Samstag, November 30, 2013

Französisches Parlament beschließt Bestrafung von Freiern

Trotz anhaltender Proteste hat die französische Nationalversammlung am Freitagabend ein neues Prostitutionsgesetz verabschiedet - und damit für die Bestrafung von Freiern gestimmt. Die Abgeordneten votierten per Handzeichen für die zentrale Bestimmung des umstrittenen neuen Gesetzes zur Prostitution, die für den Kauf sexueller Dienstleistungen Geldstrafen von 1500 Euro vorsieht. (...) Im Wiederholungsfall sieht das Gesetz für Freier eine Strafe von 3750 Euro vor. Als Alternative oder Ergänzung zu einer Geldstrafe können auch Kurse zur "Sensibilisierung" der Männer angeordnet werden.


Spiegel-Online berichtet. Ob der feministischen Front wohl irgendwann mal klar wird, dass man Meinungsverschiedenheiten nicht damit klärt, dass man Leute mit abweichender Meinung in "Kurse" steckt, wo ihnen die "richtige" Meinung eingebleut werden soll? Für mich wäre die Aussicht auf einen solchen Kurs allerdings fast schon ein Grund, eine Prostituierte aufzusuchen. Junge, hätten wir einen Spaß! Hiermit würde ich vermutlich anfangen.

Ähnlich wie die Frauenquote belegt aber auch dieses Gesetz: Sobald Feministinnen an der Macht sind, kommt es als allererstes zur Diskriminierung von Männern. Andere Wege, eine bestimmte Situation zu verbessern, sind nachrangig.

"Unterhosenwichtel retten die Welt"

Im Jahr 2014 wird das Thema "Männer und Menschenrechte" noch einmal umfassender diskutiert werden. Einen gelungenen Vorgeschmack gibt es bei Achdomina.

Schoppe: "Warum die Pole Position im Opfer-Wettrennen so wichtig ist"

Lucas Schoppe bietet heute einen glänzenden zusammenfassenden Rückblick auf die Entwicklung der Geschlechterdebatte im November. Könnten wir eine solche Reflektion bitte zu jedem Monatsende haben? :-) Als Orientierungsmarke für jeden, der nicht jedes einzelne Blogpost und jede Debatte verfolgen kann, halte ich so etwas für wertvoll.

USA: Petition gegen einseitige Berichterstattung über Männerrechtler als Erfolg verbucht

Die männerpolitische Website A Voice for Men verbucht eine Kampagne, um die einseitige Berichterstattung des Nachrichtenmagazins 20/20 (auf dem Sender ABC) gegen Männerrechtler anzusprechen, als Erfolg:

Todd Bottom, organizer of the online 20/20 Gender Bias in the Media petition announced last month declared success today in an email sent out to supporters.

"As a result of your support for the recent petition regarding the programming of ABC’s 20/20, I was contacted by one of their Executive Producers and we spoke on the phone today. He informed me that the program’s producers were ‘upset’ about receiving the 1,400+ signatures and that they are interested in covering issues that other programs are not" said Bottom in an email sent out to supporters Wednesday afternoon.

The petition was started shortly after ABC’s failure to broadcast a much-anticipated edition of 20/20 featuring A Voice for Men (AVfM) founder Paul Elam on October 17th. The exact reason for ABC’s decision not to air the piece isn’t known but it is widely believed it was due to a rapid and overwhelming response to an article posted on ABC’s website a day before the show titled "Women Battle Online Anti-Woman Hate from the ‘Manosphere’". In that article they attributed the following comment to the A Voice for Men website. Paul Elam also reports to us that Elizabeth Vargas referenced this comment as well, challenging him about its presence on the site.


Hier erfährt man mehr.

Ex-Frauenministerin: "Prostitutionsgegner lügen sich in die Tasche"

Österreichs Presse berichtet.

Freitag, November 29, 2013

Denken wir doch mal ans Patriarchat!

Alle, die mein früheres Posting dazu verpasst haben, weise ich gerne noch einmal auf Christian Schmidts Twitter-Account Das Patriarchat hin, der einen ständig aktuellen Überblick über die Beiträge in maskulistischen und anderen empfehlenswerten Blogs bietet. Ich kann auf Genderama nicht mehr jeden einzelnen gelungenen Beitrag und jedes Blog einzeln verlinken; insofern stellt "Das Patriarchat" eine willkommene Hilfe dar. So wurde aktuell beispielsweise Frau Schwarzer schafft sich ab von maskulinistblog verlinkt, Der Preis der Vorhaut von Evidenz-basierte Ansichten und Strassenseitenwechsler vom Elyzium Blog – alles Blogs, die auf Genderama bislang noch nicht mal erwähnt wurden, weil man mittlerweile kaum noch hinterherkommt. :-) Wer von männerpolitischen Beiträgen also gar nicht genug kriegen kann, wird über "Das Patriarchat" bestens versorgt.

Lesermail (Feminismus und Neoliberalismus)

Genderama-Leser Ingbert J. weist mich auf einen aktuellen Beitrag in einer politischen Zeitschrift hin:

In der aktuellen Ausgabe der "Blätter für deutsche und internationale Politik" ist ein kurzer Aufsatz von Nancy Fraser erschienen, in dem sie Wahlverwandtschaften zwischen dem Ideengut der Neoliberalen und dem aktuellen Feminismus aufzeigt. Ein Schlüsselsatz des Artikels lautet: "Die identitätspolitische Wende des Feminismus passte nur zu gut zum Aufstieg eines Neoliberalismus, dem es vor allem darum ging, den Gedanken der sozialen Gleichberechtigung aus dem öffentlichen Gedächtnis zu tilgen. Das heißt, wir haben die Kritik des kulturellen Sexismus ausgerechnet in dem Augenblick verabsolutiert, in dem die Verhältnisse eine energische Besinnung auf die Kritik der Politischen Ökonomie erfordert hätte." (S. 30 f.)

So ganz kann sie von einer Abwertung des Männlichen dann aber doch nicht lassen, wenn sie am Ende schreibt, dass sie "den Kampf zur Überwindung einer auf maskulinistischen Werten basierenden Statushierarchie mit dem Kampf um wirtschaftliche Gerechtigkeit" verbinden will (S. 31).

Fraser, Nancy (2013), Neoliberalismus und Feminismus: eine gefährliche Liaison. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, 12/2013, S. 29-31

Donnerstag, November 28, 2013

Kritik an Alice Schwarzer in Japan angekommen

Die Aufklärung ist mindestens genauso hartnäckig wie Schwarzers Propaganda – und schafft es in die Japan Times. (Allerdings auch nur, weil Schwarzer es zuvor dorthin geschafft hatte: Achtung, Triggerwarnung. Hm, ich hoffe, die Japaner haben nach diesem Beitrag kein unschönes Bild von den deutschen Frauen.)

Fall Dall: "Journalistin belästigte schon etliche Promis"

Die Limmathaler Zeitung berichtet über die angebliche Vorgeschichte der fraglichen Journalistin. (Statt "etliche Promis" hätte es auch "mehrere Promis" getan.)

Im FOCUS äußert sich derweil Dalls Anwalt.

Und die Schweizer Zeitung 20 Minuten stellt Dall in eine Reihe mit anderen Prominenten, denen schon einmal Vergewaltigung vorgeworfen worden war.

Fall Dall: Journalistin soll auch Udo Jürgens gestalkt haben

Einer, der wohl gut verstehen kann, wie es der Familie Dall derzeit geht, ist Udo Jürgens. Jahrelang soll die Promi-Journalistin den in Zürich lebenden Sänger gestalkt haben. 2006 erzählte er der "Bild" von den Attacken, die angeblich nach einem Interview-Termin mit der Schweizerin angefangen haben: "Es begann ein unglaublicher Telefonterror. Ganz massiv. Ich habe mehrfach meine Nummern geändert, aber das hat alles nicht geholfen. Manchmal sind es bis zu 50 Anrufe in einer Stunde." Auch nachts habe ihn die Frau mit ihren Anrufen gequält. "Ich schalte deshalb mittlerweile vor dem Schlafengehen das Handy aus, ziehe auch den Stecker beim Festnetz raus. Mir ist das unheimlich. Ich weiss, dass die Frau in psychiatrischer Behandlung ist. Sie drohte auch mit Selbstmord."

Auch vor Drohungen gegen den Sänger schreckte S. offenbar nicht zurück. Vor einem Konzert in Zürich soll sie ihm SMS-Nachrichten mit drohendem Inhalt geschickt haben. Die waren so massiv, dass die Schweizer Polizei die Frau beim Betreten des Konzertsaals auf Waffen untersuchte. Die Journalistin selbst verneinte damals vehement, eine Stalkerin zu sein. Sie kenne Jürgens schon länger, er habe ihr viele exklusive Interviews gegeben. Ausserdem hätten sie eine intime Beziehung gehabt.


Die Schweizer Zeitung 20 Minuten berichtet.

Jörg Kachelmann: Was im Fall Karl Dall jetzt passieren wird

Vermutlich vor dem Hintergrund entsprechender eigener Erfahrungen hat der Meteorologe Jörg Kachelmann heute Morgen einen satirischen Text auf Facebook veröffentlicht, der vorhersagt, wie die Medien mit den Vorwürfen gegen Karl Dall umgehen werden. Freundlicherweise erlaubte er Genderama, diesen Text zu übernehmen:

Die Hyaenenhorden von Springer-Stiefeljournalismus bis zu RTL haben heute in Sachen #dall Mobilmachung. In den Zentralen der Menschenverachtung werden die mutmasslichen Checklisten erstellt:

- Wir brauchen die Tante! Wieviel Kohle will sie? Was hat die Bunte geboten?

- Wir brauchen das Hotelzimmer! Wer mietet sich ein und gibt dem Housekeeping was, damit die was kurz aufschliessen? Ihr muesst aufpassen, ist nicht wie bei uns, ist Schweiz, da bekommen die mehr als 1 Euro pro Stunde

- Wie kann das sein, dass wir keine Bilder von der Verhaftung und Entlassung haben? Ist die Schweiz nicht irgendwie auch wie Deutschland? Wasn das fuern Scheiss?

- Wo ist Dall? Rund um die Uhr ueberwachen, wenn ihr ihn habt. Die Frau, die Tochter. Was hat er sonst so nach den Vorstellungen gemacht? Ihr findet sicher jemanden, der was erzaehlen moechte. Helft notfalls etwas nach. Fragt bei unserem Lufthansa-Kontakt nach, ob er irgendwelche Fluege gebucht hat, da war ja mal was in Kanada.

- Irgendjemand muss kohlruschen ueber die Geilheit der alten Maenner. Ruft halt eine dieser Psychotanten an.

- Vergesst mir die Schwarzer nicht. Die kennt sie alle und die will immer ins Fernsehen, jede Woche Maischberger reicht ihr nicht. Vielleicht hatte Dall ja auch was mit Nutten. Vielleicht, als er 20 war. Das geht ja gar nicht. Wir muessen nach Ostfriesland. Die Lehrer. Und fragt die Psychotante, ob sich wegen des Auges ploetzlich ein Schalter umlegen kann.

- Der ist ja mit seiner Frau urst lange verheiratet. Ist das nicht auch irgendwie verdaechtig? Hier jemand auf der Redaktion? Eben. Muss die Psychotante auch was zu sagen.

- Ruft alle Veranstalter an, ob sie das Ding trotzdem durchfuehren. Und die Femen-Tussen sollen sich davor legen, haben wir die nicht eben schon gehabt? Gebt denen mal den naechsten Auffuehrungsort durch, wird ja kalt, gibt dann gutes Material.

- Paola, Mist, fast vergessen. War sie bei der Verhaftung noch dabei? Hat sicher noch jemand die Handynummer von frueher, oder? Geht halt notfalls vorbei.

- Geht alle Archive durch, hat er irgendwann mal was Schweinisches gesagt, was wir jetzt verwenden koennen. Nein, er hatte keine Privatvorfuehrung in Potsdam. Friede und Mathias sagen, wir koennen wie ueblich.

- Frauke, guckst du, ob du ihn selbst bekommst? Sag ihm, dass wirs eh gross fahren muessen und es doch besser ist, wenn er auch was dazu sagen kann.

- Stoert uns das eigentlich, dass es Neue Zuercher Zeitung heisst und wir trotzdem das Ganze immer eine Zuericher Angelegenheit nennen? Ist uns scheissegal, weil wir Deutschland sind und entscheiden, wie das Almoehi-Gedoens heisst? Gut, bleiben wir bei Zuericher.


Und wie immer wenn ein Meterologe etwas voraussagt, kann es spannend werden herauszufinden, wieviele von diesen Vorhersagen wohl Wirklichkeit werden.

Labels:

CNN-Journalistin: Junge Männer sollten sich vor Sex mit einer Frau durch SMS-Texte absichern

Um dem Vorwurf einer Vergewaltigung zu entgehen, sollten sich Männer im College-Alter durch Kurznachrichten vor und nach dem Sex absichern. Dies empfiehlt die CNN-Journalistin Roxanne Jones:

Never have sex with a girl unless she's sent you a text that proves the sexual relationship is consensual beforehand. And it's a good idea to even follow up any sexual encounter with a tasteful text message saying how you both enjoyed being with one another -- even if you never plan on hooking up again.

Crazy, I know, but I've actually been encouraging my son and his friends to use sexting -- minus the lewd photos -- to protect themselves from being wrongly accused of rape. Because just as damning text messages and Facebook posts helped convict the high-schoolers in Steubenville of rape, technology can also be used to prove innocence.


Auf Twitter stieß dieser Ratschlag auf einige Kritik:

Roxanne Jones wants to invalidate the rapes of many, many people because they said yes to something that one time


YOU HEAR THAT, GENTS, SEXT BEFORE YOU SEXUAL ASSAULT SOMEONE, YOU KNOW, FOR THE DEFENSE TEAM AND SHIT.


instead of teaching your son to respect women tell him they're all whores who just want to wrongly accuse him of rape


Die Huffington Post berichtet.

"Movember" als sexistisch, rassistisch und transphob verurteilt

Für alle, die nicht wissen, was "Movember" überhaupt ist, zunächst einmal eine bündige Erklärung von Anfang dieses Monats:

Zurzeit findet es mancher junge Kerl mal wieder hip, sich einen Schnäuzer oder Schnurrbart wachsen zu lassen.

In den kommenden Wochen hat mancher sogar vielleicht einen guten Grund, sich den Gesichtsschmuck stehen zu lassen, den viele hässlich finden. Denn es ist "Movember", eine Aktion, bei der Schnurrbärte für einen guten Zweck sprießen sollen, nämlich zum Spendensammeln und um das Bewusstsein für Prostata- und Hodenkrebs zu erhöhen.

Die Aktion für Männergesundheit stammt laut "Movember.com" aus Australien und soll nun auch in Deutschland trendy werden.


Die Viva-Website ergänzt:

Auch in Deutschland hat das Thema große Relevanz: Prostatakrebs ist hier die häufigste Krebserkrankung bei Männern, durchschnittlich wird sie jede Stunde bei sieben Männern diagnostiziert. Die Kampagne hat auch prominente Unterstützer: Botschafter sind die Musiker der Band Mega! Mega! und Alex Voigt und Christoph Deckert der Band Jennifer Rostock, die sich am 31.10. ihren Bart rasieren ließen und nun den kompletten Movember einen Schnurrbart wachsen lassen. Außerdem mit an Bord ist der Berliner DJ Rampa.


(Noch mehr erfährt man aus der Wikipedia; die üblichen Warnhinweise bezüglich dieser inzwischen ideologisierten Website vorausgesetzt.)

Aber kann eine Aktion, die sich für Männer einsetzt, jemals politisch korrekt sein? Wohl kaum. Deshalb wundert es einen nicht, dass auf den "Movember" inzwischen ähnliche Vorwürfe einprasseln wie auf Männerrechtler – diese Aktion sei "rassistisch, sexistisch und transphob". Die Kempers und Rosenbrocks der Geschlechterdebatte gibt es schließlich überall:

The health and education editor of the student newspaper at one of Canada’s most prestigious universities has advised the world that Movember — the month-long pledge by men to grow hair above the upper lip to support men’s health awareness — is "sexist, racist, transphobic, and misinformed."

In his 1,120-word essay in The McGill Daily, Ralph Haddad calls "the idea of suggesting that men show solidarity with each other by growing moustaches" to raise awareness about prostate cancer and other issues "completely absurd."

(...) Haddad’s complaints about Movember are many. To begin with, he says, the concept discriminates against transgender people by linking masculinity "to secondary male characteristics, including having a prostate" and the ability to grow facial hair.

"To be completely clear, you don’t have to be a man to have a prostate, and you don’t have to have a prostate to be a man," Haddad proclaims.

The English and cultural studies major argues that Movember "implies an archaic view of gender that implies that only a male/female gender binary exists, and that you aren’t really a man if you don’t necessarily identify with that binary."

He asks: "How are people who do not identify with that binary and have a prostate supposed to partake in this cause?"

Haddad claims Movember is also racist because black males are "twice as likely to develop" prostate cancer than white males yet most people celebrating Movember are white. Somehow, this is apparently racist.

Movember is also sexist, according to Haddad. After lamenting a bunch of unlinked, unembedded tweets which allegedly chastise women for wanting to grow leg and pubic hair to celebrate either Movember or No-Shave November (a competing thing, apparently), Haddad charges that the act of not shaving some hair "has been twisted into a misogynistic tool by its own users".

Finally, Haddad aggressively claims that "campaigns like Movember help perpetuate" micro-aggressions – which he defines as "interactions between people of different races, genders, sexualities, and cultures that represent small acts of non-physical violence."

"Do some basic research, educate yourself on the issue, and think twice before growing a moustache this, or any other, November," Haddad implores.

Karl Dall in Untersuchungshaft: Vorwurf der Vergewaltigung

Die Story liegt in ein paar Stunden als Titelschlagzeile der BILD ohnehin landesweit aus, also kann auch Genderama schon einmal darüber berichten. Im Unterschied zu anderen Medien werde ich aber nicht wie jedesmal in solchen Fällen mit den Anschuldigungen beginnen, die immer schon ein bestimmtes Wahrnehmungsraster prägen (immer gegen den Mann), sondern mit der Darstellung des mutmaßlichen Opfers dieser Anschuldigungen:

In einer Erklärung schildert Dall seine Sicht der Dinge: "Liebe Freunde und Nachbarn, mein Name taucht zurzeit mit einem schlimmen Vergewaltigungvorwurf in den Medien auf. Dazu habe ich Folgendes zu vermelden: Eine freie Schweizer Journalistin versuchte, einen beruflichen Kontakt mit mir zu benutzen, sich in mein Leben einzuschleichen und finanzielle Vorteile daraus zu erlangen."

Weiter erklärt er, "zu diesem Zweck traf sie sich mit mir am 5. September in Zürich. Als ihr Vorhaben scheiterte, erhob sie den Vorwurf einer Vergewaltigung. Sie begann, mich und meine Familie zu belästigen und finanzielle Forderungen zu stellen. Nach einigen Wochen erstattete sie bei der Polizei Anzeige. Ihre Aussagen sind in widersprüchlicher Manier gestrickt."

Den Grund für die Vorwürfe glaubt der 72-Jährige zu kennen: "Das angebliche Opfer steckt offenkundig in erheblichen persönlichen, psychischen wie finanziellen Schwierigkeiten. Die Person hat nach eigenen Angaben Schulden in Höhe von 30.000 Franken, hat sich wegen ihrer Spielsucht bei den Schweizer Casinos sperren lassen und hat jahrelang einen anderen Prominenten ´terrormäßig´ gestalkt. Dieser Prominente bezeichnet die Attacke dieser Frau als die schlimmste seines Lebens."

Von den Anschuldigungen zeigt er sich schwer getroffen: "Ich bin zutiefst traurig über diese Ereignisse und fühle mich in meinem Zutrauen missbraucht. Möge dieser Albtraum möglichst bald vorüber sein."


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Mittwoch, November 27, 2013

Female Tears

Being a single woman today isn’t easy. After a long week at work, it’s hard to find the time and energy to go out, navigate the crowded dating scene, and try to find a deep romantic connection. And here’s the thing: When you finally do come across one of the good guys out there, why does it always turn out that he’s either taken, gay, dead, or available?

Honestly, I couldn’t tell you the last time I met a nice, intelligent guy who didn’t end up being in a long-term relationship, attracted to other men, currently deceased, or unattached and actively looking for a partner. It never fails!

All the ladies out there know exactly what I’m talking about. It seems like you can’t start a conversation with a cute, charming guy anymore without him mentioning that he already has a girlfriend or a boyfriend or no romantic companion at all. And if it’s not that, then you soon discover that he lived and died 300 years ago, or that he’s alive right now, or that he doesn’t exist yet and won’t be born for decades in the future, or that he’s just a momentary figment of your imagination.

God, it seems like it’s always something!


Hier geht es weiter.

Labels:

Analyse: "Im Bett mit Alice Schwarzer"

Etwas muss man Alice Schwarzer lassen: Wenn sie ins Diskurshorn bläst, wie momentan mit ihrem Buch "Prostitution, ein deutscher Skandal", dann schreckt sie das Wild auch auf. Das ist aber mittlerweile das Einzige, was man ihr noch zugutehalten kann. Denn Frau Schwarzers Weltbild hat Schlagseite wie ein leckgeschlagenes Schiff kurz vor dem Untergang. Bei ihr ist die Unterscheidung zwischen schwarz und weiss, böse und gut, Täter und Opfer so trennscharf wie die Schuldzuweisung einseitig. Das schadet der Diskussion um die Gleichstellung.


Mit diesem Absatz eröffnet Michèle Binswangers aktueller Artikel zur Prostitutionsdebatte im Schweizer Tages-Anzeiger. Darin gelangt Binswanger zu der Auffassung:

Noch viel störender aber ist die Idee, nur die Freier zu bestrafen. (...) Darin verrät sich genau jene moralische Haltung, welche die männliche Sexualität insgesamt unter Verdacht stellt. Oder wie es die französische Philosophin Elisabeth Badinter in einem Interview am Montag ausdrückte: "Ich verstehe es als Kriegserklärung gegen die männliche Sexualität." Genau darüber, wie die männliche Sexualität so in Verruf geraten und vor allem wie man sie wieder rehabilitieren kann, müsste die Debatte geführt werden. Dazu wären allerdings die Männer gefragt, die sich jedoch mehrheitlich schamvoll oder verärgert zurückgezogen haben.


Und die auch, wollen wir doch mal ehrlich sein, gar nicht weiter nach ihrer Meinung gefragt sondern – wie kürzlich etwa in der Günther-Jauch-Talkshow zu diesem Thema – als Freier bestenfalls vorgeführt werden.

"Feminismusprobleme: Male Tears gefährden ihre Gesundheit"

Erzählmirnix hat die feministischen Versuche, die Leiden von Männern zu ironisieren, in einer neuen Satire aufgegriffen. Auch die Kommentare darunter sind lesenswesert.

Labels:

Cicero: "Männer, die Männer lieben – und Allah"

Die Islamwissenschaftlerin Katharina Pfannkuch beschäftigt sich für den Cicero mit den Problemen schwuler Muslime. Über die Situation hierzulande heißt es:

Auch in Deutschland leben homosexuelle Muslime. Wie ihre Glaubensgenossen in Nordafrika haben auch sie mit Vorurteilen zu kämpfen: "In letzter Zeit haben uns verstärkt Berichte von Muslimen erreicht, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in der muslimischen Community diskriminiert werden. Dies geht sogar so weit, dass sie vom Gebet oder Moscheebesuch ausgeschlossen werden", berichtet Annika Mehmeti vom Liberal-Islamischen Bund (LIB). Dabei gebe es durchaus unterschiedliche Ansichten über die Vereinbarkeit von Islam und Homosexualität.

Die Ablehnung jeglicher homosexueller Handlungen wird meist mit der sowohl im Koran als auch in der Bibel enthaltenen Geschichte Lots religiös begründet. Doch an der Eindeutigkeit dieser Textpassagen und ihrer Aussagen hegen einige wenige liberale Muslime und Islamwissenschaftler durchaus Zweifel.

Das Anliegen des LIB, dem die Autorin und Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor vorsitzt, ist klar: "Wir möchten für mehr Akzeptanz im Umgang mit unseren Glaubensgeschwistern werben", so Mehmeti. Das Thema bewegt die Muslime in Deutschland offenbar: Am 6. Dezember veranstaltet der LIB eine Diskussion über "Homosexualität und Gendervarianz im Islam" in Köln – kurz nach Bekanntgabe waren sämtliche Plätze bereits ausgebucht.

Die Ambitionen des LIB sind groß: "Vor allem erhoffen wir uns die Erkenntnis, dass ein entspannterer Umgang mit Homosexualität unter Muslimen stattfindet", sagt Annika Mehmeti und fügt hinzu: "Nur Gott kann über uns richten, jedoch keine Menschen, die ihre Vorbehalte zumeist nur auf traditionsbehaftete Ablehnung stützen". Auf diese Erkenntnis hoffen auch Mohamed Sherif, Ludovic-Mohamed Zahed, Ishaq Nouri und Millionen andere homosexueller Muslime.


Der Name der erwähnten Veranstaltung klingt zwar isoliert betrachtet nach dem üblichen Gendergedöns. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass das Thema bei Lamya, die für eine Liberalisierung des Islams steht, in guten Händen ist.

Frauen, die Rocksänger anhimmelten, ließen ihn ihre Babys missbrauchen

Think of the rock star you idolize the most. Someone who really makes you scream, tear your hair out, and almost faint. Justin Bieber? (Let's hope not.) Mick Jagger? Now ask yourself if you would let that star sexually assault your child for the "honor" of hanging out with him. The vast majority of people would be sickened by the very idea and certainly never buy that guy's albums again! But others, well, others are very, very twisted.

A despicable case in South Wales has been showing just how far some fans would go for their idol, the lead singer of a group called Lostprophets. The frontman, Ian Watkins, has pleaded guilty to being a "determined and committed pedophile." Even worse? There were female fans -- mothers -- who admitting abusing or letting Watkins abuse their babies to prove their "love" for him.


Hier geht es weiter. Unter den deutschen Medien, die über den Fall berichten, findet man nur punktuell eine Erwähnung der Mittäterinnen, etwa bei N24 und Metal-Hammer. Die meisten anderen Medien, etwa die Welt, übergehen diesen Aspekt.

Bundeswehr: Traumatisierungen bei Soldaten nehmen massiv zu

Die Bundeswehr nennt das Phänomen die "unsichtbare Verwundung". Sie kommt weitaus häufiger vor als die körperliche Verletzung bei Anschlägen oder in Gefechten im Auslandseinsatz. Gemeint sind Angstzustände, Alkoholismus, Depressionen und Traumatisierungen – eine ganze Palette von psychischen Störungen, die schon wenige Monate Kriegserfahrung in Afghanistan mit sich bringen können.

Für die Bundeswehr ist das Phänomen relativ neu. Seit 20 Jahren werden deutsche Soldaten in Auslandseinsätze geschickt, aber erst in Afghanistan wurde die Bundeswehr ab 2007 regelmäßig Ziel von Anschlägen und in Gefechte verwickelt. Seitdem schnellt die Zahl der an PTBS erkrankten Soldaten in die Höhe: PTBS steht für "Posttraumatische Belastungsstörungen", ein medizinischer Begriff, der Alpträume und Panikattacken bezeichnet, die meistens erst Monate nach dem Einsatz auftreten.


Hier geht es weiter.

Missbrauchstäterin kommt straffrei davon

A woman has been sentenced to probation and not jail after being charged with sexual battery and solicitation of a minor for child rape. Former Tennessee Titans cheerleader Elizabeth Garner was accused of following a 12-year-old boy into a bathroom, fondling his penis and offering him oral sex, according to Mail Online.

According to police, the married Nashville woman, was at a party in February when she tried to seduce the boy. The boy told police that Garner asked him whether he'd 'ever been with a woman before she tried to pull down his pants. He got away from the bathroom and told his mother what took place and the mother reported the incident to police.

TMZ.com reported that the 42-year-old Garner was sentenced to 18 months probation and avoided jail time.


Hier geht es weiter. (Ja, juristisch gesehen ist auch eine Bewährungsstrafe eine Strafe, aber Fakt ist, dass ein Mann für eine vergleichbare Tat in den Knast gewandert wäre.)

Entführtes Mädchen 19 Jahre nach spurlosem Verschwinden wieder aufgetaucht

A man from South Carolina finally found his long lost daughter, kidnapped 19 years ago when she was just 10 months old. Born Savanna Catherine Todd in South Carolina, she's been living life as Samantha Geldenhuys all the way across the world in Australia!

Imagine suddenly finding out you were the victim of a crime you can't actually remember? Samantha, or rather Savanna, was kidnapped in 1994, during what was supposed to be a supervised visit with her mom, Dorothy Lee Barnett, who was engaged in a custody battle with the girl's father, Harris Todd.

Dorothy, who allegedly lived in Australia under the aliases Alexandria Maria Canton and Alexandria Maria Geldenhuys, is expected to be extradited to the United States to face charges for the alleged kidnapping of her own daughter. Her daughter, who is now 20, appeared at her side in court.


Hier geht es weiter.

Männliche Opfer sexueller Gewalt zitieren die Täter - Feministinnen beömmeln sich

Wieder einmal erreichen mich zwei Meldungen gleichzeitig, die gut zueinander passen:

In einem innovativen Fotoprojekt zitieren männliche Opfer sexueller Gewalt, was die Täter davor oder danach zu ihnen sagten.

Feministinnen haben für solches Masku-Zeug derweil nur Häme übrig. Sie versuchen inzwischen, das Leiden von Männern in einem "Male-Tears-Shop" auf Twitter zu ironisieren. Vermutlich wartet auch auf diese neue Kampagne schon der nächste Grimme-Preis. Ja, der Feminismus ist für uns Männer wirklich eine großartige Sache ...

Dienstag, November 26, 2013

Obdachlose: Kommunen schützen höchstens notdürftig vor dem Erfrieren

Wenn die Temperaturen sinken, kann Wohnungslosigkeit schnell lebensbedrohlich werden. Doch die Kommunen sorgen nur notdürftig für den Erfrierungsschutz der 24.000 Menschen, die in Deutschland auf der Straße leben - wenn überhaupt.


Die Tagesschau berichtet.

Israel: Frau muss 140 $ pro Tag Strafe zahlen, weil sie ihren Sohn nicht beschneiden lassen will

Rabbinical judges in the case said they fear the effect that allowing Israeli Jews to freely decide on the ritual circumcision of their own children might have on the global debate over the issue.


Hier erfährt man mehr.

via

Doña Carmen: "Persilschein für Alice Schwarzer – Verbreitung von Unwahrheiten erlaubt"

Die Prostituiertengruppe Doña Carmen berichtet über ein heute ergangenes Urteil des Frankfurter Landgerichts:

Alice Schwarzer – so das Gericht – verletze mit nachweislich unwahren Behauptungen zwar in einem "die Grenze der Unerheblichkeit übersteigenden Maß" das Persönlichkeitsrecht der Antragsteller (Doña Carmen e.V.). Doch könne das Gericht in "Abwägung der hier maßgeblichen Umstände" keine "besonders schwere Persönlichkeitsrechtsverletzung" erkennen. Denn Schwarzers "Unzulässigkeiten" beschränken sich "nur auf einen kleinen Teil des Druckwerks". Letzteres stimmt in der Tat: Schwarzer ist nur auf drei Seiten ihres Skandal-Buchs über Doña Carmen hergezogen. Das war offensichtlich zu wenig. Doña Carmen muss daher die Veröffentlichung und Verbreitung der dort behaupteten Unwahrheiten ertragen!


Dieses Urteil erinnert an frühere Gerichtsurteile, bei denen andere Akteure aus der feministischen Bewegung, namentlich Simone Schmollack und Thomas Gesterkamp, für ihre Unwahrheiten ebenfalls einen gerichtlichen Freibrief erhielten. Es bleibt also nur, immer wieder darauf hinzuweisen, dass es das feministische Lager mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt.

Immerhin muss Alice Schwarzer Doña Carmen zufolge in der zweiten Auflage ihres Buches ihre wahrheitswidrigen und ehrabschneidenden Äußerungen über den Verein korrigieren.

TU Berlin: Studenten oder Kader?

Auch das Wissenschaftsblog Sciencefiles widmet sich den bizarren Vorgängen an der Technischen Universität Berlin und zieht, was das Verhalten der dortigen Fachschaft angeht, eine naheliegende Parallele zu den stalinistischen Prozessen. Über die öffentliche Selbstgeißelung der angegriffenen Fachschaft heißt es auf Sciencefiles treffend:

Wie kann man den Druck zur Konformität, dem sich die Mitglieder der Fachschaft ausgesetzt gesehen haben, besser beschreiben als mit diesem einmaligen Dokument menschlicher Unterwürfigkeit? Es ist erschreckend, dass es in Deutschland wieder möglich ist, Informationsveranstaltungen zu boykottieren und anderen die Möglichkeit zu nehmen, sich selbst ein Bild von den vermeintlich “extremen Positionen” Dritter zu machen. Es ist erschreckend, dass die Herrschaft durch Informationsverweigerung in Deutschland wieder salonfähig geworden ist, und es ist besonders erschreckend, dass Universitäten in Deutschland zum Hort geworden sind, an dem Polit-Kader darüber entscheiden können, wer Informationen geben darf und welche Informationen gegeben werden dürfen.

Eigentor für Ideologen an TU Berlin: Veranstaltung zur Frauenquote geplatzt

Professor Gerhard Amendts Vermutung bewahrheitete sich. Nach seiner Ausladung zu einer Veranstaltung zur Frauenquote meldet die verantwortliche Fachschaft inzwischen über Facebook:

Nachdem jetzt noch weitere Redner (Herr Marquardt, Herr Dr. Schilling, Herr Lassahn) abgesagt haben, sehen wir uns gezwungen die Veranstaltungen abzusagen. Wir bitten um Ihr und Euer Verständnis.


Als einer der Verantwortlichen für diese Blamage stellt sich inzwischen ein Student namens Erik Marquardt heraus, Geschäftsführer bei der Grünen Jugend, der eigentlich als Diskussionsteilnehmer eingeladen war, sich aber offenbar nicht in der Lage sah, sich gegen Gerhard Amendt und Bernhard Lassahn zu behaupten. Stattdessen bekannte er auf Facebook zu der Entscheidung, Diskussionsteilnehmer mit ungenehmen Meinungen auszuladen, er wolle "nicht dafür mitverantwortlich sein, dass die beiden Männer ihr übermäßiges Geltungsbedürfnis weiter auf dem Rücken der Opfer von Rassismus, Sexismus und häuslicher Gewalt ausleben können."

Ein schöner Beleg für ein gerüttelt Maß an Projektion. Dass Marquardt keine Probleme damit hat, sein eigenes Geltungsbedürfnis auf dem Rücken der Opfer von Sexismus und häuslicher Gewalt auszuleben, belegt ein Facebook-Eintrag, den er gestern online stellte:

Männern, die sich am "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" über Gewalt an Männern aufregen, empfehle ich dann einfach mal zu Weihnachten ihre Ostereier suchen zu gehen.


Das Klima für eine erwachsene Sachdebatte zu komplexen sozialen Fragen schien an der Fachschaft der TU Berlin also von Anfang an nicht gegeben zu sein. Stattdessen zieht man sich in eine selbstgeschaffene Filterbubble zurück, wo die eigene Ideologie von der Wirklichkeit nicht weiter gestört zu werden droht. Wenn diese Leute keine Berufspolitiker werden, dürften sie nach dem Verlassen dieser Bubble durch die Konfrontation mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit hochgradig irritiert werden.

Sexuelle Gewalt: Falschbeschuldigerin wegen Mord verurteilt

A woman who falsely accused three Duke University lacrosse players of raping her has been found guilty of murder in the 2011 stabbing of her boyfriend.

Crystal Mangum was convicted of second-degree murder for stabbing her boyfriend in the chest during a fight in April 2011. He died 10 days later. She faces up to 18 years in prison.

Mangum claimed that she stabbed the victim, Reginald Daye, in self-defense after he allegedly beat and choked her, then dragged her by the hair out of jealousy.

"He was bigger than her. He was on top of her. He was choking her. [She gave him a] single stab wound to the flank," Mangum's attorney, Daniel Meier, said in court during the trial.

But according to ABC 11 News, prosecutors argued that the woman, who has a "history of physical violence toward boyfriends," had attacked Daye.

(...) In 2006, Mangum falsely claimed Duke lacrosse players gang-raped her at a team party where she was hired as a stripper. The case caught the nation's attention, as the coach was forced to resign and the university canceled the remainder of the season, according to the Associated Press. Prosecutors later dismissed the charges.


Die Huffington Post berichtet.

Montag, November 25, 2013

Wissenschafts- und Meinungsfreiheit an TU Berlin unter Beschuss – Offener Brief von Prof. Gerhard Amendt

Für morgen, den 26. November 2013, hatte die Fachschaft der Technischen Universität Berlin in Zusammenarbeit mit der Fakultät Wirtschaft und Management eine Veranstaltung mit Kurzvorträgen und einer Podiumsdiskussion angekündigt. Das Thema: "Zwischen Gleichberechtigung und Gleichmacherei – brauchen wir eine gesetzliche Frauenquote?"

Eingeladen waren: Thomas Sattelberger, ehemaliger Vorstand der Deutschen Telekom, Erik Marquardt, Mitglied des Kuratoriums der TU Berlin, Professor Dr. Gerhard Amendt, Soziologe mit Schwerpunkt Geschlechter- und Generationenforschung, Dr. Florian Schilling, Partner bei Board Consultions International, sowie Johannes Schneider, Redakteur des Tagesspiegels.

In dem Flyer zur Veranstaltung heißt es unter anderem:

Um zu verhindern, dass typische Geschlechterklischees den Inhalt der Diskussion überschatten, haben wir uns für einen ungewöhnlichen Ansatz entschieden. Ausschließlich männliche Redner werden befürwortende und ablehnende Meinungen mit euch diskutieren. Denn nicht nur Frauen haben eine Meinung zu diesem Thema. (...) Gegenstand der Diskussion ist eine gesetzlich verpflichtende Quote für Frauen und Männer von je 40% in Vorständen und Aufsichtsräten von großen Unternehmen, die bis 2020 umgesetzt werden soll. Ist sie ein wichtiger und richtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung oder katapultiert sie Frauen in Positionen, für die sie nichts außer ihrem Geschlecht qualifiziert?


Am Samstag wurde Gerhard Amendt kurzfristig von der Fachschaft der TU-Berlin ausgeladen. Der Grund dafür: zunehmende interne und externe Proteste und Bedrohungsszenarien, die teilweise anonym über das Internet erfolgten.

Darüber hinaus protestierte der AStA der TU Berlin in einem phantasievollen Text gegen die Teilnahme des Schriftstellers Bernhard Lassahn. Und ausgerechnet die "Linke Liste" ist empört darüber, dass Prof. Amendt die Nähe der feministischen Ideologie zu antisemitischen und rassistischen Diskursen problematisiert – was offenbar lieber unter den Teppich gekehrt werden soll.

Ja, Sie haben es richtig verstanden: Linke erzeugen Druck, damit ein jüdischer Wissenschaftler an einer deutschen Universität nicht auftreten kann, weil er antisemitische und dem Antisemitismus ähnliche Diskurse kritisiert hatte - womit Amendt übrigens frühere Analysen aufgreift. Und die Fachschaft der TU Berlin beugt sich diesem Druck. Nach diesen und anderen Attacken geißelte sich die Fachschaft der TU Berlin öffentlich auf Facebook:

Was haben wir falsch gemacht?

Unsere vorherige Formulierung im Facebook-Event war missverständlich und ein Fehler! Wir bedanken uns für die Kritik und haben daraus gelernt. Außerdem entschuldigen wir uns für die unklare Vermittlung unseres Konzepts. Da wir uns seit Monaten mit der Planung des Abends beschäftigen und intern viele Gespräche darüber geführt haben, gingen wir fälschlicherweise davon aus, dass unsere Intention verstanden wird. Doch nach außen hin haben wir unsere Entscheidung für ein rein männliches Podium nicht ausreichend kommuniziert. Wir hätten das Konzept viel detaillierter und genauer beschreiben müssen. Das haben wir versäumt.

Die Rednerauswahl verlief ebenfalls nicht fehlerfrei. Diese gestaltete sich jedoch nicht nach persönlichem Geschmack, sondern nach Diskussionspotential. Wir wissen, dass Prof. Amendt sehr kontroverse Ansichten vertritt und teilen diese nicht – doch lag unser anfänglicher Ansatz darin, dass ein breites Rednerspektrum den Diskussionsabend bereichern kann. Wir haben jedoch unterschätzt wie extrem diese Meinung ist. Wir dachten, dass eine gute Moderation, interessante Beiträge aus dem Publikum und eine gute Mischung aus Pro- und Contra-Positionen den Abend bereichern und eben nicht gezielt in eine Richtung lenken. Dass viele Menschen die Einladung eines solchen Herrn als Beleidigung aufnehmen könnten, war uns nicht bewusst. Dort haben Weitsicht und Feingefühl unsererseits gefehlt. Darüber haben wir noch einmal viel diskutiert und unseren Ansatz überdacht. Wir sehen ein, dass es falsch war, einem Redner mit solch radikalen Einstellungen eine Bühne zu bieten, und haben Prof. Amendt daher ausgeladen.


Kurz nach der Ausladung Professor Amendts soll auch der Vertreter der TU Berlin abgesagt haben. Damit ist unklar, ob die Veranstaltung überhaupt noch stattfindet.

Auf diese Entwicklungen reagierte Professor Gerhard Amendt nun mit folgendem offenen Brief an die Fachschaft, über den Amendt zeitgleich auch den Präsidenten der TU Berlin, Professor Jörg Steinbach, kollegial in Kenntnis setzte:

Liebe Frau Schachel,

meine Ausladung von der Veranstaltung über die Frauenquoten als einer Politik "Zwischen Gleichberechtigung und Gleichmacherei" – veranstaltet von der Fachschaft und Fakultät für Wirtschaft und Management an der TU Berlin – ist als respektvoller Versuch angelegt, mein Einverständnis dafür zu erlangen, dass meine Grundrechte auf freie Meinungsäußerung und Wissenschaftsfreiheit suspendiert wurden. Allerdings steht es nicht meinem Belieben, so etwas hinzunehmen, so wenig es in Ihrem steht, sich dem inneruniversitären Druck, den anonymen Drohungen aus dem Internet wie Teilen der Berliner Szene zu unterwerfen, die Beschneidung von Freiheitsrechten immer dann fordern, wenn Geschlechterbeziehungen jenseits von Platituden und Feindbildern erörtert werden sollen.

Bedauerlicherweise beugt sich auch die Leitung der TU diesem Druck, statt dem Verhalten des Rektorats der Heinrich-Heine-Universität von 2008 und 2010 zu folgen, der unerschrocken zweimal Randallierwillige und Diskussionsverweigerer mit ordnungsrechtlichen Maßnahmen in die Schranken des Rechtsstaates verwiesen hat. Und es dürfte abermals die Berliner Gleichstellungsbürokratie sein, die diesmal ein Drohszenarium vor Ort ausgebreitet hat. Nochmals: Weder darf ich Ihnen die Verletzung meiner Grundrechte nachsehen, noch haben Sie oder die Universität ein Recht, solche Verletzungen hinzunehmen.

Außerdem ist nicht nachvollziehbar, warum meine Quotenkritik zurückgewiesen wird. Kritisiere ich doch, dass die Quote Frauen ausnahmslos neuerlich dem traditionsreichen Verdacht aussetzt, dass sie es außerhalb der Familie allein nicht schaffen, sondern ein fördernder Ehemann oder staatliche Hilfe vonnöten seien, damit sie es schaffen. Das habe ich in einer kleinen Schrift unter dem Titel Frauenquoten – Quotenfrauen. Einem geschenkten Gaul ... dargestellt. Wahrscheinlich hat keiner der Kritiker das gelesen. Und entgangen scheint diesen ebenso, dass in Wien Medizinstudentinnen sich bereits gegen staatliche Bevorzugung wehren, weil sie keine Frau Dr. med quote von Staatswegen werden wollten.

Mehr als das scheinen die diskussionsunwilligen Gegner mir aber nachzutragen, dass ich 2009 mich gegen Frauenhäuser aussprach. Allerdings unterschlagen sie, dass ich stattdessen für Zentren für Familien mit Gewaltproblemen plädiert habe, die allen Familienmitgliedern professionelle Hilfe jenseits von politischen Ideologien leisten. Wer auf Feindbilder verzichten und sich mit meinen Analysen der Geschlechterverhältnisse auseinandersetzen will, dem empfehle ich Von Höllenhunden und Himmelswesen (November 2013). Es ist ein Plädoyer für eine neue Geschlechterdebatte, die auf Diskussion beruht und fremde Meinungen ertragen kann. Für den Abschied von Klischees über Gewalt in Geschlechterbeziehungen eignet sich auch das 2014 erscheinende aus dem Englischen übersetzte Handbuch über Familiäre Gewalt und Interventionen.

Völlig unverständlich ist mir, wie angehende Akademiker sich von "Meinungen" beleidigt fühlen können. Die Universität beruht gerade darauf, dass selbstverständlich Erscheinendes auf unhinterfragte Voraussetzungen reflektiert wird. Wer das nicht als privilegierte Chance für neue Erfahrungen erlebt, sondern sich davon beleidigt fühlt, der verkennt das Wesen der kritischen Analyse. Der sollte die Universität verlassen, denn anders wird er seine festgefahrenen Ansichten vor dem Einbruch fremder Perspektiven nicht schützen können.

Sie hoffen in Ihrer Email, dass ich "Ihre Lage nachvollziehen" kann. Gewiss, aber ich messe Sie an Ihrem politischen Verhalten. So mutig Ihr Unterfangen anfangs war, so haben Sie vergessen, dass Grundrechte wieder im Alltag auch kämpferisch bestätigt werden müssen.

Bitte veranlassen Sie, dass innerhalb der TU und den sozialen Netzwerken, sowie Personen und Organisationen dieses Schreiben zur Verfügung steht. Selbstverständlich werde auch ich diesen außergewöhnlichen Vorgang der Öffentlichkeit und der Presse in geeigneter Weise zur Kenntnis bringen. Ebenso bitte ich Sie, mein Schreiben den verbliebenen Podiumsmitgliedern umgehend zur Verfügung zu stellen. Denn wahrscheinlich wollen weder der Schriftsteller, Bernhard Lassahn, der Redakteur des Tagesspiegel, Johannes Schneider, Dr. F. Schilling, Partner bei Board Consultants International, noch Thomas Sattelberger, ehemaliger Vorstand Deutsche Telekom, an einem durch Zensur ausgedünnten Panel sich beteiligen.

Es ist ein bedrückendes Symptom, dass alle Welt dieser Tage über die Frauenquote spricht, dass aber ausgerechnet an der TU Berlin, Genderforscher und Frauenbeauftragte eine von Studenten initiierte Debatte abwürgen, ohne dass die Universität sich geschlossen gegen die Verletzung der Wissenschafts- und Meinungsfreiheit stellt?

Mit besten Grüßen

Prof. Dr. Gerhard Amendt


Ergänzt wird dieser offene Brief durch eine kurze Mail Bernhard Lassahns, die ebenfalls zur Veröffentlichung freigegeben ist:

Sehr geehrte Hanna Schachel!

Ausdrücklich danke ich Ihnen für Ihre Mühe und den Versuch, eine Pro-und-Contra-Diskussion zu veranstalten. Allein: Es ist nicht möglich. Das spricht nicht gegen Sie, sondern gegen die Zustände an der TU. Es ist nicht Ihre Aufgabe, für Sicherheit zu sorgen und in feinfühliger Voraussicht sich denen zu beugen, die so eine Diskussion unmöglich machen wollen. Die Argumente sind vorhanden. Natürlich hat jeder die Freiheit, ein Buch nicht zu lesen. Wenn jedoch ein Argument nicht mehr vorgetragen und zur Diskussion gestellt werden darf, dann ist das nicht nur eine Einschränkung der Meinungsfreiheit, sondern auch eine Einschränkung der Möglichkeiten des Studiums an so einer Universität.

Freundliche Grüße

Bernhard Lassahn

So manipuliert das ZDF

In der Sendung "Heute-Journal vom 9.11.2013" berichtet das ZDF, daß Frauen im gleichen Beruf und in der gleichen Position 22,5 % weniger bezahlt bekämen, als ihre männlichen Kollegen. Diese Aussage ist falsch.


Hier geht es weiter mit dem offenen Brief eines Zuschauers: schon der zweite heute, aber nicht der letzte.

Studie: Wandel der Geschlechterrollen findet in der breiten Bevölkerung nicht statt

Der vielfach beschworene Wandel der Geschlechterrollen, für dessen Vergweigerung man oft als ewig gestrig und politisch unkorrekt angegriffen wird, findet offenbar noch immer nur in den Medien, bei politischen Aktivisten und innerhalb bestimmter Zirkel statt – jedenfalls nicht in der Allgemeinheit. Selbst Elterngeld, Krippenausbau und Frauenquote haben nicht zu einer Entwicklung beigetragen, die Kritiker gerne als "Umerziehung" bezeichnen. Auf die Stabilität traditioneller Einstellungen, die sich sämtlichen Einwirkungen entzieht, weist aktuell die "Vorwerk Familienstudie 2013" hin, die das Meinungsforschungsinstituts Allensbach erstellte und über die die Frankfurter Allgemeine heute exklusiv berichtet:

Nur 48 Prozent der weiblichen Befragten finden es eigenen Angaben zufolge gut, wenn ihr Partner für sie beruflich Abstriche macht. Besonders pikant ist, dass die Zustimmung unter den Frauen für diese Forderung in den vergangenen 20 Jahren sogar nachgelassen hat. Im Jahr 1993 befürworteten noch 53 Prozent der Frauen, dass ihr Mann für sie in der Firma kürzer tritt.

(...) Nur für jeden Dritten (36 Prozent) wäre es denkbar, dass der Mann lediglich halbtags arbeitet und sich um die Kinder kümmert, damit auch seine Frau arbeiten kann. Dass der Mann gleich ganz zu Hause bleibt und seine Partnerin das Geld verdient, kann sich nicht mal jede vierte Frau (23 Prozent) und nicht mal jeder fünfte Mann (17 Prozent) vorstellen.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Professor Buchholz: Offener Brief ruft zur Rettung der Freiheit von Forschung und Lehre auf

Wer beispielsweise in den letzten Wochen das Blog Sciencefiles aufmerksam verfolgt hat, dürfte mitbekommen haben, wie sehr die feministische Ideologie inzwischen einen Grundwert des akademischen Betriebes, die Freiheit von Forschung und Lehre, abzulösen begonnen hat. (Dies veranschaulicht beispielsweise auch dieses Dokument der TU Berlin.) Insbesondere das sogenannte "Professorinnenprogramm" bildet inzwischen eine weitreichende Grundlage für die institutionalisierte Diskriminierung männlicher Wissenschaftler.

Nun hat Professor Günter Buchholz in Zusammenarbeit mit Sciencefiles einen offenen Brief an die Bundesregierung verfasst, der eben jenes Problem anprangert und den Sie mit Ihrer Unterschrift unterstützen können. Das Kontaktformular finden Sie hier. Wäre schön, wenn wie bei der "Frankfurter Erklärung" gegen die Frauenquote wieder an die 1000 Unterschriften – oder gar mehr? – zusammenkämen.

Diversity Chronicle: "Progressiver Professor fordert weiße, männliche Studenten auf, sich umzubringen"

"If you are a white male, you don’t deserve to live. You are a cancer, you’re a disease, white males have never contributed anything positive to the world! They only murder, exploit and oppress non-whites! At least a white woman can have sex with a black man and make a brown baby but what can a white male do? He’s good for nothing. Slavery, genocides against aboriginal peoples and massive land confiscation, the inquisition, the holocaust, white males are all to blame! You maintain your white male privilege only by oppressing, discriminating against and enslaving others!" Professor Noel Ignatiev, a tenured professor at Massachusetts College loudly proclaimed to his class last Monday, his final teaching day before retirement.

The good Professor’s sound and reasonable words resonate with every enlightened and progressive mind. They are indisputable and no one can debate them. They should not be controversial in the slightest, yet remarkably a few far-right extremists object to the Prof. Ignatiev’s advice. The Professor however, reported receiving "a standing ovation" from his "largely white and middle class students." Prof. Ignatiev’s critics say that openly calling for students, even if they are white males, to kill themselves was inappropriate and perhaps excessive. In this article, we will look at the other side of the issue.


Hier geht es weiter mit einer sehr galligen Satire auf US-amerikanische Akademiker und Ideologen wie Michael Kimmel & Co.

Labels:

Wegen "Sexismus": Hausverbot für Heidi Klum an Berliner Uni

Wenn Ideologen auf Trash-TV treffen: Der Express berichtet.

Weltpresse: "SPD fordert Frauenquote für Fahrverbot"

Ein Versehen oder ein weiterer Schritt in Richtung Gleichstellung? Nach dem Erfolg der bisherigen Verhandlungen zwischen Union und SPD bahnt sich ein weiterer Kompromiss in der Frauenquote an. So sollen laut einem Vorschlag der Sozialdemokraten ab 2016 mindestens 30 Prozent der Kleinkriminellen, die einem Fahrverbot unterliegen, Frauen sein. Die Union prüfe derzeit den vorgelegten Entwurf auf Rechtsgültigkeit.


Hier geht es weiter.

Labels:

Österreich: Image von Politikern schlechter als das von Prostituierten

Woran das nur wieder liegt?

"Warum Männerrechtler den Brian-Banks-Fall aus den falschen Gründen feiern"

At age 17, high school football player Brian Banks was wrongfully convicted of rape. He spent five years in prison but was exonerated in May 2012. Last week, Banks signed with the Atlanta Falcons, and the country rejoiced.

Not surprisingly, some men’s rights activists are hailing this as a victory for their cause. They shouldn’t be. They’re right that Banks’s exoneration, and his new career, are good news, but the Banks case is not an example of a victory for men everywhere (when, when will there finally be a victory for men?!). Rather, it’s a rare instance of our justice system eventually doing right by the wrongfully convicted.


Hier geht es weiter. Interessant finde ich an dem Artikel auch, dass Männerrechtler darin trotz deutlicher Kritik vollkommen sachlich als eine Partei in der politischen Debatte wie etliche andere behandelt werden, während deutsche Artikel sie noch entweder komplett verschweigen oder darstellen, als ob es eine "unreine" Bewegung (beispielsweise wie Neonazis) wäre. Mal schauen, wie lange es dauert, bis die deutschen Medien zu einer solchen reiferen Form der Auseinandersetzung finden.

Sonntag, November 24, 2013

Jürgen Elsässer: "Was sich die Polizei heute erlaubt hat, ist unglaublich!"

Wer sich ein eigenes Bild darüber machen möchte, wie heutzutage in Deutschland politische Kontroversen ausgetragen werden: Das erste Video der "Compact"-Konferenz ist online und stellt in Ton und Bild sicher ein aufschlussreiches Zeitdokument dar.

Währenddessen freut sich queer.de:

Ein Großteil der Leute, rund 200 vor allem linke Aktivisten und vergleichsweise eher wenig Schwule und Lesben, pfiff am Veranstaltungsort, einige spielten ein wenig Katz und Maus mit der Polizei und machten zum Beginn der Konferenz durch Hämmern an die Metallwände der Halle ordentlich Krach, den man innen zum deutlich verpäteten Beginn der Veranstaltung gut hören konnte.


Immerhin muss auch queer.de einräumen:

Ein weniger schöner, bestätigter Vorfall: Eine junge Journalistin des regierungskritischen (!) Senders Rain-TV (oder Doschd) aus Russland wurde von Gegendemonstranten mit Fußtritten und Stinkefingern begrüßt und "russophob beleidigt", wie es der LGBT-Aktivist Wanja Kilber von der deutsch-russischen LGBT-Gruppe Quarteera ausdrückte.


Nein, im Ernst? Wenn ein aufgehetzter Mob mal richtig loslegt, kann Gewalt auch die "Falschen" treffen, anstatt nur die mit anderer Meinung, die es ja verdient haben?

Über die Auftritte zweier Rednerinnen heißt es auf queer.de:

(...) Ein ähnliches Thema hatte die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar gewählt, die Sarrazin als "tollen Vertreter ihrer Partei" lobte. Monika Ebeling, von allen Fraktionen des Stadtrats später des Amtes enthoben, sagte, sie sei "keine Anti-Feministin", sei aber gegen "positive Diskriminierung" und vor allem für die Rechte der Männer: Diese seien verunsichert und: "Die Anzahl gesunder Spermien sinkt." Nebenbei sprach sie sich immerhin gegen Homophobie aus: Es sei egal, wen man liebe. Noch ein deutlicheres Statement kam von Dr. Dorothea Böhm, die sich für ein Adoptionsrecht für Homosexuelle aussprach: "Zwei Männer, zwei Frauen können Kinder genauso gut aufziehen wie heterosexuelle Paare".


Sorry, war es nicht eben noch eine Konferenz von Homophoben und Rechtspopulisten? Aber mal im Ernst, queer.de: Das einzige, was von diesem Vortrag bei euch hängen geblieben ist, ist, dass die Zahl gesunder Spermien sinkt? Das spricht aber auch nicht für eine tolle Auffassungsgabe.

Jürgen Elsässer selbst bewertet die Konferenz rückblickend als "großen Sieg für die Meinungsfreiheit", weiß aber auch zu berichten:

Eine Rentnerin wurden von den Blockierern so sehr bedrängt, dass sie ohnmächtig umkippte und ins Krankenhaus gebracht werden musste; als sie am Nachmittag von dort zurückkam, wurde sie von uns mit großem Beifall empfangen.


Der "Berliner Zeitung" zufolge fand zeitgleich zur Veranstaltung ein Anschlag auf Thilo Sarrazins Haus. Na wenn dieses Argument Sarrazin nicht widerlegt, dann weiß ich auch nicht ...

Wenig überraschend ist vor diesem Hintergrund mal wieder die taz: Sie schreibt von Verfolgungswahn der Konferenzteilnehmer. Über die Gewaltakte gegen Besucher der Veranstaltung berichtet der taz-Artikel logischerweise nicht.

Überblick über die Blogosphäre der Geschlechterdebatte online

Durch die Kommentarspalte bei Christian Schmidt bin ich heute auf eine hübsch unterteilte Darstellung aufmerksam gemacht worden, die Elmar Diederichs über die wesentlichen Blogs zur Geschlechterdebatte im Internet angelegt hat – von Antje Schrupp über Andreas Kemper und Genderama bis zu den Söhnen von Perseus.

"Die Zeit" macht Diskriminierung von Soldaten zum Thema

Ich habe es satt. Immer wieder bin ich mit Beleidigungen, dummen Sprüchen und Diskriminierungen konfrontiert. Nicht weil ich halb schwarz, sondern weil ich Offizier bin. Das regt mich als Bürger auf. Ich kann nicht hinnehmen, dass Menschen, die sich dem Dienst an der Allgemeinheit verschrieben haben, dafür beschimpft werden. Gerade in diesem Moment muss ich mich wieder zurückhalten, keine schneidende Antwort auf eine dieser E-Mails zu verfassen: Ja, echt klasse, was ich für die Integration in Deutschland leiste, aber mit diesem "Verein", bitte, wolle man doch nichts zu tun haben.


Hier geht es weiter. Er ist (auch für Pazifisten) durchgehend lesenswert und widmet sich einer speziellen Ausprägung von Männerfeindlichkeit, die selbst auf Genderama bislang höchstens angerissen wurde.

"Testosterongesteuerte Alphamännchen"

Der aktuelle SPIEGEL schwurbelt in sexistischer Sprache daher wie eh und je. So heißt es in einem Artikel von Conny Neumann und Peter Müller in der Ausgabe von morgen, im Inhaltsverzeichnis angekündigt mit "CSU: Wie die Alphamännchen der Partei Ilse Aigner das Leben schwermachen":

Ilse Aigners vielgefeierte Rückkehr in den Freistaat ist in den Mühen der Ebene angelangt. Dort warten ungewohnte, ungeliebte Aufgaben auf sie – und zwei testosterongesteuerte Alphamännchen: Seehofer und Söder. Der eine hat Aigner mit der Aussicht aus dem Berliner Ministeramt nach Bayern gelockt, sie könne seine Nachfolgerin als Ministerpräsident werden. Der andere will das Amt aber auch, und er kann beißen.


Will das Hamburger Magazin eigentlich nur noch als feministisches Kampfblatt ernst genommen werden? Oder sollte man sich eher Sorgen darüber machen, dass über eines der beiden Geschlechter auch im Mainstream in einem derart verächtlichen Tonfall geschrieben wird, wie es sich das andere Geschlecht verbitten würde?

Familienkonferenz: Gegner wollten Tagungsräume stürmen

Vor einigen Tagen berichtete Genderama über die Gewaltdrohungen von linksradikalen Extremisten gegen die von Jürgen Elsässer organisierte "Compact"-Familienkonferenz, auf der neben seriösen Rednern wie Bernhard Lassahn und Monika Ebeling auch einige dubiose Gestalten auftreten (was beispielsweise das der Männerrechtsbewegung nahestehende Schwulenblog Gay West problematisierte, das dabei aber auch ansprach, wie fragwürdig die Form des Protestes dagegen ist). Heute ist die Situation eskaliert:

Nach Angaben der Polizei eröffneten 40 Personen eine Sitzblockade vor dem Globana Trade Center. Als weitere Demonstranten an den Veranstaltungsort kamen, wurde die Stimmung immer aggressiver. (...) Durch die Menschenmenge wurde die Zufahrtsstraße zum Tagungsgebäude blockiert. "Die Personen traten von Beginn an aggressiv auf, störten den Hotelbetrieb und beschädigten Sachen", teilte die Polizei am Abend mit. (...) Kurz vor Beginn der Tagung mit dem Untertitel "Familienfeindlichkeit, Geburtenabsturz, sexuelle Umerziehung" eskalierte die Situation. 100 Veranstaltungsgegner versuchten, die Konferenzräume zu stürmen und konnten nur durch massiven Polizeieinsatz davon abgehalten werden, so die Behörde weiter.


Ich kann mir das Geheule in unseren Medien bestens vorstellen, wenn Männerrechtler sich so aufführen würden – aber natürlich bewerten unsere Medien Gewalt sehr unterschiedlich danach, von welchem Lager sie ausgeht. Im rechten Lager allerdings dürfte sich der Eindruck verfestigen, dass Menschen, die sich für sexuelle Minderheiten einsetzen, in Wahrheit mit einer liberalen Gesellschaft und Werten wie Toleranz und Meinungsfreiheit nichts zu tun haben möchten. Das haben einige linke Ideologen mal wieder großartig hinbekommen.

Der Vortrag von Monika Ebeling steht inzwischen im übrigen online.

De Maizière will 10.000 Soldatinnen mehr

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hat eine Frauenoffensive ausgerufen:

"Frauen tun der Bundeswehr in jeder Weise gut", ist der CDU-Politiker überzeugt. "Der Frauenanteil in den Streitkräften liegt bei rund neun Prozent, damit sind wir international im Mittelfeld. Wir haben das ambitionierte Ziel, den Anteil auf rund 15 Prozent zu steigern."

(...) Immerhin bei seinem höchsten Militär fand de Maizière mit seinem Vorstoß bereits Gehör. Selbst dem letzten "kalten Krieger" leuchte mittlerweile ein, dass die Bundeswehr nicht auf die Hälfte eines Geburtsjahrganges verzichten kann, sagte Generalinspekteur Volker Wieker, 59, kürzlich bei einem Symposium der Deutschlandsektion von Women In International Security (WIIS) in Berlin. Seine persönliche Erfahrung habe ihn gelehrt, dass Frauen häufig auf gewaltsame Konflikte, deren Ursachen, Verlauf und Wege zur Befriedung "eine ganz eigene Perspektive" entwickelten.


Zeigleich erreicht mich aus Großbritannien die Meldung, dass Soldatinnen 100.000 Pfund Entschädigung pro Nase erhalten, weil man sie dazu gebracht hatte, wie Männer zu marschieren, mit denen sie aber nicht Schritt halten konnten. Damit erhalten diese Frauen eine höhere Summe als Männer, die im Kampf verwundet worden sind. Näheres berichtet die Daily Mail.

Schwarzer Mann 62mal wegen "unerlaubten Betretens" seines Arbeitsplatzes festgenommen

Geschichten wie diese passieren keinen Weißen und keinen Frauen:

Police in Miami Gardens have stopped and questioned Earl Sampson 258 times over the last four years, searched him more than 100 times, and jailed him 56 times. There's one missing piece of info, though: Nearly every one of the 62 times that Sampson, who is black, was arrested for trespassing, it was at the 207 Quickstop, the convenience store where he works. Alex Saleh, the store's owner, was so troubled by seeing Sampson and other black men being stopped, frisked and cited for apparently minor infractions (or for no reason at all) that he installed video cameras to capture the activity. He has also told police on multiple occasions that Sampson works for him.


Hier geht es weiter.

Analkrebs: Behandlung männlicher Patienten verboten

About two months ago, Dr. Elizabeth Stier was shocked to learn that she would lose a vital credential, board certification as a gynecologist, unless she gave up an important part of her medical practice and her research: taking care of men at high risk for anal cancer.

The disease is rare, but it can be fatal and its incidence is increasing, especially among men and women infected with H.I.V. Like cervical cancer, anal cancer is usually caused by the human papillomavirus, or HPV, which is sexually transmitted.

Though most of her patients are women, Dr. Stier, who works at Boston Medical Center, also treated about 110 men last year, using techniques adapted from those developed to screen women for cervical cancer.

But in September, the American Board of Obstetrics and Gynecology insisted that its members treat only women, with few exceptions, and identified the procedure in which Dr. Stier has expertise as one that gynecologists are not allowed to perform on men. Doctors cannot ignore such directives from a specialty board, because most need certification to keep their jobs.

Now Dr. Stier’s studies are in limbo, her research colleagues are irate, and her male patients are distraught. Other gynecologists who had translated their skills to help male patients are in similar straits.


Die New York Times berichtet.

Schmidt fordert bessere Vernetzung männerrechtlicher und feminismuskritischer Blogs

Christian Schmidt regt heute dazu an, die zentralen Blogs der Männerrechtsbewegung besser miteinander zu vernetzen. Immerhin sind in den letzten vier Wochen mit Achdomina, Flussfänger, Mein Senf und Wortschrank vier vielversprechende neue Blogs hinzugekommen. Auch in anderen Blogs, etwa bei Erzählmirnix oder im Pelzblog, ist Feminismuskritik immer wieder ein Thema. Schmidt argumentiert nun:

Ich habe selbst gemerkt, dass ich vieles nicht mitbekommen habe, was in anderen Blogs an guten Artikeln erscheint. Ich denke vielen anderen wird es auch so gehen. Gerade bei Blogs, die sehr unregelmäßig passende Artikel veröffentlichen geht so etwas schnell unter. Meine Idee war zumindest etwas zu schaffen, was auch Leuten, die relativ neu dazukommen schnell einen Überblick über die Szene verschafft. Deswegen habe ich zunächst bei Twitter den Account "Das Patriarchat" erstellt, der automatisch die Feeds der passenden Blogs ausliest und daraus Tweets macht.

Gut wäre es, wenn sich die Blogs auch untereinander durch Links in den Blogrolls verlinken würden. Bekanntlich werden Blogs besser gefunden um so mehr andere Blogs auf sie verlinken, wer also andere Blogs der Szene verlinkt, der erreicht so eine bessere Präsenz bei Google und Co und damit insgesamt eine stärkere Wahrnehmung von entsprechenden Positionen. Dabei sehe ich auch größere Blogs, die schon etwas etablierter sind, in der Verantwortung: Motivation zum Bloggen entsteht, wenn man merkt, dass Leute es auch lesen und das ist eben dann der Fall, wenn auch bereits bestehende Blogs grundsätzlich verlinken, aber auch auf andere Artikel Bezug nehmen. Ich denke jeder Blogbetreiber merkt den Zuwachs, wenn z.B. Arne, der auch ein sehr eifriger Verlinker ist, auf einen Artikel aufmerksam macht. Andere größere Blogs wie etwa Cuncti halten sich da sehr zurück: Obwohl dort beispielsweise immer wieder Artikel von Lucas Schoppe eingestellt werden gibt es nur eine sehr eingeschränkte Blogroll, man hält sich hier wohl vornehm zurück, ebenso wie bei Danish, der eine hochinteressante Klage gegen die Uni Berlin richtet und sich bemüht den dortigen Gender Studies Sumpf zu katografieren und zu erforschen.

Wenn in der nächsten Zeit die bestehenden Blogs weiter publizieren und sich das Wachstum an Blogs weiter fortsetzt, dann wäre dies aus meiner Sicht sehr begrüßenswert. Der Szene sollte aber auch bewusst werden, dass sie sich gegenseitig unterstützen und sich besser vernetzen kann.

Golden: "Jungen werden häufiger vergewaltigt als Mädchen"

Der US-amerikanische Psychotherapeut Tom Golden beleuchtet einen gerne übersehenen Aspekt in der Debatte um sexuellen Missbrauch von Kindern:

Do boys face sexual abuse as children? According to research, the answer is a very powerful yes. A CDC study in 2005 showed that 1 in 6 boys experienced unwanted sexual contact by the time they reached the age of 18. The number for girls was a bit larger, it was 1 in 4. So 25% of girls and 16% of boys were reported to have had unwanted sexual activity prior to the age of 18.

(...) But look what happens with the more severe abuse: In the next category "forced to touch an adult" the boys outnumber the girls, 8.1% to 7.9%. Then in the next level of abuse of attempted intercourse the boys are 7.3% and the girls 8.6%. But it is the last most abusive category that got me wide-eyed. In this category of completed intercourse the boys outnumber the girls 6.7% to 5.6%! This seems to say that more boys then girls were raped as children. That is a notable statistic.

(...) The more severe the abuse becomes the more boys and girls are in equal numbers with boys being slightly more likely to experience the worst types of sexual abuse. That is what their data says and that is a very powerful message that might wake up some of both our slumbering psychological professionals and the general public.

(...) Our media has painted a picture over the last 40 years that girls are the real victims of sexual abuse in childhood and men are the primary perpetrators. If you think about your own perceptions I would bet that you would go along with those ideas. We have gotten only half the story from the media. When you only know half the story you carry a potent bias. It leaves us with a disinterest and even a disbelief in the pain and hardship that boys face.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Konzerne in Not durch die Quote: Mehr Frauen für Aufsichtsräte – woher nehmen?

Der "Welt" zufolge kommt es jetzt zu eben jener Situation, die Kritiker der Frauenquote immer wieder vorhergesagt haben:

Die Pläne der künftigen großen Koalition dürften den Aufsichtsräten hierzulande noch viele Kopfschmerzen bereiten. Denn bleiben die Gremien so groß wie heute, bräuchten die Unternehmen 258 zusätzliche weibliche Aufsichtsräte.

(...) Dagmar Wilbs, Leiterin Human Capital beim Beratungsunternehmen Mercer, hat Respekt vor diesen Zahlen: "Aus dem Stand in spätestens zwei Jahren qualifizierte weibliche Aufsichtsräte zu finden, die zu den Unternehmen passen; das wird eine Herausforderung werden", sagt Wilbs. "Die Frage, woher die zusätzlichen Aufsichtsräte kommen werden, ist nicht trivial. Gefühlt würde ich sagen, die sind noch nicht da. Oder sie sind noch nicht identifiziert."

(...) Und Wilbs warnt: "Es ist wichtig, nicht immer die gleichen Damen mit noch mehr Mandaten einzudecken, damit sich eine Ämterhäufung wie in Norwegen nicht wiederholt." In Norwegen gab es nach der Einführung der Frauenquote für Aufsichtsräte eine extreme Ämterhäufung bei einzelnen Frauen, die teilweise fünf Mandate oder mehr hatten.

(...) Mit Kreativität könnten die Posten aber gefüllt werden – wenn Kandidatinnen nicht nur im Management gesucht würden, sondern auch in Wissenschaft, Politik und Beratungsunternehmen.


Man könnte also beispielsweise jenen Politikerinnen eine lukrative Position zuschanzen, die sich für diese Frauenquote engagiert haben. Natürlich ganz uneigennützig und allein aus Interesse an Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern ...

Donnerstag, November 21, 2013

Lesermail (Karola Stange warnt vor der "Männerflut")

Genderama-Leser Erik B. fragt mich nach meiner Einschätzung:

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

mir kommt diese Pressemitteilung der Linken aus dem Thüringischen Landtag extrem nickelig und männerfeindlich vor. Das Zitat "Meines Erachtens muss Frau Arenhövel aufpassen, dass sie nicht auch von der Männerflut weggespült wird" ist meines Erachtens durchaus mit der "Asylantenflut" zu vergleichen, von der die NPD gern redet. Auf die weiteren Aussagen, wie daß das Geschlecht über jedem Sachverstand zu stehen hat, muß man wohl nicht weiter eingehen.

Was meinen Sie, bin ich da zu sensibilisiert und empfindlich, vor allem was die "Flut" angeht? Oder können Sie meinen Eindruck nachvollziehen?


Bis zu einem gewissen Punkt ja. Wir sind uns einig darüber, dass diese Presseerklärung daneben ist. Eine gewisse Nähe zu Formulierungen rechter Parteien ist vorhanden, aber durch den unterschiedlichen Kontext gibt auch Unterschiede, die nicht unwichtig sind.

Vor allem in den neunziger Jahren verwendeten nicht nur rechtsextreme, sondern auch konservative Politiker und Journalisten, wenn sie auf Flüchtlinge Bezug nahmen, mitunter Begriffe wie "Asylantenflut", auch schon mal "Asylantenspringflut" usw. Menschen, die in der Regel nichts Schlimmeres getan hatten, als sich von ihrem Heimatland auf den Weg nach Deutschland zu machen und hier Asyl zu beantragen, wurden so bildlich zu einer Naturkatastrophe erklärt (es gab auch entsprechende Zeichnungen und Karikaturen), die hiesige Einwohner massiv bedrohte, was in so manchen, die ständig solche Begriffe hörten und lasen, den Eindruck erzeugen konnte, dass hier auch massive "Gegenwehr" notwendig war. Kurz nach dieser Berichterstattung kam es zu pogromartigen Ausschreitungen, die zu mehreren Toten führten. Während man nie nachweisen können wird, welchen Anteil die geschilderte Panikmache an solchen Ausschreitungen hatte, liegt der Verdacht nahe, dass sie einiges Öl in ein entsprechend aufgeheiztes Klima schüttete.

Die Äußerungen aus den Reihen der Linken stehen sichtlich in einem anderen Kontext. Hier müssen die Männer, über die so gesprochen wird, keine Angst haben, dass zum Beispiel ihre Häuser angezündet werden. Die Diffamierung ist insofern weniger bedrohlich. Die sprachliche Funktion des Begriffes "Männerflut" ist aber ähnlich: Männer werden im alarmistischen Tonfall nicht als Individuen und auch nicht als Bereicherung und Diversität, sondern als Bedrohung dargestellt, die eine Frau "wegspülen", sie also beruflich vernichten können. Die offenbar beabsichtigte Wirkung ist ebenfalls ähnlich: "Zieht die Dämme hoch, sonst passiert etwas ganz Schlimmes!" Würden seriöse Männerrechtler von "gelebter Geschlechterdiskriminierung" sprechen, nur weil zwei bislang von Männern besetzte Posten jetzt für Frauen vorgesehen sind? Muss man wirklich eine "Männerflut" befürchten, weil sich nun auch Männer auf den Posten der Gleichstellungsbeauftragten bewerben können? Die hier gezeigte Hysterie und die Ausgrenzungsversuche erinnern in der Tat an rechte Sprücheklopfer, auch wenn sich all das in einem weit harmloseren Rahmen abspielt und der Fehltritt Karola Stanges insofern weniger schwer wiegt. Ihre Sprache ist allerdings Teil einer allgemeinen, inzwischen massiv sexistischen Stimmung, die beständig die Botschaft transportiert: Männer sind bedrohlich, Männer stören, um Männer muss man sich weniger kümmern und so weiter. Diese Stimmung wiederum trägt vermutlich dazu bei, dass Männeranliegen, bei denen es ebenfalls um Leben und Tod gehen kann (Gesundheitsversorgung, Selbstmorde, häusliche Gewalt etc.), weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird. Der Schaden entsteht dann nicht wie bei den Flüchtlingen durch Handeln wie Brandstiftung und Ermorden, sondern durch Unterlassen. Ein konstruktives Miteinander der Geschlechter wird durch solches extremistisches Gepolter torpediert.

AStA protestiert: Rasierer für Männer und Slip-Einlagen für Frauen "sexistisch"

Gut, dass es noch politisch interessierte junge Leute gibt, die sich um die drängendsten Probleme in unserer Gesellschaft engagiert kümmern, statt irgendwelchen albernen Trends nachzulaufen. Darüber berichtet heute die Westdeutsche Allgemeine:

An der Uni Duisburg-Essen ist eine Debatte um eine Verteil-Aktion von Werbegeschenken des Studentenwerks entbrannt. Das Studentenwerk, das die Mensen und Caféterien in der Hochschule betreibt, hat im Mensa-Foyer in diesem Semester erneut Papiertüten verteilen lassen, in denen sich Werbegeschenke befinden – Gratisproben von Kartoffelchips, Notizblöcke, Kugelschreiber und Gutschrift-Coupons für Mode aus dem Internet ("Zalando") oder Studenten-Software von Microsoft. (...) Besondere Kritik erntete das Studentenwerk für die bisher gängige Praxis, dass männliche und weibliche Studenten je eigene Tüten bekamen: So fanden Männer im vergangenen Jahr einen Gratis-Rasierer von "Gilette" in der Tüte vor, und für Frauen gab es Slip-Einlagen. Der AStA hielt das für "sexistisch".


Okay, bis hierhin ist es schon albern genug. Der Spaß lässt sich aber noch toppen:

Entsprechend lenkte das Studentenwerk in diesem Jahr ein und wollte statt geschlechtergetrennter Tüten jetzt nur noch "Unisex-Tüten" verteilen lassen. In der vergangenen Woche gab es entsprechende Beutel, in denen es zum Beispiel sowohl Nagellack gab als auch Kartoffelchips, die "Männerabend" heißen – mit besonders würzigem Barbecue-Geschmack. Den "Gilette"-Rasierer gab es auch jetzt wieder – in einer Tüte, in der es aber auch eine Hautcreme-Probe gab, die sich eindeutig an Frauen richtet.

In Essen wurden 4000 solcher Tüten verteilt, in Duisburg 2000. Das Studentenwerk hatte explizit "gleichgeschlechtliche Tüten" geordert. Petra Karst, Sprecherin des Studentenwerks, sagt: "Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Was an diesen Tüten jetzt noch sexistisch sein soll, ist mir schleierhaft." Denn der AStA erneuert seine Sexismus-Kritik jetzt: Die Tüten seien immer noch "stereotypisch männlich" oder "stereotypisch weiblich" gefüllt gewesen. Damit würde keine Abhilfe geschaffen.


Hier findet man den vollständigen Artikel von Louis Baack und Frederic Lübbert. Führen sich diese Studenten, wenn sie zu Weihnachten beschenkt werden, eigentlich genauso auf? "Mutti, ein Rasierer für mich? Das ist doch voll sexistisch!" Dass sich das Studentenwerk überhaupt auf das Genöle einiger verwöhnter Blagen einlässt, die nicht mehr wissen, wogegen sie sinnvollerweise protestieren sollen, ist ein Witz. Es ist doch kein Wunder, dass immer wieder neuer "Sexismus" gesucht und gefunden wird, wenn man jedesmal so tut, als würde das bisherige Gejammer über zum Beispiel angeblich "stereotype" Geschenke auf ein gravierendes gesellschaftliches Problem hinweisen. Dass glechzeitig drei von vieren ihrer Altersgenossen, die sich das Leben nehmen, männlich sind, scheint diesen Studenten hingegen kein besonderes Engagement wert zu sein.

Ein kleiner Gewinn bei der Sache: Petra Karst und bestimmt auch einigen anderen Frauen im Studentenwerk wird wenigstens einmal in ihrem Leben klar werden, wie es uns Männern kontinuierlich geht - nämlich, dass wir, egal was wir machen, als "Sexisten" gebrandmarkt werden.

Kanadische Zentrale der Männerrechtsbewegung vor der Eröffnung

Die Huffington Post berichtet:

The men's issues movement is about to get a Canadian home.

The Canadian Association for Equality (CAFE) announced Monday that it has raised enough money to open the first Canadian Centre for Men and Families in Toronto.

CAFE describes itself as an organization committed to "achieving equality for all Canadians, regardless of sex, sexual orientation, gender identity, gender expression, family status, race, ethnicity, creed, age or disability."

It is involved in organizing men's groups and lectures at a number of Canadian universities. Some of those lectures have prompted protests and earlier this year Ryerson's student union blocked the creation of a CAFE-sponsored men's issues club on the grounds that it sounded like a hate group.

The organization has distanced itself from more controversial elements in the so-called "men's rights movement" and instead bills itself as a "men's issues" or "human rights" organization. Nevertheless, it is primarily concerned with what it sees as societal failures to treat men equally.

The CAFE website lists suicide, the post-secondary education gap, workplace safety, men's health, father's rights, domestic violence, bias in the criminal system against men and misandry in the media and academia as primary areas of interest.

A spokesman told the National Post that CAFE is hoping to open the centre in a rented office somewhere on Toronto's subway lines and that it will provide legal advice on custody and divorce, as well as physical and mental-health therapy. The group raised $50,000 in donations to open the centre and has now hopes to reach $75,000 by the end of November.

The fundraising campaign is being conducted in honour of Earl Silverman, a men's issues activist and owner of Canada's only shelter for male victims of domestic abuse, who killed himself in April.

Interesse an Feminismus nimmt deutlich ab

Deutsche und internationale Medien beschallen uns seit einiger Zeit mit einem angeblichen Wiederaufblühen des Feminismus: Um die Leiche wiederzubeleben wurde ja auch der #Aufschrei-Medienhype aufgeboten. Tatsächlich nimmt das allgemeine Interesse an Feminismus seit den neunziger Jahren kontinuierlich ab. Ohne die Ideologiekritik von uns Männerrechtlern ginge diese Kurve noch steiler nach unten. Natürlich ändert diese Entwicklung nichts daran, dass die radikalfeministische Weltsicht inzwischen massiv institutionalisiert ist, wie etwa das folgende Blogposting belegt.

"Fachtagung Beziehungsgewalt" sexistischem Täter-Opfer-Schema verhaftet

Das Blog "Gleichmaß e.V." berichtet:

Gestern nahm eines unserer Güstrower Mitglieder an der Auftaktveranstaltung zur Anti-Gewaltwoche, der Fachtagung "Beziehungsgewalt – Risikoeinschätzung und Sicherheitsplanung" in Parchim, teil. Bedauerlicherweise wurde bereits von ministerieller Ebene wie auch von der Mehrheit der fast ausschließlich weiblichen Teilnehmer* von einem Täter-Opfer-Schema ausgegangen, welches Opfer-Täter-Zuweisungen undifferenziert dem weiblichen bzw. männlichen Geschlecht zuordnete. Ausschließlich am Rande der Veranstaltung wurde gelegentlich umfassender argumentiert.


Hier geht es weiter.

"Frau Schwarzer, was ist eigentlich mit ..?"

Zwischendurch mal wieder ein kleiner Cartoon.

Mittwoch, November 20, 2013

Nächste Woche: Freisinger Dialog stellt Männerbewegung vor

Es geht weiter mit dem Kampf für eine weniger sexistische Welt, allen Sandra Maischbergers in den Medien zum Trotz:

40 Jahre Frauenbewegung haben Spuren in unserer Gesellschaft hinterlassen und das öffentliche Bewusstsein stark beeinflusst. Viel Gutes hat sich, dank einer breiten gesellschaftlichen und politischen Unterstützung, für Frauen entwickelt. Frauen sind deutlich selbstbewusster und emanzipierter. Sie treten stark auf und setzen sich durch.

Auf der anderen Seite bemühen sich Buben und Männer, dem Wettlauf der Frauen gerecht zu werden, scheinen aber zunehmend hintenanzustehen. Männer und Männergruppen weisen auf mögliche Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen gegenüber dem männlichen Geschlecht hin und versuchen, diese öffentlich zu machen. Es hat sich so etwas wie eine Männerbewegung entwickelt, die mit Hilfe von Männerkongressen und Fachtagungen für berechtigte Gleichstellungsinteressen der Buben und Männer wirbt und versucht, Diskriminierungen gegen Männer plausibel und wissenschaftlich fundiert darzulegen.

Monika Ebeling zeigt in ihrem Vortrag den aus dem Ruder gelaufenen Dialog der Geschlechter auf und berücksichtigt dabei auch die männlichen Anliegen. Sie setzt sich für das Ende des Geschlechterkampfes ein und versucht, ihr Publikum im Sinne eines friedlichen Miteinanders zu motivieren.


Hier erfährt man mehr. (Aus der zitierten Passage hätte ich, offen gesagt, einmal die Formulierung "scheint zu" und dreimal die Formulierung "versucht zu" herausgekürzt, außerdem "mögliche" und "so etwas wie": ein schönes Beispiel dafür, wie sich schlechter Schreibstil auch auf den Inhalt eines Textes negativ auswirkt. Dem unbenommen ist das natürlich eine höchst erfreuliche Veranstaltung.)

Champions League des Sexismus, Viertelfinale 4: Grüne gegen taz

Wer ist sexistischer? MANNdat lädt wieder ein zum Abstimmen.

Lesermail (Schwarzer, Männertag)

Genderama-Leser Christoph B. schreibt mir:

Ich habe gestern zwei Sendungen gesehen, die gut zu Ihren Themen der letzten Tage passen, dem Internationalen Männertag und Alice Schwarzers‘ neuem Buch:

"Unter den Linden" – im Grunde eine Diskussionssendung, aber geladen wurde neben Alice Schwarzer nur ein CSU’ler, der mit ihr einer Meinung war – Alice Schwarzer konnte somit vollkommen ruhig und ohne das geringste Anzeichen von Zweifel an ihren "Fakten" ihre kruden Thesen verbreiten.

"Menschen bei Maischberger" – eine Viertelstunde nach Ende des Internationalen Männertages werden vier Fälle besprochen, in denen jeweils Männer ihre Familie terrorisiert haben. Neben den Opfern ist noch eine Professorin geladen, die bestätigt, dass Aggression hauptsächlich von Männern ausgeht.

Zu beidem habe ich Briefe an die Redaktionen geschrieben.


Was noch viel mehr Leute tun sollten. Sonst ändert sich an dem ekelhaften Sexismus insbesondere der Öffentlich-Rechtlichen niemals etwas: Zum Weltmännertag eine Talkshow über Männer, die ihre Familien terrorisiert haben, getoppt von einer sexistischen Professorin – auf sowas Gestörtes kann auch nur Sandra Maischberger kommen.

Dienstag, November 19, 2013

Am internationalen Männertag das Schweigen brechen!

In der britischen Presse gibt es einen neuen Artikel zum Weltmännertag: Male victims of rape, sexual abuse and depression: Breaking the silence on International Men's Day. Untertitel: "Those who mock today are mocking victims of a viciously gendered society".

Ich zitiere mal eine Passage, die zeigt, wie schwer sich die Linke noch immer mit diesem Thema tut:

The single most common reaction to International Men’s Day among my friends on the political left is always some variation on "I thought every day was International Men’s Day?" Some try to make it about the problems men cause women while others press the pedal for full-blown mockery and derision. Surely they realise that such swipes barely tickle at the men in designer suits who run the banks, the governments and the corporations, while cutting deep at the homeless, the desperate, the suicidal, the young victims of rape and sexual abuse leaving care and going straight to prison. They must feel so proud.

Alles Gute zum Welt-Toilettentag!

Heute, 19. November, ist internationaler Männertag. Ein Tag, der zufällig (?) mit dem "Welttoilettentag" zusammenfällt. Beide sollen heute an unterschiedliche Problematiken erinnern. Beim "Welttoilettentag" zum Beispiel, soll auf Hygiene-Missstände aufmerksam gemacht werden. Nun kann man das unterschiedlich interpretieren: Den Männern geht es aktuell wie den Toiletten: Sie werden mit allerlei "Sche..." beworfen und angepinkelt weil sie sind, wer sie sind. Wenn man dem internationalen Männertag die gleiche Bedeutung beimisst, wie dem Weltfrauentag, dann würden heute in den meisten Leitmedien des Landes Artikel erscheinen, die auf die Missstände der Männer in der Schweiz hinweisen. Doch Fehlanzeige. Bis jetzt habe ich online keinen einzigen Artikel gefunden, der die Missstände, und davon gibt es viel zu viele (siehe Beitrag "Gleichberechtigung – Nur in eine Richtung"), aufzeigen und zu Lösungsdiskussionen anregen würde. Ganz anders der Welttoilettentag. Neben diversen Online-Artikeln findet sich sogar ein Flashmob, der auf die Anliegen hinweisen soll.


Hier geht es weiter.

In der britischen Presse ist der Weltmännertag heute übrigens durchaus ein Thema.

Etwas später erreichte mich zu diesem Beitrag die folgende Lesermail:

Dazu passend kam heute morgen in der FFH-Mornigshow von Hitradio FFH (moderiert von Daniel Fischer und Julia Nestle) eine "ganz wundervolle Einleitung". Daniel Fischer stellte fest, dass heute Weltmännertag und gleichzeitig Welttoilettentag ist, worauf Julia Nestle dies mit einem "Männer und Toiletten, das passt ja prima zusammen! Männer sind wie Toiletten, entweder besetzt oder beschissen" kommentierte. Sehr galant, genau so wollen wir das haben! Immer feste drauf auf die Kerle. Herr Fischer fand das auch ganz selbstverständlich gentlemanlike & frauenkonform ultralustig - oder hat es "sportlich genommen"...?

Egal, ich frage mich, ob Frau Nestle es ebenso "sportlich" nimmt, wenn im umgekehrten Fall am 8.März (Frauentag) Herr Fischer in der Morningshow einen ähnlich abwertenden Spruch über Frauen an deren Ehrentag macht ... Ich gehe jedoch nicht wirklich davon aus, dass er oder irgendsonst ein männlicher Moderator sich etwas Derartiges trauen würde.

Passend dazu hat der "FFH-Dummfrager" die jungen Leute auf der Straßen natürlich auch nur zum Welttoilettentag interviewt.

Jetzt hackt auch noch das Gunda-Werner-Institut auf Schwarzer rum!

Normalerweise ist es ja mein Job, Leute und Gruppen zu verteidigen, auf die unsere Meinungsführer sonst alle einprügeln: Möllemann, Homann, Herman, Kachelmann, Männer an sich und Muslime auch. Muss ich bald die erste Verteidugungsschrift für Alice Schwarzer vorbereiten? Inzwischen nämlich mosert auf den Seiten des ultrafeministischen Gunda-Werner-Instituts sogar Heide Oestreich über Alice Schwarzers große Propagandaveranstaltung von vor einigen Tagen. Ein Auszug:

Und die Normalofrau ohne Prostitutionserfahrung spürt dem nach und kann das dann ganz gut verstehen: Wenn man sich das so vorstellt, ohne ein riesiges Maß an Selbstverleugnung kann das doch gar nicht gehen. Und schon ist sie im großen Sack der Alice Schwarzer. Da können dann noch so ein paar Einzelhuren herumstehen und sagen, dass man mit diesem Beruf gut klar kommen kann – das glaubt die Normalofrau dann schlicht nicht mehr. Und sagt man nicht auch, dass alle Huren als Kinder missbraucht worden sind? Fertig ist der Opferdiskurs: Die Armutshuren sind Opfer, die ausländischen Huren sind Opfer, die selbstbestimmten Huren sind auch Opfer. Da hat man sie alle. Und wenn das so ist, dass da in Deutschland täglich eine Massenvergewaltigung von Frauen, die sich nicht wehren können, stattfindet, dann ist der Weg zum Verbot des Sexkaufs, Alice Schwarzers Lieblingsprojekt, nicht mehr weit.


Ich werde Heide Oestreich wohl nie verstehen. Wunderbar differenziertes Buch über das Kopftuch. Wunderbar differenzierte Artikel über Prostitution und Zwangsprostitution. Nur wenn es gegen Männer oder Männerrechtler geht, wird das Feindbild-Programm aktiviert und der große Dampfhammer herausgeholt. So auch am Ende dieses Artikels: Man müsse sich weiter mit Männern herumplagen, "die Liebe kaufen, statt sie zu machen". Zack, schon sind wir wieder mittendrin im sexistischen Klischee. Ich bin gespannt, ob sich auch das irgendwann auswachsen wird.

Vorsitzende der Jungen Unternehmer hält Frauenquote für gefährlich

Birgit Kelle bleibt nicht die einzige Frau, die gegen eine Quotenregelung protestiert:

Die Vorsitzende des Verbandes "Die Jungen Unternehmer", Lencke Wischhusen, hat die Pläne der Koalitions-Arbeitsgruppe von Union und SPD für eine Frauenquote in Aufsichtsräten scharf kritisiert: "Erst hieß es starre oder Flexiquote, nun gibt es beides im gefährlichen Doppelpack", sagte Wischhusen "Handelsblatt-Online".


Hier geht es weiter.

Derweil befragte die Rheinische Post für einen Artikel auf der Titelseite (leider nicht online) mehrere erfolgreiche Frauen nach ihrer Position zur Frauenquote. Geht man nach den auf der Titelseite präsentierten Zitaten, äußerten die meisten von ihnen Kritik. "Eine Unternehmerin kann durch Gestaltung der Rahmenbedingungen und durch Vorbilder die Ziele auch ohne starre Vorgabe erreichen" erklärt etwa Simone Bagel-Trah, Aufsichtsratschefin bei Henkel. "Eine gesetzliche Quote führt nicht zu dem gewünschten Erfolg" befindet Margret Suckale, Personalvorstand von BASF. "Wer will denn schon gern die Quotilde sein?" fragt schließlich Nicola Leibinger-Kammüller, Chefin der Maschinenfabrik Trumpf bei Stuttgart. Es sind diese tatsächlich starken Frauen, die in der Geschlechterpolitik kaum eine Rolle mehr spielen.

Tun Sexarbeiterinnen ihre Arbeit gern?

Die Frankfurter Allgemeine blickt zurück auf die unerwartet zum Fiasko gewordene Marketing-Veranstaltung Alice Schwarzers für ihr neuestes Buch:

Die sogenannte Podiumsdiskussion, welche Alice Schwarzer zur Vorstellung ihres Buches "Prostitution - ein deutscher Skandal" in Berlin einberufen hatte, sie war der Bezeichnung nach wirklich ein Witz, ein Diktatorinnen-Witz, den man nur im Stande ist zur Aufführung zu bringen, wenn man entweder verrückt oder knallhart kamikazemäßig drauf ist. (...) Da oben sitzen also mit Alice Schwarzer, welche, klar, die Diskussion moderiert, vier Menschen, die Schwarzers Meinung sind, nämlich die Mitautorin des Buches, eine Sozialarbeiterin, die einen Prostituiertentreff leitet, eine ehemalige Prostituierte und ein Kriminalhauptkommissar - allesamt von Schwarzer rekrutiert, um Schwarzer ihre Meinung zu sagen, was genauso voraussehbar wie unglaublich ist, weil im Publikum so viele Menschen sitzen, die ganz anderer Meinung sind, die aber nicht gehört werden dürfen, weil sich die Buchvorstellerin eben absolut sicher ist, was die richtige Meinung ist.

Während, äh, diskutiert wird, das heißt, während man sich auf der Bühne gegenseitig versichert, rufen einige im Publikum dazwischen, ein paar Frauen versuchen, indem sie ein Banner vor sich her tragen, auf welchem "Mein Beruf gehört mir" geschrieben steht, auf sich aufmerksam zu machen, aber sie werden sofort von Ordnern abtransportiert, weil sie anderer Meinung sind und das Einerlei da oben nicht stören sollen.


Hier geht es weiter.

kostenloser Counter