Israel in Gaza: "tote Frauen und Kinder"
Israels Luftangriffe auf den Gaza-Streifen (nach beharrlichem Raketenbeschuss Israels durch die Hamas) lassen derzeit mal wieder ein beliebtes Medienphänomen zutage treten.
So schreibt etwa der Schweizer "Blick":
Bislang wurden mehr als 300 Menschen getötet – darunter auch mindestens 20 Frauen und neun Kinder.
Wenn man nachrechnet, kommt man also auf ca. 270 getötete Männer, deren Leben aber offenbar nicht wertvoll genug ist, als dass man dessen Verlust eigens erwähnen müsste. Im Text ist gar die Rede von "mindestens 20 Kindern, 9 Frauen und 60 weiteren Zivilisten". (Hm, wie nennt man dieses Kroppzeug doch gleich, das weder Frauen noch Kinder sind ..?)
Tobias Kaufmann formuliert es auch sehr schön:
Israel ist am Wochenende aktiv in einen Krieg eingetreten, den es militärisch nur vielleicht, moralisch aber auf keinen Fall gewinnen kann. Denn es wird Opfer geben, die es nicht geben darf: Frauen, Kinder, Zivilisten.
Und der FOCUS schreibt:
Israel trifft nicht nur die Hamas, sondern auch unschuldige Frauen und Kinder.
Sind die getöteten Männer alle bei der Hamas? Oder anderweitig "schuldig", weil sie eben Männer sind?
Mit ähnlichen Zitaten könnte man heute lange, lange weitermachen …
Labels: Deppenjournalismus, Gewalt, Opfer