Montag, Juni 17, 2024

Wiedereinführung der Wehrpflicht: "Etwas mehr Feminismus täte gut"

1.
Sachfremde Gründe halten die Koalition davon ab, wenigstens ansatzweise in die Wehrpflicht wieder einzusteigen. Einer dieser Gründe: die Frauenfrage. Ausgerechnet hier versagt das Sensorium für Gleichberechtigung.


Jasper von Altenbockum kommentiert in der Frankfurter Allgemeinen.



2.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann will die in Deutschland lebenden wehrfähigen Ukrainer zur Rückkehr bewegen und dies auf der Innenministerkonferenz in der kommenden Woche zur Diskussion stellen. "Mehrere zehntausend Männer, die der Wehrpflicht in der Ukraine unterliegen, bekommen hier in Deutschland Bürgergeld", sagte Herrmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Das ist auch der deutschen Bevölkerung nicht mehr lange vermittelbar."

Es könne nicht sein, "dass wir weitere Anstrengungen unternehmen, um die Ukraine in ihrer Verteidigung gegen Russland zu unterstützen, was ich für richtig halte, und gleichzeitig prämieren, wenn jemand sich der Wehrpflicht entzieht", so Herrmann weiter. Dies gelte umso mehr, als in Deutschland selbst über die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert werde.


N-tv berichtet.

Die Frankfurter Rundschau hält dagegen: "Grundwerte dürfen nicht über Bord geworfen werden, weil es politisch opportun erscheint. Das muss auch für ukrainische Kriegsdienstverweigerer in Deutschland gelten."



3. In der "taz" lästert Lilly Schröder über einen Männerkongress, der entsetzlicherweise ohne Feminismus auskommt und ohne die Forderung "das Patriarchat zu stürzen". Einer der Kommentare unter dem Artikel sagt dazu alles Nötige:

Ich staune, dass das Vorhandensein einer besonderen Perspektive aufgrund des Geschlechtes und die Notwendigkeit von Safer Spaces zum Finden der eigenen Identität heute noch angezweifelt wird.

Erst recht in einem sich als progressiv verstehenden Medium.

Ich bräuchte diese Veranstaltung nicht. Ich bin aber auch nicht so Identität drauf.

Die Womansplaining-Attitüde des Artikels lässt mich aber gut nachvollziehen, warum Männer dort teilnehmen.




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