ARD versucht zu kontern: "Starke Frauen verärgern Männer"
Wenn man nach dem von zig Medien abgeschriebenen SPIEGEL-Beitrag über die Proteste gegen die Männerhass-Reklame zur neuen ARD-Serie geht, handelt es sich um nur eine Handvoll von Beschwerden – und die von Leuten, die anscheinend sowieso nicht alle auf dem Trichter haben. Um so interessanter ist, dass die ARD jetzt auf WDR 4 zum Gegenangriff übergeht.
Doch schon vor Ausstrahlung der ersten Folge hat der deutsche Werberat Beschwerden von Männern vorliegen, die doch noch gar nicht wissen können, was auf dem Bildschirm gezeigt wird. (…) War nicht viel zu häufig gähnend-gockelhaftes Getue angesagt? Die meisten Menschen wollen heutzutage lieber starke Frauen sehen im Programm - gerne sexy, am liebsten selbstbestimmt. "Endlich" möchte man rufen! Und muss doch wieder innehalten: noch vor der ersten Folge hat es beim Deutschen Werberat Beschwerden gegeben: man(n) fühlte sich diskriminiert. Der Untertitel "Frauen können's besser" mache aus ihm einen Gockel und Versager - war sich ein Mann nicht zu blöd der ARD-Zuschauerredaktion nach dem Werbetrailer zu senden. "Als Geschlecht diskriminiert" schrieb ein anderer an den Werberat!
Nein, Liebes, nicht der Untertitel der Serie unterstellt Männern, Gockel und Versager zu sein, sondern deren explizite Beschimpfung als "Gockel" und "Versager" in der ARD-Reklame. Offenbar darf man von den Frauen in der ARD nicht einmal erwarten, dass sie wissen, worüber sie eigentlich ihre Beiträge schreiben – klar, dass da die Sehnsucht nach kompetenten Frauen in den Traumwelten der Vorabend-Soaps um so größer ist. Wäre es ein Deutschaufsatz, erhielte Anne Siegels Beitrag die Note: "Thema verfehlt. Ungenügend." Aber wie man sieht: Für das Hause Herres reicht das dicke.
Labels: Deppenjournalismus, Volker Herres
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