Normalerweise versuche ich ja, die Blogs, an denen ich schreibe, thematisch soweit wie möglich auseinanderzuhalten und Inhalte aus dem
Watchblog Islamophobie nicht in Genderama hineinsuppen zu lassen. Personen wie Alice Schwarzer machen das aber mitunter etwas schwierig. So berichtet heute die
"Welt" in einem Artikel über radikale Islamgegner:
Auch die feministische Islamkritik schärft rhetorisch die Waffen. So erklärt Alice Schwarzer in der Zeitschrift „Emma“, die Islamisten „werden vermutlich leider nicht mehr mit nur demokratischen Mitteln zu stoppen sein“. Mathias Rohe hält derzeit die Zahl der radikalen Islamgegner – zu denen Neonazis, Feministinnen, gewendete Ex-Linke und städtische Bürgerinitiativen gehören – für begrenzt: „Eine Massenbewegung ist das nicht.“
Feministinnen in einem Atemzug mit Neonazis zu nennen ist schon mal recht heftig, Alice Schwarzers partielle Absage an „demokratische Mittel“ allerdings nicht weniger. So war die „Emma“-Chefin rhetorisch seit den achtziger Jahren nicht mehr drauf, als sie im Zusammenhang mit der damaligen Friedensbewegung forderte: „Kündigen wir also der Verlogenheit des Diktats vom `gewaltfreien Widerstand´ die Zustimmung auf.“ Wenn heute ein Männerrechtler solche Sprüche klopfen würde, würden sehr viele Damen heftigste Hitzewallungen bekommen. Für mich verstärkt das aktuelle Schwarzer-Zitat meinen Eindruck, dass wenn radikale Islamisten auf radikale Feministinnen treffen, Irre gegen Irre kämpfen.
Der „Welt“-Artikel fährt übrigens im nächsten Absatz mit einem Zitat des Kölner Ethnologen Erwin Orywal fort:
„Die Anti-Islam-, wohlgemerkt nicht Anti-Fundamentalismus-Seiten, haben sich deutlich und erheblich verbreitet. Ich habe das Gefühl, dass systematisch alle Personen, die sich öffentlich für einen Dialog aussprechen, sagen wir, angeschwärzt und diskreditiert werden sollen.“
In der Tat, genau das durfte ich dank den Herren Broder und Miersch vor anderthalb Jahren am eigenen Leib erleben. Aber wie gesagt, eigentlich gehört das nicht in Genderama.
Labels: Alice Schwarzer, Islamophobie