Mittwoch, Juli 31, 2019

Neue Studie: Erkenntnisse zur Überlegenheit von Männern werden eher abgelehnt – News vom 31. Juli 2019

1. Eine gestern veröffentlichte Studie untersucht, wie unterschiedlich Menschen auf Forschungserkenntnisse reagieren, je nachdem ob diese Erkenntnisse Frauen oder Männer als in einem bestimmten Punkt überlegen präsentieren. In der Zusammenfassung der Studie heißt es:

Das primäre Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, wie Menschen auf Forschung reagieren, die einen Geschlechtsunterschied beschreibt, je nachdem, ob der fragliche Unterschied Männer oder Frauen bevorteilt. Ein weiteres Ziel war es zu sehen, wie genau man vorhersagen kann, wie der durchschnittliche Mann und die durchschnittliche Frau auf solche Forschungen reagieren. Teilnehmern aus dem westlichen Kulturkreis wurde ein fiktiver populärwissenschaftlicher Artikel präsentiert, der entweder eine männliche oder eine weibliche Geschlechtsdifferenz beschreibt (d.h. Männer/Frauen sind besser im Zeichnen; Frauen/Männer lügen mehr). Beide Geschlechter reagierten weniger positiv auf die Unterschiede zugunsten von Männern und beurteilten die Ergebnisse als weniger wichtig, weniger glaubwürdig, überraschender, schädlicher und verstörender sowie die Forschung als weniger gut durchgeführt und Studien dieser Art als sexistisch. Diese Reaktion wurde zum Teil durch den Glauben an männliche Privilegien angetrieben: Je stärker die Teilnehmer glaubten, dass Männer gegenüber Frauen privilegiert sind, desto weniger positiv reagierten sie auf die Geschlechtsdifferenzen zugunsten von Männern und desto positiver reagierten sie auf Geschlechtsdifferenzen zugunsten von Frauen. (Umgekehrt galt es für die Minderheit der Teilnehmer, die glaubten, dass Frauen gegenüber Männern privilegiert sind). Die Teilnehmer sagten voraus, dass der durchschnittliche Mann und die durchschnittliche Frau positiver auf Geschlechtsunterschiede reagieren würden, die ihr eigenes Geschlecht begünstigen. Dies galt für die Durchschnittsfrau, obwohl der Grad der Eigengeschlechtsbevorzugung deutlich kleiner war als von den Teilnehmern vorhergesagt. Es galt jedoch nicht für den Durchschnittsmann, der - wie die Durchschnittsfrau - positiver auf die Geschlechtsunterschiede zugunsten von Frauen reagierte.




2. Der Blogger Asemann spielt trotzdem den Ketzer und beschäftigt sich, entgegen dem gewohnheitsmäßigen Männerbashing in Genderstudien, Politik und Medien mit Frauen als Klimakiller Nummer eins.



3.
Die Zahl der Obdachlosen ist wieder stark gestiegen. Das liegt auch an der dramatischen Lage auf dem Wohnungsmarkt. Und es trifft auch Menschen aus der Mittelschicht.


Die "Zeit" berichtet – ohne mit auch nur einer Silbe darauf einzugehen, dass der Männeranteil bei Obdachlosen zwischen achtzig und neunzig Prozent beträgt. Bei umgekehrter Geschlechterverteilung wäre genau das der Aufhänger für den "Zeit"-Artikel.



4. Die australische Ausgabe des feministischen Guardian berichtet über die Empörung vieler Feministinnen über von der Regierung geförderte Paarberatung bei Fällen häuslicher Gewalt, die in dem "Guardian"-Artikel als Männergewalt gegen Frauen phantasiert wird.

Als Antwort auf diese Polemik fordert Bettina Arndt in der australischen Ausgabe des Politikmagazins "Spectator": "Stoppen Sie die feministische Kontrolle über die Zuschüsse, wenn es um häusliche Gewalt geht".

Feministinnen laufen Sturm gegen das Vorhaben der Regierung, etwas Beratung für Paare zur Verfügung zu stellen, die mit häuslicher Gewalt zu tun haben; winzige 10 Millionen Dollar aus einem Budget von 328 Millionen Dollar, mit denen die Häusliche-Gewalt-Industrie insgesamt unterstützt wird. (...) In diesem Guardian-Artikel reihen sich alle Lobbygruppen auf, die versuchen, der Paarberatung ein Ende zu setzen. Sie alle fördern die übliche feministische Propaganda und behaupten, häusliche Gewalt bedeute immer, dass gefährliche Männer ihre Partnerin kontrollieren und dass Paarberatung Frauen gefährde.

Ich weise seit langer Zeit darauf hin, dass wir die feministische Herrschaft der Regierungspolitik ermöglichen, indem wir es versäumen, die hartnäckige Lobbyarbeit dieser kleinen Minderheitsgruppe in Frage zu stellen. Das hier ist ein typisches Beispiel. Die Regierung macht endlich den richtigen Schritt, indem sie etwas Geld bereitstellt, um damit zu beginnen, dieses Problem richtig anzugehen - nachdem sie Hunderte von Millionen Dollar für häusliche Gewalt verschwendet hat, die hauptsächlich für Werbekampagnen zur Verteufelung von Männern und Jungen ausgegeben wurden, und indem sie frauenfeindliche Einstellungen für das gesamte Problem verantwortlich gemacht hat. Aber wenn wir nicht in Bewegung kommen, werden die bösen Hexen wieder gewinnen. Der Guardian-Artikel macht deutlich, dass sie eine massive Angstkampagne planen, um die Regierung zum Rückzug zu bewegen.

Also kommt schon, Leute. Werden Sie aktiv und schreiben Sie an die zuständigen Minister, Ihren Abgeordneten und den Premierminister und unterstützen Sie diesen Schritt, um eines der wirklichen Themen, die im Mittelpunkt dieses Problems stehen, richtig anzugehen. Hier sind einige der grundlegenden Informationen, die Sie benötigen, um zu argumentieren, dass dies ein sinnvoller Schritt ist:

Es gibt starke Hinweise darauf, dass die meisten Gewalttaten früh beginnen, wobei Paare zu Beginn ihrer Beziehungen in Konflikten mit wechselseitiger Gewalt reagieren. Vor Jahren führten Professor Kim Halford und Kollegen von der University of Queensland eine Reihe von Studien durch, die sich auf Paare zu Beginn ihrer Beziehungen konzentrierten, frisch verheiratete Paare und Paare, die ein gemeinsames Kind erwarteten. Selbst bei diesen frühen Beziehungen geben etwa ein Viertel der Frauen zu, dass sie ihren Partnern gegenüber gewalttätig waren - genauso viele wie die Männer.

Professor Halford, einer der führenden australischen Experten für Familienbeziehungen, weist darauf hin, dass es wirklich wichtig ist, Paaren zu helfen, zu lernen, mit Konflikten umzugehen, ohne Gewalt anzuwenden. Er betont, dass einer der stärksten Risikofaktoren für eine Frau, die von einem männlichen Partner geschlagen wird, darin besteht, dass sie diesen männlichen Partner schlägt. "Es ist absolut wichtig, dass wir die Gewalt von Paaren bekämpfen, wenn wir diese Eskalation zu Gewalt, die Frauen schwere Verletzungen zufügt, wirklich stoppen wollen."

Es ist Unsinn anzunehmen, dass die Paarberatung Frauen gefährdet, wie diese Studie von Maccollum und Stith deutlich macht: vorausgesetzt, es gibt Ausschlussrichtlinien, die sicherstellen, dass kein Mitglied des Paares gezwungen wird, dass es keine anhaltende psychische Erkrankung gibt und auch keine Vorgeschichte von schwerer Gewalt oder Waffengebrauch. Die Vermeidung von Paarberatungen bedeutet, dass wir uns nicht mit den Mustern befassen, die zu Gewalt führen und dazu dass Männer und Frauen in Konfliktbeziehungen gefangen sind, ohne die Methoden zu kennen, um andere Wege im Umgang mit ehelichem Stress zu finden, wobei Frauen und Kinder besonders gefährdet sind.

Hier findet man eine weitere Meta-Analyse dieses Themas, die nahelegt, dass eine Paartherapie häusliche Gewalt deutlich reduzieren kann.

(...) Hoffen wir, dass dieser kleine Schritt der Regierung ein Zeichen dafür ist, dass sie bereit sind, dieses große soziale Problem effektiver anzugehen, anstatt einfach nur die auf Männer einprügelnde feministische Häusliche-Gewalt-Industrie zu unterstützen. Aber das wird nicht passieren, wenn wir uns zurücklehnen und zulassen, dass die Feministinnen die Regierung zum Rückzug zwingen.

Dienstag, Juli 30, 2019

Touristin erfindet Gruppenvergewaltigung, israelische Teenager wieder frei – News vom 30. Juli 2019

1.
Sieben israelische Teenager, die wegen des Vorwurfs der Gruppenvergewaltigung auf Zypern in Haft gesessen hatten, sind wieder in ihrer Heimat. Alle sieben seien nach Israel zurückgekehrt, bestätigte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums. Fünf weitere Beschuldigte waren zuvor bereits freigekommen.

Die israelischen Teenager im Alter von 15 bis 18 Jahren waren am Sonntag überraschend freigelassen worden. Das angebliche Opfer, eine 19 Jahre alte britische Touristin, hatte am Samstagabend die Beschuldigung zurückgezogen, berichteten zyprische Medien am Sonntag unter Berufung auf die Polizei. Die Britin sei wegen des Vorwurfs der Falschaussage festgenommen worden.


Hier erfährt man mehr. Auch andere Medien berichten, beispielsweise die britische Metro und besonders ausführlich die Times of Israel.



2. Im Berliner Monbijoupark trainieren Männer mit nacktem Oberkörper. Ein Skandal, findet Katharina Mayer von der BVV-Linksfraktion und stellt eine entrüstete Anfrage an die Obrigkeit, die das toleriert (hier der erste Link): "Wie bewertet das Bezirksamt die Zur-Schau-Stellung männlicher Privilegien im öffentlichen Raum?"



3. Die toxische Männlichkeit der Woche fand diesmal in Duisburg statt.



4. Noch mehr Information, um Geschlechterklischees zu zertrümmern, liefert der Focus: "So brutal töteten Hausfrauen und Mütter im Dritten Reich wehrlose Kinder".



5. "Es braucht nur wenige Tage, ein Kind gegen den eigenen Vater aufzubringen" erklärt eine Expertin in der Frauenzeitschrift "Bunte". Zum Lesen des Artikels ist eine Anmeldung erforderlich. In dem Beitrag befindet die interviewte Expertin Andrea Micus:

Eine Scheidung ist ohnehin schon ein Drama für ein Kind. Wenn es dann auch noch in Auseinandersetzungen um Geld und Besuchszeiten reingezogen wird, überschreiten Eltern psychische Grenzen. Viele betroffene Kinder leiden unter Asthma, Neurodermitis, Allergien bis hin zu Depressionen, Essstörungen und Bindungsproblemen.

(...) Es ist wenig hilfreich, die Umgangsblockaden einer Mutter mit Polizeigewalt zu lösen. Es braucht sensiblere Maßnahmen wie Mediation und Elternberatungen – und zwar schon im Frühstadium einer Trennung. Ich rate Vätern, offen zu ihrer Situation zu stehen, darüber mit Dritten zu sprechen, Hilfe in der eigenen Familie zu suchen und sich auch nicht zu scheuen, therapeutische Hilfe anzunehmen. Eine gerichtliche Auseinandersetzung sollte der allerletzte Schritt sein. Denn diese Verfahren ziehen sich oft über viele Jahre hin und sind zermürbend.




6. Ein junger Mann machte seiner Verlobtren an ihrem Abschlusstag an der Universität Essex einen Heiratsantrag. Dieser Antrag wurde gefilmt und online gestellt – ein Fehler, denn nun reagieren Feministinnen empört mit einem Shitstorm. Trotz der sichtbaren Freude der Braut wurde dem Mann vorgeworfen, er habe ihren Abschlusstag "gekidnappt", weil er sich offenkundig "von ihrem Intellekt bedroht" fühle. Das Video musste schließlich von der Online-Plattform entfernt werden.

Dr. Jana Bacevic, wissenschaftliche Mitarbeiterin in Soziologie an der University of Cambridge, schrieb auf Twitter: "Stell dir vor, du wärst ein Mann und fühlst dich durch den intellektuellen Erfolg einer Frau so bedroht, dass du sie zwingen MUSST, ihre Identität/Handlungsmacht in Bezug auf DICH an dem Tag zu gestalten, an dem sie für ihren Intellekt gefeiert wird. Oh, warte, das sind etwa 99,9 Prozent aller Männer."

Aisha Ali-Khan, eine der Hauptorganisatorinnen des Frauenmarschs in London, sagte, der Bräutigam sei "geschlagen vom Egoismus". "Das verheißt nichts Gutes für die Beziehung", fügte sie hinzu. "Wenn sich jemand die ganze Zeit nach solcher öffentlicher Aufmerksamkeit und Bewunderung sehnt, kann es in dieser Beziehung nur Platz für eine Person und ihr Ego geben."

Die Schriftstellerin Rebecca Reid kritisierte den öffentlichen Charakter des Heiratsantrags in einem Artikel für das Magazin Grazia.


Etcetera, etcetera. Währenddessen beharrt die Braut stur darauf, mit diesem überwältigenden Antrag extrem glücklich zu sein. Feministische Erziehung hat noch ein langes Stück Weg vor sich.



7.
Jan Freitag, Redakteur der bei Zeit Online, fordert wütend ein Verbot des Autorennens Formel 1. Sein Hauptargument: Zu viel Testosteron. Das zweite Argument: Klimawandel.


Hier geht es weiter mit dem Beitrag des Blogs "Geschlechterallerlei". Lesenswert – schon um zu sehen, wie "Die Zeit" mittlerweile tickt.



8.
Eine Kanzlerin haben wir seit Jahrhunderten. Ursula von der Leyen rückt weiter auf und ist nicht mehr nur Mutter der Kompanie sondern des Kontinents. Unterdessen schleicht sich Kampf-Knarrenbauer heran. Mächtige Frauen: Verdammt, jetzt muss die Welt aber doch endlich mal besser werden!


Roberto J. De Lapuente kommentiert die aktuellen Entwicklungen im linken Blog "Neulandrebellen". Ebenfalls lesenswert.



9. In Kanada findet dieses Wochenende die Nationale Konferenz für Männeranliegen 2019 statt. Auf der beeindruckend umfangreiche Liste der Redner finden sich unter anderem die Filmemacherin Cassie Jaye, Senatorin Anne Cools, der Begründer eines Männerhauses, ein Professor für Politikwissenschaften, die australische Journalistin und Männerrechtlerin Bettina Arndt und zahlreiche Experten mehr. Die Liste zeigt deutlich, dass das Männerrechtsthema in den letzten Jahren rasant an Fahrt aufgenommen hat – allerdings auch, dass Deutschland immer noch ziemlich hinterher dümpelt.

Sonntag, Juli 28, 2019

Blick in die Blogs am 28. Juli 2019

In den Nachrichten gibt es derzeit vor allem Neuaufgüsse von News, über die Genderama bereits berichtet hatte, etwa aktuelle Entwicklungen im Gerichtsstreit zwischen Johnny Depp und Amber Heard. Die übliche Saure-Gurken-Zeit im Hochsommer. Deshalb werfen wir heute einen Blick in die interessantesten aktuellen Blogbeiträge der Männerszene:

Lucas Schoppe beschäftigt sich mit den politischen Hintergründen der Feindseligkeit gegen Väter und Kinder,

Christian Schmidt damit, wie es einem Mann geht, wenn er erfährt, ein Kuckucksvater zu sein,

und Billy Coen mit der Emanzipationsgeschichte der Männer.

Freitag, Juli 26, 2019

BBC fragt: Ist es auch eine Vergewaltigung, wenn eine Frau einen Mann zum Sex zwingt? – News vom 26. Juli 2019

1.
Wenn ein Mann beim Sex in eine Frau eindringt, ohne dass sie dazu eingewilligt hat, , ist das Vergewaltigung. Aber was ist, wenn eine Frau einen Mann ohne seine Zustimmung zum Sex mit ihr bringt? Das ist keine Vergewaltigung nach englischem und walisischem Recht, aber die Autorin einer neuen Studie über das Phänomen sagt, dass es vielleicht so sein sollte.


Der Beitrag der BBC berichtet Näheres über diese Studie, für die Dr Siobhan Weare von der Lancaster University Law School über 200 Männer über ihre Erfahrungen mit erzwungenem Sex befragte, wobei der Beitrag den Fall eines dieser Männer besonders ausführlich schildert:

Einmal wachte John auf und stellte fest, dass seine Partnerin seinen rechten Arm mit Handschellen an den Metallbettrahmen gefesselt hatte. Dann fing sie an, ihm mit einem Lautsprecher aus der Stereoanlage neben dem Bett auf den Kopf zu schlagen, fesselte seinen anderen Arm mit einem Nylonseil und versuchte, ihn zum Sex zu zwingen.

Ängstlich und voller Schmerzen konnte John ihre Forderungen nicht erfüllen - also schlug sie ihn erneut und ließ ihn eine halbe Stunde lang angekettet zurück, bevor sie ihn zurückkehrte und befreite. Danach weigerte sie sich, darüber zu sprechen, was passiert war.

Nicht lange danach wurde sie schwanger, und die Gewalt ließ nach. Aber ein paar Monate nach der Geburt des Babys wachte John eines Nachts wieder auf und entdeckte, dass er an das Bett gefesselt war.

Dann, sagt er, fütterte ihn sein Partner mit Viagra und würgte ihn.

"Es gab nichts, was ich dagegen tun konnte", sagt er.

"Später ging ich hin und setzte mich unter die Dusche, denn ich weiß nicht, wie lange.... Ich ging schließlich nach unten. Das erste, was sie zu mir sagte, als ich in den Raum ging, war: "Was gibt es zum Abendessen?""

Wenn John versucht hat, den Leuten davon zu erzählen, sagt er, dass er oft auf Unglauben gestoßen ist.

"Ich wurde gefragt, warum ich das Haus nicht verlassen habe. Nun, es war mein Haus, das ich für meine Kinder gekauft hatte. Und auch die finanzielle Seite, ich war finanziell so in die Beziehung eingebunden", sagt er.

Aspekte von Johns Geschichte wiederholen sich in den Erfahrungen einiger der anderen Männer, die Dr. Weare interviewt hat. Zu ihren Erkenntnissen gehört, dass der Täter in "Forced-to-penetrate"-Fällen (FTP) oft eine Partnerin oder Ex-Partnerin ist (ihre Forschung konzentriert sich nur auf die Zwangspenetration von Männern und Frauen), und dass die Erfahrung häufig ein Element in einem breiteren Muster von häuslichem Missbrauch ist.

Die Erfahrung des Unglaubens wird auch von anderen Befragten erwähnt.

"Du musst es genossen haben, sonst hättest du es früher gemeldet", berichtet ein Mann von einem Polizisten als Antwort erhalten zu haben.

Ein anderer Teilnehmer sagte: "Wir haben Angst, darüber zu reden, und sind verlegen, und wenn wir darüber reden, wird uns nicht geglaubt, weil wir Männer sind. Wie kann ein Mann nur missbraucht werden? Sieh ihn dir an, er ist ein Mann."

Zu den weiteren Ergebnissen von Weare gehören:

- Männer schämen sich oft, FTP-Erfahrungen zu melden - sie melden deshalb häusliche Gewalt, ohne die sexuelle Gewalt zu erwähnen.

- Die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit können schwerwiegend sein, einschließlich posttraumatischer Belastungsstörung Gedanken an Selbstmord und sexuelle Dysfunktion.

- Einige Männer berichten, dass sie wiederholt Opfer wurden - einige erlebten sexuellen Missbrauch in der Kindheit, andere hatten unterschiedliche Formen sexueller Gewalt von verschiedenen Tätern, einschließlich Männern, erlitten.

- Viele hatten eine überwältigend negative Wahrnehmung der Polizei, des Strafrechtssystems und des Gesetzes.

Ein Mythos, den die Forschung von Weare zertrümmert, ist, dass eine Zwangspenetration unmöglich sei, weil Männer körperlich stärker sind als Frauen. Eine andere ist, dass Männer alle sexuellen Möglichkeiten mit Frauen als positiv betrachten.

(...) Eine Reihe von Teilnehmern der Weare-Studie 2017 berichteten über FTP-Erfahrungen, nachdem sie stark betrunken oder high waren und das Geschehen nicht aufhalten konnten.

Einer derjenigen, die für die neue Studie interviewt wurden, berichtet, wie er mit einer Frau nach einer Nacht im Club nach Hause ging und ohnmächtig wurde, nachdem ihm etwas gegeben wurde, von dem er vermutet, dass es eine Vergewaltigungsdroge war. Er sagt, dass er dann zu nicht-einvernehmlichem Sex gezwungen wurde.

Ein anderer Mann schildert, wie er während der Arbeit in einem Ferienlager, als er noch Student war, zum Sex gezwungen wurde. Eine Mitarbeiterin hatte einen Brief entdeckt, den er an einen Freund geschrieben hatte, und drohte, ihn als schwul zu bezeichnen, es sei denn, er schliefe mit ihr.

Weare sagt, dass die meisten Teilnehmer der jüngsten Studie ihre erzwungenen Erfahrungen als "Vergewaltigung" betrachteten, und einige frustriert darüber waren, dass sie nach dem Gesetz von England und Wales nicht als Vergewaltigung zählten. Es gab auch Frustration darüber, dass die britische Gesellschaft sie höchstwahrscheinlich nicht als Vergewaltigung anerkennen würde.

"Über die Tatsache zu sprechen, dass sich deine Ex-Partnerin betrunken und sich dir aufgedrängt hat, dich im Wesentlichen vergewaltigt hat, dann wird das so behandelt, als ob es die Fantasie der meisten Kerle wäre", sagt einer der Teilnehmer.

"Unten im Pub heißt es, sie wird ein bisschen betrunken, sie wird ein bisschen frivol.'Yeah! Oh, das wäre fantastisch! Ich würde mich über ein bisschen davon freuen!' Nein, das würdest du wirklich nicht, das würdest du ganz bestimmt nicht. Es ist nicht so, wie du es dir vorstellst."


In Deutschland zählt seit 1997 auch durch eine Frau erzwungener Sex als Vergewaltigung. Aber auch hierzulande ist unsere Gesellschaft längst noch nicht so weit, solche Verbrechen ernst zu nehmen. Maskulisten, die das ändern möchten, werden in der medialen Berichterstattung übergangen oder als "Frauenfeinde" etikettiert.



2. In Berlin verklagen zwei Männer, die als Jungen sexuell missbraucht worden waren, Bezirk und Stadt:

Die von der SPD geführte Senatsverwaltung für Familie, Jugend und Sport hatte (...) das Projekt des 2008 verstorbenen Psychologen und Sozialpädagogen Helmut Kentler genehmigt, "sekundär schwachsinnige" Kinder und Jugendliche bei pädophilen Männern in Pflege zu geben, damit sie "liebesfähig und arbeitsfähig" würden. 1982 soll Kentler geäußert haben, nicht der Sexualverkehr, sondern der Straßenverkehr sei für Kinder schädlich. (...) Von alledem wollen das Bezirksamt und die Senatsverwaltung heute nichts wissen. Im Haus von Senatorin Sandra Scheeres (SPD) wird auf Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz verwiesen, das die Betroffenen beantragen könnten. Auf Schmerzensgeld bestehe kein Anspruch.




3. Die toxische Weiblichkeit der Woche findet sich diesmal in China.



4. Das Hamburger Straßenmagazin Hinz und Kunzt rät, Obdachlose zu wecken, die in der prallen Sonne eingeschlafen sind.



5. Der britische Guardian berichtet ausführlich über die Intaktivisten, die sich gegen männliche Genitalbeschneidung engagieren.



6. Der britische Politiker Dominic Raab ist zum De-facto-Stellvertreter des neuen Premierministers Boris Johnson aufgestiegen. Raab wird von der britischen Presse seit Jahren kritisiert, weil er sich als Nicht-Feminist bezeichnet.



7. Das indische maskulistische Blog Men's Day Out berichtet über ein viral gegangenes Posting, in dem ein Mann über seine Vergewaltigung durch eine Frau berichtet. Das geschah während einer Debatte des Landes darüber, ob man Gesetze gegen sexuelle Gewalt geschlechtsneutral verfassen solle, wie es die indische Männerrechtsbewegung fordert. Manche Feministinnen lehnen eine geschlechtsneutrale Regelung ab: Da Männer eine privilegierte Gruppe seien und Frauen Männer nicht vergewaltigen würden, würde eine geschlechtsneutrrale Regelung lediglich dazu einladen. von Männern missbraucht zu werden.

Donnerstag, Juli 25, 2019

Ministerpräsident Günther fordert Frauenquote für die CDU – News vom 25. Juli 2019

1.
Der Umgang seiner Partei mit Frauen sei nicht Ordnung, kritisiert Schleswig Holsteins Ministerpräsident Günther (CDU). Deshalb fordert er, diese müssten die Hälfte aller Ämter und Mandate bekommen.


Die Frankfurter Allgemeine berichtet.

Wenn eine solche Forderung in einer Partei laut wird, in der von der Kanzlerin über die Vorsitzende bis zur EU-Chefin die führenden Ämter in weiblicher Hand sind, zeigt das, wie ausgebrannt die alten Parteien sind, was wirklich neue Ideen und Konzepte angeht.



2. In Österreich soll ein Arzt fast hundert Jungen missbraucht haben.



3. Auch mal was Neues im Gefolge von MeToo: In Kanada wird ein männlicher Stripper von der Frau, die ihn für einen Lapdance bezahlt hat, des sexuellen Übergriffs beschuldigt.

Ein männlicher Strip-Club-Performer, der wegen sexueller Übergriffe auf eine Frau, die ihn für einen Lap Dance bezahlte, verurteilt wurde, sollte einen neuen Prozess bekommen, weil sich der Richter auf Stereotypen verließ, wie sich Frauen verhalten, entschied das Oberste Gericht von Ontario am Donnerstag.

(...) Am Abend zahlte OI Cepic 10 Dollar für einen Lap Dance. Er sagte aus, dass sie in seine Hose griff, um seine Geschlechtsteile zu berühren, was sie leugnete. Dann zahlte sie Cepic, 29, weitere 40 Dollar für einen privaten Lap Dance. Dieses Mal, hörte das Gericht, führte sie Oralsex an ihm durch und er drang kurz in sie ein.

Cepic bezeugte vor dem Prozess vor der Obersten Richterin Anne London-Weinstein, dass er bereits Geschlechtsverkehr mit der Frau hatte und kurz davor stand, zu ejakulieren, als die Frau sagte: "Nein, ich habe einen Freund". Sie leugnet, das gesagt zu haben, und behauptet, dass sie lediglich "nein" gesagt und versucht habe, ihn von sich zu stoßen.

Nach dem Tanz schrieb OI einer Freundin eine SMS und fragte, was sie ihrem Freund sagen sollte. Sie sagte auch, dass sie sich Sorgen machte, dass ihr Vater, ein Polizist, wütend sein könnte.

Als ihr damaliger Freund ankam, um sie abzuholen, sagte sie ihm, dass sie sexuell missbraucht worden sei. Sie meldete den Vorfall mehrere Stunden später bei der Polizei. Die Polizei hat Cepic wegen eines sexuellen Übergriffs angeklagt.

Mittwoch, Juli 24, 2019

Kann Dänemark ein Vorbild für Deutschland sein? – News vom 24. Juli 2019

1. Gestern hatte ich hier einen Beitrag von Lucas Schoppe verlinkt, der anhand dem fragwürdigen Auftreten einer Anwaltskanzlei noch einmal darauf aufmerksam macht, wie dürftig es um die Rechte von Vätern im Fall einer Trennung generell steht. In einem Kommentar unter seinem Beitrag befindet Schoppe, das herrschende System im Familienrecht sei

ganz gewiss nicht funktional, wenn es darum gehen soll, die Verantwortung von Eltern und ihre Kooperation miteinander zu stärken. Es ist auch gewiss nicht funktional, wenn es darum gehen sollte, Kindern Schädigungen und unnötiges Leid zu ersparen.

Es ist aber hochfunktional als System, das sehr hohe Geldtransfers garantiert. Es gibt meines Wissens keine Rechtsschutzversicherung, die Familienrechtssachen mit absichert – weil das einfach jede Versicherung ruinieren würde, so groß sind die Summen, die permanent in dieses System hineingepumpt werden. Für Akteure, die dort gut etabliert sind, ist es ein riesiger Selbstbedienungsladen.

EIN Problem des Systems ist also, dass es in dieser Hinsicht durchaus hochfunktional ist. Das lässt sich auch politisch unterfüttern, und an einem Punkt, den ich im Text eher noch zu harmlos dargestellt habe. Es ist richtig, dass Frauenorganisationen massiv mit öffentlichen Mitteln gefördert werden, während Vertreter von Männern gar nichts bekommen.

Im Kontext noch wichtiger ist aber: Gefördert wird, und offenbar mit Millionenmitteln, Lobbyarbeit für die Einzelresidenz, gegen die Doppelresidenz und gegen die stärkere Einbeziehung von Vätern.

KEINE Förderung erhält eine Lobbyarbeit für die Sorge beider Eltern auch nach Trennungen. Es gibt also einfach zu viele Profiteure der gegenwärtigen Praxis – und eben gerade weil sie profitieren, sind sie auch in (finanziell, institutionell, in der politischen Einbindung) in einer so starken Position, dass sie ihre Privilegien verteidigen können.


Was die Frage aufwirft: Läuft es in anderen Ländern eigentlich genauso konfliktschürend und zugleich menschenverachtend wie in Deutschland? Hier lautet die Antwort zunächst einmal "ja", denn sonst würden Männer nicht in so unterschiedlichen Nationen wie Großbritannien, den USA, Indien, Australien und Israel auf die Barrikaden gehen. Andererseits scheint das von narzisstischen PolitikerInnen geförderte Aufeinanderhetzen von Partnern nach oder während einer Trennung nichts zu sein, woran man nichts ändern kann. So berichtet der britische Guardian über das geänderte Scheidngsrecht in Dänemark:

Mit einer der höchsten Scheidungsraten in Westeuropa möchte Dänemark Trennungen jetzt etwas schwieriger gestalten - und gleichzeitig sicherstellen, dass die Folgen für alle Beteiligten weniger schmerzhaft werden.

Bis vor kurzem konnten sich Dänen scheiden lassen, indem sie ein einfaches Online-Formular ausfüllten. Aber nach einem Gesetzespaket, das im April in Kraft getreten ist, müssen Paare, die sich trennen wollen, drei Monate warten und sich beraten lassen, bevor ihre Ehe aufgelöst werden kann.

Eine Umfrage der Tageszeitung "Politiken" ergab, dass 68 der 98 dänischen Kommunen eine Beziehungstherapie für Paare in Schwierigkeiten anbieten, weil das Zusammenhalten von Familien den Kommunen Geld für Wohnen und Dienstleistungen spart.

(...) Das Land setzt sich seit langem für die Familienrechte ein und bietet einjährigen Elternurlaub und eine universelle öffentliche Kindertagesstätte, aber 2018 gab es 15.000 Scheidungen, was fast der Hälfte der Ehen in diesem Jahr entspricht.

"Es geht darum, die menschlichen und finanziellen Kosten der Scheidung zu senken", sagte Gert Martin Hald, Psychologe und Professor für öffentliche Gesundheit an der Universität Kopenhagen, der an der Entwicklung des Beratungskurses mitgewirkt hat, der nun für alle Paare mit Kindern unter 18 Jahren obligatorisch ist, bevor ihre Scheidung abgeschlossen werden kann.

"Es ist sowohl für das einzelne Paar als auch für die Gemeinde gut - Prävention ist immer besser als Heilung", sagte Jette Haislund, Leiterin der Gesundheitsabteilung der Gemeinde Ringkøbing-Skjern in Westdänemark, eine der ersten Kommunen, die mit der Paartherapie experimentiert hat.

Die dreimonatige Wartezeit der Regierung und der Kurs "Zusammenarbeit nach der Scheidung", der online oder über eine App durchgeführt wird, zielt darauf ab, den Prozess der Scheidung von Paaren und Kindern zu erleichtern, indem sie ihnen hilft, die Kommunikation zu verbessern und Fallen zu vermeiden.

Aus 17 halbstündigen Modulen können die Eltern ihren Kurs individuell gestalten und konkrete Lösungen für mögliche Konfliktfelder während des Scheidungsprozesses anbieten, z.B. wie man mit Geburtstagsfeiern umgeht oder wie man mit einem ehemaligen Partner spricht, wenn man wütend ist.

"Es geht darum, sich selbst, Sie und die Reaktionen Ihrer Kinder zu verstehen, und darum, nach der Scheidung mitzubestehen", sagte Hald. "Es hilft, mit Stress, Angst, Depressionen umzugehen und die Anzahl der Tage zu reduzieren, an denen Sie ihrem Arbeitsplatz fernbleiben."

Der Kurs, der vor dem Start mit 2.500 Freiwilligen getestet wurde, wurde von Fachleuten und denjenigen, die ihn abgeschlossen haben, gelobt, so Hald. "Die Daten sind eindeutig: Das Programm funktioniert", sagte er. "In 13 von 15 Fällen hatte es einen moderaten bis starken positiven Einfluss auf die psychische und physische Gesundheit und führte zu weniger Fehlzeiten bei der Arbeit. Nach 12 Monaten kommunizierten die Paare miteinander, als ob sie sich nicht geschieden hätten."

Hjalmar, ein Marketingleiter in den 40er Jahren, der es vorzog, seinen vollen Namen nicht anzugeben, sagte, er habe den Kurs in der Testphase vor fast vier Jahren besucht und fand ihn sehr nützlich. "Offensichtlich wird es eine kaputte Ehe nicht reparieren", sagte er. "Aber es hilft dir, einige ziemlich wichtige Dinge zu klären, wenn du vielleicht nicht sehr klar denkst."

(...) Auch die Politik hat sich weitgehend wohlwollend gezeigt. "Die Kommunen verdienen Lob dafür, dass sie die Initiative ergriffen haben, mehr Familien zum Wohle und Zusammenhalt zu verhelfen", sagte Jane Heitmann von der liberalen Venstre-Oppositionspartei der Nachrichtenagentur Ritzau.

Hald glaubt zum einen, dass Staaten Recht haben, aktiv zu werden. "Die Scheidungsraten liegen in den westlichen Ländern bei 25% bis 50%", sagte er. "Es kostet eine Menge Geld und verursacht viele individuelle Schmerzen. Eine individuelle Behandlung wäre zu teuer. Wenn wir das wirklich ernst nehmen wollen, müssen wir zusammenarbeiten, um etwas Skalierbares zu entwickeln."


Wie der vollständige Artkel zeigt, gibt es auch beim dänischen Modell noch Kritik und Verbesserungspotential. Es scheint mir aber ein Schritt nach vorne im Vergleich zu dem deutschen Scheidungswesen zu sein, das Konflikte geradezu schürt.



2. Am Sonntag wurde das ZDF-Sommerinterview mit dem FDP-Vorsitzenden Christian Lindner ausgestrahlt. Nun gehen die mehrheitlich grünen Journalisten unseres Landes mit Lindner gerne ruppig um, weil er "ihrer" Partei die Ministerposten verhagelte, nachdem er sich mit der FDP aus den Koalitionverhandlungen zurückzog. Diesmal indes ging dieser ruppige Umgang mit Lindner und seinem privaten Verhalten als Mann (Lindner hat eine deutlich jüngere Partnerin) so weit, dass es zu parteiübergreifender Empörung kam:

Im Internet gärte im Anschluss an das Interview mit Lindner die Empörung über die ARD-Sendung. Insbesondere Parteikollegen von Lindner, wie der Innenexperte Konstantin Kuhle, meldeten sich zu Wort: "Wenn ein Mann eine solche Frage an Annalena Baerbock oder Katrin Göring-Eckart gerichtet hätte, stünde die gesamte Republik zu Recht Kopf, weil sie Ausdruck absoluter Unverschämtheit ist." Aber auch Politiker von Grünen, von SPD, CDU und AfD ärgerten sich immer offensichtlicher über eine scheinbare Kleinigkeit.


Hier findet man den vollständigen Artikel.



3. Eines der Opfer der MeToo-Hysterie in den USA war Al Franken, ein Senator der Demokratischen Partei. Ihm wurde im November 2017 von einer Frau sexuelle Übergriffigkeit vorgeworfen. Sieben weitere Frauen beschuldigtenen Franken daraufhin wegen unangemessenen Küssen oder Berührungen. Franken bat um Entschuldigung, gab an, sich anders an den Vorfall zu erinnern, für den er sich hauptsächlich rechtfertigen sollte, und bat um eine entsprechende Untersuchung. Stattdessen wurde mit ihm umgegangen wie mit männlichen Studenten, denen solche Vorwürfe gemacht werden: Weder galt für ihn die Unschuldsvermutung, noch gab es eine Anhörung der Ethikkommission oder eine Chance, sich seiner Anklägerin zu stellen. Während MeToo immer weiter eskalierte, forderten Anfang Dezember 32 von Frankens 48 Parteikollegen im Senat seinen Rücktritt. Am 7. Dezember 2017 gab Franken seinen Rücktritt bekannt, während er darauf beharrte, er habe sich nichts zuschulden kommen lassen. Daraufhin kritisierten einige seiner Parteikollegen, dass er nicht die Verantwortung für sein Verhalten übernehme.

Nach dem Abflauen der MeToo-Hysterie wird der Umgang mit Franken neu bewertet:

Sieben aktuelle oder ehemalige Senatoren, die den Rücktritt von Franken forderten, sagten dem Magazin "New Yorker", dass sie falsch gehandelt hätten.

Senator Patrick Leahy erklärte dem Magazin, dass seine Unterstützung des Rücktritts, ohne zuerst alle Fakten zu erhalten, "einer der größten Fehler war, die ich in 45 Jahren im Senat gemacht habe".

"Wenn es eine Entscheidung gibt, die ich getroffen habe und die ich zurücknehmen würde, ist es die Entscheidung, seinen Rücktritt zu fordern. Es wurde in der Hitze des Augenblicks gemacht, ohne sich um genau das zu kümmern, um was es eigentlich ging", sagte die ehemalige Senatorin North Dakotas Heidi Heitkamp.

Senator Tammy Duckworth sagte der Zeitschrift, dass es dem Ethikausschuss des Senats hätte erlaubt werden müssen. sich des Falls anzunehmen, und fügte hinzu, dass "ein ordnungsgemäßes Verfahren nicht stattgefunden hat, was nicht gut für unsere Demokratie ist".

Der unabhängiger Senator Angus King (Maine) sagte, dass er es "bereut" habe, sich den Aufrufen zum Rücktritt angeschlossen zu haben. "Es gibt keine Entschuldigung für sexuelle Übergriffe", fügte er hinzu. "Aber Al verdiente einen fairen Prozess. Ich will die Anschuldigungen nicht schlecht machen, aber das hier war das politische Äquivalent zur Todesstrafe."

"Das war ein Rausch des Urteils, der es keinem von uns erlaubte, vollständig zu erforschen, worum es hier ging. Ich nahm das Urteil meiner Kollegen an, anstatt die Umstände unabhängig zu untersuchen", sagte Senator Jeff Merkley. "In meinem Herzen habe ich mich nicht wohl dabei gefühlt."

"Mir wurde fast sofort klar, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Ich fühlte mich schrecklich. Ich hätte aufstehen sollen, damit ein ordentliches Verfahren das tut, was es tun soll - die Wahrheit ermitteln", sagte der ehemalige Senator Bill Nelson.

"Ich habe einen Fehler gemacht. Ich fing an, es mir kurz nach seinem Rücktritt anders zu überlegen. Er hatte das Recht, von einer unabhängigen Untersuchungsstelle gehört zu werden", sagte Senator Tom Udall. "Ich habe von Menschen im ganzen Land gehört, die der Ansicht waren, dass Franken zu schnell abgeurteilt wurde. Es scheint nicht fair zu sein. Ich bin Anwalt. Ich glaube wirklich an ein ordentliches Verfahren."

Der ehemalige Minoritätsführer des Senats, Harry Reid, der zur gleichen Zeit wie Franken in den Ruhestand ging, sagte dem New Yorker: "Es ist schrecklich, was mit ihm passiert ist. Es war unfair. Es hat ihm die Beine unter dem Körper weggerissen. Er war ein sehr guter Senator."


Auch die liberale Feministin Cathy Young betrachtet in einem aktuellen Artikel rückblickend, wie mit Franken umgesprungen wurde, und analysiert sehr gründlich die Vorwürfe gegen Franken und den leichtferigen Umgang damit. Dabei gelangt sie zu mehreren Lehren, die man aus diesem Fall ziehen kann:

Verhalten, das aus dem Zusammenhang gerissen nach einem sexuellen Übergriff aussieht, kann entweder völlig gutartig oder erheblich milder sein, wenn es im Kontext einer wechselseitigen Dynamik betrachtet wird.

Begegnungen, die einst als einvernehmlich, gutartig oder trivial angesehen wurden, können in einem kulturellen Klima, das eine solche Perspektive fördert, leicht als übergriffig etikettiert werden.

Wir sollten uns nicht immer der Parole #BelieveWomen gehorchen. Karrierevernichtende Anschuldigungen müssen sorgfältig geprüft werden.

Anschuldigungen gegen eine hochkarätige Person, die wegen sexuellen Fehlverhaltens angeklagt ist, können schweigende Opfer ermutigen, sich ebenfalls zu äußern - aber sie können auch ein Magnet sein für Aufmerksamkeitssucher, Trittbrettfahrer und Erinnerungsrevisionisten.

Was Franken betrifft, so hat sein Erlebnis mit #MeToo "ihn dazu gebracht, Zeit damit zu verbringen, über Aspekte wie einen fairen Prozess und die Verhältnismäßigkeit von Strafe nachzudenken". Das ist definitiv ironisch, wenn man bedenkt, dass Franken einige Monate vor seinem Untergang zu den demokratischen Senatoren gehörte, die gegen Versuche waren, Bundesrichtlinien über sexuelle Übergriffe auf dem Campus zu reformieren, um den Angeklagten mehr Schutz zu gewähren. Mit seiner neu gewonnenen Weisheit würde es mir nichts ausmachen, ihn wieder für ein Amt kandidieren zu sehen.


Wir Männerrechtler (Maskulisten) haben während der gesamten MeToo-Kampagne, die von deutschen Journalisten praktisch überhaupt nicht kritisiert wurde, immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig in einem Rechtsstaat die Unschuldsvermutung und faire Verfahren für die Beschuldigten sind. Von den Leitmedien wurden wir in der Regel totgeschwiegen; von manchen Menschen wurden auch wir als Frauenfeinde etikettiert, weil wir es überhaupt für möglich halten, dass eine Frau etwas behauptet, das nicht der Wahrheit entspricht. Wie der Fall Al Frankens zeigt, ist hier etwas mehr Realismus dringend erforderlich – und ein fairer Umgang mit Menschen und Positionen, die sich von einem aktuellen politischen Trend nicht gedankenlos mitreißen lassen möchten.

Dienstag, Juli 23, 2019

Anwaltskanzlei: "So verhindern Sie das Wechselmodell" – News vom 23. Juli 2019

1.
Als ich den kurzen Artikel zum ersten Mal las, hielt ich ihn für eine bittere Satire. Ich las ihn noch einmal, weil sich andere in sozialen Netzwerken so über den Text aufgeregt hatten und weil ich nach Zitaten suchte, um ihnen deutlich zu machen, dass alles bloß satirisch gemeint sei. Ich fand aber keine solche Passage und gewöhnte mich langsam an den Gedanken, dass der Text ernst macht.

Er wurde auf der Homepage der Rechtsanwaltskanzlei wendelmuth veröffentlicht, besteht aus zwei Teilen und trägt den Titel "Familienrecht: So verhindern Sie das Wechselmodell".

(...) Ganz gegen die sonstige Darstellung vom aufopferungsvollen Leben Alleinerziehender schreiben die Wendelmuth-Anwält*innen hier offen von einem "Betreuungskuchen", von dem zudem die Mutter ganz selbstverständlich mehr als 50% abbekommen sollte. Die Sorge für das Kind dient hier, ohne dass das kaschiert würde, der Versorgung Erwachsener.


Lucas Schoppes aktueller Beitrag "Von der Bewirtschaftung kindlichen Leids" ist nicht nur für jeden Vater absolut lesenswert. Wie Schoppe zu Recht ausführt, geht das Grundproblem, das hier aufscheint, weit über eine einzelne Anwaltskanzlei hinaus.



2. Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes hat Negativpreise für aus ihrer Sicht "sexistische Werbung" verliehen. (Die Anführungszeichen fallen in der medialen Berichterstattung darüber weg, weil die persönliche Meinung von Feministinnen für Journalisten gleichbedeutend mit der Wirklichkeit ist). Unter den Preisträgern findet sich meines Wissens erstmals eine Reklame, die auf Männer zielt und auch von vielen Maskulisten beanstandet wurde:

Den dritten Negativpreis erhielt die Supermarktkette Edeka mit dem Clip "Danke Mama, dass du nicht Papa bist", der laut "Terre des Femmes" nahe legt, dass auch bemühte Männer keine guten Väter sein können. "Mit diesem Clip hat Edeka es geschafft, in gut einer Minute sowohl Männer als auch Frauen auf Klischees aus dem vorigen Jahrhundert zu reduzieren", kritisierte die Frauenrechtsorganisation.




3. Vor kurzem war die angebliche Diskriminierung von Spitzensportlerinnen durch schlechtere Bezahlung für manche Medien ein großes Thema. Jetzt erklärt Dirk Westerheide, Ex-Redaktionsleiter beim Kicker, dass im Sport noch nie nach Leistung oder Geschlecht bezahlt wurde, sondern immer nach Zuschauerinteresse und Vermarktbarkeit:

Wenn Fußballspielerinnen es schaffen würden, ihre Geschlechtsgenossinnen zum Gang ins Stadion zu bewegen, 50.000, 60.000, 70.000 Zuschauer(innen) pro Spiel zu generieren, dann wäre bald zu jedem Spiel das Fernsehen da. Kämen genügend Zuschauerinnen, kämen die Sponsoren, und dann würden sie wie ihre männlichen Kollegen verdienen. Dabei sind die körperlichen Voraussetzungen nachrangig. Was zählt, ist der sportliche Unterhaltungswert.

Montag, Juli 22, 2019

Experte: Gender-Regime deutscher Behörden "sehr gefährlich" – News vom 22. Juli 2019

1.
Die geschlechtergerechte Sprache sorgt für viele Diskussionen. Der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg warnt vor Gefahren für das Deutsche, wenn sie benutzt wird und kritisiert vor allem Behörden: "Wir stellen neuerdings fest, dass die amtlichen Regeln, die für den öffentlichen Dienst gelten, von ihm nicht mehr eingehalten werden", sagte der emeritierte Professor der Universität Potsdam.

"Da spielt das 'Gendern' die Hauptrolle. Da tut der öffentliche Dienst etwas, was er nicht darf, er begeht permanent sogenannte Dienstpflichtverletzungen." Das sei "sehr gefährlich" für eine Sprache wie das Deutsche, die keine staatlich verordnete Norm wie etwa das Französische habe.


Hier geht es weiter.



2. Seit einigen Monaten weist die Genderama-Blogroll auf die kommende Twogether-Konferenz in Wien hin. Dort soll nach dem Motto "Frauen für Männer, Männer für Frauen" zu einer zukunftsweisenden Politik für beide Geschlechter angestoßen werden, was ein echter Umbruch nach der Einseitigkeit des letzten halben Jahrhunderts wäre. In einer aktuellen Rundmail informieren die Veranstalter heute, dass die Konferenz verschoben wird:

Aus unterschiedlichen Gründen haben wir entschlossen, unser "Crossover"-Event NICHT wie geplant im Oktober stattfinden zu lassen, sondern es um ein halbes Jahr zu verschieben. Der kürzlich gefasste Entschluss fiel alles andere als leicht, da bislang alle von "twogether" auf die erste Veranstaltung mit Termin im Oktober 2019 ausgerichtet waren.

Aber erstens ist die politische Situation in Österreich durch die Wahlen etc. momentan so überhitzt und bindet derart viel an medialer Aufmerksamkeit, dass es uns unsinnig erschien, unseren erneuernden Friedenskeimling für Männer & Frauen genau zu dieser Zeit in die zivilgesellschaftliche Erde zu pflanzen. – Und außerdem fanden sich für kommendes Jahr über neue Kontakte gute Chancen, einen stimmigeren und renommierteren Standort für diesen Beginn zu kreieren. So haben wir jetzt bei zwei Banken (ERSTE Bank / Bank Austria) den Fuß in der Türe – und vielleicht kommt auch das Wiener Rathaus nochmals ins Spiel.

Langer Rede kurzer Sinn: Wir haben beschlossen, das Event ins Frühjahr 2020 zu verschieben (vermutlich zweite Aprilhälfte). Am 18. Oktober werden wir lediglich ein "Kick off" inklusive Presse veranstalten, um auf das "Crossover"-Projekt im April / Mai 2020 hinzuweisen.




3. Das französische politische Wochenmagazin "Le Point" fragt in der Überschrift eines aktuellen Artikels "Ist das Leben eines Mannes weniger wert als das einer Frau?" In dem Beitrag heißt es:

In ihrer Analyse "Frauen und Völkermord in Ruanda" schrieb Aloisea Inyumba: "Der Völkermord in Ruanda ist eine Tragödie mit tief greifenden Folgen, die für Frauen besonders hart war. Sie machen heute 70% der Bevölkerung aus, da der Völkermord die männliche Bevölkerung zuerst vernichtet hat."

1998 sagte Hillary Clinton auf einer Konferenz über häusliche Gewalt in El Salvador: "Frauen waren immer die ersten Opfer von Kriegen. Frauen verlieren ihre Männer, Väter und Söhne im Kampf." Zwei Zitate veranschaulichen einen allgemeinen Trend: Männer sind für viele Menschen vernachlässigbare Größen. Das ist meine Hypothese der "männlichen Verfügbarkeit".

Männer zur Verfügung zu stellen bedeutet, sich weniger um ihre Gesundheit und Sicherheit zu kümmern als um die von Frauen. Dies mag überraschend erscheinen, wenn man bedenkt, dass in den heutigen westlichen Gesellschaften der Schwerpunkt auf der Unterdrückung von Frauen durch Männer liegt. Wie können wir uns vorstellen, dass Gesellschaften, die von und für Männer aufgebaut wurden, ihr Wohlergehen zu einer Nebensache gemacht haben? Nur, dass diese Sichtweise einfach ist und die Komplexität der Welt stark reduziert. Eine 2016 in der Zeitschrift Social Psychological and Personality Science veröffentlichte Studie zeigt, dass Menschen eher bereit sind, Männer in Krisenzeiten zu opfern, aber auch, sie generell stärker leiden zu lassen. Im Jahr 2017 stieß eine Replikation der Erfahrungen von Milgram in Polen auf Daten, die zeigen, dass die Teilnehmer weniger Skrupel hatten, Männern statt Frauen Stromschläge zu verpassen.

(...) Wenn sie dazu gedrängt werden, zuzugeben, dass Gewalt gegen Männer im Zusammenhang mit Gewalt gegen Frauen weitgehend normalisiert und ignoriert wird, ist die Reaktion vieler Menschen, zu versuchen, ein solches Ungleichgewicht zu rechtfertigen. So argumentieren einige, dass Gewalt gegen Frauen "geschlechtsspezifisch" ist und daher ernster genommen werden sollte. Ein Großteil der Gewalt, der Männer ausgesetzt sind, ist jedoch auch "geschlechtsspezifisch". Während des ruandischen Völkermords waren es vor allem Männer und Jugendliche, die Opfer des Völkermords wurden. Die geschlechtsspezifische Natur dieser Morde wurde jedoch weitgehend heruntergespielt. Während des Massakers von Srebrenica stellten Männer und Jugendliche die überwiegende Mehrheit der Opfer. Sexuelle Gewalt gegen Männer wird von vielen Sozialwissenschaftlern auch als Angriff auf die Männlichkeit angesehen, der darauf abzielt, die Opfer zu demoralisieren, indem sie unfähig werden, ihre Rolle als Männer zu erfüllen. Aber auch wenn wir akzeptieren würden, dass Gewalt gegen Männer nicht geschlechtsspezifisch ist, so ist es doch nicht legitimer, die Viktimisierung von Männern und Jungen zu ignorieren, die häufiger und weiter verbreitet ist als die von Frauen.

(...) Ist eine Welt ohne Wegwerfmänner möglich?

Anhand der verfügbaren Daten ist nicht klar, ob die "männliche Verfügbarkeit" teilweise das Ergebnis der Evolution ist oder ob sie vollständig das Produkt der Sozialisation ist. Selbst wenn man davon ausgeht, dass das Phänomen auf einer gewissen Ebene instinktiv ist, bedeutet das nicht, dass die Gesellschaft nichts tun kann, um es zu minimieren. Die eigentliche Frage ist: Wollen wir sie beseitigen? Wollen wir mehr Frauen in den Krieg schicken? Wollen wir mehr Frauen in gefährlichen Berufen? Wollen wir uns gleichermaßen um männliche und weibliche Opfer kümmern? Ich denke, dass eine solche Gleichstellung ein lobenswertes Ziel ist, aber sie wird viel sozialen Widerstand erzeugen. Männer selbst zögern oft, sich als Opfer zu betrachten, Traditionalisten (aller Geschlechter) könnten einer solchen Verschiebung der Geschlechternormen widerstehen, und viele Feministinnen würden wahrscheinlich nicht wollen, dass männliche Opfer zu viel Aufmerksamkeit erhalten.

Meine Hypothese der "männlichen Verfügbarkeit" stellt einige feministische Annahmen in Frage, aber sie ist nicht unbedingt ein Argument gegen den Feminismus. In der Vergangenheit haben sich Feministinnen effektiv gegen den Kampf gegen die Viktimisierung von Männern gestellt, vor allem aus Angst, dass die Betonung männlicher Opfer weibliche Opfer von männlicher Gewalt weiter marginalisieren könnte.

Aber es wäre unfair, allgemeine Schlussfolgerungen über die feministische Theorie zu ziehen. Viele prominente feministische Persönlichkeiten, wie z.B. bell hooks (Gloria Jean Watkins), haben darauf hingewiesen, wie schädlich "das Patriarchat" für Männer sein kann. Feministinnen erkennen auch allgemein an, dass männliche Opfer sexueller Gewalt an den Rand gedrängt werden, weil sie sich gegen dominante Geschlechternormen stellen. Allerdings ist die Einstellung der Feministinnen zu männlichen Problemen bei weitem nicht perfekt, und einige der Kritikpunkte der Männer-Aktvisten sind nicht ohne Grundlage. Ich glaube jedoch, dass es möglich und notwendig ist, eine gemeinsame Basis zu finden. Es ist schwer zu behaupten, dass Feminismus nutzlos wäre, wenn wir die Unterdrückung und Viktimisierung von Frauen auf der ganzen Welt sehen. Aber Unterdrückung ist kein Nullsummenspiel - der Umgang mit der Unterdrückung von Frauen erfordert nicht, das Leiden der Männer zu ignorieren.

Sonntag, Juli 21, 2019

Geschlechtsneutrale Sprache, Frauengewalt im Alltag, Mondlandung – News vom 21. Juli 2019

1. Die kalifornische Stadt Berkeley setzt eine geschlechtsneutrale Sprache durch und untersagt Wörter wie "manpower", "policewoman", "he" und "she".



2. "Mann und Frau unterscheiden sich in jeder Zelle" berichtet die Wiener Zeitung. Bei den reaktionären Biologisten ist offenbar noch nicht angekommen, dass Geschlecht sozial konstruiert wird.



3. Gerne mache ich heute auf eine aktuelle Veranstaltung im feministischen Spektrum aufmerksam, die sich folgenden Fragen widmen soll:

Was ist der Unterschied zwischen Maskulinismus und Maskulismus? Wer außer der extremen Männerrechtsbewegung gehört noch zur "antifeministischen Bewegung"? Was zeichnet Antifeminsimus aus? Was sind die wesentlichen Eckpfeiler antifeministischer Argumentationen? Und warum werden viele dieser Argumente auch in der "linken Szene" als legitimer Argumentationsstandpunkt akzeptiert? All diese Fragen können wir natürlich auch nicht beantworten.


Ich finde das erfrischend ehrlich. Das Selbstbewusstsein, zu seiner Ahnungslosigkeit zu stehen, hat nicht jeder. Man könnte sich allerdings auch einfach mal mit der Männerrechtsbewegung beschäftigen und feststellen, dass der Wunsch nach Gleichberechtigung so "extrem" gar nicht ist.



4. Einer Frau gefällt ein Anmachspruch nicht, weshalb sie dem Mann, der ihn äußerte, eine reinhaut. Danach prahlt sie damit auf Twitter. Die begeisterten Kommentare für dieses psychopathische Verhalten verraten alles darüber, warum es so schwierig ist, Gewalt zu bekämpfen, wenn sie von Frauen gegen Männer ausgeht.



5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Zum 50-jährigen Jubiläum der Mondlandung folgendes: Eine morgendliche Radio-Andacht am Weltfrauentag 2017 handelte vom Film "Hidden figures – Unerkannte Heldinnen". In diesem Film geht es um drei afroamerikanische Mathematikerinnen, die mit ihren Berechnungen einen wichtigen Beitrag zur Mondlandung geleistet haben, bisher aber nicht allgemein bekannt waren. Die Theologin führte dazu im Radio aus, dass diese drei Frauen deshalb vergessen seien, weil Männer ihre Anerkennung kassiert hätten bzw. die Geschichte schreiben würden.

Daraufhin schrieb ich der Autorin nach einiger Zeit des ruhigen Überlegens eine E-Mail (z. B. sah ich mir erst den genannten Film an). Dabei widersprach ich der Selbstverständlichkeit, mit der sie annahm, das Schicksal des Vergessenwerdens beträfe nur Frauen. Viele tüchtige Männer in zweiter und dritter Reihe sind in der Öffentlichkeit heute genauso vergessen, so auch die vielen NASA-Ingenieure, die die Mondlandung ermöglicht haben. Nur Neil Armstrong, der ganz vorne im Rampenlicht stand, wurde wahrgenommen. Hier liegt also ein wahrnehmungspsychologischer Effekt vor, der keineswegs nur Frauen, sondern auch Männer benachteiligt. (Siehe auch Brechts Gedicht "Fragen eines lesenden Arbeiters".)

Und immerhin wurde den farbigen Mathematikerinnen ein Hollywoodfilm gewidmet, was bei den männlichen, weißen NASA-Ingenieuren der Mondlandung sicher nie der Fall sein wird. Schließlich wurde in der Morgenandacht behauptet, die drei Frauen seien "noch in den 60ern" in den Hintergrund gedrängt worden. Auch das stimmt so nicht. Sie mögen nicht dieselben Karrierechancen gehabt haben wie damals weiße Männer, aber auch nach der Mondlandung ging es für sie beruflich weiter (das sagt der Film am Schluss übrigens auch in eingeblendeten Texten).

Weitere Inhalte der Radio-Andacht streife ich hier nur kurz. So wurde beklagt, dass die im Römerbrief erwähnte Apostelin Junia später als Mann namens Junias galt. Von einer Frau als angesehener Apostelin habe man wohl nichts mehr wissen wollen. Doch so einfach ist es nicht: Die Namensänderung kann auch auf ein sprachliches Missverständnis zurückgehen. Außerdem sahen die Kirchenväter und ebenso die Ostkirche Junia stets als Frau an. Ein böswilliges Verschweigen durch Männer sollte also auch hier nicht pauschal suggeriert werden.

Daher bin ich enttäuscht, wie in einer Radio-Andacht, die doch versöhnen und nicht spalten sollte, so viel Ressentiment gegen Männer einfließen konnte. Am Ende meiner Mail schrieb ich: "Ein fairer Umgang der Geschlechter miteinander ist keine Einbahnstraße, sondern muss von beiden Seiten ausgehen. Das gilt erst recht für einen Beitrag, der von den Rundfunkgebühren aller finanziert wird."

Eine Antwort auf meine Mail habe ich in den vergangenen zwei Jahren nicht erhalten. Zum Vergleich: Als ich dieses Jahr mit der Radio-Andacht eines Priesters nicht einverstanden war (aus anderen theologisch-historischen Gründen) und diesem daraufhin mailte, bekam ich noch am selben Tag eine einsichtige und freundliche Antwort.

Freitag, Juli 19, 2019

Quote für Chefärztinnen, bezahlter Urlaub für Väter – News vom 19. Juli 2019

1.
Ärztinnen-Verbände fordern sie schon lange, jetzt auch der Ärzte-Präsident: eine Quote für Frauen in Führungspositionen in der Medizin.


Dem Weser-Kurier zufolge ist eine solche Quote beispielsweise in Bremen bislang dara gescheitert, dass sich auf entsprechende Stellen fast ausschließlich Männer beworben haben.



2.
Mutterschutz ist in Deutschland und in der EU eine Selbstverständlichkeit. Bald könnten hierzulande aber auch Väter zur Geburt eines Kindes zwei Wochen bezahlten Urlaub bekommen.


Die Tagesschau berichtet.



3. "Warum gibt es eigentlich keine linke Geschlechterpolitik?" fragt Lucas Schoppe in einem lesenswerten Beitrag.



4. Derweil hat es ein Artikel aus Alice Schwarzers "Emma" zu einer hingerissenen Präsentation auf Infowars geschafft, eine Website mit rechten Verschwörungstheorien. Herzlichen Glückwunsch, Alice!



5. Ein Problem für unsere Medien: Wie geht man mit dem 50jährigen Jubiläum der Mondlandung, an der ausschließlich die verhassten weißen Männer beteiligt waren, feministisch korrekt um? Der Bayrische Rundfunk versucht es mit dem Beitrag "Johanna, die Mondfrau": eine Autorin, die über "die Wunderkraft des Mondes" berichtet. Gemeint sind Bücher wie dieses, in dem erklärt wird, wie Haareschneiden und Peeling im "Rhythmus des Mondes" durchgeführt werden sollten und wie eine vernünftige "Mondgymnastik" aussieht.



6. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir:

Zum heutigen Post über häusliche Gewalt beim Frauen-Basketball die Information, dass dies schon viel länger bekannt ist – wird ja auch in dem verlinkten Artikel angedeutet. Der dort erwähnte Vorfall aus dem Jahr 2015 führte damals zu diesem Artikel in der Washington Post.

In diesem Artikel werden weitere Vorkommnisse erwähnt. Daraus folgender Ausschnitt, der das Problem anspricht, dass Frauen immer nur als Opfer wahrgenommen werden:

Aber sind wir wirklich alle so überrascht? Gehört einer dieser Namen zu denen, an die man denkt, wenn jemand Sportler im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt erwähnt? Für viele scheint diese Liste die Namen der Opfer zu sein, weil sie alle Frauen sind.

Dies liegt zum Teil daran, wie sehr der Begriff der intimen Partnergewalt mit der Geschlechtsidentität und den Geschlechternormen verflochten ist. Einige Organisatoren sehen ein Problem darin, dass man den Kampf gegen häusliche Gewalt als "Bewegung geprügelter Frauen" bezeichnet, wie sie in einem Artikel aus dem Jahr 2013 beschrieben wurde. "Die Epidemie häuslicher Gewalt gegen gleichgeschlechtliche Partner findet in aller Stille statt", heißt es [im linksliberalen Magazin] The Atlantic. Hier zahlt es sich aus, redundant zu sein: Eine misshandelte Frau ist nicht nur offensichtlich weiblich, sondern man stellt sie sich auch als heterosexuell und als Partnerin eines Mannes vor.

Die Frau eines NFL- oder NBA-Spielers? Sicher, sie kann eine misshandelte Frau sein. Der Freund eines WNBA-Spielers? Hmm, er kann ausgelacht werden.

Donnerstag, Juli 18, 2019

Strafverfahren gegen Kevin Spacey eingestellt – News vom 18. Juli 2019

1. Einer der wenigen Strafprozesse, die sich aus der Flut von Anschuldigungen im Zusammenhang mit MeToo entwickelten, ist jetzt endgültig geplatzt. Mehrere Zeitungen berichten, darunter "Die Zeit".



2. Anderswo wird infolge der MeToo-Debatte durchgegriffen:

Disney hat im Rahmen einer Neuveröffentlichung von "Toy Story 2" eine Szene des Animationsklassikers aus dem Jahr 1999 gelöscht. Zu sehen ist die verlassene Puppe des Goldgräbers "Stinke Pete", der sich mit zwei Barbie-Puppen in seiner Spielzeugschachtel unterhält. Dabei streicht er einer der Barbie-Damen über die Hand und verspricht den beiden, ihnen eine Rolle in "Toy Story 3" zu besorgen.


Die Augsburger Allgemeine berichtet.



3. Ein Fall häuslicher Gewalt erschüttert den Frauen-Basketball.

Mittwoch, Juli 17, 2019

Focus: "Von der Leyens Feminismus hinterlässt Wirkung" – News vom 17. Juli 2017

1. Der Focus schließt sich den journalistischen Claqueren von der Leyens als neuer EU-Chefin an und berichtet über ihre Nominierungs-Rede:

Ganz bewusst setzt von der Leyen einen feministischen Ton, um der historischen Chance gerecht zu werden, erste Frau an der EU-Spitze zu werden. Sie beginnt auf Französisch und erinnert an Simone Veil, erste Frau auf dem Präsidentensessel des Europäischen Parlaments (EP), eine europapolitische Ikone. Sie verspricht eine Kommission, die zu gleichen Teilen aus Frauen und Männern besteht. Sie plädiert für ein entschiedeneres Vorgehen der EU gegen Gewalt gegen Frauen. "Wir wollen unseren fairen Anteil", reklamiert sie für die 50 Prozent der Bevölkerung, die bisher nicht einmal 20 Prozent aller EU-Kommissare stellten. (...) Immer mehr Hände rühren sich im Laufe der Rede, auch bei Sozialdemokraten und Grünen, für die deutsche Kandidatin.


Schon dass Ursula von der Leyen nur "Gewalt gegen Frauen" und nicht Gewalt gegen alle Menschen den Kampf ansagt, verrät, wohin die Reise geht. Auch für ihr Versprechen, für mehr Gleichberechtigung sorgen zu wollen, gibt es in ihrem politischen Werdegang keine Anzeichen: Tatsächlich hat von der Leyen vor allem die Etablierung der Frauenquote in Deutschland zu verantworten – eine klare Menschenrechtsverletzung. Für ihr Statement zur Jungenkrise – "Ich finde es nicht schlimm, dass Mädchen in Sachen Bildung an den Jungen vorbeiziehen" – hatte von der Leyen die lila Kröte verleihen bekommen, eine ironische Ehrung für herausragende Männerfeindlichkeit.

Natürlich gibt es außer von der Leyens Sexismus auch zahlreiche andere Gründe zur Kritik. Eine hübsche Zusammenfassung findet man unter der Überschrift "Warum #Zensursula #Notmypresident ist" in einem der Blogs der Piratenpartei – ironischerweise eine Partei, die selbst in der Versenkung verschwunden war, als radikale Feministinnen dort kurzzeitig das Ruder übernommen hatten (Genderama begleitete diesen Niedergang mit ausführlicher Berichterstattung), und sich davon nicht mehr erholt hat.

Vor über zehn Jahren hatte von der Leyen in einem Interview bekundet, Gleichberechtigung sei dann erreicht, "wenn durchschnittliche Frauen in Führungspositionen sind". Mit dem Antritt ihrer EU-Präsidentschaft könnte diese Entwicklung, zumindest was die Gleichberechtigung der Frau angeht, als beendet gelten.



2. Eine Angestellte verbreitet per WhatsApp verleumderische Gerüchte über eine Vergewaltigung – "aber ganz EHRLICH für so jemanden werde ich nicht arbeiten. Und DU auch nicht" – und wird daraufhin entlassen. Zu Recht, urteilte das Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg.



3. Sind Studenten so weltoffen und liberal, wie sie oft tun? Tatsächlich stellte sich in einem großangelegten Experiment heraus: Männer mit arabischen Namen bekommen seltener eine Antwort auf WG-Anfragen als Frauen mit deutschen Namen. Männerpolitisch interessantes Nebenergebnis: Männer bekommen generell seltener eine Antwort auf WG-Anfragen als Frauen.



4. Menschenrechtsvereine wie Mogis machen seit Jahren darauf aufmerksam, dass Genitalverstümmelung ("Beschneidung") auch bei Jungen nicht zu rechtfertigen ist. Ihnen grätscht jetzt "jetzt", das Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung zwischen die Beine: mit dem Artikel "Ich empfinde den Sex stimulierender als vorher", in dem vier Männer bekunden, dass eine Beschneidung "völlig okay" sei. Wen interessiert da schon, was neben zig anderen Fachleuten und Gremien etwa der Verband der Kinder- und Jugendärzte zu dieser grausamen Praktik sagt?



5. Eine britische Studentin hat einen Preis für das Design eines Stuhles verliehen bekommen, der Männer dazu zwingt, mit geschlossenen Beinen zu sitzen. Da soll einer mal sagen, wichtige Erfindungen würden immer nur von Männern gemacht.

Dienstag, Juli 16, 2019

Funktioniert ein weiblicher James Bond? – News vom 16. Juli 2019

1. Die Produzenten des nächsten James-Bond-Films streuen Gerüchte, Bond solle eine farbige Frau werden. Christian Schmidt erörtert, ob die Figur so funktionieren kann.



2. Ein aktuelles Prügelvideo zeigt, wie "toxische Weiblichkeit" aussehen kann.



3. Durch ein neues Gesetz stehen auf den Philippinen jetzt Hinterherpfeifen, anzügliche Blicke und frauenfeindliche Beleidigungen unter Strafe.



4. Ein australischer Journalist berichtet, der einzige Mann in einem Workshop gegen häusliche Gewalt gewesen zu sein. Statt diese Beobachtung als Aufhänger für einen sinnvollen und notwendigen Artikel darüber zu verwenden, was bei diesen Projekten derart massiv schief gegangen ist, dass sie nur Frauen als Teilnehmer anziehen, schämt sich der betreffende Journalist für sein Geschlecht – und präsentiert häusliche Gewalt als synonym mit "Gewalt gegen Frauen". Nebenher feiert er sich immer wieder selbst. Wie so oft sind viele Kommentare unter der journalistischen Selbstbeweihräucherung wesentlich lesenswerter als der Artikel selbst. Drei Beispiele:

Sie haben sich also einem Programm angeschlossen, das vom Prinzip her sexistisch ist, sich nur auf einen Teil eines breiteren Problems konzentriert und sich offen gegen jeden richtet, der seine Weltanschauung nicht teilt, und Sie fragen sich, warum die Teilnehmer in ähnlicher Weise gespalten sind ... Hmmm, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, warum einige Männer sich nicht mit einem solchen Programm beschäftigen wollen. Wirklich verblüffend.


Alle Belege deuten darauf hin, dass ein besserer Fokus für diese Gruppe von Journalisten die Teilnahme an einer Konferenz über Drogen, Alkohol und Armut wäre. Viele Studien deuten darauf hin, dass dies die überwältigenden Grundursachen für häusliche Gewalt sind, die sowohl von Männern als auch von Frauen gegeneinander begangen wird. Wir müssen uns auch auf die bereits bestehenden Auslöser für Gewalt von beiden Seiten konzentrieren, da Gewalt in der Regel nicht spontan entsteht. Nur dann wird eine Reduzierung der häuslichen Gewalt erreicht. Aber eine Peer-Review-Forschung und die Konzentration auf die wahren Gründe [für häusliche Gewalt] würden einen Großteil der Finanzierung für die jetzige ineffektive Forschung als sinnlos kenntlich machen.


Leider ergibt das Argument, dass alle Männer für die Beendigung der Gewalt gegen Frauen verantwortlich sind, nicht wirklich Sinn. Es schafft eine Die-gegen-Wir-Spaltung, was ein tödlicher Weg ist, ein Problem zu lösen. Studien haben gezeigt, dass diese Art von Mentalität eine Kultur des Misstrauens, der Angst und der Stagnation schafft. Wenn man alle Männer beschuldigt, die Verantwortung für Gewalt gegen Frauen zu übernehmen, werden sich einfach mehr Männer von dem Problem abwenden, genau wie der Autor es erlebt. Das Problem, alle Männer zur Verantwortung zu ziehen, dezimiert Empathie und Gutwilligkeit und damit Ehrlichkeit in der Situation. Es muss mehr psychologische Sicherheit für Männer und Frauen geben, um gemeinsam an der Problemlösung mitzuwirken. Viele moderne feministische Publizistinnen, die "alle Männer" für die Verbrechen einiger weniger angreifen, helfen nicht wirklich, das Problem zu lösen. Ich persönlich habe nur einen sehr kleinen sozialen Kreis und bin mir keiner Probleme mit Gewalt oder Missbrauch in Beziehungen bewusst. Ich arbeite in einem Angestelltenberuf und habe eine Chefin. Ich habe noch nie einen Fall von Sexismus oder sexueller Belästigung von Frauen an meinem Arbeitsplatz gesehen. Mir zu sagen, dass es meine Verantwortung ist, das Verhalten von Menschen zu stoppen, mit denen ich keinerlei Kontakt habe, ist dasselbe wie zu sagen, dass jede beliebige Frau ebenfalls die Verantwortung übernehmen sollte, deren Verhalten zu stoppen. Leider ist es einfach, das Argument "Wir gegen Die" zu verwenden, aber es wird bei der Bekämpfung der Ursachen kein bisschen helfen.


Willkommen im Jahr 2019, wo man idiotische Beiträge des Online-Journalismus anklickt, um die vernünftigen Kommentare darunter zu lesen.



5. Ein Drittel der jungen Briten ist der Auffassung, dass der Feminismus Männer ausgrenzt und verteufelt. Die von YouGov Anfang des Jahres durchgeführte Umfrage ergab, dass 33% der Menschen zwischen 18 und 24 Jahren der Aussage zustimmen: "Feminismus ist schuld daran, dass sich einige Männer in der Gesellschaft marginalisiert und dämonisiert fühlen". In allen Altersgruppen waren 42% der Männer der Meinung, dass der Feminismus Männer marginalisiert und verteufelt, während nur ein Viertel der Frauen zustimmte. Die Kampagnengruppe Hope Not Hate, die die Forschung in Auftrag gegeben hat, polemisiert, dass diese "antifeministische" Wahrnehmung einen Übergang zu "anderen rechtsextremen Auffassungen" darstelle. Vor allem Youtube wird für die Verbreitung von Kritik am Feminismus verantwortlich gemacht.

Montag, Juli 15, 2019

"Die Welt" kritisiert männerfeindliche Rhetorik bei Fridays for Future – News vom 15. Juli 2019

1. Die Tageszeitung "Die Welt" beschäftigt sich aktuell mit der Rhetorik von Luisa Neubauer, der Fronfrau von Fridays for Future:

Die Abwertung des Gegenübers etwa als "alter, weißer Mann", den man nicht brauche, so die "Fridays for Future"-Aktivistin Luisa Neubauer, ist mehr als ein Hilfeschrei der Jugend. Es ist ein Vorbote von extremistischen Denkformen. Denn die Bezeichnung "alter, weißer Mann" ist keine nach Geschlecht oder Zugehörigkeit zu einer Alterskohorte festgelegte Variable, sondern schlicht ein synonym für abweichende Meinungen.

(...) Neubauer bedient sich im Fundus der MeToo-Bewegung, um die maximale Ablehnung des Gegenübers nicht argumentativ zu unterfüttern, sondern es moralisch zu diskreditieren. Jede Diskussion wird dadurch unmöglich, jeder noch so sachlich vorgetragene Kritikpunkt zum Anliegen des "alten, weißen Mannes". Die einzige Option, einen Shitstorm zu vermeiden, besteht in der Unterwerfung.


Hier findet man den vollständigen Artikel.



2. In den USA wurde eine Lehrerin wegen sexuellen Missbrauchs eines 13jährigen zu zwanzig Jahren Haft verurteilt. Die Zeiten, als man Sexualgewalt von Frauen gegen Jungen als "zärtliche Einführung in die Liebe" verharmloste, nahen sich immer mehr dem Ende.



3. Den Sexismus-Aufschrei der Woche trifft diesmal Füchschen-Reklame. Der Leiter der Traditionsbrauerei erklärt, nichts an seiner Werbung ändern zu wollen.

Sonntag, Juli 14, 2019

Schweiz: Gender-Sprachpolizei trifft einen Linken – News vom 14. Juli 2019

1.
Zuerst rüffelte sie eine Rechte, jetzt auch einen Linken: Die "Genderpolizei". (...) Nun ist es AL-Politiker David Garcia Nuñez, der einen Vorstoss überarbeiten muss. (...) Garcia Nuñez hat nicht etwa zu wenig auf die Gendergerechtigkeit geachtet, sondern sich im Gegenteil zu sehr um sprachliche Inklusion bemüht: Er verwendete in der Begründung seines Vorstosses für einen «Rosa-Luxemburg-Park» das sogenannte Gendergap: Er schrieb vom "Arbeiter_innenquartier", der "Arbeiter_innenzeitschrift" und der "Arbeiter_innenbewegung".

(...) Die Zurückweisung sei keine inhaltliche Kritik an der Schreibweise und der Absicht dahinter, sagt Helen Glaser, SP-Gemeinderätin und Vizepräsidentin des Ratsbüros. "Diese Formen sind im Sprachreglement schlicht nicht vorgesehen."

(...) Die Rückweisung seines Vorstosses macht für Garcia Nuñez keinen Sinn. "Als Parlament, als erste Gewalt im Staat, müssen wir uns nicht der Verwaltung unterordnen", sagt er zur NZZ. Er wolle nach den Sommerferien einen Vorstoss lancieren, um Gendergap und Gendersternchen zu erlauben. Auch Helen Glaser kann sich vorstellen, dass diese Formen dereinst zugelassen werden.


Der Tagesanzeiger berichtet.



2. Anerkennung und Kritik mischen sich in der MANNdat-Rezension unseres Sammelbandes "Gleichberechtigung beginnt zu zweit".



3. Aus Angst vor seiner Beschneidung ist ein Junge in Indonesien auf das Dach des Krankenhauses geflüchtet. Das berichtet die Bild-Zeitung (ohne die Grausamkeit dieser Praktik zu thematisieren). Im Ausland hat es dieser Vorfall sogar auf eine Witzseite geschafft.



4. Das indische Netflix nimmt sich an Gillette ein Beispiel, was Männerbashing angeht.

Freitag, Juli 12, 2019

Irak: Sind Männer die wahren Opfer sexueller Belästigung? – News vom 12. Juli 2019

1. Ich arbeite inzwischen seit 25 Jahren am Thema "häusliche und sexuelle Gewalt" und weiß daher, wie schwierig es ist, Informationen über männliche Opfer im arabischen Raum zu bekommen. Von deutschen Leitmedien darf man hier gar nichts erwarten. Aktuell berichtet immerhin die britische BBC über den Forschungsstand. Ein Auszug:

Eine Umfrage für BBC News Arabisch in zehn Ländern und den palästinensischen Gebieten ergab, dass in zwei dieser Länder - Tunesien und Irak - mehr Männer als Frauen über verbale und körperliche sexuelle Belästigung berichteten.

In Tunesien war die Marge mit nur einem Prozent gering. Aber der Irak hat sich wirklich hervorgetan. Hier gaben 39% der Männer an, verbale sexuelle Belästigung erlebt zu haben, verglichen mit 33% der Frauen. Und 20% der irakischen Männer gaben an, dass sie körperliche sexuelle Gewalt erlebt hätten, verglichen mit 17% der irakischen Frauen.

Mehr irakische Männer berichteten auch, dass sie häusliche Gewalt erlebt hatten.

Das sind überraschende Ergebnisse, wenn man bedenkt, wie schlecht es um die Frauenrechte in diesem Land steht- Artikel 41 des irakischen Strafgesetzbuches besagt sogar, dass es für einen Mann nicht illegal ist, seine Frau zu schlagen.


Die Journalisten der BBC sind darüber ähnlich erstaunt wie es viele Journalisten waren, als die hohen Zahlen männlicher Opfer häuslicher Gewalt im Westen bekannt wurden. Sie versuchen damit umzugehen, indem sie – anders als in der Berichterstattung über weibliche Opferzahlen – diese Zahlen anzweifeln und Menschen zitieren, die spekulieren, sie könnten dadurch zustande kommen, dass viele Frauen sich mit ihren Gewalterfahrungen nicht zu outen trauen.

Das ist vom Grundsatz her sicherlich richtig. Auch in unserer westlichen Gesellschaft teilen vermutlich die meisten Opfer häuslicher Gewalt Dritten nichts davon mit. Aber wir wissen inzwischen aus zahllosen Studien, dass in unserer Gesellschaft das Dunkelfeld bei männlichen Opfern sehr viel höher ist als bei Frauen, weil es für sie deutlich schambesetzter ist zu berichten, dass sie von ihrer Frau geprügelt werden. Es würde mich sehr wundern, wenn es in der Macho-Kultur des arabischen Raums anders wäre.



2. Wir bleiben kurz im arabischen Raum. Der Deutschlandfunk berichtet über "das Märchen von der verführten Dschihadistin":

Mehr als 1050 Dschihadisten aus Deutschland haben sich dem IS angeschlossen, darunter etwa 200 Frauen. Die Männer landen bei der Rückkehr meist im Gefängnis, die Frauen selten. Sie gelten als unschuldige Ehe- und Hausfrauen.


Hier geht es weiter.



3. Das "Entgelttransparenzgesetz" wurde vor allem von der SPD durchgesetzt, um den vermeintlichen Gender Pay Gap, die geschlechtsabhängige Lohnlücke, zu bekämpfen. Ökonomen hatten immer wieder angemerkt, dass diese Lohnlücke nichts mit Diskriminierung zu tun hat, und die meisten Frauen geben in Umfragen an, dass sie ihrer eigenen Einschätzung nach angemessen entlohnt werden. So war es wenig überraschend, dass dieses Gesetz in den ersten Monaten nach seiner Installation fast kaum genutzt wurde – und wenn ausnahmsweise doch, dann von Männern. Inzwischen zeigt sich: Das neue Gesetz wird nach wie vor kaum in Anspruch genommen.



4. In Schweden wurde der erste Mann aufgrund eines neuen Gesetzes zur "fahrlässigen Vergewaltigung" verurteilt:

In dem konkreten Fall übernachtete der Mann bei einer Jugendlichen, mit der er zuvor seit Längerem über soziale Netzwerke Kontakt gehabt hatte. Die Frau hatte zugestimmt, dass er bei ihr über Nacht blieb, soll aber auch klargemacht haben, dass sie keinen Sex mit ihm wolle. Dennoch führte er in der Nacht laut Gericht seine Finger in ihren Unterleib ein, die Frau nahm dies passiv hin und stimmte nicht ausdrücklich zu.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann sexuelle Handlungen durchgeführt habe, ohne dass die Frau freiwillig daran teilgenommen habe. Am Urteil ändere auch die Tatsache nichts, dass sich die beiden darüber einig gewesen seien, im selben Bett zu liegen, und dass sie nur noch Unterwäsche angehabt hätten. Der Mann habe zwar nicht vorsätzlich, dafür aber grob fahrlässig gehandelt.

Der Mann bestritt, eine Straftat begangen zu haben. Er gab an, gedacht zu haben, die Frau habe Sex haben wollen. Er verwies zudem darauf, dass er die sexuellen Handlungen abgebrochen habe, als er gemerkt habe, dass die Frau nicht weitermachen wolle.


Der Mann wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt.



5. Die drohende EU-Präsidentin Ursula von der Leyen hat sich den Grünen, Liberalen und Sozialisten im EU-Parlament vorgestellt:

So bekräftigte die Kandidatin (von der Leyen) bei der live übertragenen Anhörung mit der liberalen Koalition Renew Europe, dass sie eine 50-prozentige Frauenquote in ihrer Kommission anstrebe und jedes Land sowohl einen weiblichen wie auch einen männlichen Kandidaten für Kommissionsposten nominieren solle.


"Die Welt" berichtet unter der Überschrift Von der Leyen auf Werbetour: "Die Enttäuschung war am Schluss überwältigend und fast ausnahmslos".

So, wie es derzeit aussieht, vermutet die "Welt", wird von der Leyen am kommenden Dienstag allerdings die notwendige Mehrheit erhalten.



6. Der Deutschlandfunk berichtet über ein Problem, von dem auch die Männerrechtsbewegung ganz erheblich betroffen ist: die fehlende Meinungsvielfalt in den deutschen Leitmedien. Dieses Problem, über das seit Jahren immer mehr Bürger klagen, wurde jetzt auch von dem frühere Intendanten des Westdeutschen Rundfunks, Fritz Pleitgen, angesprochen:

Bei vielen Themen von Griechenland bis Brexit, von Russland bis Trump, gebe es homogene Berichterstattung. Das sei der schleichende Tod der Demokratie, sagte Pleitgen dem „Handelsblatt“. In vielen wichtigen Fragen marschierten alle Redaktionen in eine Richtung, nicht selten im Einklang mit der vorherrschenden Meinung in der Politik. Das sei bedenklich und eine Abkehr vom Richtungsstreit früherer Jahre.




7. Gestern gab es in der maskulistischen Bloggerszene weitere Beiträge zum Gender Empathy Gap Day, zum Tag der Empathielücke zu Lasten von Männern. Lucas Schoppe etwa hat sich mit dem politischen Nutzen dieser fehlenden Empathie beschäftigt. Ein Auszug:

Ein Gender Empathy Gap Day? Das, was der Schriftsteller und Blogger Gunnar Kunz da im letzten Jahr vorgeschlagen hat, lädt natürlich dazu ein, sich ganz unempathisch zu belustigen.

Männer, die darauf aufmerksam machen, dass Männer und Jungen mit deutlich weniger Empathie rechnen können als Frauen und Mädchen, müssen damit rechnen, als Jammerlappen dazustehen. Als sich vor einigen Wochen vor allem Männer über einen Werbespot aufregten, mit dem die Supermarktkette Edeka Ressentiments gegen Väter verwurstete, waren es in sozialen Medien vor allem andere Männer, die sich in Pose schmissen und verkündeten, dass ihnen dieser Spot gewiss nichts ausmachen würde, weil sie ja schließlich Humor hätten.

Dass Kunz ausgerechnet den 11. Juli als Gender Empathy Gap Day vorschlägt, hat aber schon einen Grund, der überhaupt nicht mit Humor betrachtet werden kann. Er bezieht sich auf das Massaker von Srebenica am 11. Juli 1995, als die UN eine von ihr geschaffene Sicherheitszone an die Serben übergab, die dann unter den Augen der UN-Beobachter achttausend bosnische Jungen und Männer selektierten und systematisch ermordeten. Schon zuvor hatte die UN Frauen, Kinder, Alte und Kranke evakuiert, "aber den Männern den Zugang zu den rettenden Konvois verweigert".

Der Bezug auf einen Krieg passt zu einem Tag, der auf die fehlende Empathie für Männer und Jungen aufmerksam machen soll. Die völlige Verfügbarkeit von Soldaten, die in allen modernen Kriegen beliebig als Kanonenfutter eingesetzt werden, wäre nicht möglich ohne die verbreitete Bereitschaft, Menschen Mitgefühl zu verweigern, weil sie Männer oder Jungen sind.

Auch in Deutschland wird es nicht als Skandal empfunden, dass Soldaten mit erbärmlich mangelhafter Ausrüstung in ihrer lebensgefährlichen Einsätze geschickt werden – die verantwortliche Ministerin wird sogar mit einem der wichtigsten Positionen der EU belohnt.

Das für mich bedrückendste, nämlich auf Kinder bezogene Beispiel dieser Empathieverweigerung liefert das Hilfswerk PLAN. Dessen erfolgreiche Werbestrategie besteht eben darin, unter den vielen armen, unter Gewalt leidenden Kindern der Welt ausdrücklich den Mädchen zu helfen. Die Verweigerung der Hilfe für männliche Kinder ist hier werbestrategisch offenbar erfolgreich, und so selektieren dann Menschen vom sicheren Westen aus die notleidenden Kinder der Welt entsprechend ihrer Geschlechtszugehörigkeit in die, welche Hilfe verdienen, und die, denen keine Hilfe zusteht.

Ein anekdotisches, auf den ersten Blick sogar lustiges Beispiel dafür, wie selbstverständlich die Verweigerung der Empathie für Männer und Jungen Teil des politischen Alltags ist, erzählt Gerd Riedmeier.

Riedmeier versucht für das Forum Soziale Inklusion mit Vertretern von Parteien über die Situation von Vätern, Männern und Jungen ins Gespräch zu kommen. Schon wer nur erlebt, wie enorm das Leid von Vätern ist, denen der Kontakt zu ihren Kindern willkürlich schwer gemacht wird – und wer weiß, wie wichtig der Kontakt zu beiden Eltern für die Kinder ist – der weiß auch, wie wichtig es wäre, wenn die deutsche Familienpolitik endlich ihre Verantwortung für diese Notlagen übernehmen würde.

Riedmeier erzählte beim jährlichen Treffen des Forum Soziale Inklusion, an dem ich auch teilgenommen habe, davon, dass er die familienpolitischen Sprecher aller Fraktionen des Bundestages um ein persönliches Gespräch gebeten hatte. Eine Reihe von Gesprächen sei so möglich gewesen. Die SPD mit ihrem Obmann und Sprecher im Familienausschuss, Sönke Rix, habe jedoch nicht einmal geantwortet, ebenso wie die Grünen.

Eine Partei aber hatte um Rückmeldung nach der Sommerpause gebeten. Riedmeier rief also nach der Sommerpause im Büro von Katja Dörner, MdB und familienpolitische Sprecherin der Grünen, an, stellte sich als Sprecher der Interessengemeinschaft Jungen Männer Väter (zu der das Forum Soziale Inklusion gehört) vor, verwies auf die Bitte, dass er sich noch einmal melden solle – und erntete bei den Mitarbeiterinnen im Büro einen Lachanfall. Das könne sich ja wohl nur um eine Verwechslung handeln.

Tatsächlich hatte Riedmeier bei Katja Dörner irrtümlich angerufen – die Kommunikationsbereitschaft hatte Katrin Werner von der LINKEN signalisiert, mit der Riedmeier dann auch noch ein Gespräch führen konnte.

So erheiternd die Situation für die Abgeordneten der Grünen und ihre Mitarbeiter*innen gewesen sein mag, so bitter ist sie tatsächlich. Es ging hier ja nicht darum, sich von Riedmeier und den Positionen des Forum Soziale Inklusion – dem zum Beispiel sehr an einer Kindessorge beider Eltern nach Trennungen liegt – sogleich überzeugen zu lassen. Schon der bloße Gedanke, auch nur zu einem Gespräch bereit zu sein, ist aus grüner Perspektive so absurd, dass er sich in Lachanfällen entlädt.

(...) Diese Unwucht ist nur möglich, weil auf der einen Seite Männern und auch Kindern Empathie verweigert wird, Frauen aber idealisiert werden, soweit sie gängigen geschlechterpolitischen Mustern entsprechen. Wir erleben dieses Nebeneinander von Empathieverweigerung und blinder Empathie gerade am Beispiel zweier Bücher, die zufällig etwa zur selben Zeit veröffentlicht wurden.

Arne Hoffmanns Sammelband "Gleichberechtigung beginnt zu zweit" setzt nicht auf eine Frau-Mann-Konfrontation, sondern auf eine Zusammenarbeit der Geschlechter, orientiert an Empathie für alle Beteiligten, für Jungen ebenso wie für Mädchen, für Frauen ebenso wie für Männer. Obwohl der Sammelband – natürlich auch ganz abgesehen von meinem eigenen Beitrag dazu – reich an wichtigen Perspektiven und Debatten zu vieldiskutierten Themen ist, und obwohl die Zusammenstellung der Beiträger und Beiträgerinnen aus unterschiedlichen Ländern und Berufen einzigartig ist, findet er in den etablierten Medien außerhalb der Blogs und sozialen Medien keinen Widerhall.

Ganz anders ein amerikanisches Buch, das in den USA in etablierten und renommierten Zeitungen wie der Washington Post oder der Los Angeles Times angepriesen wurde, so dass es zur Zeit gleich die ersten drei Plätze in Amazons Kategorie "General Gender Studies" belegt. Die Autorin E. Jean Carroll fordert in ihrer Schrift "What Do We Need Men For?" satirisch, dass Männer – die rundweg schädlich und unnütz wären – getötet, in ihre chemischen Elemente aufgespalten und verkauft werden sollten. In einem etwas ernster gemeinten Vorschlag fordert sie, alle Männer in ein geheimes Umerziehungslager zu schicken ("to send them all to a secret location for retraining").

Im Untertitel bezieht sich Carroll, wie auch schon Arne Hoffmann im eben verlinkten Text zeigt, irreführend auf Swifts berühmte Schrift "A Modest Proposal", in der dieser vorschlägt, irische Kinder zu töten und zu verspeisen. Übrigens regt auch schon Swift an, sehr viel mehr weibliche als männliche Kinder leben zu lassen, weil Männer nun einmal weniger gebraucht würden. Er spitzt die technokratische Empathielosigkeit der englischen Irland-Politik seiner Zeit mit seinem Text bis hin in brutale Absurdität zu und kritisiert sie so scharf.

Es gibt aber überhaupt kein Anzeichen dafür, dass Carroll tatsächlich in gleicher Weise Empathielosigkeit gegenüber Männern bloßstellen wollte. Tatsächlich reproduziert sie diese Empathielosigkeit und kaschiert sie als Satire. Das "We" des Titels meint tatsächlich nur Frauen – die Perspektiven von Männern bleiben hier nicht bloß spielerisch ausgeschlossen, und einen Wert können Männer hier ganz offen nur im Nutzen für Frauen haben.

Welchen Sinn aber hat es, Empathielosigkeit gegenüber Männern und Jungen nicht nur achselzuckend hinzunehmen, sondern sie sogar zu fördern? Das lässt sich nur beantworten, wenn der enge Rahmen der Geschlechterpolitik verlassen wird.


Hier findet man den vollständigen Beitrag.

Einen weiteren Beitrag zum Gender Empathy Gap Day findet man im Blog "homo duplex".



8. In den USA verschlimmert sich die Jobkrise für Männer:

Experten von Deutsche Bank Research zufolge ist die Beschäftigung von Männern im Alter von 25 bis 54 Jahren in den letzten drei Monaten um jeweils rund 100.000 Arbeitsplätze zurückgegangen.

Das geschieht unbenommen der Tatsache, dass die USA im Juni 224.000 Arbeitsplätze geschaffen haben. Zu den Sektoren mit beträchtlichen Beschäftigungszuwächsen gehörten der Bereich der Dienstleistungen für Unternehmen und Institutionen, das Gesundheitswesen sowie der Verkehrs- und Wohnungssektor.

Torsten Slok, Chefvolkswirt und Geschäftsführer der Deutsche Bank Securities, schrieb in einer Notiz, dass die Beschäftigungsentwicklung bei Männern im besten Alter eine "Alarmsirene" sei.

Donnerstag, Juli 11, 2019

Menschenrechte auch für Männer: MANNdat schreibt Brandbrief an die Vereinten Nationen – News vom 11. Juli 2019

1. Anlässlich des heutigen Gender Empathy Gap Day sendet die geschlechterpolitische Initiative MANNdat einen Brandbrief an die Vereinten Nationen, der unter dem vorangegangenen Link auf Englisch und Deutsch nachlesbar ist.

Beiträge zum Tag der Geschlechter-Empathielücke zu Lasten von Männern finden sich heute auch in Anne Nühms Blog Auschfrei, beim sozialliberalen Männerrechtler Uepsilonniks sowie bei Gunnar Kunz, dem Begründer des Gender Empathy Gap Days.



2. Auch in Großbritannien werden jetzt außer Mädchen wie bislang auch Jungen gegen HPV-Infektionen geimpft, die zu Krebs führen können. Hierzulande hatte sich MANNdat lange für diese Gleichberechtigung eingesetzt und konnte vergangenes Jahr endlich den Erfolg feiern.



3. Die Schauspielerin Doreen Dietel engagiert sich für das Wechselmodell und hat eine Facebook-Gruppe "Gleichberechtigte Elternschaft" ins Leben gerufen:

"Natürlich ist eine Trennung schmerzhaft, jedoch glaube ich, dass es dem Kind am meisten weh tut, wenn Mama und Papa nicht mehr zusammen sind. Warum sollten WIR Eltern dann noch zusätzlich unserem Kind unnötige Schmerzen bereiten, indem wir ihm einen Elternteil vorenthalten?", schreibt Dietel auf Facebook. Doch da der TV-Star und der Modellbaumeister nicht verheiratet waren, stand Marlows Vater kein Sorgerecht zu. "Deshalb ging ich zum Jugendamt und ließ ihm das 50-prozentige Sorgerecht notariell eintragen und beglaubigen." (...) Sie ist glücklich – auch weil ihr Sohn Marlow nach eigenen Angaben glücklich und geborgen aufwächst. "Denn er hat Mama UND Papa = ELTERN, die ihn beide gleich lieb haben. Jede andere Vorgehensweise eines Elternteils wäre krank, narzisstisch, egoistisch und kriminell."




4. Im Feature "Teufelsmütter" bricht der Deutschlandfunk ein Tabu und beschäftigt sich mit Müttern, die ihre Töchter misshandeln. Der Beitrag wirkt vom üblichen Schema unserer Leitmedien ab, missbräuchliches Verhalten allein bei Männern zu verorten.



5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Ich habe auf der Homepage des Deutschlandfunks den Beitrag "Wie Väter ihre Töchter prägen" gefunden. Die Autorin nimmt ihre eigene Vater-Beziehung als Anlass für eine Recherche. Der Vater wird im Artikel nicht idealisiert, trotzdem klar zärtlich beschrieben. Auch wenn ich einige Passagen durchaus diskutierbar oder zumindest missverständlich finde – zum Beispiel "Selbstwert (…) ist kein Geschenk des Mannes an seine Frau. Man muss ihn sich unerlaubt nehmen, und zwar vom Vater (...)" –, ist der Artikel doch im Ganzen in einem angenehmen Ton geschrieben. Es wird die spezifische Aufgabe der Väter deutlich gemacht und es wird keine Sekunde an der Wichtigkeit des Vaters für die Entwicklung des Kindes gezweifelt.

kostenloser Counter