Verstoß gegen Demokratieprinzip: Liste der Grünen zur Bundestagswahl abgelehnt – News vom 31. Juli 2021
1. Wie unter anderem der Deutschlandfunk berichtet, hat der Landeswahlausschuss im Saarland hat die Landeswahlliste der Grünen für die Bundestagswahl abgelehnt.
Als Grund wurde ein "schwerer Wahlrechtsfehler" angegeben. Dabei geht es um den Ausschluss von Delegierten aus dem Kreisverband Saarlouis. Die Grünen im Saarland hatten auf einer Versammlung kurz vor Auslaufen der Einreichungsfrist die Stadtverordnete Dillschneider für Platz eins der Liste aufgestellt. Vorangegangen war ein innerparteilicher Streit, weil zunächst der ehemalige Landesvorsitzende Ulrich zum Spitzenkandidaten gewählt worden war, was der Regel bei den Grünen widerspricht, dass Platz eins einer Frau vorbehalten ist.
Wie Spiegel-Online ergänzt, habe die Wahlleiterin Zöllner nach mehrstündiger Diskussion festgestellt, dass die Grünen mit ihren fragwürdigen Manövern gegen das Demokratieprinzip verstoßen habe. "Kostet das die Kanzlerkandidatur?" schlagzeilt der Merkur: "Schließlich könnte Stand jetzt niemand im Saarland grün wählen." Das wäre wirklich Karma, wenn genau das sexistische Denken, dem Baerbock ihre Kandidatur zu verdanken hat, ihr diese Kandidatur endgültig ruiniert.
2. In Hamburg spitzt sich die Debatte um eine 460.000-Euro teure Unisex-Toilette zu: Die Linken-Fraktion fordert den Rückbau zu geschlechtergetrennten WCs:
Denn: Wo es einmal klassisch separate Eingänge zur klassischen Frauen- und Männer-Toilette mit Pissoirs und WC-Kabine gab, existiert nur noch ein einziger Zugang zu einem Raum mit Pissoirs und Unisex-WCs. Diesen nutzen Frauen, Männer und Diverse nun gemeinsam. "Völlig Gaga", finden das die Linken. Der Hamburger Linken-Fraktion stinkt es gewaltig, da Frauen so zu wenig geschützt seien. Sie hat hat nun einen Antrag auf den Rückbau zum Klo mit separaten Toiletten für Männer und Frauen eingereicht.
3. Der Konflikt über Sexismusvorwürfe bei der Initiative "Deutsche Wohnen & Co. enteignen" (Genderama berichtete hier unter Punkt 2) geht weiter. In einem weiteren Telepolis-Artikel unter der Überschrift "Rechtsfreie Räume in linken Köpfen" erörtert Rainer Balcerowiak, inwiefern dieser Streit "exemplarische Bedeutung für alle demokratischen Bewegungen" hat: "Die Kampagne steht stellvertretend für die in vielen linken Zusammenhängen grassierende Ablehnung rechtsstaatlicher Prinzipien und das Pochen auf die eigene 'Definitionsmacht' und eine extralegale Urteilsbefugnis, besonders bei behaupteten sexuellen Übergriffen und rassistischen Diskriminierungen."
4. In der Neuen Zürcher Zeitung beschäftigt sich Birgit Schmid mit Frauen, die sich an Männern rächen und dafür im öffentlichen Diskurs auf Verständnis zählen dürfen:
Der Fall des Managers Guy Lachappelle, dem eine zurückliegende Affäre zum Verhängnis wurde, gibt ein Beispiel davon. Der Präsident der Raiffeisen-Gruppe steht im Fokus, da er seiner damaligen Geliebten ein vertrauliches Bankdokument weitergeleitet hatte. Aber ebenso fragwürdig ist die Rolle der Ex-Geliebten, die die E-Mail öffentlich machte. Vier Jahre später. Aus Rache.
Was sich zwischen den beiden genau zugetragen hat – wir wissen es nicht. Interessant ist aber, dass kaum jemand das Verhalten der Frau hinterfragt, während die Meinungen über den Mann gemacht sind. Dabei lässt sich ihr Antrieb erahnen: Er ist zu seiner Familie zurückgekehrt. Von ihr folgte ein Buch über toxische Chefs, in dem er sich wiedererkannt haben will, worauf er die Publikation stoppte.
Warum gibt es diese Hemmung, den weiblichen Rachestil zu verurteilen? Nur die "Weltwoche" getraute sich dazu, weshalb andere Medien das Thema wohl erst recht tabuisieren. Peter Rothenbühler stellte dort die berechtigte Frage, inwiefern ein so destruktives Verhalten die Ex-Geliebte selber für die Führungsaufgabe disqualifiziert, die sie im Gesundheitsbereich einnimmt.
(…) Die Frauen sind nicht bloss das friedliebende Geschlecht, das sich aus enttäuschter Liebe in eine Depression und also die Passivität flüchtet. Männer mögen brutal sein, aber Frauen sind grausam. Sie kennen die schwachen Stellen des anderen. Sie wissen, wie sie ihn treffen. Besonders gut sind sie im Entwerten. Ihre Mittel sind subtiler, aber oft nicht weniger sadistisch, wenn sie es einem Mann heimzahlen.
(…) Konnte man die Taten der frühen Rächerinnen noch als Ausdruck ihrer Ohnmacht sehen und als ein Versuch der Selbstermächtigung, entschuldigt sie heute wenig. Dennoch erhält man zuweilen den Eindruck, dass Frauen mehr Unrecht denn je erfahren. Deshalb nimmt man ihre Zerstörungswut hin und übersieht, wie gewissenlos, peinlich und unheilvoll sie ist.
Hier findet man den vollständigen Artikel.
5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:
Hallo Herr Hoffmann!
Mich hat dieser Artikel in der FAZ sprachlos gemacht. Es geht um den Genozid an den Eziden 2014. Der Artikel wird folgendermaßen angeteasert:
"Am 3. August 2014 fallen IS-Kämpfer im Siedlungsgebiet der Ezîden im Irak ein. Sie töten die Männer, vergewaltigen die Frauen systematisch. Warum ist dieser Genozid, der ein Femizid war, nicht fest im öffentlichen Bewusstsein verankert?"
Ja, das meint die Autorin Ronya Othmann so. Sie kritisiert, dass dieser "Femizid" weder im öffentlichen Bewusstsein, noch in der feministischen Debatte verankert ist:
"Ich würde fragen, wieso dieser Genozid in Deutschland so wenig im öffentlichen Bewusstsein verankert ist. Wieso er als Femizid nicht ein wichtiger Teil globaler feministischer Bemühungen ist."
Ich würde antworten: Weil dieser "Femizid" eigentlich ein Androzid war und daher uns (und FeministInnen) nicht besonders nahe ging. Wenn aber unser Zwiedenken ausreichend geschult ist, um hier die Frauen als die eigentlichen Todesopfer zu sehen, werden wir als Weltgemeinschaft freilich auch angemessen erschüttert sein. Und dann kann das auch wichtiger Teil feministischer Bemühungen werden.
Immerhin schildert der Artikel, dass an den Vergewaltigungen der Frauen auch weibliche IS-Mitglieder beteiligt waren. Warum aber ein Massenmord an Männern als "Femizid" etikettiert wird, ist nur psychologisch zu erklären. Vermutlich ist dieses massenhafte Abschlachten deshalb so wenig im öffentlichen Bewusstsein verankert, weil es gerade kein Femizid war.