Ehemalige Geisel der Hamas: "Ich wurde sexuell missbraucht"
1. Die Jüdische Allgemeine berichtet:
Immer mehr grauenvolle Details aus zwei Jahren Geiselhaft in Gaza kommen ans Licht. Jetzt berichtete der am 13. Oktober freigelassene Rom Braslavski, dass er sexuell missbraucht wurde. Es ist das erste Mal, dass eine männliche Geisel über sexualisierte Gewalt durch Terroristen spricht. Aus Gaza freigekommene Israelinnen hatten mehrfach über derartige Erlebnisse berichtet.
Braslavski, ein israelisch-deutscher Überlebender des Massakers beim Nova-Musikfestival am 7. Oktober 2023 und über zwei Jahre lang in Gefangenschaft des Palästinensischen Islamischen Dschihad im Gazastreifen, enthüllte in einem Interview mit der Sendung "Hazinor" im israelischen Kanal 13, dass er während seiner 738 Tage andauernden Geiselhaft mehrfach sexualisierter Gewalt ausgesetzt war.
Hier geht es weiter.
2. Die Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidatin der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern soll Mitarbeiter sexuell belästigt haben. Es sei zu Liebesbekundungen und unerwünschten Berührungen gekommen.
3. Der ARD-Moderator Thilo Mischke berichtet, welche Auswirkungen die Sexismus-Vorwürfe gegen ihn hatten:
Die Erlebnisse trieben ihn fast in den Suizid. Seine Mutter habe "das eigene Kind" dabei beobachten müssen, "wie es sich vielleicht umbringen will, weil es die Welt nicht mehr erträgt". Besonders die Weihnachtstage, inmitten all des Dramas, seien schlimm gewesen. "Am 26. Dezember habe ich versucht, mich umzubringen. Da gibst du keine Interviews mehr. Das ist vorbei. Ich wollte sterben, um dieser Situation zu entfliehen. Ich muss diese drastischen Worte wählen, damit man versteht."
Doch viel schlimmer als für ihn selbst sei es für sein Umfeld gewesen. "Meine Mutter ist kaputt. Immer noch. Die ist nicht repariert. Keine Mutter kann ertragen, wenn ihr geliebtes Kind so leidet." Beim Anblick ihres Sohnes sei sie jedes Mal in Tränen ausgebrochen. "Das ist das Schlimmste an dieser ganzen Debatte", so Thilo Mischke.
Er habe nicht damit umgehen können, dass in der Öffentlichkeit ein vollkommen falsches Bild von ihm gezeichnet worden sei. Er selbst versteht sich als "sozialdemokratisch geprägter Antifaschist und Humanist". Nach dem ARD-Wirbel sei er aber zu einem "homophoben, ableistischen, frauenfeindlichen, gewaltverherrlichendem Mann" geworden. Er sei "entfesselt" gewesen, habe keine Möglichkeit gehabt, dieses Bild zu korrigieren.
Genderama hatte damals ausführlich über die Attacken auf Mischke berichtet, dem die Moderation einer ARD-Kultursendung aberkannt wurde, nachdem ein feministischer Podcast lang und breit ausgewalzt hatte, wie respektlos gegenüber dem weiblichen Geschlecht Mischkes Buch "In 80 Frauen um die Welt" gewesen sei. ARD-Programmchefin Christine Strobl hatte damals angemerkt:
"Wenn ich in den letzten Tagen höre, dass mehrere anerkannte und beteiligte Personen aus der Branche sagen, sie trauen sich nicht mehr zu, in der Öffentlichkeit etwas zu dieser Debatte zu sagen, weil sie Angst haben, sich einem persönlichen Shitstorm auszusetzen - dann zeigt das für mich, dass wir eine Form der Debattenkultur erreicht haben, die ich problematisch finde und mit Sorge betrachte."
4. Die Unternehmen zur Personenbeförderung Uber und Lyft werden wegen sexueller Diskriminierung verklagt.
In beiden Klagen, die vor dem Obersten Gerichtshof von San Francisco eingereicht wurden, werfen die Fahrer den Fahrdienstvermittlern vor, offen mit ihren diskriminierenden Richtlinien zu prahlen – etwas, das ihrer Meinung nach "die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts von den üblichen Diskriminierungsfällen unterscheidet".
"Hier steht außer Frage, dass Uber männliche Fahrer wie die Kläger diskriminiert, die durch die geschlechtsspezifische Richtlinie benachteiligt werden", schrieben die Uber-Fahrer. Die Lyft-Fahrer erhoben denselben Vorwurf.
Die Kläger argumentieren, dass die Programme nicht nur gegen die Antidiskriminierungsgesetze des Bundesstaates verstoßen, indem sie weibliche Fahrer gegenüber männlichen Fahrern bevorzugen, sondern dass die Politik jedes Unternehmens "das Geschlechterklischee verstärkt, dass Männer gefährlicher sind als Frauen".
"Die Annahme von Lyft, dass männliche Fahrer – wie die Kläger, die hervorragende Bewertungen und umfangreiche Fahrtenhistorien vorweisen können – weiblichen Fahrgästen keine ausreichende ‚Sicherheit‘ und ‚Komfort‘ bieten können, basiert auf stereotypen Vorstellungen, die mit dem Unruh Act aus der Gesellschaft verbannt werden sollen", schrieben die Lyft-Fahrer. Die Uber-Fahrer erhoben denselben Vorwurf.
Die Fahrer geben an, aufgrund ihres Geschlechts unter "Angstzuständen, Beschämung und dem Verlust wirtschaftlicher Chancen" gelitten zu haben. Sie beantragen beim Gericht, den Fall als Sammelklage zuzulassen und eine gesetzliche Mindestentschädigung von mindestens 4.000 US-Dollar pro männlichem Fahrer in Kalifornien wegen Verstoßes gegen das Landesgesetz zuzusprechen.
5. Feministinnen fordern eine feministische Ausrichtung der Künstlichen Intelligenz:
Die heutigen KI-Systeme sind allzu oft von einer eurozentrischen und männerzentrierten Marktlogik geprägt, die kulturelle Vielfalt und die damit verbundenen ökologischen und sozialen Auswirkungen außer Acht lässt. Feministische KI (FAI) bietet eine andere Perspektive und bewegt sich an der Schnittstelle zwischen feministischer Philosophie und künstlicher Intelligenz. FAI hinterfragt KI-Systeme, indem sie untersucht, wie feministische Werte wie Freiheit und Gerechtigkeit ihre Entwicklung positiv beeinflussen können. FAI ist menschenzentriert und auf Gerechtigkeit ausgerichtet und strebt nach Gleichheit, während Ungleichheiten korrigiert werden. Sie erweitert die feministische Kritik, indem sie Dichotomien in Frage stellt und gleichzeitig die Beziehungen zwischen Mensch und Technologie aus verschiedenen Perspektiven neu bewertet.
Kurz gesagt, ein feministischer Ansatz für KI stellt sicher, dass die Erfahrungen und Perspektiven verschiedener Gruppen berücksichtigt werden, indem sie in die Entwicklung von KI-Systemen einbezogen werden und die Autonomie über ihre Erfahrungen bewahren.
Feministische KI ist kein Mainstream-Konzept, könnte es aber sein. Indem wir den Ansatz umkehren und Menschen vor Profit stellen, könnten wir Ergebnisse erzielen, die zu mehr Gleichberechtigung führen. In Australien und auf der ganzen Welt setzen Forscher und Unternehmer dieses Konzept in die Praxis um, indem sie einen feministischen Ansatz für KI verfolgen.
Der verlinkte Text stellt in den folgenden Absätzen Organisationen und Forscher vor, die auf eine feministische Ausrichtung Künstlicher Intelligenz hinarbeiten.
6. Die Post. Einer meiner Leser hat mich auf seine Website Unsichtbar aufmerksam gemacht, die veranschaulicht, wie oft es in der Öffentlichkeit um Frauen geht und wie wenig bis gar nicht um Männer:
Ende Februar 2024 habe ich deshalb begonnen, in meinem persönlichen Alltag alle positiven Darstellungen und Bevorzugungen beider Geschlechter zu dokumentieren, die mit dem Geschlecht selbst begründet wurden.
Beispielsweise, wenn behauptet wird, dass jemand "Aufgabe X besonders toll kann, weil er Geschlecht A hat" oder wenn jemand "Vorteil Y bekommt, weil er Geschlecht B hat".
Alle Beispiele sind mir in meinem Alltag spontan begegnet. Das heißt, ich habe nicht aktiv danach gesucht und ich habe keinen Beobachtung absichtlich ausgelassen. Nur in Buchhandlungen und während der Weltfrauentage habe ich nicht alles dokumentiert, die Anzahl der Fälle war einfach zu hoch.

<< Home