Montag, Februar 04, 2008

Manipulation missglückt

Jeder weiß: Damit man bei einer Umfrage das gewünschte Ergebnis erhält, ist es wichtig, die Frage entsprechend zu formulieren. Nehmen wir zum Beispiel an, Sie hätten als Ergebnis gerne, dass sich mehr Arbeitnehmer einen weiblichen als einen männlichen Chef wünschen. Dann dürfen Sie die Leute natürlich nicht einfach fragen: "Hätten Sie als Chef lieber einen Mann oder eine Frau?" Sondern Sie sollten die Frage, so wie es hier die "20 Minuten" tun, formulieren:

Eine McKinsey-Studie beweist: Frauen sind bessere Chefs. Wen hätten Sie lieber als Chef - einen Mann oder eine Frau?


Dumm nur, wenn die meisten Leser den Trick durchschauen und stur zu 62 Prozent (Stand von 19:30 Uhr) auf einem männlichen Chef beharren. Da kann man das Fluchen der 20-Minuten-Redakteure bis hierher hören: "Da sagen wir den Hirnis extra, es sei bewiesen, dass weibliche Chefs besser seien, und die lassen sich gar nicht davon beeindrucken! Was sollen wir denn NOCH machen?"

Tipp von Genderama: Am besten, man formuliert die Frage einfach so: "Hätten Sie lieber einen guten oder einen schlechten Chef?". Und wenn sich die allermeisten für "einen guten Chef" entschieden haben, geht man mit der Meldung nach draußen, dass die Leute allesamt eine Frau als Vorgesetzte haben wollen. Denn das "gut" und "weiblich" hierbei ein und dasselbe ist, hat McKinsey ja gerade "bewiesen" ...

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