Unter den 71 Toten in einem Lkw in Österreich sind acht Frauen und vier Kinder. So heißt es in einem Teaser der ZEIT. Muss ich nicht mehr kommentieren, oder?
Bei der Kontroverse zwischen zweien konkurrierenden Fachbereichen von Männlichkeitsforschung – den unter anderem von Dr. Edward M. Stephens betriebenen
Male Studies und den feministisch geprägten Masculinities Studies des
männerfeindlichen Demagogen Michael Kimmel – stellt sich die ebenfalls feministisch geprägte
Süddeutsche Zeitung selbstverständlich auf die Seite Kimmels und spricht ansonsten von "Zickenkriegen". Denn wenn ein Journalist der Süddeutschen mangels Lust zur Recherche nicht in der Lage ist, ein Thema zu durchdringen, kann dieses Thema wohl nur komplett albern sein. Immerhin hat der Artikel von Johannes Böhme die passende Überschrift: "Schön doof".
Im aktuellen SPIEGEL analysiert Ralf Neukirch,
inwiefern Männern auf der Suche nach einem neuen Rollenverständnis vor allem Frauen im Weg stehen, die den modernen Mann nur in der Theorie attraktiv finden. Ein Auszug des Artikels, von dem nur die Überschrift online steht:
Nahezu drei Viertel der Befragten erwarten laut Allmendingers Untersuchungen, dass der Mann Geld verdient, und zwar nicht ein bisschen, sondern viel. Es scheint zu stimmen, was der britische Telegraph bündig, aber wenig geschlechtersensibel formuliert hat: "Was Frauen wirklich wollen: einen reichen Mann heiraten." Das bringt den Mann in eine schwierige Situation. Eigentlich soll er sich von der Idee verabschieden, seine Stellung in der Familie werde über das Einkommen definiert. Schließlich befinden wir uns mitten in einer "Krise der männlichen Identität und der politischen Strukturen, die auf dem Mann als Haupternährer beruhen", wie der Kölner Politologe Thomas Gesterkamp sagt. Andererseits erwartet die Frau, dass das Portemonnaie voll ist, wenn er nach Hause kommt. (...) Es gibt wenige Jobs, mit denen sich viel Geld verdienen lässt und die genug Zeit lassen, um den Sohn nachmittags zum Geigenunterricht und die Tochter zum Fußball zu bringen. Vermutlich hängen deshalb viele Männer noch immer auf ihrer Vollzeitstelle herum, statt Teilzeitjobs im Dienstleistungssektor anzunehmen, die ihnen auf Boys’ Days schmackhaft gemacht werden sollen.
(..) Was heißt das alles? Wer als Mann Ruhe sucht und Sex für überschätzt hält, der wird mit einem neuen Rollenverständnis zu den Gewinnern zählen. Alle anderen sollten damit noch warten. Die Frauen können sich in der Zwischenzeit überlegen, was sie vom Mann wirklich wollen.
Dazu passt das Ergebnis einer neuen Studie:
Frauen verbinden Geld vor allem mit Liebe, Männer mit Freiheit.
Rape Culture: Gibt es nicht! stellt Ella Whelan im Magazin Novo klar. Ein Auszug:
Es ist leicht zu erkennen, warum die zweifelhaften Ideen moderner Feministen nicht hinterfragt werden. Wenn man nur versucht, die Idee einer Vergewaltigungskultur auseinanderzunehmen, dann wird man sofort als Vergewaltigungsunterstützer bezeichnet – oder schlimmer noch, als Männerrechtsaktivist. Die Kritik an dieser neuen Orthodoxie trifft auf beinahe dasselbe Maß an Gift und Galle wie die Ablehnung des Feminismus. Diese Streitlust zeigt nur auf, wie leer der neue Feminismus ist. Er besteht lediglich aus Hashtags und T-Shirt-Slogans. Diese neue Welle des Feminismus, über die alle reden, hat keine zusammenhängenden Ideen oder Forderungen hervorgebracht. Sie wird nur durch das gemeinsame Frauenbild von ausgenutzten Opfern zusammengehalten, die unbedingt eine gegenseitige, pseudo-revolutionäre Twitter-Solidarität brauchen.
Wirklichkeitsfremde Hysterie und Alarmismus wird aber auch dem konservativen Journalisten Roland Tichy vorgeworfen, der dieser Tage die Ausmistung alter Bibliotheksbestände als
Bücherverbrennung im "Genderland" anprangerte – was die Historikerin, Politikwissenschaftlerin und Journalistin Wibke Schmidt auf seine Realitätsnähe überprüfte und dabei erbarmungslos zerpflückte. Wibke Schmidt erwähnt in ihrem Text auch das Blog
"Kritische Wissenschaft" (Sciencefiles), das ähnlich wie Tichy von einem "Büchervernichtungslager" mit Parallelen zum Nationalsozialismus spricht:
Die antifeministische Seite sciencefiles.org dachte Tichys Analogie zwischen den Nazis von früher und den vermeintlichen PC-Ideologen von heute noch einen Schritt weiter und setzte den Umgang mit "Anti-Politischkorrekten" mit der Judenverfolgung im Dritten Reich gleich.
Parallelen zum Nationalsozialismus sieht auch
Karsten Mende aus der Fraktion der "Nicht-Feministen".
Vorwürfe, in bizarrer Weise übers Ziel hinauszuschießen, macht die Washington Post Hillary Clinton: Die gibt im Wahlkampf sozusagen den Donald Trump der Demokratischen Partei und erklärt die konkurrierenden Republikaner zu
Terroristen, wenn es um Frauenanliegen geht.
Bizarr alarmistisch ist auch eine neue Statistik, auf die prompt die feministisch geprägte New York Times ansprang: Dass Frauen am Arbeitsplatz ermordet würden, sei "üblich" ("common"). Das liberale Magazin
Reason hat sich die Zahlen genauer angesehen und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen:
As many, many people have since pointed out, these claims almost seem engineered to cause maximal hysteria by leaving readers with an utterly incorrect impression of the facts.
In 2013, according to the Bureau of Labor Statistics, the rate of workplace fatalities was 3.2 per 100,000 full-time equivalent workers. Just 397 of those were homicides — meaning about 0.00029 percent of the workforce were murdered while on the job. Does that sound like an incidence rate that could accurately be described as "incredibly common"? Methinks not, personally.
(...) Nor were women more likely than men to be murdered on the job, though you could be forgiven for thinking otherwise based on the recent coverage. To stick with numbers from 2013, per The Washington Post, 341 men and 67 women were victims of workplace homicide. In other words, men made up 83.5 percent of all workplace murders that year — an overwhelming majority. (...) In fact, there were more men murdered at work in 2013 (341) than there were women who died at work of any cause at all (321).
As Joel Best, a professor at the University of Delaware and the author of the bestseller Damned Lies and Statistics, puts it, Keating's claim isn't false, but "it isn't terribly interesting," either. "Obviously men have many more workplace fatalities, because generally they do more dangerous work," he says. Women "almost have no opportunities to walk off a beam."
Eine Möglichkeit, mit Hysterie umzugehen, ist natürlich immer die hemmungslose Verarsche. Satirisch reagiert etwa der britische Spectator auf einen Beitrag des feministisch geprägten Guardian zum Thema sexuelle Belästigung:
I'm utterly sickended by this story of a man trying to talk to a woman on a train.
Fast täglich gibt es derzeit eine neue Kuriosität über US-amerikanische Universitäten zu berichten. Heute:
Die Universität Tennessee regt ihre Studenten an, auf die Worte "he" und "she" zu verzichten und stattdessen "xe", "zir" und "xyr" benutzen. Nachdem dieser Vorstoß kritisiert wurde, erklärte die Universität, die neue Sprechweise sei keineswegs verpflichtend gemeint.
Zuletzt wieder ein Blick nach Asien:
Pakistan hat das Problem, dass 70 Prozent aller Medizinstudenten weiblich sind, aber die meisten davon nicht als Ärztin arbeiten, sondern nur ihre Chancen auf einen Ehemann verbessern möchten. Jetzt ist eine Männerquote an den Hochschulen im Gespräch, was natürlich für Empörung in den Medien sorgt. Und in
Indien tut die Schauspielerin Sonakshi Sinha etwas, was in Deutschland undenkbar wäre: Sie bittet um Verzeihung dafür, an einem Twitter-Mob gegen einen Mann teilgenommen zu haben, der offenbar fälschlich der sexuellen Belästigung beschuldigt wurde.
Wir sollten vielleicht aufhören, wegen jedem Scheißdreck in Rage zu geraten, schreibt die
Indian Times zu solchen Kontroversen und merkt an:
Somehow, a witch hunt, when applied to men, does not make feminists angry at all.