Freitag, Juni 28, 2024

Neue Online-Bedrohung tötet unsere Söhne

1. Das Online-Magazin Fast Company berichtet, wie bedrohlich Sextortion für Jungen geworden ist. Ein Auszug:

In den quälenden Stunden, nachdem ihr 17-jähriger Sohn Jordan DeMay im März 2022 tot aufgefunden wurde, suchte Jennifer Buta verzweifelt nach einer Erklärung.

"Das ist nicht mein glückliches Kind", erinnert sich Buta an den Highschool-Footballspieler, der gerne mit seiner Mutter einkaufen ging und lange Spaziergänge am Lake Superior unternahm, nicht weit von ihrem Haus in Michigan entfernt. "Ich habe mir den Kopf zerbrochen und gefragt: Was ist passiert?"

Es dauerte nicht lange, bis Buta ihre Antwort bekam: Kurz vor seinem Tod hatte DeMay eine Instagram-Nachricht von jemandem erhalten, der eine Teenagerin namens Dani Robertts zu sein schien. Die beiden unterhielten sich, und als "Dani" DeMay bat, ihr ein sexuell eindeutiges Foto von sich zu schicken, willigte er ein. Daraufhin nahm das Gespräch eine Wendung.

Laut einer Anklageschrift des Justizministeriums vom Mai 2023 drohte der Betrüger am anderen Ende des gehackten Kontos damit, die Fotos von DeMay weiterzugeben, wenn er nicht 1.000 Dollar zahle. Als DeMay dem Betrüger 300 Dollar schickte, gingen die Drohungen weiter. Als DeMay dem Betrüger mitteilte, dass er sich umbringen wolle, schrieb der Betrüger zurück: "Gut. Mach das schnell."

Nur wenige Stunden nach Erhalt der Nachricht war DeMay tot.

Buta sagt, sie habe den Begriff "Sextortion" noch nie gehört, bis die Strafverfolgungsbehörden ihn ihr als Mittel zur Erklärung dessen, was ihrem Sohn widerfahren war, vorstellten. Aber seit seine Geschichte bekannt wurde, hat Buta unzählige Geschichten gehört, in denen dieser Begriff verwendet wurde, viele davon ähnlich wie die ihres Sohnes. "Es sind Eltern, die sagen: Das ist meinem Kind passiert. Das ist meinem Kind passiert. Das ist meinem Kind passiert", sagt Buta. "Es ist so viel größer, als ich glaube, dass es jedem von uns bewusst ist."

DeMay ist eine von mindestens 20 Minderjährigen, die sich nach Angaben des FBI umgebracht haben, nachdem sie seit 2021 zur Zielscheibe von finanziell motivierten Sextortionsprogrammen geworden waren. Diese Fälle stellen jedoch nur einen Bruchteil der allgemeinen Zunahme von Sextortionsfällen dar, die in den letzten Jahren auf Minderjährige abzielten. Allein zwischen August 2022 und August 2023 wurden dem National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) schätzungsweise 812 Fälle von finanzieller Sextortion gemeldet - im Durchschnitt pro Woche!

Eine umfassende neue Analyse des NCMEC und der gemeinnützigen Organisation Thorn, die sich gegen die Ausbeutung von Kindern einsetzt, nimmt diese Meldungen nun genauer unter die Lupe, um Antworten darauf zu finden, wie und wo diese Verbrechen stattfinden, was die Hintermänner motiviert und, was vielleicht am wichtigsten ist, was getan werden muss, um zu verhindern, dass noch mehr Kinder wie DeMay enden.

(…) Sie fanden heraus, dass Sextortion zwar kaum ein neues Phänomen ist, sich aber in seiner Form verändert. Noch 2016 zeigten Untersuchungen, dass Sextortion im Allgemeinen auf junge Mädchen abzielte, die von Personen ausgenutzt wurden, die sie kannten oder online kennengelernt hatten. In diesen Fällen bestand das Hauptmotiv der Täter darin, ihren Opfern sexuelle Inhalte zu entlocken oder sie zu irgendwelchen sexuellen Handlungen zu zwingen. Die neue Analyse zeigt, dass die jüngste Welle der finanziellen Sextortion überwiegend auf Jungen im Teenageralter abzielt. 90 % der NCMEC-Berichte, in denen Alter und Geschlecht angegeben wurden, betrafen Jungen zwischen 14 und 17 Jahren. Dies deckt sich mit den demografischen Daten, die vom FBI gemeldet wurden.

(…) Viele Berichte deuten darauf hin, dass die Betrüger mit Skripten arbeiten und die Opfer mit wörtlichen Worten bedrohen. "Wenn du mich blockst, hält mich das nicht davon ab, das Video zu verbreiten", lautete eine solche Zeile, die die Forscher in mindestens vier separaten Berichten fanden. "Du verlierst eine Menge Dinge - deine Ehre, deine Würde, dein Familienleben", hieß es in einer anderen.

In den meisten Fällen benutzen die Betrüger gehackte oder gefälschte Konten, um ihre Opfer dazu zu bringen, sexuell eindeutige Fotos zu machen. Die Forscher fanden jedoch heraus, dass die Betrüger in einem kleinen Prozentsatz der Fälle gefälschte Fotos der Opfer verwendeten, um sie auszunutzen. Dieses Missbrauchsmuster, so warnt Stroebel, könnte in einer Welt der generativen KI, in der gefälschte Bilder immer realistischer aussehen, noch zunehmen und Kinder aus Angst vor einer Verurteilung davon abhalten, Hilfe zu suchen. "Wie werden Eltern reagieren, wenn ihr Kind zu ihnen kommt und sagt: 'Mama, ich war das nicht', und sie mit eigenen Augen ein Bild sehen, das sie nur schwer unterscheiden können", sagt sie.




2. "Das Niedermachen von Jungen und Männern in unserer Kultur hat toxische Folgen" titelt die Washingtoner Tageszeitung "The Hill" nur wenige Jahrzente, nachdem die Männerbewegung auf dieses Problem erstmals aufmerksam gemacht hat. In dem Artikel von Andrew Reiner heißt es:

Das Internet und die sozialen Medien sind seit langem voll von Memes und sogar Artikeln, die Männer und die meisten Formen der traditionellen Männlichkeit verunglimpfen. Viele der Menschen, die hinter diesen Beiträgen stehen, bestehen darauf, dass es sich lediglich um bissige Sticheleien handelt, die sich an Menschen mit den meisten "Privilegien" richten, die keinen Witz vertragen.

Falls es jemals Zweifel am Wahrheitsgehalt oder an der Ehrlichkeit einer solchen Aussage gegeben hat, lüftet nun ein wachsender Trend den Schleier.

Kürzlich veröffentlichte das Online-Magazin "Slate" eine aufschlussreiche Geschichte, die enthüllte, dass viele junge Paare In-vitro-Fertilisation nutzen, um sicherzustellen, dass sie Töchter statt Söhne zeugen. In anderen Ländern ist die künstliche Befruchtung nur als Screening-Maßnahme erlaubt, um die Wahrscheinlichkeit genetischer Krankheiten zu ermitteln. Nicht so in den USA, wo die Zahl der IVF-Kliniken in den letzten zwei Jahrzehnten wie Pilze aus dem Boden geschossen ist, weil werdende Eltern die freie Wahl haben wollen.

In einer amerikanischen Studie entschieden sich weiße Eltern in 70 Prozent der Fälle für einen weiblichen Embryo. Eine Studie aus dem Jahr 2010 zeigte, dass amerikanische Adoptiveltern mit 30 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit ein Mädchen als einen Jungen bevorzugen und bereit sind, zusätzlich 16 000 Dollar zu zahlen, um sicherzustellen, dass sie ein Mädchen bekommen.

Eine 31-jährige Frau, die für diesen Artikel interviewt wurde und in der Personalabteilung arbeitet (in einer Branche, die sich für Gleichberechtigung und Parität einsetzt), sagte: "Wenn ich daran denke, ein Kind zu haben, das ein Junge ist, ist es fast so, als ob ich mich davor ekeln würde, wie: Oh mein Gott, nein."

Solche beunruhigenden Gefühle sind in den USA weit verbreitet und sind Teil eines wachsenden Trends in westlichen Kulturen - im Volksmund Gender Disappointment genannt. Ein australischer Psychologe, der sich auf die Betreuung von Schwangeren und Müttern spezialisiert hat, führte eine Facebook-Umfrage durch und stellte fest, dass Gender Disappointment vor allem bei Frauen auftritt, die sich unbedingt Töchter und keine Söhne wünschen. Eine Frau schrieb in einem Mütter-Chatforum, dass die "große Mehrheit" der Frauen auf "jeder Social-Media-Seite (Facebook, Instagram) oder allgemeinen Website (Netmums, Mumsnet, Reddit)" diese geschlechtsspezifische Voreingenommenheit äußert. "Es gibt Websites wie ingender und genderdreaming, die sich nur mit Gender-Enttäuschungen beschäftigen... einige von ihnen sind reine Jungen-Bashing-Websites oder Anti-Jungen-Posts."

Das wirft die Frage auf: Was genau ist so abstoßend daran, Jungen zu haben? Viele der Frauen in dem Slate-Artikel, selbst Mütter von Jungen, verwiesen auf die pauschale, verdammende und vage Bezeichnung "toxische Männlichkeit". Sie sprachen vom "grenzenlosen Potenzial" der Mädchen im Gegensatz zu dem der Jungen. Mädchen ziehen früher aus dem Haus, erzielen größere akademische Erfolge, besuchen mit größerer Wahrscheinlichkeit ein College und machen dort ihren Abschluss, finden leichter einen Arbeitsplatz als männliche Gleichaltrige und haben einen höheren emotionalen IQ.

(…) Eine solche geschlechtsspezifische Voreingenommenheit ist bezeichnend für den Trend zur selektiven Empathie, bei dem die Menschen Toleranz, Mitgefühl und Kontext nur für diejenigen anbieten, die sie für würdig halten. Obwohl unbeabsichtigt, war es genau das, was Rachel, die in Einrichtungen zur Stärkung von Mädchen und Frauen arbeitet, ansprach, nachdem sie mein Buch gelesen hatte.

"Ich hatte keine Ahnung, dass so viele Männer tief im Innern kämpfen und diese Qualen erleiden", sagte sie. "Viele von uns glauben, dass das Privileg der Männer sie vor den Kämpfen schützt, die der Rest von uns zu führen hat."


Natürlich hast du davon keine Ahnung, Rachel. Die Leitmedien blenden das, was Männer-Aktivisten darüber berichten können, weitgehend konsequent aus. Der zitierte Artikel ist hier leider auch keine Hilfe:

Und der Mangel an Empathie, der die Wahrnehmung vieler Mädchen und Frauen in Bezug auf Jungen und Männer trübt, ist problematisch. Es ist eine Fehlanpassung und beraubt Männer - die Hälfte der Bevölkerung - ihrer Menschlichkeit und ihrer sehr realen Kämpfe. (…) Die Männer, die durch diese Art von toxischen Botschaften verletzt werden, melden sich nicht zu Wort, weil sie Angst vor den Gegenreaktionen haben, vor allem davor, dass sie in den sozialen Medien "gecancelt" oder massiv angegriffen werden. Sie fürchten, (zu Unrecht) als extremistische "Männerrechts"-Apologeten abgestempelt zu werden.


Was genau ist denn so "extremistisch" an uns Männerrechtlern, Andrew, außer dass wir dieses Problem ein Vierteljahrhundert vor dir erkannt haben? Trägst du durch solche Herabsetzungen – die in dem Artikel durch nichts belegt werden – nicht exakt dazu bei, dass Menschen, die Fürsprecher für Jungen und Männer sein könnten, stattdessen stumm bleiben? Wenn du ein Problem mit speziellen Männern und konkreten Äußerungen hast, dann kritisiere diese Männer und diese Äußerungen, statt derartig herum zu raunen, um deine "Konkurrenz" wegzubeißen.

Immerhin trifft der folgende Absatz wieder ins Schwarze:

Es ist auch an der Zeit, dass Frauen in sich gehen - dass sie innehalten und ihre vorherrschenden, einschränkenden Vorstellungen über Männer und Männlichkeit überdenken. Ihre persönlichen Erfahrungen mit Männern gelten nicht für alle, und solche mutwilligen Angriffe auf Jungen und Männer und deren pauschale Ablehnung führen nur dazu, dass eine unkritische und selbstmitleidige Reaktion aufrechterhalten und normalisiert wird.




3. Machen wir weiter mit dem nächsten extremistischen Männerrechtler-Punkt in der heutigen Medienschau. Die Nachrichten-Website Business Insider erklärt, zu welchen Folgen die "Männerkrise" inzwischen führt:

Auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt gibt es auf mysteriöse Weise zu wenig junge Männer.

Experten zufolge wird dieser Trend die Wirtschaft belasten und es könnte Jahre dauern, bis er behoben ist, vor allem, weil die Männer schon seit Jahrzehnten aus dem Erwerbsleben ausscheiden.

Laut Carol Graham, Senior Fellow für Wirtschaftsstudien am Brookings Institute, ist die Erwerbsquote der Männer im Haupterwerbsalter in den letzten zwanzig Jahren gesunken. Heute haben 11 % der Männer im Alter von 25 bis 54 Jahren keine Arbeit und sind auch nicht auf der Suche nach einer solchen. Das ist mehr als das Dreifache des Prozentsatzes aus dem Jahr 1955, als nur 3 % nicht erwerbstätig waren, wie aus den Daten des Bureau of Labor Statistics hervorgeht.

Das sind etwa 7,2 Millionen Männer im erwerbsfähigen Alter, die nicht arbeiten. Das bringt eine Reihe von Problemen für die Wirtschaft mit sich, da Schlüsselindustrien unterbesetzt sind und die staatlichen Dienstleistungen und sozialen Sicherheitsnetze zusätzlich belastet werden, so Graham und andere Experten gegenüber Business Insider.

"Einige von ihnen brechen [das College] ab und sind einfach nur verloren und haben kein Ziel oder keinen Sinn im Leben. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie verheiratet sind, ist gering. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie im Keller ihrer Eltern leben", so Graham. "Sie sind einsam, sie sind isoliert.

Die wirtschaftliche Belastung kann sich auch über Generationen hinweg fortsetzen, fügte sie hinzu, da Männer, die aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind, in der Regel über ein geringeres Einkommen verfügen und eher psychische und physische Gesundheitsprobleme aufweisen, was sich auf die Fähigkeit ihrer Kinder auswirkt, Wohlstand aufzubauen.

Zack Mabel, Forschungsprofessor an der Georgetown University, geht davon aus, dass die sinkende Erwerbsbeteiligung junger Männer die Wirtschaft noch mindestens mehrere Jahrzehnte lang beeinträchtigen könnte.

"Zum jetzigen Zeitpunkt handelt es sich um einen langen Trend über mehrere Jahrzehnte, der sich nicht zu verbessern scheint und echte langfristige Folgen haben könnte", sagte er.

(…) Die allgemeine Erwerbsquote ist inzwischen auf 62 % gesunken. Die Erwerbsquote in den USA war nach Angaben der Weltbank seit den 70er Jahren nicht mehr so niedrig. Dieser Trend könnte sich negativ auf Schlüsselindustrien wie die Infrastruktur und das verarbeitende Gewerbe auswirken, in denen Frauen aufgrund der sozialen Stigmatisierung oft weniger bereit sind, Arbeit zu suchen, so Mabel. Das bedeutet, dass es für diese Branchen schwierig sein könnte, Arbeitskräfte zu finden, was angesichts des Bedarfs an Arbeitskräften in Wachstumsbereichen wie der Halbleiterindustrie ein großes Problem darstellt.

(…) "In einer Situation, in der Millionen von Männern ... auf das College verzichten und infolgedessen weniger produktiv und weniger in der Lage sind, einen stabilen Arbeitsplatz zu behalten, ja, das würde sicherlich Bedenken aufkommen lassen, dass unsere nationale Produktivität darunter leiden würde", sagte Mabel.


In den folgenden Absätzen schildert der Artikel das Problem, dass nicht nur immer mehr Männer von staatlicher Unterstützung leben, sondern dass diese Männer die Kassen mit den öffentlichen Geldern natürlich auch weniger auffüllen. Hier zeichnet sich ein entstehender Teufelskreis ab.

Ob man vielleicht besser hätte frühzeitig auf die "extremistischen Männerrechtler" hören sollen, statt sie anzubrüllen?



4. Wie das israelisch-palästinensische Magazin "+972" meldet, durfte jetzt erstmals ein Rechtsanwalt Israels mutmaßliches Folterlager Sde Teiman besuchen. Seinen Schilderungen nach sind die Zustände dort "entsetzlicher als alles, was man über Abu Ghraib und Guantanamo hören konnte". In Sde Teiman, das man inzwischen als "Todeslager" bezeichnet, werden ausschließlich männliche Häftlinge gefangen gehalten.

[Rechtsanwalt] Mahajneh berichtete +972, dass [sein Mandant Muhammad] Arab nach 100 Tagen in der Haftanstalt kaum wiederzuerkennen war; sein Gesicht, sein Haar und seine Hautfarbe hatten sich verändert, und er war mit Schmutz und Taubenkot bedeckt. Der Journalist hatte seit fast zwei Monaten keine neue Kleidung mehr erhalten und durfte nur wegen des Besuchs des Anwalts an diesem Tag zum ersten Mal seine Unterhose wechseln.

Arabischen Angaben zufolge werden den Gefangenen ständig die Augen verbunden und die Hände auf dem Rücken gefesselt, so dass sie gezwungen sind, zusammengekauert und ohne Bettzeug auf dem Boden zu schlafen. Die eisernen Handschellen werden nur während einer wöchentlichen, minutenlangen Dusche abgenommen. "Aber die Gefangenen weigern sich, zu duschen, weil sie keine Uhren haben, und wenn sie die ihnen zugestandene Minute überschreiten, werden sie schwer bestraft, unter anderem durch stundenlange Aufenthalte im Freien in der Hitze oder im Regen", so Mahajneh.

Mahajneh zufolge verschlechtert sich der Gesundheitszustand aller Gefangenen aufgrund der schlechten Qualität der täglichen Gefängniskost: eine kleine Menge Labaneh und ein Stück Gurke oder Tomate. Außerdem leiden sie unter schwerer Verstopfung, und für je 100 Gefangene wird nur eine Rolle Toilettenpapier pro Tag bereitgestellt.

"Die Gefangenen werden daran gehindert, miteinander zu sprechen, obwohl mehr als 100 Personen in einem Lagerhaus untergebracht sind, darunter einige ältere Menschen und Minderjährige", so Mahajneh gegenüber +972. "Sie dürfen nicht beten und nicht einmal den Koran lesen."

Arab sagte gegenüber seinem Anwalt auch aus, dass israelische Wärter sechs Gefangene vor den Augen der anderen Häftlinge mit einem Stock sexuell missbraucht hätten, nachdem sie gegen die Anordnungen des Gefängnisses verstoßen hatten. "Als er von Vergewaltigungen sprach, fragte ich ihn: 'Muhammad, du bist Journalist, bist du dir da sicher?'" erzählte Mahajneh. "Aber er sagte, er habe es mit eigenen Augen gesehen und dass das, was er mir erzählte, nur ein kleiner Teil dessen sei, was dort passiere."

Mehrere Medien, darunter CNN und die New York Times, haben über Fälle von Vergewaltigung und sexueller Nötigung in Sde Teiman berichtet. In einem Video, das Anfang dieser Woche in den sozialen Medien kursierte, sagte ein palästinensischer Gefangener, der vor kurzem aus dem Lager entlassen wurde, dass er persönlich Zeuge mehrerer Vergewaltigungen und von Fällen geworden sei, in denen sich israelische Soldaten an Gefangenen mit Hunden sexuell vergangen hätten.

Allein im vergangenen Monat wurden nach arabischen Angaben mehrere Gefangene bei gewaltsamen Verhören getötet. Anderen Gefangenen, die im Gazastreifen verwundet worden waren, mussten ohne Betäubung Gliedmaßen amputiert oder Kugeln aus dem Körper entfernt werden, wobei sie von Krankenpflegeschülern behandelt wurden.

Rechtsanwälte und Menschenrechtsorganisationen waren bisher kaum in der Lage, gegen diese schwerwiegenden Verstöße gegen die Rechte der Gefangenen in Sde Teiman vorzugehen, und die meisten von ihnen werden sogar daran gehindert, die Einrichtung zu besuchen, wodurch eine genauere Untersuchung verhindert wird. "Die Staatsanwaltschaft sagte, dass diese Haftanstalt nach harscher Kritik geschlossen werden sollte, aber nichts geschah", sagte Mahajneh. "Sogar die Gerichte sind voll von Hass und Rassismus gegen die Menschen in Gaza."

Die meisten der 4.000 Inhaftierten, so Mahajneh, werden nicht formell beschuldigt, einer Organisation anzugehören oder an militärischen Aktivitäten teilgenommen zu haben; Arab selbst weiß immer noch nicht, warum er inhaftiert wurde oder wann er freigelassen werden könnte. Seit seiner Ankunft in Sde Teiman haben Soldaten der Spezialeinheiten der israelischen Armee Arab zweimal verhört. Nach dem ersten Verhör wurde ihm mitgeteilt, dass seine Inhaftierung auf unbestimmte Zeit verlängert worden sei, da "der Verdacht bestehe, dass er einer Organisation angehöre, deren Identität ihm nicht mitgeteilt wurde."

(…) Seit seinem Besuch in Sde Teiman empfindet Mahajneh tiefe Frustration und Wut - aber vor allem Entsetzen. "Ich bin seit 15 Jahren in diesem Beruf tätig ... Ich hätte nie erwartet, von Vergewaltigungen von Gefangenen oder solchen Demütigungen zu hören. Und das alles nicht zum Zweck des Verhörs - denn die meisten Gefangenen werden erst nach vielen Tagen der Haft verhört - sondern als Racheakt. Um sich an wem zu rächen? Es sind alles Bürger, Jugendliche, Erwachsene und Kinder. Es gibt keine Hamas-Mitglieder in Sde Teiman, weil sie in den Händen der Shabas [israelische Gefängnisbehörde] sind".

(…) Mahajneh übermittelte eine klare Botschaft von Sde Teiman: "Muhammad Arab und die anderen Gefangenen im Gefangenenlager rufen die internationale Gemeinschaft und die internationalen Gerichte auf, zu ihrer Rettung zu handeln. Es ist unfassbar, dass die ganze Welt über die israelischen Entführten spricht, aber niemand über die palästinensischen Gefangenen".




Donnerstag, Juni 27, 2024

Was die Frauenquote mit Antisemitismus zu tun hat

1. "Diversität dient heute oft als Feigenblatt für ideologischen Konformismus" behauptet die Neue Zürcher Zeitung: "Bezieht sich Diversität primär auf Kriterien wie Hautfarbe oder Geschlecht und nicht auf Meinungsvielfalt, verliert die demokratische Gesellschaft." Ein Auszug aus dem Artikel:

Der amerikanische Sozialökonom Thomas Sowell hat die negativen Auswirkungen positiver Diskriminierung bereits 2004 empirisch beschrieben. So befeuert «ausgleichende» Ungleichbehandlung Ressentiments und Vorurteile gegenüber den Zielgruppen. Ferner kann die Unterminierung meritokratischer Kriterien zugunsten identitätsbezogener Erwägungen, bei der auch immer eine gewisse Herablassung gegenüber den Begünstigten mitschwingt, auf alle Beteiligten demoralisierend wirken und dadurch die allgemeine Produktivität senken. Auch sinkt zwangsläufig das Qualifikationsniveau, wenn die angestrebte Quote den tatsächlichen Pool potenzieller Kandidaten aus einer bestimmten demografischen Gruppe übersteigt.

Den grundlegenden Denkfehler sieht Sowell darin, anzunehmen, dass alle relevanten Bevölkerungsgruppen stets überall entsprechend ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung vertreten wären, würde dies nicht durch ein grossangelegtes Foulspiel verhindert. Genauso wie ein deutlich unter 50 Prozent liegender Frauenanteil gerne als Ausdruck patriarchaler Strukturen gedeutet wird, gilt die relative Unterrepräsentation ethnischer Minderheiten in erstrebenswerten Positionen häufig als Beweis für strukturellen Rassismus. Im Kern folgt dies derselben verqueren Logik wie der Antisemitismus, der hinter einer Überrepräsentation von Juden stets eine Verschwörung vermutet.

Doch Gruppen sind Gruppen, weil sie sich grob voneinander unterscheiden. Zusätzlich zu den Parametern heutiger Diversitätsbürokraten können diese Unterschiede beispielsweise kultureller Natur sein, die interne Altersstruktur betreffen oder Interessen und Präferenzen anbelangen. Solche durchschnittlichen Unterschiede, die im Übrigen keine Rückschlüsse auf Einzelpersonen in den jeweiligen Identitätssparten zulassen, wirken sich in nachvollziehbarer Weise gesellschaftlich aus, werden jedoch bei der Bewertung von Repräsentationsunterschieden kaum berücksichtigt.

Ein triviales Beispiel: Es gibt kaum Frauen, die angeln. Da es sich dabei aber um ein äusserst niederschwelliges und individuelles Hobby handelt, ist hier wohl kaum von sexistischer Diskriminierung auszugehen, sondern eher von einer ungleich verteilten Interessenlage bei den Geschlechtern. Warum solche und ähnliche Dynamiken auf anderen gesellschaftlichen Ebenen keine statistisch relevante Rolle spielen sollten, erklärt sich keineswegs von selbst.

Auf «mangelnde» Diversität mit «inklusiver» Diskriminierung zu antworten, ist moralisch und demokratiepolitisch bedenklich. Schliesslich bedeutet Inklusion in der Praxis immer auch Exklusion – basierend auf Merkmalen, für die niemand etwas kann. Das Argument, dass es nur die historisch Privilegierten treffe, grenzt an Sippenhaftung und ignoriert individuelle Lebensrealitäten.




2. "Die Zeit" beschäftigt sich mit der Situation von Männern in der Ukraine.

Immer wieder tauchen zuletzt Handyaufnahmen und Zeugenberichte auf, wie Männer in Militäruniform Rekruten in ihre Transporter zerren und wegschaffen. Im nordukrainischen Schytomyr starb ein Mann, nachdem ihn Mitarbeiter eines Wehramts mit Gewalt zur Musterung gebracht und ihn offenbar verprügelt haben. Einen landesweiten Skandal löste ein Fall in Odessa aus, als mehrere Krankenwagenfahrer und Notfallsanitäter in einem Wehramt von Mitarbeitern festgehalten worden sind.

(…) "Oft sitzen in den Wehrämtern unqualifizierte Männer, manchmal selber ehemalige Soldaten mit einem Kriegstrauma". Viele Wehrämter, insbesondere in den Provinzen im Westen und im Süden des Landes, seien lediglich daran interessiert, möglichst viele potenzielle Rekruten einzusammeln. "Wer zum Beispiel angehalten wird und nicht alle Dokumente dabeihat, riskiert von den Beamten mit Gewalt zum Wehramt gebracht zu werden. Mit Druck und Drohungen werden Menschen dann zur Musterung gedrängt und im Handumdrehen befinden sie sich dann bereits in der Ausbildung", erzählt Andrejew. Das sei doppelt ungerecht, weil dies meistens jene träfe, die sich nicht dagegen wehren können und sich keinen Anwalt leisten könnten. "Manchmal verläuft bei uns nicht alles nach demokratischen Standards", kritisiert Anwalt Andrejew. Dabei wüssten die meisten Männer in der Ukraine, dass die Mobilisierung nötig sei, ist Andrejew überzeugt. Das System schade jedoch sich selbst, wenn es solche Exzesse nicht in den Griff bekommt.




3. Auch Russland soll Militärbloggern zufolge mit Verweigerern rau umgehen:

Die Aufnahmen stammen demnach aus einem illegalen Keller des russischen Militärs in Rassypnoye, das im russisch besetzten Gebiet der Ukraine liegt. (…) Laut Astra ist dieser Keller einer von vielen. Das Team habe bereits 15 derartige Keller oder Lager in den russisch besetzten Gebieten der Ukraine ausfindig gemacht. Genutzt werden demnach etwa verlassene Häuser, eine ehemalige Kolonie oder der Keller im Büro des Kommandanten. (…) Die Aufnahmen sollen Militärangehörige zeigen, die auf Brettern oder direkt auf dem kahlen Boden sitzen und schlafen. Plastikflaschen dienen ihnen als Toilette, Laternen sorgen für das einzige Licht.

(…) Die Verwundeten müssen laut Guzenko aber auch weiterkämpfen, weil es zu wenige Soldaten im Kampfgebiet gebe. Daher fordert er, dass Putin eine Mobilmachung ausruft und die seit zwei Jahren an der Front Kämpfenden nach Hause gehen dürfen. Doch vor diesem Schritt habe der Kreml-Chef Angst, weil die Menschen in der Heimat dann herausfinden würden, was wirklich passiere.

(…) In der Vergangenheit waren bereits andere Videos an die Öffentlichkeit gelangt, die eingesperrte russische Kämpfer zeigen sollen. Auch diese sollen sich einem Einsatz verweigert haben. Teilweise waren sie in einer Grube untergebracht und mussten eigenen Angaben zufolge bei Eiseskälte halbnackt dort übernachten. Andere klagten, sie müssten verwundete Kameraden auf eigene Faust retten.

(…) Offenbar betrifft diese Art der Inhaftierung aber nicht nur die Kämpfer, denen ihr Leben wichtiger ist als Putins Machtausweitung in Richtung Westen. Sondern eben auch diejenigen, die nicht mehr kämpfen können, weil ihnen Arme oder Beine fehlen, wie Guzenko aufzeigt. Verwundete und Verweigerer werden demnach gleich behandelt.




4. Die Schweizer "Weltwoche" komentiert die Forderung nach einem Schulfach "Feminismus".



Mittwoch, Juni 26, 2024

Erschreckend viele Bauarbeiter bringen sich um

1. Sowohl die britische Tageszeitung "Sun" als auch der amerikanische Sender NBC berichten über die hohe Suizidrate unter Bauarbeitern. Im NBC-Bericht heißt es hierzu:

Das Baugewerbe weist eine der höchsten Selbstmordraten unter den Berufen auf - wobei die Rate bei männlichen Bauarbeitern 75 % höher ist als bei Männern in der Allgemeinbevölkerung, so die Centers for Disease Control and Prevention. Den jüngsten verfügbaren Daten zufolge werden im Jahr 2022 schätzungsweise 6.000 Bauarbeiter Selbstmord begehen, ein Anstieg gegenüber 2021. Im Vergleich dazu starben etwa 1.000 an einem Arbeitsunfall im Baugewerbe.

"Wenn es wahrscheinlicher ist, dass man durch die eigenen Hände getötet wird, als dass man bei einem Unfall auf der Baustelle ums Leben kommt, ist das eine Krise in unserer Branche", sagte Brian Turmail, Vizepräsident für öffentliche Angelegenheiten und Arbeitskräfte bei der Associated General Contractors of America. "Wir wissen ziemlich genau, was geschehen muss, um die Menschen körperlich zu schützen. Jetzt müssen wir herausfinden, wie wir die Menschen mental schützen können."

Während die Löhne im Baugewerbe steigen und es viele Arbeitsplätze gibt, befürchten die Branchenvertreter, dass der Druck auf die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter nur noch größer wird. Die jüngste Zunahme von Bauprojekten, die durch Milliarden von Bundesgeldern für Infrastruktur, saubere Energie und Halbleiterprojekte angekurbelt wurde, hat zu einer zunehmenden Belastung der ohnehin schon überlasteten Belegschaft geführt.

Infolgedessen arbeiten die Arbeitnehmer mehr als 10 Stunden pro Tag bei rauen Witterungsbedingungen, stehen unter hohem Termindruck und müssen monatelang fern von zu Hause in Hotels, provisorischen Unterkünften oder in ihren Fahrzeugen leben. Hinzu kommen das Risiko von Verletzungen am Arbeitsplatz und eine höhere Rate von Opioidmissbrauch sowie die allgemeine finanzielle Instabilität der stundenweisen Arbeit.

"Es gibt viele Faktoren, die den Stress ausmachen, nicht nur körperlich, sondern auch geistig und psychologisch", sagte Josh Vitale, ein Bauleiter bei Hoffman Construction, dem Generalunternehmer, der das Intel Arizona-Projekt beaufsichtigt (…). "Ich denke, der Fortschritt ist fantastisch, aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir den Menschen wirklich das Leben abtrotzen."


In Deutschland dürfte eine vergleichbare Welle von Selbsttötungen nicht drohen. Schließlich haben wir eine Arbeiterpartei im Kanzleramt. Die wird sich bestimmt rechtzeitig um solche Entwicklungen kümmern.

Sorry, mein Sarkasmus lässt sich nicht immer zügeln.

Wie sich deutsche Medien das Leben von Männern im "Patriarchat" so vorstellen, zeigte jvor zwei Jahren eine unvergessene Kachel des WDR-Propagandamagazins "Quarks".

Den von der "Sun" zitierten britischen Zahlen zufolge, haben sich im Jahr 2022 allein 749 Bauarbeiter das Leben genommen. Das seien viermal so viele wie im Landesdurchschnitt. Weiter heißt es im Artikel der "Sun":

Es gibt vier Schlüsselfaktoren, die das Baugewerbe zum Beruf mit dem höchsten Selbstmordrisiko machen, so Dr. Gregory Warwick, Diplom-Psychologe bei Quest Psychology Services in Salford.

Er sagte: "Es handelt sich um ein Umfeld mit hohem Stressfaktor, in dem die Menschen mit engen Fristen und Budgets arbeiten.

"Sie sind körperlich anstrengend und fordernd und verursachen körperliche Schmerzen, die zu psychischen Problemen führen.

"Es ist bekannt für unsichere Arbeitsplätze, da die Menschen mit Null-Stunden-Verträgen und von Projekt zu Projekt beschäftigt sind, was ihnen die Sicherheit nimmt und zu finanziellen Sorgen führt.

"Und schließlich ist die Arbeit, die sie verrichten, oft mit langen Arbeitszeiten und unsozialen Arbeitszeiten verbunden, was es schwierig macht, sich mit all den Dingen zu beschäftigen, die wir tun sollten, um für uns selbst zu sorgen.

Dr. Warwick weist darauf hin, dass die Unterstützung für die psychische Gesundheit im Baugewerbe hinter der anderer Branchen zurückbleibt.


Es sei wichtig, dass Männer stärker aufeinander achten und über ihre Ängste und Sorgen sprechen. Die Männerbewegung tut das allerdings seit Jahrzehnten – und steht dafür genauso lange unter Beschuss.



2. In Schottland nimmt sich durchschnittlich alle zwei Stunden ein Mann das Leben, meldet der Sender "Arte".



3. "Wir können mit unserer Geschichte keine Ukrainer in den Krieg schicken" erwidert der Militätrexperte Christian Mölling CDU-Politikern, die das wollen, in einem Podcast der FAZ.



4. "Väter haben kaum eine Chance" heißt es in der Schweizer Tageszeitung "Blick", die erklärt, warum es so viele Kuckuckskinder in der Schweiz gibt.



5. Bei einem anderen Problem geht es schrittweise voran, wie die Hessenschau berichtet:

Knapp jeder zehnte Mann erfährt sexualisierte Gewalt – meldet der Paritätische Wohlfahrtsverband Hessen. Beratende Anlaufstellen gab es bisher allerdings kaum. Seit diesem Frühjahr gibt es in Hessen vier Beratungsstellen, die sich speziell an Jungen und Männer richten.


Ein vierminütiges Video stellt diese Anlaufstellen sowie einen betroffene Männer vor. Wir erfahren auch, dass "nicht jeder zehnte Mann" in Hessen sexuelle Gewalt erfährt, sondern "jeder zehnte Mann vor dem 18. Lebensjahr". Und: "Die Dunkelziffer sei deutlich höher." Vor der Pubertät seien Jungen im gleichen Ausmaß wie Mädchen von sexueller Gewalt betroffen.

Die erwähnten Beratungsstellen gibt es in Kassel, Darmstadt, Gießen und Wiesbaden.



Dienstag, Juni 25, 2024

Alarmierende Forderungen: Würden CDU-Politiker auch deutsche Männer gegen ihren Willen in den Krieg schicken?

1. Das Overton-Magazin widmet sich der Begeisterung, mit der Politiker von CDU/CSU und manche Journalisten geflüchtete ukrainische Männer zurück an die Front zwingen möchten. Ein Auszug:

Sollen nach Deutschland geflüchtete Ukrainer im wehrfähigen Alter zurückgeschickt werden? Gewiss, das ist eine ungeheuerliche Frage. Doch Äußerungen vonseiten der Politik zeigen: Das Ungeheuerliche ist kein Tabu mehr. Jüngste Aussagen lassen erahnen, was so mancher Politiker tun würde, wenn er es könnte. Und: Anzunehmen ist: Wer als Politiker die, wie es mittlerweile heißt: "Fahnenflüchtige" Ukrainer an die Front schicken will, der würde auch junge deutsche Männer gegen ihren Willen in den Krieg schicken.

(…) Vor einigen Jahren war ein Radiobeitrag zu einem Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie zu hören. Ein alter Wehrmachtssoldat erzählte von seinen Erlebnissen und seinem Leben danach. Er sprach davon, dass er glücklich sei, ein so betagtes Alter erreicht zu haben und dass er im Großen und Ganzen, zurückblickend, ein gutes Leben gelebt habe. Dann stockt ihm der Atem. Er erzählt, wie er zusammen mit Kameraden ausgewählt wurde, einen Deserteur, einen "Fahnenflüchtigen" zu erschießen. Unter Tränen berichtete er, was sich zugetragen hat. Als das Kommando für die Erschießung erteilt wurde, schoss auch er. Er wollte das nicht, sagte er. Aber er musste. Er hat sich auch nicht getraut, vorbei zu schießen sondern hielt drauf. Auch seine Schüsse trafen den ehemaligen Kameraden. Er erklärt sich. Er sagt, so sei das eben gewesen. Auf Fahnenflucht stand der Tod. Aber er wusste, dass es falsch war. Seine Handlung verfolge ihn bis heute.

(…) Wer dieser Tage die Worte aus politischem Munde hört, muss sich fragen: Wer sitzt hier im Parlament? Und genauso: Wer sitzt hier in den Redaktionen sogenannter "Qualitätszeitungen"? Denn passend zu den Äußerungen aus der Politik sekundiert der Journalismus. "Deutschland sollte die Ukraine stärken, nicht schwächen. Dazu passt es nicht, etwa zweihunderttausend Männer im wehrpflichtigen Alter in Deutschland zu alimentieren", schreibt FAZ-Redakteur Reinhard Müller und merkt an, Deutschland dürfe nicht "Wehrstraftaten begünstigen." Schon im vergangenen Jahr vertrat er die Auffassung: "Kein Recht auf Fahnenflucht".


Hier findet man den vollständigen Artikel.



2. Die Nachrichtenplattform DNYUZ berichtet über die Lage von Männern in der Ukraine:

Zunächst ging Vladyslav nicht mehr ins Kiewer Stadtzentrum, um zu vermeiden, dass Wehrdienstleistende seine Papiere kontrollierten. Dann hörte er wegen der Patrouillen in seiner Nachbarschaft auf, im Fitnessstudio zu trainieren. Jetzt verbringt er die meisten Tage in seiner Wohnung und beobachtet oft mit dem Fernglas, wie die Beamten die Einberufungsbescheide an Pendler verteilen, die eine nahe gelegene U-Bahn-Station verlassen.

"Sie sind jetzt überall", sagte Vladyslav, 45, der, wie andere untergetauchte Ukrainer, die für diesen Artikel interviewt wurden, darum bat, dass sein Nachname nicht veröffentlicht wird. "Ich werde versuchen, nicht erwischt zu werden," sagte er, "aber ich bin mir nicht sicher, ob das möglich ist.

(…) Es ist nicht klar, wie viele Männer sich verstecken, aber in Großstädten wie Kiew und Lemberg gibt es Zehntausende von Mitgliedern in sozialen Medien, die vor den Bewegungen der Wehrpflichtigen warnen.

In Interviews mit einem Dutzend Männern, die sagen, dass sie zu Hause bleiben, um der Einberufung zu entgehen, wurde eine Reihe von Gründen genannt. Alle brachten ihre Angst zum Ausdruck, in einem Konflikt zu sterben, der durch blutige Grabenkämpfe und verheerende Bombenangriffe gekennzeichnet ist. Viele sagten auch, sie lehnten die Einberufung ab, weil sie die harte Einberufungstaktik und die unzureichende Ausbildung bemängelten.

"Ich habe Angst, dass ich nicht ausreichend ausgebildet werde und dann näher an die Front versetzt werde und dann sinnlos sterbe", sagte Mykyta, ein 28-jähriger Webdesigner aus Lviv in der Westukraine.

Diese Befürchtungen werden von einigen Militäranalysten bestätigt, die darauf hinweisen, dass die ukrainischen Truppen oft nicht ausreichend ausgebildet sind, was es für Kiew schwierig macht, seine Linien zu halten, da sie schnell in die Schlacht geschickt werden, um Verluste zu ersetzen.

(…) Seit Beginn des Krieges war die Einberufung etwas unorganisiert und von Korruption geprägt. Es gab keine Lotterie, und die Regierung verteilte die Einberufungsbescheide nach dem Zufallsprinzip in Wohnblocks und auf den Straßen der Stadt. Das Ignorieren von Einberufungsbescheiden ist illegal.

Nach dem neuen Gesetz müssen sich alle Männer im Einberufungsalter bei der Regierung registrieren lassen und dabei auch eine Adresse angeben, aus der dann die Wehrpflichtigen ausgewählt werden. Wer sich bis zum 16. Juli nicht registriert hat, macht sich strafbar.

Tymofii Brik, Soziologe an der Kiewer Wirtschaftshochschule, sagte, dass Umfragen "darauf hindeuten, dass die Bereitschaft der Ukrainer, die Nation zu verteidigen, während des gesamten Krieges konstant geblieben ist", wobei etwa ein Drittel der Menschen ihre Bereitschaft zum Dienst bekundete.

Dennoch hat die ukrainische Mobilisierung schmerzhafte Gräben in der Gesellschaft aufgerissen. Vitaliy Bondarenko, ein 29-jähriger Wehrdienstleistender in Lviv, sagte, dass jedes Mal, wenn sein Fahrzeug vorfuhr, die Männer davonhuschten.

"Sie sehen uns und laufen weg", sagte er.

(…) Ende des letzten Sommers wurde der Bedarf an mehr Soldaten deutlich, nachdem eine Gegenoffensive der Ukraine gescheitert war und die russischen Truppen ihre Angriffe verstärkten.

"Das war der Zeitpunkt, an dem die ersten Warnsignale auftauchten", sagte Wladyslaw, der Journalist ist. Im September sei ein Einberufungsbescheid an seine Wohnungstür gepinnt worden.

Vladyslav ignorierte ihn in der Hoffnung, dass er nicht rechtsverbindlich sei, weil er ihm nicht ausgehändigt wurde, aber seine Angst, eingezogen zu werden, wuchs. Er sagte, er sei in Depressionen verfallen. Bei einem kürzlichen Gespräch in einem Park vor seiner Wohnung schauderte er, als ein Soldat vorbeiging.

Oleksandr, ein 32-jähriger Datenanalytiker aus Kiew, sagte, er habe "letzten Sommer angefangen, Angst zu haben", nachdem er gesehen hatte, wie Beamte einen Mann vor einer U-Bahn-Station in der Nähe seines Hauses anhielten. "Sie packten ihn an den Schultern und brachten ihn in ein Auto", sagte er und fügte hinzu, dass sich die Beamten entlang der Ausgangstreppe der Station aufgereiht hatten, um zu verhindern, dass jemand fliehen konnte.

"Ich hatte das Gefühl, die nächste Hand würde mich an der Schulter packen", sagte er.

Einige der Männer, die sich der Einberufung entziehen, sagen, dass sie jetzt nur noch mit dem Taxi fahren, um zu vermeiden, dass sie von der Straße geholt und gewaltsam zu den Einberufungszentren gebracht werden, wie es in mehreren Fällen geschehen ist. Andere verlassen sich auf Lebensmittellieferungen, um den Zwangseinzug-Offizieren zu entgehen.

Oleksandr sagte, er habe damit begonnen, die sichersten Routen für den Weg zur Arbeit zu ermitteln und beobachtete Gruppen in der Nachrichten-App Telegram, in denen Menschen die Bewegungen von Zwangseinzug-Offizieren verfolgen. In Kiew verwendet eine Gruppe mit mehr als 200.000 Mitgliedern Farben wie Grün, um die Anwesenheit solcher Offiziere zu signalisieren, und warnt vor dem Risiko, angehalten zu werden, mit Codeworten wie "sonnig", "bewölkt" und "stürmisch ".

"Aber nach zwei Wochen wurden alle Wege, die ich nehmen konnte, unsicher", sagte Oleksandr. Er erinnert sich, dass er nicht schlafen konnte. "Die Angst wurde mit der Zeit immer größer und wuchs wie ein Klumpen in meiner Brust", sagte er. Jetzt arbeitet er fast jeden Tag von zu Hause aus.

Vladyslav, Mykyta und Oleksandr sagten, sie hätten für die ukrainischen Streitkräfte gespendet und seien nicht völlig dagegen gewesen, der Armee beizutreten.

Sie sagen, ihr Haupteinwand sei das ukrainische Mobilisierungsverfahren, bei dem ihrer Meinung nach wenig auf die körperlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Menschen geachtet wird und sie einfach in den wahrscheinlichen Tod geschickt werden. Medizinische Untersuchungen werden oft übereilt durchgeführt, und die Ausbildung ist nicht lang genug.

Jack Watling, Militärexperte am Royal United Services Institute, einem Think Tank für Verteidigungsfragen in London, sagte, die meisten ukrainischen Soldaten hätten Glück, wenn sie fünf Wochen Ausbildung erhielten. Im Gegensatz dazu habe Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs Infanteriesoldaten etwa 22 Wochen lang ausgebildet, sagte er.

(…) Andrii, ein anderer 28-jähriger Webdesigner aus Lemberg, beschreibt sich selbst als "ein bisschen paranoid". Er verlässt tagelang seine Wohnung nicht und verlässt sich auf einen Freund, der ihm Essen bringt. Bei den seltenen Gelegenheiten, bei denen er das Haus verlässt, trägt er ein elektronisches Armband mit einem roten SOS-Knopf, der, wenn er gedrückt wird, seinen Standort an Verwandte sendet.

Andrii sagt, dass er den Knopf drücken wird, wenn er gefasst wird, damit sie herausfinden können, in welches Rekrutierungszentrum er gebracht wird, und versuchen können, ihm zu helfen.

Oleksandr, der Datenanalytiker, sagte, er wolle nicht gegen das Gesetz verstoßen und werde schließlich online gehen, um seine Daten zu aktualisieren, woraufhin er erwartet, zu einer medizinischen Untersuchung eingeladen zu werden. Er hofft, dass man ihn wegen seines schlanken Körperbaus für untauglich erklärt.

Aber, so sagt er, "es fühlt sich wie eine Lotterie an".




3. In Washington führte die Frage, ob die Wehrpflicht zukünftig auch für Frauen gelten solle, für große Entrüstung im republikanischen Lager:

Die Demokraten im Senat haben dem jährlichen Gesetzentwurf zur Ermächtigung des Verteidigungsministeriums einen Passus hinzugefügt, wonach sich Frauen für die Wehrpflicht registrieren lassen müssen, was zu einer Gegenreaktion von Republikanern und Sozialkonservativen führte und die Chancen auf eine Verabschiedung des Gesetzentwurfs im Senat vor dem Wahltag erschwerte.

Die Konservativen unter der Führung von Senator Roger Wicker (Republikaner) werden mit Sicherheit versuchen, die Bestimmung zu streichen, nach der sich Frauen für den Wehrdienst registrieren lassen müssen. (…) Der republikanische Kandidat Sam Brown, der gegen Rosen antritt, hat dies bereits im Senatswahlkampf in Nevada zum Thema gemacht.

Brown, ein Armee-Veteran, der bei einer Explosion eines improvisierten Sprengsatzes schwere Verbrennungen erlitten hat, warf Rosen in einem Video vor, er habe dafür gestimmt, dass Frauen sich für die Wehrpflicht melden müssen.

"Sehen Sie sich mein Gesicht an. Das sind die hohen Kosten des Krieges", schrieb er kürzlich auf der Plattform X (Twitter). "Amy und ich haben uns freiwillig gemeldet, um zu dienen, und wir ehren alle, die dienen", schrieb er und bezog sich dabei auf seine Frau. "Aber Amerikas Töchter zu zwingen, sich für die Einberufung zu registrieren, ist UNAKZEPTABEL."

(…) Senator Josh Hawley (Republikaner) nannte die Bestimmung, wonach sich Frauen für den Wehrdienst melden müssen, "verrückt". Er beschuldigte die Biden-Administration, im Pentagon eine woke Agenda durchsetzen zu wollen.

"Es sollte keine Frauen in der Wehrpflicht geben. Sie sollten nicht gezwungen werden, zu dienen, wenn sie es nicht wollen", sagte er auf Fox News. Er warf den Demokraten vor, mit dem Militär experimentieren zu wollen, und sagte: "Normale Leute sagen: 'Lasst unsere Töchter in Ruhe.'"

Hawley war federführend bei den Bemühungen, den Passus, wonach sich Frauen für den Wehrdienst verpflichten müssen, aus dem Gesetzentwurf für die Jahre 2021 und 2022 zu streichen.

Eine Gruppe, die mit dem ehemaligen Vizepräsidenten Mike Pence verbunden ist, hat sich am Mittwoch ebenfalls zu diesem Thema geäußert.

Die Gruppe Advancing American Freedom schrieb einen Brief an den Führer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, und den Sprecher der Republikaner, Mike Johnson, in dem sie erklärte, dass "die Vorstellung, dass die Vereinigten Staaten von Amerika von Frauen verlangen, sich zu registrieren, um in unseren Kriegen zu kämpfen, einfach unhaltbar ist und um jeden Preis abgelehnt werden muss".

Wicker, der ranghöchste Republikaner im Streitkräfteausschuss des Senats, sagte, er werde versuchen, dies aus dem Gesetzentwurf zu streichen.

(…) Der Vorsitzende des Senatsausschusses für Streitkräfte, Jack Reed (Demokraten), verteidigte jedoch die vorgeschlagene Änderung der Politik mit dem Argument, dass Frauen viele Positionen in der Kriegsführung einnehmen können, ohne an vorderster Front als Infanteristen zu dienen.

"Frauen leisten heute eine bemerkenswerte Arbeit in unseren Streitkräften, und wenn wir in eine Situation kämen, die eine Einberufung erfordern würde, glaube ich, dass wir alle arbeitsfähigen Bürger ab 18 Jahren brauchen würden", sagte er. (…) "Es ist nicht wie im Zweiten Weltkrieg, wo wir eine Menge Infanterie brauchen. Wir brauchen Cyber-Experten, Geheimdienstanalysten, Linguisten und so weiter. Es gibt eine Menge Frauen da draußen, die das besser können als Männer."


Wenn es eine Wehrpflicht für Frauen geben wird, dann also möglicherweise in einer Form, bei der Frauen von den Gefahren des Fronteinsatzes verschont bleiben und sich weiterhin allein Männer diesen Gefahren aussetzen müssen.



4. Disney diskriminiert bei Einstellungen inzwischen weiße Männer.



Montag, Juni 24, 2024

Feminismus als Schulfach gefordert

1,
Diese Woche erschien der Gleichstellungsbarometer der Schweizerischen Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten SKG: Unter anderem zeigte dieser, dass junge Männer der Generation Z tendenziell der Meinung sind, dass die Gleichstellung in fast allen Bereichen bereits erreicht ist – während die jungen Frauen vom Gegenteil überzeugt sind.

Die Ergebnisse des Barometers findet Juso-Präsident Nicola Siegrist erschreckend. "Die Umfrage zeigt: Viele junge Männer wissen nicht, wie die Realität für Frauen aussieht." Er meint damit etwa Alltagssexismus, physische Grenzüberschreitungen oder auch das "ständige Machtgefälle" zwischen den Geschlechtern in allen Lebensbereichen.

(…) In einem zweiten Schritt fordern die Jungsozialisten die Einführung eines Schulfachs Feminismus: Damit solle im Schulalltag ein Raum für die Aufklärung sowie Zahlen und Fakten zur Gleichstellung, aber auch Raum für Diskussionen geschaffen werden. "Junge Menschen sollen sich über die Bedürfnisse von Frauen und über die Rolle der Männer austauschen und lernen, wie man sich in unserer Gesellschaft gleichwertig behandelt", sagt Siegrist.

Dieser Unterricht solle am liebsten mindestens einmal im Monat, besser gar jede Woche stattfinden. In mehreren Kantonen werden Jusos parlamentarische Vorstösse dazu einreichen, sagt Siegrist.


Hier findet man den vollständigen Artikel.



2. Ebenfalls in der Schweiz wird diskutiert, ob der wachsende Männeranteil in der Bevölkerung zu einem Problem werden könnte:

Mit Blick auf die Partnerwahl komme das veränderte Geschlechterverhältnis bereits heute zum Vorschein: "In einer gleichberechtigten Gesellschaft suchen Frauen tendenziell einen Partner, der über eine gleichwertige Ausbildung verfügt. In der Schweiz – wie in anderen gleichberechtigten Wohlstandsländern – tut sich hier aber zunehmend eine Schere auf."




3. Auf Spiegel Online stellt die Journalistin Tessniem Kadiri sechs männerfeindliche Frauen vor.



4. Die Berliner "taz" berichtet über die Jagd der Ukraine nach Männern für die Front:

So berichtete das im westukrainischen Galizien erscheinende Portal Varto–Haliyzki Novyny am Donnerstag von einer spontanen einstündigen Straßenblockade durch aufgebrachte Passagiere eines Busses, nachdem der Busfahrer direkt von seinem Steuer von der Wehrbehörde TZK und der Polizei abgeführt worden ist.

(…) Nach Ansicht des CDU-Verteidigungspolitikers Roderich Kiesewetter sollte Deutschland die ukrainischen Bemühungen unterstützen, in Deutschland lebende Ukrainer für den Kriegsdienst zu rekrutieren. Deutschland könnte das Bürgergeld für diese Gruppe aussetzen und bei der Erfassung und Zustellung von Bescheiden mithelfen, so Kiesewetter gegenüber der ZEIT.




5. Wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten hat der Berliner Senat einen Förderstopp für ein Frauenzentrum verhängt.

Seit Mai 2023 hatte die Senatsverwaltung geprüft, wie der Verein mit Fördergeld umgeht. Immerhin 343.842,85 Euro waren es im vergangenen Jahr, ein Großteil für Personal. (…) Das Frauenzentrum habe wiederholt über längere Zeit seine Mitteilungs- und Nachweispflichten gegenüber der Senatsverwaltung nicht oder nur mit erheblichem Verzug erfüllt, sagte der Sprecher. Daher bestünden erhebliche Bedenken, ob das Fördergeld "zweckorientiert" genutzt wurde.

(…) Auch Erläuterungen zum Förderantrag für 2024 fehlten, lägen nur teilweise vor und "erfolgten nicht fristgemäß". Eine "Erfüllung des Förderzwecks ist nicht gegeben". Auch liege keine bewilligungsfähige Leistungsbeschreibung vor. Übersetzt heißt das: Der Verein wurde aus Steuergeld gefördert, soll aber nicht nachgewiesen haben, dass das Geld für vereinbarte Zwecke ausgegeben wurde.




6. Die Frau, die den Bruder von Prinzessiin Diana sexuell missbraucht haben soll, wurde von der britischen Polizei zu Ermittlungszwecken festgenommen.



Donnerstag, Juni 20, 2024

Lässt die FDP die Väter im Stich? Justizministerium geht auf Distanz

1. "Eltern-Kind-Entfremdung" sei ein "Kampfbegriff der Väterbewegung" behauptet Matthias Meisner in der "taz". Jetzt gehe das Bundesjustizministerium, das derzeit von der FDP geführt wird, erstmals auf Distanz dazu. Der Artikel warnt vor "antifeministischen Väterrechtlern".

Ich kenne Matthias Meisner vor allem von X (Twitter), wo er sich emsig an Menschen reibt, die für die Rechte von Vätern eintreten. Sein aktueller Artikel scheint Teil einer Kampagne mehrerer stramm linker Medien zu sein. Auch beim "Volksverpetzer" teilt Meisner in einem aktuellen Beitrag gegen Väterrechtler aus, während das "Neue Deutschland" eine eigene Attacke auf die "Väterlobby" fährt.

Warum die FDP sich der Auffassung von "taz", "Volksverpetzer" und "Neues Deutschland" anschließen sollte, ist unklar. Auf X (Twitter) redet Dirk Volkmann den Liberalen ins Gewissen und erklärt ihnen die Sachlage.



2. Der Sozialdienst Katholischer Männer ermuntert Männer, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, Hilfe zu suchen.



3. Der Innenminister Thüringens, Georg Maier (SPD), möchte wehrfähige Ukrainer dazu bringen, Deutschland zu verlassen und an die Front zu ziehen: "Für mich sind diese Männer moralisch in der Pflicht, ihre Heimat zu verteidigen", sagte Maier dem SPIEGEL. "Wenn wir Waffen in die Ukraine liefern, die Menschen, die sie bedienen können, aber bei uns leben, ist das nicht schlüssig."



4. Die zuvor aus den Reihen der CDU erhobenen Forderungen, Ukrainern das Bürgergeld zu streichen und ihnen keine Ersatzpapiere für ausgelaufene Pässe auszustellen, um sie damit zu nötigen, in ihr Land zurückzukehren, seien rechtlich nicht umsetzbar, befindet Constanze Janda, Professorin für Sozialrecht in Speyer:

Alle Personen aus der Ukraine, die in Deutschland temporären Schutz bekommen, haben die gleiche Aufenthaltserlaubnis. Sie alle bekommen auf der Basis dieser Aufenthaltserlaubnis Bürgergeld. Für die Wehrpflichtigen müsste man eine eigene Regelung schaffen. Aber das halte ich für unzulässig und nicht umsetzbar.


Danach gefragt, ob sich Ukrainer auf Artikel 12a des Grundgesetzes berufen können, dem zufolge man aus Gewissensgründen den Kriegsdienst mit der Waffe verweigern kann, erwidert die Professorin:

Dieser Artikel bezieht sich nur auf Menschen, die dem deutschen Wehrdienst unterliegen. Aber man braucht gar nicht auf diese spezielle Norm zu verweisen. Es gibt das Grundrecht der allgemeinen Handlungsfreiheit, auf das sich auch Personen berufen können, für die Artikel 12a nicht gilt. Auch die Gewissensfreiheit ist als Grund- und Menschenrecht geschützt. Der Umgang mit Wehrpflichtigen ist eine interne Angelegenheit der Ukraine. Diese Frage von Deutschland aus anzugehen, zumal über das Sozialrecht, halte ich für sehr problematisch.




5. Die Zeitschrift Berlin Review berichtet ausführlich über die Mobilisierung in der Ukraine. Ein Auszug:

"Die Schrauben wurden allmählich fester angezogen. Es schwand das Gefühl, dass wir freie Menschen sind. Jetzt ist die Schraube abgerissen und es fließt Blut. Aber wartet, denke ich. So leicht kommt ihr nicht davon. Es gibt bei uns noch Menschen wie die Frauen. Die Frauen lassen sich nicht zwingen, lassen sich nicht unterwerfen! Und wenn die Frauen etwas für sich entscheiden, kann sie niemand aufhalten. Mit den Männern kann man wohl machen, was man will. Wir sind hilflos geworden. Aber die Frauen – versuch nur, sie anzufassen. Sie werden nicht wehrlos sein."




6. Ein Artikel der Fachzeitschrift "Social Science & Medicine" fordert, auch Männer in eine geschlechtergerechte Medizin mit einzubeziehen. Aus gutem Grund: "Bei 13 der 15 häufigsten Todesursachen in den Vereinigten Staaten haben Männer eine höhere altersbereinigte Sterblichkeitsrate als Frauen." Das trotz einer Fülle von Forschungserkenntnissen fortbestehende Desinteresse der Politik an der Gesundheit von Männern und ihrer vorzeitigern Sterblichkeit schade Männern, Frauen, Kindern und Familien.



7. Die weltweit größte Organisation der Fluglinien-Piloten fordert einen Verzicht auf mit Männlichkeit verbundene Begriffe wie "Vater" und "Cockpit".



Mittwoch, Juni 19, 2024

Missbrauch durch Lehrkräfte: "Werden die Leute weibliche Sexualtäter endlich ernst nehmen?"

Heute habe ich mich dafür entschieden, wieder einen übersetzten Artikel im Volltext zu veröffentlichen, weil er mir so gut gefällt und ich ihn wichtig finde. Er wurde vor einigen Wochen in der britischen Tageszeitung "Telegraph" veröffentlicht und benutzt einen aktuellen Fall als Aufhänger, aber wie Genderama-Leser wissen, sind solche Fälle ja weitgehend austauschbar. Während sich die Männerbewegung seit Jahrzehnten mit diesem Thema beschäftigt, kommt es in den Leitmedien erst ganz allmählich an.



"Wäre Rebecca Joynes ein Mann gewesen, hätte niemand auch nur ein Fünkchen Mitleid empfunden". Dies war die Behauptung des Staatsanwalts im Fall einer Lehrerin, die am Freitag wegen Sex mit zwei männlichen Schülern verurteilt wurde. Joynes, 30, hatte beide Schüler im Alter von 15 Jahren zum Sex verführt, wie die Geschworenen am Manchester Crown Court erfuhren.

[Im Originaltext steht anstelle von "zum Sex verführt" jeweils "groomed" was treffender ist, wozu es aber keine gute deutsche Entsprechung gibt. -A.H.]

In seiner Anklage versuchte Anwalt Joe Allman zu verdeutlichen, wie unterschiedlich die Gesellschaft dazu neigt, weibliche Lehrerinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen zu sehen. Hätte Rebecca "Robert" geheißen und wären die Beschwerdeführer Mädchen und keine Jungen gewesen, wäre die Reaktion sicherlich anders ausgefallen, so der Staatsanwalt.

Dieses Gedankenexperiment war mehr als nur eine Spielerei im Gerichtssaal. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass die Gesellschaft weibliche Lehrer, die sich an männlichen Schülern vergreifen, tatsächlich in einem anderen Licht sieht als männliche Lehrer, die sich an Mädchen vergreifen.

In einem wissenschaftlichen Artikel aus dem Jahr 2019 mit dem Titel "Sexueller Missbrauch durch Lehrkräfte" weisen Forscher darauf hin, dass Institutionen das Missbrauchspotenzial weiblicher Lehrkräfte möglicherweise weniger gut erkennen. "Die Tatsache, dass mehr als ein Drittel der männlichen Lehrkräfte [in einer Stichprobe von 40 Tätern] wegen ihres Verhaltens gegenüber Schülern verwarnt worden war, aber keine der weiblichen Lehrkräfte, war ein bemerkenswertes Ergebnis, das möglicherweise auf eine 'Geschlechtsblindheit' gegenüber unangemessenem Verhalten von Frauen hinweist", schreiben Dr. Andrea Darling von der Durham University und Dr. Larissa S. Christensen von der australischen University of the Sunshine Coast.

Die Statistiken machen jedoch deutlich, dass das Phänomen weiblicher Lehrer, die männliche Schüler missbrauchen, sowohl real als auch ernstzunehmen ist. In einer 2014 durchgeführten Studie über Missbrauch durch Lehrer in südöstlichen US-Bundesstaaten zwischen 2007 und 2011 waren mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Täter weiblich - was die gängige Vorstellung vom "perversen Lehrer" als Mann erschwert.

"Entgegen früherer Annahmen und früherer Darstellungen von Romantik in den Medien können Frauen ihren Opfern anhaltende psychische und körperliche Schäden zufügen", schreiben Darling und Christensen.

Im Fall Joynes war die leitende Staatsanwältin Jane Wilson unnachgiebig in ihrer Charakterisierung der Geschehnisse. "Rebecca Joynes ist eine Sexualstraftäterin", sagte sie. "Sie war mit der Verantwortung betraut, Kinder zu unterrichten und zu schützen. Sie hat ihre Position missbraucht, um Schüler zu verführen und schließlich sexuell auszubeuten. Ihr Verhalten hat bleibende Auswirkungen auf die Kinder".

Die aus Salford stammende Joynes war wegen sexueller Handlungen mit dem ersten Jungen auf Kaution freigelassen worden, als sie begann, mit dem zweiten Jungen Sex zu haben, von dem sie dann schwanger wurde. Nachdem sie eine schwierige Trennung hinter sich hatte, fühlte sie sich durch die Aufmerksamkeit der Teenager "geschmeichelt", so das Gericht. Die Geschworenen hörten, wie sie einen von ihnen zurechtmachte, indem sie ihn ins Trafford Centre mitnahm und ihm einen Gucci-Gürtel im Wert von 345 Pfund kaufte, bevor sie mit ihm in ihrer Wohnung Sex hatte.

Sie wurde wegen sechs Sexualdelikten an den beiden Schülern verurteilt. Zwei dieser Straftaten wurden begangen, als sie eine Vertrauensstellung innehatte. "Joynes beschloss, ihre Position zu missbrauchen", sagte Detective Constable Beth Alexander von der Kinderschutz-Ermittlungseinheit der Polizei von Greater Manchester und machte damit erneut die Schwere des Vergehens deutlich.

Doch der kulturelle Umgang mit solchem Machtmissbrauch durch weibliche Lehrkräfte tendiert zu einer humorvollen, augenzwinkernden Reaktion. Im Jahr 2015 wurde ein "Saturday Night Live"-Sketch mit dem Titel "Teacher Trial" kritisiert, weil er die Idee einer Lehrerin, die ihren jugendlichen Schüler sexuell missbraucht, auf die leichte Schulter nahm. Der fiktive Schüler (in der amerikanischen Comedy-Show gespielt von Pete Davidson) bezeichnet den Übergriff als "den besten Tag meines Lebens".

Es ist schwer vorstellbar, dass ein ähnlicher Sketch mit umgekehrten Geschlechterrollen den Weg in den Äther findet. Aber die darin angesprochenen Haltungen waren nicht unbegründet. Als die ehemalige "Miss Kentucky", Ramsey BethAnn Bearse, im Jahr 2020 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, nachdem sie zugegeben hatte, während ihrer Tätigkeit als Lehrerin sexuelle Fotos mit einem jugendlichen Schüler ausgetauscht zu haben, waren einige der Reaktionen auf die Geschichte auf der Facebook-Seite von USA Today aufschlussreich. "Was für ein glückliches Kind", schrieb ein Leser." "Die beste Lehrerin aller Zeiten", sagte ein anderer. Ein dritter wies zu Recht darauf hin, dass "die Kommentare ... völlig anders ausfallen würden, wenn es sich um einen männlichen Lehrer und eine weibliche Schülerin handeln würde."

Die freudigeren Reaktionen auf Liaisons zwischen weiblichen Lehrern und männlichen Schülern scheinen von der Vorstellung einer erfüllten Schülerfantasie geprägt zu sein. Weniger von der Vorstellung, dass es sich dabei um tatsächlichen Missbrauch handelt.

Alte Popsongs wie "Maggie May" von Rod Stewart (über einen Teenager, der von einer älteren Frau "benutzt" wird) haben wohl dazu beigetragen, unangemessene Beziehungen zwischen Schülern und Frauen zu romantisieren. Zwar tauchen in den Schlagzeilen über weibliche Täterinnen die Worte "pädophile Lehrerin" auf, doch die Vorstellung von einer lasziven, aber im Grunde harmlosen Mrs. Robinson hält sich hartnäckig.

Und das, obwohl festgestellt wurde, dass "die Merkmale, Motivationen und die Vorgehensweise bei Lehrern, die Schüler missbrauchen, bei beiden Geschlechtern weitgehend ähnlich sind".

Analysen von Darling und anderen haben ergeben, dass weibliche Täterinnen "weder unerfahrene, naive Lehrerinnen sind, noch dem Stereotyp von Frauen entsprechen, die von Männern gezwungen werden, sich an kleinen Kindern zu vergehen". Ihre Motive für den Missbrauch waren die Befriedigung emotionaler Bedürfnisse und sexuelle Befriedigung, wenn diese Bedürfnisse in anderen Beziehungen zu Erwachsenen nicht erfüllt wurden.

Weibliche Lehrer, die ihre Schützlinge missbrauchen, scheinen sich in mancher Hinsicht von den männlichen Kollegen zu unterscheiden. Die amerikanische Studie aus dem Jahr 2014 ergab, dass weibliche Lehrer eher Straftaten gegen ältere Schüler (ab 13 Jahren) begehen als männliche Lehrer (die eher Schüler unter 12 Jahren missbrauchen). Eine Studie aus dem Jahr 2015 über Fälle in Ontario, Kanada, ergab, dass Lehrerinnen im Durchschnitt jünger waren als männliche Lehrer (32 Jahre im Vergleich zu 37 Jahren).

Die Studie von Darling und Christensen über 20 Frauen und 20 Männer, die zwischen 2006 und 2016 als Lehrer in England Schüler sexuell missbraucht hatten, ergab, dass männliche Lehrer zwar eher zu schwererem Missbrauch neigten, weibliche Täter aber eher dazu, den Missbrauch fortzusetzen, nachdem er entdeckt worden war.

"Es wurde festgestellt, wie wichtig es ist, das Potenzial weiblicher Täterschaft in gleicher Weise wie das männlicher Täterschaft zu erkennen", so die Forscher.

Warum also wird bei ersteren eher ein Auge zugedrückt?

"Fachleute, die Kinder, mit denen sie arbeiten, sexuell missbrauchen, geben oft an, dass ihre Arbeitgeber und Kollegen leicht zu manipulieren waren, da sie im Allgemeinen darauf vertrauen, dass die Personen, die sich für die Arbeit mit Kindern entschieden haben, deren bestes Interesse im Sinn haben", sagt Dr. Joe Sullivan, ein forensischer Psychologe. "Dies gilt insbesondere für Lehrerinnen, Sozialarbeiterinnen und Kinderbetreuerinnen, die Kinder sexuell ausbeuten und missbrauchen."

Das sind keine irrationalen Annahmen. Die überwältigende Mehrheit der Personen, die wegen Sexualdelikten strafrechtlich verfolgt werden, sind Männer, und die überwältigende Mehrheit der Überlebenden von sexueller Gewalt sind Mädchen und Frauen. Nach Angaben der Wohltätigkeitsorganisation Rape Crisis England & Wales sind 91 Prozent der wegen Sexualdelikten verfolgten Personen männlich und über 18 Jahre alt. Der Crime Survey for England and Wales vom März 2022 ergab, dass das Opfer in 86 Prozent der Sexualdelikte weiblich war.


[Das sind Hellfeldzahlen, die sich aus Kriminalstatistiken über zur Anzeige gebrachte Fälle ergeben. In Studien, die das Dunkelfeld mit einbeziehen, gleichen sich die Zahlen bei beiden Geschlechtern einander an. Die folgenden Absätze zeigen, wie dieses Dunkelfeld allmählich särker beleuchtet wird, auch wenn wir hier erst am Anfang stehen. – A.H.]

Andere Daten zeichnen jedoch ein komplexeres Bild. Obwohl die überwiegende Mehrheit der Pädophilen nach wie vor Männer sind, hat sich die Zahl der weiblichen Pädophilen zwischen 2015 und 2019 fast verdoppelt. Dies geht aus Zahlen hervor, die dem Programm File on 4 von Radio 4 im Rahmen von Gesetzen zur Informationsfreiheit zur Verfügung gestellt wurden.

Die Aktivisten führen den Anstieg darauf zurück, dass die Opfer mehr Vertrauen haben, sich zu melden. "Den meisten Menschen fällt es schwer, sich mit der Tatsache abzufinden, dass einige Frauen Kindern sexuellen Schaden zufügen wollen und dies auch tun, und diese gesellschaftliche Verleugnung wird von weiblichen Tätern verstanden und ausgenutzt", sagt Sullivan, die mit Polizeibeamten und Pädagogen zusammengearbeitet hat, um Einblicke in die Motivationen und Verhaltensweisen von Kindersexualstraftätern zu gewinnen. "Lehrerinnen, die es auf heranwachsende Jungen abgesehen haben, verharmlosen und rechtfertigen ihre Absichten und Handlungen oft, indem sie sich einreden, dass das Kind fast alt genug ist, um seine Zustimmung zu geben. Wenn ein Kind auf die Sexualisierung der Beziehung durch die Lehrerin mit Neugier oder Interesse reagiert, nutzen sie dies, um ihr Verhalten vor sich selbst weiter zu legitimieren."

Die meisten Fachleute, die mit Kindern arbeiten, werden nicht routinemäßig darüber geschult, wie sich Sexualstraftäter verhalten, sagt er. "Daher wissen sie im Allgemeinen nicht, worauf sie achten müssen, und scheuen sich folglich, ungewöhnliches oder besorgniserregendes Verhalten zu melden."

Polizei und Wohlfahrtsverbände warnen davor, dass der von Frauen begangene Missbrauch von Jungen nach wie vor ein Tabuthema ist und die Opfer in solchen Fällen zusätzlich stigmatisiert werden. Es wird angenommen, dass dies einige Opfer davon abhält, sich zu melden. Es könnte auch dazu führen, dass die Zahl der Fälle unterschätzt wird.

Die Verurteilung von Joynes - die auf die Inhaftierung einer Reihe anderer weiblicher Schulbediensteter wegen sexueller Handlungen mit Schülern in den letzten Jahren folgt - könnte ein Zeichen dafür sein, dass sich die Dinge ändern.

Darling und Christensen fordern eine weitere Diskussion über weibliche Lehrer, die Schüler missbrauchen, "um eine solche Geschlechtsblindheit zu verhindern und den Opfern von sexuellem Missbrauch durch Frauen mehr Sicherheit zu geben, den Missbrauch einem vertrauenswürdigen Erwachsenen zu offenbaren."

Auch Sullivan sieht einen Bedarf an mehr Verständnis und Aufklärung. Er warnt: "Menschen, die versuchen, ihre Beziehungen zu Kindern zu sexualisieren, gedeihen in Organisationen, in denen das Personal schlecht informiert ist."




Als Info für neue Leser (auch wenn es die Stammleser dieses Blogs vermutlich nicht mehr hören können): Ich behandele dieses Thema ausführlich in meinem aktuellen Buch "Sexuelle Gewalt gegen Männer. Was wir darüber wissen und warum wir dazu schweigen" Wir müssen hier wirklich dicke Bretter durchbohren, bis die Allgemeinheit wirklich so aufgeklärt ist, wie sie sein sollte.



Dienstag, Juni 18, 2024

Köln: Kulturwissenschaftlerin (46) soll Ex-Mann (69) vergewaltigt haben

1.
Adrett frisiert und in heller Kleidung erscheint die Kulturwissenschaftlerin Anna S. (46) vor dem Amtsgericht. Die zweifache Mutter, die auf den ersten Blick so nett wirkt, ist wegen Vergewaltigung angeklagt. Sie soll ihren durch Krankheit geschwächten Ex-Mann (69) gegen seinen Willen oral und mit der Hand stimuliert haben!

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Köln habe sich Anna S. im Sommer 2020 mit dem Vater ihrer Kinder getroffen, um über das Umgangsrecht zu sprechen. Das Sorgerecht liegt seit der Scheidung bei ihrem Ex.

Während des Gesprächs soll Anna S. den unter hohem Blutdruck leidenden Mann auf die Couch gedrückt und sich auf ihn gekniet haben. Dabei sei es zur Vergewaltigung gekommen. Das Opfer habe ihr zunächst gesagt, dass sie aufhören soll und "unsauber sei und stinken würde". Dann habe es sich losreißen und über den Balkon flüchten können.

Bei einem weiteren Treffen im Sommer 2020 soll sich S. in der Nähe des Rheins auf das Opfer gesetzt, ihm die Hose geöffnet und an ihm vergangen haben. Der Mann versuchte zu flüchten. Dies gelang ihm nicht.


Hier geht es weiter.



2. Thomas Gottschalk plädiert dafür, die Wehrpflicht auf Frauen auszuweiten. Sie müssten ja nicht an die Frpnt. Mike Krüger möchte ihnen das trotzdem nicht zumuten.



3. "Es gibt nur ein Geschlecht!" lautet die Überschrift eines maskulistischen Artikels zum Kriegsdienst im Overton-Magazin.



Montag, Juni 17, 2024

Wiedereinführung der Wehrpflicht: "Etwas mehr Feminismus täte gut"

1.
Sachfremde Gründe halten die Koalition davon ab, wenigstens ansatzweise in die Wehrpflicht wieder einzusteigen. Einer dieser Gründe: die Frauenfrage. Ausgerechnet hier versagt das Sensorium für Gleichberechtigung.


Jasper von Altenbockum kommentiert in der Frankfurter Allgemeinen.



2.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann will die in Deutschland lebenden wehrfähigen Ukrainer zur Rückkehr bewegen und dies auf der Innenministerkonferenz in der kommenden Woche zur Diskussion stellen. "Mehrere zehntausend Männer, die der Wehrpflicht in der Ukraine unterliegen, bekommen hier in Deutschland Bürgergeld", sagte Herrmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Das ist auch der deutschen Bevölkerung nicht mehr lange vermittelbar."

Es könne nicht sein, "dass wir weitere Anstrengungen unternehmen, um die Ukraine in ihrer Verteidigung gegen Russland zu unterstützen, was ich für richtig halte, und gleichzeitig prämieren, wenn jemand sich der Wehrpflicht entzieht", so Herrmann weiter. Dies gelte umso mehr, als in Deutschland selbst über die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert werde.


N-tv berichtet.

Die Frankfurter Rundschau hält dagegen: "Grundwerte dürfen nicht über Bord geworfen werden, weil es politisch opportun erscheint. Das muss auch für ukrainische Kriegsdienstverweigerer in Deutschland gelten."



3. In der "taz" lästert Lilly Schröder über einen Männerkongress, der entsetzlicherweise ohne Feminismus auskommt und ohne die Forderung "das Patriarchat zu stürzen". Einer der Kommentare unter dem Artikel sagt dazu alles Nötige:

Ich staune, dass das Vorhandensein einer besonderen Perspektive aufgrund des Geschlechtes und die Notwendigkeit von Safer Spaces zum Finden der eigenen Identität heute noch angezweifelt wird.

Erst recht in einem sich als progressiv verstehenden Medium.

Ich bräuchte diese Veranstaltung nicht. Ich bin aber auch nicht so Identität drauf.

Die Womansplaining-Attitüde des Artikels lässt mich aber gut nachvollziehen, warum Männer dort teilnehmen.




Freitag, Juni 14, 2024

Um größer zu werden, ließ Leon sich beide Beine brechen

1. "Die Welt" beschäftigt sich in einem aktuellen Artikel mit dem Druck auf Männer, einem gewünschten Aussehen zu entsprechen – hier speziell, was die Körpergröße angeht.

Zwei Krankenpfleger ziehen ihn aus dem Rollstuhl. Sein Gesicht ist schmerzverzerrt. Hochdrücken kann sich Leon Otremba nicht, allein stehen, geschweige denn gehen, auch nicht. Jeweils ein Pfleger hält einen seiner tätowierten Oberarme fest, damit er sich mit den Händen auf die Gehhilfe stützen kann, die vor seinem Rollstuhl steht. Mit schwarzen Adidas-Shorts, T-Shirt und nackten Füßen steht der schlanke Mann schließlich am Rollator.

Sein Blick ist konzentriert und starr nach vorn gerichtet, er atmet schwerfällig aus, während seine Hände die Griffe des Rollators umklammern. Mühsam nach vorn gebeugt versucht er, einen Schritt zu machen. Leon lernt wieder gehen – diese Szenen zeigt ein Video aus dem Jahr 2023. Entstanden sind die Aufnahmen in einem Klinikzimmer in der Türkei. Um größer zu werden, ließ sich der damals 21-Jährige beide Oberschenkel brechen.

Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2015 wären 14 Prozent der befragten Männer in Deutschland gerne größer. Für ein paar Zentimeter mehr greifen manche Männer zu radikalen Mitteln. So auch Leon.


Hier geht es weiter.



2. Die Bundesregierung strebt einen geschlechtergerechten Wiederaufbau der Ukraine an:

Während in der Ukraine tausende junge Männer täglich um ihr Überleben kämpfen, steht bei der "Ukraine Recovery Conference" in Berlin das Thema "Gender Mainstreaming und weibliche Führung: Sicherstellung eines geschlechtergerechten und integrativen Wiederaufbaus in der Ukraine" auf der Tagesordnung. (…) Dazu soll eine "Allianz für den geschlechtergerechten Wiederaufbau" gegründet werden.

Teilnehmer des Panels sind unter anderem Iryna Postolovska, die stellvertretende Ministerin der Ukraine für Sozialpolitik, Kateryna Levchenko, die Beauftragte der ukrainischen Regierung für Genderpolitik, Kirsi Madi, führende Direktorin der Vereinten Nationen, Lenna Koszarny, CEO des US-amerikanischen Private-Equity-Fonds Horizon Capital und Vertreter von internationalen NGOs.

Mehrere dieser zivilgesellschaftlichen Lobbygruppen pochten bereits am Montag in einem offenen Brief darauf, dass die "Gender-Gleichberechtigung" beim Wiederaufbau des Landes stärker berücksichtigt werden müsse. Die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rolle von Frauen und Mädchen sei auf den beiden vorangegangenen Konferenzen in Lugano (2022) und London (2023) nur unzureichend berücksichtigt worden.

Die Wiederaufbauplanung müsse "gerecht, inklusiv und geschlechtsspezifisch" sein, hieß es in dem Brief. Deshalb sei es gut, dass nun auf der Konferenz "ein spezielles Panel zum Thema Gender Mainstreaming und weibliche Führung" abgehalten werde und die Gründung einer "Allianz für einen geschlechtergerechten und integrativen Wiederaufbau" der Ukraine kurz bevorstehe.




3. Kaum kündigt sich an, dass Gleichberechtigung einmal zu Lasten von Frauen geht, protestieren die ersten Journalisten: "Wehrpflicht für Frauen? Das ist nicht gerecht" heißt es in der Rheinischen Post, "Warum eine Wehrpflicht für Frauen falsch ist" auf Spiegel-Online, wo eine "Pflichtelternzeit für Männer" gefordert wird.



4. Das populärwissenschaftliche Magazin beschäftigt sich mit dem Denken autoritärer Linker: jener Gruppe, von der die Männerbewegung stärker und hassvoller angefeindet wird als jeder anderen. Ein Auszug aus dem Artikel, der auch diese Attacken erklärt:

Linksautoritäre Einstellungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Bestrafung derjenigen bevorzugen, die von der Gruppenmeinung abweichen, dass sie bestehende Hierarchien umstürzen wollen, dass sie erwarten, dass jeder die gleichen linken Ansichten vertritt, dass sie glauben, dass es nur eine richtige moralische Perspektive gibt, dass sie sich nur auf ihre eigenen Normen und Grenzen konzentrieren und dass sie starre Gewissheit brauchen. Mit anderen Worten: Menschen mit einem hohen linksautoritären Wert haben möglicherweise Schwierigkeiten mit Fähigkeiten wie Perspektivenübernahme, flexiblem Denken und dem Umgang mit anderen Menschen mit unterschiedlichen moralischen oder persönlichen Überzeugungen.

(…) Extremismus jeglicher Couleur kann Schaden anrichten. Die Wahrheit ist jedoch, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu dieser Frage recht begrenzt sind. In einer kürzlich durchgeführten Studie wurde die aktuelle Literatur zu linksautoritären Einstellungen untersucht. Anstatt offener zwischenmenschlicher Gewalt werden in dieser Studie subtilere Formen der Schädigung und sozialen Kontrolle in den linksautoritären Bewegungen hervorgehoben. So werden in den Studien beispielsweise Strategien wie Mobbing oder Ausgrenzung von Personen mit abweichenden Standpunkten sowie die Durchsetzung von linksautoritären Einstellungen durch Zensur anderer hervorgehoben. Diese zwischenmenschlichen Zurückweisungen können darin begründet sein, dass man überall Bedrohungen sieht und dogmatisch an der eigenen Ideologie festhält.

Interessanterweise zeigte dieselbe Studie, dass linksautoritären Einstellungen durch emotionale Reaktionen und Kränkungen anderer angetrieben werden können. linksautoritären Einstellungen werden auch mit Anzeichen von psychischen Problemen, wie Angstzuständen und Depressionen, in Verbindung gebracht.

Eine andere europäische Studie über Nutzer sozialer Medien untersuchte, wie linksautoritäre Einstellungen speziell mit wahrgenommener Kränkung und Vorurteilen zusammenhängen kann. Linksautoritäre Einstellungen steht im Zusammenhang mit der Tendenz, Sexismus und das Privileg der Weißen im Alltag zu sehen, sowie mit negativen Ansichten über Männer.

(…) Linksautoritäre Einstellungen zeigen mögliche Zusammenhänge mit dunklen Persönlichkeitsmerkmalen, schlechterer psychischer Gesundheit, subtiler zwischenmenschlicher Diskriminierung und Gewalt sowie sozial-emotionaler Reaktivität.

Eine Sache, die wir tun können, ist, Lehren aus dem Umgang mit hassmotiviertem Verhalten zu ziehen. So wie wir heimtückisches Verhalten im Zusammenhang mit rechtsautoritären Einstellungen behandeln, können wir Psychologie, Bildung, Politik und andere Lösungen anwenden, um den potenziellen Schaden, den linksautoritäre Einstellungen anrichten, zu mindern.




Donnerstag, Juni 13, 2024

UN-Bericht enthüllt Israels sexuelle Gewalt gegen Jungen und Männer

1. Wenige Tage nachdem die Londoner Times in Zweifel zog, ob es am 7. Oktober in Israel wirklich Massenvergewaltigungen durch die Hamas gegeben hat, legen die Vereinten Nationen einen Bericht vor, der Kriegsverbrechen beider Seiten in diesem Konflikt anspricht. Dazu gehört auch sexuelle Gewalt der Hamas am 7. Oktober. Der britische Guardian fasst zusammen:

Der Bericht beschuldigt den militärischen Flügel der Hamas und sechs weitere bewaffnete palästinensische Gruppen - die in einigen Fällen von palästinensischen Zivilisten unterstützt wurden - des Mordes, der Folter, der sexuellen Gewalt und der systematischen Entführung.

"Viele Entführungen wurden mit erheblicher physischer, psychischer und sexueller Gewalt und erniedrigender und demütigender Behandlung durchgeführt, in einigen Fällen wurden die Entführten sogar vorgeführt", heißt es in dem Bericht. "Frauen und Frauenkörper wurden von den männlichen Tätern als Siegestrophäen benutzt."

In einer Erklärung erklärte das Gremium, es habe ein Muster sexueller Gewalt durch die Hamas festgestellt und sei zu dem Schluss gekommen, dass es sich nicht um isolierte Vorfälle, sondern um ähnliche Ereignisse an verschiedenen Orten handele.


Für ein maskulistisches Blog wie Genderama ist sexuelle Gewalt gegen Jungen und Männer von besonderem Interesse. Hierzu enthält ein detaillierter Bericht einer Untersuchungskommission des Hohen Rats für Menschenrechte der Vereinten Nationen relevante Informationen über die militärischen Operationen Israels.

In einigen Fällen wurden primär die Frauen und erst sekundär die Männer Opfer sexuellen Übergriffe israelischer Soldaten:

Die Kommission stellt insbesondere fest, dass die weiblichen Opfer gezwungen wurden, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen und ihren Schleier in der Öffentlichkeit und vor einer Gemeinschaft abzulegen, die strenge religiöse und kulturelle Bekleidungsvorschriften hat, insbesondere für Frauen und Mädchen. Mehrere dieser Frauen wurden sexuell belästigt und körperlich und verbal misshandelt schutzlos und entblößt, und sie wurden verhört, während sie körperlich misshandelt wurden und mit Drohungen gegen ihr Leben und ihre Person konfrontiert waren. In einem Fall wurden die Männer aus der Umgebung gezwungen, bei der Entkleidung und Belästigung von weiblichen Mitgliedern der Gemeinschaft zuzusehen.


Ein männlicher Zeuge berichtete von sexuellem Missbrauch und Belästigung von Frauen in der Salah al-Din-Straße während der Evakuierung, wo die israelischen Soldaten Frauen aufforderten, sich auszuziehen und sie in ihrer Unterwäsche zurückließen. (…) Er sah auch, wie mehrere Frauen von den Soldaten sexuell belästigt wurden, während sie sich ausziehen mussten, darunter ein Mädchen im Alter von etwa 17 oder 18 Jahren. Die Soldaten verhöhnten und belästigten die Männer, weil sie nicht in der Lage waren, in die erzwungene Entkleidung der Frauen einzugreifen.


Männer und Jungen wurden vergleichbaren Prozeduren unterworfen:

Die Kommission stellt fest, dass palästinensische Männer ebenfalls unter erniedrigenden Umständen fotografiert und gefilmt wurden, während sie sexuellen Handlungen ausgesetzt waren, einschließlich erzwungener öffentlicher Nacktheit. Die Kommission dokumentierte neun Vorfälle, bei denen Hunderte von Männern von israelischen Soldaten unter solch erniedrigenden und entwürdigenden Umständen fotografiert und/oder gefilmt wurden. Die Männer wurden unbekleidet oder nur mit Unterwäsche bekleidet fotografiert, in untergeordnete Positionen gezwungen (an einen Stuhl gefesselt, auf dem Boden kniend oder auf dem Boden liegend mit verbundenen Augen und gefesselt) und/oder körperlichen Misshandlungen unterworfen. In mehreren Fällen werden den Männern die Augen verbunden und die Hände hinter dem Rücken gefesselt. Die Kommission dokumentierte auch digitales Bildmaterial von Palästinensern, die von israelischen Soldaten gefangen genommen wurden, wobei einige Männer nackt ausgezogen und in einigen Fällen von Soldaten körperlich angegriffen wurden.

(…) Ein Opfer schilderte der Kommission seine Demütigung während der Evakuierung eines Wohngebiets in Beit Lahia Anfang Dezember 2023. Er war in seinem Haus, als Soldaten in das Gebiet eindrangen und die Menschen zur Evakuierung aufforderten. Im Verlauf der Evakuierung wurden Männer und Jungen gezwungen, sich vor Familienmitgliedern auszuziehen und auf die Knie zu gehen. Die Frau und die Kinder des Opfers wurden Zeuge seiner Entkleidung, bevor sie evakuiert wurden. Der Mann empfand es als demütigend, sich so in der Öffentlichkeit entblößen zu müssen. Er und etwa 50 anderen Männern wurde befohlen, in ihrer Unterwäsche und barfuß zum Ende der Straße zu gehen, wo sie gezwungen wurden, mit etwa 250 anderen Männern und Jungen nur in Unterwäsche niederzuknien. Diese Informationen wurden durch digitale Beweise bestätigt. Die befragte Person beschrieb, wie eine israelische Soldatin zwei Jungen im Teenager-Alter, die bis auf die Unterwäsche entkleidet waren, zum Tanzen aufforderte und ein Video von ihnen aufnahm, während sie lachte.

(…) An einem behelfsmäßigen Kontrollpunkt wurden Frauen, Männer, Mädchen und Jungen mit vorgehaltener Waffe aufgefordert, sich auszuziehen, aus ihren Kleidern einen Ball zu formen und sie den israelischen Soldaten zuzuwerfen. Sie wurden aufgefordert, ihre Ausweispapiere in die Luft zu halten und unbekleidet weiterzulaufen. Die ISF sagten, dass jeder, der den Befehlen nicht folgen würde, erschossen werde. Die Männer waren beim Gehen völlig nackt und die Frauen in ihrer Unterwäsche. Ein Opfer wurde von einem Soldaten aufgefordert, zur Seite zu gehen und während eines etwa 30 Minuten dauernden Verhörs durch drei Soldaten nackt zu bleiben. Während des Verhörs wurde er geohrfeigt und mit dem Tod bedroht.

"Sie befahlen uns allen, Männern und Frauen, unsere Kleidung auszuziehen und weiterzugehen und dabei nur nach vorne zu schauen. Ich ging nackt zwischen den Panzern, ich trug nicht einmal Unterwäsche. Ein israelischer Soldat spuckte in mein Gesicht. Ich zwang mich, nicht zu reagieren, weil ich wusste, dass sie mir alle Knochen in meinem Körper brechen würden, wenn ich es täte."

Mann aus Gaza


Die Kommission dokumentierte zwei besonders ungeheuerliche Fälle, die von Soldaten gefilmt und verbreitet wurden. In einem Fall lokalisierte die Kommission ein auf X und Telegram veröffentlichtes Video, das von Soldaten in Hebron im Westjordanland am 31. Oktober gefilmt wurde und schwere Misshandlungen und Missbrauch männlicher Häftlinge dokumentiert. In den Aufnahmen sind sechs Männer zu sehen, von denen zwei völlig nackt und ihre Genitalien entblößt sind. Alle Männer haben die Augen verbunden und liegen auf dem Boden. (...) Einer der völlig entkleideten Männer scheint bewusstlos oder leblos zu sein; der andere schreit vor Schmerzen, bevor er zu Boden gedrückt wird. Ein Soldat tritt auf das Gesicht eines Mannes, der nur eine Hose trägt und dessen Hände und Füße gefesselt sind.


Weiter heißt es in dem Bericht:

Der Kommission liegen keine Hinweise darauf vor, dass die israelischen Behörden Maßnahmen ergriffen haben, um sexuelle Gewalttaten zu verhindern oder zu beenden oder die Täter zu identifizieren und zu bestrafen. Die Kommission stellt fest, dass viele dieser Handlungen von Soldaten selbst gefilmt und in sozialen Medien veröffentlicht und weit verbreitet wurden. In den von der Kommission untersuchten Fällen von Massenverhaftungen und erzwungener öffentlicher Entkleidung hat die israelische Armee keine Erklärung über den Grund für die Anwendung eines solchen Verfahrens abgegeben. Die erniedrigende und entwürdigende Behandlung wurde während der Militäroperationen im Gazastreifen systematisch fortgesetzt und betraf Hunderte von Männern.


Ich habe hier allein die Passagen über sexuelle Gewalt aus dem langen Bericht herausgenommen. Er listet etliche weitere Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen auf.



2. Im "Focus" findet man folgende Meldung:

Wie die britische Zeitung "Daily Mail" berichtet, verloren kürzlich zwei Lehrerinnen an einer Highschool in Janesville in Wisconsin ihren Job. Sie werden beschuldigt, Schülern sexuelle Avancen gemacht und sie zum Gruppensex eingeladen zu haben. Die Lehrerinnen flogen wegen belastender Bilder und Nachrichten auf Snapchat auf.

Der "Daily Mail" zufolge gab eine von beiden zu, dem Schüler während der Reise fünf Fotos von sich in Unterwäsche geschickt und ihn während einer Klassenfahrt geküsst zu haben. Auch die andere gestand mit dem Schüler Nachrichten ausgetauscht zu haben, die Kuscheln, Flirten und den Gebrauch von Alkohol implizierten.

Laut der Zeitung kam es zwischen einer Lehrerin und einem Schüler zu Intimitäten in einem Schulbus, wobei der Schüler das Fahrzeug gefahren haben soll. Beide flogen schließlich auf, als ein dritter Lehrer eine Gruppe Schüler dabei erwischte, wie sie sich die Unterwäsche-Fotos ansahen.




3. Der "Tagesspiegel" berichtet über neuere Untersuchungen über die Jungenopfer der Maya.

Die Analyse widerlegt damit auch die Auffassung, dass vor allem Mädchen und junge Frauen geopfert wurden. (…) Alle 64 Personen, von denen jetzt Genproben untersucht worden sind, waren männlich.




4. Einer meiner Leser schreibt mir:

Ein Vorschlag für die morgige Presseschau: In einem Beitrag des ZDF zum Thema Kinderarbeit wird erwähnt, dass die meisten "Dienstbot*innen" Mädchen seien (Slide 5), aber verschwiegen, dass insgesamt hauptsächlich Jungs von Kinderarbeit betroffen sind.




Mittwoch, Juni 12, 2024

Neue Studie: Psychologie-Professoren zensieren sich bei kontroversen Themen selbst

1.
Eine kürzlich in der Zeitschrift "Perspectives on Psychological Science" veröffentlichte Studie hat ergeben, dass US-amerikanische Psychologieprofessoren sich häufig selbst zensieren, wenn es um die Erörterung kontroverser Forschungsthemen geht. Die Studie zeigt, dass es innerhalb der akademischen Gemeinschaft erhebliche Meinungsverschiedenheiten und Ängste in Bezug auf die Diskussion und Erforschung bestimmter sensibler Themen gibt. Obwohl ein breiter Konsens darüber besteht, dass die akademische Freiheit geschützt werden sollte, zögern viele Professoren, ihre Überzeugungen offen mitzuteilen, weil sie soziale und berufliche Auswirkungen befürchten.


In einem Beitrag, der darüber berichtet, heißt es weiter:

Die Autoren der Studie versuchten, das Ausmaß und die Auswirkungen der Selbstzensur unter Psychologieprofessoren besser zu verstehen, insbesondere im Hinblick auf die wachsende Besorgnis über die akademische Freiheit und die möglichen sozialen Sanktionen für kontroverse Forschungsergebnisse. Historisch gesehen haben Konflikte und Wettbewerb den wissenschaftlichen Fortschritt vorangetrieben, aber übermäßige Feindseligkeit und die Angst vor Konsequenzen können eine offene Debatte und Innovation ersticken.

"Viele Professoren (darunter viele, die ich noch nie zuvor getroffen hatte) wandten sich an mich, um ihre Besorgnis über das erdrückende akademische Klima zum Ausdruck zu bringen, und ich wollte wissen, wie weit verbreitet dieses Gefühl ist. Es stellte sich heraus, dass die meisten Professoren die Verfolgung selbst der umstrittensten Schlussfolgerungen unterstützen und große Angst vor und Ressentiments gegenüber Kollegen haben, die die akademische Freiheit und das Streben nach Wahrheit beeinträchtigen wollen", so Studienautor Cory J. Clark, Gastwissenschaftler an der Wharton School der University of Pennsylvania.

Die Forscher begannen damit, durch qualitative Interviews mit 41 Wissenschaftlern, die in Psychologie oder verwandten Bereichen promoviert hatten, potenziell tabuisierte Forschungsergebnisse zu ermitteln. Diese Interviews, die Anfang 2021 durchgeführt wurden, halfen dabei, Themen zu identifizieren, die innerhalb des Fachgebiets als kontrovers gelten. Anhand der Erkenntnisse aus diesen Interviews entwarfen die Forscher eine umfassende Umfrage, um die Überzeugungen und Einstellungen einer größeren Stichprobe von Psychologieprofessoren quantitativ zu bewerten.

Ende 2021 wandte sich das Team an 4 603 Psychologie-Fakultätsmitglieder der 133 besten Universitäten und Psychologie-Studiengänge in den Vereinigten Staaten, die vom U.S. News & World Report aufgelistet werden. Auf die online durchgeführte Umfrage antworteten 470 Professoren.

Die Teilnehmer wurden nach ihrer Meinung zu zehn spezifischen kontroversen Forschungsergebnissen, ihrem Grad an Selbstzensur und ihrer Einstellung zur Verhinderung solcher Forschung befragt. Die Umfrage umfasste auch Fragen zu den potenziellen sozialen und beruflichen Auswirkungen, die die Professoren befürchten, wenn sie ihre empirischen Überzeugungen offen äußern würden.


Zu den Forschungsbereichen, bei denen sich Professoren davor fürchten, politisch unerwünschte Erkenntnisse vorzulegen, gehören auch mehrere, die in der Geschlechterdebatte eine Rolle spielen:

* Die Neigung zu sexuellem Zwang hat sich wahrscheinlich entwickelt, weil sie Männern, die sich so verhalten, evolutionäre Vorteile verschafft hat.

* Geschlechtsspezifische Vorurteile sind nicht der wichtigste Grund für die Unterrepräsentation von Frauen in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (MINT).

* Das biologische Geschlecht ist für die große Mehrheit der Menschen binär.

* Männer und Frauen haben aufgrund der Evolution unterschiedliche psychologische Eigenschaften.

* Die Transgender-Identität ist manchmal das Ergebnis von sozialem Einfluss.

* Demografische Vielfalt am Arbeitsplatz führt oft zu schlechteren Leistungen.


Wie gehen Professoren mit solchen Themen um?

Viele Professoren berichteten, dass sie sich selbst zensieren, insbesondere diejenigen, die an die Richtigkeit der kontroversen Schlussfolgerungen glauben. (…) Selbst Professoren mit fester Anstellung, die in der Regel eine größere Arbeitsplatzsicherheit haben, berichteten über ein ähnlich hohes Maß an Selbstzensur und Angst vor Konsequenzen wie ihre Kollegen ohne feste Anstellung. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass eine Festanstellung nicht unbedingt vor sozialen und rufschädigenden Risiken schützt.

Die Mehrheit der Professoren lehnte die Unterdrückung von Forschungsergebnissen aufgrund moralischer Bedenken ab und betrachtete solche Maßnahmen als illegitim. Sie äußerten sich verächtlich über Kollegen, die aus diesen Gründen Petitionen zur Rücknahme von Arbeiten initiierten. Die Studie ergab jedoch demografische Unterschiede in diesen Einstellungen. Jüngere, eher links orientierte und weibliche Lehrkräfte waren im Allgemeinen eher gegen kontroverse wissenschaftliche Arbeiten und befürworteten eher Maßnahmen gegen Wissenschaftler, die solche Schlussfolgerungen vertraten. Dies deutet auf eine generationelle und ideologische Kluft innerhalb der akademischen Gemeinschaft in Bezug auf den Umgang mit kontroverser Forschung hin.

Die meisten Befragten unterstützten den Grundsatz, dass Wissenschaftler die Freiheit haben sollten, Forschungsfragen ohne Angst vor institutionellen Strafen zu verfolgen. Sie gaben auch der Wahrheit den Vorrang vor sozialer Gerechtigkeit, wenn diese beiden Ziele miteinander in Konflikt geraten. Dennoch gab es erhebliche Bedenken hinsichtlich des potenziellen Schadens, der aus bestimmten Forschungsergebnissen entstehen könnte. Die Mehrheit der Professoren war der Ansicht, dass nur zwingende Beweise für einen Schaden die Unterdrückung von Forschungsergebnissen rechtfertigen sollten, was auf eine hohe Schwelle für die Einschränkung der akademischen Freiheit hinweist.

Die Professoren äußerten erhebliche Bedenken hinsichtlich verschiedener sozialer und beruflicher Auswirkungen, wenn sie ihre kontroversen empirischen Überzeugungen offen mitteilen würden. Zu den am meisten befürchteten Folgen gehörten soziale Ächtung, Angriffe in sozialen Medien und abwertende Bezeichnungen. Die Besorgnis über schwerwiegendere Folgen wie körperliche Gewalt und Entlassung war weniger ausgeprägt, aber dennoch vorhanden.


Ich habe in meinem "Lexikon der feministischen Irrtümer" bekanntlich selbst einen Schwung politisch unerwünschter Forschungserkenntnisse vorgelegt und bin daraufhin selbst in den Genuss von sozialer Ächtung, Angriffen in sozialen und traditionellen Medien sowie abwertenden Bezeichnungen gekommen. Ob es mir beruflich geschadet hat, kann ich nicht sagen, weil Verlage Absagen bei vorgeschlagenen Buchprojekten selten begründen. Dem unbenommen haben Wahrhaftigkeit und Wissenschaftlichkeit für mich weiter Vorrang vor Politischer Erwünschtheit.



2. Ein Beitrag in der populärwissenschaftlichen Zeitschrift Psychology Today beschäftigt sich mit nachgeburtlichen Depressionen bei Vätern und schlägt Gegenmaßnahmen vor:

Etwa 1 von 10 Vätern leidet an einer nachgeburtlichen Depression. Das ist doppelt so hoch wie die Depressionsrate bei Männern in der Allgemeinbevölkerung. Nicht nur, dass wir postpartale Depressionen in der Regel mit Frauen in Verbindung bringen, sondern auch, dass die Symptome bei Vätern anders aussehen können als bei Müttern, was weiter dazu beiträgt, dass Väter unterdiagnostiziert und unbehandelt bleiben.

Väter zeigen seltener "traditionelle" Symptome einer postpartalen Depression, wie z. B. eine traurige Stimmung, die sich durch äußeres Weinen äußert. Stattdessen können die Symptome bei Vätern folgende sein

* Reizbarkeit, Feindseligkeit und Wut

* Isolation, Rückzug und Losgelöstheit, z. B. sich in die Arbeit stürzen

* risikoreiches Verhalten, wie z. B. erhöhter Drogenkonsum

* körperliche Symptome wie Schmerzen, Veränderungen von Appetit und Gewicht sowie Schlafstörungen

* negatives Beziehungs- und Erziehungsverhalten


Was kann man nun tun, um solchen Vätern zu helfen?

* Während Mütter während der Schwangerschaft und nach der Geburt häufig mit dem Gesundheitssystem in Berührung kommen, haben Väter während der Perinatalperiode in der Regel weniger mit dem Gesundheitswesen zu tun und stehen nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Darüber hinaus gibt es zwar etablierte Richtlinien für die Untersuchung der psychischen Gesundheit von schwangeren und postpartalen Müttern, aber keine solchen Richtlinien für Väter. Ein universelles Screening sollte nicht nur bei Müttern, sondern bei allen Eltern durchgeführt werden, die während der Schwangerschaft, nach der Geburt und bei Neugeborenen einen Termin beim Kinderarzt wahrnehmen. Hausärzte sollten ebenfalls auf diesen Lebensübergang aufmerksam gemacht werden, um Veränderungen der psychischen Gesundheit bei Vätern zu überwachen und zu behandeln. Ähnlich wie die psychischen Störungen von Müttern kann die nachgeburtliche Depression auch bei Vätern erfolgreich mit Medikamenten und Psychotherapie behandelt werden.

* Ein weiteres Hindernis für Männer, die psychosoziale Dienste in Anspruch nehmen wollen, sind wahrscheinlich die gesellschaftlichen Botschaften, die sie darüber erhalten, was es bedeutet, sowohl Mann als auch Vater zu sein, eine Quelle der Stabilität und Unterstützung. Die Forschung zeigt, dass Männer eher dazu neigen, Normen zu übernehmen, die von anderen Männern vorgelebt werden. Angesichts der derzeit geringen Inanspruchnahme traditioneller psychosozialer Dienste und der positiven Ergebnisse, die für Peer-Support-Programme nachgewiesen wurden, sollten Anstrengungen unternommen werden, um das Engagement und die Unterstützung neuer Väter durch verschiedene Methoden des Peer-Supports (z. B. Gruppen und Einzelgespräche, persönlich, virtuell und telefonisch) zu erweitern.

* Wenn Sie ein frischgebackener Vater sind und eine dieser Informationen auf Sie zutrifft, sprechen Sie bitte mit einer vertrauten Person oder Ihrem Gesundheitsdienstleister, um den ersten Schritt auf der Suche nach zusätzlicher Unterstützung zu tun.


Wesentlich scheint mir hier zu sein, Bewusstsein dafür zu wecken, dass es dieses Problem überhaupt gibt.



3. Politiker von CDU und Grünen fordern einen Wehrdienst für Frauen.



4. Entwicklungsministerin Svenja Schulze will Flüchtlinge aus der Ukraine nicht zur Rückkehr drängen. Das ist nicht zuletzt für Männer, die vor dem Einsatz an der Front geflohen sind, von Bedeutung.

"Um das klarzustellen: Es bleibt die individuelle Entscheidung der Ukrainerinnen oder Ukrainer, die bei uns Zuflucht gesucht haben, ob und wann sie in ihre Heimat zurückkehren wollen", sagte Schulze dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Deutschland übt keinen Druck aus und zahlt auch keine Rückkehrprämien."




5. Vor den Olympischen Spielen werden in Paris systematisch Obdachlosencamps aufgelöst. Kritiker sprechen von einer "sozialen Säuberung".



6. Ein diese Woche vorgelegter Bericht der Vereinten Nationen über Kriegsverbrechen, die an Kindern begangen werden, wirft Israel unter anderem vor, bei militärischen Einsätzen Jungen als menschliche Schutzschilde missbraucht zu haben. Israels Premierminister Benjamin Netanyahu warf den Vereinten Nationen daraufhin vor, die Hamas zu unterstützen.



7. Immer wieder werden Männer-Aktivisten als "Frauenhasser" diffamiert, während man Feministinnen als Kämpferinnen für Gleichberechtigung würdigt. Macht das wirklich Sinn, oder verhält es sich nicht doch eher andersherum? Das fragt sich Tom Golden in seinem Video "Is Feminism a Hate Group?"



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