Mittwoch, Februar 06, 2008

Männerbewegung Titelthema in der "Jungen Freiheit"

In der aktuellen Ausgabe der konservativen Wochenzeitung "Junge Freiheit" (ab Freitag im Handel, morgen für Abonnenten erhältlich, heute schon online) stellt die Männerrechtsbewegung den Schwerpunkt dar. "Aufstand der Männer" lautet das Titelthema, wo es weiter heißt: "Revolte gegen die gesellschaftlichen Folgen des radikalen Feminismus: Jetzt machen Männerrechtsgruppen gegen die Diskriminierung mobil".

In dem Leitartikel "Freiheit statt Feminismus" führt Michael Paulwitz aus:

Heulsusen. Männer, die über ihre strukturelle Benachteiligung jammern, die Diskriminierung des eigenen Geschlechts beklagen und sich organisieren, um wortreich ihre Rechte einzufordern – muß das sein? Reicht nicht schon das feministische Gedöns? Brauchen wir da wirklich noch die „Männerrechtsbewegung“, die der Publizist Arne Hoffmann in seinem soeben erschienenen Standardwerk „Männerbeben“ umfassend porträtiert? Doch, brauchen wir. Denn die einst als „Patriarchen“ geschmähten deutschen Männer sind längst auf dem besten Weg, die Deppen der Nation zu werden. (...) Es ist kein geringer Erfolg der im Laufe der letzten Jahre formierten Männerrechtsbewegung, daß diese und andere Mißstände dokumentiert und ins öffentliche Bewußtsein gerückt worden sind. Die Bedeutung von Manndat und Väteraufbruch, von genderama.de und Männerpartei weist indes über das übliche Wirken von Lobbyorganisationen hinaus, die individuelle Probleme und Anliegen ihrer Klientel bündeln und durchsetzen wollen.


Und da wir gerade MANNdat erwähnt hatten: Einer der Vorsitzenden dieser Bürgerrechtsgruppe, Dr. Eugen Maus, kann in einem ausführlichen, sehr sachgerechten Seite-3-Interview seine Positionen darlegen: "Männer werden betrogen!" lautet die passende Überschrift. Auch hiervon ein Auszug:

Wir sehen generell eine unheilvolle Tendenz, Freiräume und Optionen für Frauen zu eröffnen bei gleichzeitiger Beschneidung der Rechte von Männern. Nehmen Sie etwa den Militärdienst. Männer müssen ihn zwangsweise leisten, Frauen dürfen ihn als Beruf ausüben. Oder Elternschaft: Frauen haben die Entscheidungsfreiheit, ob sie ein Kind bekommen oder abtreiben wollen, eine Freiheit, die in jedem Falle vom Manne zwangsweise mitgetragen werden muß. Oder das Thema Prostitution, inzwischen ein „völlig normaler Beruf“, hört man unsere Volkserzieher. Aber Männer, die zu Prostituierten gehen, werden als Schweine diskreditiert, die nach Vorschlägen, wie sie bereits in Schweden verwirklicht sind, bestraft werden sollen. Eine unglaubliche Bigotterie! Es geht dabei nicht um Billigung oder Mißbilligung der Prostitution, sondern um Widersprüche. Überall werden Freiräume für Frauen eröffnet, denen gleichzeitig Zwangsmaßnahmen gegen Männer gegenüberstehen.


Auf die Frage, ob der Feminismus "links" und also die Männerbewegung "rechts" sei, erklärt Eugen Maus:

In Schwarzers Hauspostille stand zu lesen: „Wenn es unseren Töchtern bessergehen soll, dann muß es unseren Söhnen schlechtergehen.“ Was ist daran „links“? Wir hingegen streiten etwa dafür, daß die Wehrpflicht entweder abgeschafft oder auf beide Geschlechter ausgedehnt wird. Das ist emanzipatorisch und hat mit „rechts“ überhaupt nichts zu tun. Soviel zu diesen Kategorien. Im Grunde ist es egal, woher die Leute kommen, die uns unterstützen. Aber sie sollen nicht ihre linken/rechten oder sonstigen Vorstellungen bei uns umsetzen wollen, sondern unsere Themen in ihre jeweiligen Herkunftsorganisationen einbringen. Dabei können wir sie argumentativ unterstützen. Es gibt heute keine größere Organisation, Universität, Gewerkschaft, Rundfunkanstalt, Partei oder was auch immer, in der sich der Feminismus nicht festgesetzt hat. Es gibt eine Frauenpartei, und sie ist bedeutungslos – weil Frauen ihre Angelegenheiten in alle Parteien bereits hineingetragen haben. Davon können Männer etwas lernen. Selbst wenn wir uns parteipolitisch festlegen wollten – was wir ausdrücklich nicht tun –, müßte mir erst mal jemand eine Partei zeigen, bei der unsere Anliegen auch nur ansatzweise berücksichtigt werden. Da hat man eigentlich nur die Wahl zwischen „schlecht“ und „schlechter“.


(Herzlichen Dank bei dieser Gelegenheit zu den sehr freundlichen Worten über mein eigenes Schaffen und Wirken.)

Zunächst nur für Abonnenten online zugänglich ist darüber hinaus eine gelungene Doppelrenzension Ellen Kositzas zu Michails A. Xenos "Medusa schenkt man keine Rosen" und meinem bereits erwähnten Buch "Männerbeben".

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