Mittwoch, August 12, 2009

CDU fordert Internet-Polizei

Führende Unionspolitiker wollen das Internet einer schärferen Kontrolle unterziehen und eine Internet-Polizei einführen. "Wir brauchen mehr verdeckte Ermittler, die als Internet-Patrouille im Netz kriminelle Machenschaften aufspüren", sagte der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Bosbach unserer Redaktion. Das Internet biete zwar eine fantastische Vielfalt, sei aber auch "Quelle für Kriminalität, Terrorismus und ziemlich viel Schmutz", so Bosbach. (...) In der Bundesregierung wird nach Informationen unserer Redaktion aus Regierungskreisen bereits über einen "Internet-Ausweis" nachgedacht, mit dem Nutzer identifiziert und zurückverfolgt werden können.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Labels: , , ,

Montag, August 10, 2009

Chef des Bundeskanzleramts fordert schärfere Regeln für das Internet

Kanzleramtschef Thomas de Maizière (CDU), passenderweise Cousin des letzten DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière, hat schärfere Regeln für das Internet gefordert: "Sonst werden wir dort Scheußlichkeiten erleben, die jede Vorstellungskraft sprengen."

Tobias Kaufmann kommentiert, die "Welt" lässt mal wieder abstimmen.

Labels: , ,

Samstag, August 08, 2009

"Von der Leyen gefährlicher für Demokratie als NPD"

Die Netzeitung fasst die Internet-Zensur-Debatte der letzten Tage zusammen.

Labels: , , , ,

Sonntag, August 02, 2009

Zensursula: Kinderpornographie ist erst der Anfang

So wie es zahlreiche ihrer Kritiker ahnten (und wie es zahlreiche Journalisten nicht wahrhaben wollten), stellte der Kampf gegen die Kinderpornographie nur einen Türöffner dar, um im Internet Mechanismen staatlicher Zensur einzuführen:

Nach der Sperrung kinderpornographischer Seiten will Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) gegen weitere rechtswidrige Inhalte im Internet vorgehen. „Mir geht es jetzt um den Kampf gegen die ungehinderte Verbreitung von Bildern vergewaltigter Kinder“, sagte sie abendblatt.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Abendblatts. „Doch wir werden weiter Diskussionen führen, wie wir Meinungsfreiheit, Demokratie und Menschenwürde im Internet im richtigen Maß erhalten. Sonst droht das großartige Internet ein rechtsfreier Chaosraum zu werden, in dem man hemmungslos mobben, beleidigen und betrügen kann.“

Von der Leyen betonte: „Wo die Würde eines anderen verletzt wird, endet die eigene Freiheit. Welche Schritte für den Schutz dieser Grenzen notwendig sind, ist Teil einer unverzichtbaren Debatte, um die die Gesellschaft nicht herumkommt.“


Das "Hamburger Abendblatt" berichtet.

Zu dem Interview gibt es inzwischen zahlreiche Kommentare in den Blogs. Eine Auswahl:

Von der Leyen plant weitere Sperren

Zensursula lernt es nicht

Zensursula gibt nicht auf

Kann die Frau Goebbels bitte mal die Fresse halten?

Die Sprachmoglerin

Von der Leyen – an Infamie kaum noch zu überbieten

Die Meinungsfreiheit als Sondermüll

Labels: , , , ,

Mittwoch, Juni 24, 2009

Lesermail (Zensur in China)

Ein Genderama-Leser, der sich momentan in China aufhält, mailt mir in Verbindung mit der aktuellen Debatte zur Internet-Zensur und dabei speziell meinen Beitrag von heute morgen:

Ja super! Ich weiß nicht genau, was gerade abgeht, aber ich glaube, hier wurde gerade Google abgestellt. (Denn es wird hier ja nichts angekündigt oder erklärt, es funktioniert nur alles plötzlich nicht mehr, aber keiner weiß warum, wie lange usw.) Allerdings gab es in den vergangenen Tagen Meldungen, dass die chinesische Regierung Google dafür kritisierte, zuviele Pornobegriffe in den Vorschlägen zu haben. Deshalb hatte man Google damit gedroht, abgestellt zu werden, sollten nicht bestimmte Seiten gesperrt werden. Sexseiten. Ein paar ausländische Seiten. Vielleicht ein paar regierungskritische Seiten (aber darüber wird nicht geredet). Mir springen nur gerade die Parallelen ins Auge, da ja wohl auch gerade in Deutschland das Internet wegen gefährlicher Inhalte zensiert wird. Pornos. Killerspiele. Vielleicht ein paar politische Extremisten, oder Fast-Extremisten, oder vielleicht JF-Autoren ... Hat auch was: Ich glaube, wenn ich zurückkomme, muss ich mich gar nicht mehr so viel umgewöhnen.

Labels: , , ,

Donnerstag, April 30, 2009

Lesermail (Dekonstruktivismus)

Genderama-Leser S. mailt mir:

Auf der Dir sicher bekannten Seite dieStandard.at wurde vor einem Jahr dem Firefox Plugin "Binnen-I be gone" eine Zitrone verliehen. Das habe ich zum Anlass genommen, die Sache weiterzuführen, denn das Binnen-I ist ja nicht die einzige Sprachgrauslichkeit, die so im Net auftaucht. Als bereits fertige Lösung verwende ich Privoxy, einen lokal installierten Proxy, der alle Inhalte filtert, bevor sie vom Browser dargestellt werden. Damit kann man auch beliebige Worte oder Wortgruppen suchen und sie durch eigene Texte ersetzen. Neben dem Binnen-I habe ich mir folgenden Satz vorgenommen, der unter jedem Standardforum im Anschluss an einen Artikel zu finden ist:

"Die Kommentare von User und Userinnen geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder."

In Würdigung der visionären Monty Python steht bei mir nun folgender Satz:

"Die Kommentare von User und Userinnen und Loretta geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder."

Das wollte ich natürlich allen Lesern mitteilen, aber leider hat die DieStandard-Redaktion meine Postings gelöscht. Was genau der Grund war, weiß ich leider nicht. Vielleicht war es auch mein Vorschlag, Worten, die Gruppen von Menschen bezeichnen, in Klammern den Prozentsatz der dort vertretenen Frauen anzufügen, z. B. "Feuerwehrleute (5%w)". Damit würde die Wirklichkeit in der Sprache reflektiert werden und nicht umgekehrt mit einer Art ideologisch-sprachmagischem Schreiben die Wirklichkeit vorgeschrieben.

Oder die haben einfach keinen Humor.

Es gibt mit dieser Filtertechnik allerhand lustige Möglichkeiten. So kann jeder, der entsprechende Ideen hat, einen Filter nur für z. B dieStandard oder Emma zum Download bereitstellen, oder auch einen eigenen nur für einen bestimmten Artikel. Bei Emma-Artikeln würde ich beispielsweise "Macho" durch "Frauenliebling" ersetzen oder "Powerfrau" durch "Arbeitet-wie-ein-Mann". Damit verlieren die Ideologen an Kontrolle, weil sie nie genau wissen, wie ihre Botschaft bei den Lesern ankommt, und diese können den Stereotypenstrom elegant umschiffen.

Labels: , , , ,

Mittwoch, April 29, 2009

Wendy McElroy: Gute Frauen müssen den Mund aufmachen

Wendy McElroy, Vorsitzende der liberalen Feministinnen in den USA, richtet eine klare Aufforderung an alle Frauen mit Charakter:

Stand up for the values that have been ravaged by PC feminism: freedom of speech, parental control of children, the rights of men, and the ability to rise through merit alone.

Every day offers opportunities to transform the culture. When a friend launches into a male-bashing diatribe, remind her that she's talking about your husband or son...and object. When a co-worker loses a deserved promotion because of affirmative action, give him moral support. When public schools teach your child values you abhor, complain to the School Board.

But be prepared to argue because political correctness will die as it lived -- kicking and screaming ad hominem abuse as a substitute for arguments. If you defend your husband, you may be called anti-woman. If you protest affirmative action, you'll be slurred as a racist. If you don't want gay teachers "coming out" in school at taxpayers' expense, you'll be labeled homophobic.


Hier geht es mit einigen Tipps für solche Gespräche weiter.

Labels: , , , ,

Dienstag, April 21, 2009

Lesermail (Was die ARD zensierte)

Ein weiterer Genderama-Leser berichtet mir über eine neue Löschung im ARD-Forum:

Guten Morgen, Herr Hoffmann,

im Thread

Thema: Männer, nehmt es sportlich! Man muss auch verlieren können!

hatte ich in Antwort auf:

Gestern | 21:20 Uhr
schopi68

unter der Überschrift "Kritik der reinen Toleranz" wie folgt gepostet:

Guten Abend, schopi68,

richtig, erwachsene Frauen und Männer können hiermit für gewöhnlich auch ganz gut umgehen. Insofern gebe ich Ihnen teilweise Recht, aber was ist mit unseren Jungen, die eventuell in der Persönlichkeit noch nicht entsprechend gefestigt sind, in Schule und Ausbildung tatsächlich das Nachsehen haben und regelmässig aus verschiedenen Quellen mit der Botschaft konfrontiert werden, dass Mädchen und Frauen "einfach besser" sind.

Vielleicht bringt Sie an der Stelle das nachfolgende Zitat des Amokläufers von Emsdetten nochmals zum Nachdenken.

"Das einzige, was ich gelernt habe, ist, dass ich ein Versager bin!"

Das kann man mit Humor nicht mehr ausgleichen.
Schluss mit lustig.

gobelin


Damit soll es mit diesem Thema allerdings erst mal gut sein - ich habe wenig Lust, jeden von der ARD-Online-Redaktion gelöschten Forumsbeitrag hier auf Genderama nachzuveröffentlichen. In den letzten beiden Fällen fand ich allerdings die Entscheidung, gerade diese Beiträge herauszuzensieren, besonders vielsagend.

Labels: , , ,

Donnerstag, Februar 26, 2009

CDU läd Eva Herman aus

Huch, schon wieder die "Junge Freiheit"! Richtig, allerdings konnte ich auch hier bezeichnenderweise keine andere Nachrichtenquelle zu diesem Vorfall finden. (Ganz taufrisch ist die Meldung auch nicht, aber sie wurde erst jetzt für Nicht-Abonnenten online zugänglich gemacht.)

Eine von der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU Hannover für diesen Donnerstag geplante Veranstaltung mit der ehemaligen "Tagesschau"-Sprecherin Eva Herman und der Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Christa Meves zum Thema "Um ein neues Frauenbild" ist auf Weisung der CDU Hannover kurzfristig abgesagt worden. Es könne nicht hingenommen werden, daß im Wahlkreis von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen eine CDU-Vereinigung Eva Herman zu Wort kommen lasse, hieß es aus Partei-Kreisen zur Begründung. Daß dieses Verbot nicht nur auf regionale Verhältnisse zurückzuführen ist, kann daraus geschlossen werden, daß kurz zuvor ein von der CDU-nahen Konrad Adenauer-Stiftung geplantes Seminar mit Eva Herman in Magdeburg ebenfalls kurzfristig abgesetzt worden war.


Inzwischen fragt eine SPD-Ratsherrin allen Ernstes, "warum Eva Herman immer wieder auftreten darf". Wenn es gegen die Meinungsfreiheit geht, scheinen sich die großen Parteien einig zu sein.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch dieser Artikel über eben jenen Auftritt Hermans, über den sich die SPD-Frau so empörte. Ein Auszug:

Hinter Gleichberechtigungsbestrebungen der Geschlechter (das so genannte Gender Mainstreaming) und der gesetzlich verstärkten Frauen-Bevorzugung sieht Herman zudem die Benachteiligung von Männern. Damit diese, "nach 20.000 Jahren in Freiheit und Sammeln und Jagen ans Haus gefesselt werden und Frauen den Rücken freihalten". Auch Herman bekennt sich schuldig: "Ich war viele Jahre selbst diese Karriere-Frau", habe drei Ehen in den Sand gesetzt und nur ein Kind. Heute sagt sie: "Frauen können alles, aber nicht alles gleichzeitig."

Zum Einstieg ihrer Rede hatte Herman nicht ohne Stolz gesagt, sie habe nachmittags erfahren, dass sie nunmehr zwölf Urteile gegen den Springer-Verlag und das Hamburger Abendblatt habe. Diese würden ihnen in Zukunft verbieten, ihre familienpolitische Sicht nochmals verkürzt mit der des Dritten Reichs zu vergleichen.

Labels: , , , , ,

Dienstag, April 08, 2008

Eva Herman zieht gegen NDR vor Gericht

Das Thema Eva Herman hat immer noch nur sehr am Rande mit der Männerbewegung zu tun. Es läuft hier aber trotzdem noch mit, sobald es neue Entwicklungen gibt. So wie heute:

Moderatorin Eva Herman (49) und der NDR sehen sich heute vor dem Hamburger Arbeitsgericht wieder. Verhandelt wird ein ganz besonderer Rechtsstreit: Die einstige "Miss Tagesschau" klagt, weil der NDR sie im September 2007 fristlos entlassen hatte.


Weiter geht es hier.

Noch aktueller ist dieser Artikel aus der BILD. Ihm zufolge ist der heutige Gütetermin gescheitert.

Nachtrag, ein paar Stunden später: Dieselben Medien, für die Eva Hermans klarer Sieg über die dpa keine Silbe wert war, reagieren nun plötzlich mit einer breiten Berichterstattung

Labels: , ,

Donnerstag, April 03, 2008

Eva Herman: Klarer juristischer Sieg gegen die dpa

Stefan Niggemeier berichtet. Ich bin mal gespannt, wer sonst noch. Eine Einigung mit der dpa, die diesem Urteil voran und in dieselbe Richtug ging, meldeten vor ein paar Wochen die "Junge Freiheit", der Kölner "Stadt-Anzeiger" und diverse christliche Magazine. Ansonsten herrschte Schweigen bei all den zahllosen Journalisten, die das falsche Zitat zum Herman-Bashing verwendet hatten.

Labels: , ,

Montag, Februar 25, 2008

BRIGITTE zeigt sich offener Debatte nicht gewachsen

Nachdem ein Online-Artikel der Zeitschrift BRIGITTE zum Thema häusliche Gewalt, der den nach gegenwärtigem Forschungsstand mindestens gleich hohen Anteil männlicher Opfer ausblendete, unter den Lesern für einen wahren Proteststurm sorgte (Genderama berichtete mehrfach), hat die Redaktion die bislang eingegangenen 185 Kommentare nun gelöscht. An ihrer Stelle findet sich seit heute mittag der folgende Text :

Liebe Userinnen, liebe User,
da sich die Debatte trotz mehrfacher Ermahnung in eine Richtung entwickelt hat, die weit vom Thema abschweift und nicht mehr unseren Diskussionsregeln entspricht, sahen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion abzuschalten. Wir danken für Ihr Verständnis.
Ihr BRIGITTE.de-Team

Labels: , , , ,

Freitag, Februar 15, 2008

"Autobahn zum Mutterkreuz" (Rezension)

Der Geschichtsprofessor Wolfgang Wippermann ist einer breiten Öffentlichkeit vor allem durch seine Mitwirkung bei Artikeln der "Bild"-Zeitung sowie seine Rolle als "Experte" in einer Johannes-B.-Kerner-Sendung zum Thema Kinderkrippen bekannt geworden, bei der auch Eva Herman zu Gast war. In dieser Sendung ereiferte sich Wippermann über den von Herman verwendeten Begriff "Gleichschaltung", da dieser bereits von den Nationalsozialisten verwendet worden war. Nach Wippermanns Auftritt hagelte es auf ihn nur so ein von Kritik, er habe Eva Herman das Wort im Munde herumgedreht. Um dieser Kritik zu begegnen geht Wippermann in seinem aktuellen Buch "Autobahn zum Mutterkreuz" zum Gegenangriff über. So heißt es bereits im Klappentext: "Hitler hat die Autobahn gebaut und die Frauen geehrt. Die Arbeitslosen hatten Arbeit, und die Kriminellen waren alle weggesperrt. So hat die schweigende Mehrheit schon immer gedacht. Jetzt hat sie laut und offen gesprochen." Mit anderen Worten: Auf der Autobahn, auf der sich Wippermann befindet, ist nicht er als Geisterfahrer unterwegs, sondern fast alle anderen.

Man muss an dieser Stelle ein wenig aufpassen: Wippermanns Auslassungen sind häufig polemisch, aggressiv und herabsetzend. Dieser Stil kann auf einen Rezensenten überspringen, was lediglich zu einer publizisitischen Eskalationsspirale beitragen würde. Andererseits kommt man um das Urteil aber auch nicht herum, dass Wippermann an vielen Stellen intellektuell unredlich auftritt.

Zu Beginn seines Buches setzt sich Wippermann mit Eva Herman auseinander. Deren Kritik am Feminismus kann er nicht nachvollziehen, "weil es den Feminismus heute kaum noch gibt und er nur noch von wenigen verteidigt wird". Weil Eva Herman in ihrem Buch von "Designer-Kindern" gesprochen habe, habe sie Wippermann zufolge "die Grenzlinie zwischen Konservativismus und Faschismus zumindest tangiert, wenn nicht sogar schon überschritten". (Als Kronzeugin gilt Wippermann hier übrigens die Kabarettistin Desirée Nick.) Die zentrale Frage, ob Herman den Wunsch nach "Designer-Kindern" gutgeheißen oder kritisiert hatte, bleibt im Text allerdings völlig unklar. Hier fühlt man sich unangenehm an Wippermanns Kritik an Hermans Verwendung des Begriffes "Gleichschaltung" erinnert: die Nationalsozialisten waren dafür gewesen, Herman dagegen, aber schon ihre Verwendung dieses Ausdruckes sollte sie als Rechtsradikale anprangern. Das ist nicht nur fragwürdig, das ist grotesk.

Auch an anderer Stelle wirft Wippermann Herman eine "mangelhafte Abgrenzung vom Faschismus" vor und spricht gar von ihrer "Lobpreisung der nationalsozialistischen Frauen- und Familienpolitik". Erkenntnisse wie dass die bevölkerungspolitischen Maßnahmen der Nationalsozialisten deren verbrecherischer Ideologie dienten, seien Eva Herman nicht bekannt gewesen. Bei solchen Verstiegenheiten ignoriert Wippermann volle sechs Seiten aus Hermans Buch "Das Eva-Prinzip", in dem diese das Dritte Reich eben wegen dieser Dinge aufs Schärfste verdammt und die auch auf Hermans Website einsehbar sind. Sowohl Hermans Buch als auch ihre Website werden von Wippermann als Quelle angeführt ...

Fragwürdige Quellenarbeit scheint bei Wippermann indes kein Einzelfall darzustellen: So finden sich in der Literaturliste seines Buches volle 16 Titel von Wippermann selbst - was allerdings hier und in seinem Text fehlt, ist das einzige Buch, das sich bislang mit der Eva-Herman-Debatte beschäftigt hatte: mein eigenes "Der Fall Eva Herman". Dass es Wippermann unbekannt sein könnte, ist auszuschließen, da er meine Artikel für "eigentümlich frei" mehrfach anführt. Für eine wissenschaftliche Arbeit selbst auf Studentnenniveau ist das komplette Ignorieren der vorangegangenen Sachliteratur zu einem Thema allerdings ein Armutszeugnis, und wenn es im Klappentext seines Buches heißt, Wippermann stelle den "Historikerstreit der schweigenden Mehrheit" erstmals dar, ist das schlicht eine Irreführung der Leser. Wippermanns Verfehlungen kann ich hier nur insofern interpretieren, dass er meinem Buch einerseits nichts entgegenhalten konnte, er andererseits seine Thesen aber nicht ernsthaft hätte vertreten können, wenn er die Kenntnis meiner Analyse hätte zugestehen müssen.

Einige Beispiele: Wippermann behauptet, Herman "fand kein Wort des Bedauerns oder der Selbstkritik, als sie eben wegen ihres NS-Vergleichs in der Presse heftig und fast unisono kritisiert wurde." Im Gegensatz zu Wippermann allerdings, bei dem sich in der Tat trotz vergleichbar heftiger Vorwürfe kein Hauch von Selbstkritik findet, hatte sich Herman bereits wenige Tage nach ihrer Pressekonferenz öffentlich entschuldigt, falls ihre Äußerungen Anlass zu Missverständnissen gegeben haben sollten (worüber etliche Medien von "Zeit" bis "Bild" breit berichteten). Wenn Wippermann beklagt, Herman habe sich von den Rechtsextremen, die sie vereinnahmen wollten, nicht ausreichend distanziert, unterschlägt er, dass sie in derselben Kerner-Talkshow, in der Wippermann zu Gast war, mehrfach erklärte, gegen diese Vereinnahmungsversuche juristisch vorzugehen. Wie kann man sich noch stärker von jemandem distanzieren als durch das Einleiten juristischer Schritte – indem man auf ihn schießt? Selbst den Ablauf der Kerner-Sendung schildert Wippermann irreführend: Kerner habe erklärt "Autobahn – das geht halt nicht" und dann "nach einigem Hin und Her" Herman zum Verlassen der Diskussionsrunde aufgefordert. Das "Hin und Her" bestand daraus, dass man zum eigentlichen Thema der Sendung ("Kinderkrippen oder Erziehung durch die Mutter?") übergegangen war und Senta Berger erklärte, sich mangels Vorbereitung Eva Herman darin nicht gewachsen zu fühlen, worauf Hermans Verabschiedung erfolgte. Und zu Hermans Äußerung schließlich "Ich muss einfach lernen, dass man über den Verlauf unserer Geschichte nicht reden kann, ohne in Gefahr zu geraten" fällt Wippermann nur folgendes ein: "Hitler ist tot, und wir leben nicht in einer Diktatur, sondern in einer Demokratie. In ihr herrscht die in der Verfassung geschützte Forschungs- und Meinungsfreiheit. Wer etwas anderes behauptet, hat ein Problem mit dieser Verfassung oder weiß einfach nicht, wovon er spricht. Eva Herman jedenfalls wusste es nicht. Daher war es richtig, dass Kerner nicht mehr mit ihr reden wollte." Im Klartext: Wer behauptet, es gebe hierzulande keine Meinungsfreiheit, soll diese Meinung nicht öffentlich vertreten dürfen. Hier befinden wir uns schon tief im Bereich des Absurden.

Wippermanns Logik zufolge kann die Meinungsfreiheit offenbar nur dann gefährdet sein, wenn der Staat Zensur ausübt. Insofern verwundert es schon sehr, wie sehr sich Wippermann darüber empört, dass seine Meinung mit Beschimpfungen wie "Judenknecht" und "Volksschädling" belegt wird und irgendjemand im Internet davon phantasierte, Dossiers über ihn anzulegen. Genauso ungerührt wie Wippermann die Attacken beiseitewischt, die auf Herman niedergehen, so empfindlich ist er, wenn es seine eigene Meinung betrifft: Rechtsradikale Auswürfe wie "Volksschädling" nennt er dann in einem Atemzug mit fundierten Kritiken wie dem eigentümlich-frei Artikel "Stalins Mann in Berlin" (zu dem Wippermann nicht mehr einfällt als dass er den 1953 verstorbenen Stalin wohl kaum wieder zum Leben erwecken könne, um dann als "sein Mann" zu fungieren). Und in einer Auflistung von aus Wippermanns Sicht offenbar skandalösen Zuschriften an ihn stehen Unsäglichkeiten wie "Judenknecht" in trauter Einigkeit mit einer klaren, aber völlig legitimen Ansicht wie "Ihr Auftritt war peinlich, respektlos, billig und intolerant." Die Stoßrichtung ist klar: Wer Wippermann scharf kritisiert, ist nichts anderes als ein Nazi. Gegen ihn ist keine Kritik erlaubt, gegen Eva Herman jede.

Im Endeffekt versucht Wippermann nichts anderes als seine linksextreme Sicht der Wirklichkeit als die einzig akzeptable Sicht durchzusetzen. Die 68er Bewegung etwa in einem Atemzug mit dem Nationalsozialismus zu nennen, sei "sprachlich wirr" und "inhaltlich skandalös", denn: "Was hat die 68er Bewegung mit dem Nationalsozialismus gemein?" Götz Aly hätte darauf einige Antworten zu geben. Wippermann warnt vor einer "unzulässigen Dämonisierung der DDR" und erklärt "Konservativismus und Faschismus waren politische Bundesgenossen und hatten gleiche oder zumindest vergleichbare ideologische Ziele". Da ist es nur zwangsläufig, dass er die "Junge Freiheit", die sich für Hermans Meinungsfreiheit ausgesprochen hatte, als "rechtsradikal" verortet und daran anschließend erklärt: "Wenn sich Rechtsradikale zu Anwälten der Meinungsfreiheit aufschwingen, wird es immer gleichermaßen grotesk wie gefährlich."

Die große Bedrohung bei dem Versuch, eine ausgesprochen linke Perspektive der Welt als allgemeingültig durchzusetzen, sieht Wippermann verständlicherweise nicht in den traditionellen Medien, sondern in der Gegenöffentlichkeit, die sich im Internet formiert. "In der Öffentlichkeit wurde Eva Herman von kaum jemandem verteidigt", führt er hierzu aus. "Anders war es in einigen Blogs. In dieGesellschafter.de stimmte Peter Großmann Hermans Lob der nationalsozialistischen Frauen- und Familienpolitik ausdrücklich zu ..." Dass Blogs und Internetforen für Wippermann keinen Teil "der Öffentlichkeit" darstellen, mutet einigermaßen bizarr an. Mit einer fast schon bewundernswerten Selbstverständlichkeit erklärt Wippermann sodann, dass Meinungsäußerungen dann keine Gegenöffentlichkeit zu den traditionellen Medien darstellen können, wenn diese Äußerungen nicht ebenfalls politisch linksgerichtet sind: "Hier meldete sich jedoch die schweigende Mehrheit zu Wort, in den rechten Blogs als negatives und rechtes Korrektiv zu den öffentlichen Medien. Von einem kritischen Graswurzeljournalismus kann zumindest bei diesen Blogs und in diesem (Herman)-Fall nicht die Rede sein." In solchen Passagen wird klar, wie absolut Wippermann seine eigene Auffassung setzt. Alles ihr zuwiderlaufende kann nicht ernstgenommen und muss (siehe Eva Herman) eigentlich aus der Sphäre des öffentlichen Diskurses verbannt werden. Man ahnt hier schon, dass die Verknüpfungen zu Stalin nicht so völlig falsch gewesen sein können.

Aber wie schafft man es, die eigene Meinung als die einzig akzeptable durchzusetzen? Wippermann greift hier vor allem auf zwei verlässliche und bewährte Strategien zurück. Die eine: Der mit der anderen Meinung ist selbstverständlich ein Antisemit. Wenn etwa die rechtskatholische Internetzeitschrift kreuz.net "Hussah! Hussah! Die Hatz geht weiter" schlagzeilt, dann muss das in Wippermanns Welt einfach eine Anspielung auf das "Hep! Hep!" sein, mit dem Antisemiten 1819 in mehreren deutschen Städten Juden durch die Straßen getrieben haben. Und wenn Mario Bohrmann von der "Interessensgemeinschaft gegen Medienmanipulation" im Interview mit ef-online bemängelt, dass der Zentralrat der Juden in Deutschland "Hermans Auftreten und das breite Lob dafür wieder mit der Nazi-Keule" kritisierte, dann wird auch das ohne nähere Begründung unter der Rubik "Antisemitismus" eingeordnet. Der zweite Kracher in Wippermanns Arsenal ist der Vorwurf der "Verschwörungstheorie". Das passt erstens schön zum Antisemitismus, weil es bekanntlich auch antisemitische Verschwörungstheorien gibt, und zweitens erledigt dieses Schlagwort offenbar jede weitere Analyse, ob die Vorwürfe einer Verschwörung berechtigt sind oder nicht. Wippermann: "Die Medien des Mainstreams hätten sich wieder einmal gegen die Meinung des Volkes verschworen, hieß es immer wieder. Mario Bohrmann erklärte dazu im Interview mit ef-online, man könne sich gegen diese 'massive Manipulation der Medien' jedoch wehren, indem man sich 'unzensierte Hintergrundinformationen' aus dem Internet verschaffe." Was genau damit gemeint ist (die Verkoppelung von Kerner mit BILD oder der dpa mit dem NDR, das Veröffentlichen einer irreführend geschnittenen Fassung der Kerner-Sendung in der ZDF-Mediathek usw.), das erklärt Wippermann nicht und es interessiert ihn offenbar auch nicht. Einer "Verschwörungstheorie" anzuhängen, reicht schon, damit man bei ihm zum Nazi wird, denn, so Wippermann: "Hier fehlt nur noch der Ruf nach dem, der `uns frei macht´ - nach dem, der uns von den gegen uns gerichteten Verschwörungen befreit und die dafür Verantwortlichen bestraft. In der Geschichte der bisherigen Verschwörungsideologien war dieser Erlöser meist gleichbedeutend mit dem 'Führer'." Aus dem Ruf nach mehr Demokratie, mehr Pluralität und mehr Meinungsvielfalt den Ruf nach einer autoritären Obrigkeit, ja einer Diktatur zu machen – das ist nach allen Unredlichkeiten, die sich Wippermann bis hier geleistet hat nun doch, man kann es leider nicht anders sagen, ein Husarenstück an Demagogie.

Was aber tut man außer solchen Anschuldigungen konkret, um die eigene, linke und damit natürlich einzig legitime Meinung gegen die immer weiter aufbrechende Meinungsvielfalt des Internets durchzusetzen? Auf der Schlussseite des Hauptteils seines Buches gibt Wippermann die Antwort: "Wir können uns dessen nicht erwehren, dass wir auch hier einiges falsch gemacht haben. Aber was? Vor allem haben wir nicht genau hingehört, was die vormals schweigende Mehrheit heute keineswegs mehr nur denkt, sondern mittlerweile auch von sich gibt, zumindest im halböffentlichen und privaten Bereich der Blogs und Briefe. Weiterhin haben wir dieses, nennen wir es mal `Grummeln der schweigenden Mehrheit´ zu schnell und zu voreilig entschuldigt, eben weil es sich doch `nur´ um die schweigende Mehrheit handelt. Schließlich haben wir nicht rechtzeitig und nicht radikal genug eingegriffen."
An dieser Stelle wird jeder Kommentar überflüssig.

Gibt es also gar nichts Gutes über Wippermans Werk zu sagen? Wenig. Einige der von ihm zitierten Briefe und Blogs sind in der Tat widerwärtig, rassistisch, antisemitisch und generell menschenfeindlich, aber die berechtigte Kritik daran verpufft, weil sie mit völlig legitimen Äußerungen zusammengerührt wird. Eine Beobachtung Wippermanns aber ragt aus allen anderen deutlich heraus. Nämlich die, dass sich keiner der mit Eva Herman "in einem Atemzug genannten Konservativen für sie eingesetzt" hat. "Arnulf Baring, Udo di Fabio, Matthias Matussek, Frank Schirrmacher und viele weitere der in diesem Zusammenhang Genannten schwiegen." Wenn es der radikalen Linken gelingt, ihre eigene Lesart als die einzig statthafte durchzusetzen, dann sind so einige konservative Meinungsführer nicht zuletzt selbst dafür verantwortlich.

(Wippermanns Buch wurde vor der Veröffentlichung im "Deutschlandradio" angekündigt und in der "Jungle World" vorabgedruckt. Wie die Wikipedia mit verlinkten Quellenangaben berichtet, zählen die Verfassungsschutzämter Nordrhein-Westfalen und Brandenburg die "Jungle World" zum linksextremistischen antideutschen Spektrum.)

Labels: , , , , ,

Freitag, Februar 08, 2008

Juristischer Sieg für Eva Herman

Das christliche Nachrichtenportal idea berichtet als erstes und bislang einziges darüber:

Künftig dürfe dpa in ihrer Berichterstattung nicht mehr behaupten, Herman habe in der Talkshow Johannes B. Kerner am 9. Oktober 2007 gesagt, „wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden“. Aus Sicht des Kölner Landgerichts ist das eine verkürzte Darstellung, die Herman nicht akzeptieren müsse. (...) Nach dem Sieg der Fernsehmoderatorin gegen die größte deutsche Nachrichtenagentur könnten bald weitere Medien zur Rechenschaft gezogen werden. Herman: „Es wurde Zeit, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Das war erst der Anfang. Nun geht es weiter.“


Jetzt bin ich mal gespannt, wann und vor allem wie andere Medien darüber berichten werden. Genderama jedenfalls wünscht Eva Herman bei ihrem Kampf um eine faire Berichterstattung (und damit letzlich für Meinungsfreiheit sogar für Feminismuskritiker) nur das Beste!

Labels: , ,

Donnerstag, Februar 07, 2008

"1. Medienpreis für Manipulation" an Johannes B. Kerner

Wenn die deutschen Medien gleichgeschaltet sind, dann geht man eben aufs internationale Parkett. Dieses Motto führte offenbar zur Berichterstattung der "Epoch Times" über die von einer Wiesbadener Bürgerinitiative vergebene ironische Auszeichnung "Eiserne Bratpfanne" an den ZDF-Moderator Kerner. (Deutsche Medien mit Ausnahme von FOCUS und "Junge Freiheit" verweigerten sich einer Berichterstattung über die medienkritische Initiative.) Ein Auszug aus dem Artikel verrät, worum es geht:

Der Medienskandal um Eva Herman sei, so Bohrmann, aber nicht der einzige seiner Art. Auch früher habe es ähnliche Fälle gegeben, in denen einzelne Personen durch gezielt verdrehte Berichterstattung „an den braunen Rand gedrängt" und somit medial mundtot gemacht worden wären, er sieht darin eine leider häufig angewandte Praxis in der deutschen Medienlandschaft. Was den „Fall Herman" inklusive des „Kerner-Eklats" laut Bohrmann so skandalös mache, sei die Tatsache, das hier besonders auffällig und plump vorgegangen worden sei, und das ZDF als öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt, sowie die hochseriöse DPA als angesehene Presse-Agentur darin verstrickt seien. (...)

Zu dem „kreativen Protest" will die MQV „alle mündigen Bürger und Fernsehzuschauer" einladen, die „für neutrale und informative Medien eintreten und gegen manipulative Presse, Sendungen und Talkshows insbesondere in öffentlich-rechtlichen Programmen." Unterstützt wird der Protest dabei von vier verkleideten „Wort-Polizisten", die mit Blaulicht auf dem Kopf und steinzeitlichen „Nazi-Keulen", die „Wortklauberei der manipulativen Meinungsmacher" karikieren sollen. Höhepunkt der Veranstaltung soll die Verleihung des „1. Medienpreises für Manipulation" an Johannes B. Kerner in Form einer „Eisernen Bratpfanne" sein. Eine Laudatio wurde vorbereitet, wobei MQV aber nicht davon ausgeht, das der Moderator die „Auszeichnung" entgegen nehmen wird. Ziel der Aktion sei es, so Bohrmann, Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken, und dafür zu sorgen, dass der Ruf nach mehr Wahrheit und Meinungsfreiheit in den Medien nicht im Tagesgeschäft verebbt: „Wir müssen zeigen, dass wir kein Internet-Phänomen sind".


Hier findet man den vollständigen, bebilderten Artikel.

Labels: , ,

Donnerstag, Januar 31, 2008

9. Februar: Mahnwache in Hamburg

Die überparteiliche Vereinigung "Bürger gegen Medienmanipulation" läd für den 9. Februar 2008 zu einer Mahnwache mit mehreren Stationen ein (Johannes-B.-Kerner-Studios, NDR, dpa). Die genauen Details kann man hier nachlesen.

Aktuelles Hauptanliegen der Vereinigung ist die verzerrende Berichterstattung der Medien über Eva Herman und der damit verbundene Verlust an Meinungsfreiheit in unserer Gesellschaft. Es werden aber zunehmend weitere Problemfelder ins Auge gefasst, zu denen eine einseitige und verzerrende Darstellung von Männer- bzw. Frauenanliegen ebenso gehören wie die ausbleibende Berichterstattung über so bedenkliche Entwicklungen wie das Gender Mainstreaming.

Wie man erwarten durfte gibt es so gut wie keine Berichterstattung der Medien über ihre Kritiker. Die beiden einzigen Ausnahmen waren der FOCUS und die "Junge Freiheit", die beide über die Mahnwache der Bürgerrechtler vor dem ZDF berichteten, bei der es auch zu Treffen mit Vertretern des Fernsehrates kam. Obwohl sie darüber frühzeitig informiert worden waren, berichteten die beiden Mainzer Zeitungen über diese Kundgebung nicht.

Labels: , , , ,

Dienstag, Januar 15, 2008

ZDF-Forum macht Schotten dicht

Nach drei Monaten der Zuschauerproteste hat das ZDF soeben die Reißleine gezogen und duldet in seinem Johannes-B.-Kerner-Forum keine neuen Beiträge mehr. Vor wenigen Tagen erst habe ich mit jemandem telefoniert, der für die Ausbildung junger Journalisten verantwortlich ist. Sein Urteil: Diese Reaktion ist ein Armutszeugnis für das Zweite Deutsche Fernsehen.

Labels: , ,

Dienstag, Januar 08, 2008

Britische Umfrage enthüllt, was Männer denken

Wo ist das Geschlechterverhältnis nach vier Jahrzehnten Feminismus angekommen? Das verrät zumindest für britische Verhältnisse eine Befragung, deren Ergebnisse der Telegraph hier veröffentlicht:

More than half of men believe the world is dominated by females and that they have lost their traditional role in society, according to recent research. Asked what it means to be a man in the 21st century, more than half think that society tries to feminise them, turning them into waxed and coiffed metrosexuals, and 52 per cent say that men have to live according to women's rules. (…) Men say they "feel handcuffed" by political correctness - only 33 per cent feel they can speak freely and say what they think, whereas two thirds find it safer and easier to keep their opinions to themselves.


Sind denn wenigstens die Frauen glücklich mit der feministischen Umgestaltung der Gesellschaft? Mitnichten:

The research also shows that just as many women feel their work-life balance has been stretched to breaking point.


Womöglich geht der Feminismus denselben Weg wie so manche Ideologie einer "besseren Welt" und eines "besseren Menschen" vor ihm: Für viele Akademiker und Autoren liest sie sich auf dem Papier wunderbar, aber dieser doofen Bevölkerung ist einfach nicht nahezubringen, dass sie damit gefälligst glücklich zu sein hat.

Labels: , ,

Fall Herman: Stellungnahme von Ruprecht Polenz

Nach tausenden vor allem über das Internet geäußerten Protesten sowie Mahnwachen vor dem ZDF und Einzelgesprächen mit Mitgliedern des Fernsehrates liegt seit gestern nachmittag eine öffentliche Stellungnahme von Ruprecht Polenz, dem Vorsitzenden des ZDF-Fernsehrates, vor. Darin heißt es unter anderem:

Der Programmausschuss hat die Sendung als nicht gelungen bewertet. Wie in der öffentlichen Diskussion kamen auch hier unterschiedliche Gesichtspunkte zum Tragen. Auf der einen Seite wurde grundsätzlich die Einladung von Eva Herman kritisiert, auf der anderen Seite die Zusammensetzung der Gäste-Runde sowie die Gesprächsführung. (...) Nach der abschließenden Erörterung im Plenum des Fernsehrates am 07.12.2007 wird das ZDF mit Zustimmung des Ausschusses das Online-Forum zu dieser Sendung alsbald schließen.


Im ZDF-Forum wurden und werden vom Tag der umstrittenen Kerner-Sendung bis heute die Probleme, die das ZDF mit der Meinungsfreiheit zu haben scheint, scharf kritisiert.

Solange dieses Forum noch existiert, kann man die komplette Stellungnahme sowie die Reaktionen darauf hier nachlesen.

Seit einigen Wochen besteht bereits ein privates Forum für die Bürgerproteste gegen den derzeitigen Zustand der deutschen Medien.

Labels: , ,

Mittwoch, Januar 02, 2008

Leserbriefe (Kerner)

Mehrere Leser machen mich heute morgen auf ein aktuelles Interview aufmerksam, in dem Johannes B. Kerner sich noch einmal dazu äußert, wie er am 9. Oktober mit Eva Herman umgesprungen war. R.H. schreibt mir dazu:

Kerner bedauert - das behauptet jedenfalls am späten Abend der Deutsche Blätterwald. Von Fokus, Die Zeit, Bild bis Kath.net: "Ich habe damals falsch entschieden", "Kerner bedauert".

Das hat er laut Focus-online der Süddeutschen diktiert: "Ich habe damals falsch entschieden. Als Eva Herman gehen wollte, hätte ich sagen können: 'Nein, nein, bleib hier. Hier fliegt keiner raus. Da hinten ist Platz genug.'"

Das ist Bedauern? Eine infame, dreiste, freche Lüge ist das! Wir wissen: Eva wollte niemals von sich aus gehen. Frau Berger drohte zu gehen. Daraufhin warf unser brutalstmöglicher Lügner Eva Herman aus seiner Sendung mit den Worten:

"Es sind die Momente, wo man sich Gedanken macht, wie man weitermacht. Ich habe mich entschieden, dass ich mit drei Gästen weitermache und dich, Eva, jetzt verabschiede. Danke schön."

Und was heißt das eigentlich: "Da hinten ist Platz genug"? Ich habe es noch erlebt, dass sich ein Schüler zur Schande in die Ecke stellen mußte, wenn er was ausgefressen hatte.

Es lebe das Net!


Und D.S. schreibt mir dazu:

Als besonders bezeichnend empfinde ich diesen Satz: "Wir hatten so eine Reaktion von ihr nicht auf dem Zettel." Man hat also in etwa erwartet, dass sie schon nachgeben und am besten sich eine Entschuldigung abringen werde. Aber stattdessen ein unbeirrtes Beharren auf den eigenen Standpunkt, trotz DER Vorarbeit mit so vorbildlich politisch korrektem Gestöhne und der Inszenierung in der Sendung mit den entsprechenden Gästen und einem klug dreinschauenden "Experten". Das war einfach unvorstellbar. Die Methode hat wohl schon zu oft funktioniert.

Labels: , ,

kostenloser Counter