Freitag, Mai 31, 2024

Pistorius: Junge Männer können künftig auch gegen ihren Willen eingezogen werden

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Verteidigungsminister Boris Pistorius widerspricht Medienberichten zu seinen Wehrpflichtplänen: Junge Männer können künftig auch gegen ihren Willen eingezogen werden.


Das berichtet "Die Zeit". In dem Artikel heißt es weiter:

Am Montagvormittag hatte Pistorius seine Vorstellungen, die sich, grob betrachtet, in einen einem Freiwilligen- und einem Pflicht-Teil untergliedern lassen, 45 Minuten lang einer Sitzung des SPD-Parteivorstandes vorgetragen. Einige Details des Konzepts waren danach im Spiegel zu lesen: Laut Teilnehmern der Sitzung handelte es sich aber ausschließlich um jene Punkte, die in der Runde Anklang fanden, anders gesagt: alles, was man mit dem Label "freiwillig" versehen konnte. Nahm Pistorius hingegen das Wort "Pflicht" in den Mund, war, wie ein Teilnehmer des Treffens berichtet, sei "wenig Zustimmung und viel Widerstand" zu spüren und zu hören gewesen. Über diese Details wurde später in der Presse nicht berichtet – offenbar, weil sie bewusst nicht nach außen weitergegeben wurden.

Ziel dieser selektiven Durchstecherei: Die SPD beim Thema Wehrdienst so sehr auf Freiwilligkeit trimmen, dass der Genosse Boris mit seinen Ideen zu einem verpflichtenden Moment kaum noch Gehör findet. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland ist in der SPD hochumstritten, nicht wenigen passt der ganze Kurs von Pistorius nicht.

Im Gespräch mit ZEIT ONLINE skizzierte Pistorius seine Pläne folgendermaßen: In einem "ersten Schritt" sollen alle jungen Männer und junge Frauen eines Jahrgangs einen Musterungsfragebogen zugeschickt bekommen. In dem sollen sie unter anderem Auskunft über ihre Fitness, Gesundheit und ihr prinzipielles Interesse an einem Dienst in der Bundeswehr geben. Entgegen der bisherigen Berichterstattung sei die Rücksendung eines ausgefüllten Fragebogens für die Männer verpflichtend und nicht freiwillig, sagte Pistorius.

Junge Frauen betrifft diese Pflicht allerdings nicht, da laut Grundgesetz prinzipiell nur Männer Wehrdienst leisten müssen. Pistorius tritt zwar für eine Änderung des Grundgesetzes in dieser Frage ein, geht aber davon aus, dass sie zum Ende der Legislaturperiode nicht mehr zustande kommt. Wenn junge Männer den Fragebogen nicht beantworten, soll es Sanktionen geben. Wie diese aussehen, ist noch nicht klar.




2. Österreichs "Standard" stellt seinen Lesern die Frage: "Sehen Sie sich als Mann gesellschaftlich diskriminiert?" In den Kommentaren unter der Fragestellung antworten etliche Männer mit "Ja" und nennen konkrete Beispiele.



3. Die Schweizer Zeitung "20 Minuten" führt ihre Umfrage auf der Straße durch und möchte wissen: "Braucht es Männer noch?"



4. Der britische Journalist Piers Morgan hat den New Yorker Professor Scott Galloway zu Gast in seiner Sendung und spricht mit ihm ab Minute 23 über die Krise der Männer. Galloway befindet: "In Amerika ist die Gruppe, die am schnellsten am tiefsten gefallen ist, junge Männer. Viermal so wahrscheinlich, dass sie sich umbringen, dreimal so wahrscheinlich, dass sie drogenabhängig werden, zwölfmal so wahrschinlich, im Gefängnis zu landen. (…) Jede politische Interessengruppe würde viel mehr Empathie erhalten als junge Männer."



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