Aufschrei! Antifeminismus-Vorwürfe gegen Pop-Band "Wanda"
Meine Damen und Herren, wir betreten nun eine Welt, deren Bewohner unter einem derartigen Mangel an Problemen leiden, dass sie zwanghaft welche suchen müssen. Deutlich wird das in einem Interview der Pop-Website laut.de mit dem Frontmann der Pop-Band "Wanda". Ein Auszug:
Nun habt ihr für das Video Ronja von Rönne als Darstellerin ausgesucht. Diese hatte sich im April mit einem Artikel in der WELT ("Warum mich der Feminismus anekelt") gegen Feminismus positioniert und damit einen Shitstorm ausgelöst. Für manch eine Feministin gilt sie als das Aushängeschild des Anti-Feminismus, fast schon als Antichrist. Konntet ihr dann nicht ahnen, dass die Diskussion zusammen mit dem doch recht speziellen Finale des Videos auch auf euch abstrahlt?
Marco Michael Wanda: Ronja ist cool. Wer sie anrührt, den bringe ich um.
Hier findet man das vollständige Interview, in dem Wanda auf die Sexismus- und Antifeminismus-Vorwürfe ausführlicher eingeht. Dasselbe tut er auch im Gespräch mit The Gap:
"Dahinter, dass ein Mensch einen anderen um ein Bussi bittet, Sexismus zu vermuten, finde ich jetzt sehr hart, ein starkes Stück. Da ist man ja richtig blind für den hohen menschlichen Anspruch dieser Zeile". Es wäre etwas anderes, würde man von "Lutsch' meinen Schwanz, bis du kotzt, du Fotze" singen. Stimmt.
Wie ideologisch korrekt muss Pop eigentlich mittlerweile sein? Und wann merken Journalisten der taz, dass sie sich selbst zum Horst machen, wenn sie zum Aufschnüffeln von Frauenfeindlichkeit ernsthaft durchzählen, wie oft in einem Song das Wort "Baby" vorkommt?
Einen noch durchgeknallteren Text, in dem die Hobby-Inquisitoren "Walzerkönig" auftreten, als ob sie den Freisler gefrühstückt hätten ("Erklärt euch, Wanda!") findet man übrigens hier. Eine spannende Frage bleibt dabei leider unbeantwortet: Wie sehr kann man sich selbst blamieren, ohne dass man das Geringste davon merkt?
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