Freitag, Februar 29, 2008

TV-Hinweis: "Das Märchen von der Emanzipation"

Am nächsten Sonntag diskutieren um 21:45 Uhr bei Anne Will über "Kinder, Krippe. Karriere": Christa Stewens (CSU), Renate Schmidt (SPD), Christa Müller (Die Linke), Claudia Roth (B90/Die Grünen), Michaela Freifrau Heereman (katholisch) und Judith Holofernes (Wir sind Helden, Moneybrother). Kompliment zur konsequenten Ehrlichkeit der Gästinnenwahl: Indem in der Talkrunde diesmal auch der sonst übliche Quotenmann fehlt, wird wenigstens klar, wieviel Männer bei der Geschlechterdebatte inzwischen noch zu sagen haben. Immerhin dürfen am Katzentisch, Verzeihung: auf dem Sofa noch zwei Väter zur Auflockerung des Gesamtbilds sitzen. Und am Tag danach fragen wir uns dann wieder, warum sich Männer immer mehr dieser gesamten Thematik entziehen. Lustig.

Nein, ich will fair sein: Die Redaktion "Anne Will" rechtfertigt die reine Frauenrunde in ihrem Blog damit, dass sie einen Ausgleich schaffen wolle, weil sie zu den Themen der bisherigen Sendungen so wenig kompetente Frauen als Gäste gefunden habe. Na, dann ist ja alles in Butter: Auch im Jahr 2008 diskutieren bei der ARD die Kerle noch über Wirtschaft und "harte" Politik und die Frauen über, naja, über Frauen halt. Ich glaube, wenn ich Feministin wäre, würde ich das genauso lächerlich finden wie als Männerrechtler.

Immerhin läd Anne Wills Blog dazu ein, über diese Aufteilung kontrovers zu diskutieren.

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Geschmacksrichtung des Tages: Austrofeminismus

Noch einmal der "Freitag" – diesmal mit Lob für die feministische Zeitschrift "an.schläge" aus Wien:

Die an.schläge werden ausschließlich von Frauen gemacht. Selbst Bücher oder Platten werden in der Regel nur besprochen, wenn sie von Frauen geschrieben, herausgegeben beziehungsweise bespielt worden sind. Eine konsequente Blattlinie, die auf die nach wie vor ungleiche Repräsentation von Männern und Frauen auch in linken Medien reagiert.


Man ist wirklich regelmäßig gespannt, was sie sich als nächstes einfallen lassen.

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Lesermail (Literatur)

Genderama-Leser P.K. mailt mir:

Vielleicht hast Du gestern spätabends auf Arte die Doku über den Roman von Littell gesehen. Der Bericht hat einige Hintergründe über die Erscheinungsgeschichte des Romans in Frankreich erläutert: Zuerst wollte ja kein Verlag dieses Buch herausgeben. Interessant ist aber die Begründung: Die Sprache des Romans sei so kalt und brutal, dass er kaum Frauen anspräche, "ohne die kein Buch in Frankreich zum Bestseller wird". Das klingt fast wie die Angst russischer Medien vor mächtigen Oligarchen.

Des öfteren wurde von einigen wenigen Interviewpartnern gebetsmühlenartig wiederholt, dass der Roman etwas für pubertierende Männer sei, die sich für Naziästhetik begeistern. Andere (z.B. Michel Friedmann, Frank Schirrmacher) waren dem Roman gegenüber sehr wohlmeinend. Der ganze Artebeitrag äußerte sich fast ausschließlich positiv zu dem Buch.

Also suchte ich heute mal kurz Web nach Kritiken, und siehe da, Iris Radisch spricht von "wiederwärtigen Kitsch", "Edelporno", und und und. (...) Warum nur diese Galle? Neid, dass mal wieder ein Mann literarischen Erfolg genießt, oder Entsetzen darüber, dass sich offensichtlich viele Frauen, ohne die ja literarisch in Frankreich nichts läuft, von dem Buch begeistern ließen? Littell weiß, wovon er spricht, war er doch selbst als Helfer in Krisenregionen unterwegs und hat humanitäres Grauen selbst erlebt. Auch ein allzu großer Fan der Nazis dürfte der in einer jüdischen Familie geborene Littel kaum sein. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber viele Angriffe auf das Buch klingen wie allgemeine und alltägliche Angriffe gegenübern Männern: "Brutal", "Vulgär", "Obszön" und natürlich der unvermeidliche Pornographievorwurf.

Männer sind Schweine, auch literarisch.


Von Frauen verfasste Bücher sind eben ganz anders als dieses "vulgäre" und "obszöne" Zeug aus Männerhand, weshalb die Medien sich für ein strammes Marketing der weit anspruchsvolleren Frauenliteratur viel lieber begeistern lassen. Und so landet sie auch, so wie jetzt, verdientermaßen auf Platz Eins der Amazon-Charts.

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"Gender Trouble im Krieg gegen den Terror?"

Der "Freitag" seziert Susan Faludi und kommt dabei zu interessanten Ergebnissen über die Schnittmenge zwischen Misandrie und Islamophobie:

Denn wie die Indianer in den meisten alten "captivity narratives" als Ansammlung roher (beziehungsweise höchst attraktiver) gesetzloser Wilder ohne Zivilisation beschrieben wurden, geschieht es heute mit den orientalischen Männern. Sie existieren in der öffentlichen Wahrnehmung fast nur noch als fanatisierte Terroristen und Selbstmordattentäter; als unerträgliche alte Patriarchen, oder als sexuell verklemmte und gewaltbereite junge Männer. Es scheint, dass sich heute die unter dem Begriff Exotismus bereits seit Jahren analysierte Faszination und gleichzeitige Abscheu gegenüber dem Orient wieder ganz neu entfacht hat und kondensiert auf den arabischen Mann projiziert wird.

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Männer im "Zeugungsstreik" – warum nur?

Ob das Magazin "jetzt" der "Süddeutschen Zeitung" wohl auch so über Frauen schreiben würde, die sich im "Gebärstreik" befinden?:

Deutschlands junge Männer wollen scheinbar keine Kinder mehr zeugen. Stattdessen: Wohnen bei Mutti, Hobbys pflegen, Selbstverwirklichung. (...) Deutschlands Männer befänden sich weiterhin hartnäckig im „Zeugungsstreik“, vermeldet die Presseagentur dpa. Erschreckend viele Männer könnten sich demnach ein glückliches Leben auch ohne Kinder vorstellen. Gleichzeitig würden Frauen als Hauptgrund für ihre Kinderlosigkeit angeben, sie fänden nicht den passenden Partner. Bleibt also nur der Boris Becker’sche „Samenraub“ als letztes Mittel zur Rettung des bundesdeutschen Nachwuchses?


In den Antworten des befragten Professors vom Deutschen Jugendinstitut findet sich neben Unsinn ("Auf der anderen Seite haben Frauen 30 Jahre lang dafür gekämpft ..." – so als ob die Erfindung der Pille und der Umbruch von der industriellen zur Dienstleistungsgesellschaft von Frauen "erkämpft" worden seien) auch sinnvolle Passagen:

Frauen haben dann die Wahl gehabt, ob sie Mutterschaft oder Job vorziehen, sie konnten auch beides gleichzeitig haben. Für Männer gab es eigentlich immer nur die Option, Beschützer und Ernährer zu sein. Das hat sich in den vergangenen Jahren massiv geändert, allerdings ist das alte Männerbild nicht durch ein neues und positives Männerbild ersetzt worden. (...) Junge Männer merken, dass sie auch ohne eigene Familiengründung ganz gut leben können. Ich kann mich in den Beruf reinhängen, meinen Hobbys nachgehen, mich selbst verwirklichen. Dabei sind Kinder und Familie möglicherweise nicht mehr karrierefördernd. Früher hat man gesagt, der eigentliche Gewinner der Familie ist der Mann, weil er in seiner männlichen Rolle als Ernährer stabilisiert wird. Für die heutigen jungen Männer verliert das aber stark an Bedeutung.


Und wie ändert man das? So wie es seit einiger Zeit schon versucht wird - durch staatliche Umerziehung:

Das Zauberwort lautet nun „öffentliche Erziehung“. Die ganzen aktuellen Diskussionen um Krippenausbau und Ganztagesschulen zeigen, dass die Frage des Aufwachsens nicht mehr der instabilen Kleinfamilie überlassen wird. Das Umfeld des Aufwachsens wird öffentlicher.


Na, da weiß man doch wenigstens, woran man ist.

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Deutscher Bundestag will Frauen an Hochschulen weiter fördern

Ich gebe zu, das ist eine ähnlich lahme News wie "Heute morgen ist die Sonne aufgegangen", aber auch wenn Frauenförderung mittlerweile fast ein politisches Naturgesetz ist (deshalb nennt der SPIEGEL die Frauen schließlich auch "das starke Geschlecht"), muss man doch immer wieder darauf hinweisen:

Frauen müssen mehr und vor allem anders als bisher gefördert werden, wenn sie an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen Erfolg haben sollen. Darin waren sich die Sachverständigen mit den Mitgliedern des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung während der öffentlichen Anhörung am Montag, dem 18. Februar 2008, einig.


Hier kann man weiterlesen. Man kann es sich eigentlich aber auch sparen.

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Donnerstag, Februar 28, 2008

"Brauchen wir einen neuen Feminismus?"

Die "Zeit" lässt sich mal wieder vor den ideologischen Karren spannen, bietet aber immerhin die Möglichkeit zu Kommentaren.

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Hillary zückt Antisemitismus-Karte

Darauf habe ich gewartet. Wenn NICHTS mehr geht, geht immer noch DAS.

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Frauen sind die besseren Menschen, Folge 22384: "Nation Building"

Die Studie eines Forscherteams um die Politikwissenschaftlerin Cheryl Benard ist zu dem Ergebnis gekommen, dass auch beim Aufbau von Staaten (z. B. nach einem Krieg oder Bürgerkrieg) Frauen zu besonders großer politischer Stabilität führen. Jedes andere Ergebnis hätte auch alle überrascht, die z. B. wissen, welche Bücher Cheryl Benard bisher so geschrieben hat. Bemerkenswert ist trotzdem, wie einmal mehr versucht wird, für Frauen höhere Rechte als für Männer durchzusetzen – diesmal, wenn es um das Tragen von Waffen geht:

Dazu müsste man nicht einmal besonders neue oder exotische Gesetze erfinden, sondern könnte Vorschriften aus dem deutschen Waffenrecht übernehmen. Dass sieht vor, dass es Waffenscheine nur bei besonderer Gefährdung gibt – und unter dieser besonderen Gefährdung leiden innerhalb der Bürgerkriegskultur, die sich im Osten des Kongo entwickelte, vor allem Frauen.


Klar, Frauen sind bei allen militärischen Auseinandersetzungen die Hauptleidtragenden: Entweder sie werden selbst zu Opfern oder sie verlieren ihre Männer, Brüder und Söhne an der Front. Wenn man diese feministische Logik zugrunde legt, dann macht eine einseitige Bewaffnung von Frauen absolut Sinn.

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Mittwoch, Februar 27, 2008

"Für immer angeklagt"

Die britische BBC widmet sich einem sonst weitgehend tabuisierten Aspekt bei der Debatte über sexuelle Gewalt: dem anhaltenden Leiden fälschlich Beschuldigter.

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Claudia Roth kritisiert Geschlechterquote als "perfide Entrechtung"

Der Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth, zufolge ist die Einführung der Geschlechterquote an Universitäten "eine neue und perfide Entrechtung" – natürlich von Frauen und nicht von Männern und auch nicht in Deutschland, sondern im Iran. Näheres über den Hintergrund dieser Äußerung erfährt man hier.

Auf derselben Seite findet man in der linken Spalte ganz unten die Nachricht: "ANHÖRUNG IM BUNDESTAG: Grüne fordern Frauenquote für Hochschulen."

Herzlichen Dank an M.N. für den Hinweis!

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Expertenkommission will Gründe für "Zeugungsstreik" herausfinden

N-tv berichtet über die Entwicklung einer neuen Studie zu diesem Thema.

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Botswana!

Ein Klassiker hier auf "Genderama" sind mittlerweile die Beiträge, in denen ich herausstelle, dass selbst in irgendwelchen Dritt-Welt-Ländern oder obskursen Inselstaaten die Geschlechterdebatte mitunter schon weiter ist als hierzulande. Nehmen wir heute mal Botswana, einen Staat, von dem vermutlich die Mehrzahl selbst der gebildeten Mitteleuropäer nicht mal weiß, wie die Hauptstadt heißt. Auch dort fasst die Männerbewegung inzwischen politisch Fuß – und erhält publizistische Unterstützung durch positive Berichterstattung:

With lots of activities happening around the world on gender, there are some who believe that men now feel the pinch in the struggle for gender equality. One of the topics that came up recently in Botswana is about the laws that discriminate against men, specifically about cases of child custody. (…)

The men, in that case, can't get legal help. While women's rights organisations booming all over the world advocate for women's rights, represented locally by Emang Basadi, men seem to be lagging behind in organising to form an organisation which can deal with men's rights and other issues that affect them.

Men Sector was introduced in 2002. Even though it serves a different purpose altogether, it is a step in the right direction. Men Sector was established as a result of perceptions that there was no male involvement in sexual health and reproduction programmes.


Hier kann man den kompletten Artikel lesen.

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Neues "Männerhaus" in den USA

Einrichtungen, die sich statt um geprügelte Frauen um männliche Opfer von häuslicher Gewalt kümmern, sind weltweit extrem dünn gesät. (In Deutschland gibt es je eine solche Männer-Wohnhilfe in Berlin und in Oldenburg.) Jetzt hat im US-Bundesstaat Ohio die Vereinigung "First Step" ein neues Männerhaus eröffnet:

Now First Step has taken its next step by opening a shelter for male victims of domestic violence and fathers who are struggling to maintain relationships with their children. Officials say they believe "The Bridge," as the new shelter is called, is the first of its kind in Ohio.

"We're stepping out. We're doing something that has not been done before," said Terri Mercer, executive director of First Step. She and Esuga Abaya, the agency's community resource coordinator, say First Step has worked with an increasing number of men in recent years. The agency has, at times, made arrangements for male victims to stay at hotels or find other safe housing, but the options were limited.

Because domestic violence agencies are geared toward women, Mrs. Mercer and Mr. Abaya are well aware not everyone will agree there's a need to serve men.

"I don't know which we're going to get more resistance for - people saying there are no male victims of domestic violence or that there are no disenfranchised fathers," Mr. Abaya said.

"We've had enough experience in the last few years to legitimate this service."


Hier gibt es den vollständigen Artikel.

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Dienstag, Februar 26, 2008

"Das starke Geschlecht"

Der mediale Flankenschutz für das Projekt "Hievt die Frauen auf die Karriereleiter" geht mit einem SPIEGEL SPECIAL weiter.

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L.A.Times hinterfragt "Campus Rape Crisis"

So wie für die BRIGITTE und andere Zeitschriften jede vierte Frau als Opfer häuslicher Gewalt gilt, gilt in den USA derzeit jede vierte Studentin als Vergewaltigungsopfer. Heather Mac Donald hinterfragt in ihrem aktuellen Artikel für die "L.A.Times", ob diese Statistik nicht ein hausgemachter Blödsinn ist:

It's a lonely job, working the phones at a college rape crisis center. Day after day, you wait for the casualties to show up from the alleged campus rape epidemic -- but no one calls. Could this mean that the crisis is overblown? No. It means, according to campus sexual-assault organizations, that the abuse of coeds is worse than anyone had ever imagined. It means that consultants and counselors need more funding to persuade student rape victims to break the silence of their suffering.

It is a central claim of these organizations that between a fifth and a quarter of all college women will be raped or will be the targets of attempted rape by the end of their college years. Harvard's Office of Sexual Assault Prevention and Response uses the 20% to 25% statistic. Websites at New York University, Syracuse University, Penn State and the University of Virginia, among many other places, use the figures as well.

And who will be the assailants of these women? Not terrifying strangers who will grab them in dark alleys, but the guys sitting next to them in class or at the cafeteria.

If the one-in-four statistic is correct, campus rape represents a crime wave of unprecedented proportions. No felony, much less one as serious as rape, has a victimization rate remotely approaching 20% or 25%, even over many years. The 2006 violent crime rate in Detroit, one of the most violent cities in the U.S., was 2,400 murders, rapes, robberies, and aggravated assaults per 100,000 inhabitants -- a rate of 2.4%.

Such a crime wave -- in which millions of young women would graduate having suffered the most terrifying assault, short of murder, that a woman can experience -- would require nothing less than a state of emergency. Admissions policies, which if the numbers are true are allowing in tens of thousands of vicious criminals, would require a complete revision, perhaps banning male students entirely. The nation's nearly 10 million female undergraduates would need to take the most stringent safety precautions.

None of this crisis response occurs, of course -- because the crisis doesn't exist.


Wie es zu diesen verrückten Statistiken kam und warum sie sich gegen alle Erfahrungswerte halten, erfährt man hier.

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Montag, Februar 25, 2008

Männerrechtler: Wer ist eigentlich "der Feind"?

Okay, ich stelle fest, heute bietet es sich an, die News durch ein paar nette Essays und Kommentare zu unterbrechen. Nachdem ich heute morgen schon mit einigen begonnen habe, geht es heute abend fröhlich weiter.

In der amerikanischen Männerrechtsbewegung zum Beispiel spielt sich mal wieder eine Debatte darüber ab, wer eigentlich als "der Feind", also der politische Gegner, zu gelten hat. Die Spannbreite der Antworten reicht mal wieder von "mittlerweile so ziemlich alle Frauen" bis zu "selbst von den Feministinnen nur ein Teil". Einer der Männerrechtler hat bei Wendy McElroy (international bekannt als "die Feministin, die denken kann") einen Text veröffentlicht, den ich hier gern verlinke und auszugsweise vorstelle:

Men’s Rights Activists, for all of our differences, can (in large part) unite behind one simple and easy to grasp idea - Feminists are the enemy. Some go further and say that all women in contemporary society have benefited from the excesses of feminism, whether they are aware of their having benefited or not. While men were imprisoned in droves in response to rape and domestic violence hysteria, while men’s lives and livelihoods were ruined by ridiculous charges of sexual harassment, punitive alimony and child support enforcement, and all the other arrogant inequities of a family court system that seems to see them as sperm-doning wallets who had their fun and now they are going to pay, pay, pay - women did not rise in outrage and what was happening to their sons, brothers, fathers and potential life partners. If women are now beginning to feel a backlash in society in the form of marriage strikes, prenuptial agreements, an unprecedented aversion to chivalry on principle, and increased indifference on the part of men to the challenges they face in society, call the National Organization for Women. This was all their idea.

Okay, fair enough. But for far too long, far too many men have then taken the first premise – feminists are the enemy – inserted the legitimate justifications for that premise, and preached a gospel that women are the enemy. Screw ‘em all – take the same approach to guilt or innocence the feminists have, and if a few innocent women get caught in the switches of social change, well, they had it comin’ – they should have done something when they were in control.

Catherine MacKinnon couldn’t have said it better herself.

But what about the women who have tried for years to do something? What about women like Kate O’Beirne, Christina Hoff-Sommers, Charlotte Hayes, Carrie Lukas, Cathy Young, Erin Pizzey, Esther Vilar, or Wendy McElroy? This is not an inclusive list, mind you, but these are names that come off the top of my head when asked to name women who have stood damn tall in facing down institutional misandry. They did so when an awful lot of so-called men- in military leadership, in government, in academia, in the judiciary - were crawling on their bellies, willing to sell out every principle they had sworn to uphold to convince the feminists “they get it.” For their trouble, these women have lived with death threats, threats of rape, censure, loss of income – the whole litany of consequences the entrenched feminist culture has at their disposal to punish heretics. Are they the enemy?

Yes they are, say these so-called Men’s Rights Activists, and here’s why – “because now that men are beginning to wake up and mount an organized response to gender feminism, they are jumping over to the winning side to save their own skins. Just like women, they want it both ways – they can see the tide is turning.”

That position demonstrates a level of stupidity worthy of an Ivy League Professor.

To begin with, the simple fact is that most women (and men for that matter) have no idea how bad it has gotten out there. In keeping with the finest traditions of human nature, most women (and men) don’t believe it even when they are told just how bad it is – only when it bites them do they believe the alligator is a threat. Women as a whole cannot be held accountable for not understanding the size and scope of the problem when most men don’t know. Feminism put on a warm cuddly face that a lot of people bought into, and feminists knew how to work that media. While I would be sympathetic to a position that cut no slack for a woman (or man) who, once informed, continued to champion or tolerate the goals of groups like NOW, the fact remains that we come to our present state largely because feminists were at war when most people didn’t even know there was a war on – and they couldn’t have done that without the craven cooperation of an awful lot of men. I hear MRA’s wondering about the stances the current sorry crop of contestants for welfare statist-in-chief are taking on men’s rights. Where in the world were these “leaders” when our schools, military, courts and police agencies were becoming infested with the philosophies (if not the persons) of people like Dworkin, MacKinnon, French and Clinton? I’m supposed to trust some pol that starts putting forth solutions to problems he played no small part in creating because he is a man, but hate and distrust people like the women I mentioned above? When they were championing my cause (at great personal cost) years before I knew it was my cause?

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Feminismus: Amerikanische Studenten werden aufmüpfig

In one of the most popular cases of the new feminist agenda, the New York City Fire Department was sued by a woman who claimed that the physical examination to become a firefighter was too taxing for women. She won. The FDNY was forced to create new physical testing tailored toward women so that they may be allowed easier access to the profession. Here, the goal of feminists to kill objectivity is clear. They are not concerned that tests of that nature are specifically devised to make sure, for example, that one would have the ability of pulling a 200-pound man out of a building and down a ladder. To these feminists, the safety of citizens was second to gender representation.


Was ist eigentlich mit den amerikanischen Studenten los? Das ist heute schon der zweite feminismuskritische Beitrag aus einer Uni-Zeitschrift, auf den ich gestoßen bin. Das kann doch alles nicht nur daran liegen, dass Hillary so unerträglich ist? Nein, erfahren wir beim Weiterlesen – in diesem Fall liegt es an einer neuen Bucherscheinung: "Feminists Say the Darndest Things", eine sarkastische Ansammlung lächerlicher Zitate von Feministinnen aus dem akademischen Bereich. Und in der Amazon.com-Kategorie "Feminist Theory" liegt es derzeit auf Platz 2 ...

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BRIGITTE zeigt sich offener Debatte nicht gewachsen

Nachdem ein Online-Artikel der Zeitschrift BRIGITTE zum Thema häusliche Gewalt, der den nach gegenwärtigem Forschungsstand mindestens gleich hohen Anteil männlicher Opfer ausblendete, unter den Lesern für einen wahren Proteststurm sorgte (Genderama berichtete mehrfach), hat die Redaktion die bislang eingegangenen 185 Kommentare nun gelöscht. An ihrer Stelle findet sich seit heute mittag der folgende Text :

Liebe Userinnen, liebe User,
da sich die Debatte trotz mehrfacher Ermahnung in eine Richtung entwickelt hat, die weit vom Thema abschweift und nicht mehr unseren Diskussionsregeln entspricht, sahen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion abzuschalten. Wir danken für Ihr Verständnis.
Ihr BRIGITTE.de-Team

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Lesermail (Schipanski)

"Wenn Frauen ihre Kinder töten, sind natürlich nicht sie selber schuld, sondern die Väter", schreibt mir ein Leser (ohne Name oder Initialien) und bezieht sich damit auf diesen Artikel. "Allmählich kriege ich das kalte Kotzen."

Dabei wäre die Frage, wo eigentlich die Väter in solchen Fällen sind, gar nicht so unsinnig, wenn sie sich nicht in ein festes geschlechtsbezogenes Deutungsraster einfügen würde, dem zufolge Frauen fast immer unschuldig und Männer fast immer schuldig sind.

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Das beliebte Einprügeln auf Männer – wie können wir es stoppen?

Male-bashing has become so socially acceptable and prevalent in the media that some seem honestly surprised to consider any alternative. Friday's New York Times included a piece covering a recent report in the Journal of Adolescence, which found that, shockingly to the reporter Ms. Tara Parker-Pope, teenage boys are motivated by more than lusty desires when pursuing romantic partners. All the news that's fit to print now includes groundbreaking discoveries such as 80 per cent of the study participants describing their reasons for dating including: "I really liked the person." Perhaps more shocking is that among the sexually active, "the boys were equally likely to say they pursued sex because they loved their partner" as they were to indicate physical attraction. What illuminating revelations will Parker-Pope bring next to the readers of the Times? "Not all men beat their wives" could be a headline worthy of feature, while "Cuddle or Sandwich: What he really wants" just might be that breakout report to land the esteemed journalist her dream beat with Cosmo magazine.


Ab und zu findet man in einer amerikanischen Studentenzeitung solch einen einsichtsvollen Artikel wie diesen, der die richtigen Fragen stellt und die richtigen Antworten gibt:

The feminist movement has rightly achieved much to correct Victorian prudishness toward female sexuality as part of the larger campaign for women's rights. That trend is now being reversed for men. While media publications seek to belittle and homogenize male sexual intentions, more radical movements seek to directly assault the male sex drive by likening it to violent assault. Both buck efforts for real sexual equality. Men's rights may not be the popular social movement, but its issues are real and present.


Warum ist ein ähnlicher Artikel eigentlich in einer deutschen Studentenzeitung unvorstellbar?

Zum selben Thema passt ein Beitrag der amerikanischen Briefkastentante "Dr. Helen" (wobei "Briefkastentante" nicht herabsetzend gemeint ist, mir fällt nur kein anderer deutscher Ausdruck ein). Diesmal widmet sie ihre psychologische Fachkenntnis der Leserfrage: Ist das Einprügeln auf Männer heilbar?. Ein Auszug daraus:

A few years ago Lionel Richie allowed his wife to knock him around a bit. When the media started to question his masculinity he reminded them that it didn’t matter what line of defense he took, the media would turn it on him; if he hit his wife back in defense or retaliation, he’d become a woman-beater and abusive husband, but if he sat there and took it, he’s labeled as less than a man. It doesn’t matter what we do, we’re vilified through the narrow focus of society and the media. The world has changed and it’s folly to believe that our gender hasn’t changed with it. While I understand and celebrate things such as the civil and equal rights movements, I deplore the animosity toward men that, I feel, was birthed from them.


Und das ist ein Auszug aus Dr. Helens Antwort:

One thing, Married Man, that you must remember about human nature, (and especially women) is that most people are terrified of confrontation and will do anything to avoid it. They want to be liked or at least feel that they are a person worth liking. Make it unpleasant for them to let out their toxic tirades and they will stop—and it often takes so little effort. Notice that people in public places and the media rarely say anything derogatory about women. Why? It is socially unacceptable and they are afraid to. Make it costly for people to bash men and they will stop. Start with small steps—if all men and the women who gave a damn spoke up or told people to knock it off when the male bashing started, we would hear a lot less of it.

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Schweizer "Blick" fragt: "Dürfen Frauen alles?"

Mister-Schweiz-Kandidat Roland Glutz wird von Frauen bedrängt. Er spricht darüber, wird scharf kritisiert und entschuldigt sich. Stellt sich die Frage: Wofür eigentlich?


Lesenswert.

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Samstag, Februar 23, 2008

Spitzenreiter bei Youtube: Junge Frauen auf Plündertour in Belgrad

Wenn ihr hört, dass in einer Krisenregion Plünderungen stattgefunden haben, denkt ihr dann automatisch an Männer, an Frauen oder an beide Geschlechter? Ich wage zu behaupten, dass die Mehrheit damit automatisch Männer assoziiert – was vermutlich der Hauptgrund dafür ist, dass Aufnahmen von der ungewöhnlichen Shoppingtour zweier Frauen in Belgrad auf der Video-Platform Youtube ein regelrechter Hit wurden. Ähnlich wie bei anderen Themen (Rechtsextremismus, Jugendgewalt etc.) gehen hier mal wieder so einige liebgewonnene Geschlechterklischees flöten.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet dazu:

A video of two young women looting with gay abandon during rioting in the Serbian capital Belgrade was becoming a Balkan smash hit on the video-sharing Web site YouTube Friday.

Police arrested some looters but public humiliation by YouTube may prove a far more painful punishment for the pair, whose spree Thursday night was also aired on local television stations and was being discussed across the Internet.

A persistent amateur cameraman followed the women as they loaded up with chocolates at a corner shop, came out giggling, then went after designer bags, shoes and clothes at Belgrade's swankiest stores in its vandalized main shopping street.


Naja, so ein Gratispaar Manolo Blahniks ... Welche Frau kann dazu schon nein sagen?

Hier geht der Bericht weiter. Und hier findet man das entsprechende Video.

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Freitag, Februar 22, 2008

"Frauenquote nicht erfüllt – Unternehmen droht Schließung"

Neues vom feministischen Sozialismus in Norwegen:

Mindestens 40 Prozent ihrer Sitze im Aufsichtsrat müssen norwegischen Firmen mit Frauen besetzten, so will es ein neues Gesetz. Einem Dutzend Unternehmen droht nun wegen einer zu geringen Frauenquote die Zwangsschließung - auch ein Fußballverein ist dabei.


Hier geht es weiter.

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Lesermail (Brigitte)

Unter der wortspielerischen Betreffzeile "Brr! Igitt! Äh ...?" schreibt mir Tom aus A. zur aktuellen Debatte über verzerrende Berichterstattung zu häuslicher Gewalt:

Hallo Arne

Dachte mir, dass du bei diesem Thema nicht still halten kannst, und das ist auch gut so. Es freut mich, die vielen kritschen Kommentare zu lesen. Du kannst mir sagen was du willst, aber da bleibt auch in den Hirnwindungen der Brigitte-Leserinnen was haften und auch in denen des Redaktionsteams. Die Zeiten, wo Männer und auch klar denkende Frauen jeden Mist kommentarlos geschluckt haben, sind vorbei, und das bereitet denen mehr als Bauchgrummeln.

Als die Frauen sich einst zur Wehr setzten, haben alle gelacht. In den Siebzigern ist es bekanntlich so manchem vergangen.

Wenn ein Thema so viel Aufruhr verursacht und die Gegendarstellungen, wie hier geschehen, mit seriösen Studien unterlegt werden, dann tut sich auch in den Köpfen was. Schön, dass du hier auch zugegen warst.


Klar. Ich stürze mich ja schon längst nicht mehr persönlich in jedes Getümmel, aber wenn in einem etablierten Medienorgan eine Mischung aus Unwissen und Borniertheit bestimmte Grenzen überschreitet, packt mich schon ein wenig der Zorn.

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Bildungsforscher: Schule nimmt zu wenig Rücksicht auf Jungs

Dr. Bruno Köhler, einer der Vorsitzenden von MANNdat, hat es mal wieder in die Nachrichten geschafft. Und zwar diesmal bei n-tv:

Bei der Förderung von Jungen und Mädchen gebe es ein klares Missverhältnis, sagte Bruno Köhler, Leiter des Projektes "Jungenleseliste" in Stuttgart, bei der Bildungsmesse Didacta. "Auch Jungen brauchen Förderung, gerade beim Lesen und bei der Sprachkompetenz, wo sie sich langsamer entwickeln als Mädchen." Reine Jungs-Projekte seien aber selten. "Und wenn es sie gibt, dann geht es häufig vor allem darum, das Männerbild kritisch zu reflektieren."

Vor 30 Jahren seien die Mädchen die Bildungsbenachteiligten gewesen. Inzwischen gelte in den Schulen mädchentypisches Verhalten als die Norm, typisches Verhalten von Jungs als defizitär. Nicht dass in den Grundschulen die Mehrzahl der Lehrer weiblich sind, sei das Problem, sondern die "Feminisierung der Pädagogik". Jungen würden in der Schule als die potenziell schlechteren Schüler wahrgenommen: "Viele Jungen bekommen bei gleichen Schulleistungen die schlechteren Noten", sagte Köhler.


Wenn die ntv-Redaktion es jetzt noch geschafft hätte, das Sprachklischee Nummer eins in der derzeitigen Geschlechterdebatte zu vermeiden ("Das starke Geschlecht schwächelt"), wäre das ein wirklich ordentlicher Artikel geworden.

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BRIGITTE verträgt das Echo nicht

Kann man einen extrem unsachlichen und polemisierenden Beitrag online stellen und sich danach über entsprechend verärgerte Rückmeldungen wundern? Das BRIGITTE-Team bringt das fertig. Auf den Internetseiten der Zeitschrift nämlich war eine Diskussion um einen Artikel zur häuslichen Gewalt sehr heftig geworden, der zwar erfreulich provokativ geschrieben, aber leider auch unerfreulich nachlässig und einseitig recherchiert worden war – und beides zusammen ist nun mal eine ziemlich schlechte Kombination. Da die BRIGITTE-Redakteurinnen das Sprichwort "Wie man in den Wald hineinruft ..." offenbar gerade nicht parat hatten, reagieren sie auf die Kontroverse, zu der sie zuvor erfolgreich angestachelt hatten, nun mit folgendem Kommentar:

Liebe User,
angesichts der kritischen Kommentare möchten klarstellen, dass sich die Autorin des Artikels mit einem klar umrissenen Thema beschäftigt hat, nämlich, dass sehr viele Frauen von ihren Männern misshandelt werden. Das ist keine Behauptung, sondern eine erwiesene Tatsache. Natürlich sind ihre Formulierungen zuweilen ironisch überspitzt - dennoch ging es hier nicht darum, die Geschlechter gegeneinander aufzuwiegen. Selbstverständlich ist uns bewusst, dass auch Männer unter Gewalt durch Frauen leiden - doch das ist ein anderes Thema und darum an dieser Stelle fehl am Platz.


Warum nur rechne ich nicht wirklich damit, dass die BRIGITTE in der nächsten Zukunft einen Artikel über jenes "andere Thema" platzieren wird? Aber das ist nur ein Teil des Problems. Fast noch schwerer wiegt, dass eben weil sie offenbar meinen, sich auch ohne sorgfältige Recherche eine Meinung bilden zu können, die BRIGITTE-Journalistinnen nicht begriffen haben, dass "Gewalt gegen Frauen" eben KEIN anderes Thema als "Gewalt gegen Männer" ist. Erstens ist zahlreichen Studien zufolge häusliche Gewalt in der Mehrzahl der Fälle ein Resultat wechselseitiger Eskalation (er blafft sie an, sie schubst ihn weg, er schlägt zu - oder mit umgekehrter Geschlechterverteilung). Zweitens wird häusliche Gewalt häufig über die Geschlechtergrenzen hinweg an die nächste Generation weitergegeben: Wenn Papa die Mama schlägt, "lernt" unter Umständen auch die Tochter unbewusst, dass Gewalt eine Methode der Konfliktlösung sein kann, und wenn die Mutti den Vati schlägt, lernt dasselbe unter Umständen der Sohn. Und drittens ist es natürlich auch eine Form von Gewalt, wenn die möglicherweise sogar größte Opfergruppe in der Berichterstattung konsequent ausgeblendet wird. So zu tun, als sei bei der Diskussion um Wege zur Bekämpfung häuslicher Gewalt die Erwähnung männlicher Opfer "fehl am Platz", wie die BRIGITTE so schön schreibt, ist eine Garantie dafür, dass man dabei keinen Schritt weiterkommt.

Die BRIGITTE-Ermahnung ihrer Leser endet mit den Sätzen:

Beachten Sie bitte auch, dass wir unsachliche, beleidigende und ausufernde Kommentare nicht akzeptieren können. Sie zerstören jegliche Art von konstruktiver Diskussion, für das dieses Angebot eigentlich gedacht ist. Sollte die Kommentarfunktion weiterhin von einzelnen Interessensgruppen missbraucht werden, sehen wir uns gezwungen, sie für diesen Artikel ganz abzuschalten.
Ihr BRIGITTE.de-Team


"Wenn man früher nicht mochte, was man in der Zeitung las", schreibt der in den USA sehr bekannte Blogger Glenn Reynolds in seiner bestechenden Analyse "An Army of Davids", "dann konnte man sich entweder bei seinen Nachbarn darüber beklagen oder einen Leserbrief schreiben, der – vielleicht – Tage oder Wochen später veröffentlicht werden würde, wenn jeder vergessen hat, worum es überhaupt ging." Und wenn damals eine bestimmte soziale Gruppe mit journalistisch fragwürdigen Mitteln ins Abseits gestellt wurde, dann war das eben das Problem dieser Gruppe. Dank dem Internet ist es jetzt das Problem der Journalisten geworden, die nicht gründlich genug recherchiert haben. "We can fact-check your asses" brachte das Ken Layne, ein anderer amerikanischer Blogger, auf den Punkt. Viele Journalisten in den USA haben das bereits begriffen. Viele deutsche noch nicht.

Nachtrag, eine Stunde später: BRIGITTE schmollt jetzt und weigert sich, meine Erläuterung online zu stellen, warum Gewalt gegen Frauen und Gewalt gegen Männer eben keine zwei getrennten Themen sind. Genderama gratuliert zu so viel Kritikfähigkeit und zu so viel Interesse an einer ernsthaften Beschäftigung mit dem vorgestellten Thema.

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Donnerstag, Februar 21, 2008

"Bundestag will Gesetz zu Vaterschaftstests verabschieden"

Jetzt ist es also soweit: Näheres berichtet aktuell die "Tagesschau".

Nachtrag am Abend: "Gesetz stärkt Männerrechte" schreibt die FAZ (leider nicht online) dazu in ihrer morgigen Ausgabe auf Seite 5. Das ist insofern bemerkenswert, als in unseren Medien bislang noch nicht mal so richtig wahrgenommen wurde, dass es so etwas wie "Männerrechte" überhaupt gibt. Menschenrechte und Frauenrechte gerne, aber für Männer ..? Dass Google-News derzeit überhaupt zwei Treffer mit diesem Begriff ausspuckt, dürfte eher saisonal bedingt sein: Der eine Treffer bezieht sich auf die Berichterstattung der "Jungen Freiheit" von vor 14 Tagen, der andere auf eine Büttenrede beim vergangenen Karneval.

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"Die Frauen müssen die Machtfrage stellen"

Lisa Ortgies, Alice Schwarzers Nachfolgerin als Chefredakteurin der "Emma", profiliert sich so gut sie kann. Dabei schenkt sie sich vom Niveau her wenig mit der Interviewerin (einer Ulrike Demmer), was zu so ulkigen Wortwechseln führt wie diesem:

SPIEGEL ONLINE: Besonders zäh sind sie nicht, die "Neuen Väter". In der aktuellen Ausgabe der Frauenzeitschrift "Brigitte" jammern schon die ersten über ihre Doppelbelastung als berufstätige Väter und Hausmänner.

Ortgies: Ich finde es sehr amüsant, dass Männer sich über einen Lebensumstand beschweren, mit dem Frauen seit Jahrzehnten zu kämpfen haben. Frauen haben den Stress mehr oder weniger im Stillen ertragen, auch unter großen körperlichen Anstrengungen. Aber kaum sind Männer betroffen, wird das Problem zu einem gesellschaftlichen Skandal. Ich habe gehört, es gibt schon die erste Beratungsstelle für gestresste Väter mit Burnout-Syndrom. Trotzdem, diese Männer haben mein Mitgefühl. Die kommen ja zum ersten Mal in Berührung mit Küche, Kind und Krabbelgruppe. Das müssen die erst mal verarbeiten.


Öhm, Mädels, ihr habt natürlich allen Grund zur Häme, bei all den vielen männlichen Trotteln in Politik und Medien, die diese Häme überhaupt erst möglich gemacht haben. Aber wenn ihr zwischendurch ein Sekündchen zum Denken freimachen könntet: Es ist schon ein Unterschied, ob die armen, armen Frauen eine Halbtagsstelle und Kindererziehung unter einen Hut zu bekommen versuchen oder ob Männer dasselbe mit einer Vollzeitstelle versuchen. Aber die These mit all den Frauen, die ihr Leiden im Gegensatz zu Männern im Stillen ertragen haben, die ist schon ganz brauchbar. Für einen Fantasy-Roman.

Eh wurscht: Eine männliche Gegenrede dürfte es, wie immer, auf Spiegel-Online natürlich nicht geben. Stattdessen wird das weibliche Selbstgespräch wieder mal als "Geschlechterkampf" verkauft.

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Bonn: "Huren-Managerin" verurteilt

Der Bonner "Express" und die "Kölnische Rundschau" berichten über eine Hausfrau, die "Bordelle in der ganzen Republik mit Afrikanerinnen bestückte".

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Lesermail (Bob Dylan & Co.)

"Die meisten Frauen sind doch heute unglaublich kalt. Sie benutzen den Mann dazu, ihre Wünsche zu erfüllen. Wenn die Erpressung nicht klappt, sind sie voller Rache. Gisela und ich sind nicht männerfeindlich. Wir sind eher frauenfeindlich."


Auf dieses Zitat aus einem aktuellen Interview in der "Welt" machte mich Genderama-Leser J.M. aufmerksam, der dazu schreibt:

"Die übliche Journalisten-Aufmache, aber trotzdem ein wenig erhellend. Die beiden Zitierten, heute knapp 60, waren Ikonen der frühen 70iger Jahre und wurden von vielen als Vorreiter der Girlie-Bewegung (kick den Kerl) betrachtet. Entweder haben sie dem Utilitarismus abgeschworen oder waren schon immer anders drauf (was ich bezweifle), als sie dargestellt wurden. Wer weiß. Nicht wichtig, aber eine kleine Zeile wert."

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Mittwoch, Februar 20, 2008

"Dressieren Sie sich den Ehemann!"

Die taz bzw. Robert Misik (auch sonst einer der intelligenteren Autoren dort) hat begriffen, wie's läuft:

Sutherlands Text handelt vielleicht nicht zufällig von der Dressur des Ehemannes durch die Ehefrau. Die manipulative Raffinesse gilt ja schon immer als die Stärke der Frau, die Dummheit, sich manipulieren zu lassen, als die Schwäche des, wie sagte man einst, "starken Geschlechts". Hinzu kommt: Würde man die umgekehrte Geschichte erzählen, so nach dem Motto, "so dressieren Sie sich die perfekte Ehefrau", wäre das sehr politically incorrect. So etwas kann man heute nur mehr über Männer erzählen.

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Hillary laufen die Frauen weg – Feministinnen frustriert

Hillary Clintons Stammwähler, darunter die Frauen, laufen inzwischen zu Barack Obama über. Die feministische Liga in den USA zeigt sich über die Gesamtentwicklung alles andere als begeistert.

Nachtrag am selben Morgen: Vielsagend schreibt auch die "Welt" über Hillary Clinton: "Nach der Rassenattacke kam in Wisconsin der Geschlechtsangriff, TV-Spots und E-mails mit subtil feministischem Ton. (...) In einer solchen Stunde kommt Hillary Clinton mit kleinster Wahlkampfmünze. 'Plagiator'? Das ist nicht historisch, sondern nur gewöhnlich. Fast sogar mies. In einer großen Stunde Amerikas wirkt sie nicht präsidentiell. Sie wirkt – zickig."

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Dienstag, Februar 19, 2008

"Psychologie heute" thematisiert Diskriminierung von Männern

Wenn ich jemandem erzähle, dass ich die Ausbeutung der Männer durch die Kultur erforsche, ist die erste Reaktion: Was soll das denn? Jeder weiß doch, dass Männer in den Führungspositionen sitzen und diktieren, wie die Show läuft! Tatsächlich sitzen Männer überall an den Schalthebeln der Macht, sie sind immer noch in weitaus größerer Zahl Chef, Minister, Vorstandsvorsitzender, Parlamentarier und so weiter. Daraus zieht die feministische Kritik den Schluss: Männer dominieren nahezu alles, also bevorzugt unser Gesellschaftsmodell Männer. Männer haben es einfacher. Der Denkfehler liegt darin, dass man nur auf die Spitze sieht, aber nicht auf das untere Ende der Gesellschaft, wenn man so will: auf den Bodensatz. Denn dort findet man auch überwiegend Männer. Wer sitzt in allen Ländern dieser Welt am häufigsten im Gefängnis? Wer bettelt oder ist obdachlos? Wer wird in den Krisengebieten dieser Welt verheizt? Wen setzt die Gesellschaft für unangenehme oder gefährliche Jobs ein?


Diese Sätze finden sich in einem umfassenden Artikel über die gesellschaftliche Diskriminierung des männlichen Geschlechts, enthalten in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Psychologie heute" (normalerweise eher feministisch gestrickt). Das meldete mir soeben Wolfgang Wenger, der Geschäftsführer der deutschen Männerpartei. Einen Teil des Artikels hat er hier online gestellt. "Leider", berichtet Wolfgang Wenger, "bleibt der Artikel bei der Beschreibung der Entstehung dieser Umstände stehen und gibt keine Ausblicke oder Befreiungsmöglichkeiten daraus. Trotzdem: Prädikat wertvoll."

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"Erziehungscamp für prügelnde Ehemänner"?

Die neueste Entwicklung auf dem Zeitschriftenmarkt: Wem die "Emma" zu lasch, zu sachlich und zu differenziert geworden ist, kann jetzt die "Brigitte" lesen.

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"Historische" Konferenz zur häuslichen Gewalt widmet sich auch männlichen Opfern

"From Ideology to Inclusion: Evidence-Based Policy and Intervention in Domestic Violence," a conference addressing issues pertaining to domestic violence, was held in Sacramento, California or Friday, February 15, 2008 and Saturday, February 16, 2008. The workshop was well attended, apparently beyond the expectations of even the folks who worked to put it together.


Hier findet man den Rest des Beitrags (mit Fotos) über eine Veranstaltung, die dazu beitragen sollte, das Thema "häusliche Gewalt" den Ideologinnen zu entreißen. Anwesend waren viele, die bei der Debatte zu diesem Problem einen Namen haben (Dr. Murray Straus, Erin Pizzey, Phil Cook, Patricia Overberg, Martin Fiebert, Glenn Sacks, Charles Correy, Fred Hayward und andere mehr.)

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Montag, Februar 18, 2008

"Deutscher Arzt findet verschleppte Tochter – aber darf sie nicht treffen"

Zwei Jahre lang hat Peter Tinnemann seine Tochter gesucht, die von der eigenen Mutter verschleppt wurde. Jetzt hat er Luna in Mittelamerika aufgespürt - doch obwohl ihm das Sorgerecht zugesprochen wurde, verbietet ihm eine Richterin den Kontakt mit seinem Kind.


Selbst Spiegel-Online muss zugeben, dass es bei diesem Thema immer absurder wird.

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"Kölner Express" berichtet über Gewalt durch Frauen

Der "Kölner Express" enthüllte auf Seite 3 seiner gestrigen Sonntagsausgabe die Schieflage bei der Diskussion um häusliche Gewalt. Ein Auszug:

Doch die Politik ignoriert häusliche Gewalt von Frauen weitgehend. Ein vom Bundestag 2001 in Auftrag gegebenes Gutachten verschwand schnell in den Berliner Schubladen - weil es enthüllte, dass Frauen mindestens ebenso brutal vorgehen wie Männer. Prof. Amendt: "Die Fakten erschüttern die schöne Ideologie, wonach Frauen nur friedfertig und zur Gewalttätigkeit nicht fähig sind. Doch dieses Bild muss bestehen bleiben - zu viele bequeme und öffentlich bezahlte Jobs in Frauenhäusern, Gleichstellungsstellen usw. hängen daran."


Hier findet man den Text des Artikels, nachdem die ursprünglich hier verlinkte eingescannte Fassung des Artikels offenbar aus dem Netz genommen wurde.

(Der letzte Absatz dieses am Montagmorgen online gestellten Artikels wurde am Montagnachmittag von mir umgeschrieben. Vielen Dank für die Hinweise auf das Verschwinden des Artikels!)

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Freitag, Februar 15, 2008

Internetsurfen während der Arbeit für Frauen empfohlen

Eine Studie von Mind Lab International im Auftrag von HP könnte Frauen ein Argument dafür liefern, kurze private Ausflüge ins Internet zu unternehmen. Sie hat laut HP-Mitteilung ergeben, dass Frauen zehn Minuten Zeit für sich benötigen – zum Austausch von Bildern mit Freunden, für Besuche persönlicher Webseiten und sozialer Netze oder zur Betrachtung eines Video –, um sich kurz zu erholen, ihre geistige Leistungsfähigkeit zu stärken und ihre Produktivität zu steigern.


Näheres erfährt man bei Heise-Online.

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"Autobahn zum Mutterkreuz" (Rezension)

Der Geschichtsprofessor Wolfgang Wippermann ist einer breiten Öffentlichkeit vor allem durch seine Mitwirkung bei Artikeln der "Bild"-Zeitung sowie seine Rolle als "Experte" in einer Johannes-B.-Kerner-Sendung zum Thema Kinderkrippen bekannt geworden, bei der auch Eva Herman zu Gast war. In dieser Sendung ereiferte sich Wippermann über den von Herman verwendeten Begriff "Gleichschaltung", da dieser bereits von den Nationalsozialisten verwendet worden war. Nach Wippermanns Auftritt hagelte es auf ihn nur so ein von Kritik, er habe Eva Herman das Wort im Munde herumgedreht. Um dieser Kritik zu begegnen geht Wippermann in seinem aktuellen Buch "Autobahn zum Mutterkreuz" zum Gegenangriff über. So heißt es bereits im Klappentext: "Hitler hat die Autobahn gebaut und die Frauen geehrt. Die Arbeitslosen hatten Arbeit, und die Kriminellen waren alle weggesperrt. So hat die schweigende Mehrheit schon immer gedacht. Jetzt hat sie laut und offen gesprochen." Mit anderen Worten: Auf der Autobahn, auf der sich Wippermann befindet, ist nicht er als Geisterfahrer unterwegs, sondern fast alle anderen.

Man muss an dieser Stelle ein wenig aufpassen: Wippermanns Auslassungen sind häufig polemisch, aggressiv und herabsetzend. Dieser Stil kann auf einen Rezensenten überspringen, was lediglich zu einer publizisitischen Eskalationsspirale beitragen würde. Andererseits kommt man um das Urteil aber auch nicht herum, dass Wippermann an vielen Stellen intellektuell unredlich auftritt.

Zu Beginn seines Buches setzt sich Wippermann mit Eva Herman auseinander. Deren Kritik am Feminismus kann er nicht nachvollziehen, "weil es den Feminismus heute kaum noch gibt und er nur noch von wenigen verteidigt wird". Weil Eva Herman in ihrem Buch von "Designer-Kindern" gesprochen habe, habe sie Wippermann zufolge "die Grenzlinie zwischen Konservativismus und Faschismus zumindest tangiert, wenn nicht sogar schon überschritten". (Als Kronzeugin gilt Wippermann hier übrigens die Kabarettistin Desirée Nick.) Die zentrale Frage, ob Herman den Wunsch nach "Designer-Kindern" gutgeheißen oder kritisiert hatte, bleibt im Text allerdings völlig unklar. Hier fühlt man sich unangenehm an Wippermanns Kritik an Hermans Verwendung des Begriffes "Gleichschaltung" erinnert: die Nationalsozialisten waren dafür gewesen, Herman dagegen, aber schon ihre Verwendung dieses Ausdruckes sollte sie als Rechtsradikale anprangern. Das ist nicht nur fragwürdig, das ist grotesk.

Auch an anderer Stelle wirft Wippermann Herman eine "mangelhafte Abgrenzung vom Faschismus" vor und spricht gar von ihrer "Lobpreisung der nationalsozialistischen Frauen- und Familienpolitik". Erkenntnisse wie dass die bevölkerungspolitischen Maßnahmen der Nationalsozialisten deren verbrecherischer Ideologie dienten, seien Eva Herman nicht bekannt gewesen. Bei solchen Verstiegenheiten ignoriert Wippermann volle sechs Seiten aus Hermans Buch "Das Eva-Prinzip", in dem diese das Dritte Reich eben wegen dieser Dinge aufs Schärfste verdammt und die auch auf Hermans Website einsehbar sind. Sowohl Hermans Buch als auch ihre Website werden von Wippermann als Quelle angeführt ...

Fragwürdige Quellenarbeit scheint bei Wippermann indes kein Einzelfall darzustellen: So finden sich in der Literaturliste seines Buches volle 16 Titel von Wippermann selbst - was allerdings hier und in seinem Text fehlt, ist das einzige Buch, das sich bislang mit der Eva-Herman-Debatte beschäftigt hatte: mein eigenes "Der Fall Eva Herman". Dass es Wippermann unbekannt sein könnte, ist auszuschließen, da er meine Artikel für "eigentümlich frei" mehrfach anführt. Für eine wissenschaftliche Arbeit selbst auf Studentnenniveau ist das komplette Ignorieren der vorangegangenen Sachliteratur zu einem Thema allerdings ein Armutszeugnis, und wenn es im Klappentext seines Buches heißt, Wippermann stelle den "Historikerstreit der schweigenden Mehrheit" erstmals dar, ist das schlicht eine Irreführung der Leser. Wippermanns Verfehlungen kann ich hier nur insofern interpretieren, dass er meinem Buch einerseits nichts entgegenhalten konnte, er andererseits seine Thesen aber nicht ernsthaft hätte vertreten können, wenn er die Kenntnis meiner Analyse hätte zugestehen müssen.

Einige Beispiele: Wippermann behauptet, Herman "fand kein Wort des Bedauerns oder der Selbstkritik, als sie eben wegen ihres NS-Vergleichs in der Presse heftig und fast unisono kritisiert wurde." Im Gegensatz zu Wippermann allerdings, bei dem sich in der Tat trotz vergleichbar heftiger Vorwürfe kein Hauch von Selbstkritik findet, hatte sich Herman bereits wenige Tage nach ihrer Pressekonferenz öffentlich entschuldigt, falls ihre Äußerungen Anlass zu Missverständnissen gegeben haben sollten (worüber etliche Medien von "Zeit" bis "Bild" breit berichteten). Wenn Wippermann beklagt, Herman habe sich von den Rechtsextremen, die sie vereinnahmen wollten, nicht ausreichend distanziert, unterschlägt er, dass sie in derselben Kerner-Talkshow, in der Wippermann zu Gast war, mehrfach erklärte, gegen diese Vereinnahmungsversuche juristisch vorzugehen. Wie kann man sich noch stärker von jemandem distanzieren als durch das Einleiten juristischer Schritte – indem man auf ihn schießt? Selbst den Ablauf der Kerner-Sendung schildert Wippermann irreführend: Kerner habe erklärt "Autobahn – das geht halt nicht" und dann "nach einigem Hin und Her" Herman zum Verlassen der Diskussionsrunde aufgefordert. Das "Hin und Her" bestand daraus, dass man zum eigentlichen Thema der Sendung ("Kinderkrippen oder Erziehung durch die Mutter?") übergegangen war und Senta Berger erklärte, sich mangels Vorbereitung Eva Herman darin nicht gewachsen zu fühlen, worauf Hermans Verabschiedung erfolgte. Und zu Hermans Äußerung schließlich "Ich muss einfach lernen, dass man über den Verlauf unserer Geschichte nicht reden kann, ohne in Gefahr zu geraten" fällt Wippermann nur folgendes ein: "Hitler ist tot, und wir leben nicht in einer Diktatur, sondern in einer Demokratie. In ihr herrscht die in der Verfassung geschützte Forschungs- und Meinungsfreiheit. Wer etwas anderes behauptet, hat ein Problem mit dieser Verfassung oder weiß einfach nicht, wovon er spricht. Eva Herman jedenfalls wusste es nicht. Daher war es richtig, dass Kerner nicht mehr mit ihr reden wollte." Im Klartext: Wer behauptet, es gebe hierzulande keine Meinungsfreiheit, soll diese Meinung nicht öffentlich vertreten dürfen. Hier befinden wir uns schon tief im Bereich des Absurden.

Wippermanns Logik zufolge kann die Meinungsfreiheit offenbar nur dann gefährdet sein, wenn der Staat Zensur ausübt. Insofern verwundert es schon sehr, wie sehr sich Wippermann darüber empört, dass seine Meinung mit Beschimpfungen wie "Judenknecht" und "Volksschädling" belegt wird und irgendjemand im Internet davon phantasierte, Dossiers über ihn anzulegen. Genauso ungerührt wie Wippermann die Attacken beiseitewischt, die auf Herman niedergehen, so empfindlich ist er, wenn es seine eigene Meinung betrifft: Rechtsradikale Auswürfe wie "Volksschädling" nennt er dann in einem Atemzug mit fundierten Kritiken wie dem eigentümlich-frei Artikel "Stalins Mann in Berlin" (zu dem Wippermann nicht mehr einfällt als dass er den 1953 verstorbenen Stalin wohl kaum wieder zum Leben erwecken könne, um dann als "sein Mann" zu fungieren). Und in einer Auflistung von aus Wippermanns Sicht offenbar skandalösen Zuschriften an ihn stehen Unsäglichkeiten wie "Judenknecht" in trauter Einigkeit mit einer klaren, aber völlig legitimen Ansicht wie "Ihr Auftritt war peinlich, respektlos, billig und intolerant." Die Stoßrichtung ist klar: Wer Wippermann scharf kritisiert, ist nichts anderes als ein Nazi. Gegen ihn ist keine Kritik erlaubt, gegen Eva Herman jede.

Im Endeffekt versucht Wippermann nichts anderes als seine linksextreme Sicht der Wirklichkeit als die einzig akzeptable Sicht durchzusetzen. Die 68er Bewegung etwa in einem Atemzug mit dem Nationalsozialismus zu nennen, sei "sprachlich wirr" und "inhaltlich skandalös", denn: "Was hat die 68er Bewegung mit dem Nationalsozialismus gemein?" Götz Aly hätte darauf einige Antworten zu geben. Wippermann warnt vor einer "unzulässigen Dämonisierung der DDR" und erklärt "Konservativismus und Faschismus waren politische Bundesgenossen und hatten gleiche oder zumindest vergleichbare ideologische Ziele". Da ist es nur zwangsläufig, dass er die "Junge Freiheit", die sich für Hermans Meinungsfreiheit ausgesprochen hatte, als "rechtsradikal" verortet und daran anschließend erklärt: "Wenn sich Rechtsradikale zu Anwälten der Meinungsfreiheit aufschwingen, wird es immer gleichermaßen grotesk wie gefährlich."

Die große Bedrohung bei dem Versuch, eine ausgesprochen linke Perspektive der Welt als allgemeingültig durchzusetzen, sieht Wippermann verständlicherweise nicht in den traditionellen Medien, sondern in der Gegenöffentlichkeit, die sich im Internet formiert. "In der Öffentlichkeit wurde Eva Herman von kaum jemandem verteidigt", führt er hierzu aus. "Anders war es in einigen Blogs. In dieGesellschafter.de stimmte Peter Großmann Hermans Lob der nationalsozialistischen Frauen- und Familienpolitik ausdrücklich zu ..." Dass Blogs und Internetforen für Wippermann keinen Teil "der Öffentlichkeit" darstellen, mutet einigermaßen bizarr an. Mit einer fast schon bewundernswerten Selbstverständlichkeit erklärt Wippermann sodann, dass Meinungsäußerungen dann keine Gegenöffentlichkeit zu den traditionellen Medien darstellen können, wenn diese Äußerungen nicht ebenfalls politisch linksgerichtet sind: "Hier meldete sich jedoch die schweigende Mehrheit zu Wort, in den rechten Blogs als negatives und rechtes Korrektiv zu den öffentlichen Medien. Von einem kritischen Graswurzeljournalismus kann zumindest bei diesen Blogs und in diesem (Herman)-Fall nicht die Rede sein." In solchen Passagen wird klar, wie absolut Wippermann seine eigene Auffassung setzt. Alles ihr zuwiderlaufende kann nicht ernstgenommen und muss (siehe Eva Herman) eigentlich aus der Sphäre des öffentlichen Diskurses verbannt werden. Man ahnt hier schon, dass die Verknüpfungen zu Stalin nicht so völlig falsch gewesen sein können.

Aber wie schafft man es, die eigene Meinung als die einzig akzeptable durchzusetzen? Wippermann greift hier vor allem auf zwei verlässliche und bewährte Strategien zurück. Die eine: Der mit der anderen Meinung ist selbstverständlich ein Antisemit. Wenn etwa die rechtskatholische Internetzeitschrift kreuz.net "Hussah! Hussah! Die Hatz geht weiter" schlagzeilt, dann muss das in Wippermanns Welt einfach eine Anspielung auf das "Hep! Hep!" sein, mit dem Antisemiten 1819 in mehreren deutschen Städten Juden durch die Straßen getrieben haben. Und wenn Mario Bohrmann von der "Interessensgemeinschaft gegen Medienmanipulation" im Interview mit ef-online bemängelt, dass der Zentralrat der Juden in Deutschland "Hermans Auftreten und das breite Lob dafür wieder mit der Nazi-Keule" kritisierte, dann wird auch das ohne nähere Begründung unter der Rubik "Antisemitismus" eingeordnet. Der zweite Kracher in Wippermanns Arsenal ist der Vorwurf der "Verschwörungstheorie". Das passt erstens schön zum Antisemitismus, weil es bekanntlich auch antisemitische Verschwörungstheorien gibt, und zweitens erledigt dieses Schlagwort offenbar jede weitere Analyse, ob die Vorwürfe einer Verschwörung berechtigt sind oder nicht. Wippermann: "Die Medien des Mainstreams hätten sich wieder einmal gegen die Meinung des Volkes verschworen, hieß es immer wieder. Mario Bohrmann erklärte dazu im Interview mit ef-online, man könne sich gegen diese 'massive Manipulation der Medien' jedoch wehren, indem man sich 'unzensierte Hintergrundinformationen' aus dem Internet verschaffe." Was genau damit gemeint ist (die Verkoppelung von Kerner mit BILD oder der dpa mit dem NDR, das Veröffentlichen einer irreführend geschnittenen Fassung der Kerner-Sendung in der ZDF-Mediathek usw.), das erklärt Wippermann nicht und es interessiert ihn offenbar auch nicht. Einer "Verschwörungstheorie" anzuhängen, reicht schon, damit man bei ihm zum Nazi wird, denn, so Wippermann: "Hier fehlt nur noch der Ruf nach dem, der `uns frei macht´ - nach dem, der uns von den gegen uns gerichteten Verschwörungen befreit und die dafür Verantwortlichen bestraft. In der Geschichte der bisherigen Verschwörungsideologien war dieser Erlöser meist gleichbedeutend mit dem 'Führer'." Aus dem Ruf nach mehr Demokratie, mehr Pluralität und mehr Meinungsvielfalt den Ruf nach einer autoritären Obrigkeit, ja einer Diktatur zu machen – das ist nach allen Unredlichkeiten, die sich Wippermann bis hier geleistet hat nun doch, man kann es leider nicht anders sagen, ein Husarenstück an Demagogie.

Was aber tut man außer solchen Anschuldigungen konkret, um die eigene, linke und damit natürlich einzig legitime Meinung gegen die immer weiter aufbrechende Meinungsvielfalt des Internets durchzusetzen? Auf der Schlussseite des Hauptteils seines Buches gibt Wippermann die Antwort: "Wir können uns dessen nicht erwehren, dass wir auch hier einiges falsch gemacht haben. Aber was? Vor allem haben wir nicht genau hingehört, was die vormals schweigende Mehrheit heute keineswegs mehr nur denkt, sondern mittlerweile auch von sich gibt, zumindest im halböffentlichen und privaten Bereich der Blogs und Briefe. Weiterhin haben wir dieses, nennen wir es mal `Grummeln der schweigenden Mehrheit´ zu schnell und zu voreilig entschuldigt, eben weil es sich doch `nur´ um die schweigende Mehrheit handelt. Schließlich haben wir nicht rechtzeitig und nicht radikal genug eingegriffen."
An dieser Stelle wird jeder Kommentar überflüssig.

Gibt es also gar nichts Gutes über Wippermans Werk zu sagen? Wenig. Einige der von ihm zitierten Briefe und Blogs sind in der Tat widerwärtig, rassistisch, antisemitisch und generell menschenfeindlich, aber die berechtigte Kritik daran verpufft, weil sie mit völlig legitimen Äußerungen zusammengerührt wird. Eine Beobachtung Wippermanns aber ragt aus allen anderen deutlich heraus. Nämlich die, dass sich keiner der mit Eva Herman "in einem Atemzug genannten Konservativen für sie eingesetzt" hat. "Arnulf Baring, Udo di Fabio, Matthias Matussek, Frank Schirrmacher und viele weitere der in diesem Zusammenhang Genannten schwiegen." Wenn es der radikalen Linken gelingt, ihre eigene Lesart als die einzig statthafte durchzusetzen, dann sind so einige konservative Meinungsführer nicht zuletzt selbst dafür verantwortlich.

(Wippermanns Buch wurde vor der Veröffentlichung im "Deutschlandradio" angekündigt und in der "Jungle World" vorabgedruckt. Wie die Wikipedia mit verlinkten Quellenangaben berichtet, zählen die Verfassungsschutzämter Nordrhein-Westfalen und Brandenburg die "Jungle World" zum linksextremistischen antideutschen Spektrum.)

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Abgeordnete der "Linken" hat Sehnsucht nach der Stasi

Gegenüber "Panorama" sagte die Kommunistin Wegner, die auf der Liste der Linken in den niedersächsischen Landtag eingezogen war, über die Staatssicherheit: "Ich denke (...), wenn man eine andere Gesellschaftsform errichtet, dass man da so ein Organ wieder braucht, weil man sich auch davor schützen muss, dass andere Kräfte, reaktionäre Kräfte, die Gelegenheit nutzen und so einen Staat von innen aufweichen."


Spiegel-Online berichtet.

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Donnerstag, Februar 14, 2008

taz fordert "Blogs statt Bikinibilder"

Frauen haben, zumindest in den meisten Teilen der westlichen Welt, denselben Zugang zum Internet wie Männer auch: In Deutschland ist laut ARD-Online-Studie knapp die Hälfte der 40,8 Millionen regelmäßigen Nutzer weiblich. Das Netz ist also ein Gebiet, auf dem Frauen theoretisch nicht um ihre Gleichberechtigung kämpfen müssen. Die Möglichkeiten, kulturelle Muster und damit auch die traditionelle Rollenverteilung der Geschlechter zu durchbrechen, sind hier optimal. Vor allem, wenn man bedenkt, dass all die nutzerfreundlichen Web-2.0-Anwendungen eine besonders individuelle und autonome Selbstdarstellung ermöglichen. Allen Voraussetzungen nach könnte das Internet also so etwas wie ein feministisch-gleichberechtigtes Paradies darstellen. Doch wenn man sich um Internet umsieht, scheint die Entwicklung gerade eher in die umgekehrte Richtung zu laufen. Und das liegt leider an den Frauen selbst.


Na sowas: keine "patriarchale Unterdrückung", keine "gläserne Decke" – das weltweite Web ist frei. Und trotzdem verteilt sich die Dominanz zwischen den Geschlechtern genauso wie in der nicht-virtuellen Wirklichkeit. Das könnte ja mal zu ein paar erhellenden Rückschlüssen führen. Leider belässt es der zitierte taz-Artikel weitgehend bei ideologischen Forderungen.

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Warum Kinder, die von beiden Eltern aufgezogen werden, glücklicher und erfolgreicher sind

Children behave better, learn more and are better adjusted if their father is involved in their lives, a major study shows. Researchers found that a good relationship between youngsters and fathers had a positive effect that could last for two decades.


Näheres über eine aktuelle, 20 Jahre umfassende Studie verrät uns die Daily Mail.

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Mittwoch, Februar 13, 2008

"Männer sind seltener krank und früher tot"

Die Financial Times legt zum Gesundheitsthema noch einmal nach.

Herzlichen Dank an B.R. für den Link!

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"Neuer Feminismus: Charlotte Roche verteidigt Pornofilme"

Wird da eine schon vor Jahren in die Jahre gekommene Ideologie wenigstens ein bisschen überarbeitet? Die "Welt" berichtet:

Fernsehmoderatorin Charlotte Roche verteidigt Pornofilme und Prostitution und distanziert sich von der Feministin Alice Schwarzer. Die Behauptung, in Pornofilmen würden Frauen erniedrigt, könne sie nicht nachvollziehen, sagte die 29-Jährige in einem Interview des Magazins "Playboy".


Hier findet man den vollständigen Artikel.

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"Männer fallen öfter mal durch die Maschen"

Ein Beitrag, der erläutern würde, dass mehr Frauen als Männer Selbstmord begingen, würde wohl kaum eine Überschrift wie "Das feminine Sensibelchen" tragen. Vielleicht liegt es ja auch an dem Dauerfeuer solcher unterschwelligen Herabsetzungen, dass Männer glauben, ihre Probleme so lange ignorieren zu müssen, bis sie Jahre früher ins Grab fahren als ihre Partnerin. Vor diesem Hintergrund ist die redaktionelle Aufbereitung des aktuellen FOCUS-Beitrages Gesundheitsrisiko Männlichkeit mal wieder dürftig, zumal er keine wirklich neuen Infos bietet. Als grobe Übersicht über die drängendsten Probleme mag er dem einen oder anderen trotzdem dienen. Die Kommentare, die schwachsinnigen wie die treffenden, muss man natürlich mitlesen.

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Dienstag, Februar 12, 2008

"Die schweigende Mehrheit ist gefährlich"

Als Eva Herman in Johannes B. Kerners Talkshow vorgeführt wurde, saß ein "Experte" in der ersten Reihe derer, die ihr das Wort im Munde herumdrehten: der Historiker Professor Wippermann, auch bekannt als "Stalins Mann in Berlin". Jetzt ereifert sich Wippermann in einem Interview mit dem Deutschlandradio (Einloggen erforderlich) über die Leserbriefschreiber und die Medienkritiker im Internet, die Eva Herman vor den unfairen Attacken der weitgehend gleichgeschalteten Medien in Schutz nahmen – und kündigt ein Buch darüber an, das in wenigen Tagen erscheinen soll.

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Spanien: Männersteuer gehört jetzt zum Programm der konservativen Partei

Niedrigere Steuern für Frauen und höhere für Männer – eine politisch unmöglich durchsetzbare Angelegenheit? Möglicherweise doch: In Spanien tritt jetzt nach der sozialistischen auch die konservative Partei damit an. Glenn Sacks berichtet und legt Gegenargumente vor.

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Zuwenig Frauen in Führungspositionen – ist es DOCH die Biologie?

An Schulen und Universitäten lassen sie nicht zuletzt dank einer sehr einseitigen Ausrichtung des Unterrichts ihre männlichen Mitbewerber weit hinter sich zurück, aber trotz jahrzehntelanger Förderung scheitern Frauen danach doch immer wieder am Aufstieg in die Chefetagen. Das Online-Magazin der britischen "Times" hat der Frage, was dahinter stecken könnte, einen ausführlichen Artikel gewidmet. Nach dem Anreißer über eine Neuerscheinung auf dem Buchmarkt beginnt dieser Beitrag so:

I first found Elaine’s story in a newspaper article she had written, headlined “My glass ceiling is self-imposed”. She described herself as a female executive on the fast track to the corner office who had refused a promotion in a multinational company earning billions and felt she needed to explain why.

She detailed how her company provided every possible perk to promote women’s success, including networked home offices so they could telecommute, flexi-hours, an in-house dry cleaner and gym, an income supplement for a nanny and on-site care for sick children. It was rated one of the top 100 companies for women to work for in the United States and Europe.

Her promotion would have put her third from the top in a company of 12,000 employees with offices in more than 60 countries and on the shortlist to become the company’s chief executive within a few years. Yet she had stalled her own advancement.

I thought that Elaine just might be able to fill in the blanks about why it was becoming increasingly clear that highly capable women were pulling out of the race. Research showed that about 60% of gifted women turn down promotions or take positions with lower pay so as to weave flexibility or a social purpose into their work lives.


Woran bitte liegt es, dass Frauen nicht einmal dann Karriere machen, wenn man ihnen die Möglichkeiten dazu auf einem Silbertablett serviert? Wir lesen weiter:

She also spoke about the pressures on women to take top jobs: “The company’s desperate – they want women at the senior executive level.” To get more gender balance at the top, she told me, offers too good to refuse were being made to other deserving women, as long as they were willing to move and, if they were successful, to move again a few years later. She had known just one who had said yes – someone without a family.

Could Elaine be representative of other highly placed women? There’s plenty of evidence that many more women than men refuse promotions out of consideration for family, including women at the top of their game.

In 2006, when investment analyst Carolyn Buck Luce and economist Sylvia Ann Hewlett tried to get to the bottom of the “hidden brain drain” of female talent by surveying 2,443 women with graduate or professional degrees, they discovered that one in three American women with MBAs chose not to work full-time – compared with one in 20 male MBAs – and that 38% of high-achieving women had turned down a promotion or had deliberately taken a position with lower pay.

Instead of being forcibly barred from top positions by a glass ceiling, these women were avoiding them.

When the researchers looked at women’s motivations to work, they discovered that having a powerful position was the lowest ranked career goal of highly qualified women in every sector. For 85% of the women, other values came first: the ability to work with people they respect, to “be themselves” at work and to have flexible schedules.


Okay, wenn ich noch länger zitiere, kann ich den Artikel auch gleich komplett übernehmen. Hier geht er weiter. Die zentrale These: Schuld ist nicht das "unterdrückerische Patriarchat", schuld sind unterschiedliche Hormone bei Männern und Frauen. Wenn sich diese Annahme durchsetzt, wird ein Großteil der feministischen Ideologie hinfällig.

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Montag, Februar 11, 2008

Über Mütter, die ihre Kinder töten

Dass Mütter als Täterinnen sogar eine größere Rolle spielen als die Väter, wird von Männergruppen in Internetforen mitunter gerne als Beweis dafür genommen, dass es falsch sei, den Frauen automatisch die engere und damit schützendere Verbindung zum Kind zu unterstellen. Nähe zum Kind bedeute nämlich auch Ausgeliefertsein an die Mutter - diese Interpretation ist eine interessante Umkehrung - den Psychotherapeuten übrigens nicht ganz unbekannt. Es bröselt der hartnäckige Mythos, Mütter seien per se die Guten für ihren Nachwuchs. Am Tag der Geburt ist das Risiko eines Säuglings, von der Mutter getötet zu werden, am höchsten, weiß die kriminologische Forschung. Erst nach der Geburt wächst die mütterliche Bindung. Der Mutterinstinkt ist keine naturgegebene Kraft, die das Kleine automatisch vor Bösem bewahrt.


Barbara Dribbusch schreibt heute in der "taz" über Mütter, die ihren Nachwuchs töten. Hier findet man den vollständigen Artikel.

"Nicht so schlimm wie befürchtet, allerdings auch nicht so objektiv, wie das Thema berabeitet werden sollte" kommentiert Genderama-Leser P.K., der mich auf diesen Artikel aufmerksam machte. (Herzlichen Dank dafür!) So schwierig und emotional befrachtet, wie dieses Thema ist, weiß ich allerdings nicht, ob man sich ihm überhaupt "objektiv" nähern kann. Man würde sich halt wünschen, dass Formulierungen wie "Monster, das sind sie nicht" auch auf männliche Täter Anwendung fänden. Und die Behauptung, zeugende Männer hätten es leichter, die Vaterrolle abzulegen, ist natürlich grober Unfug in einer Gesellschaft, in der allein die Frau darüber entscheiden kann, ob ein Kind abgetrieben wird, und der Vater da aber auch rein gar nichts zu sagen hat. Vielleicht ist es ja auch eine Ideologie, die Kinder unterschwellig als "frei verfügbares Eigentum" ihrer Mutter sieht, die solche Taten erleichtert.

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"Schwere Mädchen"

Sie prügeln, randalieren, klauen, nehmen Drogen und tauschen ihren Körper gegen ein Dach über dem Kopf: Gewaltbereite junge Frauen stehen ihren männlichen Altersgenossen in nichts nach - und verhalten sich doch ganz anders.


Barbara Hans berichtet für Spiegel-Online. Und im Unterschied zu prügelnden Jungen (= böse) sind Mädchen natürlich immer eigentlich Opfer.

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Wie die Verlage den Jungen das Lesen verleiden

In deutschen Verlagen sind Bücher, die sich explizit an Männer richten, nicht gewünscht – und das fängt schon bei der Jugendliteratur an. Wolfgang Bittner erläutert im "Freitag" ein paar Hintergründe dazu. Ein Auszug:

Es ist in den verschiedensten Varianten zumeist ganz simpel: Katrin verliebt sich in Kevin, der aber in Biggi verliebt ist. Die Protagonisten kommen aus dem bürgerlichen Milieu, und sie beschäftigen sich überwiegend mit dem eigenen Bauchnabel. Hin und wieder hat man den Eindruck, dass dadurch bei den handelnden Personen eine Blutleere im Gehirn entstanden ist. So kommen ganze Programme zustande, die sich überwiegend oder sogar ausschließlich an ein weibliches Leserpublikum wenden. Dass Jungen als Zielpublikum für viele Verlage uninteressant geworden sind, liegt jedoch nicht allein an ihrer "Lesemüdigkeit" oder "Computersucht", wie vielfach behauptet wird. Es liegt unter anderem daran, dass Jungen nicht nur Bücher über Probleme mit der ersten Freundin, dem ersten Mal oder dem ersten Pferd lesen wollen; auch nicht nur über Technik, Fußball oder Raumfahrt. Man hat ihnen über Jahre hinweg mit Kitsch und Kram nahezu systematisch das Lesen ausgetrieben.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

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Auch die Schweiz zieht umstrittenen Sex-Ratgeber zurück

"Wir Schweizer brauchen mal wieder für alles etwas länger", mailt mir mein dortiger Korrespondent und verweist auf diesen Artikel. Ihm zufolge ziehen jetzt auch die Schweizer eine Informationsbroschüre der Deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zurück, die ihre Leser dazu ermuntert, kleine Kinder an den Geschlechtsorganen zu streicheln und zu liebkosen – also exakt zu jenem Verhalten, für das man hierzulande als Missbrauchstäter im Knast landet und jedes Umgangsrecht mit seinem Kind verliert.

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Sonntag, Februar 10, 2008

Kontroverse Leserdebatte um den "Aufstand der Männer"

Selten hat ein Themenschwerpunkt der JUNGEN FREIHEIT solche kontroversen Reaktionen hervorgerufen wie in dieser Woche. Ist der Widerstand gegen Feminismus und "Gender Mainstreaming" notwendig und legitim? Haben Männerrechtsorganisationen recht mit der Diagnose einer massiven Diskriminierung von Männern? Diskutieren Sie mit!


Hm, die sechs Brieflein, die auf der Website der "Jungen Freiheit" online stehen, bilden wohl kaum eine "hochkontroverse Debatte" ab - ich gehe einfach mal davon aus, dass die Leser sich zu diesem Thema vor allem in Mails an die Redaktion äußerten. Dem unbenommen kann man das Diskussionsangebot aber annehmen.

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Lesermail (schlechte Noten für Lehrerinnen)

Ein Genderama-Leser machte mich heute auf diesen Artikel aufmerksam, in dem es heißt:

Lehrerinnen erhalten in Bayern durchweg schlechtere Bewertungen als ihre männlichen Kollegen. Dies hat eine Schriftliche Anfrage der Grünen zur dienstlichen Beurteilung von Lehrkräften für das Jahr 2006 zu Tage gefördert. "Die Beurteilungspraxis an bayerischen Schulen diskriminiert Frauen eklatant", schlägt der Sprecher der Grünen für den Öffentlichen Dienst Adi Sprinkart Alarm. In allen Schultypen und quer durch alle Regierungsbezirke rangierten weibliche Lehrkräfte nur im Mittelfeld. Die besten Prädikatsstufen, die letztlich auch für die Beförderung in Führungspositionen ausschlaggebend sind, würden dagegen überproportional häufig an Männer vergeben.


Ein paar weitere Zitate Adi Sprinkarts aus dem Artikel:

"Dieses enorme Missverhältnis bei den dienstlichen Bewertungen führt dazu, dass Frauen massiv um Karriereperspektiven beschnitten werden."


"Wir haben es hier mit einer ganz offenkundigen Diskriminierung zu tun – schließlich würde niemand behaupten, dass Frauen schlechtere Lehrkräfte sind als Männer."


Stimmt. Aber auch nur weil das der politische Tod des Betreffenden wäre.

Mein Leser kommentiert diesen Artikel so:

Es gibt mehrere Erklärungen für die schlechteren Noten der Lehrerinnen:

1. Vollzeitkräfte sind engagierter als Teilzeitkräfte. Die Vorgesetzten beurteilen tendenziell Vollzeitkräfte bessern als Teilzeitmitarbeiter - weil die auch für Sonderaufgaben (Wartung Schul-PC etc.) greifbarer sind als Kolleginnen, die (aus Sicht des vollzeitbeschäftigten Schulleiters) ständig "Schulschluss" haben.

2. Jüngere Lehrer (= Beamte) werden generell schlechter beurteilt als Ältere. (War selber mal im Staatsdienst beschäftigt und kann das bestätigen.) Wenn nun - wie nach 30 Jahren Feminismus Tatsache - viele ältere Lehrer (noch) Männern sind, bei den jüngeren aber die Frauen überwiegen, ist es klar, dass die Männer im Schnitt besser beurteilt werden.

3. Männer bewerben sich innerhalb des Schuldienstes bewusst auf karriereorientiertere Stellen als Frauen, z.B. Schulrat, Schuldirektor, Tätigkeit im Kultusministerium oder anderen vorgesetzten Stellen. Sie nehmen die damit verbundene "Schreibtischtätigkeit" in Kauf. Im Gegensatz dazu neigen Frauen mehr dazu, direkt mit den Kindern zu arbeiten (= als Lehrerin vor der Klasse). Ein Lehrer, der eine "Sonderaufgabe" hat, wird natürlich besser beurteilt, als ein Lehrer, der "nur" vor der Klasse steht.


Auffallend ist, dass diese und andere Erklärungsmöglichkeiten im Diskriminierungs-Gekläffe der Grünen nicht einmal angedacht werden. Wenn man als einziges Werkzeug einen Hammer hat, dann hält man offenbar alles, was man entdeckt, für einen Nagel.

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"Das neue Unterhaltsrecht wird Frauen finanziell anspruchsvoller machen"

Selten hat man eine Frau so offen darüber sprechen hören, was sie an einem Partner am meisten schätzt, wie es Margaret Heckel in der aktuellen "Welt am Sonntag" tut. Heckel zufolge ist das neue Unterhaltsrecht keinesfalls der Todesstoß für den Zugriff von Frauen auf das Konto ihrer Männer:

Sie müssen die Zähigkeit und Intelligenz, mit der sie bislang nach einer Scheidung für ihr persönliches Wohlergehen gekämpft haben, allerdings künftig einsetzen, um schon während - oder sogar vor - der Ehe Bedingungen zu schaffen, in denen sie sich wohlfühlen können. Vordergründig wird das für die meisten Frauen eine Frage der Finanzen sein. Bislang hatten Männer ein Interesse an Eheverträgen, um Forderungen im Fall der Trennung abzuwehren. Nun sollten Bräute vor dem Kauf des Hochzeitskleides einen Abstecher zum Rechtsanwalt machen. Wenn das dann schon die Romantik der Beziehung stört, ist es um das ewige Glück zu zweit vielleicht doch nicht so richtig toll bestellt. Zumindest aber gibt es der Fast-schon-Gattin die Gelegenheit, noch einmal intensiv über den Auserwählten nachzudenken.


Noch schöner wird es in dieser Passage:

Auch im 21. Jahrhundert soll es noch eine ganze Reihe Frauen geben, die keinen Zugriff auf das Gehaltskonto ihres Gatten haben. Warum sollen sie nicht von ihm fordern, dass er ihnen eine Art monatlicher Gehaltsscheck überweist?


Aber auch Margaret Heckel bleibt verzagt nur auf halbem Weg stehen. Wie wäre es zum Beispiel damit, gleich mit Prostitution anzufangen? Wem das zu unromantisch ist, so könnte Heckel konsequent weiterargumentieren, für den kommt eine Beziehung zwischen Frauen und Männern eigentlich nicht in Frage. Schließlich ist die Frage, ob sie sich in einer Beziehung wohlfühlen, "für die meisten Frauen eine Frage der Finanzen" ...

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Samstag, Februar 09, 2008

TV-Hinweis: Bei Maischberger sind die Frauen die Dummen

"Der neue Scheidungskrieg: Sind die Frauen die Dummen?" lautet nächsten Dienstag in Sandra Maischbergers Simulation einer Talkshow das Thema – und schon bevor die Sendung überhaupt begonnen hat, kann jeder gefahrlos sein gesamtes Vermögen darauf setzen, dass die Antwort "Ja" lauten wird. Ein Blick auf die Gästeliste genügt, und wir sehen Elmar Gunsch als Quotenmann gegen vier Frauen antreten (drei weitere Gäste und eine Moderatorin), die dem Publikum erklären werden, wie bedenklich das neue Scheidungsrecht ist. Ich glaub, ich hab an dem Abend schon was Besseres vor.

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Freitag, Februar 08, 2008

Juristischer Sieg für Eva Herman

Das christliche Nachrichtenportal idea berichtet als erstes und bislang einziges darüber:

Künftig dürfe dpa in ihrer Berichterstattung nicht mehr behaupten, Herman habe in der Talkshow Johannes B. Kerner am 9. Oktober 2007 gesagt, „wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden“. Aus Sicht des Kölner Landgerichts ist das eine verkürzte Darstellung, die Herman nicht akzeptieren müsse. (...) Nach dem Sieg der Fernsehmoderatorin gegen die größte deutsche Nachrichtenagentur könnten bald weitere Medien zur Rechenschaft gezogen werden. Herman: „Es wurde Zeit, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Das war erst der Anfang. Nun geht es weiter.“


Jetzt bin ich mal gespannt, wann und vor allem wie andere Medien darüber berichten werden. Genderama jedenfalls wünscht Eva Herman bei ihrem Kampf um eine faire Berichterstattung (und damit letzlich für Meinungsfreiheit sogar für Feminismuskritiker) nur das Beste!

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Donnerstag, Februar 07, 2008

Wofür steht eigentlich Hillary Clinton?

"Frauen führen sanfter", heißt es noch immer in so manchem Text der Frauen-sind-besser-Bewegung. Der Spiegelfechter hat diese These einmal anhand dem bisherigen Wirken Hillary Clintons, möglicherweise bald der ersten Präsidentin der USA, genauer überprüft.

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"1. Medienpreis für Manipulation" an Johannes B. Kerner

Wenn die deutschen Medien gleichgeschaltet sind, dann geht man eben aufs internationale Parkett. Dieses Motto führte offenbar zur Berichterstattung der "Epoch Times" über die von einer Wiesbadener Bürgerinitiative vergebene ironische Auszeichnung "Eiserne Bratpfanne" an den ZDF-Moderator Kerner. (Deutsche Medien mit Ausnahme von FOCUS und "Junge Freiheit" verweigerten sich einer Berichterstattung über die medienkritische Initiative.) Ein Auszug aus dem Artikel verrät, worum es geht:

Der Medienskandal um Eva Herman sei, so Bohrmann, aber nicht der einzige seiner Art. Auch früher habe es ähnliche Fälle gegeben, in denen einzelne Personen durch gezielt verdrehte Berichterstattung „an den braunen Rand gedrängt" und somit medial mundtot gemacht worden wären, er sieht darin eine leider häufig angewandte Praxis in der deutschen Medienlandschaft. Was den „Fall Herman" inklusive des „Kerner-Eklats" laut Bohrmann so skandalös mache, sei die Tatsache, das hier besonders auffällig und plump vorgegangen worden sei, und das ZDF als öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt, sowie die hochseriöse DPA als angesehene Presse-Agentur darin verstrickt seien. (...)

Zu dem „kreativen Protest" will die MQV „alle mündigen Bürger und Fernsehzuschauer" einladen, die „für neutrale und informative Medien eintreten und gegen manipulative Presse, Sendungen und Talkshows insbesondere in öffentlich-rechtlichen Programmen." Unterstützt wird der Protest dabei von vier verkleideten „Wort-Polizisten", die mit Blaulicht auf dem Kopf und steinzeitlichen „Nazi-Keulen", die „Wortklauberei der manipulativen Meinungsmacher" karikieren sollen. Höhepunkt der Veranstaltung soll die Verleihung des „1. Medienpreises für Manipulation" an Johannes B. Kerner in Form einer „Eisernen Bratpfanne" sein. Eine Laudatio wurde vorbereitet, wobei MQV aber nicht davon ausgeht, das der Moderator die „Auszeichnung" entgegen nehmen wird. Ziel der Aktion sei es, so Bohrmann, Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken, und dafür zu sorgen, dass der Ruf nach mehr Wahrheit und Meinungsfreiheit in den Medien nicht im Tagesgeschäft verebbt: „Wir müssen zeigen, dass wir kein Internet-Phänomen sind".


Hier findet man den vollständigen, bebilderten Artikel.

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"Boys Day" bleibt umstritten – auch in der Männerbewegung

Ist der "Boys Day", wie er von Baden-Württemberg als Ergänzung zum "Girls Day" geplant ist, ein Schritt zu mehr Gleichberechtigung und einer größeren Wahlfreiheit bei den zukünftigen Geschlechterrollen? Oder handelt es sich vielmehr um "Gehirnwäsche" und "Umerziehung"? Der aktuelle SPIEGEL schildert, wie kontrovers diese Frage diskutiert wird, und erwähnt dabei auch die Bedenken von Maskulisten. Konkret genannt werden das Internetforum von pappa.com und Dr. Bruno Köhler von MANNdat.

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BBC: "Die stille Epidemie der männlichen Selbstmorde"

Die britische BBC berichtet:

Whatever the individual reasons that drive people to suicide, the one thing that puts you most at risk is being a man under the age of 35. (…) Suicide is the second most common way for a man between the ages of 15 and 34 to die. It is outstripped, only just, by road deaths. About 900 young men take their own lives each year, and they account for about 75% of all suicides in this age group. "You've had what is effectively an epidemic of young male suicide," says the National Director for Mental Health in England, Professor Louis Appleby. Between 1970 and 1998, the rate more than doubled. At its peak, five men were dying for every woman.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

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"Backlash 2.0"

Gerne verlinke ich hier auch das kritische Feedback, das die Männerrechtsbewegung immer wieder bekommt. So wie diesmal vom feministischen Mädchenblog.

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Der Irrsinn reist durch die Welt

Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor die Wahrheit die Schuhe anzieht. Das sagte vor über einem Jahrhundert einmal Mark Twain - und selbst in Internet-Zeiten stimmt es noch immer. So erfahren wir inzwischen aus der israelischen Haaretz:

Praise for the Nazi regime, even if preceded by reservations, is taboo in Germany, and the network's director general fired Herman immediately. The presenter, however, refused to retract her statements, and shortly after her dismissal, said on a talk show on the ZDF station: "If we can no longer discuss the Nazis' family values, then we also cannot discuss the fast roads they built. We can't discuss German history without endangering ourselves." She left the studio before the broadcast was over.


Das hat mit dem tatsächlich von Herman Gesagten zwar nichts zu tun, aber man kann Israels Presse wohl keine Vorwürfe machen, wenn deutsche Agenturen Phantasiemeldungen in die Gegend streuen. Auch ein Leserkommentar wie "Israel should nuke Germany also the day they bomb iran" fällt dann unter dem gesammelten Mumpitz schon gar nicht mehr auf.

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Schwarzer mit Börne-Preis geehrt

Seit einiger Zeit wird der Ludwig-Börne-Preis widersinnigerweise an jene Journalisten verliehen, die am ehesten dem deutschen Mainstream das Wort reden: 2007 war es Henryk Broder, 2008 ist Alice Schwarzer an der Reihe und für 2009 darf man sich dann vermutlich auf den Bildzeitungs-Chef Kai Diekmann freuen. Die "Frankfurter Rundschau" jedenfalls findet die Begründung, Schwarzers EMMA sei "eine Art Vatikan der Frauenbewegung" sehr passend: "Der Feminismus Alice Schwarzerscher Prägung ist nämlich genauso anti-libertär wie der Papst."

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Mittwoch, Februar 06, 2008

Männerbewegung Titelthema in der "Jungen Freiheit"

In der aktuellen Ausgabe der konservativen Wochenzeitung "Junge Freiheit" (ab Freitag im Handel, morgen für Abonnenten erhältlich, heute schon online) stellt die Männerrechtsbewegung den Schwerpunkt dar. "Aufstand der Männer" lautet das Titelthema, wo es weiter heißt: "Revolte gegen die gesellschaftlichen Folgen des radikalen Feminismus: Jetzt machen Männerrechtsgruppen gegen die Diskriminierung mobil".

In dem Leitartikel "Freiheit statt Feminismus" führt Michael Paulwitz aus:

Heulsusen. Männer, die über ihre strukturelle Benachteiligung jammern, die Diskriminierung des eigenen Geschlechts beklagen und sich organisieren, um wortreich ihre Rechte einzufordern – muß das sein? Reicht nicht schon das feministische Gedöns? Brauchen wir da wirklich noch die „Männerrechtsbewegung“, die der Publizist Arne Hoffmann in seinem soeben erschienenen Standardwerk „Männerbeben“ umfassend porträtiert? Doch, brauchen wir. Denn die einst als „Patriarchen“ geschmähten deutschen Männer sind längst auf dem besten Weg, die Deppen der Nation zu werden. (...) Es ist kein geringer Erfolg der im Laufe der letzten Jahre formierten Männerrechtsbewegung, daß diese und andere Mißstände dokumentiert und ins öffentliche Bewußtsein gerückt worden sind. Die Bedeutung von Manndat und Väteraufbruch, von genderama.de und Männerpartei weist indes über das übliche Wirken von Lobbyorganisationen hinaus, die individuelle Probleme und Anliegen ihrer Klientel bündeln und durchsetzen wollen.


Und da wir gerade MANNdat erwähnt hatten: Einer der Vorsitzenden dieser Bürgerrechtsgruppe, Dr. Eugen Maus, kann in einem ausführlichen, sehr sachgerechten Seite-3-Interview seine Positionen darlegen: "Männer werden betrogen!" lautet die passende Überschrift. Auch hiervon ein Auszug:

Wir sehen generell eine unheilvolle Tendenz, Freiräume und Optionen für Frauen zu eröffnen bei gleichzeitiger Beschneidung der Rechte von Männern. Nehmen Sie etwa den Militärdienst. Männer müssen ihn zwangsweise leisten, Frauen dürfen ihn als Beruf ausüben. Oder Elternschaft: Frauen haben die Entscheidungsfreiheit, ob sie ein Kind bekommen oder abtreiben wollen, eine Freiheit, die in jedem Falle vom Manne zwangsweise mitgetragen werden muß. Oder das Thema Prostitution, inzwischen ein „völlig normaler Beruf“, hört man unsere Volkserzieher. Aber Männer, die zu Prostituierten gehen, werden als Schweine diskreditiert, die nach Vorschlägen, wie sie bereits in Schweden verwirklicht sind, bestraft werden sollen. Eine unglaubliche Bigotterie! Es geht dabei nicht um Billigung oder Mißbilligung der Prostitution, sondern um Widersprüche. Überall werden Freiräume für Frauen eröffnet, denen gleichzeitig Zwangsmaßnahmen gegen Männer gegenüberstehen.


Auf die Frage, ob der Feminismus "links" und also die Männerbewegung "rechts" sei, erklärt Eugen Maus:

In Schwarzers Hauspostille stand zu lesen: „Wenn es unseren Töchtern bessergehen soll, dann muß es unseren Söhnen schlechtergehen.“ Was ist daran „links“? Wir hingegen streiten etwa dafür, daß die Wehrpflicht entweder abgeschafft oder auf beide Geschlechter ausgedehnt wird. Das ist emanzipatorisch und hat mit „rechts“ überhaupt nichts zu tun. Soviel zu diesen Kategorien. Im Grunde ist es egal, woher die Leute kommen, die uns unterstützen. Aber sie sollen nicht ihre linken/rechten oder sonstigen Vorstellungen bei uns umsetzen wollen, sondern unsere Themen in ihre jeweiligen Herkunftsorganisationen einbringen. Dabei können wir sie argumentativ unterstützen. Es gibt heute keine größere Organisation, Universität, Gewerkschaft, Rundfunkanstalt, Partei oder was auch immer, in der sich der Feminismus nicht festgesetzt hat. Es gibt eine Frauenpartei, und sie ist bedeutungslos – weil Frauen ihre Angelegenheiten in alle Parteien bereits hineingetragen haben. Davon können Männer etwas lernen. Selbst wenn wir uns parteipolitisch festlegen wollten – was wir ausdrücklich nicht tun –, müßte mir erst mal jemand eine Partei zeigen, bei der unsere Anliegen auch nur ansatzweise berücksichtigt werden. Da hat man eigentlich nur die Wahl zwischen „schlecht“ und „schlechter“.


(Herzlichen Dank bei dieser Gelegenheit zu den sehr freundlichen Worten über mein eigenes Schaffen und Wirken.)

Zunächst nur für Abonnenten online zugänglich ist darüber hinaus eine gelungene Doppelrenzension Ellen Kositzas zu Michails A. Xenos "Medusa schenkt man keine Rosen" und meinem bereits erwähnten Buch "Männerbeben".

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