Freitag, Juli 12, 2024

Neue Studie: Männliche Gewaltopfer sind uns eher egal

1. Der Väterrechtler Markus Witt macht auf die Ergebnisse einer schwedischen Studie aus dem Jahr 2021 aufmerksam, die mir bislang noch unbekannt war. Ein Auszug:

Die Wissenschaftler konnten anhand ihrer Daten feststellen, dass insbesondere physische Gewaltvorfälle als schwerwiegender bewertet wurden, wenn die Opfer Frauen waren. Physische Gewalt gegen Männer wurde hingegen durchgehend als weniger schlimm beurteilt. So wurden hohe Schweregrade physischer Gewalt gegen Männer mit einer Wahrscheinlichkeit von 36% bewertet. Handelte es sich um Gewalt gegen Frauen, so stieg die Wahrscheinlichkeit auf fast 64%.

(…) Die Forscher konnten somit nachweisen, dass es erhebliche Unterschiede in der Wahrnehmung von Gewalt durch das jeweilige Opfer-Geschlecht gibt. Dabei machte es keinen Unterschied, ob die Bewerter männlich oder weiblich waren.

(…) Wenig überraschend wurden die Forscher für die Ergebnisse ihrer Arbeit, insbesondere von Frauenrechtsorganisationen, massiv angegriffen. Ihnen wurde unter Bezugnahme auf ihre Veröffentlichungen Frauenfeindlichkeit vorgeworfen. Dies auch in ähnlichen Fällen zu beobachtende Verhalten zeigt leider deutlich, dass es einigen Kreisen nicht um den Gewaltschutz von Menschen, sondern um einseitige Täter-Opfer-Zuschreibungen geht.


Der Beitrag, in dem Markus Witt auch auf die Bedeutung dieser Erkenntnisse für hochstrittige Scheidungsfälle zu sprechen kommt, ist in Gänze lesenswert.



2. Die Linux News berichten von einer bizarren Kampagne politischer Aktivisten gegen den neuen Browser "Ladybird".



3. Die Frankfurter Rundschau schildert, welche Mühe Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sich dabei gibt, Männer für den Feminismus zu gewinnen.



4. Derweil zeichnet sich in Spanien dieselbe Entwicklung ab wie in anderen Ländern zuvor:

In einer seiner jüngsten Umfragen berichtete das spanische öffentliche Forschungsinstitut CIS, dass 52 % der befragten jungen Menschen zwischen 16 und 24 Jahren der folgenden Aussage "sehr" oder "ziemlich" zustimmen: "Die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter ist so weit gegangen, dass jetzt Männer diskriminiert werden".


Die Autorin des Artikels, selbst erkennbar feministisch ausgerichtet, überlegt, wo diese Entwicklung herrührt:

Wie kann der Glaube an die Fähigkeit des Feminismus, die Gesellschaft zu verändern, nicht verloren gehen, wenn die Probleme junger Männer keinen Platz in der Identitätsrhetorik des aktuellen Feminismus haben? Wenn der Feminismus nicht im Dienste des öffentlichen Interesses steht, wenn seine Utopie die Probleme dieses anderen Teils der Bevölkerung nicht wertschätzt, wenn er die Menschen zu zwingen scheint, eine Identität zu wählen, um anerkannt und gehört zu werden, ist es dann verwunderlich, dass junge Männer demoralisiert sind, glauben, dass der Feminismus ein Katalysator für die Polarisierung ist, und nach neuen Idolen suchen?

Obwohl die feministische Bewegung die negativen Auswirkungen der Werte eines patriarchalischen Systems auf das Leben von Männern sichtbar gemacht hat - insbesondere in Bezug auf ihre Gesundheit, ihre Beziehungen und ihr Risikoverhalten -, hat sie in Wahrheit nicht genug Interesse daran gezeigt, Unterstützungsstrukturen oder -netzwerke für Jungen aufzubauen und zu fördern. Es ist großartig, dass der Feminismus Männer dazu ermutigt, die gesellschaftlichen Erwartungen an dominante Männlichkeit abzulehnen, Mitverantwortung in ihren Lebensstil einzubauen oder missbräuchliches Sexualverhalten anzuprangern, wenn sie selbst Opfer körperlicher oder digitaler sexueller Gewalt sind. Aber was dann?




5. In Australien arbeitet Bettina Arndt deutlicher heraus, warum der Feminismus derart viele Männer abschreckt. Hier lässt sich auch ein Bogen zu den Erkenntnissen schlagen, über die Markus Witt berichtet:

Jetzt geht's los, Leute. Der neue Angriff auf Männer hat begonnen. Zwangskontrolle ist jetzt [im australischen Bundesstaat New South Wales] ein Straftatbestand, der mit sieben Jahren Gefängnis geahndet wird.

Jetzt beginnt der Spaß, denn die Regierung von New South Wales startet eine massive Kampagne, um sicherzustellen, dass nur die richtigen Leute für diese neu erdachte Form des bösen Verhaltens bestraft werden - ein Vorgeschmack auf das, was in anderen Bundesstaaten passieren wird, wenn ähnliche Gesetze landesweit eingeführt werden.

Sehen Sie sich die Liste der Personen an, die laut der Website der NSW-Regierung am meisten von der Zwangskontrolle bedroht sind:

Frauen

Menschen mit Behinderungen

Australische Ureinwohner

Menschen mit multikulturellem, Migrations- oder Flüchtlingshintergrund

LGBTQI-Menschen

Ältere Menschen

Kinder und junge Menschen

Das ist lustig. Wir sprechen über fast jeden, AUSSER über gewöhnliche, heterosexuelle Männer. "Cisgender"-Männer, wie sie in der Regierungsliteratur genannt werden, weil sie angeblich die überwiegende Mehrheit der Täter stellen.

Dabei spielt es keine Rolle, dass nach den offiziellen Daten des australischen Statistikamtes Männer genauso häufig wie Frauen Opfer von emotionalem Missbrauch werden - definiert durch viele der gleichen Verhaltensweisen, die jetzt als Zwangskontrolle aufgeführt werden.

(…) In den neuen Propagandamaterialien unserer Regierungen, die von der ABC und anderen willfährigen Medien pflichtbewusst verbreitet werden, werden Sie auf keinen Fall männliche Opfer sehen. Aber diese neue Front der "geschlechtsspezifischen Gewalt" ist auf einen kleinen Stolperstein gestoßen. Es scheint, als hätten die Bürokraten die zahlreichen Beweise dafür entdeckt, dass Lesben hervorragend im emotionalen Missbrauch sind, ja, dass sie sich bei allen Arten häuslicher Gewalt hervortun.


Das ist leider wahr. Studien zeigen, dass häusliche Gewalt bei lesbischen Paaren häufiger und bei schwulen Paaren seltener als in heterosexuellen Partnerschaften vorkommt.

So zeigt eines der neuen Propagandavideos, wie Jade von ihrer Freundin genötigt wird. Die fiese Täterin wird gezeigt, wie sie gemein an der Leine von Jades Hund zieht. "Sie tun sogar denen weh, die du liebst", heißt es in dem feierlichen Kommentar. Hmm, das lesbische Thema demontiert die geschlechtsspezifische Gewaltdarstellung, nicht wahr?

Natürlich zeigen die meisten der neuen Videos böse, Kontrolzwang ausübende Männer. So wie in der ethnischen Version mit Anjali und ihrem kontrollierenden Ehemann, der ihr den Laptop abstellt, ihr das Handy wegnimmt und sie nicht arbeiten lässt. "Sie brauchen dich ganz für sich allein", kommentiert der Erzähler.

Manchmal lassen die Produzenten einen im Unklaren, wie in dieser Kampagne der Regierung von Queensland, in der Ben, ein männlicher "Überlebender", darüber spricht, wie "sie" ihn verfolgen, indem sie ständig seine Textnachrichten und Telefonanrufe überwachen. Eine raffinierte Methode, um zu vermeiden, dass erklärt wird, ob Bens Missbraucher ein "er" oder eine "sie" ist.

Aber natürlich ist nie die Rede von weiblichen Tätern, die Männer kontrollieren. Niemals werden die Männer erwähnt, die ihr Leben damit verbringen, von rachsüchtigen Partnerinnen gezwungen zu werden. Männer, die sich nicht trauen, die Beziehung zu verlassen, weil das bedeuten würde, dass sie ihre Kinder gefährden, indem sie sie bei einer furchteinflößenden Mutter lassen.

Sie haben keine Chance, ihre Seite der Geschichte zu hören.

Es sei denn, Sie kommen zur Konferenz zur Wiederherstellung der Unschuldsvermutung, auf der Sie von einer Gruppe australischer Männer hören werden, die Opfer von Zwangskontrolle waren. Diese Männer gehörten zu einer Gruppe von fast 1000 Männern aus Australien, die an der großen internationalen Umfrage der University of Central Lancashire über männliche Opfer von Zwangskontrolle teilgenommen haben. Ihre Erfahrungen stehen für die Wahrheit, die unsere Regierungen so gerne verdrängen wollen.

Werfen Sie einen Blick auf die Pressemitteilung, die wir letzte Woche zur Förderung der Konferenz veröffentlicht haben. Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, waren die meisten unserer Medien nicht daran interessiert.


In den folgenden Absätzen macht Arndt ein wenig Werbung für die von ihr mitveranstaltete Konferenz, deren Inhalte und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Wer sich näher dafür interessiert, kann all das im verlinkten Originalartikel nachlesen.

Ich wüsste schon, wie man mehr Männer für den Feminismus gewinnen könnte: indem diese Bewegung das Konzept der Gleichberechtigung der Geschlechter endlich ernsthaft zu vertreten beginnt.Allerdings würde das für Politik, Behörden und Medien ein radikales Umdenken erfordern. Bislang tut man sich dort damit noch schwer.



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