Lenny Kravitz spricht über Frau, die ihn sexuell missbrauchte
1. Ein aktueller Beitrag beschäftigt sich mit einer unschönen Erfahrung des Pop-Stars Lenny Kravitz:
Der 60-jährige Rocker hat in seiner Autobiografie "Let Love Rule" beschrieben, wie er in seinen frühen Teenagerjahren von einer Frau als Ziel ausgewählt wurde, und sagte nun, er sei noch Jungfrau gewesen, als sie beschloss, dass er so "süß" sei, dass sie ihm "etwas geben" wollte.
In einem Interview, das gestern im Guardian veröffentlicht wurde, sagte er auf die Frage, ob die ungenannte Frau Sex mit ihm hatte: "Nein. Sie hat angefangen und ich habe sie aufgehalten. Ich hatte eine Freundin."
"Sie fand das komisch - ‚Du hast eine Freundin?!‘"
Lennys Profil im Guardian besagt, dass er nickte, als er gefragt wurde, ob er zu dieser Zeit noch Jungfrau war.
Aber er spielte den Missbrauch, den er erlitten hatte, in dem Artikel herunter und sagte, jeder Jugendliche hätte die Chance ergriffen, mit einer älteren Frau intim zu werden.
Er sagte: "Ja, sie hat das getan, aber das war nicht... in der heutigen Welt, ja, das war Missbrauch und Übergriff."
Wenn ein Mann eine 13jährige zu besteigen versucht und erst von ihr ablässt, wenn sie sich wehrt und berichtet, einen Freund zu haben, dann galt das auch damals schon als Übergriff. Und wenn, sagen wir, Madonna heute Entsprechendes aus ihrem Leben berichten und mit dem Kommentar versehen würde "jede Jugendliche hätte die Chance ergriffen, mit einem älteren Mann intim zu werden", dann gäbe das einen Skandal. Bei Jungen und Männern zuckt man mit den Schultern und geht zum nächsten Thema über.
Dieses Erlebnis von Lenny Kravitz ist heute auch Thema bei Christian Schmidt.
2. Eine Studie zum Thema Fake News verrät: Ältere Frauen verbreiten besonders viel Desinformation.
3. Die "Welt" hat den Regisseur und Autor Dietrich Brüggemann, der die deutsche Corona-Politik 2021 durch seine Mitwirkung bei der Aktion #allesdichtmachen kritisiert hat, zu den Konsequenzen seiner Kritik interviewt: "Was jetz passierte", berichtet Brüggemann, "wäre in vormodernen Zeiten eine Steinigung durch einen wütenden Mob gewesen." Der Regisseur schildert seine beängstigenden Erfahrungen mit Cancel Culture und nennt dabei auch Namen.
Auf Vertreter der feministischen Weltanschauung geht Brüggemann nur kurz ein:
Im Sommer 2021 rief mich ein Drehbuchdozent der Babelsberger Filmuniversität an und sagte, es sei eine halbe Professur ausgeschrieben, ich solle mich bewerben, man bräuchte mehr eigenwillige Leute. Also schrieb ich eine Bewerbung. Zwei Tage vor der öffentlichen Anhörung im Mai 2022 bekam ich eine anonyme Mail, in der ich gewarnt wurde, unter den Studierenden kursiere ein offener Brief gegen mich. Der Brief war angehängt, und darin stand, ich würde Corona "verharmlosen", "wissenschaftliche Erkenntnisse" leugnen und mich "herablassend und respektlos zur Gender-Debatte und zu feministischen Standpunkten" äußern. Unterschrieben hatten einige hundert Hochschulangehörige, darunter alle drei amtierenden Vizepräsidenten.
Obwohl das schon alles zum Gender-Thema war, halte ich das Brüggemann-Interview im Zusammenhang mit diesem Blog und unserer politisch-journalistischen Arbeit insgesamt für sehr lesenswert, weil es exemplarisch für den Umgang mit Vertretern von Minderheitspositionen, also auch Männerrechtlern, steht. So gelangt Brüggemann zu dem Fazit:
Ich würde gern schließen, dass wir "als Gesellschaft" wieder zu einer besseren "Debattenkultur" finden sollten, aber solche Appelle erscheinen mir angesichts der hier versammelten Erlebnisse illusorisch. Die Zeit wird Corona irgendwann ins rechte Licht rücken, aber bei der nächsten Gelegenheit wird dieselbe Choreographie mit anderen Akteuren wieder genauso ablaufen.
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