Nicht genderneutral: Lufthansa verzichtet auf "Sehr geehrte Damen und Herren" – News vom 14. Juli 2021
1.
Die Lufthansa will "alle berücksichtigen" – und verwendet nun genderneutrale Sprache. Zur Begrüßung soll es künftig ein "Guten Tag" oder ein "Herzlich willkommen an Bord" geben.
Spiegel-Online berichtet.
2. In Städten wie Bonn, Berlin, Köln, Lübeck, Hannover, Dortmund und Bremen halten die Verwaltungen ihre Mitarbeiter an, nur noch "gendergerechte" und "diskriminierungsfreie" Ausdrücke zu verwenden, also etwa "auskundschaftende Person" statt "Spion", "Person, die Arbeitsplätze zur Verfügung stellt" statt Arbeitgeber, "Angehörige rechtsberatender Berufe" statt Anwälte, "Beirat für das 3. Lebensalter" statt Seniorenbeirat, "Terrorisierende" statt Terroristen, "treffsicherste Person" statt Schützenkönig und "Fisch fangende Person" oder "Angelmensch" statt Angler.
Grundlage für die Neuschöpfungen sind von Aktivisten erstellte Leitfäden wie der durch Steuermittel geförderte Diversity-Sprachführer "Genderleicht". Dort werden Wörter wie "Drachen" zu "Drachin" oder "Wichtel" zu "Wichtel*innen" umgewandelt. Seit dem Jahr 2018 hat das von Journalisten geführte Projekt insgesamt 273 524 Euro vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) erhalten.
Jetzt wird wenigstens klar, warum für Projekte wie das Forum Soziale Inklusion das Geld fehlt.
Im verlinkten Artikel der Bildzeitung heißt es weiter:
Eine BILD-Anfrage hat ergeben, dass in den Verwaltungen von Bonn, Köln, Lübeck und Hannover das Gendern der Sprache verbindlich ist. Das bedeutet: Die Mitarbeiter müssen sich an die Sprachleitlinien halten.
In dem Lübecker Leitfaden wird Frauen sogar vorgeschrieben, wie sie über sich selbst reden sollen: Wenn Frauen von sich "in der männlichen Form" redeten – etwa sagen "ich bin jemand, der" – dann stünden sie "nicht zur ihrer Weiblichkeit", liest man dort.
Bemerkenswert, wie Feministinnen hier Geschlechtergrenzen festzementieren, statt sie aufzusprengen.
3. Für "Die Welt" hat der Sprachwissenschaftler Horst Haider Munske das Gender-Deutsch im Wahlprogramm der Grünen untersucht. Seine Erkenntnisse:
Das gesamte 110-seitige Wahlprogramm ist gegendert, und zwar nach einem radikalen Konzept, das weder mit der geltenden Rechtschreibung des Deutschen noch mit wesentlichen Regeln der Grammatik übereinstimmt. Der Rat für deutsche Rechtschreibung, in dem alle deutschsprachigen Länder vertreten sind, hat seine Zustimmung zu solch weitreichenden Plänen verweigert. Man kann es kühn nennen, was die Grünen hier unternehmen. Ein Luftballon, ein Test auf die Toleranz der Sprachgemeinschaft? Man sollte das nicht unterschätzen. Es ist die praktizierte Vorstufe eines Sprachdiktats.
(…) Alle maskulinen Personenbezeichnungen werden gegendert. In diesem Text geschieht dies weit über 300-mal. (…) Es entsteht der Eindruck, dass sie alle aus dem deutschen Wortschatz verdrängt werden sollen. Heißt der Soldat künftig immer die Soldat*in, der Arzt die Ärzt*in? (…) Nur Juden und Christen werden nicht gegendert. Da ist überraschend von Jüdinnen und Juden die Rede, von Judenhass und Judenfeindlichkeit. Christen kommen gar nicht vor.
(…) Eine sprachwissenschaftliche Analyse erkennt zwei Typen der gendermäßigen Umgestaltung: den Typ Bürger*in (aus Bürger) und den Typ Bürgerinnenbeteiligung beziehungsweise Bürgerinnennähe. Im ersten Fall ersetzt die feminine Form (mit in-Suffix) die maskuline. Der Genderstern soll andeuten, dass keine ausschließlich weibliche Person gemeint ist, wie es das Movierungssuffix bestimmt. Quasi eine gewaltsame Umkehrung des generischen Maskulinums in ein generisches Femininum. Endlich Gerechtigkeit! Bisher kannten wir das nur bei Tieren. Generisch feminin sind zum Beispiel die Katze, die Ente, die Kröte, die Ameise, die Giraffe. Bei Personen gab es das bisher nicht.
Anscheinend soll es künftig im Deutschen keine Soldaten, Bürger, Ärzte, Polizisten, Kunden, Europäer mehr geben, nur noch Soldat*innen, Bürger*innen, Ärzt*innen, Polizist*innen, Kund*innen und Europäer*innen. Immerhin sind dies Wörter, die schon vorhanden sind, nur eben in anderer Bedeutung, eben nur für weibliche Personen.
Anders die Zusammensetzungen mit gegenderten Bestimmungswörtern. Das ist linguistisches Neuland. Denn im Kompositum ist das Genus der Substantive neutralisiert. In der Regel stehen hier nur Grundwörter. Beim Ärztekongress sind alle dabei, die den Arztberuf ausüben. Hier wird eben nicht nach Frau oder Mann gefragt. Mit diesen unzähligen, regelwidrigen Umbauten verlassen die Grünen das System der deutschen Grammatik.
(…) Nur an wenigen Stellen sind Reste des gestrigen Deutsch stehen geblieben, so bei den Beraterverträgen, die jetzt Berater*innenverträge heißen müssten. Wir freuen uns, dass es die Fahrgastrechte und die Vorreiterrolle noch gibt, auch Unternehmerketten, Mindestkurzarbeitergeld und Verbraucherschutz. Wir sind dankbar für die vertraute Künstlersozialkasse und die Verbraucherzentrale und wundern uns nur, warum "Berufsverbrecher" in Anführungszeichen gesetzt sind. Immerhin hat der Player das Gendern überlebt, während der Whistleblower aus dem vorläufigen Wahlprogramm zur Whistleblower*in mutiert ist.
Auch andernorts schaut die Ideologie aus allen Löchern. Alleinerziehende heißen nun Ein-Eltern-Familien, dazu gibt es die Mehr-Eltern-Familien und die Zwei-Mütter-Familien.
Genug, ziehen wir Bilanz: Die Grünen meinen es ernst mit dem radikalen Gendern. In dem endgültigen, seit wenigen Tagen "lektorierten" offiziellen Wahlprogramm bekennen sie Farbe. So und nur so wollen sie in der deutschen Sprache Geschlechtergerechtigkeit einführen. Sie scheren sich nicht um die Bedenken des Rats für deutsche Rechtschreibung. Sie fragen nicht nach Lesbarkeit, nach Vorlesbarkeit, nach Verständlichkeit, nach den Regeln der Grammatik und nach der Tradition einer Sprache.
4. Die grüne Bundestagsspitzenkandidatin, Katharina Beck "will weniger Autos, weil die Männersache sind", spitzt die Bildzeitung in einer Schlagzeile zu. Beck glaube nämlich
"dass eine feministisch gedachte Mobilität bedeutet, die männliche Dominanz der Autos in Städten zurückzudrängen". So steht es tatsächlich in der Ankündigung für eine Online-Diskussionsveranstaltung der Nord-Grünen.
Übersetzt heißt der gewundene Satz: Nur Männer sind schuld, wenn der Verkehr zusammenbricht. Weil sie diejenigen sind, die dem Auto alles unterordnen. Und: Frauen machen das alles besser.
In etwas mehr als zwei Monaten wird dies zum Weltbild der deutschen Bundesregierung gehören.
5.
Wenn man von Annalena Baerbock etwas lernen kann, dann dies: Nichts ist dümmer als eine Quote, die das Geschlecht vor sämtliche andere Qualitäten stellt. Der WDR zieht keine Lehren, sondern befragt lieber eine "Expertin", die uns erklärt, dass eigentlich die Männer schuld sind.
In dem Artikel von Cora Stephan heißt es weiter:
Schuldig ist nicht die Kandidatin, sondern ihre Kritiker, denn dabei könne es sich ja nur um toxische weiße Männer handeln, die nicht möchten, dass das "männliche System in der Politik in Frage" gestellt wird. Sagt wer? Sagt eine Politikwissenschaftlerin namens Dorothee Beck, die zu "Politik, Medien und Geschlecht" forscht und vom WDR als Expertin befragt wurde.
(…) Tja, liebe Männer. Es hat alles nichts genützt. Ihr habt den Damen den Vortritt gelassen, habt noch nicht einmal gemuckt, als Annalena meinte, sie komme vom Völkerrecht, ihr Kollege Robert Habeck ja eher aus dem Schweinestall. Ihr lasst euch seit Jahren erzählen, Frauen könnten alles, nur noch besser: und dann das. Ein "Angriff" auf die Frau, die Kanzlerin werden will, wozu offenbar auch der leiseste Zweifel an ihrer Befähigung gehört, "ist ein kritischer Ausnahmezustand, der beendet werden soll." Sagt Beck.
(…) Experten, wie wir wissen, werden gern gefragt, weil sie unparteiisch sind und über den Niederungen der Politik schweben, weshalb ihren Aussagen eine gewisse Objektivität unterstellt wird. Heutzutage ist natürlich jeder Experte, der sich dazu berufen fühlt. Frau Beck aber schwebt ganz gewiss nicht über allem, sondern sie arbeitet – wer hätte das gedacht – für die grünennahe Heinrich-Böll-Stiftung, jene Stiftung, die Annalena Baerbock mit gut 50.000 Euro alimentiert hat. Ob der WDR das wirklich nicht gewusst hat, als er die "Expertin" befragt hat?
6. Hubert Ulrich, der sich dreisterweise trotz des Frauenstatus der Grünen zum Spitzenkandidaten der Partei im Saarland wählen ließ, verzichtet auf seine Kandidatur:
Er gehe fest davon aus, dass es am Samstag zu einer Neuwahl der Liste kommen und dann eine Frau gewählt werde. "Hätte ich gewusst, welche Verwerfungen es gibt, hätte ich auch vorher nicht kandidiert", sagte Ulrich am Rande einer Verhandlung vor dem Landgericht Saarbrücken.
7. 28 Prozent der männlichen Zuschauer fühlen sich vom Programm der britischen BBC nicht mehr reflektiert und haben den Eindruck, dass Menschen wie sie in diesem Programm nicht mehr vorkommen.
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