Montag, April 30, 2007

USA: Wettlauf auf dem Holzweg

In den Vereinigten Staaten kämpfen derzeit Senator Barack Obama und Senatorin Hillary Clinton um ihre Nominierung als Kandidat der demokratischen Partei für das Präsidentenamt. Dabei versuchen beide, sich darin zu übertrumpfen, feministischer zu sein als der andere. So haben beide den beliebten feministischen Mythos zum Teil ihrer Kampagne gemacht, Frauen würden aufgrund von Diskriminierung nur drei Viertel so viel verdienen wie Männer. Diana Furchtgott-Roth, ehemals führende Wirtschaftswissenschaftlerin im amerikanischen Arbeitsministerium, erklärt in der New York Sun, warum das Unsinn ist.

Ein Auszug:

Never mind that the 77% figure is flawed and bogus. The latest figures show that comparing men and women who work 40 hours weekly yields a wage ratio of 88% — before accounting for different education, jobs, or experience, bringing the wage ratio closer to 95%. Percentages of 88% and 95% are less dramatic — and would place Equal Pay Day in January or February, poor months for outdoor rallies. (…) And American women are rewarded, although it's hard to believe from the Equal Pay Day rhetoric. Almost 60% of women work, and the latest unemployment rate for adult women, at 3.4%, is lower than that for men, at 3.5%. Many studies, such as those by Baruch College professor June O'Neill and University of Chicago professor Marianne Bernard, show that when women work at the same jobs as men, with the same accumulated lifetime work experience, they earn essentially the same salary.


Jetzt kann man der New York Sun nur noch so viele Leser wünschen, dass sich jeder, der mit solcher Bauernfängerei Wähler werben will, stattdessen in Grund und Boden blamiert.

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Samstag, April 28, 2007

Heidelberger Familienbüro: Kopfschütteln über die „taz“

Vorgestern hatte ich hier auf einen Artikel aus der Berliner „tageszeitung“ hingewiesen, aus dem mal wieder mehr feministische Ideologie als Sachverstand sprach. Jetzt gibt es dazu die passende Stellungnahme vom Heidelberger Familienbüro.

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Freitag, April 27, 2007

Frauen sollen weniger Steuern zahlen als Männer

Immer wenn man denkt, die Grenze des Absurden sei mittlerweile längst erreicht ... erreichen einen Meldungen wie diese:

Frauen sollten niedrigere Einkommensteuern zahlen als Männer. Das wird derzeit in der internationalen Wissenschaft empfohlen, und die Begründung mag auf den ersten Blick nachvollziehbar sein: Frauen könnten dann einen höheren Nettolohn erzielen, weshalb mehr von ihnen arbeiten würden. Es wird nicht lange dauern, bis dieser Vorschlag auch in der deutschen Steuerdiskussion auftaucht.


Weiter geht es hier.

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Donnerstag, April 26, 2007

taz: Frauenministerin unter Beschuss von rechts

Na sowas, die taz hat Claudia Pinl ausgegraben:

Am rechten Rand wächst der Widerstand gegen Ursula von der Leyens Pläne, die Zahl der Krippenplätze zu erhöhen. Ein Geflecht aus Familienlobbyisten, konservativen Kinderärzten, christlichen Fundamentalisten und Abtreibungsgegnern hat sich gegen die "Verstaatlichung unserer Kinder" verbündet. (...) Aber auch die Männerrechtler vom "Väteraufbruch für Kinder" sitzen mit in diesem Boot. Gemeinsam will man sich "für die Ehe als Gemeinschaft zwischen Mann und Frau" einsetzen und die Familie "als Einheit von Mutter, Vater und Kindern stärken". Die Frontstellung gegen gleiche Rechte für Alleinerziehende, Patchwork-Familien oder homosexuelle Partnerschaften ist offensichtlich.


Was immer man Schlechtes über Claudia Pinl denken mag: Immerhin ist ihr der nicht gerade einfache Verdienst zuzuschreiben, dass neben ihr praktisch sämtliche anderen Feministinnen als ein Ausbund von polemikfreier Sachlichkeit wirken. Zu Pinls Titeln zählen ”Das faule Geschlecht. Wie Männer es schaffen, Frauen für sich arbeiten zu lassen” und ”Männer können putzen. Strategien gegen die Tricks des faulen Geschlechts” (beide Eichborn). Pinls Buch „Männer lassen arbeiten“ wird hier treffend von Amazon vorgestellt.

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Der Junge, um den sich 47 Mädchen prügelten

Für mein Buch „Unberührt“ habe ich mit etwa zwei Dutzend Männern gesprochen, die auf mich einen klugen und einfühlsamen Eindruck machten und trotzdem immer wieder daran scheiterten, eine Partnerin zu finden. Irgendwann fragt man sich: Welches Bild von Männlichkeit müsste man heutzutage eigentlich verkörpern, damit sich Mädchen sogar haufenweise um einen prügeln? Die ”20 Minuten” haben einen jungen Mann, dem genau das diese Woche passiert ist, im Interview.

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ver.di macht Quote

Das Diskussionsforum von MANNdat veröffentlicht seit heute Mittag Passagen eines aufschlussreichen Artikels der Gewerkschaftszeitung "ver.di publik" vom April 2007. Darin heißt es:

Die Frauen kommen

ver.dis Führungsgremien werden weiblich - mindestens zur Hälfte

„Das soll uns erstmal jemand nachmachen", sagt Vera Morgenstern, die Bundesfrauensekretärin von ver.di, ganz gelassen. „Wenn es jetzt klappt wie von Bundesvorstand und Gewerkschaftsrat beschlossen, schreibt ver.di Geschichte in Sachen Frauenpolitik. Nichts weniger als das."

Frauen, das fordert die Bestimmung über die Quote seit der ver.di-Gründung, müssen nach einer Übergangszeit spätestens 2007, zum zweiten Bundeskongress der Gewerkschaft, entsprechend ihrem Anteil an der Mitgliedschaft in allen Leitungsgremien vertreten sein. Also mindestens zur Hälfte. Das steht in der Satzung, der Gewerkschaftsrat hat es 2004 beschlossen, es gilt für ehrenamtliche Gremien und hauptamtliche Führungskräfte, ob gewählt oder nicht.

Praktisch und rein rechnerisch bedeutet das: In absehbarer Zeit wird es mehr Frauen als Männer in Führungspositionen geben. In einer Landesleitung, die aus drei Menschen besteht, sind zwei davon weiblich.

...

Schwierig wird es, weil sich gleichzeitig drei Landesbezirke zu einem zusammengeschlossen haben und die ver.di-Führungsgremien generell verkleinert werden. Es sind weniger Positionen zu besetzen, mit mehr Frauen. Vor den vielen Männern, die jetzt bei ver.di in die zweite Reihe treten, habe sie Respekt und Hochachtung, erklärte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Margret Mönig-Raane. Sie fordert, das Beispiel solle Schule machen. Ein Frauenfördergesetz für die private Wirtschaft solle Unternehmen verpflichten, eine Frauenquote für Spitzenpositionen durchzusetzen."

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Hillary Clinton: Populismus auf feministisch

US-Senatorin Hillary Clinton, Bewerberin für das Amt der US-Präsidentschaftskandidatin (und Täterin bei häuslicher Gewalt), fährt schon seit längerem auf einem feministischen Ticket. Inzwischen veröffentlicht sie auf ihrer Website eine „Rechenmaschine“, mit der jede Frau ausrechnen kann, um wieviel sie bei ihrem Gehalt angeblich betrogen wird. Die einzigen dafür nötigen Angaben sind Bundesstaat, Ausbildungslevel, Alter, Rasse und Jahresgehalt.

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Mittwoch, April 25, 2007

Zaimoglu kritisiert „Entgleisungen“ rechter Feministinnen

Die Zusammensetzung der Islam-Konferenz reproduziere gängige Klischees vom Islam, befindet der Schriftsteller Feridun Zaimoglu in der “Berliner Zeitung“ - und watscht nebenbei den rechten Feminismus ab:

Diese Zusammensetzung - auf der einen Seite die orthodoxen Männer und auf der anderen die säkularisierten Frauen - das ergibt zusammen genommen ein sehr primitives Bild vom Islam. Es ist genau das richtige für diejenigen, die die Welt gern in gut und böse einteilen. (...) Als Privatmeinung bleibt es jedem unbenommen, den islamischen Mann für alle Übel dieser Welt zur Verantwortung zu ziehen. Aber die Entgleisungen und Diffamierungen der so genannten Islamkritikerinnen halte ich für bedenklich. (...) Es ist ja so, dass sich Feminismus und eine rechte Gesinnung nicht ausschließen, und es kann doch nicht sein, dass sich gewendete 68er, konservative Rechtspopulisten und rechte Feministinnen Hand in Hand zu Verteidigern, zu Fußsoldaten der abendländischen Zivilisation stilisieren. (...) In den 740 Lesungen, die ich in den letzten zwölf Jahren gemacht habe, bin ich auf sehr viele dieser Frauen gestoßen: junge engagierte Neo-Musliminnen, die an der Basis arbeiten, in Frauenhäusern etwa, und die den Frauen der ersten Generation zur Seite stehen. Das sind Heldinnen des Alltags, die kennen sich wirklich mit den Problemen von Musliminnen in Deutschland aus. Aber sie passen nicht ins Bild, weil sie sich - vielleicht ja völlig zu recht - dagegen sperren, sich ins Feld irgendeines europäischen Feminismus zu begeben. Sie brauchen diesen Altfeminismus nicht, über den debattiert man ja auch im deutschen Feuilleton, gegen den wenden sich doch jüngere Frauen schon lange. Aber bei den jungen Neo-Musliminnen, die sich zu weit entfernen und sich mit enormem Selbstbewusstsein noch einmal ganz anders positionieren, tut man lieber so, als wären sie gar nicht existent. Oder man denunziert sie, wie die Islamkritikerinnen es tun, als blöde Frauen, die nur dem Manne gehorchen.

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RADAR: Die Hälfte aller Vergewaltigungsvorwürfe sind falsch

Nachdem die Nachrichtenlage beim Geschlechterthema ansonsten weiterhin mau ist, machen wir eben mit einer weiteren Kurzmeldung zum Unterthema der letzten Tage weiter. Während in der deutschen Debatte die hohe Zahl der Falschbeschuldigungen bei sexuellen Gewalttaten weiterhin vernachlässigt wird und in Kriminologischen Studien versickert, die kaum jemand liest, sorgt in den USA der Vorfall an der Duke-Universität für eine anhaltende Öffentlichkeit dieses Problems. „Die Hälfte aller Vergewaltigungsvorwürfe sind falsch“ ist so die Überschrift einer neuen Aufklärungskampagne der Organisation RADAR (Respecting Accuracy in Domestic Abuse Reporting): „Familien und das Leben von Unschuldigen wird durch unsere verschwendete Steuergelder ruiniert, während echte Fälle vernachlässigt werden oder straflos bleiben“ argumentiert RADAR.

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Dienstag, April 24, 2007

Frauen und Männer arbeiten gleich viel

Vor einer Woche in Genderama, heute in der FAZ. Wenn das nur mit allen Beiträgen so ginge ...

Montag, April 23, 2007

Ja, haben wir denn GAR kein anderes Thema mehr!

Ich kann auch nix dafür, sowas scheint sich im Moment echt zu häufen:

A man who spent 25 years in prison for rape was exonerated Monday as a judge threw out his convictions because DNA evidence showed he couldn't have committed the attack.


Was andere wichtige Themen angeht, finde ich die Nachrichtenlage derzeit leider eher dürr. Ein paar Beispiele:

„Jungen nehmen Mädchen auf dem Pausenhof Platz weg“ meldet Pressetext Austria. Ist ja megaspannend, was man mit Gender Mainstreaming wieder alles herausfindet. Ich habe im Leben nie Fußball gespielt und mich von meinen sportlicheren Geschlechtsgenossen auf dem Schulhof trotzdem nie „an den Rand gedrängt“ gefühlt. Wenn in China ein Sack Reis umfällt, ist das bemerkenswerter.

Fünf kanadische Restaurants wollen ihre Preise für weibliche Gäste senken: um 23 Prozent, da soviel die weibliche Lohndiskriminierung betragen soll. Könnte man sich drüber empören, aber im Ernst: „fünf kanadische Restaurants“ ... Wenn in Peru eine Flöte vom Schrank rollt, ist das aufregender.

In der Schweiz gab es eine Massenprügelei zwischen zwei Mädchenbanden, was ja noch insofern interessant wäre, als sowas lange Zeit ein britisch-amerikanisches Phänomen war. Aber über zunehmende Gewalt unter Frauen hab ich auch schon so viel geschrieben, und ehrlich gesagt hab ich den Link schon gar nicht mehr. Ich fürchte, unser Schweizer Genderama-Korrespondent ist mittlerweile eh halb in der inneren Emigration.

Aber es kommen ganz sicher auch wieder spannendere Zeiten.

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Sexuelle Gewalt gegen Jungen und Männer Thema in Indien und in den USA

Die “Hindustan Times“ berichtet über eine aktuelle Regierungsstudie


The ‘Study on Child Abuse: India 2007’ conducted by the Ministry of Women and Child Development acknowledges that child sex abuse takes place in schools — and how. One out of every two children in schools have faced sexual abuse. And overall, more boys than girls face various forms of sexual abuse — ranging from inappropriate touch, exposure to pornography or violent sexual assault.


Klingt zwar nach einer Studie, die wieder alles mögliche durcheinanderwirft, um auf hohe Opferzahlen zu kommen. Ich bezweifle, dass die Schädigungen durch das Blättern in Pornomagazinen mit denen durch gewalttätige Übergriffe gleichzusetzen sind, aber wenigstens scheinen für Jungen dieselben Maßstäbe angesetzt worden zu sein wie für Mädchen.

It has been proved that boys are equally, if not more vulnerable to sexual abuse as girls, says Ravi Karkara, the South Asia moderator for Save the Children organisation, which was part of the government study on child abuse. Karkara shares his own experience: “I was five when a family friend sexually abused me. My mother made sure that the abusive lady never came home again.” The scars of abuse remain with the child for a long time, he adds.


Gleichzeitig nimmt die Menschenrechtsorganisation “Stop Abuse For Everyone“ (sie widmet sich vor allem jenen Opfern, die normalerweise übersehen werden) die jüngsten Vorfälle in den USA zum Anlass für eine umfassende Presseerklärung:

Men and women, boys and girls are all potential victims of domestic abuse, child abuse, sexual assault and yes, even rape!

Although most of the mainstream calls the sexual assault of a teen girl by an adult male a crime, it’s often called “an affair” when it’s a sexual assault of a teen boy at the hands of an adult female… The media most often “reports” these crimes in such a manner.

However, take a moment and think about your 14 yr old son or grandson, imagine that he has reported to you that his 39 yr old female teacher had been having sex with him, would you reach for the phone to report the crime against him in the same way as if it had been your daughter being molested/raped by her 39 yr. old male teacher? Would you call your son’s molestation/rape, acceptable, while your daughter’s is not?

If your son was falsely accused of rape, and when he was proven innocent, still was not able to legally hold his accuser accountable, had suffered loss of reputation not to mention the emotional toll on him and the changes in his personality…and yet has no recourse, how would you feel as the parent of this young man?

If you are a man and you are falsely accused of domestic violence or sexual assault under the laws we currently have, you will find yourself exactly where these young men from Duke University are.


Man darf gespannt sein, ob diese Bewusstseinsbildung irgendwann auch in den deutschen Medien ankommt.

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Samstag, April 21, 2007

MANNdat-Pressemeldung: Bündnis 90/Die Grünen nehmen die Jungen ins Blickfeld

Mit der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen widmet sich endlich eine Landtagsfraktion in Baden-Württemberg den wachsenden Bildungsproblemen von Jungen. Am 27. April 2007 werden ab 14:00 Uhr im Landtag in Stuttgart in einer öffentlichen Anhörung Fachleute die Bildungssituation von Jungen darlegen und Ursachen diskutieren. Mit dabei ist Dr. Bruno Köhler von MANNdat e.V.

Fast doppelt so viele Jungen wie Mädchen haben keinen Schulabschluss. Nahezu zwei Drittel der Sonderschüler sind Jungen. Schon die PISA-Studie 2000 bezeichnete die Bildungssituation der Jungen als besondere bildungspolitische Herausforderung. Die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen will sich dieser Herausforderung nun stellen.

„Pädagogik und Schulwesen sind heute auf mädchenspezifische Belange ausgerichtet," meint Dr. Bruno Köhler. „Wir brauchen eine Schule, die auch die Psychologie und die Physiologie von Jungen respektiert und berücksichtigt.“

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Mittwoch, April 18, 2007

„Männer sind Drückeberger“

Die Rhein-Main-Presse berichtet über eine Umfrage der „Elle“.

Letzte Runde für Vergewaltigungs-Krisen-Feminismus?

Um das Thema des letzten Eintrags aufzugreifen: In den USA geht die Diskussion um die Falschbeschuldigungen wegen Vergewaltigungen an der Duke-Universität weiter. Cathy Young, Autorin von „Ceasefire: Why Women and Men Must Join Forces to Achieve True Equality”, sieht die Vorverurteilungen der zu Unrecht Beschuldigten als einen Wendepunkt in der gesellschaftlichen Debatte – und möglicherweise eine schwere Niederlage für eine bestimmte Ausrichtung des Feminismus:

The feminist anti-rape movement emerged in the 1970s for very good reasons. At the time, the belief that women routinely "cry rape" out of vindictiveness or morning-after regrets often caused victims to be treated as if they were the criminals.

But "rape-crisis feminism" (as the writer Katie Roiphe dubbed it) replaced one set of prejudices with another, such as the notion that women virtually never lie about rape. As the radical feminist law professor Catharine MacKinnon wrote in her 1987 book, Feminism Unmodified, "Feminism is built on believing women's accounts of sexual use and abuse by men."

Making the credibility of women's accusations against men a cornerstone of your belief system is a sure prescription for bias. The Duke case amply illustrates this. (…) The Duke case also makes it clear that the feminist dogma on rape is far from benign. It is hostile both to men and to basic principles of justice. (…)

At the press conference after the charges were dismissed, one of the accused, Reade Seligman, said that the case had opened his eyes to "a tragic world of injustice that I had never imagined" and added, "We all need to take a step back from this case and learn from it." This has been happening already. By the time the case was over, many mainstream liberals and feminists, such as University of Southern California law professor Susan Estrich and New York Times columnist Nicholas Kristoff, had publicly said that the accused men were the true victims. A presumption of guilt against affluent white males, Kristoff wrote a few months ago, is no better than a presumption of guilt against poor black males—the Scottsboro boys—in the 1930s.

The past 30 years' progress in the treatment of rape victims needs to be balanced by better safeguards against unjust prosecutions. The Duke case, which has given a face to the plight of the falsely accused, may well turn out to be the start of such a change. If feminists want to retain their credibility as advocates for victims of rape, they need to drop the habit of knee-jerk support for every accuser—and to show decency and compassion toward the victims of false accusations.


Der gesamte Artikel kann hier nachgelesen werden.

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Dienstag, April 17, 2007

Neue Polizeistudie behandelt auch vorgetäuschte Vergewaltigungen

Einer der Juristen unter den Genderama-Lesern hat mich heute auf eine interessante Untersuchung hingewiesen, die man sich als pdf aus dem Internet ziehen kann: “Vergewaltigung und sexuelle Nötigung in Bayern“, herausgegeben 2005 vom Bayrischen Landeskriminalamt.

Wie die meisten schon mitbekommen haben, ist ein häufig wiederkehrendes Thema bei Genderama Falschbeschuldigungen von sexueller Gewalt - und zwar weil diese praktisch nirgends sonst in den Medien problematisiert werden. Hierzu enthält die erwähnte Studie einige interessante Passagen, von denen ich natürlich nur Ausschnitte wiedergeben kann. Wer sich für Näheres interessiert, hat ja den Link zum Nachlesen.

Die Kriminologische Forschungsgruppe der Bayrischen Polizei befindet unter anderem folgendes:

Ein in der bisherigen kriminologischen Forschung weitgehend vernachlässigtes Thema ist das Vortäuschen von (§ 145 d StGB) und die falsche Verdächtigung wegen (§164 StGB) Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen - obwohl es sich dabei nicht um ein Problem handelt, das erst in der letzten Zeit an Aktualität und Relevanz gewonnen hätte. (...)

Der Problembereich Vortäuschen / falsche Verdächtigung gehört zu den Themen der Kriminologie, die aus einer ganzen Reihe von Gründen äußerst sensibel behandelt werden müssen:

Anzeigen wegen des Vortäuschens von Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen oder der falschen Verdächtigung wegen dieser Delikte werden von der Polizei relativ selten an die Staatsanwaltschaft abgegeben.

Dies steht zunächst im Widerspruch zur Einschätzung der in den für Sexualdelikte zuständigen Kommissariaten der Kriminalpolizei beschäftigten Beamtinnen und Beamten, die teilweise von einer sehr hohen Quote an Vortäuschungen / falschen Verdächtigungen ausgehen, ohne dabei allerdings auf Forschungsergebnisse oder selbst erhobene Daten zurückgreifen zu können. So äußerte ein Kommissariatsleiter im Zusammenhang mit unserer Aktenanalyse:

Alle Sachbearbeiter von Sexualdelikten sind sich einig, dass deutlich mehr als die Hälfte der angezeigten Sexualstraftaten vorgetäuscht werden. Viele angezeigte Fälle lassen zwar die Vermutung einer Vortäuschung bzw. falschen Verdächtigung zu, berechtigen jedoch nicht zu einer entsprechenden Anzeige.“

Bezug genommen wird hier auf die Vorgänge, bei denen auch nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen nicht unerhebliche Zweifel an den Aussagen des angeblichen Opfers bestehen bleiben. Ein Tatnachweis für ein Vortäuschen oder eine falsche Verdächtigung ist aber insbesondere deshalb meist nicht zu führen, weil ein Geständnis des angeblichen Opfers nicht vorliegt. Trotz vieler Inkonstanzen in den Zeugenaussagen und dem Vorliegen weiterer Kriterien, welche die Glaubwürdigkeit in Frage stellen, bleibt letztendlich die Aussage des angeblichen Opfers neben der des von ihm Beschuldigten stehen; andere Personen- oder Sachbeweise liegen in ausreichender Beweiskraft in der Regel nicht vor. Anzeige erstattet wird in diesen Fällen fast ausschließlich wegen Vergewaltigung oder sexueller Nötigung und nicht wegen Vortäuschens oder falscher Verdächtigung. (...)

Aus Sicht der ermittelnden Polizei-/Kriminalbeamten muss bei Vorgängen, die als Vergewaltigung oder sexuelle Nötigung angezeigt werden, selbstverständlich immer auch die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass es sich um ein Vortäuschen oder eine falsche Verdächtigung handeln kann. Der Sachbearbeiter bewegt sich zwischen einer Frau, deren tatsächliche Viktimisierung erst widerspruchsfrei festgestellt werden muss, und einem Mann, für den die Unschuldsvermutung gilt, solange er nicht zweifelsfrei überführt werden kann. Die persönlichen Berufserfahrungen aus selbst bearbeiteten Fällen, die sich im Nachhinein als Vortäuschung oder falsche Verdächtigung herausgestellt haben, und der Austausch mit Kollegen über deren Erfahrungen bergen die Gefahr des Entstehens einer übertriebenen „professionellen Skepsis“, eines mit Vorurteilen verbundenen Misstrauens, in sich. Dies kann dazu führen, dass die Sachverhaltsschilderungen der Opfer tatsächlicher Vergewaltigungen oder sexueller Nötigungen in einer Form in Frage gestellt werden, die ein ohnehin durch die Sexualstraftat bereits psychisch hoch belastetes Opfer weiter schädigt, anstatt es bei der Bewältigung der Tatfolgen zu unterstützen. Hier ist viel psychologisches Einfühlungsvermögen gefragt, um eine sekundäre Viktimisierung durch die Art und Weise der polizeilichen Ermittlungen zu vermeiden; dies gilt natürlich auch für die Justiz im weiteren Verlauf des Verfahrens.


Es folgen einige Seiten, auf denen beispielsweise die Gefahr einer zusätzlichen Traumatisierung eines echten Opfers durch ungläubige Polizeibeamte weiter ausgeführt wird. Ich nehme das sehr ernst, das ist hier aber gerade nicht mein Thema. Denn:

Während die schwerwiegenden psychischen und sozialen Folgen von Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen für die Opfer bereits Gegenstand verschiedener Untersuchungen waren, fehlen Erkenntnisse über die Auswirkungen auf das weitere Leben der zu Unrecht einer derartigen Sexualstraftat Beschuldigten. Die Datengrundlagen unseres Projektes lassen empirisch fundierte Aussagen zu diesen Fragestellungen leider auch nicht zu. Das Zitat des Philosophen Plutarchos von Chaironeia „semper aliquid haeret“ - (verleumde nur frech:) es bleibt immer etwas hängen - dürfte die Folgen, die sich aus falschen Verdächtigungen für die davon betroffene Person ergeben können, ganz gut beschreiben.

Aus einigen der von uns analysierten Akten ließen sich Probleme erkennen, die noch näher untersucht werden müssten, beispielsweise:
• die gestörte Vertrauensbasis in partnerschaftlichen Beziehungen und zum engeren sozialen Umfeld,
• das Misstrauen oder auch die dauerhafte soziale Ausgrenzung im Bekannten- und Freundeskreis, im beruflichen Umfeld oder der Nachbarschaft,
• die Auswirkungen auf die Entscheidungen von Behörden (z. B. Polizei, Jugendamt, Vormundschaftsgericht),
• die Verunsicherung bei der Kontaktaufnahme zum anderen Geschlecht,
• das Entstehen eines generell negativen Frauenbildes beim falsch Verdächtigten.

Besonders schwierig für die betroffene Person und dessen soziales Umfeld sind die Fälle, in denen das Verfahren wegen Vergewaltigung oder sexueller Nötigung nicht mit einem Freispruch wegen erwiesener Unschuld durch ein Gericht endet. Wenn trotz ganz erheblicher Zweifel an der Schilderung des Tatherganges durch das angebliche Vergewaltigungs- oder Nötigungsopfer von der Staatsanwaltschaft das Verfahren gem. § 170 II StPO eingestellt werden muss, weil weitere Indizien oder Tatzeugen fehlen, Aussage gegen Aussage steht und ein Tatnachweis mit der für eine Verurteilung ausreichenden Sicherheit nicht zu führen ist,
befindet sich der fälschlich beschuldigte Mann in einer ähnlich schutz- und hilflosen Lage wie eine vergewaltigte Frau. Er kann die erhobenen Vorwürfe nicht vollständig widerlegen, ein Restverdacht bleibt.


Auf den Punkt gebracht: Auch die Falschbeschuldigung einer Vergewaltigung oder eines ähnlich gelagerten Übergriffes stellt eine Form von sexueller Gewalt dar, die dauerhaft stark traumatisierend sein kann. Dass dieses Thema nicht nur in den Medien, sondern den Autoren zufolge ebenso sehr in der Forschung weiträumig umfahren wird, ist nichts weniger als ein Skandal. Fast möchte sich einem hier der Gedanke aufdrängen, dies geschieht deshalb, weil es sich bei den Opfern dieser Form von Gewalt fast ausschließlich um Männer handelt. Schließlich wird ja auch über die verblüffend hohen Zahlen männlicher Opfer von sexuellen Übergriffen kaum gesprochen. (Genderama berichtete.)

Ich finde das alles, offen gesagt, zum Kotzen.

TV-Tipps: „Mama gegen Papa“ und „Mythos Mutter“

„Mama gegen Papa, Geld statt Liebe – wenn die Ehe im Krieg endet“ ist morgen abend um 20:15 Uhr Thema in der WDR-Talkshow “Hart aber fair“. Eingeladen ist unter anderem Mathieu Carriére. Um den „Mythos Mutter“ geht es heute abend im Ersten um 22:45 Uhr bei “Menschen bei Maischberger“.

Ja, ich weiß, ich bin ein Talkshow-Junkie ...

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Frauen arbeiten nicht mehr als Männer

Unter dem Schlagwort „Doppelbelastung“ ist längst der Eindruck entstanden, dass Frauen um so vieles mehr von ihren unterschiedlichen Aufgaben in Anspruch genommen würden als Männer: Job, Haushalt, Kindererziehung – ein einziges Rotieren von morgens früh bis abends spät, während der Pascha längst daheim auf der Couch liegt oder mit seinem Kumpels in der Kneipe hockt. Jetzt haben drei Wirtschaftswissenschaftler (Michael Burda von der Berliner Humboldt-Universität, Daniel Hamermesh von der Universität Texas und Philippe Weil von der freien Universität Brüssel) Daten aus Befragungen in 25 Ländern analysiert, in denen es darum geht, wie Menschen ihre Zeit verbringen. Dabei waren die Teilnehmer darum gebeten worden, in Tagebüchern festzuhalten, womit sie an den verschiedenen Tagesabschnitten beschäftigt waren. Ergebnis: In den reicheren Ländern, zu denen auch Deutschland zählt, arbeiten Männer im Schnitt 7,9 Stunden pro Tag und Frauen im Schnitt ebenfalls 7,9 Stunden pro Tag. Des weiteren fanden de Forscher heraus, dass selbst Wissenschaftler, insbesondere Soziologen, in ihrer Mehrzahl dem Irrtum anhingen, Frauen würden mehr als Männer arbeiten. Die Gleichverteilung der Belastung wurde zwar auch in früheren Untersuchungen schon festgestellt (ich habe solche Studien auch schon in „Sind Frauen bessere Menschen?“ zitiert), aber diese Erkenntnis wurde von weit verbreiteten Behauptungen, Frauen würden deutlich mehr als Männer arbeiten, förmlich zugeschüttet.

Hier kann man mehr über diese neue Studie erfahren.

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Frauen glotzen mehr als Männer

Ein weiterer männerfeindlicher Mythos zerbirst: das beliebte Vorurteil, dass überwiegend Männer den Körper von Frauen anstarren oder sie mit ihren Blicken förmlich ausziehen würden – und nicht umgekehrt. Eine Studie, die dieses Klischee überprüfte, gelangte zu überraschenden Erkenntnissen:

Women are more prone to ogling than men despite the widespread belief they are less focused on the physical, a study suggests. Scientists used eye-tracking technology to pinpoint what people looked at when shown a series of sexy photos. They expected women to be more interested in faces, and men in genitals. To their surprise, they found almost the reverse was true. Men were more likely than women to linger on the face before diverting their attention to other parts of the body. But women spent longer poring over images of couples performing sexual acts.


Den vollständigen Artikel gibt es hier.

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Montag, April 16, 2007

Ursula von der Leyen: Image und Wirklichkeit

Während die taz heute den Eindruck erweckt, sämtliche Kritiker an der Ministerin kämen nur nicht mit modernen Frauen zurecht, hat die FAZ den Werdegang von der Leyens einmal ein wenig gründlicher abgeklopft.

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Samstag, April 14, 2007

FDP-Politkerin: „Das entscheidende Gefecht um die Geschlechterfrage ist entbrannt“

Die FDP-Chefin Silvana Koch-Mehrin fordert im aktuellen STERN unter anderem eine „Rabenmütter-Bewegung“, eine Frauenquote in politischen Gremien und dass man endlich „mit Radikalforderungen an die Männer rangehen“ solle. Klingt, als wolle da eine Liberale Alice Schwarzer an Radikalität überholen, aber selbstverständlich sei ihr Ziel „ein neuer Feminismus mit den Männern und für die Männer“, beteuert Koch-Mehrin. Außerdem ginge es jetzt quasi um den Endkampf, „das entscheidende Gefecht um die Geschlechterfrage.“

Kurios. Wir haben in der öffentlichen Debatte bislang eigentlich nur Eva-Herman-Frauen gegen Thea-Dorn-Frauen aufziehen sehen; die Anliegen von Männern spielten bei dieser Konfrontation bislang nur eine geringe bis gar keine Rolle. Und da spricht eine FDP-Vorsitzende bereits vom entscheidenden Gefecht im Geschlechterkampf? Dieser Koller entbehrt nicht einer gewissen Faszination.

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„Märkische Allgemeine“ berichtet über Männerpartei

Eine neue Partei will der "feministischen Diktatur" in Deutschland ein Ende bereiten


meldet die „Märkische Allgemeine“ in einem Artikel, der, ich kann mir nicht helfen, auf mich ein klein wenig ironisch wirkt.

Wir leben in einer feministischen Diktatur. Davon ist zumindest Peter Eisner überzeugt. Der 43-jährige Bayer ist Vorsitzender der neu gegründeten Männerpartei und als solcher gewissermaßen schon von Amts wegen dazu verpflichtet, Widerstand zu leisten gegen einen Staat, in dem die Rechte von Männern mit Füßen getreten werden: "Die Abwertung und Verunglimpfung des Mannes ist doch typisch für unsere radikal feminisierte Gesellschaft." (...) Seinen Geschlechtsgenossen könne er angesichts dessen nur dringend raten, in den Ehe- und Zeugungsstreik zu treten. Andernfalls drohe dem Mann nach der Scheidung finanzielle "Versklavung" auf Lebenszeit. "Wir sind nicht schwul und wir haben auch nichts gegen Frauen", beteuert Eisner, der sich mit seinen Positionen oft missverstanden fühlt. "Anders als die etablierten Parteien sind wir für die absolute Gleichberechtigung von Mann und Frau." Warum es aber immer gleich die Forderung nach einem Job in der Chefetage sein muss, will dem Vorsitzenden der Männerpartei nicht einleuchten: "Wir gönnen den Frauen ihre Führungspositionen, aber wir brauchen auch qualifizierte Fliesenlegerinnen." Für Eisner ist es eine Ehrensache, für die Rechte unterdrückter Männer zu kämpfen. In ihrem Programm fordert die Männerpartei unter anderem die Auflösung des Bundesfamilienministeriums und die Abschaffung von Gleichstellungsbeauftragten. Engagieren will man sich auch gegen Korruption und Lobbyismus sowie gegen die "Gebührenabzocke durch die GEZ".


Den kompletten Artikel kann man hier nachlesen.

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Freitag, April 13, 2007

„Es war die Hölle und zurück“

Genderama berichtete schon vor vier Monaten über einen Skandalprozess in den USA, bei dem es um eine vermeintliche Gruppenvergewaltigung ging. Jetzt ist er auch der „Süddeutschen Zeitung“ einen Artikel wert:

Drei weiße US-Studenten, die eine schwarze Stripperin vergewaltigt haben sollen, sind allen Vorverurteilungen zum Trotz unschuldig. Ein übereifriger Staatsanwalt soll entlastende Indizien unterschlagen haben.


Weiter geht es hier.

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Feministische Terroristin vor Gericht

Verknüpfungen von Feminismus und Terrorismus werden in den Medien normalerweise übergangen. Das ändert sich dieser Tage zumindest punktuell. Wie die ”Berliner Umschau” berichtet, hat sich Adrienne Gerhäuser, vormaliges Mitglied der feministischen Terrorgruppe „Rote Zora“, inzwischen gestellt und gibt ihre Beteiligung an Sprengstoffanschlägen in den achtziger Jahren zu. Ein Auszug:

Die „Rote Zora“ gründete sich zu Beginn der 70er-Jahre in der BRD als Teil der Revolutionären Zellen, deren Mitglieder die Verletzung von Menschen in Kauf nahmen. In den 80er Jahren löste sie sich jedoch ab und wurde zu einer eigenständigen radikal linken, feministischen Frauenorganisation, die mit militanten Aktionen auf sich aufmerksam machte, bei der lediglich Sachschäden entstanden. Großen Wert legte die Gruppe darauf, Menschen keinen Schaden zuzufügen, wie die Aktivistinnen zumindest in einem Interview mit der „Emma“ von 1984 betonten. Der Name „Rote Zora“ geht auf die Initialen der Revolutionären Zellen und das Jugendbuch „Die Rote Zora und ihre Bande“ von Kurt Held zurück. Die Gruppe verstand sich als Organisation radikaler Feministinnen, die auf von ihnen als solches empfundene verschiedene Missstände in der BRD aufmerksam machen wollten und sich nicht nur auf Frauenthemen beschränkten. Sie kämpften gegen den Paragraphen 218, gegen Reproduktionsmedizin und Gentechnologie, Sextourismus und Frauenhandel, die schlechte Lebenssituation von Flüchtlingen und die wirtschaftliche und patriarchalische Verwertung der weiblichen Arbeitskräfte weltweit.


In den folgenden Absätzen listet die „Berliner Umschau“ eine Reihe von Bomben- und Brandanschlägen auf, die der „Roten Zora“ zugeordnet werden. Schließlich kommt es zu einem Bruch unter den Terroristinnen:

Nach der Festnahme der feministischen Schriftstellerin und ehemaligen Redakteurin der „Emma“, Ingrid Strobl, und ihrer Verurteilung zu fünf Jahren Haft wegen „Unterstützung einer terroristischen Vereinigung“, spaltete sich die Gruppe in einen Teil, der an den militanten Aktionen festhalten wollte, und einen, der sie aufgab.


Der „Berliner Umschau“ zufolge muss Adrienne Gerhäuser mit keiner schlimmeren Strafe rechnen als zwei Jahren, die auf Bewährung ausgesetzt werden. Andere Zeitungen, etwa der ”Tagesspiegel”, sehen das ähnlich:

Was sich in den vergangenen zwanzig Jahren bei Adrienne G. verändert hat, sagte sie nicht. Muss sie auch nicht, denn der Ausgang des Prozesses gilt als entschieden. (...) Weil G. geständig ist und sich zusammen mit ihrem ebenfalls gesuchten Lebensgefährten nach zwei Jahrzehnten im Untergrund im vergangenen Dezember gestellt hatte, hat das Gericht eine Bewährungsstrafe von höchstens zwei Jahren angekündigt. Bei den Anschlägen sei niemand verletzt worden, auch Sachschaden habe es nicht gegeben, hieß es. Vor Gericht geht es nun nur noch um Formalien – die Zusammensetzung des Sprengstoffs, technische Details und den zeitlichen Ablauf der Taten.

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„Feminismus ist sexy“

Während ich so in den Amazon-Neuerscheinungen stöbere, stoße ich auch auf diese hier. Interessieren würde mich ja schon, was die Autorinnen sich einfallen lassen, um den Feminismus heute noch attraktiv zu machen.

„Sitz! Platz! Kuscheln! Die moderne Männerschule“

Die jüngeren Genderama-Leser werden es leider nicht mitbekommen haben, aber in den achtziger Jahren war Eichborn mal ein richtig kreativer, pfiffiger und origineller Verlag. Von diesem Ruf zehrt er bei vielen aus meiner Generation auch heute noch. Leider versucht Eichborn sich inzwischen eher mit Konzepten, die schon vor einigen Jahren nur begrenzt lustig waren. Momentan blamiert er sich mit diesem hier:

Nehmen Sie Ihren Mann an die Leine! Ein witziges Geschenkbuch für alle Männerhalterinnen – mit Tipps zu Erziehung, Ernährung und Unterbringung. »Männer sind Schweine« hört man oft. Stimmt aber nicht. Männer sind (wie) Hunde: Sie haben einen ausgeprägten Jagdtrieb, sie verstehen am besten kurze und klare Befehle und sie machen überall hin. Was liegt da näher, als die Domestizierung des Mannes so anzupacken wie einst die des Hundes? Die Schwestern Sangi & Sangi, seit einigen Jahren erfolgreiche Männerhalterinnen, stellen die verschiedenen Männerrassen vor und geben kostbare Tipps zu Pflege und Erziehung – damit Frauchen immer die Herrschaft über den Rüden behält. Und wenn der Mann gut erzogen ist, dann hat auch der Vermieter nichts dagegen, wenn er mit in die Wohnung zieht.


Nun bin ich nicht der Ansicht, dass nach den Feministinnen jetzt auch Männer auf politische Korrektheit im Humorbereich pochen sollten. Allerdings finde ich es schon etwas nervig, wenn mir ein und derselbe laue Witz inzwischen zum tausendsten Mal erzählt wird. Schon Ende der neunziger Jahre kupferte die Zeitschrift AMICA einen Artikel aus dem britischen Domina-Magazin WHAP ab, in dem den Leserinnen beigebracht wurde, ihren männlichen Partner genauso zu dressieren wie einen Hund. Der deutsche Buchhandel liefert seit Jahren Titel wie „Wie erziehe ich meinen Mann? Vom Streuner zum treuen Begleiter“ und „Jetzt ändere ich meinen Mann“ (mit Methoden des „Dog-Trainings“). Die britische BBC strahlte eine Sendung „Bring Your Husband to Heel“ (zu deutsch etwa: „Führ deinen Ehemann bei Fuß“) aus, in der eine Hundetrainerin Frauen beibringt, wie man mit bei Vierbeinern erfolgreichen Methoden auch Männer dressiert. Nach Zuschauerprotesten musste sich die BBC dafür entschuldigen. entschuldigen. (Genderama berichtete.) Im Kino begegnen uns derweil Filme wie „Shaggy-Dog – Hör mal, wer da bellt“. Hauptfigur ist der erfolgreiche Staranwalt Dave, der sich kaputtschuftet, um seine Familie zu ernähren, was in der Filmideologie dahingehend übersetzt wird, dass er komplett karrieregeil ist und gar nicht merkt, wie sehr seine Familie darunter leidet. Zur Strafe verwandelt er sich immer wieder in einen Hund. „Mit einem Mal“, so verrät uns die Filmwerbung, „sieht er seine Frau und die Kinder aus einer völlig neuen Perspektive: vom Wohnzimmerteppich aus, mit den Augen des besten Freundes der Familie. Dadurch gewinnt Dave völlig neue Einblicke und liebend gern wäre er jetzt ein besserer Vater und Ehemann. Aber wie soll er – als Hund?“

Faszinierend ist es schon, dass den Leuten nie die Puste ausgeht, immer und immer wieder denselben Witz runterzuspulen. Wenn wir Männer schon ständig mit Tieren verglichen werden müssen, warum dann nicht wenigstens mal zur Abwechslung mit Eisbären, Dachsen oder Känguruhs?

Die Autorinnen von „Sitz! Platz! Kuscheln!“ veröffentlichten vor einigen Jahren übrigens das nicht minder originelle Buch So angeln Sie sich einen Millionär. Die besten Tricks und Tipps, um reich zu heiraten. Erschienen natürlich im Hause Eichborn.

Donnerstag, April 12, 2007

China plant Stadt der Frauen

China is to create the world's first "Woman Town" where women make all the decisions and disobedient men face punishments. (…) The slogan: "A woman never makes a mistake. A man can never reject a woman's request" will be carved into the town gates.


Mehr darüber: hier.

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TV-Hinweis: Glaubenskrieg um „Rabenmütter“

Heute abend um 22:15 im Zweiten: Maybritt Illner talkt in “Berlin Mitte“ unter anderem mit Bischof Mixa, Renate Schmidt und Ulrich Wickert zu der Frage: „Werden unsere Kinder verstaatlicht?“

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Schlussbemerkungen zum „Emma-TV“

Auf diesen Nachzügler habe ich noch gewartet: Mir war klar, dass auch die taz über die Schwarzer-Sendung ablästern würde. Mein Humorzentrum trifft der Artikel voll.

Was verschiedene Nicht-Journalisten von Schwarzers Auftritt hielten, kann man im Forum des SPIEGEL nachlesen.

Caroline Fetscher im “Tagesspiegel“ schließlich scheint sich vor der Sendung einige bunte Pillen eingeworfen zu haben:

Warum gibt es eigentlich keine regelmäßige Alice-Schwarzer-Talkshow? Wie die Moderatorin hier, charmant, gut vorbereitet, bei Bedarf sanft ironisch, ihre Gäste dirigierte, das macht ihr so rasch niemand nach. Sogar mit dem Deutschrapper und Pornoproduzenten Manuel Romeike aka „Orgi“ blieb die Moderatorin weise und humorvoll – was angesichts eines Orgi gar nicht einfach ist.


Äh, ja, das ist doch mal eine interessante Gegenstimme. Damit muss es für dieses Thema aber nun auch gut sein.

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Mittwoch, April 11, 2007

Herzlichen Dank an alle Unterstützer!

Das in der Bloggerszene kaum vernetzte Blog GENDERAMA hatte heute zum ersten Mal mehr als 1000 Pageviews. Das ist nicht weltbewegend, aber für unsere Verhältnisse ganz beachtlich. Wenn das Bestand hätte, gälte Genderama im Jargon einiger Blogger als „Alpha-Blog“ (wobei dieser Ausdruck wohl nur ironisch verwendet wird). Ich gehe zwar davon aus, dass es sich nur um einen kurzzeitigen Gipfelpunkt handelt, weil dieses Blog derzeit in einigen sehr gut besuchten Diskussionsforen verlinkt ist. Allerdings verfügen wir offenbar über einen recht starken Sockel von einigen hundert Stammlesern: Die meisten von ihnen kommen nicht nur über einzelne Beiträge hinein, die sie über thematische Links oder Suchbegriffe entdeckt haben, sehr viele scheinen dieses Blog inzwischen zu ihrer regelmäßigen Lektüre gemacht zu haben. Das freut mich sehr. Insofern herzlichen Dank an alle Leser, an alle Kommentatoren, die das Ganze hier noch informativer und vor allem lebendiger machen, an alle, die mir Tipps für Beiträge geliefert haben (auch wenn ich nicht jeden Tipp aufgreife) und vor allem an jeden, der dieses Blog fleißig verlinkt hat. Das nutzt nicht nur meinem Ego: Je bekannter Genderama wird, desto mehr erreichen die Argumente, Ansichten und Informationen der Männerbewegung auch Leute, die bislang wenig davon hören oder lesen konnten. Hoffen wir, dass das so weitergeht.

„Bild“ schlagzeilt: „Die Lohnlücke für Frauen muss weg!“

Fast schon wieder witzig: Auch der Boulevard entdeckt den Feminismus.

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„Leopardenmuster lügen nicht“

Kleiner Nachtrag: Einen ganz pfiffigen, angenehm ironischen Text zur Alice-Schwarzer-Verhörshow von gestern abend gibt es auch beim “Kölner Stadtanzeiger“.

Ein weiterer Nachtrag, ein paar Stunden später und mit Dank an R.S.: Einen durchwachsenen Artikel mit guten Kommentaren gibt es hier.

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Kreuzverhöre statt Talkshow: Alice Schwarzers ideologischer Amoklauf

War Alice Schwarzer nicht großartig gestern abend? Die schlimmsten Befürchtungen der Genderama-Leser wurden vollauf bestätigt: Schwarzer spulte ihre ideologische Nummer ab und benutzte sämtliche eingeladenen Gäste nur als willfährige Werkzeuge. Gaby Dohm bekommt noch Angebote für erotische Szenen, obwohl sie über 60 ist? Skandal! Jungen fordern von Mädchen Oralsex, „als ob das eine ganz normale Praktik wäre“? Skandal! Ein Pornoproduzent greift auf Darstellerinnen aus Osteuropa zurück? Dass das Freiwillige sein sollen, „lassen wir mal so stehen“, bekundet Schwarzer mit unheilschwangerem Ton in der Stimme, um im nächsten Moment davon zu sprechen, dass „jedes dritte bis vierte Mädchen“ Opfer sexuellen Missbrauchs geworden sei. Scheißegal, dass „Zartbitter“ längst zurückgerudert und solchen Blödsinn als „politische Zahlen“ zu verteidigen versucht hat, wird schon keiner der Zuschauer gelesen haben oder sich daran erinnern. Schwupp sind wir beim Thema Gang-bang, was für Schwarzer natürlich nur als „Gruppenvergewaltigung“ übersetzbar ist. Der dezente Hinweis darauf, dass viele Frauen bei sogenannten Gang-bang-Partys beispielsweise in Swinger-Clubs von sich aus begeistert mitmachen, wird mit einer Handbewegung abgetan: „Unter Drogen vielleicht!“ Wenn man Swinger-Club-Besitzer interviewt, erfährt man hingegen, dass immer wieder Partys daran scheitern, dass zwar die entsprechenden Damen erscheinen, aber nicht die gewünschten Herren (möglicherweise weil sie nicht die Traute haben, sich mit mehreren anderen Geschlechtsgenossen zu messen.) Aber um solche Dinge herauszufinden, müsste man eben vorurteilsfrei mit den entsprechenden Leuten reden. Und das ist Schwarzers Sache nicht.

Ein Herr, der zu Schwarzers Talkrunde wohlweislich gar nicht erst erschienen ist, war der Rapper Bushido – möglicherweise weil er ahnte, welcher Irrsinn da auf ihn zukommen würde. Natürlich konnte Schwarzer ihm so eine Dreistigkeit nicht einfach durchgehen lassen, weshalb sie ihren guten Stil damit bewies, dass sie ihn in Abwesenheit niedermachte: Er habe „nicht die Eier gehabt“ zu kommen. An seiner Stelle saß ein weit weniger bekannter Rapper, dessen Texte man wohlwollend als „schwachsinnigen Dreck“ bezeichnen könnte, der aber gegenüber Schwarzers polemischen Attacken so hilflos wirkte, dass mancher Zuschauer sich ausgerechnet mit ihm automatisch solidarisiert haben mag. Dass Schwarzer eine Kollegin von ihm putzmunter als „Schlampe“ bezeichnete, fiel im Eifer des Gefechts schon gar nicht mehr auf. Die Sendung schloss wie erwartet mit der apokalyptischen Version, dass eine Generation emotional völlig abgestumpfter und mitleidsloser Porno-Zombies auf uns zurollen werde. Man sollte die Talkshow konservieren und im Fach Medienwissenschaften als Musterbeispiel politischer Propaganda im Fernsehen vorführen. Dann hätte man damit zumindest etwas Gutes erreicht.

Immerhin war Schwarzers Propagandafeldzug so durchschaubar, dass man keinen Hintergrund als Feminismus-Kritker benötigt, um genervt darauf reagierten. So finden wir eine treffende Kritik zur Sendung im SPIEGEL:

Es kamen fast ausschließlich Suggestivfragen aus dem Mund der "Emma"-Herausgeberin und Ur-Feministin, die sich mit ihrer unjournalistischen Themaannäherung ins moderatorische Aus katapultierte. Es war ohnehin eine Runde der Extreme: Eine extrem naive, extrem junge Mutti, ein extrem dämlicher und auch noch recht erfolgloser Porno-Rapper, eine extrem zugeknöpfte Ex-Klosterschülerin (Gaby Dohm), ein traumatisiertes Massenvergewaltigungsopfer und zwei ältere Herrschaften mit den besten Jugendschutzabsichten. Die Tatsache, dass Pornokonsumenten immer jünger, die Pornoinhalte immer härter und die Zugangsmöglichkeiten zum Sexstoff immer einfacher werden, ist auf jeden Fall und dringend mehr als eine Diskussion wert. Nur kann Frau Schwarzer leider nicht diskutieren.


Der Artikel ist in Gänze lesenswert – ebenso wie eine weitere Kritik in der “Süddeutschen Zeitung“:

Leider wirkt das aber über weite Strecken aber so, als mache es (Alice Schwarzer) richtig Spaß, mit vollen Händen aus der Gosse zu schöpfen. Es ist eben der Ton, der die Musik macht. Nie hat man in den vergangenen Wochen das Ende von Sandra Maischbergers Babypause heftiger herbeigesehnt als in diesen Momenten. „Früher, härter, unromantischer – Sex ohne Liebe?“ heißt das Thema, zu dem gleich sieben Gäste im Blickfeld von Alice Schwarzer sitzen. Schnell wird deutlich, dass der Begriff Talkshow an diesem Dienstagabend ad absurdum geführt werden soll. Abfrageschau, Prüfung oder Verhör wäre möglicherweise eine passende Charakterisierung dieser Veranstaltung, bei der vor allem eine redet: Frau Schwarzer. „Erzählen Sie doch mal, was Sie so erleben“, fordert sie eine Ärztin auf, und gerne stellt sie Fragen aus der „Sind Sie nicht auch der Meinung, dass…“-Kategorie. Von Neugierde ist da keine Spur. Abgehakt wird, was ihr die Redaktion an Vorinformation auf die Kärtchen geschrieben hat. (...)

Selbst als sich Frau Schwarzer ausnahmsweise mal vergleichsweise behutsam an das Schicksal einer jungen Frau heranpirschen und nicht gleich mit den unangenehmen Erlebnissen ins Haus fallen will, misslingt es, weil die Redaktion schon lange vorab per Insert ausgeplaudert hat, dass das befragte Mädchen von sechs Männern vergewaltigt wurde. Aber sie ist eh nur Staffage in dieser Schwarzer-Show, denn nachdem sie schicksalstechnisch ausgesaugt wurde, wird sie abgelegt am Bildschirmrand. Immerhin weiß man nun, dass die Gäste in den umstrittenen Nachmittagstalkshows der Privaten so schlecht gar nicht behandelt wurden.

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Dienstag, April 10, 2007

Lesermail: Einpflanzung von Embryos verwehrt

Joachim schreibt mir:

Im SPIEGEL gibt es einen Bericht über eine Gerichtsverhandlung am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

Ich habe bei diesem Fall ehrlich gesagt gemischte Gefühle. Einerseits finde ich die Begründung des Urteils, dass dem Mann nicht gegen seinen Willen eine Schwangerschaft "untergeschoben" werden darf, gut und richtungsweisend (würde mich ja mal interessieren, wie Europas Richter zum deutschen Vaterschaftstestproblem stehen).

Andererseits finde ich es traurig, dass die befruchteten Embryonen jetzt quasi "weggeschmissen" werden müssen. Außerdem schien sich die Frau darauf verlassen zu haben, dass das die einzige verbliebene Möglichkeit für sie sein würde, noch eigene Kinder bekommen zu können. Eine sinnvollere (aber wohl ohnehin nicht praktikable) Lösung wäre in meinen Augen, dass man den Mann definitiv von allen Verpflichtungen (und Rechten) für das Kind ausnimmt und er so keine weiteren Konsequenzen für sich befürchten müsste. Oder wie sieht das die Männerbewegung? Wird da der Grundsatz vertreten "Mein Samen gehört mir"?


Ich habe mich mit diesem Fall noch nicht beschäftigt und bin ja nun auch nicht „die Männerbewegung“ – gibt es Leserkommentare?

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„Der geschröpfte Mann“

Auch die Neue Ruhr/Rhein-Zeitung hat die Geschlechterrealität in Deutschland entdeckt:

Es war als Witz gemeint, als Bestseller-Autorin Gaby Hauptmann in einem "Stern"-Interview sagte: "Nach drei Scheidungen muss es sich eine Frau einfach leisten können, einen Porsche zu fahren. Sonst hat sie was falsch gemacht." Doch viele Väter in Deutschland können darüber überhaupt nicht lachen. Sie sehen sich selbst als "Zahlesel", als Abgezockte, kurz als Verlierer eines ungleichen Scheidungskrieges, dessen folgenreiches Ergebnis das deutsche Unterhaltsrecht erst möglich gemacht hat. Michael Kutzner* (46) ist einer von ihnen. Er war einmal Arzt. Heute fährt er Taxi in Düsseldorf.


Den kompletten Artikel gibt es hier.

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Samstag, April 07, 2007

TV-Hinweis: „Früher, härter, unromantischer – Sex ohne Liebe?“

Nächsten Dienstag um 22:45 im Ersten unterhält sich Alice Schwarzer unter anderem mit dem Rapper Bushido über Sex. Denn dann moderiert Schwarzer die Sendung ihrer Kollegin Sandra Maischberger, die sich in der Babypause befindet. Wer außer Bushido eingeladen ist und welche Thesen diese Gäste vertreten werden, erfährt man hier.

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Freitag, April 06, 2007

Ein weiterer Fall

Ich möchte sowas schon gar nicht mehr kommentieren.

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Sexualtäter unter die Brücke

Eine Meldung auf CNN, übernommen von der “Süddeutschen“ und kommentiert vom Oeffinger Freidenker.

Donnerstag, April 05, 2007

“Schwache Lobby fürs starke Geschlecht“

Daniel Rücker berichtet in der Pharmazeutischen Zeitung:

Laut Statistischem Bundesamt leben Männer fast sechs Jahre kürzer als Frauen. Eigentlich ein Grund, die Gesundheit des kurzlebigeren Geschlechts stärker in den Mittelpunkt der Politik zu stellen. Doch das geschieht nicht. (...) Angesichts der öffentlichen Aufmerksamkeit, die manche weitaus banaleren Gesundheitsthemen erreichen, ist es kaum zu verstehen, dass die unterschiedliche Lebenserwartung der Geschlechter weitgehend fatalistisch zur Kenntnis genommen wird. Spezielle Förderprogramme für Männer gibt es so gut wie gar nicht. Die Politik interessiert das Thema offensichtlich auch nicht. Wer auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit das Stichwort »Männergesundheit« eingibt, erhält keinen einzigen Treffer. (...) Ein kleines Zucken ist mittlerweile dennoch zu vernehmen. Zusammenschlüsse von Männern wie MANNdat oder die Stiftung Männergesundheit haben sich dem Thema angenommen und versuchen die Gleichgültigkeit der Politik zu brechen. Bis zu einem Männergesundheitsbericht haben sie es noch nicht gebracht.


Den kompletten Beitrag gibt es hier.

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Mittwoch, April 04, 2007

Unterhaltsflüchtiger Vater von Polizei erschossen

James H. Stewart, 24, died from two gunshots to his back after the officers tried to arrest him for failing to return to Northampton County Prison after a work-release assignment. He had been jailed for failing to make child support payments.


Die ganze Geschichte: hier.

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„Gewalt und Diskriminierung Haupttodesursachen für Frauen“

Die Basler Zeitung berichtet über eine neue „Studie“.

Wie ich bemerke, fehlt diesem Artikel ein Datum. Es ist also gut möglich, dass es sich lediglich um einen Aprilscherz handelt, der noch nicht vom Web genommen wurde. Ich habe ihn aber trotzdem mal so benotet, als sei er ernst gemeint.

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Dienstag, April 03, 2007

TV: Hinweis „Schuljungen-Report“ bei „South Park“

Vor einigen Monaten machte uns ein Genderama-Leser auf eine Folge der amerikanischen Trickserie „South Park“ aufmerksam, in der es um sexuelle Übergriffe durch Lehrerinnen geht. Heute um 22:00 Uhr und in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 00:00 Uhr zeigt mtv diese Folge in deutscher Synchronisation.

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Und schon wieder einer

Zu 35 Jahren Haft hatte ein Gericht im US-Bundesstaat New York einen heute 50-jährigen Amerikaner in den 80er Jahren wegen schwerer Vergewaltigung verurteilt. Der Mann, der wegen der angeblichen Tat insgesamt 22 Jahre lang in Haft gesessen hat, hatte die Tat immer bestritten, weshalb ihm in den vergangenen 10 Jahren fünfmal eine vorzeitige Strafentlassung zur Bewährung versagt wurde.


Wie das Ganze jetzt ausging, kann man im Strafblog nachlesen.

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Gletscherwanderung am Krippengipfel

Wieder einmal schieben sich in einen Artikel des ”Tagesspiegel” so ganz allmählich Positionen der Männerbewegung hinein:

Inzwischen hat die Demoskopie herausgefunden, dass es die Männer sind, die meist keine Kinder wollen. Was sie bewegt, ist noch zu wenig erforscht. Aber könnte es nicht sein, dass sie berechtigte Angst haben vor all dem, was Vatersein unnötigerweise bedeutet? Probleme mit dem Chef, wenn man Elternzeit will, noch immer kaum Rechte im Scheidungsfall und eine Existenz als stummer Zahlvater auf Jahrzehnte, weil ja „die Frau zum Kind gehört“, nicht der Vater? Als Alternative das, was Frauen schon lange trainieren müssen: Ein Spagat zwischen Kinderzimmer und Firma, für den nicht jeder gelenkig genug ist. Und es auch nicht sein müssen sollte.

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Montag, April 02, 2007

Sexismus-Vorwurf gegen Mainzer Uni-Präsidenten

Wie einige Leser dieses Blogs wissen, habe ich mein Examen an der Universität Mainz abgelegt - eine Bildungseinrichtung, die durch und durch feministisch durchstrukturiert war: Es gab Frauenvorlesungsverzeichnisse, eine Frauenbibliothek, die männliche Studenten mitfinanzieren, aber nicht betreten durften, und Literaturwissenschafts-Dozentinnen, die auch ihre männlichen Studenten als Zeichen des Widerstands gegen das Patriarchat mit „liebe Studentinnen“ ansprachen. (Eine dieser Dozentinnen ist mittlerweile an die Uni Konstanz gewechselt, von wo aus sie das Patriarchat den „Stuttgarter Nachrichten“ zufolge besiegen möchte, indem sie als Grußformel auf Briefen die Anrede „Meine Herren und Damen“ durchsetzen will.) In anderen Fachbereichen wurde uns sexistischer Irrwitz wie Adrienne Richs Gedicht Rape als hohe Literatur vermittelt. Um weitere Beispiele zu sparen: Es gab, kurz gesagt, so ziemlich keinen feministischen Spleen, den man sich an der Universität Mainz nicht aneignen oder austoben konnte.

Seltsamerweise brachte diese recht massive ideologische Indoktrination nicht durchgehend Scharen von Feministinnen und ihren Fifis hervor, sondern auch einige besonders renitente Abweichler: So waren Professor Michael Bock und Dr. Jürgen Gemünden (beides Mainzer) diejenigen Wissenschaftler, die von Frauen begangene häusliche Gewalt hierzulande zum Thema machten - wobei Professor Bock mit seiner Kritik etwa am Gender Mainstreaming noch wesentlich weiter ging. Ich selbst habe auch mal den einen oder anderen feminismuskritischen Artikel geschrieben, und meine ehemalige Mainzer Kommilitonin Ellen Kositza verfasst jetzt ebensolche Beiträge für die „Junge Freiheit“. Irgendwas muss bei dem Versuch, uns politisch auf Linie zu bringen, gründlich schief gelaufen sein.

Heute allerdings findet sich eine Meldung im ”Tagesspiegel”, der zufolge die Abweichler an der Universität Mainz inzwischen ganz oben zu finden sind. Der zukünftige Präsident der Mainzer Uni, Professor Georg Krausch, machte bei seiner Antrittsvorlesung einen Witz, der zu großer Entrüstung bei den üblichen Empörten sorgte:

Der Asta der Uni Mainz und der „Freie Zusammenschluss von StudentInnenschaften“ werfen Krausch ein „erschreckendes Frauenbild“ vor. Er stelle die Frau nicht als gleichwertige Forscherin dar, sondern degradiere sie als „Mädel“ zum Sexualobjekt dreier heterosexueller Männer. Die Studentenvertretungen verlangen eine Entschuldigung.


Auch die Mainzer ”Allgemeine Zeitung” berichtet:

Für einigen Wirbel hat gestern ein Schreiben von acht Studentinnen und Studenten der Johannes Gutenberg-Universität gesorgt. Sie werfen darin Prof. Georg Krausch, (...) vor, in seiner Antrittsrede am Mittwoch "ein sexistisches Weltbild" verbreitet zu haben. Außerdem kündigen sie eine offizielle "Beschwerde nach der Richtlinie zum Schutz vor sexueller Belästigung" an. (...) Der noch amtierende Uni-Präsident Prof. Jörg Michaelis, stellt sich vor seinen Amtsnachfolger: "Bei dem Zitat handelt es sich um eine gängige Allegorie, mit der in Wissenschaftskreisen gerne das Prinzip wissenschaftlichen Forschens veranschaulicht wird." Krausch habe in keinster Weise beabsichtigt, mit seinen Ausführungen die Gefühle von Frauen zu verletzen, so Michaelis. Der neue Uni-Präsident habe in der gleichen Rede ausdrücklich hervorgehoben, dass ihm die Frauenförderung besonders am Herzen liege. "Überzeugend hat er ausgeführt, dass wichtige Ziele seiner Amtszeit die Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie an unserer Universität sein werden."


Da wird mir doch gleich ein bisschen warm ums Herz bei soviel Nostalgie: Der Mainzer AStA scheint diesem Bericht zufolge heute noch genauso durchgeknallt zu sein wie damals. Naja, vermutlich sitzen dort auch immer noch dieselben Leute.

Mit einem ähnlichen Pseudo-Skandal hatten im Jahr 2005 Mitglieder der amerikanischen Feministinnen-Organisation NOW den Harvard-Präsidenten Lawrence Summers dazu motiviert, weitere 50 Millionen Dollar in eine „verbesserte Frauenförderung“ zu pumpen. Danach musste er trotzdem gehen - und hält somit den Rekord der kürzesten Amtszeit für einen Harvard-Präsidenten. Im Februar 2007 nahm die Frauenrechtlerin Drew Gilpin Faust die Präsidentschaft von Harvard ein.

GENDERAMA wünscht Professor Krausch und der Universität Mainz alles Gute.

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TV-Hinweis: "Leben ohne Sex" bei 3sat-"Kulturzeit"

Wieder einmal ein Hinweis, der mit der Männerbewegung jetzt nicht so arg viel zu tun hat, wohl aber mit einem anderen Männer-Frauen-Bereich, den ich thematisch beackere: Morgen abend geht es um 19:20 Uhr auf 3sat um Asexualität und sexuelle Unerfahrenheit in einer sexualisierten Gesellschaft.

Nachtrag vom nächsten Tag: Ja, ich habe den Beitrag auch vermisst. Er war für den Dienstagabend angekündigt, wurde aber offenbar kurzfristig aus dem Programm (und von der 3sat-Website) genommen. Mehr weiß ich auch nicht, sorry – außer dass auch bei anderen Sendern entsprechende Beiträge im Gespräch sind.

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