NPD kapert das Thema Feminismuskritik
Eines muss man den Rechtsextremen lassen: Sie bekommen schon sehr gut mit, wo im Volk ein wachsender Unmut grassiert und versuchen immer wieder, diesen auf ihre eigenen Mühlen zu lenken. Dauerhaft geklappt hat es in den letzten Jahrzehnten nie, weil den allermeisten Deutschen schon klar ist, dass man die NPD nur im Gesamtpaket bekommt – woran sie verständlicherweise wenig Interesse haben. Was die Rechtsaußen-Partei allerdings anrichten kann, wäre, jeden auch noch so berechtigten politischen Unmut auf diese Weise zu diskreditieren.
Aktuell berichtet das Magazin "Linie 1" über einen Vorstoß der Rechtsextremen im Schweriner Landtag. Ein Auszug:
Der Parlamentarische Fraktions-Geschäftsführer der NPD, Stefan Köster, hatte eine Bundesratsinitiative des Landes für eine Beendigung der Gleichstellungsprogramme und gleichzeitig eine Rückbesinnung auf traditionelle Geschlechterrollen verlangt.
Ach ja, die gute alte Zeit, als, Männer an der Front waren und Frauen am Herd – oder, falls gerade kein Krieg war, Frauen (um mit Esther Vilar zu sprechen) ihre Ehemänner "anschaffen schickten". Martin van Creveld hat ein ganzes Buch über diese mitunter gern verklärte Vergangenheit geschrieben, in der Männer genauso in den Hintern gekniffen waren wie heute. Und nicht nur deshalb wäre es eine ganz schöne Schnapsidee, den feministischen Teufel mit dem nationaldemokratischen Beelzebub auszutreiben. Männer müssen nicht zurück in vergangene Jahrzehnte, sie müssen endlich nach vorne.
Labels: Rechtsextremismus
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