nothing more than a one-night stand. Of course, I'm not denying what these women claim to feel — nor that they're truly representative of a significant group. But where were the female case studies who, like many of the men interviewed, feel emboldened by swipe-right sex culture?

(...) In college back in the U.K. nearly two decades ago, the majority of my male friends wanted to be in loving, monogamous relationships. Some of them only slept with a couple of people the entire three or four years they were in college. Meanwhile, many of the girls I knew coveted fun sex with a lot of different men — and didn't seem especially traumatized by it.


Weitere News:

In den USA urteilten mehrere Richter, dass in vier Verhandlungen über Vorwürfe sexueller Gewalt an US-Unis den Angeklagten das Recht auf einen fairen Prozess verweigert wurde.

Der New York Post zufolge haben es junge gebildete Frauen immer schwerer, einen Mann zu finden:

After noticing that his single gal pals were always complaining that "guys were ignoring them or were toying with them," Birger decided to investigate. (...) "Because women have been graduating from college in 30-plus percent greater numbers than men for years, there are now four women for every three men nationally in the marriage-age, college-educated dating market," Birger says. In Manhattan, the numbers are even more dire, with 38 percent more young female college grads than male.


Der Artikel nennt auch acht "Fehler", den Frauen bei der Männersuche angeblich machen, sowie Möglichkeiten, hier gegenzusteuern.

Feministinnen konzentrieren sich derweil auf viel naheliegendere Probleme: zum Beispiel, dass sie in der Öffentlichkeit nicht oben ohne herumlaufen dürfen. Um dagegen anzukämpfen, protestierten mehrere hundert barbusige Frauen in New York und 60 anderen Städten dieser Erde. Der Protest könnte ein wenig darunter gelitten haben, dass Männer diese Frauen ignorieren mussten, weil mittlerweile schon Anstarren als sexuelle Belästigung gilt.

Dienstag, August 25, 2015

Lesermail (Feminismus als Geschäftsmodell)

Während Anita Sarkeesian auf der Sachebene widerlegt wurde, scheint ihre Propaganda dennoch einträglich gewesen zu sein. Einer meiner Leser schreibt mir zu diesem auf Genderama heute Morgen verlinkten Artikel:

Ich kann mir als Beobachter der Gamergate-Kontroverse einen Kommentar nicht verkneifen. Bei Anita Sarkeesian sind Sie mit 160.000 $ noch harmlos, das waren die Einnahmen für ihren ursprünglichen Kickstarter für ihre Video-Serie, der 6000 $ als Ziel hatte. Sarkeesian hat alle Nachfragen, was sie mit den überschüssigen 154.000 $ macht, ignoriert. Nun ist ihre Organisation als non-profit registriert. Allerdings muss sie dafür auch die Verwendung der Spenden offen legen. Ende 2014 war es endlich so weit, die gespannte Gamer-Gemeinde bekam den ersten Abschlussbericht von Feminist Frequency zu sehen.

Auf Seite 16 können Sie sehen, dass sich die Gamergate-Kontroverse für Anita Sarkeesians fast schon entschlafenes Projekt gelohnt hat. In Quartal 3 stiegen die Spendeneinnahmen massiv an, um im vierten Quartal – als sie Schlagzeilen machte, als sie einen Talk wegen einer anonymen Androhung eines Amoklaufs absagte – auf fast 400.000 $ in dem einen Quartal zu explodieren.

Und auf Kickstarter kann man sehen, was mit den unerwarteten 160.000 $ geschehen ist. 44% wurden dann also für Salary & Wages ausgegeben. Nicht übel für ein Zwei-Personen-Team und ein Projekt, das mal auf 6000 $ ausgelegt war für besseres Video-Equipment und den Einkauf von Recherchematerial.

Es gibt Menschen, die empört auf den Begriff professionelles Opfer reagieren. Aber auch die Damen Brienna Wu und Zoe Quinn, deren Belästigung angeblich Gamergates dringlichstes Ziel ist, haben ein nettes Grundeinkommen durch Patreon. Brienna Wu erhält aktuell immer noch gut 3000 $ pro Monat an Spenden und Zoe Quinn fast 3750 $ pro Monat. Patreon ist eine große Motivation für jeden YouTuber, kaum einer, der nicht auf seinen Patreon-Account hinweist. Das betrifft natürlich potentiell auch YouTuber, denen ich zustimme, was sehr schade ist, weil es zur Polarisierung von Debatten beiträgt.

Vermischtes vom 25. August 2015

Im Berliner Tagesspiegel lässt Anna Sauerbrey die Alarmglocken schrillen. Sie behauptet: Die Zensur von "Hart aber fair" stärkt die Antifeministen! Das stimmt. Der Kampf gegen Zensur war schon immer ein wesentlicher Pfeiler der feminismuskritischen Bewegung.

Angst davor, dass Geschlechterpolitik nicht mehr nur durch den Feminismus bestimmt werden könnte, gibt es auch bei einer anderen Journalistin: Nina Marie Bust-Bartels, deren Polemik gegen die Männerbewegung so hanebüchen ist, dass Genderama eine eigene Spendenaktion nach Bust-Bartels benannt hatte. Aktuell hetzt sie auf den Seiten des Freitag gegen diese Bewegung, wobei sie um deren zentrale Anliegen und seriöse wissenschaftliche Erkenntnisse selbstverständlich einen großen Bogen macht. In den Kommentaren unter ihrem Artikel erhält sie bereits die passenden Antworten; es gibt aber auch Leser, die ihr auf den Leim gehen.

In der britischen "Metro" empört sich etwa zur gleichen Zeit Oliver Wheaton über die Bestrebungen, den Feminismus als Terrorbewegung kenntlich zu machen. Eine entsprechende Petition erzielte bereits über 5000 Unterschriften. Nein, Moment, das war vor Wheatons Artikel. Inzwischen bewegt sich die Zahl der Unterschriften auf 7000 zu. Die Leute tun einfach nicht, was Journalisten von ihnen erwarten.

Natürlich ist diese Petition nur einer von tausenden kleiner Nadelstiche gegen die Weltherrschaft der feministischen Ideologie. Ein anderer, vermutlich erfolgsversprechenderer ist die Gamergate-Bewegung, über die aktuell Irene Ogrizek im liberalen Magazin Spiked berichtet. Sie erkennt hier eine Schlacht von künstlerischer Freiheit gegen ideologisch motivierte Zensur. Wie man beim Lesen des Artikels erfährt, konnte die Feministin Anita Sarkeesian mithilfe des Opfer-Abos bereits stolze Summen einsacken:

Sarkeesian’s tendency to cherry-pick evidence and use outdated games and theories was mentioned by all three women, as was her refusal to engage with critics. Comments are disabled on all of Sarkeesian’s videos, a strategy that has allowed her to herd all commentary to a limited number of sites, all of which provide donation options.

That Sarkeesian has raised $160,000 by doing this is both impressive and unfortunate. It’s a fair sum, but indicates her supporters are fine with low standards when it comes her work: Sarkeesian’s memes, which are intended to sound pithy, sound more like psychobabble and potentially harmful psychobabble at that. For example, she asserts mass shootings are the by-product of ‘toxic masculinity’ and touts feminism as the answer. Apparently, there’s no room in her world for mental illness, or oppression apart from sexism, especially if troubled young men are the ones suffering.

(...) Although Sarkeesian’s current work appears to be independent, Emily’s belief is that Sarkeesian herself is no longer convinced of her arguments, but that the money she’s collected, and the attention she’s received, make hers a difficult course to change.


Wow. Ob vielleicht auch die deutschen Feministinnen längst nicht mehr an den von ihnen verbreiteten Quatsch glauben, sich davon aber nicht mehr verabschieden können, weil Feminismus inzwischen ein allzu lukrativer Geschäftszweig geworden ist - und jede Kritik daran ohnehin als gemeingefährlich gebrandmarkt wird?

Einige weitere News:

Wie kann man die Spinner an den einander gegenüberliegenden Extrempunkten der verfeindeten geschlechterpolitischer Lager gleichzeitig zum Geifern bringen? Geht eigentlich ganz einfach.

Die CDU weiß nicht so recht wohin mit den "alten weißen Männern", die so sehr aus der Mode gekommen sind.

Die Leitung der Universität Kassel, an der der Gender-Kritiker Professor Ulrich Kutschera unterrichtet, scheint ihn zu der Einsicht bringen zu wollen, dass diese Kritik keine gute Idee darstellt. Allerdings sind Forschung und Lehre auch nach einem halben Jahrhundert Feminismus in Deutschland immer noch frei, und Kutschera hat bekanntlich durch seinen international angesehenen Kollegen Professor Axel Meyer Rückendeckung erhalten. Schön, dass Meyers Buch zu den 200 derzeit meistverkauften Titeln bei Amazon gehört.

Die institutionalisierte Diskriminierung von Vätern muss aufhören! fordert der britische Telegraph.

Das Magazin Rolling Stone ist unbelehrbar und macht schon wieder in Rape Culture. Aktuell veröffentlicht es das Interview mit einer Feministin, die glaubt, dass jeder Junge in den USA gefährdet ist, sich zu einem Vergewaltiger zu entwickeln. Mehr Geschlechterhass geht kaum. Das Interview ist so herrlich durchgeknallt, dass es dafür direkt schon wieder lesenswert ist.

Der britische Guardian berichtet, wie weibliche Genitalverstümmelung vor allem durch Frauen aufrecht erhalten wird. Währenddessen kündigt der grüne Intaktivist Ulf Dunkel das von ihm ins Deutsche übersetzte Buch Unaussprechliche Verstümmelungen über Beschneidung bei Jungen und Männern an. Genderama wünscht diesem Buch viel Erfolg!

Zuletzt: Geht Frauenfeindlichkeit am Arbeitsplatz wirklich immer von Männern aus?

Montag, August 24, 2015

Aufschrei! Antifeminismus-Vorwürfe gegen Pop-Band "Wanda"

Meine Damen und Herren, wir betreten nun eine Welt, deren Bewohner unter einem derartigen Mangel an Problemen leiden, dass sie zwanghaft welche suchen müssen. Deutlich wird das in einem Interview der Pop-Website laut.de mit dem Frontmann der Pop-Band "Wanda". Ein Auszug:

Nun habt ihr für das Video Ronja von Rönne als Darstellerin ausgesucht. Diese hatte sich im April mit einem Artikel in der WELT ("Warum mich der Feminismus anekelt") gegen Feminismus positioniert und damit einen Shitstorm ausgelöst. Für manch eine Feministin gilt sie als das Aushängeschild des Anti-Feminismus, fast schon als Antichrist. Konntet ihr dann nicht ahnen, dass die Diskussion zusammen mit dem doch recht speziellen Finale des Videos auch auf euch abstrahlt?

Marco Michael Wanda: Ronja ist cool. Wer sie anrührt, den bringe ich um.


Hier findet man das vollständige Interview, in dem Wanda auf die Sexismus- und Antifeminismus-Vorwürfe ausführlicher eingeht. Dasselbe tut er auch im Gespräch mit The Gap:

"Dahinter, dass ein Mensch einen anderen um ein Bussi bittet, Sexismus zu vermuten, finde ich jetzt sehr hart, ein starkes Stück. Da ist man ja richtig blind für den hohen menschlichen Anspruch dieser Zeile". Es wäre etwas anderes, würde man von "Lutsch' meinen Schwanz, bis du kotzt, du Fotze" singen. Stimmt.


Wie ideologisch korrekt muss Pop eigentlich mittlerweile sein? Und wann merken Journalisten der taz, dass sie sich selbst zum Horst machen, wenn sie zum Aufschnüffeln von Frauenfeindlichkeit ernsthaft durchzählen, wie oft in einem Song das Wort "Baby" vorkommt?

Einen noch durchgeknallteren Text, in dem die Hobby-Inquisitoren "Walzerkönig" auftreten, als ob sie den Freisler gefrühstückt hätten ("Erklärt euch, Wanda!") findet man übrigens hier. Eine spannende Frage bleibt dabei leider unbeantwortet: Wie sehr kann man sich selbst blamieren, ohne dass man das Geringste davon merkt?

WDR wehrt sich gegen Zensur-Vorwürfe und kündigt neuen Gender-Talk an

Der WDR hat die "Hart aber fair"-Sendung "Nieder mit den Ampelmännchen", in der es um Geschlechterrollen und Genderfragen ging, nach massiver Kritik aus der Mediathek entfernen lassen. Den Vorwurf der Zensur, der danach aufkam, weist der WDR zurück. In rund zwei Wochen soll sich Moderator Frank Plasberg noch einmal dem Thema widmen.


Hier geht es weiter.

Die Frankfurter Allgemeine überzeugt die Erwiderung von WDR-Chef Jörg Schöneborn auf die Zensurvorwürfe keineswegs.

Die BILD wiederum reagierte auf die Ankündigung einer erneuten Talkrunde bereits mit der Frage an den Gender-Kritiker Wolfgang Kubicki (FDP), ob er auch daran teilnehmen würde. Kubickis Antwort:

"Wenn ich eingeladen würde, natürlich – aber ich vermute, jetzt kommen nur Genderbewegte zu Wort."


Die Gattin von WDR-Chef Schöneborn kann man übrigens hier kennenlernen ...

Kritik an feministischer Zensur von "Hart aber fair" nimmt zu

Noch immer sorgt die Entscheidung des WDR-Rundfunkrats, eine für Feministinnen ungünstig verlaufene Talkshow aus dem Verkehr zu ziehen, für erheblichen Unmut. Dabei hat die Kritik über das Wochenende hinweg sogar noch zugenommen.

So befindet die Frankfurter Allgemeine Zeitung, der WDR leiste mit seinem Kniefall vor der feministischen Lobby einen journalistischen Offenbarungseid:

Mag der öffentlich-rechtliche Rundfunk sonst um den möglichst langen Verbleib seiner Beiträge im Internet heftig kämpfen, vollzieht der WDR in diesem Fall, was Lobbygruppen gerne sehen: Der Sender zensiert sich selbst, um weiteren Ärger zu vermeiden. Er stellt einen prominenten Mitarbeiter bloß und nimmt den Zuschauern die Möglichkeit, sich selbst ein Urteil zu bilden. Ein krasseres Versagen einer journalistischen Institution ist kaum denkbar. Der WDR verzichtet freiwillig auf die Presse- und Meinungsfreiheit nach Artikel 5 des Grundgesetzes. (...) Wo die Diskussion beginnen müsste, blendet sich der Sender aus und kniet vor denen nieder, die Andersdenken Sprechverbote erteilen wollen. So sieht ein journalistischer Offenbarungseid aus.


Politiker laufen Sturm gegen ARD-Zensur titelt der FOCUS und weist in seinem Beitrag unter anderem auf die Empörung der CDU-Vorsitzenden Julia Klöckner hin. Auch ein Mitglied der SPD und des Rundfunkrats selbst werden genannt. Die BILD-Zeitung berichtet in ihrem Artikel Proteststurm gegen ARD-Zensur, dass es inzwischen sogar aus den Reihen der Grünen Kritik daran gebe.

Aus Telepolis behandelt man die mangelnde Ethik der ARD-Gremien ironisch. Die Kritik des Frauenrates,

der WDR habe Gäste der Show "anscheinend eingeladen, um Spott und Häme zu verbreiten", und die Fragen, die sie erreichten, hätten "keinen anderen Zweck, als das Thema unbeleckt jeder Fachlichkeit lächerlich zu machen", erscheint schwer nachvollziehbar. Bei einer Diskussion zum Thema Gleichstellung der Geschlechter ist es völlig normal, auch eine Feministin einzuladen. Auch Grünen-Politiker Toni Hofreiter hatte durchaus auch Vernünftiges von sich gegeben, dem Biologen ist ferner zuzutrauen, den Unterschied zwischen solider Frauenpolitik und Feminismus zu erkennen.

Der Rundfunkrat hätte respektieren müssen, dass im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, das regelmäßig Platz für Religionen und Esoterik bietet, auch Raum für feministische Weltanschauungen sein muss. Wenig überzeugend ist auch die Einlassung, die Redaktion habe zur Kenntnis nehmen müssen, "dass viele Frauen die Sendung offenbar anders empfunden haben, als sie gemeint war". Denn einerseits ist die unterschiedliche Perspektive bei ideologischen und religiösen Themen immer gegeben, zum anderen ist die Reduktion auf "Frauen" als TV-Zuschauer selbstredend sexistisch.

Zwar kann man verstehen, dass dem WDR Jahrzehnte nach Überwindung des Feminismus eine entsprechende Programmentscheidung so peinlich ist wie ProSieben seinerzeit die UFO-Show. Dennoch sind Zensur und Vertuschung für einen solchen Missgriff ein erstaunlich unsouveräner Umgang mit Meinungs- und Rundfunkfreiheit, an der nun einmal auch feministische Gemüter teilnehmen.


Der Telepolis-Artikel von Konrad Hartmann-Meister geht in diesem Stil noch mehrere Absätze lang weiter und ist in Gänze lesenswert.

Ebenfalls ironisch geht der Blogger Lucas Schoppe das Thema an – mit einem offenen Brief an den Deutschen Frauenrat.

Die totalitäre Haltung, die im Vorgehen des Frauenrats zum Ausdruck kommt, ist auch Gegenstand einer Analyse des Blogs Kritische Wissenschaft, das herausgefunden hat, dass der Frauenrat vom Bundesministerium für Frauen jährlich mit über 500.000 Euro aus Steuermitteln finanziert wird. Wir alle bezahlen bare Münze dafür, dass uns Feministinnen missliebige Inhalte vorenthalten.

Diese Erkenntnis ging inzwischen in einen weiteren Artikel der Frankfurter Allgemeinen ein, der von Frank Lübberding verfasst wurde:

Der Verband wird übrigens aus öffentlichen Mitteln des Bundesfamilienministeriums finanziert, wenigstens noch solange wie die Eintrübung der Weltwirtschaft die deutsche Ökonomie nicht zu hart treffen sollte. Es scheint neuerdings die Aufgabe des Frauenrats zu sein, die deutsche Wacht über "schlechten Stil" und "schlechten Geschmack" vom legendären Helmut Oeller zu übernehmen. Was dem Frauenrat recht ist, kann der CSU eigentlich nur billig sein. (...) Allerdings ist die Politik zumeist nicht mehr so tollkühn wie manche Verbände. (...) Insofern ist der WDR-Skandal um die Löschung der "hart aber fair"-Folge ein Indiz für den Umgang mit gesellschaftspolitischen Konflikten. Man will sie unter den Teppich kehren.


Apropos: In der Wikipedia wurde der Hinweis auf die Zensur der "Hart-aber-fair"-Sendung selbstverständlich sofort wegzensiert.

Das Schlusswort für diesen Beitrag gebührt einem Comic von Erzählmirnix: Was die Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten in NRW eigentlich sagt.

Wegen Selfie mit Kind unter Pädophilie-Verdacht

Peter Peyer macht fast täglich Selfies mit Menschen, die ihm sympathisch sind. Eines Tages tat er dies mit einem neunjährigen Mädchen. Danach war nichts mehr wie zuvor.


Hier geht es weiter mit einem lesenswerten Artikel über einen unglaublichen Vorgang, der die Männerfeindlichkeit unserer Gesellschaft überdeutlich macht. Wenn so mit Menschen nicht wegen ihres Geschlechts, sondern zum Beispiel ihrer Hautfarbe umgesprungen würde, gäbe es einen Aufschrei quer durch sämtliche Medien des deutschsprachigen Raums.

Sonntag, August 23, 2015

Vermischtes vom 23. August 2015

Am Freitag fragten mich einige Männerrechtler noch etwas ratlos, wie man damit umgehen solle, dass die Bonzen in den Gremien der Öffentlich-Rechtlichen es offenbar als selbstverständlich betrachten, dass die feministische und Gender-Ideologie auf keinen Fall in Frage gestellt werden darf. Inzwischen muss ich sagen, dass ich dem feministischen Lager noch viel mehr solcher "Siege" wie diesen wünsche. Die Entscheidung, den Plasberg-Gendertalk in den Giftschrank zu verbannen, war gestern Thema Nummer eins – selbst im privaten Umfeld wurde ich sofort darauf angesprochen –, die Reaktionen darauf in den Kommentarspalten der Online-Artikel sind fast durchgehend verheerend für die Staatsmedien, und ein vernichtender Artikel reiht sich an den nächsten. Das Thema der massiven Ideologisierung der Öffentlich-Rechtlichen und der Einfluss von Extremistinnen auf diese Sender ist endlich auf dem Tisch. Einige ausgewählte Artikel:

Zensur im Namen der Gleichberechtigung

Staatsfunk? Ja, Staatsfunk!

"Hat der Rundfunkrat nichts Besseres zu tun?"

Löschung von Gender-Sendung ist verstörend

Genderama dürfte übrigens einige hundert neue Leser begrüßen, nachdem es jemandem gelungen ist, gleich im ersten Beitrag des Kommentarstrangs unter einem Spiegel-Online-Artikel über die Plasberg-Zensur einen Link auf dieses Blog zu hinterlassen. Herzlichen Dank dafür! Und ein Genderama-Leser aus Luxemburg hat zur Debatte um diese Sendung ein sogenanntes Mindool eingerichtet, wo man Pro-und-Contra-Argumente gegeneinander abwägen kann: hier und hier.

Inzwischen hatte Birgit Kelle auch ihren Auftritt in der Aula eines Düsseldorfer Gymnasiums. Interessante Info dazu

"Innerhalb von drei Tagen gingen beim Düsseldorfer Schulverwaltungsamt 19.000 Mails mit der Aufforderung ein, Birgit Kelle wie geplant in der Schule sprechen zu lassen", sagte die CDU-Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel in ihrer Begrüßungsrede und erntete damit ein deutliches Raunen des Auditoriums.


Einige weitere News:

In der Schweiz erklärt eine Politikerin der konservativen SVP, warum sie das feministische Projekt "Frauen wählen" unterstützt.

Es gibt mal wieder einen Shitstorm gegen einen Astronomen. Er hatte es begrüßt, dass sich immer mehr Frauen diesem Fach widmeten – allerdings seine Worte nicht so gewählt, wie es sich die Feministinnen wünschten.

Die Website Crisis Prevention macht auf eine Forschungslücke beim Thema Mobbing unter Jugendlichen und Kindern aufmerksam. Während über männliche Mobber und Mädchen, die andere Mädchen schikanieren, schon einiges geschrieben wurde, bleibt die Konstellation, dass Mädchen Jungen drangsalieren, noch ein Tabu:

Despite the growing attention given to girl bullies, one of the primary concerns has been overlooked. To be exact, it is the issue of girls who bully boys. As a result, discussions about girls bullying boys are practically nonexistent, which makes it a triple threat.

First, boys have to endure the torture of girl bullies.

Second, the lack of discussion about it gives female bullies the green light to bully boys even more.

Third, the lack of discussion sends boys a clear message: girls hurting boys is acceptable, and not important enough to obliterate.

As a result, boys tend to endure the torture of girl bullies in silence, which can lead to tragedy.


Sobald weibliches Mobbing gegen Männer als Problem erforscht würde, könnte man allerdings den Bereich Netzfeminismus nicht außen vor lassen. Dort sind Aggressionen gegen Männer gang und gäbe.

Wobei auch in den etablierten Medien der Hass auf Männer nach wie vor tobt: Hier ein aktuelles Beispiel, dem zufolge Männer mal wieder "Idioten" und "Hunde" sind (man beachte auch die hübsche Bebilderung des Artikels).

Dabei findet der Hass auf Männer kulturenübergreifend statt. So berichtet eine weitere indische Zeitung Näheres über die von Schülerinnen durchgeführte Untersuchung über Männer als Opfer von Sexismus:

"Many women looked at us with such disgust and didn’t understand why we were bothered about rights for men. They didn’t feel that it was a big problem, and insisted that men don’t face as many problems as women do," said one of the students, Shivira Mukherji (19). In fact, when asked whether it was okay to humiliate men in public, almost half the women said there was nothing wrong with it. Perhaps this is why several men said they were wary of helping women in distress, as they are often misunderstood and looked upon suspiciously by women. Others pointed out that when they complained of being harassed by women, they are often not taken seriously by the authorities.


Andererseits gibt es mit dem Aufkommen einer Männerbewegung auch in Indien Grund zur Hoffnung:

Despite their different opinions on sexism, an overwhelming 73 per cent of both men and women agreed that there is a need for organisations to have men’s development cells, similar to the women’s development cells that have now become mandatory at colleges and other institutions.

"Our survey doesn’t look down upon feminism but only tries to highlight the problem that exists in our society but is ignored. Hopefully this survey will help in clearing the air," said another student from the group, which will now share the survey results with the state’s women and child rights department, as well as the University Grants Commission (UGC), so as to reach out to a larger audience through them.


Überall auf der Welt wird immer mehr Menschen klar, dass es so einseitig und so irre wie bisher auf keinen Fall weitergehen kann. Hier gebe ich das Schlusswort zu diesem Beitrag gerne Birgit Kelle:

"Ich werde immer wieder bei Veranstaltungen gefragt, ob der Kampf gegen den Gender-Irrsinn nicht bereits verloren ist", erzählte Kelle (...) und fuhr fort: "Welcher Kampf? Wann haben wir denn zuletzt gekämpft? Unser Widerstand fängt jetzt erst richtig an!"

Samstag, August 22, 2015

Weltweit renommierter Professor für Evolutionsbiologie: Genderstudien sind Männer diskriminierender, antiwissenschaftlicher Hokuspokus

Auf emotionaler Ebene komme ich mir immer noch vor, als würde ich dieses Blog lediglich für eine kleine Szene schreiben. Dabei weiß ich durch Rückmeldungen von Journalisten, Politikern (vor allem der FDP) und Akademikern, dass das längst nicht mehr der Fall ist. Aktuelles Beispiel aus dem akademischen Lager: Dieser Tage ließ mir der Bertelsmann-Verlag auf Wunsch des international bekannten Genomforschers Professor Axel Meyer und versehen mit einem freundlichen Begleitbrief von ihm sein neues Buch Adams Apfel und Evas Erbe zukommen, das ab heute zum Beispiel bei Amazon erhältlich ist. Hier stelle ich es näher vor.

BILD-Titelgeschichte: "TV Skandal: ARD löscht Plasberg-Sendung"

"In Sachen Zensur sitzen Sie in diesem Fall ganz sicher in der ersten Reihe" befindet heute die BILD-Zeitung mit Bezug auf den Umgang des WDR-Rundfunkrates mit einer "Hart-aber-fair"-Talkshow, in der das Gender-Lager schlecht aussah, weshalb sie zu Protesten von Feministinnen führte. (Genderama berichtete.) Der "TV Skandal" ist die Titelgeschichte der BILD von heute. Der Artikel schildert auch Reaktionen auf den, wie es in dem Artikel heißt, "unglaublichen Vorgang":

Talkshow-Gast Wolfgang Kubicki fordert jetzt: "Die Sendung muss wieder raus aus dem Giftschrank, rein in die Mediatheken. In welchem Land leben wir, wenn feministische Extremisten in der Lage sind, mit einem organisierten Shitstorm die Meinungsfreiheit einzuschränken?"

Sophia Thomalla: "Ich als Frau soll frauenfeindlich sein? Immer wieder erstaunlich, was Frauen sich so einfallen lassen, um Frauen vor so Frauen wie mir zu beschützen. Verbote von Meinungen kenne ich eigentlich aus dem Geschichtsbuch."


Ein weiterer BILD-Artikel, ein Kommentar Julian Reichelts, trägt den Titel Irrsinn bei der ARD! Reichelt spricht darin von einer "gefährlichen Entwicklung". Hoffentlich trägt dieser Skandal wenigstens dazu bei, dass immer mehr liberal denkenden Menschen bewusst wird, welche Einschränkungen der Meinungsfreiheit aufgrund einer sich als allumfassend verstehenden Ideologie in diesem Land wieder beginnen zur Mode zu werden.

Freitag, August 21, 2015

"Wie die Friedrich-Ebert-Stiftung einmal Menschen auf den Index setzte"

Weil der NPD die Gender-Ideologie nicht gefällt, erklärt die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung in einer aktuellen Kampfschrift sämtliche Kritiker dieser Ideologie zu Verbündeten von Nazis. Warum das eine demogagische und in letzter Konsequenz menschenfeindliche Agitation darstellt, erklärt Lucas Schoppe. Ein zentraler Satz seiner Analyse: "Hier ist das Problem weniger, dass gegen diese Politik von rechts aus protestiert wird – sondern dass der linke Protest unterbleibt."

Fördert Alice Schwarzer den Frauenhandel?

Lutz Bierend kommentiert Schwarzers neueste Aussetzer in der Huffington Post.

Überpinselter Männerparkplatz: Feministinnen immer noch unzufrieden

Wie die Autobild berichtet, ist das feministische Lager auch damit, dass ein humoriges Bild einer nackten Frau an einem "Männerparkplatz" inzwischen übermalt wurde, noch nicht glücklich:

"Jetzt kann man das Bild nicht mehr als wirklich sexistisch bezeichnen, aber jeder, der die Version vorher kannte, weiß noch, wo die Frau im Bild zu sehen ist", sagt die Sprecherin der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Baden-Württemberg, Anette Klaas. Auch der Spruch sei immer noch unpassend. "Ich kann nicht verstehen, wie ein Bürgermeister mit christlichem Hintergrund so etwas malen lassen kann in Zeiten, in denen sexuelle Übergriffe zunehmen", sagt Klaas.


Warum erinnert mich dieses anhaltende Gemaule eigentlich so an diese Passage aus Paul Watzlawicks "Anleitung zum Unglücklichsein?"

USA: College-Neulinge müssen Musical darüber besuchen, wie man einander nicht vergewaltigt

All freshmen at Indiana University at Bloomington have to attend a musical performance teaching them them how to not rape each other as part of their mandatory new-student orientation.

(...) Carol McCord, the associate dean of students at the school, told Inside Higher Ed: "It sounds cheesy, but let me tell you that many students will tell us that they remember the definition of consent from that song and sing it to us later."


Hier findet man den vollständigen Artikel Katherine Timpfs, die das Kunstwerk mit folgendem trockenen Kommentar würdigt:

I (...) have my doubts that sexual assaults on campus occur because the aggressors simply don’t realize that they’re raping people and that things would be different if they had just heard a song about how to not rape first.

Rundfunkrat entscheidet: "Hart-aber-fair"-Sendung muss in den Giftschrank

Es war die vielleicht einzige Sendung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, bei der Feminismus und Gender nicht als Nationalheiligtümer dargestellt wurden, die man auf keinen Fall kritisch in Frage stellen darf: die "Hart-aber-"Fair"-Talkrunde am 2. März dieses Jahres mit dem Titel "Nieder mit den Ampelmännchen – Deutschland im Gleichheitswahn?" Viele Zuschauer wagten daraufhin die Hoffnung, dass mit dieser Sendung die Gleichschaltung unserer Leitmedien bei diesem Thema endlich einmal durchbrochen war. Bei einem Talk in gemischter Runde statt nur unter Gleichgesinnten und Mikrofon-Hinhaltern sahen sowohl die von den Leitmedien ansonsten gefeierte Feministin Anne Wizorek als auch der Grünen-Chef Anton Hofreiter alt aus, und das, was sie zum Thema Gender von sich gaben, entpuppte sich vor Millionen von Zuschauern als heiße Luft.

Jetzt hat der WDR-Rundfunkrat unter anderem auf Druck von Gleichstellungsbeauftragten entschieden, die Sendung nachträglich einer Zensur zu unterziehen: Sie darf in der Mediathek nicht mehr gezeigt und nie mehr wiederholt werden. Die Begründung für die Zensur ließe sich in dem Wort "Majestätsbeleidigung" treffend zusammenfassen.

Nun werden Talkshows zu einem aktuellen Thema aus naheliegenden Gründen ohnehin nicht Monate später wiederholt. Insofern darf man die Proteste und die Entscheidung des Rundfunkrats eher als Warnsignal verstehen: Eine Talkshow, in der das feministische und Gender-Lager schlecht aussieht, darf niemals wieder vorkommen.

Die Entscheidung des Rundfunkrats ist ein Skandal. Und bemerkenswert ist darüber hinaus: Wenn eine gesellschaftliche Gruppe in einem unseriösen Beitrag auf übelste Weise durch den Schmutz gezogen wird, die über keine so starke Lobby wie der Feminismus verfügt, kennt ein ARD-Rundfunkrat solche Bedenken nicht. Die Programmgrundsätze in Sachen Ausgewogenheit, zu denen sich Öffentlich-Rechtlichen vor Jahrzehnten einmal bekannt haben, spielen heute keine Rolle mehr. Heute geht es nur noch darum, die Ideologie derjenigen zu stützen, die gesellschaftlich an der Macht sind: Hofberichterstattung vom Feinsten.

Die "Hart-aber-fair"-Sendung, die wir nicht mehr sehen dürfen, kann man sich derzeit noch hier, hier und hier zu Gemüte führen. Ich empfehle allerdings eine zusätzliche Sicherung auf einem der üblichen Server. Damit nicht die Gleichstellungsbeauftragten und ihre Helfer darüber entscheiden dürfen, welche politischen Debatten die Bürger dieses Landes sehen dürfen und welche nicht.

Vermischtes vom 21. August 2015

Mit der zunehmenden Computerisierung der Büroarbeit und dem Vordringen der automatischen Textverarbeitung werden Frauen von Männern aus den Vorzimmern der Büros verdrängt. (...) Für Männer attraktiv, so die britischen Wissenschaftler, würde der Arbeitsplatz einer Sekretärin dadurch, daß die Bedienung der komplizierten Büro-Elektronik in Zukunft höhere Qualifikation verlange (...).


Das berichtete der SPIEGEL am 21.6.1982. Weiter geht es mit aktuelleren und hoffentlich realitätsnaheren News.

"Die AfD war drauf und dran die FDP abzulösen" heißt es in der Frankfurter Allgemeinen. "Knapp zwei Jahre danach, in der Mitte der Legislaturperiode, sieht das Bild völlig anders aus. Das ergibt eine Umfrage des Allensbach-Instituts."

Währenddessen möchte die Junge Union im Saarland die gesetzliche Frauenquote abschaffen. Allerdings solle bei gleicher "Eignung, Befähigung und Leistung" der Bewerber eingestellt werden, "dessen Geschlecht in der jeweiligen Berufsgruppe, Abteilung etc. unterrepräsentiert ist". So richtig Lust, mal ausnahmsweise die CDU zu wählen, bekomme ich immer noch nicht.

Das Schwulenblog "Männer" hat den Gewaltaufruf Armin Drechslers gegen Birgit Kelle sowie einen weiteren Kommentar ähnlicher Natur unter diesem Artikel mit dem Hinweis gelöscht, dass so etwas dort als inakzeptabel gilt. Womöglich war die späte Reaktion schlicht auf mangelnde Überwachung der Kommentare vor allem in der Urlaubszeit zurückzuführen – ein Phänomen, das ich auch von Websites im eigenen Lager kenne. In den Kommentaren hatten sich zuvor protestierende Leser zu Wort gemeldet, die teilweise auch meinen Genderama-Eintrag dazu zitierten.

Der Berliner Tagesspiegel berichtet über häusliche Gewalt gegen Männer.

Der frühere Oasis-Gitarrist Noel Gallagher wird offenbar von einer Deutschen gestalkt.

Die Rape-Culture-Hysterie in den USA ist nicht zu stoppen. Inzwischen heißt es, amerikanischen Studentinnen gehe es so übel, wie Frauen unter der Herrschaft der ISIS.

Währenddessen ist es an der Universität Arkansas jetzt zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres vorgekommen, dass eine Studentin von einem sexuellen Übergriff in der Campus-Garage berichtete, woraufhin die Bilder der Überwachungskameras zeigten, dass es keinen Übergriff gab. Beide Studentinnen gaben schließlich zu, gelogen zu haben.

Auf Telepolis berichtet Peter Mühlbauer über die Situation an amerikanischen Universitäten:

Ein Merkblatt aus dem Büro des Präsidenten der University of California wertet inzwischen sogar Sätze wie "America ist the Land of Opportunity" (Amerika ist das Land der Möglichkeit[en]") als Mikroagressionen. Als Begründung dafür führt das Dokument auf, die Äußerung impliziere, dass Rasse und Geschlecht keine Rolle beim Erfolg spielen würden. Mit der selben Begründung hat man auch die Sätze "I believe the most qualified person should get the job" ("Ich glaube, dass die qualizierteste Person die Stelle bekommen sollte") und "Gender plays no part in who we hire" ("Das Geschlecht spielt bei der Entscheidung, wen wir einstellen, keine Rolle") in die Quasi-Verbotsliste aufgenommen.

Gefahr, sich einen Rüffel oder Schlimmeres einzuhandeln, läuft an den UC-Universitäten mit insgesamt knapp 200.000 Studenten auch ein Hochschullehrer, der sagt, er "glaube nicht an Rasse" ("I don’t believe in race"). Damit, so die Begründung, bestreite man implizit die "Erfahrung und Geschichte der rassischen/ethnischen Identität" des Angesprochenen und verweigere ihm die "Anerkennung als rassisches/kulturelles Wesen".


Mit anderen Worten: Als "Mikroaggression" gilt im Kontext von "race" und "gender" inzwischen so ziemlich jede beliebige Positionierung und ihr Gegenteil.

Für die Futurezone berichtet Barbara Wimmer von der gehackten Datenbank des Seitensprungportals Ashley Madison:

Auch österreichische Polizisten, Journalisten, Geschäftsführer und Beamte nutzten das Seitensprungportal Ashley Madison. Die Männer nutzten dabei auch großteils ihre beruflichen E-Mail-Adressen, um sich bei dem Dienst zu registrieren.


Auch im gesamten restlichen Artikel ist immer wieder von "den Männern" zu lesen. Bei diesem Seitensprungportal scheint es sich also um ein Angebot für Schwule zu handeln. Nein, stattdessen hat die journalistische Phantasie, dass alles "Böse" und "Unanständige" natürlich nur von Kerlen begangen wird, zu einer Aneinanderreihung von sexistischen Unsinnsformulierungen geführt. Das reicht bis zum Fazit des Artikels:

Für ihre Frauen sollten die Seitenspringportalnutzer am besten auch eine Erklärung zurecht legen. Für die E-Mail-Adressen, die von den Nutzern einmal verifiziert wurden, gibt es bereits ein Online-Portal, über das vom Hack Betroffene abfragen können, ob ihre Daten beim Diebstahl dabei waren. Darauf Zugriff hat freilich ein jeder. Auch die Ehefrauen.


Immerhin findet sich dieser sexistische Amoklauf fast nur bei Barbara Wimmer. In anderen gesichteten Artikeln zu diesem Thema fand sich dieser Schnitzer nicht - mit Ausnahme der Schweizer Boulevardzeitung "Blick". Von ZEIT bis BILD waren sonst alle gesichteten Artikel angemessen geschlechtsneutral gehalten.

Zuletzt: Urologen haben die neue Website "Starke Infos für Jungs" online gestellt.

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