Experten haben an umstrittener Broschüre nichts auszusetzen
Vor einigen Tagen hatte ich hier über die Kritik an einer Broschüre des Bundesfrauenministeriums berichtet. Über die aktuellen Entwicklungen informiert heute SPIEGEL-Online:
Sexualpädagogen sind entsetzt über die Angriffe auf die Broschüre "Körper, Liebe, Doktorspiele". Von Verleumdung und einem Zerrbild ist die Rede. An dem Elternratgeber zur frühkindlichen Sexualität, den Ursula von der Leyen gestoppt hat, sei "nichts auszusetzen". (...)
Das ISP sieht als "Ausgangspunkt der Pressekampagne" einen Artikel der Publizistin Gabriele Kuby, der am 29. Juni in der rechtsextremen Wochenzeitung "Junge Freiheit" erschien. Unter der Überschrift "Auf dem Weg zum neuen MENSCHen" ließ sich die Soziologin und dreifache Mutter über "die Zwangssexualisierung durch Staat und Medien" aus. "Kostproben" aus der BZgA-Aufklärungsbroschüren wurden serviert, darunter auch Zitate aus "Körper, Liebe, Doktorspiele": einzelne Sätze aus dem 40 Seiten umfassenden Band, der sich der frühkindlichen Sexualentwicklung während des ersten bis dritten Lebensjahrs widmet. Ein zweiter Band beschäftigt sich mit der vorschulischen Entwicklung vom vierten bis sechsten Lebensjahr. Am vergangenen Dienstag erschien dann ein Artikel im "Kölner Express" - mit Kubys Zitat-Auswahl und ausschließlich kritischen Statements.
In infamer Weise habe die Zeitung Aussagen aus ihrer Broschüre aus dem Zusammenhang gerissen, sagt Autorin Ina-Maria Philipps SPIEGEL ONLINE. "Kinderschutz und das Gegenstück Missbrauch sorgen immer für entsprechendes Interesse", sagt die Sexualpädagogin, die vom ISP sehr geschätzt wird. "Es muss eine fachliche Debatte geführt werden. Die Gegner sexualfreundlicher Pädagogik outen sich nicht; sie veröffentlichen keine konstruktive Kritik, sondern sind nur polemisch."
Herzlichen Dank an J.S. für den Link!
Labels: sexueller Missbrauch, von der Leyen
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