Donnerstag, Juni 13, 2024

UN-Bericht enthüllt Israels sexuelle Gewalt gegen Jungen und Männer

1. Wenige Tage nachdem die Londoner Times in Zweifel zog, ob es am 7. Oktober in Israel wirklich Massenvergewaltigungen durch die Hamas gegeben hat, legen die Vereinten Nationen einen Bericht vor, der Kriegsverbrechen beider Seiten in diesem Konflikt anspricht. Dazu gehört auch sexuelle Gewalt der Hamas am 7. Oktober. Der britische Guardian fasst zusammen:

Der Bericht beschuldigt den militärischen Flügel der Hamas und sechs weitere bewaffnete palästinensische Gruppen - die in einigen Fällen von palästinensischen Zivilisten unterstützt wurden - des Mordes, der Folter, der sexuellen Gewalt und der systematischen Entführung.

"Viele Entführungen wurden mit erheblicher physischer, psychischer und sexueller Gewalt und erniedrigender und demütigender Behandlung durchgeführt, in einigen Fällen wurden die Entführten sogar vorgeführt", heißt es in dem Bericht. "Frauen und Frauenkörper wurden von den männlichen Tätern als Siegestrophäen benutzt."

In einer Erklärung erklärte das Gremium, es habe ein Muster sexueller Gewalt durch die Hamas festgestellt und sei zu dem Schluss gekommen, dass es sich nicht um isolierte Vorfälle, sondern um ähnliche Ereignisse an verschiedenen Orten handele.


Für ein maskulistisches Blog wie Genderama ist sexuelle Gewalt gegen Jungen und Männer von besonderem Interesse. Hierzu enthält ein detaillierter Bericht einer Untersuchungskommission des Hohen Rats für Menschenrechte der Vereinten Nationen relevante Informationen über die militärischen Operationen Israels.

In einigen Fällen wurden primär die Frauen und erst sekundär die Männer Opfer sexuellen Übergriffe israelischer Soldaten:

Die Kommission stellt insbesondere fest, dass die weiblichen Opfer gezwungen wurden, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen und ihren Schleier in der Öffentlichkeit und vor einer Gemeinschaft abzulegen, die strenge religiöse und kulturelle Bekleidungsvorschriften hat, insbesondere für Frauen und Mädchen. Mehrere dieser Frauen wurden sexuell belästigt und körperlich und verbal misshandelt schutzlos und entblößt, und sie wurden verhört, während sie körperlich misshandelt wurden und mit Drohungen gegen ihr Leben und ihre Person konfrontiert waren. In einem Fall wurden die Männer aus der Umgebung gezwungen, bei der Entkleidung und Belästigung von weiblichen Mitgliedern der Gemeinschaft zuzusehen.


Ein männlicher Zeuge berichtete von sexuellem Missbrauch und Belästigung von Frauen in der Salah al-Din-Straße während der Evakuierung, wo die israelischen Soldaten Frauen aufforderten, sich auszuziehen und sie in ihrer Unterwäsche zurückließen. (…) Er sah auch, wie mehrere Frauen von den Soldaten sexuell belästigt wurden, während sie sich ausziehen mussten, darunter ein Mädchen im Alter von etwa 17 oder 18 Jahren. Die Soldaten verhöhnten und belästigten die Männer, weil sie nicht in der Lage waren, in die erzwungene Entkleidung der Frauen einzugreifen.


Männer und Jungen wurden vergleichbaren Prozeduren unterworfen:

Die Kommission stellt fest, dass palästinensische Männer ebenfalls unter erniedrigenden Umständen fotografiert und gefilmt wurden, während sie sexuellen Handlungen ausgesetzt waren, einschließlich erzwungener öffentlicher Nacktheit. Die Kommission dokumentierte neun Vorfälle, bei denen Hunderte von Männern von israelischen Soldaten unter solch erniedrigenden und entwürdigenden Umständen fotografiert und/oder gefilmt wurden. Die Männer wurden unbekleidet oder nur mit Unterwäsche bekleidet fotografiert, in untergeordnete Positionen gezwungen (an einen Stuhl gefesselt, auf dem Boden kniend oder auf dem Boden liegend mit verbundenen Augen und gefesselt) und/oder körperlichen Misshandlungen unterworfen. In mehreren Fällen werden den Männern die Augen verbunden und die Hände hinter dem Rücken gefesselt. Die Kommission dokumentierte auch digitales Bildmaterial von Palästinensern, die von israelischen Soldaten gefangen genommen wurden, wobei einige Männer nackt ausgezogen und in einigen Fällen von Soldaten körperlich angegriffen wurden.

(…) Ein Opfer schilderte der Kommission seine Demütigung während der Evakuierung eines Wohngebiets in Beit Lahia Anfang Dezember 2023. Er war in seinem Haus, als Soldaten in das Gebiet eindrangen und die Menschen zur Evakuierung aufforderten. Im Verlauf der Evakuierung wurden Männer und Jungen gezwungen, sich vor Familienmitgliedern auszuziehen und auf die Knie zu gehen. Die Frau und die Kinder des Opfers wurden Zeuge seiner Entkleidung, bevor sie evakuiert wurden. Der Mann empfand es als demütigend, sich so in der Öffentlichkeit entblößen zu müssen. Er und etwa 50 anderen Männern wurde befohlen, in ihrer Unterwäsche und barfuß zum Ende der Straße zu gehen, wo sie gezwungen wurden, mit etwa 250 anderen Männern und Jungen nur in Unterwäsche niederzuknien. Diese Informationen wurden durch digitale Beweise bestätigt. Die befragte Person beschrieb, wie eine israelische Soldatin zwei Jungen im Teenager-Alter, die bis auf die Unterwäsche entkleidet waren, zum Tanzen aufforderte und ein Video von ihnen aufnahm, während sie lachte.

(…) An einem behelfsmäßigen Kontrollpunkt wurden Frauen, Männer, Mädchen und Jungen mit vorgehaltener Waffe aufgefordert, sich auszuziehen, aus ihren Kleidern einen Ball zu formen und sie den israelischen Soldaten zuzuwerfen. Sie wurden aufgefordert, ihre Ausweispapiere in die Luft zu halten und unbekleidet weiterzulaufen. Die ISF sagten, dass jeder, der den Befehlen nicht folgen würde, erschossen werde. Die Männer waren beim Gehen völlig nackt und die Frauen in ihrer Unterwäsche. Ein Opfer wurde von einem Soldaten aufgefordert, zur Seite zu gehen und während eines etwa 30 Minuten dauernden Verhörs durch drei Soldaten nackt zu bleiben. Während des Verhörs wurde er geohrfeigt und mit dem Tod bedroht.

"Sie befahlen uns allen, Männern und Frauen, unsere Kleidung auszuziehen und weiterzugehen und dabei nur nach vorne zu schauen. Ich ging nackt zwischen den Panzern, ich trug nicht einmal Unterwäsche. Ein israelischer Soldat spuckte in mein Gesicht. Ich zwang mich, nicht zu reagieren, weil ich wusste, dass sie mir alle Knochen in meinem Körper brechen würden, wenn ich es täte."

Mann aus Gaza


Die Kommission dokumentierte zwei besonders ungeheuerliche Fälle, die von Soldaten gefilmt und verbreitet wurden. In einem Fall lokalisierte die Kommission ein auf X und Telegram veröffentlichtes Video, das von Soldaten in Hebron im Westjordanland am 31. Oktober gefilmt wurde und schwere Misshandlungen und Missbrauch männlicher Häftlinge dokumentiert. In den Aufnahmen sind sechs Männer zu sehen, von denen zwei völlig nackt und ihre Genitalien entblößt sind. Alle Männer haben die Augen verbunden und liegen auf dem Boden. (...) Einer der völlig entkleideten Männer scheint bewusstlos oder leblos zu sein; der andere schreit vor Schmerzen, bevor er zu Boden gedrückt wird. Ein Soldat tritt auf das Gesicht eines Mannes, der nur eine Hose trägt und dessen Hände und Füße gefesselt sind.


Weiter heißt es in dem Bericht:

Der Kommission liegen keine Hinweise darauf vor, dass die israelischen Behörden Maßnahmen ergriffen haben, um sexuelle Gewalttaten zu verhindern oder zu beenden oder die Täter zu identifizieren und zu bestrafen. Die Kommission stellt fest, dass viele dieser Handlungen von Soldaten selbst gefilmt und in sozialen Medien veröffentlicht und weit verbreitet wurden. In den von der Kommission untersuchten Fällen von Massenverhaftungen und erzwungener öffentlicher Entkleidung hat die israelische Armee keine Erklärung über den Grund für die Anwendung eines solchen Verfahrens abgegeben. Die erniedrigende und entwürdigende Behandlung wurde während der Militäroperationen im Gazastreifen systematisch fortgesetzt und betraf Hunderte von Männern.


Ich habe hier allein die Passagen über sexuelle Gewalt aus dem langen Bericht herausgenommen. Er listet etliche weitere Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen auf.



2. Im "Focus" findet man folgende Meldung:

Wie die britische Zeitung "Daily Mail" berichtet, verloren kürzlich zwei Lehrerinnen an einer Highschool in Janesville in Wisconsin ihren Job. Sie werden beschuldigt, Schülern sexuelle Avancen gemacht und sie zum Gruppensex eingeladen zu haben. Die Lehrerinnen flogen wegen belastender Bilder und Nachrichten auf Snapchat auf.

Der "Daily Mail" zufolge gab eine von beiden zu, dem Schüler während der Reise fünf Fotos von sich in Unterwäsche geschickt und ihn während einer Klassenfahrt geküsst zu haben. Auch die andere gestand mit dem Schüler Nachrichten ausgetauscht zu haben, die Kuscheln, Flirten und den Gebrauch von Alkohol implizierten.

Laut der Zeitung kam es zwischen einer Lehrerin und einem Schüler zu Intimitäten in einem Schulbus, wobei der Schüler das Fahrzeug gefahren haben soll. Beide flogen schließlich auf, als ein dritter Lehrer eine Gruppe Schüler dabei erwischte, wie sie sich die Unterwäsche-Fotos ansahen.




3. Der "Tagesspiegel" berichtet über neuere Untersuchungen über die Jungenopfer der Maya.

Die Analyse widerlegt damit auch die Auffassung, dass vor allem Mädchen und junge Frauen geopfert wurden. (…) Alle 64 Personen, von denen jetzt Genproben untersucht worden sind, waren männlich.




4. Einer meiner Leser schreibt mir:

Ein Vorschlag für die morgige Presseschau: In einem Beitrag des ZDF zum Thema Kinderarbeit wird erwähnt, dass die meisten "Dienstbot*innen" Mädchen seien (Slide 5), aber verschwiegen, dass insgesamt hauptsächlich Jungs von Kinderarbeit betroffen sind.




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