Konzerne in Not durch die Quote: Mehr Frauen für Aufsichtsräte – woher nehmen?
Der "Welt" zufolge kommt es jetzt zu eben jener Situation, die Kritiker der Frauenquote immer wieder vorhergesagt haben:
Die Pläne der künftigen großen Koalition dürften den Aufsichtsräten hierzulande noch viele Kopfschmerzen bereiten. Denn bleiben die Gremien so groß wie heute, bräuchten die Unternehmen 258 zusätzliche weibliche Aufsichtsräte.
(...) Dagmar Wilbs, Leiterin Human Capital beim Beratungsunternehmen Mercer, hat Respekt vor diesen Zahlen: "Aus dem Stand in spätestens zwei Jahren qualifizierte weibliche Aufsichtsräte zu finden, die zu den Unternehmen passen; das wird eine Herausforderung werden", sagt Wilbs. "Die Frage, woher die zusätzlichen Aufsichtsräte kommen werden, ist nicht trivial. Gefühlt würde ich sagen, die sind noch nicht da. Oder sie sind noch nicht identifiziert."
(...) Und Wilbs warnt: "Es ist wichtig, nicht immer die gleichen Damen mit noch mehr Mandaten einzudecken, damit sich eine Ämterhäufung wie in Norwegen nicht wiederholt." In Norwegen gab es nach der Einführung der Frauenquote für Aufsichtsräte eine extreme Ämterhäufung bei einzelnen Frauen, die teilweise fünf Mandate oder mehr hatten.
(...) Mit Kreativität könnten die Posten aber gefüllt werden – wenn Kandidatinnen nicht nur im Management gesucht würden, sondern auch in Wissenschaft, Politik und Beratungsunternehmen.
Man könnte also beispielsweise jenen Politikerinnen eine lukrative Position zuschanzen, die sich für diese Frauenquote engagiert haben. Natürlich ganz uneigennützig und allein aus Interesse an Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern ...
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