Montag, März 31, 2008

"Bausparen für Menschenhändlerinnen"

Die "Frankfurter Rundschau" berichtet über Zuhälterinnen. Ein kleiner Auszug aus dem insgesamt lesenswerten Artikel:

Es ist verstörend, dass der Frauenhandel aus Nigeria in den Händen von Frauen liegt. Das bricht mit dem Gut-Böse-Schema, in das Frauenhandel normalerweise eingeordnet wird - böse Männer, arme Frauen. Es gibt auch keine klare Unterscheidung zwischen Tätern und Opfern, die meisten Zuhälterinnen waren einmal selbst Opfer.

Warum sind es hier Frauen, die den Frauenhandel betreiben? Wir haben keine eindeutige Erklärung gefunden. Man kann darüber nur Vermutungen anstellen: Erstens waren es im nigerianischen Benin City immer schon Frauen, die handelten und mit der Handelsware reisten - bis nach Italien, das sie ab Mitte der 1970er Jahre, in den Zeiten des Wirtschaftsbooms in Nigeria, als Markt entdeckten. Als Anfang der 1980er Jahre der Ölpreis und der Wert der nigerianischen Währung in den Keller fielen, wechselte die Ware, die Händlerinnen blieben.

Zweitens erkennt man Parallelen zu anderen Formen der Unterdrückung von Frauen: Zwangsheiraten werden von Männern arrangiert, aber von den Müttern durchgesetzt. Weibliche Genitalverstümmelung wird von Männern verlangt, doch es sind Frauen, die die Operation vornehmen und die Töchter, Nichten, Enkelinnen ausliefern. Vielleicht ist Frauenhandel im Fall Nigerias auch einer jener Aspekte des Patriarchats, der von den Frauen erledigt wird, im Sinne der Männer.

Drittens waren die meisten Madames vorher selbst Opfer und wurden traumatisiert. Ein Trauma wird, erklären Experten, so lange reinszeniert, bis es verarbeitet ist. Selbst zur Madame zu werden gibt die Möglichkeit, sich aus dem System, das einem Schmerzen zugefügt hat, etwas zurückzuholen. Dadurch wächst das System.


Jetzt, die kleine Testaufgabe für Genderama-Leser: Beantworten Sie analog zu den hier vorgestellten drei Vermutungen, warum es andernorts zumeist Männer sind, die den Frauenhandel betreiben. Abgabe ist mit dem Klingeln, und wer abschreibt, kriegt 'ne Sechs. :-)

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"Höchste Zeit, sich vom Feminismus zu emanzipieren"

Die neuste Ausgabe der liberalen Zeitschrift "eigentümlich frei" ist online. Titelthema diesmal: Frauen und Politik. Außer meiner eigenen regelmäßigen Kolumne "Feminismus oder Freiheit?" gibt es Gastbeiträge der auf Genderama bereits vorgestellten Autoren Michail A. Xenos und Ellen Kositza. Außerdem untersucht der konservative Bielefelder Historiker Johannes Rogalla von Bieberstein (einer der "Kollateralschäden" bei der Hohmann-Debatte) Gender Mainstreaming als Zeitphänomen. Online einsehbar ist der sieben Seiten umfassende Artikel "Die Neue-Mädchen-Ordnung" der amerikanischen Publizistin Kay S. Hymowitz.

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Weder Soldat noch Zivi

Während die Mädels jede Viertelstunde den Feminismus neu erfinden, müssen sich die Jungs mit ganz konkreten und nachweisbaren Form von geschlechtsbezogener Diskriminierung herumschlagen – und haben keinen "Gleichstellungsbeauftragten", der sich um sie kümmert. Spiegel-Online porträtiert Alexander Hensel, den Totalverweigerer, der auch hier auf Genderama schon Thema war. Ein Auszug:

Er denkt einfach viel nach - und zwar sehr gründlich. Ihm geht es um Gerechtigkeit und um die Gewissensfreiheit. Er sagt: "Momentan muss man sich dafür rechtfertigen, dass man keine Waffe halten möchte. Dass man nicht schießen möchte, nicht dazu ausgebildet werden will, Menschen zu töten. Dass deutsche Soldaten in Länder geschickt werden, um Angriffskriege zu führen, widerspricht dem, wofür die Bundeswehr ursprünglich vorgesehen war. In meinen Augen ist das verfassungswidrig." Außerdem stört ihn, dass Frauen keinerlei Dienst machen müssen.


Ich würde ihm meine besten Wünsche mitteilen, aber die hat er mittlerweile nicht mehr nötig.

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Der wievielte "brandneue Feminismus" ist das jetzt?

Mittlerweile erscheint alle paar Tage ein Buch, das den Feminismus neu entdeckt, und jedesmal kann es sich der massenmedialen Unterstützung sicher sein. So hat dem "Deutschlandradio" zufolge "Neue Deutsche Mädchen" selbstverständlich die "Anlagen zum Kultbuch".

Oh, wenn wir gerade dabei sind: Das Schwulen-Blog "Gay West" veröffentlichte vor einigen Tagen einen netten Beitrag zu einer der letzten Neuentdeckerinnen des Feminismus, Charlotte Roche. Der passende Titel: "Feminismus zum Kotzen". Ein paar Tage später legte "Gay West" mit "NPD wählen" nach. Auf eine bizarre Weise sehr lustig!

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Sonntag, März 30, 2008

Ein klarer Dialog

... fand zwischen der Staatsanwältin Friederike Tenckhoff und dem am vergangenen Freitag (28. März) verurteilten Totalverweigerer Alexander Hense statt:

Sie: "Sie haben sich bewusst gegen das Gesetz entschieden. Das ist ein Schlag ins Gesicht gegenüber denjenigen, die sich daran halten."

Er: "Es ist eine Ohrfeige, dies von einer Frau zu hören, die in Deutschland keinen Wehr- und Ersatzdienst leisten musste."


Auf den Seiten des Maskulisten geht es weiter.

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Psychologinnen: Männerbilder in bestimmten Zeitschriften können zu körperlich-seelischen Schäden führen

Die britische BBC zitiert Forscherinnen, denen zufolge das gesunde Körperbild junger Männer durch eine bestimmte Sorte Zeitschriften gestört werden könne. (Gemeint sind offenbar Magazine wie "Men's Health", die propagieren, wie wichtig ein muskulöser Körper mit Waschbrettbauch etc. sei.) Ein Auszug aus dem Artikel:

"Lads" Magazines have been increasingly successful in recent years, and have attracted criticism for an alleged potential to exploit women rather than cause problems for their readership.

However, Dr Giles, from the University of Winchester, said that some of the content may drive men to try to become more muscular, even if that could harm their health.

Together with colleague Jessica Close, he surveyed 161 men aged between 18 and 36, and found that those who regularly read the magazines were more likely to be influenced by the imagery within.

More worryingly, they said they were also more likely to consider using anabolic steroids to improve their appearance.

Dr Giles said: "The message in typical lads' magazines is that you need to develop a muscular physique in order to attract a quality mate.

"Readers internalise this message, which creates anxieties about their actual bodies and leads to increasingly desperate attempts to modify them."


Hier findet man den vollständigen Artikel.

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Samstag, März 29, 2008

Frauen sind die besseren Menschen, Folge 64278 - heute: Uhren-auf-Sommerzeit-Umsteller

Was passiert, wenn in einer einzelnen Studie acht Prozent mehr Frauen als Männer richtig auf die Frage antworten, wie sie am kommenden Sonntag die Uhren umstellen müssen? Genau: Unter der Schlagzeile Männer können alles, außer Uhren umstellen wird das zum Thema der "Tagesschau".

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Freitag, März 28, 2008

TV-Warnung: "Sind Frauen weniger wert?"

Damit wir nicht vergessen, dass sie seit einiger Zeit heftig auf dem feministischen Trip ist, stellt Sandra Maischberger in ihrer Talkshow am nächsten Dienstag die obige Frage. Eingeladen sind unter anderem Andrea Ypsilanti, Barbara Dickmann (die nicht mal die Mitarbeiterinnen ihrer eigenen Frauensendung "Mona Lisa" leiden können), die Grünen-Politikerin Barbara Rütting, eine Management-Trainerin und eine Filialleiterin ("Männer verdienen mehr für den gleichen Job"). Diese Talkrunde ist klug besetzt: Wenn man zum Schluss sicher sein will, ein bestimmtes Ergebnis vorliegen zu haben, minimiert man das Risiko doch sehr, wenn man niemanden einläd, von dem eine abweichende Meinung drohen könnte. Wie sagte man noch in den Siebzigern, als man in etlichen Politik-Talkshows vergreiste Herren auf die immer gleiche Weise über immer wieder dieselben Themen schwafeln sah? Zombieparade.

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Donnerstag, März 27, 2008

"Gender ohne Ende" (Rezension)

Ich habe gerade für die (vermutlich) Mai-Ausgabe unserer liberalen Zeitschrift "eigentümlich frei" eine kurze Rezension zu einem neuen Buch zur Geschlechterdebatte geschrieben, das in den nächsten Tagen wohl auch im Online-Buchhandel erhältlich sein wird. Hier die Vorabveröffentlichung auf Genderama:

Mit "Gender ohne Ende" legt Ellen Kositza, Mutter von sechs Kindern und Autorin für u. a. die "Junge Freiheit" sowie "eigentümlich frei", eine Sammlung von vier Essays zur Geschlechterdebatte aus konservativer Sicht vor. Das mit 72 Seiten sehr handliche, aber deshalb nicht weniger inhaltsstarke Bändchen dürfte vor allem jenen zusagen, die bereits an Michail A. Xenos "Medusa schenkt man keine Rosen" oder Volker Zastrows "Gender – Politische Geschlechtsumwandlung" Gefallen gefunden haben. Denn wie diese Titel besticht auch Kositzas Werk durch eine kundige und gedankenvolle Analyse, mit der die Autorin ihre Einschätzung gekonnt auf den Punkt bringt.

So ist der Essay "Frauenversteher, Zahlväter, Familientrottel – Was vom Manne übrig blieb" eine Auseinandersetzung mit der Frage, ob nicht die Errungenschaften der feministischen Bewegung mit einem gravierenden gesellschaftlichen Preis gekommen sind: dem flächendeckenden Verlust jener Spezies, die man früher einmal in sehr positivem Sinne als "Männer" bezeichnete. Von ihnen sind Kositza zufolge fast nur noch Karikaturen übrig geblieben: der "bewegte Tränenmann" (auch als "Softie" und "bester Freund" gehandelt), der "halbwegs entzivilisierte Gewaltmensch (Mascho, Pascha, Straßengangster)" und "das Modeäffchen". Auch für Männer, die sich ganz aus unserer Gesellschaft zurückziehen, kann Kositza ebensowenig Respekt entwickeln wie für die "nützlichen Idioten" der Frauenbewegung, seien es die "willfährigen Sozialfuzzis" oder die "Neuen Väter".

Aber der Feminismus hat mit all seinen schrägen Inszenierungen ("Dreimal Simone-de-Beauvoir-Jubiläen in weniger als neun Jahren!") nicht nur die Männer dressiert - auch die Frauen sollen in ein politisch korrektes Korsett gepasst werden. Hierauf kommt Kositza in ihrem Essay über die neue Rollenikone "Rabenmutter" zu sprechen, dessen Genese sie bis Katja Leyrers 1986 erschienes Buch "Rabenmutter, na und?" zurückverfolgt und bis in die Gegenwart nachzeichnet, wo sie auf Sandra Kegels FAZ-Artikel "Wir Rabenmütter!" und den T-Shirt-Aufdruck "Rabenmutter" bei FDP-Frontfrau Silvana Koch-Mehrin stößt. Wenn die "Zeit" polemisch "Wollt ihr die totale Mutter?" fragt und die "Financial Times Deutschland" verkündet, dass unser Land "mehr Rabenmütter brauche", dann, so Kositzas Fazit, wird statt einem Gebär- ein Fürsorgestreik als ebenso sexy wie erfüllend verkauft. Dass inzwischen die Sprechzimmer der Psycho-, Logo- und Ergotherapeuten völlig überfüllt seien, ergebe sich als zwingende Konsequenz dieser Geschlechterpolitik.

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Mittwoch, März 26, 2008

"Zwangsliquidierung von Frauen?"

In einem satirischen Beitrag überlegt ein Schweizer Blogger, wie die Gleichmachung der Geschlechter aussehen müsste, wenn man sie nur konsequent zu Ende denkt.

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"Ganz so schlimm können Männer gar nicht sein"

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Die taz nimmt deutsche Männer vor einer aktuellen Studie der Zeitschrift "Brigitte" in Schutz – wenn auch eher viertelherzig:

Eine Figur des Familienlebens fehlt in der Studie zum größten Teil: der Mann. Männer kommen nur als reflektierter Wunsch der Frauen vor, nicht als eigenständiger Akteur, sondern als finsteres Bild des Machos, dem die unabhängige Frau, vor allem die finanziell unabhängige, bei Nichtkooperation entkommt. Denn während das weibliche Rollenverständnis zwischen Kind, Beruf und Unabhängigkeit als durchweg modern dargestellt wird, lesen sich die nicht untersuchten männlichen Rollenerwartungen, die dagegengesetzt werden, wie aus dem Mittelalter: Nett, fürsorglich und gehorsam soll die Frau sein. Das mag in einigen Fällen noch stimmen, ganz so schlimm und flächendeckend übel können Männer gar nicht sein.

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"Der Sex wird auch besser"

"Wer für Demokratie und Menschenrechte ist, ist auch für Feminismus."


Die taz rührt ordentlich die Werbetrommel für die mittlerweile schon "vierte Welle" dieser Ideologie.

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Dienstag, März 25, 2008

"Die Lügenbaronin"

Die 20 Minuten blättern das Lügenregister der weltweit wohl bekanntesten Feministin auf.

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Montag, März 24, 2008

"Frauen, wir haben versagt"

Neulich hatte ich einen Traum: Mark Zuckerberg ist eine Frau. Barfuß läuft sie über den Wirtschaftsgipfel in Davos. Strahlend präsentiert die 23-jährige Unternehmerin der versammelten Herrenriege ihre Story: Wie sie mit zehn Jahren bereits Computer programmiert, mit 19 ihr Studium abbricht, um Facebook zu gründen. Wie sie ein Angebot über eine Milliarde Dollar von Yahoo ablehnt, um dann 1,3 Prozent ihrer Firma an Microsoft zu verkaufen, für 240 Millionen Dollar.

Seither lässt mich die Frage nicht los: Warum ist dieser Zuckerberg eigentlich keine Frau? Zig Frauen studieren in Harvard Psychologie wie er. Sicher bricht auch die ein oder andere das Studium ab wie Zuckerberg. Und dann die jungen Informatikerinnen. Warum hat keine von denen eine dieser hippen Communitys erfunden? Die Idee wenigstens kopiert oder ins Deutsche übersetzt? Die Jungs von StudiVZ oder Xing leben davon. Youtube, Myspace, weiß-nicht-was. Im Web 2.0, zumindest an vorderer Front, toben sich die Milchbubis aus. Frauen, wir haben versagt! Schon wieder eine Revolution, die ohne uns auskommt.


In ihrem Artikel für die "Frankfurter Allgemeine" versucht Bettina Weiguny verzweifelt, die Ideologie von den Frauen als besseren Menschen damit zusammenzubringen, dass auch im Zeitalter der Gleichberechtigung innovative und erfolgreiche Unternehmen weit überweigend von Männern gegründet werden. Sie landet bei Thesen, denen zufolge gerade die Unterlegenheit der Männer solche Gründungen erleichtert ("Männer, simpel gestrickt, wie sie sind, studieren, was ihnen nützt" und "Männer neigen viel eher zur Selbstüberschätzung als Frauen"). Aber all diese Rhetorik kann nichts an der Wirklichkeit ändern – und das, man kann es beim Lesen feststellen, ist der Autorin schmerzlich bewusst.

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Samstag, März 22, 2008

"Warum Frauen keine Karriere machen"

Nicht nur unter Feministinnen hatte jahrelang die Überzeugung geherrscht, dass Gleichberechtigung, gleiche Bildung und Frauenförderung über kurz oder lang ebenso viele Frauen in berufliche Spitzenpositionen katapultieren würden wie Männer. Der öde Männerspruch, dass die Weltgeschichte nur männliche Genies hervorgebracht habe, werde für die Zukunft hinfällig, weil mit der Chancengleichheit kein weibliches Talent mehr zwischen Kochtöpfen und Waschmaschine verkümmern müsse. Die Annahme, dass Frauen dank ihrer höheren Sozialkompetenz mindestens ebenso gute, womöglich auch bessere und teamfähigere Chefs sein würden, wurde von niemandem vernehmlich bezweifelt. Der weiblichen Eroberung der Teppichetagen schienen Tür und Tor geöffnet.


Aber diese Annahme bewahrheitete sich nicht. Schnell war deshalb wieder von "gläsernen Decken" und "patriarchaler Diskriminierung" die Rede. Realistischer allerdings dürften die folgenden Gründe sein:

Was Männer und Frauen von ihrem Beruf erwarten und was sie dafür zu leisten bereit sind, driftet entsprechend auseinander. Je gebildeter und privilegierter eine Frau ist, desto klarer sucht sie nach einer Arbeit, die sie befriedigt und in der sie einen Sinn sieht. Geld und Aufstiegsmöglichkeiten sind im Unterschied zu Männern zweitrangig für ihre Motivation. Ebenfalls im Unterschied zu Männern sind Frauen, vor allem Mütter, nicht bereit, für ihre Karriere mehr als ein bestimmtes Mass an Arbeitszeit zu investieren. (...) Etwa 60 Prozent der berufstätigen Frauen, schätzt Susan Pinker, lehnen Beförderungen ab oder nehmen einen schlechter bezahlten Job an, um beruflich ausgefüllter oder zeitlich flexibler zu sein.


Die Schweizer "Weltwoche" schreibt, was das bayrische Frauenministerium lesen sollte.

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Freitag, März 21, 2008

P.T. Magazin: Bildungsministerium bestätigt systematische Jungendiskriminierung

Das mittelständische P.T.Magazin widmet einen aktuellen Artikel den Manövern, mit denen das Bildungsministerium versuchte, die politisch unangenehmen Ergebnisse einer aktuellen Studie zu vertuschen. (Genderama berichtete mehrfach.) Ein Auszug:

Als die Studie kurz vor Weihnachten 2007 vom Bildungsministerium online gestellt wurde, geschah dies lediglich mit der Ankündigung: "Ergebnis der Studie für das BMBF ist, dass Jungen in der Schule schlechter abschneiden als Mädchen." Und das ist eine grobe Irreführung, denn das zentrale Ergebnis der Studie ist nicht die hinlänglich bekannte schlechtere Schulbildung der Jungen, sondern deren massive und systematische Diskriminierung als Ursache des schlechteren Abschneidens. Ganz offensichtlich zu starker Tobak für die Verantwortlichen im BMBF, denn entgegen der üblichen Praxis wurde auf das Dokument nicht in einer Pressemeldung des Ministeriums hingewiesen. Nachdem die geschlechterpolitische Initiative MANNdat e. V. auf ihrer Homepage die hochbrisanten Inhalte der wissenschaftlichen Arbeit bekannt machte, zog man in Berlin die Notbremse: Die Datei wurde vom Server des Ministeriums entfernt!


Wer die Geschichte nicht live miterlebt hat: Hier kann man sie nachlesen.

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Donnerstag, März 20, 2008

Britische Lehrervereinigung schlägt Alarm: Niedergang der Ehe schädigt unsere Schüler

Warum sind so deutliche Worte in Deutschland eigentlich unvorstellbar?:

The decline of marriage is leading to widespread underachievement and indiscipline in schools, teachers warned yesterday. Children with "chaotic" home lives turn up at school too troubled to learn, wrecking their prospects of success in exams, they said.

Growing numbers are being brought up in splintered families by mothers with children by different fathers, leading to behaviour and mental health problems including eating disorders and suicidal thoughts, a teachers' conference heard. They are more likely to lead "dysfunctional" lives themselves, creating a "toxic circle" that no amount of investment or initiatives directed at schools can reverse.

Members of the Association of Teachers and Lecturers demanded a proper recognition of the impact of family breakdown on education and called on ministers to do more to promote marriage. They said research from around the world showed that lack of stability at home can hamper children's learning.


Die Daily Mail berichtet.

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Was zählt, ist nur die richtige Auslegung

Ein aktuell auf Swisscom veröffentlichter Artikel fasst einige Studienergebnisse über Frauen folgendermaßen zusammen:

Sie gehen flexibler mit der Wahrheit um, argumentieren geschickter und wahrscheinlich können sie auch besser riechen.


Hätte es dieselben Ergebnisse mit umgekehrter Geschlechterverteilung gegeben, hätte Swisscom vermutlich fabuliert: Frauen geben bei einem Konflikt eher nach als die rechthaberischen Männer, Männer sind verlogener als Frauen und sie können besser riechen als denken. So aber findet sich, welche Überraschung, die Schlussfolgerung: "Frauen sind doch das starke Geschlecht".

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Dienstag, März 18, 2008

"Wegnehmen ist das Einfachste"

Die FAZ berichtet über die wachsende Kritik an deutschen Jugendämtern. Einige Auszüge:

Allein in den vergangenen zwei Jahren sind beim Petitionsausschuss des Europaparlaments mehr als zweihundert Schreiben eingegangen, in denen diskriminierende Praktiken und parteiische Entscheidungen deutscher Jugendämter angeprangert werden. (...) Der Vertreter Deutschlands bei der EU habe eingestanden, dass das an der unzulänglichen Ausbildung vieler Jugendamtsmitarbeiter liege. Den Kommunen fehle das Geld für Qualifizierungsmaßnahmen. (...)

"Deutschland hält sich nicht an die EU-Gesetze", klagt Sodies. Und der ehemalige Präsident des EGMR, Luzius Wildhaber, forderte vor zwei Jahren anlässlich eines Kindesentzugsfalles, in dem deutsche Richter ein Straßburger Urteil ignorierten, Deutschland solle sich "näher mit dem System der Menschenrechte befassen", es gebe da offensichtlich "einige Wissenslücken". (...)

Zu Recht ist die Öffentlichkeit alarmiert, wenn Fälle von Kindesvernachlässigung oder gar Kindstötungen bekanntwerden. Oft stehen dann die Jugendämter mit am Pranger. Amtlicher Übereifer gegenüber Familien in prekären Situationen wird dagegen eher mit Schulterzucken quittiert: Die werden schon ihre Gründe haben. Dabei kann eine Zwangstrennung von Eltern und Kindern ebenso dramatische Folgen haben wie Kindesmisshandlung. Dennoch wird der Bundestag noch in diesem Monat durch eine Novellierung des Paragraphen 1666 im Bürgerlichen Gesetzbuch den Sorgerechtsentzug erleichtern. Künftig muss das Jugendamt vor Gericht nicht einmal mehr der Nachweis elterlichen Versagens führen, um einen solchen Eingriff zu erwirken.


Der Artikel ist lang aber lesenswert.

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"Im Bann der Tradition"

Noch immer zeichnet sich die Mehrzahl der Frauen, wenn es um Gleichberechtigung in Beruf und Partnerschaft geht, durch verbale Aufgeschlossenheit bei weitgehender Verhaltensstarre aus. Spiegel-Online berichtet. Und ein Interview mit einem Paartherapeuten gibt es als Dreingabe. Ein Auszug daraus:

Einerseits soll der Mann heute zu Hause maßgeblich mitarbeiten, aber er soll gleichzeitig im Beruf sehr erfolgreich sein, weil er ja immer noch als Hauptversorger der Familie gilt. Ich glaube, keine Frau macht Luftsprünge, wenn ihr Mann beim nächsten Karriereschritt der gleichqualifizierten Kollegin den Vortritt lässt. Da klaffen die Vorstellungen von gesellschaftlicher Gleichberechtigung und dem eigenen Leben doch noch ganz schön auseinander. (...) Solange Frauen im Privaten eher einen im Status überlegenen Mann suchen, wird sich gesellschaftlich nicht viel ändern. Das persönliche Beuteschema hat ganz starke soziale Auswirkungen, zum Beispiel hinsichtlich der Überbesetzung von Führungsrollen mit Männern, weil die Frauen ihre Partner dort praktisch hineindrängen.


Was vielen längst klar ist: So ganz allmählich sickert es zu den Medien durch.

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Sonntag, März 16, 2008

Britische Regierung unterstützt Unternehmensgründerinnen mit 12,5 Millionen Pfund

Neues von den "Alpha-Mädchen" im "Jahrtausend der Frau":

Women and the over-50s are being targeted in a new government drive to increase the number of people starting up and growing their own businesses. The Treasury is investing £12.5m in a venture capital fund that will back women-owned businesses and provide support. It is also piloting new women-only business advice based in children's centres and is planning a national mentoring network for women. The Department of Business, Enterprise and Regulatory Reform is leading the initiative as part of a 10-year new enterprise strategy.


Wir Männer sollten endlich einsehen, dass Frauen in jeder Hinsicht fitter und begabter sind als wir, weshalb sie uns gnadenlos überrunden werden. Solange wir ihnen mit unseren Steuergeldern nur tüchtig genug dabei helfen, natürlich.

Der britische Telegraph berichtet.

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Freitag, März 14, 2008

Kuckucksväter gesucht

Wolfgang Wenger hat mich darum gebeten, die folgende Anfrage zu bloggen:

Durch die neue Gesetzgebung zu Vaterschaftstests suchen im Moment wieder sehr viele Sender nach Kuckucksvätern, Kuckuckskindern und Kuckucksmüttern. (...) Könntest du in deinem Blog mal wieder einen Hinweis auf www.pro-Test.net - Das Netzwerk pro Vaterschaftstests - setzen, mit der Bitte, dass sich obige Personen melden sollen, auch wenn sie nur anonym über ihren Fall berichten wollen. Besonders gesucht sind im Moment Kuckuckskinder.


Über eine Weiterverbreitung dieses Gesuchs und vor allem viele Antworten würde sich Wolfgang sicherlich freuen.

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"Schluss mit dem Unsinn!" – Die Debatte ist eröffnet

Vor kurzem habe ich hier über einen Propaganda-Kinospot des Bayrischen Staatsministeriums für Frauen berichtet, der den Bürgern noch einmal besonders nachdrücklich einhämmern soll, dass Frauen für dieselbe Leistung vermeintlich weniger verdienen als Männer. Seit heute mittag gibt es einen Hinweis im Internetforum der Männerrechtsgruppe MANNdat, dass man in diesem Forum des bayrischen Ministeriums seine Meinung bzw. Fragen zu diesem Kinospot äußern und somit an einer Debatte darüber mitwirken kann. Die ersten Männerrechtler haben dieses Angebot bereits genutzt.

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"Die neue, absolute Freiheit der Frau"

Die Antibabypille brachte die erste sexuelle Revolution, indem sie die Frau von den Folgen des Geschlechtsverkehrs befreite. Jetzt wird die nächste, noch bedeutsamere sexuelle Revolution eingeläutet. Neue biomedizinische Techniken werden die Lagerung von unbefruchteten Eizellen ermöglichen, die der jungen Frau entnommen, in reiferem Alter befruchtet und wiedereingesetzt werden. Wenn eine Frau will, wird sie künftig ihre eigenen Eizellen befruchten lassen und ihr eigenes Kind austragen – eine Eigenspende über die Zeit hinweg also. Diese Option wird es Frauen auch ermöglichen, ihre Fruchtbarkeit weit über die Wechseljahre hinaus zu bewahren – die Familienplanung erhält eine neue Berechenbarkeit. Die Geburtenraten könnten wieder steigen.

(...) Dieses Verfahren, das in den USA schon viel verbreiteter ist als in Europa (...), wird einen weiteren, gar entscheidenden Schritt in der Emanzipierung der Frau bedeuten. Sie wird alles in ihrem Leben selber bestimmen können, ihre biologische Uhr ist ausser Kraft. Sie kann Kinder bekommen, wann und wie sie will, sie kann sich gar erst einen Partner suchen, wenn sie meint, jetzt sei es an der Zeit. Oder sie kann ganz auf einen Partner verzichten – und ihre aufgetauten Eizellen mit fünfzig von einem anonymen Samenspender befruchten lassen.


Näheres verrät die "Weltwoche".

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"Quote für den Aufsichtsrat"

Clemens Bomsdorf berichtet für die "Zeit" über die Frauenquote in Norwegen.

Die Idee dahinter war angeblich den Unternehmen zu nutzen – zur Not eben auch mit Zwang:

Initiator war mit Ansgar Gabrielsen auch noch ein Mann. Für den ehemaligen Unternehmer und damaligen Wirtschaftsminister war die Gleichstellung per Gesetz nicht nur Selbstzweck, sondern sollte auch die Stellung der Unternehmen verbessern. "Ich habe viele Untersuchungen gelesen und immer wieder stand da drin, dass Vielfalt in Unternehmen wichtig ist. Deshalb habe ich für das Gesetz geworben, dass die Aktiengesellschaften zu einer Frauenquote für den Aufsichtsrat verpflichtet und deshalb habe ich viel Schimpfe einstecken müssen. Wir brauchen mehr Frauen wie sie in Führungspositionen", hatte Gabrielsen zuletzt im Dezember auf einer Konferenz an das weibliche Publikum appelliert.


Viele Unternehmer behaupteten frecherweise, selbst am besten zu wissen, was für ihre Firmen am besten sei. Und bald erwies sich, dass sie Recht hatten:

Nordeuropäische Forscher von der Universität Agder, die die Zusammensetzung von Aufsichtsräten in Schweden, Dänemark und Norwegen untersucht haben, stellten Ende 2006 fest, dass die Zusammensetzung der Kontrollgremien keine signifikanten Auswirkungen auf die Profitabilität und die Kursentwicklung habe.


Bis dies die Öffentlichkeit erreichte, war es aber offenbar schon zu spät:

Mehr als 500 Frauen stehen schon drin. Sie haben in den Kursen neben ihrem Job norwegisches Aktienrecht gepaukt, Bilanzen lesen gelernt und auch so genannte soft skills trainiert.


Wir sprechen hier von Vorstandsposten. Und dafür soll ausreichen, dass eine Frau "Bilanzen lesen gelernt" hat – und was immer man unter zu einem so schwammigen Begriff wie "soft skills" zu verstehen hat? Offenbar nicht, denn so schildert Bomsdorf die Situation weiter:

"Mit dem Gesetz wird man auf den ersten Blick das erwünschte Ergebnis erreichen. Aber das eigentliche Problem ist, dass es derzeit für viele nicht genügend qualifizierte Frauen gibt. An der Börse sind viele IT-Firmen gelistet. Der Anteil von Studentinnen in diesen Fächern aber ist sehr niedrig", sagt etwa Bente Landsnes, die es ganz ohne Quote an die Spitze der Osloer Börse geschafft hat.

Die Headhunterin Elin Ørjasæter sieht die Gefahr, dass allzu viele Aufsichsträte mit jungen, unerfahrenen Mitgliedern besetzt werden. "Es ist ein Risiko für die Frauen in den Aufsichtsräten, dass sie mehr Gesellschaftsdamen als eine Bereicherung werden", sagt Ørjasæter. Das liege nicht am Geschlecht, sondern daran, dass es einfach nicht genügend Frauen gebe, die die Erfahrung von Männern, die seit langem in Aufsichtsräten sitzen, hätten.


Fazit des Artikels: Es werden Frauen in führende Positionen gehievt, die dazu bei weitem nicht über die nötige Kompetenz verfügen und insofern mehr zur Deko gehören als den Unternehmen wirklich etwas zu bringen. Moment, "Fazit des Artikels"? Nein, wir sind hier doch schließlich bei der "Zeit". Da muss in der Schlusspassage sämtliche zuvor aufgebaute Logik über die Brüstung gekickt und ein politisch korrekter Ausklang gefunden werden:

Der Gleichstellung hat das Gesetz auf jeden Fall genutzt, denn die Wirtschaft ist auf die vielen qualifizierten Frauen aufmerksam gemacht worden ...

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Mittwoch, März 12, 2008

US-Forscher: "Grundlegende Veränderung" in der finanziellen Rollenverteilung zwischen Mann und Frau

MSNBC berichtet über eine neue Studie:

In the new dynamics of home economics, it’s not just that men want women to contribute financially to a marriage: The vast majority of men say they wouldn't even mind if their wives brought home the bigger paycheck. (…)

After years of being conditioned to believe that men relish the role of primary provider, researchers were surprised to discover that just 12 percent of men surveyed said they’d mind if their wife earned more than they do, and in general men seemed happy to share the breadwinner role. (…)

One quarter of men surveyed said that their wives aren’t working, but 40 percent of those men wish she did. Of the approximately 75 percent of men whose wives did work, only 5 percent wished she was at home.

Experts attribute that in part to men not wanting to bear the sole burden of providing for their families. In fact, 35 percent of men and 40 percent of women surveyed said a key benefit of having a spouse make money is that it alleviates the pressure of being the only financial provider.

“It is a very tough era to be a sole breadwinner,” Lever noted.

Coontz said she thinks men also may enjoy the intellectual stimulation of a working spouse, and not want to “come home to a wife who was frequently either bored or boring.” (…)

Still, some women may be working harder than they’d like because of today’s economic realities. The survey showed that 19 percent of women would work less if her partner earned more, compared with only 7 percent of men.


Die Überraschung der Forscher kann ich ja nicht so ganz teilen. Ich hatte hier schon über vergleichbare Umfragen, auch aus den USA, berichtet, und auch die Genderama-Leser haben in der Kommentarspalte überwiegend zugestimmt: Natürlich kann es in Ordnung sein, wenn die Frau die Hauptlast trägt, wenn es um das Ernähren einer Familie geht. Das beliebte Vorurteil, dass "die Männer" (oder auch "die Männerrechtler") der traditionellen Rollenverteilung nachtrauern würden, ist vor allem ein weibliches Angstbild (oder soll schlicht der Verunglimpfung dienen) und hat wenig bis nichts mit der Wirklichkeit zu tun.

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Dänemark: Geprügelte Männer drängen sich in überfüllten Männerhäusern

Three shelters for all of Denmark "is largely insufficient and the needs are enormous," laments Thorkild Vestergaard-Hansen, who heads Mandecentret.

"It's crazy that the men's crisis centres don't receive the same amount of subsidies as the 40 or so women's shelters," he says.

Winnie Bendtson, a counsellor at the centre, notes that the men are not usually physically beaten.

"But it does happen that women throw anything within range at their husbands, even threaten them with knives," she says.

The men who seek help are often the victims of "very domineering" women, and some are "forbidden from using their own money, seeing their family and friends, forced to come home at a set time and locked out if they're a few minutes late."


Den kompletten Artikel findet man hier.

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USA: Vierjährige Jungen in Handschellen gelegt, weil sie kein Nickerchen machen wollten

Die Polizei in den Staaten greift immer härter gegen jugendliche Kleinkriminelle durch. (Genderama berichtete schon früher über besonders absurde Fälle.) Einen aktuellen Vorgang dieser Art meldet der Nachrichtendienst Ananova.

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Fragebogen zum Thema häusliche Gewalt gegen Männer

Folgende Mailanfrage, die ich gerne weiter verbreite, erreicht mich gerade über die Newsliste des Berliner Männerrats:

Von: Elena Schadt [mailto:eslika@gmx.de]
Gesendet: Dienstag, 11. März 2008 17:19
An: info@maennerrat.de
Betreff: Anliegen

Sehr geehrter Herr ... ,

meine Kommilitonin und ich studieren im 8.Semester Jura in Frankfurt am Main und schreiben gerade an einer Seminararbeit mit dem Thema "weibliche Gewalt in heterosexuellen Partnerschaften - Mann als Opfer".

Im Rahmen dieser Arbeit haben wir einen Fragebogen entworfen, der sich sowohl an Opfer von häuslicher Gewalt als auch an die Täter und die Beobachter dieser Gewalt wendet.

Mit unserer Arbeit wollen wir vor allem Aufklärungsarbeit leisten und darstellen, dass nicht nur Frauen Opfer häuslicher Gewalt sein können.

(...)

Mit freundlichen Grüßen
Elena Catharina Schadt


Den Fragebogen gibt es hier .

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"Forschen und Wickeln"

Die Hochschulen entdecken eine lange vernachlässigte Zielgruppe: Frauen. Mit Kitas, Coaching und flexiblen Arbeitszeiten wollen sie die besten Wissenschaftlerinnen für sich gewinnen.


"Lange vernachlässigte Zielgruppe". Ehrlich, steht so da. Vermutlich weil man ja bisher vor lauter Männerstudiengängen, fachübergreifender, maskulistischer Genderforschung, Männerbibliotheken, Männervorlesungsverzeichnissen und zig Millionen schwerer Männerförderung an unseren Hochschulen ja kaum noch geradeaus blicken konnte.

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Bayrisches Staatsministerium - "Schluss mit dem Unsinn!"

Wie das Bayrische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen vor einigen Tagen in einer Pressemitteilung bekanntgab, wolle es die Bevölkerung durch einen, sagen wir es offen: feministischen Propagandaspot darüber "informieren", dass Frauen für die gleiche Leistung angeblich ein knappes Viertel weniger verdienten als Männer:

"Frauen haben, was Bildung anbelangt, Männer zwischenzeitlich überholt. Dennoch verdienen sie durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer. Es ist nicht nachvollziehbar, warum beispielsweise eine Bankkauffrau 3.028 Euro im Monat verdient, ein Bankkaufmann hingegen 3.752 Euro. Deutschland belegt bei den Lohnunterschieden weltweit einen der hinteren Plätze. Dies ist beschämend. Mit diesem Unsinn muss Schluss sein! Unser Kinospot, der die Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern zum Thema macht, soll Bewusstsein für den Handlungsbedarf schaffen und wachrütteln." Mit diesen Worten stellte Bayerns Frauen- und Sozialministerin Christa Stewens, zugleich Frauenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, heute in München den Spot "Schluss mit dem Unsinn" im voll besetzten ARRI-Kino vor.

(...) Der Kinospot wurde unter der Regie von Andreas Grassl im Auftrag des Sozialministeriums hergestellt und aus Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert. Der Spot erreicht allein in den Kinos 830.000 Besucherinnen und Besucher.


Und hier ist er.

Das Erstaunliche an diesem Spot ist, dass er eigentlich genau die Ideologie satirisch bloßstellt, die er bewirbt: Wenn Frauen wirklich für dieselbe Leistung ein Viertel weniger verdienen würden als Männer, könnte sich jedes Unternehmen gesundstoßen und vor der Konkurrenz mit Siebenmeilenschritten davonziehen, indem es einfach nur Frauen anstellt. Seltsamerweise verfällt aber kein Mensch, der von Wirtschaft auch nur den Hauch einer Ahnung hat, auf diese Strategie. Warum diese offensichtliche Logik all den vielen Politikern und anderen Verantwortlichen, die diesen Film massiv gefördert haben, nie aufgefallen ist – das ist ein Faszinosum. Wie kann man sich in einer demokratischen Gesellschaft einer Ideologie dermaßen unterwerfen, dass man selbst das Offensichtliche nicht mehr zur Kenntnis nimmt?

So oder so, als Endergebnis bleibt: der Feminismus als von Steuergeldern finanzierte Staatspropaganda im Kino, in die Wege geleitet von der CSU.

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Charlotte Roche: Frauen sollen Randale machen

Okay, soviel zum Thema Postfeminismus:

In einem Interview mit dem stern fordern die Autorinnen Charlotte Roche und Ariadne von Schirach Frauen zum Protest auf. Bei ungerechter Bezahlung sollten Frauen gegen ihre Arbeitgeber auf die Straße gehen. "Es geht doch immerhin um mehr als die Hälfte der Bevölkerung! Frauen können doch einfach mal von all ihren männlichen Kollegen die Gehaltszettel öffnen und eine Randale veranstalten", so Roche.


Hier geht es weiter.

Manchmal ist man doch ein wenig erstaunt darüber, was für ein naives Weltbild eine Frau von fast dreißig Jahren haben kann – mediale Dauerberieselung über die angeblich bei gleicher Leistung so viel schlechter bezahlten Frauen hin oder her. Andererseits kannte man dieses kindliche Weltbild Roches bereits von früheren Berichten. Wie sagte Charlotte Roche damals so schön: "Es ist so wahnsinnig schwer, sich Scheiße auszudenken für andere."

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Montag, März 10, 2008

In eigener Sache: "Orgien für Anfänger" erschienen

An dieser Stelle muss ich die News noch mal eben unterbrechen, um eines jener Bücher zu bewerben, die den kontinuierlichen Betrieb dieses Blogs überhaupt erst wirtschaftlich möglich machen. Im Marterpfahl-Verlag ist dieser Tage nämlich mein neuester Ratgeber "Orgien für Anfänger" erschienen – und so lautet sein Klappentext:

Darf´s ein bisschen mehr sein ..?

Nach seinen Erfolgstiteln “Onanieren für Profis” und „Sex für Fortgeschrittene” lässt Arne Hoffmann es im Abschlussband seines neuen erotischen Dreiteilers noch einmal richtig krachen.

„Orgien für Anfänger“ ist der ultimative Ratgeber- und Interview-Band für alle, denen ein Partner alleine einfach nicht genügt. Dabei spricht Arne Hoffmann insbesondere diejenigen an, die öfter schon von Sex zu dritt oder Partnertausch geträumt haben, aber noch unsicher sind, ob und wie sie diese Träume in die Tat umsetzen sollten. Ohne seine Leser missionieren zu wollen, zeigt Hoffmann eine atemberaubend bunte Welt der erotischen Vielfalt. Er interviewt Menschen mit Freude am Partnertausch, Clubbesitzer und andere langjährige Experten aus der Swingerszene sowie Frauen, die bei Erotikdiscos ihre Hemmungen verlieren - oder es sich bei Gangbangs von etlichen Männern nacheinander besorgen lassen. Für viele bedeuten solche Erlebnisse grenzenlose Ekstase. Aber auch die möglichen Probleme solcher Erfahrungen werden ausführlich diskutiert. Hierfür gibt es die Ratgeber-Kapitel dieses Buches: Was spricht für und was gegen Sex zu dritt - oder zu viert? Wie bekomme ich Lampenfieber und Eifersucht in den Griff? Wie schütze ich mich vor Krankheiten? Wie veranstalte ich eine eigene Sexparty? Was muss man über Parkplatzsex und Bukkake wissen? „Orgien für Anfänger“ hat eine Antwort auf all das und mehr. Damit Sie die Entscheidungen treffen können, mit denen Sie persönlich am besten fahren. Weil Sie immer wissen, was Sache ist.


Das Buch ist unter anderem bei BOL, Libri und bestimmt auch demnächst direkt von Amazon erhältlich. (Im Gegensatz zu den anderen Anbietern hat Amazon sogar schon das Cover stehen, dafür aber noch nicht herausgefunden, dass ich der Autor des Buches bin.)

Diese Neuveröffentlichung gibt mir die Gelegenheit, auf eine Lesermail einzugehen, die ich vor ein paar Tagen erhalten habe:

Wie kommen Sie eigentlich auf die Themen, über die Sie schreiben? Ich hatte jemand wie Chomsky erwartet, und bekomme dann plötzlich Bücher wie "Onanieren für Profis" aufgelistet. Ich hab erst mal geschaut, ob ich mich beim Autor vertippt hatte. ;-) Ein "bunter Mix" würde ich sagen, wie passt das zusammen?


Meine Antwort darauf:

Die meisten Leute haben doch unterschiedliche Interessen. Wenn ich in meiner Freizeit gerne Snowboard fahren würde, gäbe es statt Sex-Ratgebern eben Bücher über Snowboards in meinem Gesamtprogramm. (Chomsky hatte außer seiner Medienkritik schließlich auch noch Zeit, nebenher seine Generative Transformationsgrammatik zu entwickeln.)

Man kann natürlich auch argumentieren, dass der politische Liberale und der sexuelle Libertin gut zusammen passen. 1968 war die politische Befreiung aus dem Mief der Adenauerzeit wohl nicht per Zufall auch mit einer sexuellen Befreiung verbunden. Heute haben wir einen Mief der politischen Korrektheit von links, gegen den ich anschreibe, und dazu gehören für mich ebenfalls größere Freiräume im sexuellen Bereich. Alice Schwarzer zieht nicht zufällig gegen SM-Erotik sowie "gegen Pornos und Wichser" ins Felde, und ich nehme wohl nicht zufällig in beiden Feldern eine Gegenposition ein. Die von mir vorgestellten sexuellen Alternativen sind sicher nicht "feministisch korrekt". Das mache ich nicht absichtlich, das entsteht von selbst. Als Alice Schwarzer Mitte letzten Jahres in einer Talkshow gegen Gangbang-Partys polemisiert hat, war mein Ratgeber "Orgien für Anfänger", der jetzt erscheint, schon geschrieben.


Hm, vielleicht sollte ich über dieses Konzept überhaupt mal näher nachdenken ... statt "Energiesparen für die Umwelt" oder "Stricken für den Weltfrieden" vielleicht "Orgien gegen den Feminismus" ..?

Wie kommt man kostenlos nach Barcelona?

Den folgenden Aufruf habe ich gerade entdeckt:

Sehr geehrte KollegInnen und Gender-Interessierte,

Wir lagen Sie herzlich ein zu diesen internationalen Seminaren, die im Rahmen unseres EU-Projektes "Dialogue Between the Genders" entwickelt wurden:

WOMEN & MEN IN DIALOGUE
An Experiential Course for Trainers Dealing with Gender Issues

Barcelona, Spain: 1 - 5 July 2008
Katalanische Metropole am Mittelmeer
(noch wenige freie Plätze für Männer)

Gdansk, Poland: 15 - 19 September 2008
Perle der Ostsee

Das Seminar wurde entwickelt für TrainerInnen und Lehrende in der Erwachsenenbildung, im Sozial- und Gesundheitswesen und für Führungskräfte und SupervisorInnen.
Kurssprache ist Englisch, je ein Trainer/eine Trainerin spricht auch deutsch!

Nutzen Sie die Gelegenheit zu einem inspirierendem Seminar mit internationalen Teilnehmenden in angenehmer Umgebung direkt am Meer. Es wird Ihr Berufsleben und Ihr persönliches Leben bereichern. Genaue Informationen finden Sie im angehängten Flyer und auf unserer Website: www.genderdialogues.org

Die Seminargebühren von € 750 können vollständig aus dem EU-Förderprogramm 'Grundtvig' erstattet werden - auch Unterkunfts- und Reisekosten werden darüber zu großen Teilen abgedeckt!

(...)

www.genderwerk.de

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Feministische Fußgängerampel

Ein Überbleibsel vom Weltfrauentag:

Gerhard Denef ist auf die Leiter geklettert. Dann hat der Bürgermeister von Delitzsch die letzten Schrauben festgezogen. Pünktlich zum Weltfrauentag bekam so gestern auch das 28000 Einwohner-Städtchen in Sachsen seine feministische Fußgängerampel: An der Kreuzung im Zentrum der Stadt regelt seit gestern nicht mehr ein Männchen mit Hut, sondern eine Frau mit Zöpfen den Fußgängerverkehr. "Kürzlich kam unsere Gleichstellungsbeauftragte zu mir, und fragte, ob wir das nicht machen können", sagt der CDU-Politiker, "und ich antwortete: Warum nicht?" Manchmal kann Gleichberechtigung so einfach sein.

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"Weiblichkeit wird prämiert, Männlichkeit diskriminiert"

Noch ein Nachtrag zum Weltfrauentag: In einem Artikel in der "taz" kommt der Medienwissenschaftler Norbert Bolz mit Thesen zu Wort, die man auch in der Männerbewegung finden kann – entsprechend wird er von der taz als "Maskulist" vorgestellt. "Wenn Sie heute Männer fragen, äußern die sich genauso feministisch wie Frauen." führt Bolz etwa aus und "Das Zeitalter der Diskriminierung ist vorbei. Unsere Kultur liegt den Frauen zu Füßen." Als Interview ohne Gegenrede wäre so etwas in der feministischen taz natürlich undenkbar, aber immerhin als Streitgespräch.

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Anne Will beweist: Frauen sind doch keine besseren Menschen

Es ist geschafft! Seit Sonntag vorvergangener Woche ist Gleichberechtigung in Deutschland keine Utopie mehr. Dank der ARD-Talkerin Anne Will und ihrer überwiegend weiblichen Gäste war um 22.45 Uhr auch dem letzten Couch-Klops klar: Frauen können genauso langweilig, ideologisch borniert oder wenigstens komplett unoriginell daherreden wie Männer. Wenn das geplant war: Glückwunsch an alle Beteiligten - außer vielleicht an die Zuschauer, sofern die im Laufe der Sendung nicht ohnehin zügig ins Wachkoma gefallen sind.


So hämt heute nicht ohne Grund Spiegel-Online. Und der Artikel geht im selben Tonfall weiter:

Bevor Anne Will im September ihre Talkshow begann, wurde um ihren Start ein Gewese gemacht, als sollte sie Kanzlerin werden. (...) Es sind die noch eher wohlmeinenden ARD-Spitzen, die neuerdings sagen, die Stimmung in der Berliner Will-Redaktion bewege sich unter null. Die echten Gegner mag man da gar nicht mehr fragen. Der Star trete intern arg selbstgerecht und fordernd auf. Will sei weitgehend humorresistent.


Selbstgerecht, fordernd, humorresistent - woran nur erinnert mich diese Charakterisierung? Ach ja, stimmt: an die typische Feministin. Wobei Spiegel-Online nicht allzu hart mit Anne Will ins Gericht gehen will:

Diese Frau ist 41 und schafft es nun sogar, ohne zu lachen in die weit aufgerissenen Augen einer Claudia Roth schauen zu können, während die über ihre persönliche Familienplanung spricht.


Zugegeben: Ich könnte das nicht.

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Samstag, März 08, 2008

"Von vorn bis hinten lesenswert"

Heute ist es wieder soweit: Wie jedes Jahr zum Frauentag stimmen auch an diesem 8. März die Massenmedien das Klagelied der vermeintlich benachteiligten Frauen in unserer Gesellschaft an. Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache. Mit seinem Buch "Männerbeben" schuf der Medienwissenschaftler Arne Hoffmann ein Standardwerk der noch jungen Männerrechtsbewegung.


Was gibt es für eine bessere Möglichkeit, den Weltfrauentag zu beginnen als mit einer taufrischen Rezension meines Buches "Männerbeben", online gestellt heute morgen um 7:00 vom P.T. Magazin? :-)

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Frankreich: Jeder fünfte Mann sagt nein zu Sex und Partnerschaft

Die jungen Männer von heute seien vernünftiger, dazu komme aber noch eine "überraschende" Entwicklung: "Ein Fünftel der Männer zwischen 18 und 24 Jahren zeigt weder ein Interesse an der Sexualität noch an einer Verbindung". Zudem ist die Zahl der sexuellen Abstinenzler bei den Männern zwischen 18 und 35 Jahren mit 6,2 Prozent doppelt so hoch wie bei den Frauen.


Telepolis berichtet über eine aktuelle Umfrage aus unserem Nachbarland.

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New York Times: Hillarys Feminismus schreckt Frauen ab

Some women in their 30s, 40s and early-50s who favor Barack Obama have a phrase to describe what they don’t like about Hillary Clinton: Shoulder-pad feminism.

They feel that women have moved past that men-are-pigs, woe-is-me, sisters-must-stick-together, pantsuits-are-powerful era that Hillary’s campaign has lately revived with a vengeance.

And they don’t like Gloria Steinem and other old-school feminists trying to impose gender discipline and a call to order on the sisters.

As a woman I know put it: “Hillary doesn’t make it look like fun to be a woman. And her ‘I-have-been-victimized’ campaign is depressing.”


Den vollständigen Artikel findet man hier (eventuell kostenloser und unkomplizierter Log-In erforderlich).

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Weltfrauentag: Medien marschieren wieder im Gleichschritt

"Der Weltfrauentag ist eine sozialistische Erfindung", erfahren wir aus der "Zeitung für Aachen", der man allerdings nicht alles glauben sollte, denn sie schreibt auch: "In den Medien findet der Internationalen Frauentag in den letzten Jahren nur sehr wenig Beachtung." Ach ja?

Der Sender Phoenix widmet heute den kompletten Nachmittag diesem Thema und die taz präsentiert eine Sonderausgabe (in der Horst-Eberhard Richter wieder mal die Männer pathologisieren kann). Tatsächlich aber haben wir schon längst eine "Weltfrauenwoche" - alleine die "Zeit" vom Donnerstag brachte volle drei Artikel zum Thema "Benachteiligung der Frau". Insofern ein dringender Aufruf an alle Leser: Bitte schickt mir KEINE Artikel zum Weltfrauentag mehr, es sei denn diese sind wirklich originell. (Ein Beitrag wie dieser zum Beispiel, der in unseren weitgehend gleichgeschalteten Mainstreammeiden natürlich nur in der Form von Bürgerjournalismus vorstellbar ist.) Ich hatte ursprünglich vor, heute eine kleine Presseschau zu erstellen, aber bei dieser Flut an immer gleichem Mumpitz (Frauen verdienen zu wenig für dieselbe Leistung und werden vom bösen Patriarchat aus Spitzenpositionen ferngehalten) fehlt mir für eine gründliche Sichtung ein wenig die Lust.

Faszinierend ist allerdings, wieviele Firmen den Weltfrauentag als Werbefaktor nutzen wollen, auch wenn der Zusammenhang zu ihren Produkten mit der Geschlechterdebatte äußerst gesucht ist. Das geht von der CeBIT-Jobbörse (heute kostenloser Zutritt für Frauen) bis zum Astro-Shop.

Newsclick.de immerhin wird unfreiwillig komisch. Dort wird der Weltfrauentag mit dem Rückzug Andrea Ypsilantis von ihren taktischen Spielen mit der Linkspartei verknüpft. Zitat:

Nein, typisch Frau, ist die Entscheidung sicher nicht. Sie ist menschlich und vor allem klug.

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Schavan schenkt Akademikerinnen 150 Millionen Euro

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) nutzt mit dem Weltfrauentag die Gunst der Stunde und unterstützt mit 150 Millionen Euro die Berufung von Frauen auf Professorinnenstellen. Unserer Presse ist dieser Geldregen gerade mal eine Randnotiz wert.

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Freitag, März 07, 2008

NPD kapert das Thema Feminismuskritik

Eines muss man den Rechtsextremen lassen: Sie bekommen schon sehr gut mit, wo im Volk ein wachsender Unmut grassiert und versuchen immer wieder, diesen auf ihre eigenen Mühlen zu lenken. Dauerhaft geklappt hat es in den letzten Jahrzehnten nie, weil den allermeisten Deutschen schon klar ist, dass man die NPD nur im Gesamtpaket bekommt – woran sie verständlicherweise wenig Interesse haben. Was die Rechtsaußen-Partei allerdings anrichten kann, wäre, jeden auch noch so berechtigten politischen Unmut auf diese Weise zu diskreditieren.

Aktuell berichtet das Magazin "Linie 1" über einen Vorstoß der Rechtsextremen im Schweriner Landtag. Ein Auszug:

Der Parlamentarische Fraktions-Geschäftsführer der NPD, Stefan Köster, hatte eine Bundesratsinitiative des Landes für eine Beendigung der Gleichstellungsprogramme und gleichzeitig eine Rückbesinnung auf traditionelle Geschlechterrollen verlangt.


Ach ja, die gute alte Zeit, als, Männer an der Front waren und Frauen am Herd – oder, falls gerade kein Krieg war, Frauen (um mit Esther Vilar zu sprechen) ihre Ehemänner "anschaffen schickten". Martin van Creveld hat ein ganzes Buch über diese mitunter gern verklärte Vergangenheit geschrieben, in der Männer genauso in den Hintern gekniffen waren wie heute. Und nicht nur deshalb wäre es eine ganz schöne Schnapsidee, den feministischen Teufel mit dem nationaldemokratischen Beelzebub auszutreiben. Männer müssen nicht zurück in vergangene Jahrzehnte, sie müssen endlich nach vorne.

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Der WDR fragt: "Brauchen wir einen Weltmännertag?"

Nachtrag vom 3. November 2008: Da gerade die halbe Wikipedia auf diesen Eintrag zugreift: Den aktuellsten Artikel dieses Blogs zum Weltmännertag, nämlich den von heute, finden Sie hier.

Der WDR verfügt über eine Intendantin, eine Rundfunkdirektorin, eine Frauenbeauftragte, ein Frauenförderprogramm und zwei ausdrückliche Frauensendungen. Da freut es einen doch, dass zumindest im "WDR5-Tagesgespräch" der Moderator Thomas Koch den Tag vor dem internationalen Tag der Frau, also heute, mal eben zum "Weltmännertag" erklärte. Als Studiogast eingeladen ist der Soziologe Hans-Joachim Lenz. Er sagt sehr deutliche Worte dazu, was bei der staatlichen Geschlechterpolitik schief läuft und wo er noch Schwächen der Männerbewegung sieht.

So macht der WDR selbst auf seine Sendung aufmerksam:

Starker Allein-Ernährer, der die Familie beschützt, erfolgreich im Job und selten zu Hause - oder sensibler Softie, der die Wohnung saugt, seiner Partnerin aufs Wort gehorcht und in Kauf nimmt, von seinen Freunden als "Frauen-Versteher" verspottet zu werden: Das sind Klischees, doch sie beschreiben unterschiedliche Pole des Rollenkorsetts, in das sich viele Männer eingeschnürt fühlen. Die Emanzipationsbewegung der Frauen hat die Gesellschaft verändert, und zunehmend fordern nun auch Männer ihre Chancen zur Selbstverwirklichung ein. Die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf beispielsweise, so sagen sie, sei viel zu lange als Frauenthema missverstanden worden. Männer fordern die Hälfte eines Lebensbereiches, der bisher vor allem den Frauen zugewiesen wurde.

Was denken Sie: Brauchen wir einen Weltmännertag? Was sollten Männer an einem solchen symbolischen Datum fordern? Aus welchem Rollenkorsett müssten Männer befreit werden - oder sich selbst befreien?


Hier kann man sich eine Aufzeichnung der Sendung übers Internet anhören. Mir hat sie ausgesprochen gut gefallen.

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"Der Klagetag"

Paul-Hermann Gruner analysiert für das Deutschlandradio den morgigen Weltfrauentag:

Er hat sich abgekoppelt von der Erfahrungswelt im Lande. In vielen sozialen Bereichen sind weibliche Belange so intensiv berücksichtigt, dass die Gleich- längst zur Besserstellung wurde. Zum Beispiel im Straf- und Familienrecht, in Erziehung, Schulwesen, Bildung, in Medizin und Gesundheit. Jede Empirie spricht hier ihre überdeutliche Sprache. Aber der institutionalisierte Feminismus ist so egoman und narzisstisch, dass er diese Wahrheit nur als pure Bedrohung empfindet.

(...) Das Leben findet außerhalb des Klosters statt. Dort aber darf bis heute Alice Schwarzer die Losung des ideologischen Schützengrabens sprechen mit Sätzen wie: "Gleichberechtigung ist erst erreicht, wenn Frauen genauso dumm sein dürfen wie Männer." Soviel Schlichtheit in der Verunglimpfung, soviel als Befreiung empfundener Sexismus dürfte sich umgekehrt kein Mann erlauben. Und nie dürfte man so pauschal über Homosexuelle, Juden oder Migranten sprechen. Der 8. März in Deutschland: Er repräsentiert das verbissen rechthaberische Kampfklima eines versteinerten Feminismus, der zum großen Netzwerk einer Unterdrückungsbehauptung geworden ist.


Hier findet man den vollständigen Text.

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Donnerstag, März 06, 2008

Frauentag soll gesetzlicher Feiertag werden

Wer bis jetzt noch dachte, meine gelegentlichen Vergleiche des Feminismus mit dem Sozialismus als Staatsideologie seien eine rhetorische Übertreibung, dürfte sich spätestens heute den Sand aus den Augen reiben. In einem Antrag, den die Partei "Die Linke" gestern im Bundestag einbrachte, heißt es: "Internationaler Frauentag muss gesetzlicher Feiertag werden". Und während der direkte politische Einfluss der "Linken" bisher eher gering ist, ist es ihr durchaus schon gelungen, dass auch andere Parteien von ihr eingebrachte Forderungen übernommen haben. Das dürfte um so mehr bei einem Thema gelten, bei dem fast die gesamte Medienlandschaft extrem einseitig ausgerichtet ist.

Forderungen, den Frauentag zum gesetzlichen Feiertag zu machen, findet man etwa auch auf der Website der "Linken" in Hamburg. Offenbar wurde dieser Vorschlag von den Hamburger ver.di-Frauen übernommen. Die frauenpolitische Sprecherin der "Linken" äußert sich zu ihren Plänen näher in einem Interview. Morgen soll im deutschen Bundestag eine Debatte zur Gleichstellungspolitik stattfinden, bei der es auch um diesen Antrag gehen wird.

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Frauen im Islam – Eichborn räumt auf mit alten Mythen

Folgende Pressemeldung gibt der Eichborn-Verlag gerade heraus:

Dass muslimische Frauen unterdrückt werden, ist ein klassisches Vorurteil. Und dass sie sich am liebsten an den westlichen Lebensentwürfen orientieren würden, ein zweites. Das amerikanische Gallup Institut hat 8000 Frauen in acht überwiegend muslimischen Ländern befragt. Mit überraschenden Ergebnissen: In der großen Mehrzahl fühlen sich muslimische Frauen mitnichten unterdrückt. Mehr noch: Sie glauben, dass sie prinzipiell die gleichen Fähigkeiten wie Männer haben, um politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Aufgaben zu übernehmen. Das trifft auch auf Frauen aus Ländern wie Saudi-Arabien zu, in denen ihnen der Zugang zu grundlegenden Rechten nach wie vor verwehrt wird. Fast alle dieser Frauen glauben zudem, dass die Gleichstellung der Frau der wichtigste Schlüssel für die Zukunft ihres Landes ist. Interessant auch, dass muslimische Frauen zwar diese Gleichstellung mit dem Westen verbinden, Hilfestellungen oder Lösungen nach westlichem Muster aber ablehnen. Vor allem der Begriff der "sexuellen Freiheit" wird in muslimischen Ländern nicht als Wert an sich begriffen, weil er mit den Regeln und Überzeugungen der muslimischen Gesellschaft nicht vereinbar ist. Jeder Versuch einer Emanzipation der Frau im westlichen Sinn wird als eine Form des Kolonialismus verstanden und abgelehnt. Mehr Fakten zu der Rolle der Frauen im Islam gibt es in Alfred Hackensbergers LEXIKON DER ISLAM-IRRTÜMER, das vielerlei Vorurteile, Halbwahrheiten und Missverständnisse aus dem Weg räumt.


Hier findet man die Website des Verlages zum Buch und hier findet man das Buch bei Amazon.

Ein Rezensionsexemplar habe ich natürlich schon bestellt. Allerdings werde ich diese Rezension nicht auf Genderama veröffentlichen, da es darin vermutlich um das Thema "Islam" insgesamt und nicht nur um "Geschlechterdebatte/Feminismus im Zusammenhang mit dem Islam" gehen wird. Vermutlich landet diese Besprechung daher bei Amazon, in der liberalen Zeitschrift "eigentümlich frei" oder in meinem Zweitblog "Hinter meinem Schreibtisch".

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Zitat des Tages

"Ich bezweifle immer mehr, dass diese ganzen Sachen, mit denen Frauen Probleme haben, von den Männern kommen, wie das der Feminismus gerne behauptet. Entweder sie machen sich die Probleme selber oder sie werden dazu von ihren Müttern erzogen."


Charlotte Roche im Interview mit der Zeitschrift NEON (nicht online, in der Druckausgabe).

Eine Schwalbe macht zwar noch keinen Sommer, aber vielleicht kommen ja doch die ersten offensiv postfeministischen jungen Frauen, für die Mitte der neunziger Jahre in den USA z. B. Katie Roiphe stand, allmählich auch in Deutschland an.

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Auch 2008: MANNdat sucht wieder dümmsten Artikel zum Weltfrauentag

Wie jedes Jahr werden Journalisten, die nicht wirklich Experten in der Geschlechterdebatte sind, gebeten (oder fühlen sich berufen), einen Artikel zum Weltfrauentag zu schreiben, und wie jedes Jahr werden einige von ihnen viel Sinn und Verstand dabei vermissen lassen, dem feministischen Zeitgeist hinterherzuhecheln, um sich so trotz mangelnder Fachkenntnis in einer vermeintlich sicheren Zone zu bewegen. Und wie im vergangenen Jahr sucht MANNdat die schrottigsten und lächerlichsten Artikel, die dabei entstehen. Auf der Website von MANNdat gibt es den entsprechenden Aufruf und die Mailadresse, an die ihr Vorschläge schicken könnt.

Wer ein bisschen schaudern möchte: Einige abschreckende Beispiele vom letzten Jahr sind hier und die letztendlichen Preisträger dort archiviert. Und wenn ein Interview mit Claudia Roth nur auf den fünften Platz kommt, dann darf man sich auf einiges gefasst machen.

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"Emanzipation ist nicht nur etwas für Frauen"

Ich hasse ja eigentlich Platitüden, aber es ist offenbar doch an der Zeit, einen bekannten Aphorismus von Mahatma Gandhi hervorzukramen: "Erst ignorieren sie dich. Dann belächeln sie dich. Dann bekämpfen sie dich. Dann gewinnst du." Ich komme nicht ganz umhin, auf diesen Ausspruch zurückzugreifen, denn nachdem Männerrechtler zunächst von den Medien weitgehend ignoriert wurden und fast nur im Internet bekannt wurden (Phase 1), sie dann lediglich als Thema in Büttenreden auftauchten (Phase 2), setzt sich heute morgen die "Märkische Allgemeine" so selbstverständlich mit ihnen auseinander, als sei die Männerbewegung immer schon Teil der politischen Debatte gewesen – wobei der Journalist der "Märkischen" trotz kleinen Zugeständnissen eher eine Gegenposition einnimmt. Ein Auszug:

Leider haben sogenannte "Männerrechtler" die "Krise der Männlichkeit" nur unzureichend erkannt. Sie plädieren auf Väterrechte (ganz oben auf der Liste: Vaterschaftstests), auf unangenehme Pflichten für Frauen (beliebt ist hier das Beispiel der "Müllfrau"). Sie wehren sich gegen die feministische "Hetzjagd" auf Männer, deren Stigmatisierung als Sexualtäter. Sie klagen über Sonderförderung und Quotenregelung. Womit sie Recht haben, ist, dass der Feminismus über sein Ziel hinausschießt, wenn er Männer diffamiert, anstatt Frauen zu stärken, wenn er Frauen überhöht und allein Männer für das Leid der Frauen verantwortlich macht. Denn soziale Konstrukte denkt sich niemand alleine aus, und an einer Fortschreibung des patriarchalen Systems sind beide Geschlechter beteiligt. Damit sind sie gleichermaßen zu Änderungen aufgerufen. Was Männerrechtler jedoch gerne vergessen, ist, dass sie sich trotz aller "weiblichen Macht" nach wie vor im Vorteil befinden.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

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Mittwoch, März 05, 2008

Comicreihe "Y – The last man" beendet

Die großartige US-Comicreihe "Y – The Last Man" von Brian K. Vaughan (schreibt seit den letzten Folgen auch bei der TV-Serie "Lost" mit) ist inzwischen zu Ende gegangen. Und wenn es der Zeitschrift "Men's Health" wert war, einen kurzen Nachruf darauf zu schreiben, dann verlinke ich gerne darauf.

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Lesermail (Initiative rote Tasche)

Genderama-Leser R. mailt mir:

Hoi Arne!
Hast Du mal Deinen Link "DGB & Co.: Gehälter für Frauen erhöhen" weiterverfolgt?:

Ein Gewinnspiel für die "beste" Geschichte von Frauen im Kampf gegen die Einkommensungerechtigkeit!

Gesponsert von: Diese Aktion wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell gefördert.

Und was gibt es als Gewinn: Drei elegante Designer-Handtaschen der Firma MCM.

Ich glaube, ich spinne!


Ist halt wie im Sozialismus: Der Feminismus mit all seinen Mythen ist Staatsideologie und muss irgendwie in die Köpfe der Bevölkerung gehämmert werden. Und statt roter Fähnchen gibt es jetzt eben rote Handtaschen.

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DGB & Co.: "Gehälter für Frauen erhöhen"

Der 8. März naht mit Riesenschritten und die ersten IdeologInnen laufen sich schon warm. Zum Beispiel glauben der DGB und diverse Frauenverbände immer noch daran, dass die Bürger bisher für ein Brötchen gerne knapp ein Viertel mehr gezahlt haben, wenn es von einem Mann statt einer Frau gebacken wurde. Die Zeitungen sind derzeit voll von einer neuen Kampagne gegen eine vermeintliche "Gehaltsdiskriminierung". Die "Frankfurter Rundschau" habe ich zur Veranschaulichung mehr zufällig aus dem ganzen Wust herausgegriffen. Das hier dürfte eine Presseerklärung sein, die diesem marktwirtschaftlichen Unfug zugrunde liegt, und dies ist ein dazugehöriger Flyer.

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Genderama zieht ein in Bloggersdorf

Keine große Sache - nur ein kleines Interview.

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Lesermail (Zivildienst 3)

Die hier angestoßene Debatte zum Zivildienst scheint in einigen von euch die Lust am Schreiben kleiner Essays geweckt zu haben. So mailte mir gestern abend Genderama-Leser S.K. folgenden Text zu:

Hallo Arne,
ich lese mit großem Interesse die Beiträge zum Zivildienst, weil dieser auch für mich eine Leid Erfahrung war.

Allein der Weg dort hin war schon schrecklich genug; vom unerträglichen Prozedere der Fleischbeschau, genannt Musterung, bis hin zur mündlichen Verhandlung zu meiner Verweigerung. Jenseits dieser individuellen Erfahrung finde ich es aber bezeichnend, dass wir unsere Erfahrungen in der Geschlechterdebatte verkürzt reflektieren.

Es ist erstaunlich, was hier niemals thematisiert wird: Junge Männer mussten und müssen sich frühzeitig auseinandersetzen mit ihrer Rolle in der Gesellschaft und einer ganz elementaren gesellschaftlichen Zumutung, nämlich im Zweifelsfall das eigene Leben aufs Spiel zu setzen für "höhere Ziele", auf die sie keinerlei Einfluss hatten und haben. Junge Frauen mussten dies nicht.

In meiner Jugend war die Entscheidung, den Kriegsdienst zu verweigern, also *bewusst* einen sozialen Friedensdienst zu leisten, gesellschaftlich alles andere als anerkannt. Es war eine oft politische Entscheidung, auch wenn sie sich zuerst antiautoritär äußerte, nämlich gegen autoritäre Strukturen zu sein, gegen Kasernenhof Drill, reglementiertes Leben und gebrüllte Befehle. Wie oft ich mit meinen Eltern gestritten habe, die meinten, wenn dies in meinem Lebenslauf stünde, dann wäre meine berufliche Zukunft verbaut, kann ich gar nicht mehr zählen.

Das war gar nicht so irreal, denn eine Entscheidung gegen den Mainstream Bundeswehr war auch ein Zeichen von Renitenz und Aufmüpfigkeit. Von den Auseinandersetzungen mit anderen männlichen Jugendlichen, die einfach zur Bundeswehr gingen gar nicht zu reden.

All diese Auseinandersetzungen, schon im Vorfeld dieser Entscheidung, blieben den jungen Frauen meines Alters komplett erspart und nichts hat sich geändert. Erstaunlicherweise gibt es einen blinden Fleck in der Geschlechterdebatte. Wir haben uns *bewusst und konkret* entschieden Teil einer friedlichen Entwicklung der Gesellschaft zu sein, indem wir den Kriegsdienst verweigern. Zu meinem Erstaunen gelten Frauen weiterhin per se als das friedlichere Geschlecht, einfach weil sie Frauen sind. Ohne Entscheidung, ohne persönliche Risiken einzugehen und ohne Konsequenzen. Aber vor allen Dingen ärgert mich, dass wir *unsere eigene Leistung* überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen.

Diese Konsequenzen waren für mich nicht ohne; ich leistete meinen Dienst freiwillig ab in der individuellen Schwerstbehinderten Betreuung. Zu meinen Arbeitsbelastungen nur so viel: von 24 Stunden wurden mir 20 anerkannt und das war auch in Ordnung so, denn durchgehend geschlafen habe ich keine einzige Nacht. Nach drei Tagen Dienst am Stück und dem entsprechenden Schlafdefizit war ich gar nicht mehr bewusst anwesend. Ausgeschieden bin ich aus meinem Zivildienst vorzeitig mit einem Polster von 400 Überstunden. Die habe ich nicht etwa freiwillig angesammelt, sondern ich wurde moralisch unter Druck gesetzt von meiner Diensstelle, die mich einfach immer weiterarbeiten ließ, weil wir chronisch unterbesetzt waren. Wogegen Betriebs- oder Personalräte in der Regel Sturm laufen, danach kräht bei Zivis kein Hahn. Mein Eindruck war, dass hier junge Männer planmäßig regelrecht verheizt werden. Und wenn ich die anderen Texte lese, dann bin ich alles andere als ein Einzelfall.

Was ich schon damals ungerecht fand war, junge Frauen aus diesem Zwangsdienst außen vor zu lassen. Während ich arbeitete, konnten meine Freundinnen in die Welt hinaus ziehen, oder bereits mit dem Studium beginnen. Ich wäre auch gerne ein Jahr durch Australien getingelt, stattdessen betreute ich einen schwerstbehinderten Menschen. Als ich meinem Unmut Luft machte, begegnete man mir mit folgenden Argumenten: Zunächst sei ja die Kinderaufzucht Frauensache und demnach würden Frauen ebenfalls gesellschaftlich notwendige Arbeit verrichten, nur eben später. Dito sei Pflege ebenfalls Frauensache und demnach würde per Saldo meine Arbeit noch geringfügig sein. Zudem sind Frauen mindestens doppelt betroffen. Ende der Diskussion.

Es erstaunt dich sicherlich nicht wenn ich dir sage, dies ausgerechnet vorgebracht von Frauen, die sich Kindererziehung nur und ausschließlich partnerschaftlich vorstellen konnten und sich mit Händen und Füßen dagegen verwahrten, für die Pflege ihrer Eltern zuständig zu sein.

Ich bin also jahrelang einer geschickten Argumentationsstrategie aufgesessen. Die läuft immer so: Es werden von Seiten der Frauen abstrakte Allgemeinplätze aufgestellt, die konkrete männliche Arbeit negiert, wenn es nützlich ist. Sich hingegen auf abstrakte weibliche Wesenheiten beruft, wenn das weibliche Individuum konkret nichts vorzuweisen hat.

Konkret ist nämlich folgendes wahr: Ich ging mit einem Bonus von 16 Monaten sozialer und gesellschaftlich nützlicher Arbeit in mein Leben.Nicht *ich* hätte also beweisen müssen, dass ich ein soziales Wesen bin, sondern *die jungen Frauen um mich herum*. Faktisch lief die Diskussion jedoch anders; wir Männer hatten uns zu rechtfertigen, weil Frauen ja per se sozialere Wesen sind. Es wurden beispielsweise in einer Beziehung vorab Schwüre von uns verlangt, wir sollten uns gefälligst im gleichen Umfang um das Baby kümmern etc. In diesen Diskussionen wurden die Männer wie die Schweine durch das Dorf getrieben, weil wir eben Männer sind. Nicht ein einziges Mal kam ich auf den nahe liegenden (und wenig prosaischen) Einwand: Ich habe sechzehn Monate lang Hintern abgeputzt, den Alltag organisiert, mich Tag und Nacht gekümmert. Ich habe durch meine praktische Arbeit bewiesen, dass ich das kann. Bei dir, liebe Frau, steht dieser praktische Beweis deiner nur *behaupteten* Fähigkeiten noch aus.

Jenseits dieser wenig schmeichelhaften Erkenntnis, wie sehr ich mich habe vorführen lassen, kam mir unlängst eine weitere: Was machen wir als Männer eigentlich mit den Frauen, die weder vorbringen können, dass sie Kinder gehabt haben, sich ebenfalls an keiner häuslichen Pflege beteiligen? Denn konkret stehen diese doch bei uns Männern im Zeitkontingent gehörig in der Kreide. Jede kinderlose Frau schuldet mir doch einen Ausgleich für die nicht geleistete soziale und gesellschaftlich nützliche Tätigkeit, oder?

Wollen wir Wetten abschließen, wie die Argumente sein werden, wenn wir dies als Anspruch ins Feld führen?

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Österreichs Sozialdemokraten ...

... werben mit sehr seltsamen Plakaten.

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Dienstag, März 04, 2008

"Wenn Mütter töten"

Es ist jemand hinzugekommen, der Eva Herman und Co. beim Thema "Kinderkrippen" unterstützt – die Erziehungswissenschaftlerin und Traumatherapeutin Astrid von Friesen. Sie widmet sich in einem aktuellen Artikel Müttern, die ihre Kinder töten und der Frage, ob nicht doch das System der DDR ein solches Verhalten befördern konnte. Ein Auszug:

Jede Tat hat viele gesellschaftliche Aspekte, aber natürlich auch individuelle. Bei den gesellschaftlich bedingten Gründen fallen uns sofort Armut, soziale Isolation, Arbeits- und Perspektivlosigkeit ein. Bei den persönlichen: Überforderung, Persönlichkeitsstörungen oder Alkohol- und Drogenabhängigkeiten sowie geringe Bildung. Höchstwahrscheinlich auch Borderline-Erkrankungen. Diese beruhen auf mangelnder Bindung in der eigenen Kindheit sowie eigene früheste Gewalterfahrungen.

Die Bindungsforschung, welche seit über 40 Jahren weltweit gut fundierte Ergebnisse hervorgebracht hat, besagt folgendes: Bei Kindern, die im ersten und im sechsten Lebensjahr als schlecht gebunden auffällig werden, besteht eine Wahrscheinlichkeit von ca. 80 Prozent, dass sie massive Störungen zu entwickeln. Denn sie konnten kein Urvertrauen aufbauen, sie litten an Müttern, die depressiv, süchtig, psychisch krank oder kalt waren. Oder, so sagen die weltweiten Forschungen, sie wurden zu früh in eine problematische Fremdbetreuung gegeben. Damit sind Krippen mit mehr als vier Kindern pro Betreuerin gemeint.

Und nun die bange Frage: Wie gehen diese Traumatisierten und Erkrankten später mit den eigenen Kindern um? Viele, natürlich nicht alle, geben das weiter, was sie erlitten haben: Hass, Zorn, Schläge, Gewalt. Ihr soziales Verhalten ist so schwer gestört, dass sie keine Mütterlichkeit oder Väterlichkeit ausbilden konnten. Ein Mehr-Generationen-Muster entsteht, und das vielfach.


Hier findet man den kompletten Artikel.

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Lasst wohlbeleibte Männer um mich sein!

Gerade habe ich ein Buch gelesen, das mir so gut gefallen hat, dass ich dafür unbedingt ein bisschen Reklame machen möchte – auch wenn es mit den normalerweise hier diskutierten Themen der Männerbewegung gar nichts zu tun hat. Moment, ich konstruiere gerade mal einen Zusammenhang ...

Auch die Zeiten der politischen Korrektheit sind keineswegs frei von gesellschaftlichen Diskriminierungen – stattdessen werden nur neue Zielscheiben auserkoren. Zu der vielleicht beliebtesten gehören die Männer, aber die Übergewichtigen (Dicken, Molligen ...) stehen dem inzwischen kaum mehr nach. Ganz schlimm wird es, wenn beides zusammenkommt: Vermutlich haben mittlerweile selbst islamistische Attentäter höhere Sympathiewerte bei der Bevölkerung als dicke Männer. Erfreulicherweise aber finden sich auch immer mehr Mediziner, die der ideologischen Hatz mit dem Verbreiten der neuesten Forschungsergebnisse ein Ende machen wollen. Zu ihnen gehört der Arzt für Allgemeinmedizin und Ernährungsberatung Gunter Frank, der mit "Lizenz zum Essen" gerade ein Buch vorgelegt hat, das mich von der Struktur her ein wenig an mein eigenes "Sind Frauen bessere Menschen?" erinnert, weil auch Frank vermeintlichen Binsenweisheiten die tatsächlichen Aussagen der vorliegenden Forschungsliteratur gegenüberstellt.

Ich habe Franks Buch hier bei Amazon ausführlich besprochen und eine Kurzrezension, die sich speziell an ein liberales/libertäres Publikum richtet, an "eigentümlich frei" geschickt. Diese Kurzrezension veröffentliche ich gerne auch hier auf Genderama (empfehle aber die Lektüre der Langfassung, eifrei-Rezensionen müssen leider immer recht knapp sein):

Gunter Frank, Arzt für Allgemeinmedizin und Ernährungsberatung, widmet sich in seinem Buch der, wie er es nennt, "neuen 'Religion' des gesundheitlich korrekten Lebensstils, die zunehmend Macht im Staat und vom Staat erhält und persönliche Freiräume bedroht". Dabei sieht der tatsächliche Stand der Wissenschaft, wie Frank mit etlichen Studien belegt, ganz anders aus, als uns Politik und Medien glauben machen wollen: Sowohl die allgemein empfohlenen Abspeckprogramme als auch der oft nur widerwillig ertragene Sport richteten oft mehr Schaden an, als Nutzen zu bringen. Manche Personen, insbesondere mollige Kinder, nehmen dadurch sogar eher zu. Fettreduzierte Nahrung macht genausowenig schlank wie Süßstoff statt Zucker, und auch Vollwertkost ist keineswegs so gesund, wie immer getan wird. Und nicht zuletzt: Dicke sind in vielerlei Hinsicht gesünder als Dünne und leben länger. Sogar fettleibige Herzkranke, das ergab 2006 eine Untersuchung über 250.000 Betroffene, leben länger als ihre normalgewichtigen Leidensgenossen.

Für Libertäre ist das Buch da besonders interessant, wo es ans Grundsätzliche geht. So wendet sich Frank vor allem gegen die große Zahl von akademisch verbildeten Ernährungsberatern, die Essen nicht mehr genießen können und aus dieser Einstellung einen kollektiven Zwang machen möchten: "Sie alle brauchen nämlich einen Job, sie drängen in die Gesundheitsämter und Krankenkassen, Landratsämter, Gesundheitsbehörden. Dort versuchen sie, alle anderen mit ihrem dürren Weltbild zu missionieren und üben starken Druck aus." (Das kommt einem auch aus anderen Bereichen bekannt vor.) Weil sich nur drei bis fünf Prozent der Bevölkerung an die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung halten, werden bereits "Zwangsmaßnahmen" erwogen. Mollige Lehramtsanwärter haben jetzt schon Schwierigkeiten, verbeamtet zu werden. Und manche Experten fordern "für die Prävention von Übergewicht" unter anderem "den späteren Beginn von Sendezeiten im Fernsehen, ein Werbeverbot für Lebensmittel in Kindersendungen, das Verbot von Getränkeautomaten in Schulen, Sonderabgaben für Fast Food oder die Beschränkung der Mobilität (begrenzte Nutzung privater PKW)".

Franks Buch ist eine längst überfällige Bestandsaufnahme all diesen Irrsinns und darüber hinaus so spannend geschrieben, dass man es kaum aus der Hand legen kann. Dringende Leseempfehlung!

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Montag, März 03, 2008

Lesermail (Wikipedia zur Wehrpflicht)

Es sieht so aus, als seien durch die heutigen Beiträge zum Zwangsdienst für Männer bei einigen von euch weiterführende Gedanken angestoßen worden. So weist mich der Genderama-Leser U.B. auf den Wikipedia-Eintrag zur Wehrpflicht hin:

Erstens die Weltkarte, wobei in Europa sehr interessant: Die ultrafeministischen Länder (deutschsprachig, skandinavisch) kennen immer noch die einseitige Wehrpflicht für Männer, die bald sogar in Osteuropa abgeschafft wird. Damit sind die feministischen Länder in Sachen Frondienste bzw. Sklaverei die rückständigsten in der entwickelten Welt! Dieser Umstand ist meiner Meinung nach nicht zu unterschätzen. Die Unterwürfigkeit vieler Männer gegenüber Frauen ist so auch für den Staat von praktischem Nutzen.

Zweitens das Kapitel betr. der Wehrpflicht nur für Männer!


Stimmt, das ist durchaus lesenswert.

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Lesermail (Gesundheitsschäden durch Zivildienst)

Zu dem heute morgen veröffentlichten Erfahrungsbericht eines ehemaligen Zivildienstleistenden ist heute nachmittag eine Mail von einem anderen Leser zum selben Thema eingetrudelt:

Ich finde es sehr gut, dass Sie diese Mail von dem einen Zivildienstleistenden in ihrem Blog online gestellt haben. Hier mein Fall, den Sie auch gerne veröffentlichen dürfen (aber bitte ohne meinen Namen).

Ich habe vor sieben Jahren Zwangszivildienst geleistet und leide psychisch heute noch unter den Folgen.

Ich musste immer morgens um 5.30 Uhr aufstehen, um überhaupt rechtzeitig da zu sein. Das war mir aber viel zu früh. Ich kann das auch dann nicht, wenn ich schon um 20.00 Uhr oder 21.00 Uhr ins Bett gehe, denn nicht jeder Mensch ist in der Lage, seinen Körper dazu zu zwingen, um eine ganz bestimmte Uhrzeit zu schlafen.


Kurzer Einschub von mir: Stimmt. Menschen unterscheiden sich nun mal in "Lerchen" und "Eulen", und es gilt mittlerweile als immer besser belegt, dass es zu Gesundheitsschädigungen führen kann, wenn man den einen Typus zwingt, so wie der andere zu leben. Einen ausführlichen Artikel zur Chronobiologie bietet die Wikipedia.

Da ich ahnte, dass ein 20jähriger, der über Müdigkeit klagt, dafür so leicht nicht krankgeschrieben wird, habe ich alles mögliche versucht, um besser schlafen zu können (Arzneitees, Alkohol, exzessiver Sport usw.). Hat alles nicht geholfen.

Ich habe mich nicht daran gewöhnen können, so früh aufzustehen. Ich habe aber gemerkt, dass ich mich einigermaßen trotz Müdigkeit (ich war nicht einfach nur müde, sondern benommen. Mir ging es richtig schlecht!) auf den Beinen halten konnte, wenn ich ganz viel Wasser trinke.

Mein Wasserkonsum steigerte sich in der Zivildienstzeit auf 7-8 Liter am Tag.

Erst nach ein Paar Monaten habe ich mich getraut, mit meinem Problem zum Arzt zu gehen. Der hat mich aber immer nur für ein Paar Tage krankgeschrieben und mein Problem nicht gelöst. Bei Untersuchungen kam immer nur heraus, ich sei gesund!

Wenn er mich doch mal krank schrieb, dann nicht wegen Schlafentzug, sondern wegen z.B. einem „grippalen Infekt“, den ich gar nicht hatte. Ich hatte auch Angst, richtig Stimmung zu machen, weil ich dachte: Wenn ich vom Schlaf anfange, verurteilen sie mich erst recht zur Arbeit und schreiben mich nicht mal für ein Paar Tage mehr krank. Und ich hatte auch Angst, dass ich angezeigt werde (Simulanten oder Leute, die für Simulanten gehalten werden, können ja juristisch belangt werden!), wenn ich mich zuviel krankschreiben lasse bzw. zu oft versuche, an den Krankenschein dran zu kommen. (Ich hatte halt auch Angst, den Krankenschein dann für den Rest der Dienstzeit immer verweigert zu kriegen!) Insgesamt hatte ich die Wahl zwischen „ich ruiniere mir meine Gesundheit“ und „ich begehe eine Dienstflucht und damit eine Straftat“. Natürlich habe ich auch die Leute der Dienststelle, über die ich als Ex-Zivi leider Schweigepflicht habe, darum gebeten, mich nicht so früh am Morgen einzusetzen, aber darüber konnte man mit denen natürlich nicht diskutieren.

Ich habe den Zivildienst jedenfalls als die Hölle auf Erden empfunden. Am Ende war ich regelrecht kurzatmig geworden. Meine Sucht nach viel Trinkwasser hielt nach Ende des Zwangsdienstes noch über zwei Jahre an und endete eher zufällig durch einen „Durstversuch“ im Jahr 2003 im Krankenhaus. Während ich an dieser „Wassersucht“ litt, hatte ich mindestens jeden dritten Tag Kopfschmerzen. Ich hab mir abends immer 2 Liter Wasser ans Bett gestellt, weil ich am nächsten Morgen vor dem Aufstehen so viel trinken musste, um nicht umzukippen. Dass mein Studium in dieser Zeit gut ging, ist fast schon ein Wunder! Mittlerweile bin ich wieder gesund, kann aber über das Thema „Wehrpflicht“ kaum mit einem ihrer Befürworter sprechen, ohne ihn dabei auf der verbalen Ebene regelrecht umzubringen!

Es würde den Rahmen dieser Mail sprengen, alles, was passiert ist, Symptom für Symptom, einzeln zu erläutern.

Ich habe aber durch die ganze Geschichte eines gelernt: Als junger Mann wird man auch dann als „arbeitsfähig“ eingestuft, wenn man es gar nicht ist. Es glaubt einem keiner. Man ist nur der „blöde junge Bock, der ja nur nicht arbeiten will und den man gar nicht feste genug in den Arsch treten kann“. Man hat gerade als junger Mann kein Recht auf körperliche Unversehrtheit. Wenn man gerade Zivi ist und krank ist, muss man beweisen, dass man krank ist, um von der Arbeit ganz oder teilweise befreit zu werden. Will man sich Jahre später gegen Arbeitsunfähigkeit versichern lassen, muss man beweisen, dass man gesund ist. Das System ist nämlich immer nur gegen einen!

Ich wünsche mir ein Deutschland, in dem sich kein Politiker mehr für die Wehrpflicht aussprechen kann, ohne dass danach von allen Seiten Rücktrittsforderungen laut werden. Wenn einer auch nur das Geringste gegen Frauen sagt, muss er ja auch zurücktreten!

Vor allem muss jede Art von Zwangsarbeit abgeschafft werden. Auch Arbeitslose sollten endgültig „nein“ sagen können zu jedem ach so zumutbaren Jobangebot! Zwangsarbeit nützt der Gesellschaft nämlich nicht, sondern schadet nur!

Zuletzt noch ein wichtiger Link: Hier steht das „Schwarzbuch Wehrpflicht“ zum kostenlosen Download bereit!

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Lesermail (Männerkarrieren)

Genderama-Leser J. mailt mir:

Ich war eben ganz verdutzt, als ich im RSS-Feed von Spiegel Online "Männerkarrieren" las. Doch beim Öffnen des Artikels wurde ich beruhigt - die Welt steht doch nicht Kopf: "Zehn Top-Männer mit unterschiedlichen Karrieren erzählen, was sie von Frauen gelernt haben." Das ist die einzige korrekte Darstellungsweise einer Männerkarriere: Man muss herausstreichen, welchen (großen) Anteil "die Frauen" daran haben ...

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"Emanzipation auch beim Griff zur Flasche"

Noch vor einer Generation betrug das Verhältnis zwischen trinkenden Männern und Frauen zehn zu eins, es hat sich heute auf drei oder sogar zwei zu eins verkürzt.


Die "Welt" benutzt Frauen geschickterweise als Aufhänger, um auf die Gefahren zu starken Alkoholkonsums hinzuweisen.

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Harsche Kritik für Sexismus bei Anne Will

Eine kleine Presseschau zur gestrigen Anne-Will-Talkshow:

Die FAZ:

Deutschland hat ein merkwürdiges Verhältnis zu seinen Kindern. Es kommt auch im Zeitalter des Elterngeldes von dem Gedanken nicht los, als seien Kinder eine Angelegenheit von Frauen allein. Bei Anne Will zum Beispiel saß am Sonntagabend nicht ein einziger Mann auf dem Podium, als es um um „Kinder, Krippe, Karriere“ gehen sollte. „Geballte Frauenpower“, nannte das die Redaktion. (...) „Das war ganz wunderbar, wie Sie das als Nicht-Politikerin formuliert haben“, bedankte sich Frau Will, mit Freudentränen im Auge, die wir uns freilich nur eingebildet haben. Die Damen auf dem Podium fühlten sich allesamt bestätigt oder nickten so, als ob. Und selbst die beiden Väter, die den Abend über auf einem fernen Sofa hocken mussten wie auf einem Sünderbänkchen, um bei Anruf kurz den Hausmann und den Karrieremann zu geben: nickten.


Die "Welt":

Das Thema "Kind und Karriere" diskutieren am besten Frauen unter sich aus – zumindest wenn es nach Anne Will geht. Wohl deshalb hatte sie gestern Abend ausschließlich Frauen zur Debatte über die neue Gleichberechtigung eingeladen. (...) Die männliche Sicht zum Thema Kindererziehung repräsentierten zwei Väter auf dem „Betroffenen-Sofa“: Einer überlässt die Kinder klassisch der Frau, während er Karriere macht; der andere nimmt zum zweiten Mal die Elternzeit und schmeißt den Haushalt. „Ich platze gleich“, entfuhr es Schmidt, als Kandidat eins argumentierte, in der freien Wirtschaft sei es in der Regel sowieso nicht möglich, als Mann Elternzeit zu nehmen. „Das ist ein Schmarrn“, und die Wirtschaft müsse sich endlich einmal bewegen, schimpfte Schmidt.


Und der "Quotenmeter" stellt einen neuen Negativ-Rekord für Anne Will fest. Warum nur?

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Lesermail (Zivildienst)

Genderama-Leser H.R. berichtet über seine Erfahrungen im Zivildienst – und wie er ein männerfeindliches System letztlich überwinden konnte:

"Wenn du den Lappen hier nocheinmal liegen lässt, dann gibts aber richtigen Ärger mit mir Junge!"

Das mag eine Aussage einer Mutter sein, die ihr Kind belehren will, welches vielleicht 6 oder 7 Jahren alt ist. Höchstwahrscheinlich hat das jeder schon einmal so oder so ähnlich in seiner Kindheit gehört. Nur die Sache ist die:

Ich bin 20 Jahre alt, habe mein Abitur einigermaßen erfolgreich bestanden und ein Unternehmen mit aktuell 2 Mitarbeitern aufgebaut, welches ich nun seit 2,5 Jahren führe.

Und ich bin Zivi.

Mit dem obigen Satz habe ich meine Vorgesetzte eins-zu-eins zitiert. An meinem ersten! Tag hat sie mich auf diese Weise kritisiert, vor zwei anderen fremden Menschen.

Abgesehen von der ganzen Demütigung die man bei der Musterung ertragen muss, ist das der Gipfel. Ich wurde wie ein kleines Kind behandelt, völlig respektlos. Wie ein kleines Stück Scheiße (sorry für den Ausdruck). Ich war sprachlos und konnte es einfach nicht fassen. Ich werde hier festgehalten, muss Drecksarbeit verrichten (Klo sauber machen, Ascher leeren, Unkraut, Rasen mähen, Müll, Küche putzen, Abwaschen, und einmal das Erbrochene eines 15-jährigen Mädchens wegwischen, weil diese sich zu stark betrunken hat).

Und zu alledem die üblichen "Anweisungen": Wenn in dem Jugendhaus noch niemand da ist, rumbrüllen aus dem 2. Stock, mehr oder weniger beleidigen ("der Hauptschüler vor zwei Jahren ist doch auch drauf gekommen" etc.) und auch bei großer Kälte und manchmal sogar bei Regen draußen Müll einsammeln. Das ist kein Scherz oder Übertreibung. Ich schildere meinen Zivi-Alltag, so wie er ist.

Der Höhepunkt kam zwei Monate nach dem Beginn: Ich wurde krank, habe mir einen Grippevirus eingefangen und dazu bekam ich eine Speicheldrüseninfektion, wobei man hier in 50% der Fälle am Hals operieren muss. Die Antwort von meiner Zivistelle kam prompt: Regionalbetreuer eingeschalten. Diese tauchte dann plötzlich vor meiner Haustür auf, ohne Anruf davor, Terminabsprache oder irgendeiner Nachricht. Bin ich als Zivi jedermann jederezeit zugänglich oder was? Glauben die wohl Zivis sind Menschen zweiter Klasse, die es nicht wert sind, benachrichtigt zu werden, wenn man diese aufsuchen möchte.

Umd zu dem Schluss zu kommen: ich habe mich nicht wie ein Mensch zweiter Klasse gefühlt, sondern ich war einer.

Auch mir hat das dann gereicht und ich habe angefangen mich zu wehren, mit legalen Mitteln: meine Arbeitskraft auf Sparflamme reduziert, mich bei jeder Unstimmigkeit in Köln beschwert usw. Nebenbei habe ich mich auf meine "Depressionen" vobrereitet. Ich litt in dieser Zeit unter Schlafstörungen und meldete dies bei meiner Ärztin. Diese hat nach einem langen Gespräch bei mir eine Depression festgestellt. Und so habe ich mich Woche um Woche krankgeschrieben, meine Bezüge dennoch kassiert. Ich besuchte Physiotherapeuten, die mich massierten, ich besuchte alle möglichen Ärzte um mich abchecken zu lassen. Natürlich verschrieb mir meine Ärztin auch noch sehr teure Antidepressiva und und und ...

Der Punkt auf den ich hinaus will: "Der Bund muss sparen." Das sagte mir mein Regionalbetreuer in Anspielung auf meine lange Abwesenheit. Also: Ich produziere nicht genug, für den mir zugemuteten Preis.

Ich habe ganzen Spieß umgedreht: Ich habe den Bund soviel gekostet wie wahrscheinlich noch kein anderer Zivi zuvor. Zuzüglich zu meinen Bezügen, werden dem Bund alle Rechnungen für ärztliche Behandlungen und Medis gestellt.

Mein Motto: Erst wenn sich die Sklaverei nicht mehr "lohnt", wacht unsere Regierung vielleicht auf und schafft die Wehrpflicht ab. Auf menschlichem Wege und der Moral a la "Sklaverei ist nicht gut." wird das nie zu erreichen sein. Daher wäre es schön, einen Weg zu finden, um allen jungen Männern, die diesen Schwachsinn namens Wehrdienst nicht über sich ergehen lassen wollen, zu vermitteln, welcher Weg der effektivste ist, um Widerstand zu leisten. Wenn der menschliche nun mal nicht klappt, so muss der fnanzielle Aspekt ran ...


Vermutlich sind die hier geschilderten Negativ-Erfahrungen sogar eher noch harmlos im Vergleich zu dem, was andernorts so alles vorkommt. Ich kann sie aus meiner eigenen Zivi-Zeit jedenfalls nur allzu gut bestätigen. "Bei den meisten Dienststellen kommt der Zivi doch direkt nach dem Hausschwein", hat eine Pfarrerin dazu angemerkt, die das Treiben auch bei meiner damaligen Dienststelle fassungslos mitansehen musste. (An diese Stelle gehört eigentlich ein kleiner Warnhinweis vor der Evangelische Kirchengemeinde Bad Schwalbach.) Fakt ist: Den meisten Vorgesetzten ist vollkommen klar, dass sie über den Zivildienstleistenden absolute Macht besitzen (er kann ja nicht einfach kündigen, nur weil er ständig schikaniert wird), und da Macht korrumpiert, nutzen sie diese Macht auch gnadenlos aus. Dazu kommt das bewusste oder unbewusste Wissen, dass man Zivis bedenkenlos kaputtmachen kann, da ja sowieso ständig neue nachrücken.

Bemerkenswert ist, dass bei solchen Zwangsdiensten mit all ihren mitunter langfristigen Schädigungen nur Männer und nicht auch Frauen unterworfen werden. Während heranwachsenden Frauen beigebracht wird, dass sie "Alpha-Mädchen" sind und dass "das neue Jahrtausend weiblich wird", wird heranwachsenden Männern beigebracht, dass man sie wie Dreck behandeln kann. Da braucht man sich dann über die entstehende Schieflage zwischen den Geschlechtern, die auch von so manchem "dressierten Mann" gestützt wird, nicht mehr zu wundern.

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Neue Studie: Warum Frauen lügen

Die New York Post nutzt einen kleinen TV-Skandal von letzter Woche, um die Ergebnisse einer neuen Studie zu demonstrieren, die die Frage beantwortet, aus welchen Gründen Frauen lügen. Überraschend hoch finde ich beispielsweise, dass mehr als 60 Prozent ihren Partner mit einem anderen Mann betrogen haben.

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