TV-Hinweis: "Väter – Einsame Helden"
Zugegeben, dieser Hinweis kommt äußerst spät, aber fast hätte ich es sogar völlig verpennt. Heute abend um 23:30 in HR 3 läuft eine Dokumentation über alleinerziehende Männer in Frankreich und Deutschland. In der Ankündigung heißt es:
In den Ballungszentren Europas leben mittlerweile viele "neue" Väter - freiwillige und unfreiwillige, wie etwa Burkart Ruppert aus Frankfurt, Vater zweier Töchter. Seit Eva vor acht Jahren geboren wurde, arbeitet er nicht mehr als Sozialwissenschaftler. Damals hatten die Eheleute beschlossen: Wer weniger verdient, bleibt zu Hause. Seitdem erzieht Burkart die Kinder und macht den Haushalt. Irgendwann wurde er seiner Frau zu langweilig, "redete nur über Babynahrung und Haushalt", wie sie sagt. Am Ende ließ sie sich scheiden.
Cornelius Ruppert-Wittmer ist Feuerwehrmann, auch er lebt in Frankfurt. Zweimal die Woche hat er Nachtschicht. Wenn er dann nach Hause kommt, wartet Ehefrau Kirsten mit dem Arbeitsplan. Eigentlich teilen sich die beiden die Hausarbeit. Aber da Kirsten hochschwanger ist, übernimmt Cornelius noch etwas mehr. Der Vater kümmert sich auch um die Hausaufgaben der Söhne, und er ist Elternbeirat, denn er will den Überblick über die schulischen Probleme behalten. Seine Frau hat im Sozialamt auch keinen leichten Job. Kinder, Haushalt und ihre Berufe lassen sich nicht immer reibungslos koordinieren.
In Frankreich haben es Eltern deutlich einfacher: Landesweite Ganztagsschulen und -kindergärten geben beiden Elternteilen die Möglichkeit, ihre berufliche Laufbahn auch mit Kindern fortzusetzen. Nichtsdestotrotz werden auch in Frankreich Männer vor große Herausforderungen gestellt: Wenn sie beispielsweise nach Schicksalsschlägen oder Trennungen mit ihren Kindern auf sich allein gestellt sind, müssen auch sie ihr Selbstbild neu bestimmen. André Gatolin etwa ist allein mit seinen Söhnen, weil ihre Mutter psychisch krank wurde. Sie konnte und wollte sich nicht mehr um die Kinder kümmern, wurde sogar zur Bedrohung. Die Ehe ging in die Brüche. Seither sei André femininer geworden, sagen seine Freunde, von denen ihn einige verlassen haben. Heute hat er fast nur noch weibliche Freunde.
Labels: Rollenmodelle, Väter
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