Dienstag, Dezember 31, 2013

Zum Jahresende noch was zum Lachen: Wie Andreas Kemper die Männerbewegung sieht

Einer unserer Mitstreiter hat mich heute auf einen besonderen Silvesterknaller aufmerksam gemacht. Der international bedeutende und als topseriös geltende Publizist Andreas Kemper hat im Verlauf dieses Jahres etwas vorgelegt, was sich viele von uns seit langem wünschen: endlich mal ein übersichtliches Strukturdiagramm der Männerrechtsbewegung (in Kempers Terminologie: "Maskulinismus").

Eines müssen auch Spötter und Neider Andreas Kemper von Anfang an zugestehen: Ein Diagramm der Männerrechtsbewegung, das mich bzw. Genderama gottgleich über allem thronen sieht, KANN unmöglich ganz falsch sein! Schon für diese fundierte und offenkundig durch keinerlei persönliche Wahrnehmungsstörungen getrübte Erkenntnis hätte sich der Künstler ein weiteres Glas Sekt verdient.

Schon eher könnte man darüber diskutieren, ob Genderama tatsächlich auch die Segmente "Nationalismus/Rassismus", "Profitextremismus" und "Essentialismus" unterstehen. Oder wie sinnvoll es ist, ins Zentrum von Kempers Komplex neben MANNdat Professor Matthias Franz und den regelmäßig von ihm ausgerichteten "Männerkongress Düsseldorf" zu stellen, bei dem 2014 unter anderem Martin Rosowski als Vorsitzender des Bundesforums Männer ein Referat halten darf. Wie ist das eigentlich mit den anderen Fachleuten, die dort auftreten: Sind das jetzt eher "Nationalisten/Rassisten" oder mehr "Profitextremisten"? Über solche Fragen zu urteilen überlasse ich, sobald wir alle wieder nüchtern sind, gerne meinen Lesern.

Schoppe: Monatsrückblick Dezember 2013

Unter der gelungenen Überschrift Blogparaden, Blogstöckchen und Blockwärtinnen fasst Lucas Schoppe zusammen, wie sich die Geschlechterdebatte im vergangenen Monat entwickelt hat.

Der Vergewaltigung beschuldigt: Indischer Feminist bringt sich um

Es wird wieder einmal Zeit für eine derjenigen Meldungen, die es nicht in unsere Leitmedien schaffen, wenn es um das Thema "sexuelle Gewalt in Indien" geht. Anil Kumar berichtet:

In New Delhi, the Jawahar Lal Nehru University, which is popularly known as JNU, is a strong bastion of communists. Many of its professors have strong left-wing orientation. This place is also a hotbed of radical feminism. Khurshid Anwar, aged 55, is a former student of JNU and he a communist, who used to run a Non-Government Organization (NGO) known as the Institute for Social Democracy. He was a male feminist and just like other male feminists, all through his life he never bothered about false allegations of rape and their possible impact on the innocent men, who are accused. In fact, he may have even believed that the percentage of false allegations are miniscule or less than 2% and hence not worth any attention, which is the standard Feminist line.

After an incident of rape of a young women one a bus in Delhi, violent protests broke out in Delhi, as many people read in the international news. Khurshid Anwar, his NGO, and his fellow comrades organised many of these protests. Pictures in his Facebook profile show him leading one such protest and he standing next to the police barricade.

On 18th December, less than 1 year of the protests that Kurshid Anwar organised, he committed suicide by jumping from his building, after media started flashing news that he allegedly raped a young feminist colleague, working in another NGO. The alleged incident happened in the month of September in his house, where some members of an NGO had organised a party.

His dead body was taken to Communist Party headquarters in New Delhi. The communist journalists and feminists then started claiming “trial by media.” It is Indian communists and feminist NGOs, who had campaigned for decades for draconian rape laws, which leave no scope for an innocent man to prove his innocence during the investigation stage, let alone have the presumption of innocence. Thanks to these activists and their allies, men accused of rape are presumed guilty until proven innocent and they are degraded in media and sent to prison for months, after which they are released on bail as the trial starts.

Now, when one of their own comrades dies, the communists are in a tight spot. Given their political stands around feminism, they can not talk about misuse of rape laws or false allegations. They know, Indian MRAs control the “Misuse” meme and they do not want MRAs to prove their points. So, they started blaming “trial by media.” When they have championed for laws that presume any man accused of rape as guilty, then they themselves have given media the right to presume guilt and present the news story using that context. Needless to say, there were thousands of cases in India, where media has termed innocent men as rapists and monsters before even the trial started. However, the communists and feminists never had a problem with that. The Indian Supreme Court has also warned about trial by media and the harm it causes to possibly innocent accused. But, war mongering communists and feminists always opposed that argument.


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Werde dir deiner Privilegien bewusst!

Christian Schmidt beschäftigt sich heute mit der Herabstufung selbst profeministischer Männer zu Menschen zweiter Klasse durch den aktuellen Netzfeminismus, weil auch diesen Männern nicht bewusst sei, wieviele geschlechtsbezogene Privilegien sie besäßen, weshalb es richtig sei, dass sie schlechter behandelt würden.

Tatsächlich dürften es wohl die Netzfeministinnen sein, die gegenüber ihren zahlreichen Privilegien als Frauen vollkommen blind sind. Wenn Maskulisten so wie Feministinnen drauf wären, würden wir auf dieser Grundlage rechtfertigen, Frauen schlechter zu behandeln – was außer einigen Spinnern vom rechten Rand niemand von uns tut.

Das moralische und intellektuelle Gefälle zwischen diesen beiden Weltanschauungen ist immer noch sehr groß.

Don Alphonso: Wer hinter den neuen Internet-Blockwarten steht

Nazi! Rassist! Sexist! Ein anonymer Twitteraccount fällt gnadenlose Urteile und fordert zum Ausgrenzen auf. Mit von der Partie sind selbsternannte Internetaktivisten, die bei der Hatz keine Bedenken haben.


Nach dieser Einleitung berichtet Don Alphonso in der FAZ über die aktuelle Twitter-Kampagne "Blockempfehlung" und weiß auch einiges über die Menschen zu berichten, die dieser Kampagne folgen:

Seine Glaubwürdigkeit bezieht der Account aus dem mitunter recht namhaften Followern. Darunter sind einige Initiatorinnen des "Aufschrei", für den sie 2013 als leuchtende Vorbilder des Netzengagements den Grimme Online Award bekommen haben, der neue Bundesvorsitzende der Piraten Thorsten Wirth, der Gemeinschaftsaccount der Jungen Piraten, und etliche bekannte Mandatsträger eben dieser Partei aus Nordrhein-Westfalen und Berlin, wie Simon Weiss und Fabio Reinhardt.


Warum auch Don Alphonso die aktuelle Kampagne als unter ethischen Gesichtspunkten inakzeptabel betrachtet, erfährt man hier. Noch deutlicher wird indes ein anderer Blogger:

In der Theorie: maßen sich diese Schreihälse so allerlei an.

* Das Recht, über Dritte zu urteilen. Ohne auch nur ein einziges belastbares Kriterium für ihr Urteil anzugeben.

* Das Recht, Menschen in der Öffentlichkeit zu diffamieren. Ohne einen Prozess der Entscheidungsfindung, wie es zu diesem Schluss kommt, transparent zu machen.

* Das Recht, Menschen in Schubladen zu stecken, die per se negativ sind, ohne dass eines der Opfer vorher die Möglichkeit erhält, sich zu erklären oder zu verteidigen.

* Das Recht, eine de facto-Exklusion von Menschen zu bewirken. Sie per ‘Block’ aus einer Gemeinschaft auszuschließen und dazu aufzurufen, es ihnen gleichzutun. Als wären unsere Schreihälse kleine Päpste. Oder autoritäre Diktatörchen.

(...) Liebe Schreihälse, jetzt müsst ihr ganz tapfer sein.

Ich glaube, ihr seid dumm.

Dafür könnt ihr nichts, man kann das ja auch ändern.

Weiterhin glaube ich allerdings, dass ihr euch an eurer Dummheit aufgeilt, dass ihr selbstgerecht und speckig grinsend in euerer kleinen, anonymen Ecke dieser Welt sitzt, euch gegenseitig auf die Schultern klopft und euch beglückwünscht, wie schön dumm ihr zusammen sein könnt. Und dass ihr der festen Überzeugung seid, dass ihr nichts mehr dazulernen müsst.

Und das, liebe Schreihälse, halte ich für eine Todsünde.


Wieder ein anderer Blogger fühlt sich durch "diese neue Form des Mobbings im Internet" an "Gestapo, Stasi, NSA" erinnert:

Hier wird das Konzept Angst zur politischen Erziehung praktisch im Internetzeitalter angewendet. Keine falsche Meinung nach Aussen vertreten, man könnte in den Fokus der politischen Überwachung geraten. (...) Man verbreitet Terror – um seine politische Meinung zur allein gültigen zu machen, keine andere zuzulassen, bis es scheint als wäre diese Meinung die am häufigsten vorhandene – weil sich "normaler" Twitteruser nicht mehr sagen trauen wird, was er denkt.


Von den etablierten Medien allerdings ist für diese Aktion wohl mit einem neuen Grimme-Preis zu rechnen. Schließlich geht es gegen Nazis und läuft auf Twitter und damit gilt diese Aktion bei vielen Journalisten der etablierten Medien vermutlich als moralisch integer, cool und modern – was diese Journalisten doch so gerne selber mal wären.

Und weil Genderama nicht alle Feministinnen über einen Kamm scheren möchte: Katrin Rönicke beispielsweise bezeichnet die "Blockempfehlung" als

grotesk lächerlich. Was müssen das für traurige Gestalten sein, die ihre eigene Bedeutungslosigkeit mit solchen Maßnahmen aufpimpen müssen.

Kann passieren: Rabbi säbelt versehentlich Penis ab

Ein Rabbi aus Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania hat bei der Bris, der traditionellen jüdischen Beschneidungszeremonie, den Penis eines Neugeborenen abgeschnitten. (...) Der Anwalt der Familie des Babys nannte den Vorfall "ausgesprochen ernst und ausgesprochen selten". Allerdings habe einer unter 500 Jungen Probleme wegen einer Beschneidung. Der Rabbi sprach von einem "tragischen Unfall" und einer "schrecklichen Situation". Er führe aber weiterhin Beschneidungen durch.


Bei den Amerika-Nachrichten findet man den vollständigen Artikel.

Montag, Dezember 30, 2013

Süddeutsche Zeitung: Die "halbnackte Wahrheit" über die Femen-Aktion im Kölner Dom

Viele Männer- und Väterrechtler fragen sich: Warum gibt es eigentlich für die Aktionen einiger weniger Feministinnen zwischen #Aufschrei und Femen so ein großes Medienecho und für unsere seriöseren Aktionen keines? Einen Teil der Antwort liefert heute Hans Leyendecker, der als Meister der journalistischen Recherche gilt, in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung, der so angeteasert wird:

Am ersten Weihnachtsfeiertag springt eine nackte Frau mit bemaltem Oberkörper auf den Altar des Kölner Doms. Der Kölner "Express" und eine Paparazzi-Firma waren - wahrscheinlich nicht zufällig - ganz vorne mit dabei. Wie Femen professionelle Medienöffentlichkeit suchen und finden.


Hier geht es weiter.

Sonntag, Dezember 29, 2013

"Modernerer Feminismus" für SPD gefordert

Anke Hassel, Professorin für Public Policy an der Hertie School of Governance in Berlin, ruft nach Reformen in der SPD und dabei insbesondere nach einer neuen "Frauenstrategie". Das erfahren wir aus einem Artikel Daniel Friedrich Sturms in der "Welt", wo es weiter heißt:

Hassel beschreibt die Sozialdemokratie gewissermaßen als alten (westdeutschen) Onkel, verordnet ihr eine Verjüngungskur – und mehr Frauen. "Netzaffine Feministinnen sind der Kontakt zur nächsten Generation und keine Dekoration auf Podiumsdiskussionen", schreibt Hassel in der "Berliner Republik".

"#Aufschrei" und Alltagssexismus seien wichtige Themen, um mit jungen Frauen ins Gespräch zu kommen: "Ihnen praktisch und politisch beizustehen wäre eine wichtige Aufgabe der SPD." Über die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) mokiert sie sich. Mit der AsF dominiere in der SPD ein "institutionalisierter Feminismus, der oftmals verhärtet und verkämpft erscheint".

Genau darüber beklagen sich immer wieder Sozialdemokratinnen, zuweilen mit dem Hinweis, sie gingen nicht zur AsF, sie seien schließlich modern. Dieses Attribut spricht auch Hassel der AsF ab: "Diese Form des Feminismus wirkt oft so, als sei er bei August Bebels Schrift ,Die Frau und der Sozialismus' stehen geblieben."


Die Erklärung, inwiefern es sich beim aktuellen Netzfeminismus um eine modernere Variante dieser Ideologie handeln soll und nicht lediglich alten Wein in neuen Schläuchen bleibt uns der Artikel leider schuldig. Inwiefern beispielsweise ist das Ausgrenzen männlicher Sexismus-Erfahrungen durch die Aufschreihälse nicht "verhärtet und verkämpft" - oder Attitüden, die in Debatten wie dieser zur Schau getragen werden?

Jedenfalls, so heißt es in dem Beitrag in der "Welt" weiter, forderten auch fünf junge Sozialdemokratinnen in einem gemeinsamen Aufsatz einen "moderneren Habitus" der SPD:

Deren Führung müsse "breiter aufgestellt sein ... Dazu gehören mehr Frauen in Spitzenpositionen, mehr Jüngere, mehr Parteimitglieder mit Einwanderungsbiografie." Kurzum: "Wollen wir eine Volkspartei sein, dann müssen wir das Volk auch abbilden."


Es ist vermutlich reiner Zufall, dass die Autorinnen selbst zu eben jenen Gruppen gehören, die sie in Spitzenpositionen sehen möchten. Selbstverständlich geht es ihnen allein um eine "modernere Partei".

Blogstöckchen der Erzählmirnixe immer noch gut unterwegs

In den letzten Tagen sind einige weitere Blogger dazu gekommen, die acht Fragen zum Maskulismus zu beantworten, die vor Weihnachten auf dem Blog Erzählmirnix online gestellt worden waren. Bemerkenswert: Sämtliche Blogger verorten sich entweder explizit als links oder grenzen sich vom rechten Rand der Bewegung zumindest nachdrücklich ab.

Elmar Diederichs etwa erläutert auf Jungs und Mädchen:

Mich nervt vor allem, daß sich einige Leute auf maskulistischen Blogs für die Abschaffung des Frauenwahlrechts stark machen und ähnlichen Hirsebrei: Da wird offen gegen Frauen gehetzt und hinterher wundern sie sich, daß sie nicht ernst genommen werden. Da wird unumwunden Schwulenfeindlichkeit praktiziert und dann wundern sich diese Leute, daß geschlossen wird, es gehe den Maskulisten nicht um Männerrechte. Mit diesen, auf diesem Blog als Radikale bezeichneten Leuten möchte ich nichts zu tun haben. All diejenigen, die zum generellen Emanzipationsprojekt der Gesellschaft nichts beitragen wollen, haben im Maskulismus nichts verloren.


Als problematisch empfindet Diederichs darüber hinaus die noch fehlende praktische Unterstützung für Männer in Not (außer für Väter), mangelnde Kritik an den Fehlern von Männern sowie ein fehlendes Theoriegebäude des Maskulismus:

Mir persönlich ist es peinlich, sagen zu müssen: Ja, DEN Maskulismus gibt es nicht. Das liegt aber nicht wie beim Feminismus an einem Märchen über inkommensurable Meinungsvielfalt, sondern daran, daß der Maskulismus immer noch irgendwo zwischen sozialer Empörungsbewegung und Menschenrechtsbewegung mit einem besonderen Fokus auf Männer vor sich hin dümpelt. Zwar gibt es vor allem für entrechtete Väter recht präzise Forderungen, aber es fehlt an einer generellen sozialpolitischen Vision. Männer, Männerrechtler und Maskulisten sind aufgerufen, das zu ändern, aber es sind kaum Ansätze dazu sichtbar, theoretisches Rüstzeug vorzulegen, das es erlauben würde, die soziale und rechtliche Realität von Männern zu beschreiben, zu analysieren oder Forderungen mit dem Hinweis auf Gerechtigkeitsverletzungen zu erheben.


Der Verfasser des Pelzblog betont die Bedeutung des Maskulismus für seine eigene persönliche Entwicklung:

Mein Maskulismus ist aus der Not geboren, als ich erkannt habe, wie sehr die Rechte von Männern mittlerweile mit Füßen getreten werden. Dafür musste ich allerdings erst alleinerziehend werden. Vorher war ich genauso beeinflusst von einer extrem feministischen Pädagogik und Gehirnwäsche durch die Medien, dass ich selbst schon männerfeindlich geworden war.

(...) Am brutalsten finde ich es, wie mein Sohn bereits im Kindergarten und jetzt in der Schule sozialisiert wird: Er wird praktisch so sozialisiert, dass seine natürliche Männlichkeit nichts wert und sogar schlecht ist. Das erschrickt mich sehr. Das hat etwas von "Rassentheorien".


Dass er für sein Engagement für Männerrechte permanent beschimpft werde, bringt diesen Blogger dazu, sich, gerade um dagegen Widerstand zu leisten, als Maskulist zu bezeichnen. Dem unbenommen möchte er die Diskriminierungserfahrungen von Frauen nicht völlig aus den Augen verlieren.

Der Verfasser des Maskulinistblog wirft dem Feminismus vor, dass seine Behauptung, für "Geschlechtergerechtigkeit" zu streiten, mit der Wirklichkeit wenig zu tun habe: Die Bedürfnisse und Anliegen von Männern würden in dieser Ideologie übergangen. Vor allem während seines Studiums sei ihm diese Einseitigkeit aufgefallen:

An der Uni habe ich gemerkt, dass überall die Gleichstellungsbeauftragten aus dem Boden zu schießen begannen – natürlich waren und sind diese Leute de facto nur für Frauen da. Daneben gibt es dann noch diverse Kursangebote nur für Frauen – ob Bewerbungstraining oder Excel-Kurs: für Mädels gibt es mehr und mehr eine Extrawurst. Und wenn mal eine mündliche Prüfung nicht so gut lief, rennt frau zur Gleichstellungsbeauftragten, heult etwas von wegen "Sexismus" und "Diskriminierung" vor und schon hat die Dame eine bessere Note bzw. einen weiteren Versuch, die Prüfung abzulegen. Auch auf diversen Prüfungsämtern wird gerne mal ein "Frauenbonus" gewährt. Soviel zum Thema "Gleichberechtigung".


Dieser Feminismus sei aber auch für Frauen kein Segen:

Was nützt es der einfachen Arbeiterfrau, wenn Professorin xyz eine schöne C4-Professur für Gender Studies an der Uni bekommt? Was nützt es ihr, wenn in nepotistischen Aktionen Frauenreferate und Gleichstellungsbeauftragte mit handverlesenen Frauen besetzt werden? Über die Quote in Aufsichtsräten müssen wir gar nicht erst reden. Ich denke, dass der Maskulinismus den Frauen die Möglichkeit geben kann, ihr Leben abseits von feministischen Zwangsvorstellungen gesellschaftlich akzeptiert voll auszugestalten. Keine Frau sollte sich schämen müssen, wenn sie "nur" Hausfrau ist – das gilt aber auch für Männer, die sich diese Rolle geben möchten. Und welche Frau möchte schon z.B. von einer Ärztin behandelt werden, die nicht aufgrund ihres Könnens, sondern aufgrund einer feministisch induzierten Quote diesen Beruf ausüben darf?


Auch dieser Blogger betrachtet den rechten Rand der maskulistischen Bewegung als problematisch und gehört vor diesem Hintergrund zu den vielen, die das Blogstöckchen der Erzählmirnixe aufgefangen haben und einen "maskulistischen Staat" als ebenso gruselig empfinden wie den derzeit herrschenden radikalen Feminismus:

Ich habe im "gelben Forum" gesehen, welch unschöne Szenarien ein radikaler Maskulinismus heraufbeschwören kann; dass dieser mindestens genauso schlimm sein kann wie der Vulgär- und Staatsfeminismus es bereits ist, steht für mich außer Frage und ist somit für mich persönlich völlig inakzeptabel.


Lucas Schoppe pflichtet bei:

Ein Maskulismus als Krieg des Mannes gegen die Frau, analog zum im Deutschland vorherrschenden misandrischen Feminismus à la Alice Schwarzer, #aufschrei oder bei den Femen, wäre sinn- und chancenlos.

Maskulismus erfüllt eine gute Funktion als Ausbalancieren eines Ungleichgewichts, das durch feministische Einseitigkeiten und ihre fortgesetzte Institutionalisierung entstanden ist. Insofern ist der Orientierungspunkt vieler Maskulisten, auch meiner, eigentlich ein Humanismus.


Auch Lucas Schoppe stieß über die Einseitigkeit, mit der das Geschlechterthema während seines Studiums behandelt wurde, erstmals auf die verschwiegenen Anliegen von Männern. Und auch er argumentiert, dass auch Frauen ein Maskulismus, der sich um beide Geschlechter kümmere, eher hülfe als die derzeit betriebene "Politik, die Frauen allüberall als Opfer männlicher Herrschaft behandelt", was Frauen eher schade. Im Maskulismus hingegen kritisiert Schoppe den frauenfeindlichen Tonfall einiger Akteure, deren "klischeehafte Grobheiten" und "undemokratischen Forderungen" (etwa nach Abschaffung des Frauenwahlrechts). Gleichzeitig kann er die Duldsamkeit vieler Männer gegenüber unterschiedlichen Diffamierungen und Diskriminierungen nicht nachvollziehen. Wenn er über unbegrenzte öffentliche Mittel verfüge, würde Schoppe eine Stiftung "Menschenrechte sind unteilbar" ins Leben rufen, in der hauptamtliche Mitarbeiter "politisch Verantwortlichen die Möglichkeit zu nehmen, Verletzungen von Jungen- und Männerrechten weiterhin als Kleinigkeiten zu behandeln oder ganz zu ignorieren."

Der von "Max Kuckucksvater" in der Kommentarspalte vertretenen Polemik, die Ausgrenzung radikaler Männerechtler solle gestoppt werden, hält Schoppe entgegen:

Wer Frauen zwanghaft als minderwertig hinstellt, ebenso zwanghaft Gaga-Diskussionen wie die um das Wahlrecht von Frauen führen will, beliebig gegen Schwule hetzt oder gern auch gleich gegen alle, die nicht wie erwünscht mitziehen – der weiß ganz genau, dass er andere beständig vor "Die oder ich!!"-Entscheidungen stellt. Und wenn diese anderen dann "Och, dann lieber die" antworten, soll er nicht jammern. Es ist albern, sich dann als ausgegrenzt zu präsentieren und die Verweigerung von Diskussionen zu beklagen. Ich bin überzeugt davon: Eine Durchschlagkraft wird die Männerbewegung nur bekommen, wenn sie solche destruktiven Spiele nicht mitspielt.


Die Equity-Feministin Robin Urban schließlich argumentiert:

Ich bin keine Maskulistin, aber einen Maskulismus, den ich für potentiell für unterstützenswert halte, ist politisch links und humanistisch. Er reflektiert die maskuline Rolle im Geschlechterdiskurs, spürt soziale Unbalancen zu Ungunsten des männlichen Geschlechts auf und versucht sie zu beseitigen, ohne sich dabei wie ein ekelhaft frauenverachtender Macker oder ein verdammter Nazi aufzuführen. Leider würde ich maximal drei mir bekannte Maskulisten so einordnen.


(Bei Formulierungen wie "maximal drei" kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Hyperbel bei Robin Urban ein beliebtes Stilmittel darstellt.)

Weiter heißt es in Robin Urbans Blog:

Mich stören vor allem diejenigen Maskulisten, die überhaupt gar keine sind (auch nach eigener Aussage nicht), aber den maskulistischen Diskurs mit ihrem Antifeminismus bestimmen. (...) Es ist anstrengend, den Maskulismus zu diskutieren, denn anders als im Feminismus gibt es einfach keine klar zuordbaren Strömungen, und dass, obwohl meiner Beobachtung nach das Spektrum weitaus breiter gestreut ist. Es fehlt jegliche Struktur. Und so kommt es, dass sich einerseits ein antisexistischer, antiklassistischer Humanist als Maskulist bezeichnet und ein homophobes, frauenhassendes, sich die familäre Struktur des 3. Reiches zurückwünschendes Arschloch steht daneben und nennt sich genauso. Ja, scheiße, ne. Da fällt es leider verdammt schwer, diese Bewegung zu verteidigen.


Ich bin mir nicht sicher, ob hier eine "Struktur" wirklich hilfreich wäre. Letzten Endes kann man auch dadurch keinen Rechtsradikalen davon abhalten, sich als "Maskulist" zu bezeichnen.

Ähnlich wie Warren Farrell oder auch ich selbst vertritt Robin Urban die Auffassung, "dass einige gesellschaftliche Umstände beide Geschlechter gleichermaßen diskriminieren und daher bei gewissen Themen sowohl Maskulismus als auch Feminismus Überschneidungen zeigen". Darüber hinaus legt Robin Urban eine furiose Verteidigung des Feminismus vor (auch wenn sie mich persönlich nicht überzeugt) und kritisiert den Maskulismus, ähnlich wie Elmard Diederichs das tut, wenn diese Weltsicht fehlerhaftes Verhalten von Männern übergehe. Ihre bevorzugte maskulistische Aktion wäre eine Kampagne gegen das (nicht nur) ihres Erachtens verfassungswidrige Beschneidungsgesetz.

Zusammenfassend kann man festhalten, dass Erzählmirnixens Blogstöckchen stark dazu beigetragen hat, die Unterschiede und die Übereinstimmungen vieler Blogger in diesem Bereich noch deutlicher werden zu lassen. Dafür ganz herzlichen Dank!

Blockempfehlung auf Twitter: Faschismus und Denunziation?

Für einige Aufmerksamkeit sorgte in den letzten Tagen der Twitter-Account "Blockempfehlung", der allein dafür eingerichtet wurde, Ratschläge darüber zu erteilen, welche anderen Twitterer gefälligst blockiert werden sollten. Dabei richtet er sich insbesondere gegen "Nazis, Maskus, Meinungsfreiheitsgeschrei und Diskriminierung" – eine bunte Zusammenstellung, die an einen alten Witz aus den achtziger Jahren erinnert: "Zwei Dinge kann ich an Südafrika nicht ausstehen – die Rassisten und die Neger." Logisch, dass dadurch fast automatisch Widerspruch ausgelöst wird.

Das kritische Wissenschaftsblog Sciencefiles sowie das Blog Schwerdtfegr fühlen sich an Faschismus und Volkspolizei erinnert, was beiden Blogs eine Erwähnung bei dem Blogaggregator Rivva einbrachte.

Aber auch Maike von Wegen, die Verfasserin des Blogs Mutterseelenalleinerziehend, die selbst auf der schwarzen Liste der Blockempfehlung erschienen war, ist nicht glücklich darüber, dass sich der Feminismus mit solchen Aktionen immer weiter ins einer Filterbubble verbunkert und beklagt darüber hinaus eine wachsende Mentalität von Blogwarten und Denunziantentum. Schon vor einiger Zeit habe sie ihre gegenseitige Verlinkung mit dem radikalfeministischen Blog Mädchenmannschaft beendet und sich von ihr "distanziert, nachdem ich schon zuvor immer wieder nur mit Hass und Häme behandelt worden war". Von Wegen nimmt hier eine um sich greifende Kultur von Beschimpfungen wahr, deren Ziele "in der Regel andere Feminist*innen und Aktivist*innen" seien; einzelne unliebsame Aktivisten würden regelrecht auseinandergenommen und verfolgt:

Wann immer ich mein twitter aufrufe, sind sie da, die üblichen Verdächtigen. Sie antworten auf alles sofort und formieren sich zu shitstorms, während ich irgendwas im Alltag erledige. Und dann sitze ich im Kino und als ich im Anschluss mein Telefon wieder anschalte, hört es nicht mehr auf zu vibrieren. Und als ich das Kino verlasse, habe ich bereits einen shitstorm am Hals. Und was habe ich dafür gemacht? Ich habe in friedlicher Sprache diskutiert in meiner kurzen Zeit auf twitter. Dann habe ich den Fehler gemacht, nicht mehr online zu sein und ein normales Leben zu führen. Denn in der Zwischenzeit verlor ich Follower um Follower, da ich auf einer Liste gelandet war, deren Motivation ich als höchst zweifelhaft einstufen würde.


Nachdem Maike von Wegen einige kritische Fragen gestellt habe

Wer sind diese Follower der @Blockempfehlung, die andere für sich selbst zensieren lassen? Was sind die Kriterien für die Auswahl der Menschen? Wo ist da die Transparenz? Was soll daran bitte emanzipatorisch sein?


sei sie sogar "als Verteidigerin der Maskulinisten beschimpft" worden. Dieses Diskussionsverhalten könne sie nicht gutheißen:

Das Argument gegen mich lautete "tone". Und zwar war also das Problem, dass ich immer wieder einen friedlichen Ton verlangte. Denn ich würde damit menschenverachtende Positionen legitimieren, wenn ich darum bat, das friedlich zu klären.


Dem unbenommen hält Maike von Wegen an ihrer Kritik fest:

Ich will, dass wir endlich mal über Loyalität und solidarische Kritik sprechen. Das letzte mal, als ich das auf einer Veranstaltung mit einer Beteiligten der Mädchenmannschaft versuchte, hat sie mich von der Bühne herab ausgelacht und versucht, ins Lächerliche zu ziehen. Ein Gespräch über Solidarität hat sie öffentlich abgelehnt. Hier werden abscheuliche Machtdispositive errichtet innerhalb einer Gemeinschaft, die hart am Abschaffen dieser Ungleichheiten arbeitet. Wie wollen wir das jemals im großen Außen verändern, wenn wir es nicht einmal innerhalb unsere Bezugsgruppe hinbekommen? Ich möchte, dass wir uns an echten Tischen in unsere echten Augen sehen und in FRIEDLICHER SPRACHE klären, wo unsere Differenzen liegen und wo unsere gemeinsamen Nenner. Euer seltsamer Aktivismus im Internet, wo in der Annonymität Menschen zerrissen werden, schlägt uns nur immer weiter zurück.


Eine Gegenrede dazu hält die Bloggerin "Tofutastisch" in dem Beitrag Blockempfehlungen und Solidarität sowie einige Feministinnen in der Kommentarspalte Maike von Wegens. Dort zog diese Bloggerin schließlich heute Vormittag das Fazit:

Ich beende die Diskussion an dieser Stelle. Denn ich habe wegen diesem Unsinnn geweint. Ich bin diejeinige, die hier diskriminiert wird. (...) Was hier faktisch passiert ist, dass ich aus meinem Erscheinungsraum gedrängt werde. Und ich möchte dem auch langsam Folge leisten und mich bei twitter abmelden. Also. Ziel erreicht. Ihr habt mich zum Schweigen gebracht. Ich verweigere ab jetzt die Unterhaltung mit Menschen, die es nicht hinbekommen, ihr Fehler anzuerkennen. Vielleicht solltet Ihr einfach mal mein Buch lesen, um festzustellen, welche unterpriviligierte Person ihr hier gerade fertig macht. Ich bin fassungslos.


Die groteske Gleichsetzung sämtlicher "Maskus" mit "Nazis" scheint in dieser Opferolympiade und dieser Parade an Selbstgerechtigkeiten keine einzige Akteurin als in irgeneiner Weise problematisch, diskriminierend oder Form von sprachlicher Gewalt zu empfinden. Würde es helfen, wenn ein Männerrechtler "Ich habe deswegen geweint" ernsthaft als Argument vorbringen würde? Vermutlich nicht; dabei ginge es schließlich nur um "male tears".

SPIEGEL: Männer bewerten Familienfreundlichkeit von Unternehmen schlechter als Frauen

Familienfreundliche Maßnahmen zielten bisher vor allem auf Mitarbeiterinnen. Doch plötzlich sind es die Männer, die neue Arbeitszeitmodelle fordern und monatelange Auszeiten nehmen. Die Unternehmen müssen sich umstellen.


Diese Entwicklung ist Thema in der SPIEGEL-Ausgabe von morgen. Grundlage für den Artikel von Susanne Amann und Simone Salden, der leider nicht online steht, ist eine Studie, der zufolge 91 Prozent der Väter sagen, dass sie auch unter der Woche Zeit mit ihrer Familie verbringen wollen:

In bestimmten Branchen müssen sich Väter vor Kollegen inzwischen rechtfertigen, wenn sie nach der Geburt ihres Kindes nicht mindestens zwei Monate zu Hause bleiben. Zwar sind bundesweit noch immer nur knapp 20 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten männlich – aber mit stark steigender Tendenz: Der Anteil der Männer hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt, während die Zahl der Frauen um etwa 30 Prozent gestiegen ist. (...)

Plötzlich sind es die männlichen Angestellten, die von ihren Personalverantwortlichen neue Arbeitszeitmodelle einfordern und monatelange Auszeiten nehmen, die ganze Nachmittage in Kalendern blocken, weil sie die Kinder aus der Kita abholen müssen, oder wichtigen Meetings fernbleiben, weil ein Laternenumzug oder Schulfest ansteht. "Männer werden für Unternehmen damit genauso unberechenbar wie Frauen – und das ist auch gut so", sagt Volker Baisch, der Unternehmen berät, wie sie väterfreundlicher werden können. Gleichzeitig bemängeln 85 Prozent aller Männer, dass familienfreundliche Maßnahmen in Unternehmen sich vor allem an die weiblichen Kollegen richten. Und es sind die Männer, die ihre Firmen in Sachen Familienfreundlichkeit deutlich schlechter bewerten als Frauen, wie eine Studie von A.T. Kearney zeigt, die im Januar veröffentlicht wird.


Man sieht: Die Männerrechtsbewegung wird nach und nach in sämtliche Felder Einzug halten, die bisher allein von Feministinnen besetzt waren. Und dabei wird immer klarer, dass es fast zwangsläufig nicht allein um die Anliegen eines Geschlechtes gehen kann, sondern um beide.

Freitag, Dezember 27, 2013

Feministinnen fühlen sich von Julian Assanges Vortrag ausgeschlossen

Haben Sie auch manchmal den Eindruck, dass die Geschlechterdebatte von Tag zu Tag irrer wird?

Heute zum Beispiel beginnt eine Veranstaltung des Chaos Computer Club. Dort wird der Wikileaks-Gründer Julian Assange darüber sprechen, wie man dem Problem der Massenüberwachung begegnen kann: über Video aus der ecuadorianischen Botschaft in London. Inwiefern Feministinnen daraus konstruieren, dass Frauen von der Veranstaltung ausgeschlossen würden, berichtet Telepolis.

Femen-Aktivistin (4) springt nackt auf Küchentisch, um gegen Zubettgehzeiten zu protestieren

Ein neuer Protest einer Femen-Aktivistin hat am Donnerstag in Köln für Aufsehen gesorgt. Nach Zeugenaussagen sprang die vierjährige Leonie M. kurz nach dem Abendessen halbnackt auf den Küchentisch ihres Elternhauses und begann mit ausgestreckten Armen, ein selbstverfasstes Manifest vorzutragen ("Aber ich will noch gar nicht ins Bett, ihr Blödmänner!"). Schon nach wenigen Sekunden wurde ihre Aktion von der örtlichen Sicherheitskraft Joachim M. unterbunden, der die Aktivistin gewaltsam abführte.


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Empörung über NIVEA breitet sich aus

Nachdem an Heiligabend bereits RP-Online über die Empörungswelle ausgegrenzter Väter gegen die NIVEA-Reklame berichtete, greift inzwischen journalistenwatch.de auf diesen Artikel sowie einen Text des Publizisten Akif Pirincci zurück, wobei letzerer gewohnheitsmäßig kein Blatt vor den Mund nimmt. Auch das Marketing-Blog nimmt sich des Themas an. So heißt es dort in dem Artikel "NIVEA against MEN" mit Bezugnahme auf meinen Beitrag hier auf Genderama:

Da wollte die Beiersdorf AG mal einen echt zeitgeistigen Werbespot zu Weihnachten machen - und auf einmal gibt's Ärger. Zurecht. (...) Wäre es umgekehrt, wäre der Shitstorm größer. Viel größer. Es würden Köpfe rollen. Zuerst der des Menschen, der für "Corporate Social Responsibility" zuständig wäre, schließlich (heißt) es ja im Geschäftsbericht immer gern, dass sich das Unternehmen seiner sozialen Verantwortung bewusst sei und sie sehr ernst nähme.


Hier findet man den vollständigen Beitrag.

Währenddessen verbreitet sich auf Facebook zügig ein Bild, das eine mit Exkrementen gefüllte NIVEA-Dose zeigt, was mit dem Slogan "Man muss sich nicht jeden Scheiß ins Gesicht schmieren" unterstrichen wird.

Kein Zweifel: Die Proteste sind inzwischen so massiv, dass sie, wenn sie statt von Männern von Frauen getragen würden, längst schon Thema auf Spiegel-Online wären.

Volker Beck fordert Bestrafung von Femen-Aktivistin

Der schwule Grünenpolitiker Volker Beck setzt als neuer religionspolitischer Sprecher seiner Bundestagsfraktion überraschende Akzente. So kritisierte er am Donnerstag den Protest einer Femen-Aktivistin vom Mittwoch im Kölner Dom als "respektlos".


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Donnerstag, Dezember 26, 2013

Birgit Kelle zu Femen-Irrsinn: "Blanke Brüste ziehen immer"

Birgit Kelle kommentiert für den European die Selbstinszenierung einer Femen-Aktivistin bei der Weihnachtsmesse im Kölner Dom.

Petition gegen Diskriminierung von Vätern durch NIVEA online

Wie Genderama mehrfach berichtete, empfinden viele Väter, die sich gerade zu Weihnachten nach Kontakt zu ihren Kindern sehnen, die Weihnachts-Reklame der Firma Beiersdorf (NIVEA) als hämisch, weil die Botschaft dieser Reklame lautet, wie glücklich eine Familie gerade ohne Vater sein kann. Nun haben einige Väter eine Petition gegen diese Reklame online gestellt und weisen via Mail, Facebook und andere Websites mit enormer Energie darauf hin.

(Punktuell habe ich Formulierungen gefunden, deren Verfasser einen Gederama-Blogeintrag so verstanden zu haben scheinen, als ob Manuela Rousseau insofern "verantwortlich" für die misslungene Reklame sei, als sie daran direkt mitgewirkt oder sie in Auftrag gegeben habe. Dafür gibt es derzeit allerdings keine Anhaltspunkte. Fakt ist hingegen, dass Manuela Rousseau den Bereich "soziale Verantwortung des Konzerns" leitet und, vermutlich wegen ihres ideologischen Hintergrunds, dieser Verantwortung nicht gerecht geworden ist, als es um ausgegrenzte Scheidungsväter ging. Ob diese Väter absichtlich zu einem Shitstorm provoziert werden sollten, um die Marke NIVEA im Gespräch zu halten, oder ob im Hause Beiersdorf schlicht jegliche Sensibilität bei diesem Thema fehlt, können natürlich nur Firmen-Insider beantworten.)

Bizarres Kunstprojekt: Studentin hängt Männer auf

Students got an eyeful walking on the campus of Sacramento State University earlier in December. Two males dangling from a tree with nooses around their necks, portraying a time that many African Americans wish they could forget – lynchings, all because of the color of their skin.

(...) Christina Edwards, a senior at Sacramento State University, defended the Dec. 4 performance/installation that was part of a series called "Restitution."

"The purpose of this performance was to bring to light social injustices and the issues of inequality that impact me and my community as a whole," she wrote in an open letter to the school body, obtained by The Campus Culture.


Hier geht es weiter. Bemerkenswert ist, dass in sämtlichen Artikeln, die darüber berichten, das Thema "Lynchen und Sexismus" ausgeblendet bleibt. Was Ms. Edwards nicht zu realisieren scheint, ist, dass sowohl im wahren Leben als auch bei ihrem Projekt die Gelynchten Männer waren und dass Frauen bei der Entscheidung darüber, wer aufgehängt wird, eine wesentliche Rolle spielten.

Mittwoch, Dezember 25, 2013

"Ich bin Gott!" – Femen-Aktivistin stürmt Weihnachtsmesse

Dass sich Feministinnen für die neuen Priesterinnen einer göttlichen Wahrheit halten - die verkündet werden sollte, aber über die, verdammt noch mal, nicht diskutiert zu werden braucht!!! - ist nichts Neues. Zumindest eine von ihnen übertrieb es heute jedoch ein wenig. Der Kölner Express berichtet:

Riesenaufregung bei der morgendlichen Dom-Messe! Als gerade die Messe mit Kardinal Meisner beginnen sollte, stürmte eine junge Frau nach vorne, riss sich ihr Oberteil vom Leib und schrie laut: "Ich bin Gott!" Die 19-Jährige sprang sogar auf den Altar. (...) Doch bei der Störerin, die vorher in der ersten Reihe saß, handelte es sich nicht um eine Verrückte: Kardinal Meisner und die Dom-Besucher wurden Opfer eines Oben-Ohne-Potests einer Femen-Aktivistin.


Faszinierend. Wäre die junge Dame eine Einzeltäterin gewesen, hätte man sie fraglos als psychisch gestört identifiziert. Sobald sie sich als Mitglied einer feministischen Gruppe ausweist, gilt sie plötzlich als psychisch gesund. Eine andere Schlussfolgerung liegt wesentlich näher, ist aber offenkundig nicht politisch korrekt.

Siehe zum selben Thema auch Erzählmirnix: Femen sucht neue Mitglieder.

Zu den aktuellen Entwicklungen in der von Femen angeprangerten katholischen Kirche siehe hier.

Lesermail: Wer verantwortet die väterfeindliche NIVEA-Reklame?

Einer der nicht (nur von NIVEA) ausgegrenzten Väter hat sich in einer Lesermail an mich mit der Frage beschäftigt, wer für die ach so süße NIVEA-Weihnachtsreklame mit der unterschwelligen Botschaft, dass ein Vater für das Familienglück aber so was von nebensächlich sei, mit verantwortlich zeichnet. Immerhin, so argumentiert er, verfüge der Beiersdorf-Konzern über eine Abteilung namens "Corporate Social Responsibility", eine Abteilung also, die behauptet, sich um die "soziale Verantwortung" des Konzerns zu kümmern.

Geleitet wird diese Abteilung nun von einer Frau namens Manuela Rousseau – und diese Dame wiederum wird im Beiersdorf-Jahresbericht 2012 nicht nur als "Diversity-Beauftragte" aufgeführt, sondern ist auch Mitglied bei Organisationen wie ZONTA ("Advancing the Status of Women Worldwide") und FidAR ("Die Initiative für mehr Frauen in die Aufsichtsräte"). Es handelt sich mithin um eine hochgradig engagierte Feministin.

Der Behauptung, dass mehr Frauen in führenden Positionen für ein Unternehmen oder sogar die Gesamtgesellschaft ein Gewinn seien, so kann man mit dem Verfasser des Leserbriefes an Genderama argumentieren, hat Manuela Rousseau einen Bärendienst erwiesen. Als es um die soziale Verantwortung des Konzerns zugunsten von Scheidungsvätern ging, hat sie offenbar darauf verzichtet, ihrer Verantwortung in notwendigem Ausmaß gerecht zu werden. Bis es Großkonzernen dämmert, dass es auch gegenüber Männern so etwas wie soziale Verantwortung gibt, dürfte es noch einige Zeit dauern.

Die schrecklich nette Weihnachtsfamilie von NIVEA

Der "Kiezneurotiker" ist zu denen dazugekommen, die die aktuelle Reklame der Firma Beiersdorf abstoßend finden. Ein Auszug:

Der Vater ist nicht da. Wahrscheinlich fickt er gerade die Nachbarin, versäuft sein Geld im Puff oder setzt am Roulettetisch alles auf die rote 10. Oder ist tot. Völlig egal. Er ist an Weihnachten nicht da. Und keiner ist traurig drüber. Der Onkel muss einspringen und hilft der armen tapferen Mutter, die wieder einmal von Pfeilen durchbohrt und Kugeln durchsiebt die Last der Welt auf ihren Schultern trägt - für das Arschloch, das sich mal wieder drückt oder aus anderen Gründen nicht an diesem perfekten Weihnachten teilnehmen mag oder darf oder soll. Oder tot ist. Auch egal.

Und das Kind freut sich am Allermeisten nicht über den Vater, der vielleicht nur zu spät von der Schicht kommt (ich hab da ja echt auf ein Happy End gehofft) oder ausnahmsweise zu Weihnachten mal sein Kind sehen darf (also DAS wäre ja nun wirklich weit hergeholt), sondern auf Oma und Opa. Klar doch, auf wen denn sonst. Auf den Vater freuen ist ja nun wirklich absurd. Wie weltfremd kann man sein?


Hier findet man den vollständigen Artikel.

"Die tatsächlichen Probleme der Frauen von heute"

Das Blog Achdomina zerpflückt das Geschwätz der neuen Familienministerin Manuela Schwesig.

Dienstag, Dezember 24, 2013

Männer reagieren allergisch auf NIVEA: Weihnachtsreklame "Ohrfeige für die Väter"

NIVEA wollte zu Weihnachten mit Emotion und Familie werben. Letztere stellte sie jedoch ohne Papa dar. Das Unternehmen muss sich nun Fragen zu Familienkonzepten gefallen lassen und antwortet ganz schön kalt. Steht das Unternehmen kurz vor einem Shitstorm oder ist es schon mittendrin?


Die Website marketingfish.de berichtete schon vor einigen Wochen; inzwischen hat die Entrüstung deutlich zugenommen.

Kritische Analysen der irritierenden Reklame findet man unter anderem auf den Blogs Man Tau, Wortschrank und Das Kind im Haus - fast schon eine sich selbständig bildende neue Blogparade. Im Forum von vatersein.de wird der Werbespot als "beklemmend" empfunden. Proteste gibt es auch auf der NIVEA-Seite auf Facebook und vermutlich an mehreren anderen Stellen im Internet, die ich nicht alle überblicken kann. Mit Dr. Matthias Stiehler protestiert auf der Youtube-Seite, auf der der NIVEA-Spot online gestellt wurde, sogar ein Gründungsmitglied des Bundesforums Männer:

Schlimmer gehts nimmer. Das süße Kind, das zwar eine Trennung der Eltern erlebt hat, aber das ist ja nicht so tragisch. Die alleinerziehende Mutter bekommt doch alles sehr gut hin ... Wo sind wir bloß hingekommen, dass wir für unsere Ideologien Kinder opfern. Und natürlich nutzt dies NIVEA gern aus - die so fortschrittliche NIVEA, die so ganz und gar nicht auf ihren Profit aus ist. - Wo sind wir nur hingekommen?


(Aus dem Bundesforum selbst sind nur die gewohnten Schnarchgeräusche zu vernehmen.)

Da ist selbst bei einer Marketing-Website das geschlechterpolitische Bewusstsein wacher. So schließt der eingangs zitierte Beitrag von marketingfish.de mit den Worten:

Für viele ist vielleicht die perfekte Familienidylle erst geschaffen, wenn Weihnachten eine vaterfreie Zeit ist. Dennoch gehört der Herr Papa zum Glück der meisten noch mit unter den Baum (wenn auch besser nicht wörtlich). Wenn die NIVEA-Werber schlau wären, dann würden sie in einigen Tagen schnell einen Spot mit äquivalent fehlender Mutter schalten, oder mit einem gleichgeschlechtlichen Elternpaar.

Erkältung: Männer leiden stärker

Frauen machen sich gerne lustig über das Wehklagen von Männern bei kleineren Krankheiten - zu Unrecht, wie eine Studie zeigt: Das weibliche Immunsystem reagiert stärker, Frauen müssen offenbar weniger leiden.


Spiegel-Online berichtet.

"Male Studies: Der größte Vorstoß für Männer im Jahr 2013"

Die männerpolitische Website A Voice for Men freut sich:

Dr. Miles Groth, a men’s advocate, academician, professor of psychology at Wagner College and the editor of New Male Studies, has made an announcement about his organization’s efforts to install coursework in the study of human males that actually seeks to understand their life circumstances and problems, vs studying males "as" the problem.

To say this announcement is a milestone is a gross understatement.

Because of Dr. Groth’s exemplary work alongside a number of other esteemed academicians, the first degree program in MALE STUDIES begins in 2014. It is supported by the University of South Australia and will be available to students worldwide.

This is the first actual male studies program anywhere, despite the confabulations of Michael Kimmel, who claims to have worked in this field for 30 years, but has never produced a single degree program of any kind.

Indeed, without dwelling on it at this auspicious moment, all Kimmel has produced is a series of dog and pony shows that essentially emulate long established programs of academic feminism. He basically drew a penis on your average gender studies syllabus and preened as though it was an accomplishment.

What Dr. Groth has accomplished is something entirely different, new and worthwhile. And it marks THE moment in history when the complete academic hegemony of gender feminists on discussions of sex, gender, and importantly power, comes to an end.

From a personal perspective this is the biggest news and crowning achievement for men and boys in 2013. We are completely in Dr. Groth’s debt, and in debt to his colleagues in this monumental effort.


Genderama wünscht allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest.

Einen besonderen Weihnachtsgruß ...

sendet die siebzehnjährige Aimee C. Nicholls auf Youtube. Nicholls berichtet dort unter anderem über den Hungerstreik, den ein Väterrechtler vor dem Haus des britischen Premierministers David Cameron aufgenommen hat.

Montag, Dezember 23, 2013

Jörg Kachelmann kündigt Berufung an

Wie mehrere Medien, darunter Die Welt, berichten, hat der Meteorologe Jörg Kachelmann seinen Prozess beim Landgericht Frankfurt gegen Claudia Dinkel, die ihn der Vergewaltigung bezichtigte, verloren. Auf seiner Facebookseite äußert sich Kachelmann hierzu folgendermaßen:

Das Gericht hat den leichten Weg gewählt hat und den Standpunkt des Landgerichts Mannheim eingenommen. Dieser war: Es könnte eine Falschbeschuldigung sein, wir wissen es aber nicht. Das Risiko einer solchen Entscheidung war uns bewusst; wir haben die volle Beweislast über eine Vieraugensituation und eine fast 300-seitige Urteilsbegründung der Großen Strafkammer des Landgerichts Mannheim, die ganz offensichtlich darauf abzielt, einen dicken Mantel der Verwirrung über den Umstand zu werfen, dass Polizei und Staatsanwaltschaft vorschnell, um nicht zu sagen dilettantisch, Frau Dinkel Glauben geschenkt hatten.

Dennoch: Das hiesige Gericht wollte offensichtlich noch besonders schnell den Fall vom Tisch haben, denn es hat nicht einmal die von uns angebotenen, gegenüber dem Strafverfahren neuen Beweise erhoben, geschweige denn gewürdigt.

Dies hätte das Gericht prozessual nicht tun dürfen.

Die von Frau Claudia Dinkel vorgewiesenen Verletzungen erfüllten sämtliche rechtsmedizinischen Kriterien für Selbstverletzungen. Frau Dinkel hat so oft, hartnäckig und fantasiereich gelogen, dass man ihr auch den Vergewaltigungsvorwurf nicht glauben darf. Im hiesigen Verfahren hat sie sich nicht einmal getraut, bei der Parteianhörung im letzten Termin frei auszusagen. Sie hat einfach ein vorgefertigtes Skript verlesen.

Und obwohl das Gericht angekündigt hat, diesen Umstand zu ihrem Nachteil bei der Prüfung der Glaubwürdigkeit zu berücksichtigen, hat es dies offensichtlich nicht getan.

Vor diesem Hintergrund ist die hiesige Entscheidung nicht nur inhaltlich falsch, sondern auch prozessrechtlich grob fehlerhaft.

Das heute erlassene Urteil perpetuiert das von der Staatsanwaltschaft und dem Landgericht Mannheim an meinem Mandanten begangene Unrecht und wir werden es selbstverständlich mit dem Rechtsmittel der Berufung angreifen.


Dass Jörg Kachelmann mit seinem auf Facebook veröffentlichten Text von sich selbst als von "meinem Mandanten" spricht, legt die Vermutung nahe, dass in seine Stellungnahme die Stellungnahme eines seiner Verteidiger eingeflossen ist.

Lesermail (Manipulation der Wikipedia)

Ein mir bis dato nicht bekannter Genderama-Leser und Wikipedianer mailt mir heute:

Hallo Herr Hoffmann,

alles, was Sie über Wikipedia und den dort wirksamen Einfluss von feministischen Autorenteams berichten, stimmt bis ins kleinste Detail.

Man hat in Wikipedia heute nicht mehr die geringste Chance, irgendwelche Inhalte unterzubringen, die nicht ins das Weltbild dieses Fem-Netzwerkes passen. Noch nicht einmal, wenn man sich um maximale Ausgewogenheit bemüht.

Ich habe heute in den Wikpedia-Artikel über "Gendering" ("geschlechtergerechte" Sprache) eine Pro und Contra-Liste eingefügt mit Argumenten für Gendering und Argumenten, die dagegen sprechen. Das ganze ausführlich bequellt. Es dauerte keine 2 Stunden und ich hatte deswegen eine Vandalismus-Meldung an der Backe von Nutzer JosFritz. Nun ist der Artikel für Bearbeitungen erstmal gesperrt.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich die Berichte über ideologische Unterwanderung der Wikipedia anfänglich für Verschwörungstheorien gehalten habe.

Ich bin nun schockiert, in welchem Maße dort tatsächlich Manipulation stattfindet. Als einzelner Nutzer ist man gegen das offensichtlich ganztags arbeitende Team von Feministen absolut machtlos.

Sie werden, peu a peu, Wikipedia mit ihrem Denken fluten und alles eliminieren, was nicht in ihr Weltbild passt.

Video löst Debatte aus: Darf ein Mann jemals eine Frau schlagen?

Schön, wenn man die Eskalationsspirale der häuslichen Gewalt, von der ich immer wieder schreibe, auch mal im Video anschauen kann. Ich bin mir sicher, die beiden Frauen halten sich bei dem Streit, der im folgenden verlinkt wird, für die unschuldigen Opfer eines übergriffigen Mannes – zumal er deutlich größer und vermutlich auch stärker ist. (Natürlich dürften viele heutige Feministinnen mit diesem Video einige Probleme haben, als gleichzeitig eine bzw. zwei weiße Frauen eine 'person of color' attackieren und noch nicht ganz geklärt ist, welche Opferkarte die andere übertrumpft.)

Here’s an explosive, expletive-filled confrontation between a woman and a man captured on video that has people from both genders debating if it’s ever acceptable for a man to retaliate in kind if he’s hit by a woman.

The woman in the clip is the clear aggressor (though it’s unclear what happened before the video), but rather than walking away the man stays put in the parking lot and continually tells the woman, "Get away from me!" and at times hits back.


Hier geht es weiter. Die Frau, die das Video auf Youtube online stellte, gab schließlich ihre eigene Einschätzung zu dem Konflikt ab:

In the end, Dobecky backs the man in the clip: "The gentlemen in the video could have, yes gotten in his car and left but I see absolutely nothing wrong with him hitting her. Honestly I wish he taught her a lesson and laid her out."

Dobecky added that she was in the Marines (as was the man in the clip, she claims) and "[can't] stand women who put men in these positions. If you want equal rights and to act like a men [sic] then expect to be treated as one and don’t be surprised when you get hit like one."

Fragen zum Maskulismus: Blogstöckchen der Erzählmirnixe hochbegehrt

Mehrere weitere Männer haben inzwischen auf die von der Verfasserin des Blogs "Erzählmirnix" erstellten acht Fragen zum Maskulismus reagiert. Ihre Antworten findet man auf Mein Senf, Wortschrank, Alles Evolution und bei Erzählmirnix selbst.

Europäische Zentralbank schafft es nicht, eigene Frauenquote zu erfüllen

The European Central Bank is struggling to attract enough women to meet its self-imposed quotas for female staff in the first round of a hiring spree as it prepares to take on supervision of the continent’s largest banks next year.

The central bank has so far confirmed Daniele Nouy, previously in charge of France’s prudential supervisor, as the head of its Single Supervisory Mechanism.

But applications from women in the first round of hiring have fallen short of the ECB’s own targets for other senior and middle management positions, according to an official familiar with the hiring process, who did not specify by how much. Around 100 jobs have so far been advertised and have closed to new applications.


Die Financial Times berichtet.

Pakistan: "Ja, auch Männer werden diskriminiert"

Taha Anis stellt sich in der pakistanischen Tribune auf die Seite der Männerrechtler.

Sonntag, Dezember 22, 2013

Blogstöckchen: Acht Fragen zum Maskulismus

Kaum ist die erste maskulistische Blogparade zum größten Teil vorüber, wird mit Blogstöckchen geworfen – Initiatorin ist diesmal Erzählmirnix, die dazu schreibt:

Ich habe mir überlegt, ein kleines Blogstöckchen zu werfen und zu schauen, ob es jemand aufheben will. Ich verlinke jetzt keinen, da die üblichen Verdächtigen schon irgendwie darauf stoßen werden. Es geht im weitesten Sinne um euer Verhältnis zum Maskulismus und ist für die gedacht, die sich selbst irgendwo im Bereich Maskulismus verorten oder sich mit dem Thema beschäftigen.

Wenn ihr also Lust habt, die Fragen in eurem Blog zu beantworten, verlinke ich euren Beitrag am Ende des Blogposts. Ihr könnt es natürlich wie bei den übrigen Blogstöckchen machen und eure eigenen Fragen dann an weitere Teilnehmer stellen, so dass das Stöckchen weiterwandert.


Der Flussfänger und das Dschinblog haben ihre Antworten bereits veröffentlicht; ich ziehe hiermit gerne nach.

1. DEN Maskulismus gibts ja eigentlich gar nicht… oder? Wie würdest du (deinen) Maskulismus definieren?

Maskulismus bezeichnet die Weltsicht und das Theoriegebäude der Männerrechtsbewegung. Ihr zufolge verdient auch ein Mann Zuwendung und Unterstützung, wenn er diskriminiert wird, zum Opfer wird oder aus anderen Gründen leidet. Maskulisten geht es darum, Benachteiligungen, soziale Problemlagen und Menschenrechtsverletzungen in Bezug auf alle Menschen einschließlich der Männer zu erforschen, herauszufinden, was die möglicherweise vielfältigen Ursachen dafür sind, und realistische Lösungsstrategien zu entwickeln, die dann in einer gerechten Politik zur Anwendung kommen. Von der bisherigen Geschlechterpolitik nach dem Motto "Frauen und Mädchen haben Probleme, Männer und Jungen sind Probleme" setzt sich der Maskulismus entschieden ab.

2. Was war dein erster Berührungspunkt mit Maskulismus? Wann hast du zum ersten Mal was davon gehört und wann und warum hast du dich evtl. zum ersten mal selbst so bezeichnet?

Ich habe den Begriff "Maskulismus" als Analogiebildung zum englischen "masculism" nach Deutschland gebracht – im Jahr 2001 mit meinem Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" auf Seite 12. Ich möchte gerne die vollständige Passage zitieren, also auch die Absätze, die zu diesem Begriff hinführen, weil hier auch die Positionierung zum Feminismus deutlich wird. Dabei möchte ich daran erinnern, dass ich der Wikipedia zufolge als "radikaler Antifeminist und Maskulist" gelte; die meisten von uns sind also offenbar wesentlich gemäßigter als ich:

Hierzulande wissen die meisten nicht einmal, dass die Frauenbewegung noch aus etwas anderem besteht als dem Trivialfeminismus, für den ja auch Alice Schwarzer nur stellvertretend steht. Unser Land scheint wasserdicht abgeschottet gegen nahezu jede feministische Literatur, die sich der Zuordnung "ich Frau: ich gut - du Mann: du böse" verweigert. Autorinnen wie Christina Hoff Sommers, Daphne Patai, Cathy Young, Wendy McElroy und all die anderen, die das Literaturverzeichnis dieses Buches füllen, werden ganz einfach nicht übersetzt. Aus diesem Grund spreche ich vereinfachend von "den Feministinnen", wenn es sich um den Mainstream handelt, und von "kritischen Feministinnen", wenn es sich um die Fraktion der Frauenbewegung handelt, die hierzulande so gut wie kein Gehör findet. Denken Sie bitte beim Lesen dieses Buches von Anfang bis Ende daran, dass ich in dieser Hinsicht ein wenig vereinfacht habe und dass die Frauenbewegung nicht grundsätzlich des Teufels ist.

"Entschuldigungen wären angebracht", liest man etwa bei Wendy McElroy, und bevor man sich als deutscher Mann fragen kann, wofür man sich denn jetzt schon wieder entschuldigen soll, geht es weiter: "Entschuldigungen wären angebracht bei der Hälfte der menschlichen Rasse: das heißt, den Männern." Und dann erklärt sie, ohne dass sie sich als Feministin irgendeinen Abbruch tut, dass Themen wie Vergewaltigung oder sexuelle Belästigung durchaus zwei Seiten haben und viele Fakten einfach nicht in Betracht gezogen werden. Vor allem die typisch deutsche Logik, nach der Frauen nur gewinnen können, wenn Männer verlieren, gibt es dort nicht. "Ob Männer nun laut oder leise schmollen", erklärt etwa unsere feministische Vorzeige-Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch, "gute Frauenpolitik erkennt frau am Missmut der Männer."

Dieses Motto hat sich die feministische Partei DIE FRAUEN auf ihre Homepage gesetzt. Nicht weniger platt hört sich auch deren Parteiprogramm an, in dem gleich die gesamte prekäre Weltlage vom Hunger in den Entwicklungsländern bis zur Chemieindustrie als Übeltaten von Männern gegeißelt werden.

Offensichtlich wird es höchste Zeit, dass in Deutschland eine neue politische Kraft auf die Bühne tritt: die Maskulisten. "Maskulismus" ist, dem Oxford Companion to Philosophy zufolge, "die Ansicht, dass Männer systematisch diskriminiert werden und dass diese Diskriminierung beendet werden sollte". Das ist ziemlich genau die politische Überzeugung, die diesem Buch zugrunde liegt.


Wie man an meiner Antwort auf Frage 1 sieht, habe ich (mit der Unterstützung eines linken Männerrechtlers, der anonym bleiben möchte) diese Definition inzwischen verfeinert.

3. Gibt es maskulistische/männerrechtliche Bereiche, von denen du persönlich besonders betroffen bist?

Ich hatte bedingt durch meine 20 Monate Zivildienst gesundheitliche Nachteile, mit denen ich immer noch zu tun habe, sowie leichte Nachteile bei meiner beruflichen Karriere. Wie alle Männer bin ich von der Männerfeindlichkeit unserer Gesellschaft betroffen, dabei insbesondere den massiven Aggressionen gegen diejenigen, die sich für Männer und ihre Anliegen einsetzen.

4. Rein hypothetisch: Der Maskulismus wird plötzlich unglaublich einflussreich und Deutschland wird ein komplett maskulistischer Staat. Was würde sich aus deiner Sicht geändert haben?

Ja, wie würde die absolute Horrorvorstellung für viele Feministinnen und andere Antimaskulisten wohl aussehen? :-)

Meines Erachtens so: Der sexistische Kriegsdienst wäre nicht nur ausgesetzt, sondern komplett abgeschafft. Im Gesundheitssystem würden ebensoviel Gelder und so viel Aufmerksamkeit in typisch männliche wie in typisch weibliche Krankheiten gesteckt. Es gäbe ebensoviel Lehrstühle für Männer- wie für Frauenforschung, wobei Männer nicht nur als Täter und Unterdrücker erforscht wurden, sondern z.B. auch als Opfer von Diskriminierung und anderen Problemen (Stichworte: Lebenserwartung, Obdachlosigkeit, Scheidungsväter etc.) und mit dem Blick darauf, wie diese Diskriminierung am sinnvollsten beseitigt werden kann. Es gäbe ein ebensogut ausgebautes Netz von Hilfs- und Beratungsstellen für männliche wie für weibliche Opfer häuslicher und sexueller Gewalt, dafür aber keine sexistische Justiz zu Lasten von Männern und keine Diskriminierung von Männern wie etwa durch die Frauenquote. Die "Jungenkrise" würde unter anderem mit den Maßnahmen angegangen, die ich in meinem Buch Rettet unsere Söhne vorgeschlagen habe. Unter anderem lernen Jungen, dass ihnen vom "Macho" über den "Hausmann" bis zur "Tunte" jede Rolle offensteht, ihre Männlichkeit zu leben, mit der sie sich wohlfühlen. Die geschlechtsspezifischen Anliegen von Zuwanderern und Angehörigen sexueller Minderheiten sind selbstverständlicher Teil dieser Männerpolitik. Institutionen wie die UN würden den Menschenrechtsverletzungen, unter denen speziell Männer zu leiden haben, ebenso starke Aufmerksamkeit widmen wie den Menschenrechtsverletzungen an Frauen. Internationale Hilfe bei Notsituationen kommt beiden Geschlechtern gleichermaßen zugute. In den Medien sind Männerrechtler natürlich ebenso prominent wie ihre Kritiker und wie Feministinnen vertreten. Als Gegengewicht zur Vermeidung einer totalitären Gesellschaft und um die Anliegen der Frauen zu vertreten, gäbe es einen starken Equity-Feminismus, der ohne die Dämonisierungen von Männern auskommt. Es wird aber auch nicht versucht, alles in das Geschlechterschema zu pressen, wo z.B. die Bekämpfung von Problemen auf der sozialen Ebene vermutlich zielführender wäre.

Diese Gesellschaftsvision wird von vielen offenbar als extrem bedrohlich wahrgenommen, das Engagement dafür muss deshalb wohl entschieden ausgegrenzt und bekämpft werden. Unter Vergleichen mit Massenmördern wie Anders Breivik, wie sie von Hinrich Rosenbrock gezogen und dem ARD-Mitarbeiter Ralf Homann propagiert wurden, läuft da nichts ...

5. What about the Womenz? Ist für Frauen die Welt schon rosarot (haha, Wortspiel) oder gibt es aus deiner Sicht noch Dinge, die sich für Frauen verbessern sollten. Was für eine Rolle spielt da aus deiner Sicht der Maskulismus?

Witzig, genau diese Frage hat mir vor zwei Wochen eine feministische Journalistin des SWR gestellt. Also: Meiner Beobachtung nach haben es Frauen, die in bisher reine Männerdomänen vorstoßen, immer noch schwer. Bei prominenten Frauen wird immer noch häufiger als bei prominenten Männern über ihren Körper, ihre Klamotten oder ihr Privatleben als über ihre berufliche Leistung gesprochen. Mütter haben es im Arbeitsleben tendenziell immer noch etwas schwerer.

Der international führende Maskulist Warren Farrell spricht davon, dass wir in einer "bisexistischen Gesellschaft" leben, bei der beide Geschlechter zu kurz kommen, was einander oft auch bedingt: Wenn ich die Rolle des Mannes auf die des Familienernährers festlege, lege ich die Frau auch auf die Rolle der Hausfrau oder ledglich Dazuverdienerin fest und umgekehrt. Dementsprechend ließen sich auch viele Benachteiligungen beider Geschlechter parallel beheben. Paradebeispiel häusliche Gewalt: Da es sich dabei überwiegend um einen systemischen, wechselseitig eskalierenden Prozess handelt, der über die Generationen- und Geschlechtergrenzen hinweg übertragen wird, wäre auch Frauen gedient, wenn man sich stärker auch um männliche Opfer kümmern würde.

Dem unbenommen sind auf der gesetzlichen Ebene Diskriminierungen inzwischen nur noch auf männlicher Seite zu finden, und im großen und ganzen gehen dem Feminismus die Themen aus. Vermutlich werden deshalb Trivialitäten wie Überraschungseier für Mädchen skandalisiert und Feministinnen nehmen vermehrt Themen wie "critical whiteness" hinzu oder sprechen viel häufiger über die Probleme von Frauen in arabischen Ländern und der Dritten Welt. Als wichtige soziale Bewegung für unsere Gesellschaft trägt der Feminismus längst nicht mehr. Ich lese immer wieder aktuelle feministische Bücher, und der große Wurf sind die alle nicht.

6. Was stört dich am Maskulismus? Welche Themen, Meinungen oder Maskulisten gehen dir auf die Nerven, bzw. mit wem möchtest du nicht in einen Topf geworfen werden?

Über die kleine Szene, die ich als "lunatic fringe" bezeichne, habe ich ja oft genug geschrieben. Unter anderem bin ich nicht der Ansicht, dass das Frauenwahlrecht abgeschafft werden sollte oder man alle Menschen mit abweichender Meinung aufhängen sollte. Ich lehne Diskriminierungen und Diffamierungen von sexuellen Minderheiten ab; dem unbenommen kann ein einzelnes Mitglied einer sexuellen Minderheit (etwa Raewyn Connell oder Alice Schwarzer) natürlich trotzdem eine Knalltüte sein. Frauen- und Fremdenfeindlichkeit, die an den Maskulismus andocken möchten, sind inakzeptabel.

7. Welche Erfahrungen hast du allgemein gemacht, wenn du über das Thema Maskulismus diskutiert hast?

1996 an der Uni von einem männlichen Kommilitonen: "Eigentlich hast du ja vollkommen recht, aber zitiere mich damit bloß nicht öffentlich!" Ebenfalls 1996 von einer Kommilitonin: "Männer sind keine Opfer! Männer sind keine Opfer! Männer sind keine Opfer!" Ende 2013 von einer neuen Bekannten, einer Lehrerin: "Wenn man von dir erst einmal darauf aufmerksam gemacht worden ist, fallen einem selbst immer wieder Dinge auf, bei denen Männer ausgegrenzt werden."

8. Wenn du die Möglichkeit (Zeit, finanzielle Mittel, Reichweite, Unterstützung) hättest eine maskulistische Aktion zu organisieren, wie würde diese aussehen?

Ich würde mir zehn Minuten Sendezeit im ZDF kaufen und erklären, wofür der Maskulismus steht – ohne dass irgendein Zausel mit "Ihr seid alle NAZIS!!" dazwischenplärrt oder versucht, die Opferolympiade zu spielen ("Aber Frauen haben es viel schwerer!") Dann würde ich schauen, ob das viele Leute überzeugt oder nicht.

So, wenn ich das Spiel richtig verstanden habe, darf ich das Blogstöckcchen jetzt weiterwerfen, wohin ich möchte; es müssen keine Maskulisten sein. Da ich davon ausgehe, dass viele maskulistische Blogger sich von sich aus an der Aktion beteiligen werden und nicht eigens angesprochen zu werden brauchen, und auch weil ich die Diskussion gerne noch lebendiger und kontroverser hätte, werfe ich das Stöckchen mal weiter zu Robin Urban, die erst kürzlich bloggte:

"Warum kriegt jeder ein Blogstöckchen, nur ICH nicht? Schluchz." So etwas kann Seelen töten.


Damit hast du schon dein zweites Blogstöckchen in kurzer Zeit bekommen, liebe Robin. Mach was draus! :-)

"Betonfeministinnen und Brachialmaskulisten im klingonischen Balzritual"

Lucas Schoppe blickt zurück auf die erste maskulistische Blogparade gegen Schwulenfeindlichkeit und erörtert, wie nahe radikale Feministinnen und radikale Maskulisten wieder einmal bei ihren Ansichten sind. Ein Auszug aus Schoppes Text:

In meinen Augen war das Ergebnis dieser Blogparade sehr positiv: Im Stil sehr unterschiedliche Artikel, die verschiedene Schwerpunkte setzten, aber im Grundtenor ähnlich waren – nämlich in der klaren Ablehnung von Schwulenfeindlichkeit, auch von der, die maskulistisch daherkommt.

(...) Dass Schwulenfeindlichkeit so einhellig von den Bloggern abgelehnt wurde, hat bei allen sonstigen Unterschieden der Beiträge nach meinem Eindruck ein gemeinsames Motiv: Die hohle Behauptung satt zu sein, dass ein Engagement für Männer- und Jungenrechte nach der Darstellung einiger besonders lauter Maskulisten nur im Kombi-Pack mit Ressentiments gegen Homosexuelle, gegen "Homo-Perverse" und die angebliche "Verschwulung der Gesellschaft" zu haben wäre.

(...) Viele Beiträger in diesem Forum vereint offenkundig das Gefühl, Sprachrohr einer schweigenden Mehrheit zu sein – tatsächlich können sie sich als "Mehrheit" nur deshalb fühlen, weil sie alle anderer Meinung weggebissen haben.

(...) Daher ist es auch ein Erfolg, wenn die Blog-Parade – wie wortschrank schreibt – Kritik von Brachialmaskulisten UND von Betonfeministen erhalten hat. Beide Seiten sind sich in vielen Punkten ähnlich: In der Gesprächsverweigerung, in der Fixierung auf Feindbilder, in der hochsensiblen Empörungsbereitschaft, die sie routiniert mit einer völlig desensibilisierten Rohheit gegenüber anderen verknüpfen, überhaupt in der Konzentration auf eigene – tatsächliche oder behauptete – Benachteiligungen und in der Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid anderer, im Interesse an einer Verhärtung der Debatten.

Beide Seiten präsentieren sich als erbitterte Gegner, sind aber eigentlich in einer Weise aufeinander fixiert, die mehr mit einem bizarren klingonischen Balzritual gemein hat als mit einer sinnvollen politischen Debatte. Gleichwohl haben beide ganz offenkundig kein Interesse daran, dass ihnen dabei jemand in die Quere kommt.


Das aber nur als Teaser – im weiteren Verlauf seines Beitrags kommt Schoppe auf "insbesondere zwei besonders wichtige ungeklärte Fragen im Verhältnis von Homosexuellen und Männerrechtsbewegung" zu sprechen, die ein Gespräch jenseits der geschilderten Anfeindungen und Unterstellungen sinnvoll erscheinen lassen. Insofern fast überflüssig zu erwähnen: Der Beitrag ist in Gänze lesenswert.

MANNdat e.V. auf Männertag 2014 vertreten

Die geschlechterpolitische Initiative MANNdat e.V. wird als Stimme der Männerrechtsbewegung auf dem Männertag 2014 in Stuttgart zu vernehmen sein. Dort bieten Dr. Eugen Maus, Ulrich Thierhoff und Thomas Walter einen Workshop an, der mit: "'Herr im Haus bin ich!' – Illusionen von vorgestern" betitelt ist. Der Männertag selbst trägt das Motto "Wieviel 'Mann' darf sein?" und wird am 22. Februar von der Katholischen Männerarbeit und dem Evangelischen Männernetzwerk Württemberg ausgerichtet. Der oben verlinkte Flyer stellt die Themen, um die es dort geht, mit folgenden Worten vor:

Die wenig humorvollen Kampfparolen der 70er- und 80er-Jahre im Sinne von: "Weniger Mann = Mehr Mensch" sind Getöse von gestern. Heute zeigen u.a. die Dirndl- und Lederhosenkultur auf den Volksfesten, dass Männer und Frauen lachend mit Geschlechterklischees umgehen können. Und doch bestimmt zu oft die Ideologie, dass Männer für das Schlechte in der Welt verantwortlich sind, das öffentliche Bild vom Mann. Als ob nicht auch Frauen ihren eigenen Teil zu den Schieflagen der Welt beitragen würden. In Wirtschaft und Politik sollen Männer den Frauen Platz machen, im Feld der Beziehungen und der gelebten Religion dagegen geben Frauen oft unhinterfragt den Ton an und wissen, was Männer zu tun hätten.

Wie können Männer ihre Stärken leben? Wie kann einer z.B. kampflustig, kompetent, mit einem Gespür für Macht, fokussiert, rational das Leben gestalten ohne dabei als aggressiv, beherrschend, eindimensional und gefühllos kritisiert zu werden? Wie können Männer zu sich stehen, ihre eigene Lebendigkeit entfalten und dabei unabhängig werden vom Beifall anderer, insbesondere der Frauen? Wie machen Männer das Leben in der Gesellschaft und in Beziehungswelten auf ihre Weise reich, bunt und abenteuerlich? Spannende Fragen! Beim 23. Stuttgarter Männertag gehen wir den Fragen in erfahrungsnahen Workshops nach. Wir freuen uns darauf, von einander zu erfahren und einander mitzuteilen, wie schön, kraftvoll, humorvoll und spannend es ist, wenn "Mann" sein darf.

Barbara Key kritisiert feministische Professorin: Frauen sollten ihre Männer nicht umbringen dürfen

In der kanadischen National Post spricht sich die Journalistin Barbara Kay gegen die akademisch daherkommende Variante des feministischen Twittertrends #killallmen aus. Ein Auszug:

In a just-published book, Defending Battered Women on Trial, University of Ottawa law professor Elizabeth Sheehy argues that chronically battered women should have a "statutory escape hatch" if they kill their male abusers pre-emptively rather than "live in anticipatory dread and hypervigilance." That is, battered women should be allowed to get away with statutory murder — killing their abuser not in spontaneous self-defence during a crisis, say, but premeditatedly killing the man in his sleep, an action that would incur a murder charge for anyone else.

(...) Sheehy claims the women have no recourse, as full shelters often turn them away and police don’t take their complaints seriously. Many observers query such assertions, but if true, the answer is to improve services, not declare open season on men.

And that is effectively what such a statute would entail. With the partner dead, there is nobody to dispute the woman’s narrative of events or assessment of actual threat to life. To anyone who understands human nature, it’s a slippery slope, opening the door to killings of non- or mildly abusive male partners, prompted by hatred, revenge, financial opportunism, jealousy or any other strong emotion.

The only people who don’t see it as a slippery slope are ideologues. It takes an ideologue to believe: that women who stay with abusive men are perfectly normal people who happen to be victims of a sadist rather than psychologically challenged human beings; that women would never lie in court about how serious the abuse they suffered was before they killed; and that women are the only victims of serious partner abuse.

(...) Sheehy’s concern is for women victims only. If she were to admit that extreme intimate partner brutality is often a folie à deux between psychologically damaged human beings rather than misogyny writ large, she would have to rewrite her book as Defending Battered Humans on Trial. And that is something I suspect this feminist will never do.

Britische Väterrechtler nehmen Katie Holmes, Halle Berry und Kim Basinger ins Visier

Actresses Katie Holmes, Halle Berry and Kim Basinger are being targeted in a new ‘crummy mummy’ campaign by Fathers4Justice, which accuses them of denying their children access to their fathers.

The pressure group is using the Hollywood stars in a series of adverts criticising their childcare arrangements. The new controversy comes after actress Kate Winslet, who has three children by three fathers, last week threatened to sue for being singled out in a Christmas advert by Fathers4Justice. Undeterred, the group says it will continue to highlight high-profile mothers who, they say, deny their children access to their fathers for no good reason.


Hier geht es weiter.

Samstag, Dezember 21, 2013

Mann zündete sich vor Frauenhaus selbst an

Der ORF berichtet mit einer Kurzmeldung.

Verfassungsgericht: Biologische Väter haben das Nachsehen

Das Bundesverfassungsgericht gibt der sozialen Familie den Vorrang. Biologische Väter haben keinen Anspruch auf Anerkennung der Vaterschaft. Die Verfassungsbeschwerde eines Mannes aus Zwickau wiesen die Karlsruher Richter zurück.


Die Frankfurter Allgemeine berichtet.

Kanada kippt alle Gesetze gegen die Prostitution

Sexarbeit ist in Kanada zwar legal. doch mehrere Gesetze erschweren den Prostituierten das Leben. Damit haben die obersten Richter jetzt Schluss gemacht.


Die Schweizer Zeitung 20 Minuten berichtet.

Freitag, Dezember 20, 2013

SPD Essen missachtet eigene Quotenregelung

Die Westdeutsche Allgemeine berichtet:

"Es stimmt, die Quote ist nicht erfüllt", räumt Essens SPD-Vorsitzender Dieter Hilser ein. "In der Praxis kommen auf der Ebene der Bezirksvertretungen Anspruch und Wirklichkeit einfach schwer zusammen." Einerseits gebe es einfach nicht genug Frauen, die sich engagierten und die geeignet seien. Andererseits, und das deutet Hilser mehr an, als dass er es offen ausspricht: Die Zahl der männlichen Platzhirsche, die auf guten Listenplätzen berücksichtigt werden wollen, ist einfach zu groß, ihr Druck im Falle einer Nicht-Berücksichtigung beträchlich.


Tja, liebe SPD Essen, da müsst ihr jetzt durch. Wenn es nicht genug Frauen gibt, die engagiert und geeignet sind, dann müsst ihr eben auch die ungeeigneten Knalltüten in eure Listen aufnehmen, selbst wenn ihr euch damit lächerlich macht. Und wenn "Platzhirsche" drohen, dann müsst ihr die eben ausbremsen, auch wenn diese engagierten Genossen dann wutschnaubend die Partei verlassen. Ihr müsst einfach der geliebten Quote zuliebe sogar das Risiko eingehen, dass eure eigene Partei in den Abgrund segelt. Von den Unternehmen erwartet ihr das doch auch.

Donnerstag, Dezember 19, 2013

Süddeutsche Zeitung über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz: "Männer werden kaum als Opfer wahrgenommen"

Dreckige Witze, eindeutige Anspielungen oder dumme Homo-Sprüche: Auch Männer machen im Job Erfahrungen mit sexueller Belästigung. Sozialpsychologin Franciska Krings über Frauen als Täterinnen, die Rolle von Chefs und Flirten im Job.


Hier geht es weiter mit dem Artikel von Johanna Bruckner.

Rückblicke auf die Blogparade

Das Blog Mein Senf kommentiert die erste maskulistische Blogparade und ist insbesondere mit dem Geätze einiger Feministinnen darüber unzufrieden:

Einer meiner Hauptkritikpunkte am Feminismus ist, dass er nicht kritikfähig ist. Dass Männer offen diskriminiert werden. Das niemand innerhalb des Feminismus widerspricht. Nun kam es eben, das Adrian die Männerrechtsbewegung kritisierte, und schwulenfeindliche Tendenzen ausmachte. Was ist passiert? Viele Blogs, die über Männerechte schreiben, haben sich einer Blogparade angeschlossen und sich von Schwulenfeindlichkeit distanziert. Von feministischer Seite kam der Vorwurf, Schwule würden instrumentalisiert. Würde sich der Feminismus ähnlich mit Diskriminierungsvorwürfen auseinandersetzen wie die männerrechtlichen Blogs hier, wäre schon viel gewonnen.


Die Versuche des Feminismus, schwule Männer auf ihre Homosexualität zu reduzieren und ihre anderen Diskriminierungserfahrungen als Männer auszublenden, lehnt der zitierte Blogger ab. Zudem ironisiert er die reflexhafte Abwehr von Feministinnen gegen was auch immer Maskulisten äußern mit dem treffenden Gedankenspiel, dass sobald sich Maskulisten für die Frauenquote einsetzen würden, Feministinnen die Quote vermutlich ganz schnell als patriarchales Unterdrückungsinstrument anfeinden würden.

Noch pointierter ist wie so oft Erzählmirnix.

Ein herzlicher Gruß auch ans andere Ufer, wo Queer.de den Genderama-Beitrag zu unserer Blogparade in der Rubrik "Anderswo" verlinkte.

Währenddessen versucht Adrian in einem Beitrag auf Gay West, noch den einen oder anderen Punkt zu klären und bringt damit ein konstruktives Gespräch zwischen homo- und heterosexuellen Männern hoffentlich weiter voran. Ergänzen lässt sich das durch eine Wortmeldung Adrians in der Kommentarspalte von Christian Schmidts Beitrag zur Blogparade:

Diese Blogparade, sollte sie bekannt werden (und ich denke der Grundstein ist gelegt – und ich persönlich werde es nicht mehr einschlafen lassen), wird einiges an Bösartigkeiten, Unverständnis, Furcht und Abwehr erzeugen. Heteros und Homos müssen erst zueinander finden. Das braucht Zeit.

Von Feministen gar nicht zu reden. Mit dieser Allianz wird für sie ein Alptraum wahr. Es wird hässlich werden.


Willkommen zur Genderdebatte als Neuinszenierung von "Game of Thrones". Der Winter naht.

Professor Gerhard Amendt im CICERO: "Die Frauenquote entmündigt das weibliche Geschlecht"

Die Frauenquote in Aufsichtsräten soll nach den Willen der Großen Koalition ab 2016 kommen. Aus Sicht des Geschlechterforschers Gerhard Amendt ist die Quote aber das falsche Instrument: Sie infantilisiert Frauen, löst bei Männern Schuldgefühle aus und zementiert traditionelle Rollenklischees.


Hier geht es weiter. Schöner Artikel.

Kate Winslet verklagt Väterrechtsbewegung

Sie hat drei Kinder von drei verschiedenen Vätern. Bei diesem Patchwork-Chaos kann man schnell mal den Überblick verlieren. Nicht so Kate Winslet. Sie machte in einem Interview mit der Vogue eine ganz klare Ansage: "Ich halte absolut gar nichts von diesem 50/50 Mist, bei dem Eltern den Aufenthalt ihrer Kinder aufteilen. Meine Kinder leben bei mir und damit hat es sich!"

Diese Aussage ging den Fathers4Justice, einer Gruppe, die sich für Rechte von Vätern einsetzt, gehörig gegen den Strich. Sie starteten eine Kampagne, deren Gesicht Kate Winslet werden sollte. Darauf ist unter einem Portrait der Oscar-Preisträgerin zu lesen: "Kate, jedes Kind verdient es, Weihnachten mit seinem Vater verbringen zu dürfen."


Hier geht es weiter. In einer Abstimmung auf dieser Seite, ob Winslets Einstellung nachvollziehbar ist, sagen bislang 80 Prozent all derjeniger, die sich daran beteiligt haben: "Nein, Väter sollten mehr Mitspracherecht haben."

CNN: Sollten Falschbeschuldigerinnen juristisch belangt werden?

Während ein weiterer Student seine Universität verklagt, weil sie ihn bestrafte, bevor sich herausstellte, dass er fälschlich sexueller Gewalt beschuldigt worden war, stellt Roxanne Jones in einem Beitrag für den amerikanischen Nachrichtensender CNN die Frage, ob die "tausende junger Männer", die das Opfer solcher Verleumdungen geworden sind, dagegen nicht verstärkt juristische Schritte einleiten sollten.

Männliche Soldaten dürfen keine langen Haare tragen

Mehrere Medien berichteten in den letzten Tagen über den neuesten Fall von "Diskriminierung ist okay, solange sie nur Männer trifft", darunter der bekannte Rechtsanwalt und Blogger Udo Vetter:

Männliche Soldaten bei der Bundeswehr dürfen auch künftig keine langen Haare tragen. Soldatinnen dagegen ist eine längere Frisur erlaubt. Mit dieser Entscheidung erklärte das Bundesverwaltungsgericht den sogenannten Haar- und Barterlass der Bundeswehr für wirksam.


Hier geht es weiter. Auch viele Kommentatoren des Beitrags sind von der männerfeindlichen Einseitigkeit, sobald es um Sexismus geht, nicht begeistert.

Mittwoch, Dezember 18, 2013

Erste maskulistische Blogparade: Warum auch Schwulenrechte Männerrechte sind

Diverse Blogs der Männerrechtsbewegung veranstalten heute ein von Christian Schmidt angestoßenes Experiment: die erste maskulistische Blogparade. Dabei handelt es sich um das gemeinschaftliche Publizieren verschiedener Blogs zu ein und demselben Thema, um diesem Thema eine größere Aufmerksamkeit zu verschaffen, ein Meinungsbild zu erstellen und zu präsentieren sowie sich untereinander solidarisch zu zeigen und besser zu vernetzen. Auch andere maskulistische Blogger können noch dazusteigen und mitmachen.

Das für heute gewählte Thema lautet "Die Schwulen und die Männerrechtsbewegung", den Übersichtsartikel hierzu findet man auf Alles Evolution. Ebenfalls bereits online stehen Beiträge bei Man Tau, bei Maskulismus für Anfänger, im Wortschrank und beim Flussfänger. Auch ein wenige Tage alter Beitrag Adrians auf Gay West, der mit den Anstoß zu dieser ersten maskulistischen Blogparade gab, ist erwähnenswert.

Es folgt der Beitrag von Genderama, ein Plädoyer für Schwulenrechte als Teil einer emanzipatorischen Männerrechtspolitik.


In seiner Analyse der historischen Hintergründe der Männerfeindlichkeit in unserer Gesellschaft kommt Christoph Kucklick auch auf die schwulen Männer zu sprechen, die bis heute besonders stark von den Vorbehalten gegenüber Männern und dabei insbesondere männlicher Sexualität betroffen sind. Um die Quelle dieser Ressentiments offenzulegen, stellt Kucklick die rhetorische Frage: "Was konnte es, als die Männer erst einmal zur Zentralgefahr der Gesellschaft geworden waren, Bedrohlicheres geben als die liebende (und, horrible dictu, sexuelle) Verbindung zweier Männer, die sich der femininen Aufsicht in der Ehe entzogen?" In einem Artikel für Die Zeit führt Kucklick weiter aus: "Kaum war der Mann als soziales Zentralproblem etabliert, galten zwei miteinander verbundene Männer als unerträgliche Bedrohung. So wandelte sich eine in Maßen tolerante Gesellschaft von der Mitte des 19. Jahrhunderts an zum Horror für Schwule."

In der sexualwissenschaftlichen Fachwelt wurde Homosexualität in den letzten Jahrzehnten zunehmend von dem Vorurteil, es handele sich dabei um eine krankhafte Störung, befreit. Dieser Kenntnisstand hat indes nicht alle Teile unserer Bevölkerung erreicht, nicht einmal alle Menschen in politisch verantwortlichen Positionen. So forderte noch im Jahr 2001 der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis auf seiner Website, man solle "die Perversion beim Namen nennen" und führte im Blick auf homosexuelle Partnerschaften aus:

"Die Gesellschaft, solange sie noch gesund empfindet, wird diese sexuelle Lebensform nie als gleichberechtigt mit der Lebensform von Mann und Frau anerkennen. (...) Bei aller Nächstenliebe darf in der Öffentlichkeit nicht der Eindruck entstehen, als sei diese Lebensform etwas ganz Selbstverständliches, als sei es richtig, wenn junge Menschen sich für eine solche Lebensform entscheiden. Es ist daher an der Zeit, dass diese Lebensform endlich auch in der Öffentlichkeit als das bezeichnet wird, was sie ist: die Perversion der Sexualität. Die Aufdringlichkeit, mit der sich Homosexuelle öffentlich prostituieren, ist nur noch schwer zu ertragen. Sie lassen jede Scham vermissen. Der Verlust der sexuellen Scham aber ist immer ein Zeichen von Schwachsinn, wie es Freud formuliert hat. Deshalb muss in der Öffentlichkeit Widerspruch laut werden, damit der Schwachsinn nicht zur Mode wird."


Norbert Geis ist hier alles andere als ein vereinzeltes Relikt aus einer inzwischen weitgehend vergessenen Zeit. Beispielsweise bezeichnete Papst Benedikt XVI. im Dezember 2012 eine zwischen Homosexuellen geschlossene Ehe als "schwere Verletzung der Gerechtigkeit und des Friedens". In der "Welt" beklagte sich 2009 der "Weltwoche"-Redakteur Philip Gut über eine angebliche "Homosexualisierung der Gesellschaft" und forderte, wie der Medienkritiker Stefan Niggemeier treffend zusammenfasste, "als Gegenleistung für Toleranz Unsichtbarkeit".

Einer Studie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zufolge halten 28,4 Prozent der bayerischen Schüler Homosexuelle für "abstoßend und pervers". Auch eine in Deutschland an 2.522 Lesben und Schwulen durchgeführte Befragung im Rahmen der Studie "Lesben und Schwule in der Arbeitswelt" weist auf massive Ausgrenzungen von Lesben und Schwulen im beruflichen Alltag hin: So berichteten 80,9 Prozent der befragten Lesben und Schwulen, dass sie wegen ihrer sexuellen Orientierung am Arbeitsplatz diskriminiert würden, wobei die Diskriminierungen von unangenehmen Schwulen-und Lesbenwitzen über Beleidigungen und den Ausschluss von Beförderungen bis hin zu körperlicher Gewalt reichten. Dabei scheint in den letzten Jahren Gewalt gegen Schwule sogar noch zugenommen zu haben. Im Jahr 2008 veröffentlichte das Berliner Anti-Gewalt-Projekt Maneo bundesweit erhobene Zahlen, denen zufolge rund ein Drittel aller befragten Homosexuellen allein in den letzten zwölf Monaten Gewalt erfahren hatte, viele von ihnen sogar mehrmals. In die Kriminalstatistik fließt ein Großteil dieser Taten nicht ein, unter anderem weil viele Opfer Angst haben, sich als homosexuell zu outen. Auch sonst werde dieses Problem ebenso wie andere Diffamierungen kaum thematisiert, erklärt der in der Gewaltbekämpfung engagierte Münchner Diplom-Psychologe Christopher Knoll, um den Glauben an den Erfolg der Antidiskriminierungsbewegung von Homosexuellen nicht zu gefährden. Viele Homosexuelle wollten zur Mehrheitsgesellschaft gehören und blendeten insofern aus, "dass man eigentlich nur eine schöne Nische gefunden hat."

Das Münchner Schwulenzentrum verzeichnete für das Jahr 2008 insgesamt 75 gemeldete Fälle von Gewalttaten gegen Schwule. In 56 Fällen davon handele es sich um Gewalt außerhalb von Familie und Beziehung. In weit mehr als der Hälfte der Fälle seien Schwule beleidigt und bedroht, in fast jedem zweiten Fall sind Schwule angegriffen und verletzt worden. Dabei gehe man allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus, zitiert die Süddeutsche Zeitung den Psychologen Sascha Hübner von einer Beratungsstelle, die Opfer begleitet und unterstützt: "Antischwule Gewalt findet täglich, zum Teil auf physisch brutalste Art und Weise statt", befindet Hübner. "Aber niemand spricht darüber: Die Täter naturgemäß nicht, aber auch die Opfer verdrängen das Thema, es ist tabu."

Ein besonderes Problem von tödlicher Gewalt gegen Homosexuelle sind die sogenannten Ehrenmorde, die im islamischen Kulturkreis vorkommen. Während in der medialen Berichterstattung fast nur von weiblichen Opfern dieser Praktik die Rede ist und männliche Opfer einmal mehr ausgeblendet werden, zeigte im August 2011 eine Studie im Auftrag des Bundeskriminalamts, dass 43 Prozent der Opfer "ehrbezogene Tötungsdelikte" (und ein Drittel von Ehrenmorden im engeren Sinne) männlich sind – häufig wegen homosexueller Handlungen. "Für mich ist diese Zahl nicht fremd", zitiert Spiegel-Online die Buchautorin und Menschenrechtlerin Serap Cileli. "Wenn man Studien aus der Türkei vergleicht, sieht man, dass dort in manchen Jahren mehr Männer als Frauen Opfer eines 'Ehrenmordes' werden."

In den USA hingegen hat der neue Hass auf Schwule vor allem christlichen Fundamentalismus als Ursache. Dort, berichtete Spiegel-Online im Oktober 2010, gibt es eine neue Welle von Feindseligkeiten gegen Schwule: Schüler werden gemobbt, Kneipengänger zusammengeschlagen, mehrere homosexuelle Teenager nahmen sich das Leben. Gleichzeitig profilierten sich republikanische Politiker mit immer neuen Statements gegen Homosexuelle. Ein Erzbischof der katholischen Kirche verglich die Homo-Ehe mit Mord und befand, gleichgeschlechtliche Hochzeiten seien so falsch wie einen Menschen zu töten. In Philadelphia wurde ein Schwuler mit einem Stein totgeschlagen, wonach sich der Täter auf die Bibel bezog und berichtete, die Steinigung von Homosexuellen werde darin vorgeschrieben. Bizarre Morde wie dieser geschehen aber nicht nur in den Vereinigten Staaten: So wurde im September 2009 ein 62 Jahre alter Homosexueller am Trafalgar Square von einer Teenagerin totgetreten, während diese verschiedene Obszönitäten schrie. Die Täterin wurde dafür mit zweieinhalb Jahren Gefängnis bestraft.

Zieht man den Fokus noch weiter auf, was die Diskriminierungen von Schwulen angeht, offenbart sich ein noch hässlicheres Bild. Das zeigte sich unter anderem, als die Menschenrechtsorganisation Amnesty International im Juni 2001 erstmals in einem Bericht weltweite Übergriffe gegen Angehörige sexueller Minderheiten (Homo-, Bi- und Transsexuelle) dokumentierte. Zu diesen Übergriffen zählen Misshandlungen von Staat, Gemeinde oder gar der eigenen Familie, Folterungen, damit die Betreffenden ihre "Anormalität" eingestehen, Vergewaltigungen, um sie zu "heilen", sowie Ermordungen durch Todesschwadrone. In 70 Staaten seien gleichgeschlechtliche Verbindungen ein Straftatbestand, der auch in ein Todesurteil münden könne. Frauke Lisa Seidensticker, Generalsekretärin von AI Schweiz, führt dazu aus: "Tausende Menschen werden gefoltert und misshandelt, weil ihre tatsächliche oder vermeintliche sexuelle Identität die soziale Ordnung bedrohe." Dabei erstrecke sich ein "verschwörerisches Schweigen" über die Kontinente und Kulturen hinweg. "Fälle von Misshandlung aufgrund der sexuellen Identität des Opfers werden kaum je publik oder nicht genügend untersucht, und die Verantwortlichen werden selten zur Rechenschaft gezogen." Entsprechende Gewalttaten kämen nicht zur Sprache, weil sie durch eine allgemeine Toleranz gedeckt seien und die Opfer (auch aus Angst vor Vergeltung) zögerten, damit an die Öffentlichkeit zu treten.

Die Rolle, die die Männerrechtsbewegung in dieser Debatte spielen sollte, ist klar: Der Kampf für Schwulenrechte ist ein Kampf für Männerrechte. (Während Lesben aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit nicht primäres Ziel von Männerpolitik sein können, sind faktisch auch hier Menschen- und Bürgerrechte natürlich unteilbar.) Insofern sind durch eine solche Männerpolitik alle Bestrebungen zu unterstützen, die den oben skizzierten Entwicklungen Einhalt gebieten sollen.

Allerdings kann sich eine solche Männerpolitik nicht darauf reduzieren, allein den schlimmsten Greueln Einhalt zu gebieten und andere Formen der Diskriminierung von Schwulen, wie sie auch innerhalb Deutschlands geschieht, zu übersehen. Eine davon ist die Benachteiligung, die homosexuelle Partnerschaften im Steuerrecht erfahren, indem sie das Ehegattensplitting für sich nicht in Anspruch nehmen dürfen, eine andere dass diese Paare keine Kinder adoptieren dürfen. Nachdem das Bundesverfassungsgericht in den letzten Jahren bereits mehrere Diskriminierungen von Homosexuellen auf Gesetzesebene aus dem Weg räumte, gehen die meisten Beobachter davon aus, dass dies auch bei diesen Benachteiligungen der Fall sein dürfte. Solche Diskriminierungen zu beenden und homosexuellen Paaren dieselbe Form einer Ehe zuzugestehen wie heterosexuellen wird von emanzipatorischer Männerpolitik gefordert und unterstützt.

Ein weiterer Ansatzpunkt für Männerrechtler ist die Forderung nach einer Entschädigung der nach § 175 StGB in Deutschland verurteilten homosexuellen Männer, nachdem bis zum Jahr 1994 sexuelle Handlungen zwischen Männern in Deutschland unter Strafe gestellt wurden. Eine gesetzliche Anerkennung und Entschädigung der Oper dieses Gesetzes bleibt bis heute aus. Eine Petition, die auf eine volle Rehabilitierung dieser Schwulen drängt, wird von der geschlechterpolitischen Initiative MANNdat unterstützt: "Die Beseitigung der Diskriminierung von männlichen Homosexuellen deckt sich mit unserem Vereinsziel", heißt es dazu auf der Website von MANNdat, "nämlich der Beseitigung von Nachteilen und Benachteiligungen von Männern." Insofern überrascht es nicht, dass man in den Leseempfehlungen, die MANNdat für Jungen herausgibt, auch ein Buch für schwule Jugendliche findet. Umgekehrt wirbt beispielsweise das Schwulenblog Gay West für die männerpolitischen Forderungen von MANNdat.

Des weiteren ist es wichtig, häusliche Gewalt in homosexuellen Partnerschaften anzugehen, deren Rate höher als in heterosexuellen Partnerschaften ist. Dass dieser Umstand bislang ausgeblendet wurde, lässt sich vor allem durch zwei Dinge erklären: Mancher scheint zu vermuten, dass es homophoben Abwertungen Vorschub leistet, wenn man dieses Problem klar benennt. Und die vorliegenden Studien, bei denen es ja auch um die hohe Rate häuslicher Gewalt bei lesbischen Paaren geht, widerlegen die radikalfeministische Ideologie, die häusliche Gewalt bis heute als Ausprägung des "Patriarchats" phantasiert. Die körperliche Unversehrtheit, wenn nicht in manchen Fällen gar das Leben von Homosexuellen wird hier der feministischen Korrektheit geopfert.

Nicht zuletzt sollten Männerrechtler auch hier die Intersektionalität von Diskriminierungen im Auge behalten, etwa wenn zu Homophobie Islamophobie hinzutritt. Einerseits die Verfolgung von Homosexuellen durch Islamisten anzuprangern, aber andererseits nicht sämtliche Muslime zu verunglimpfen stellt zwar eine politische und ethische Herausforderung dar, die eine verantwortungsvolle Antidiskriminierungspolitik aber angehen muss.

Eine Folge der in diesem Kapitel skizzierten Diskriminierungen ist auch hier: So wie Männer gegenüber Frauen weisen Schwule gegenüber heterosexuellen Männer eine erhöhte Selbstmordrate auf. Einer Studie der Universität Zürich aus dem Jahr 2013 zufolge hat jeder fünfte Schwule schon einmal versucht, sich das Leben zu nehmen. Vor allem im Alter zwischen 16 und 20 Jahren ist die Suizidgefahr bei Schwulen zwei- bis fünfmal so hoch wie bei Heterosexuellen derselben Altersgruppe. Untersuchungen aus Nordirland und den USA bestätigen dieses erhöhte Risiko. Um es zu senken, sollte den Zürcher Forschern dafür gesorgt werden, dass Homo- und Bisexuelle nicht weiter als ungleichwertig angesehen werden, etwa indem man bereits in Schulen dazu erzieht, sexuelle Vielfalt zu tolerieren. Auch Programme zur Prävention von Selbstmord und Depressionen bei sexuellen Minderheiten seien förderungswürdig. Das rechte Lager läuft gegen solche Antidiskriminierungsmaßnahmen erwartungsgemäß Sturm.

Während sich einzelne Schwule in den letzten Jahren immer stärker dagegen zur Wehr gesetzt haben, von Feministinnen eingemeindet und gleichzeitig unter massiven Druck gesetzt zu werden, lässt der Zulauf von Schwulen zur neu entstandenen Männerrechtsbewegung bislang zu wünschen übrig. In einem Beitrag für die "AG Männer" der Piratenpartei erörtert ein schwuler Männerrechtler, woran das liegen könnte:

"Es beginnt schon damit, dass Schwule oft vergessen, dass sie nicht nur schwul, sondern auch Männer sind. Logischerweise fühlen sie sich dann auch nicht angesprochen. Auch ich habe mich lange Zeit überhaupt nicht als Mann definiert, sondern als Schwuler. Auf Mannsein hatte ich bei dem schlechten Image, das Männern anhaftete, und auf die Vorwürfe und die Rolle des Sündenbocks nun überhaupt keine Lust. Schwule galten ja immerhin noch als Opfer wie die Frauen, und Opfersein war gut. So wurde es einem vermittelt. Die Täterrolle überließ ich gerne den Heteromännern. Schließlich waren es ja auch heterosexuelle Jungen, unter denen ich als Kind und als Jugendlicher gelitten habe. So konnte ich mich in die Illusion flüchten, dass mich als Schwuler das alles gar nicht betrifft, und die Welt war für mich vorerst in Ordnung. Ich bin mir sicher, dass ich nicht der einzige Schwule war, der diese Strategie wählte."


Und zuletzt, ließe sich hinzufügen, stellt sich das Problem der Intersektionalität für Schwule ganz besonders: Sie werden häufig nicht nur als Männer und als Homosexuelle diskriminiert, sondern besonders stark als homosexuelle Männer. Für sie gelten international Benachteiligungen, die sowohl für heterosexuelle Männer als auch für homosexuelle Frauen nicht gelten, wie der Philosophieprofessor David Benatar deutlich macht:

"Im Jahr 2002 gab es mindestens 30 Länder, in denen Homosexualität illegal für Männer war, aber weibliche Homosexualität nicht explizit kriminalisiert wurde. Selbst dort, wo gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren dürfen, wird dies Schwulen schwerer gemacht als Lesben. Schwule sind bei weitem häufiger Opfer von Hassverbrechen als Lesben. Für die USA zeigen beispielsweise Kriminalstatistiken des FBI für das Jahr 2008, dass 58,6 Prozent der Verbrechen gegen Menschen mit einer abweichenden sexuellen Orientierung durch Schwulenfeindlichkeit bedingt waren und 12 Prozent durch Lesbenfeindlichkeit."


Dieses Gefälle zwischen Schwulen und Lesben, wenn es um Diskriminierung geht, gibt es übrigens auch auf der Gehaltsebene: Während Lesben im Schnitt mehr verdienen als Frauen insgesamt, verdienen Schwule im Schnitt weniger als die Gesamtheit aller Männer.

Es geht hier nicht darum, dort, wo tatsächlich Benachteiligungen von oder Verbrechen an Lesben stattfinden, diese kleinzureden, sondern klarzumachen, dass Schwulenrechte ganz selbstverständlich eine Kategorie von Männerrechten im Allgemeinen darstellen. Für Männerrechtler sollte auch hier der Abbau von Diskriminierung ein zentrales Anliegen sein.

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