Sonntag, Juli 14, 2019

Schweiz: Gender-Sprachpolizei trifft einen Linken – News vom 14. Juli 2019

1.
Zuerst rüffelte sie eine Rechte, jetzt auch einen Linken: Die "Genderpolizei". (...) Nun ist es AL-Politiker David Garcia Nuñez, der einen Vorstoss überarbeiten muss. (...) Garcia Nuñez hat nicht etwa zu wenig auf die Gendergerechtigkeit geachtet, sondern sich im Gegenteil zu sehr um sprachliche Inklusion bemüht: Er verwendete in der Begründung seines Vorstosses für einen «Rosa-Luxemburg-Park» das sogenannte Gendergap: Er schrieb vom "Arbeiter_innenquartier", der "Arbeiter_innenzeitschrift" und der "Arbeiter_innenbewegung".

(...) Die Zurückweisung sei keine inhaltliche Kritik an der Schreibweise und der Absicht dahinter, sagt Helen Glaser, SP-Gemeinderätin und Vizepräsidentin des Ratsbüros. "Diese Formen sind im Sprachreglement schlicht nicht vorgesehen."

(...) Die Rückweisung seines Vorstosses macht für Garcia Nuñez keinen Sinn. "Als Parlament, als erste Gewalt im Staat, müssen wir uns nicht der Verwaltung unterordnen", sagt er zur NZZ. Er wolle nach den Sommerferien einen Vorstoss lancieren, um Gendergap und Gendersternchen zu erlauben. Auch Helen Glaser kann sich vorstellen, dass diese Formen dereinst zugelassen werden.


Der Tagesanzeiger berichtet.



2. Anerkennung und Kritik mischen sich in der MANNdat-Rezension unseres Sammelbandes "Gleichberechtigung beginnt zu zweit".



3. Aus Angst vor seiner Beschneidung ist ein Junge in Indonesien auf das Dach des Krankenhauses geflüchtet. Das berichtet die Bild-Zeitung (ohne die Grausamkeit dieser Praktik zu thematisieren). Im Ausland hat es dieser Vorfall sogar auf eine Witzseite geschafft.



4. Das indische Netflix nimmt sich an Gillette ein Beispiel, was Männerbashing angeht.

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