Um größer zu werden, ließ Leon sich beide Beine brechen
1. "Die Welt" beschäftigt sich in einem aktuellen Artikel mit dem Druck auf Männer, einem gewünschten Aussehen zu entsprechen – hier speziell, was die Körpergröße angeht.
Zwei Krankenpfleger ziehen ihn aus dem Rollstuhl. Sein Gesicht ist schmerzverzerrt. Hochdrücken kann sich Leon Otremba nicht, allein stehen, geschweige denn gehen, auch nicht. Jeweils ein Pfleger hält einen seiner tätowierten Oberarme fest, damit er sich mit den Händen auf die Gehhilfe stützen kann, die vor seinem Rollstuhl steht. Mit schwarzen Adidas-Shorts, T-Shirt und nackten Füßen steht der schlanke Mann schließlich am Rollator.
Sein Blick ist konzentriert und starr nach vorn gerichtet, er atmet schwerfällig aus, während seine Hände die Griffe des Rollators umklammern. Mühsam nach vorn gebeugt versucht er, einen Schritt zu machen. Leon lernt wieder gehen – diese Szenen zeigt ein Video aus dem Jahr 2023. Entstanden sind die Aufnahmen in einem Klinikzimmer in der Türkei. Um größer zu werden, ließ sich der damals 21-Jährige beide Oberschenkel brechen.
Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2015 wären 14 Prozent der befragten Männer in Deutschland gerne größer. Für ein paar Zentimeter mehr greifen manche Männer zu radikalen Mitteln. So auch Leon.
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2. Die Bundesregierung strebt einen geschlechtergerechten Wiederaufbau der Ukraine an:
Während in der Ukraine tausende junge Männer täglich um ihr Überleben kämpfen, steht bei der "Ukraine Recovery Conference" in Berlin das Thema "Gender Mainstreaming und weibliche Führung: Sicherstellung eines geschlechtergerechten und integrativen Wiederaufbaus in der Ukraine" auf der Tagesordnung. (…) Dazu soll eine "Allianz für den geschlechtergerechten Wiederaufbau" gegründet werden.
Teilnehmer des Panels sind unter anderem Iryna Postolovska, die stellvertretende Ministerin der Ukraine für Sozialpolitik, Kateryna Levchenko, die Beauftragte der ukrainischen Regierung für Genderpolitik, Kirsi Madi, führende Direktorin der Vereinten Nationen, Lenna Koszarny, CEO des US-amerikanischen Private-Equity-Fonds Horizon Capital und Vertreter von internationalen NGOs.
Mehrere dieser zivilgesellschaftlichen Lobbygruppen pochten bereits am Montag in einem offenen Brief darauf, dass die "Gender-Gleichberechtigung" beim Wiederaufbau des Landes stärker berücksichtigt werden müsse. Die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rolle von Frauen und Mädchen sei auf den beiden vorangegangenen Konferenzen in Lugano (2022) und London (2023) nur unzureichend berücksichtigt worden.
Die Wiederaufbauplanung müsse "gerecht, inklusiv und geschlechtsspezifisch" sein, hieß es in dem Brief. Deshalb sei es gut, dass nun auf der Konferenz "ein spezielles Panel zum Thema Gender Mainstreaming und weibliche Führung" abgehalten werde und die Gründung einer "Allianz für einen geschlechtergerechten und integrativen Wiederaufbau" der Ukraine kurz bevorstehe.
3. Kaum kündigt sich an, dass Gleichberechtigung einmal zu Lasten von Frauen geht, protestieren die ersten Journalisten: "Wehrpflicht für Frauen? Das ist nicht gerecht" heißt es in der Rheinischen Post, "Warum eine Wehrpflicht für Frauen falsch ist" auf Spiegel-Online, wo eine "Pflichtelternzeit für Männer" gefordert wird.
4. Das populärwissenschaftliche Magazin beschäftigt sich mit dem Denken autoritärer Linker: jener Gruppe, von der die Männerbewegung stärker und hassvoller angefeindet wird als jeder anderen. Ein Auszug aus dem Artikel, der auch diese Attacken erklärt:
Linksautoritäre Einstellungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Bestrafung derjenigen bevorzugen, die von der Gruppenmeinung abweichen, dass sie bestehende Hierarchien umstürzen wollen, dass sie erwarten, dass jeder die gleichen linken Ansichten vertritt, dass sie glauben, dass es nur eine richtige moralische Perspektive gibt, dass sie sich nur auf ihre eigenen Normen und Grenzen konzentrieren und dass sie starre Gewissheit brauchen. Mit anderen Worten: Menschen mit einem hohen linksautoritären Wert haben möglicherweise Schwierigkeiten mit Fähigkeiten wie Perspektivenübernahme, flexiblem Denken und dem Umgang mit anderen Menschen mit unterschiedlichen moralischen oder persönlichen Überzeugungen.
(…) Extremismus jeglicher Couleur kann Schaden anrichten. Die Wahrheit ist jedoch, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu dieser Frage recht begrenzt sind. In einer kürzlich durchgeführten Studie wurde die aktuelle Literatur zu linksautoritären Einstellungen untersucht. Anstatt offener zwischenmenschlicher Gewalt werden in dieser Studie subtilere Formen der Schädigung und sozialen Kontrolle in den linksautoritären Bewegungen hervorgehoben. So werden in den Studien beispielsweise Strategien wie Mobbing oder Ausgrenzung von Personen mit abweichenden Standpunkten sowie die Durchsetzung von linksautoritären Einstellungen durch Zensur anderer hervorgehoben. Diese zwischenmenschlichen Zurückweisungen können darin begründet sein, dass man überall Bedrohungen sieht und dogmatisch an der eigenen Ideologie festhält.
Interessanterweise zeigte dieselbe Studie, dass linksautoritären Einstellungen durch emotionale Reaktionen und Kränkungen anderer angetrieben werden können. linksautoritären Einstellungen werden auch mit Anzeichen von psychischen Problemen, wie Angstzuständen und Depressionen, in Verbindung gebracht.
Eine andere europäische Studie über Nutzer sozialer Medien untersuchte, wie linksautoritäre Einstellungen speziell mit wahrgenommener Kränkung und Vorurteilen zusammenhängen kann. Linksautoritäre Einstellungen steht im Zusammenhang mit der Tendenz, Sexismus und das Privileg der Weißen im Alltag zu sehen, sowie mit negativen Ansichten über Männer.
(…) Linksautoritäre Einstellungen zeigen mögliche Zusammenhänge mit dunklen Persönlichkeitsmerkmalen, schlechterer psychischer Gesundheit, subtiler zwischenmenschlicher Diskriminierung und Gewalt sowie sozial-emotionaler Reaktivität.
Eine Sache, die wir tun können, ist, Lehren aus dem Umgang mit hassmotiviertem Verhalten zu ziehen. So wie wir heimtückisches Verhalten im Zusammenhang mit rechtsautoritären Einstellungen behandeln, können wir Psychologie, Bildung, Politik und andere Lösungen anwenden, um den potenziellen Schaden, den linksautoritäre Einstellungen anrichten, zu mindern.
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