Frauen arbeiten nicht mehr als Männer
Unter dem Schlagwort „Doppelbelastung“ ist längst der Eindruck entstanden, dass Frauen um so vieles mehr von ihren unterschiedlichen Aufgaben in Anspruch genommen würden als Männer: Job, Haushalt, Kindererziehung – ein einziges Rotieren von morgens früh bis abends spät, während der Pascha längst daheim auf der Couch liegt oder mit seinem Kumpels in der Kneipe hockt. Jetzt haben drei Wirtschaftswissenschaftler (Michael Burda von der Berliner Humboldt-Universität, Daniel Hamermesh von der Universität Texas und Philippe Weil von der freien Universität Brüssel) Daten aus Befragungen in 25 Ländern analysiert, in denen es darum geht, wie Menschen ihre Zeit verbringen. Dabei waren die Teilnehmer darum gebeten worden, in Tagebüchern festzuhalten, womit sie an den verschiedenen Tagesabschnitten beschäftigt waren. Ergebnis: In den reicheren Ländern, zu denen auch Deutschland zählt, arbeiten Männer im Schnitt 7,9 Stunden pro Tag und Frauen im Schnitt ebenfalls 7,9 Stunden pro Tag. Des weiteren fanden de Forscher heraus, dass selbst Wissenschaftler, insbesondere Soziologen, in ihrer Mehrzahl dem Irrtum anhingen, Frauen würden mehr als Männer arbeiten. Die Gleichverteilung der Belastung wurde zwar auch in früheren Untersuchungen schon festgestellt (ich habe solche Studien auch schon in „Sind Frauen bessere Menschen?“ zitiert), aber diese Erkenntnis wurde von weit verbreiteten Behauptungen, Frauen würden deutlich mehr als Männer arbeiten, förmlich zugeschüttet.
Hier kann man mehr über diese neue Studie erfahren.
Labels: populäre Irrtümer
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