Quote für Chefärztinnen, bezahlter Urlaub für Väter – News vom 19. Juli 2019
1.
Ärztinnen-Verbände fordern sie schon lange, jetzt auch der Ärzte-Präsident: eine Quote für Frauen in Führungspositionen in der Medizin.
Dem Weser-Kurier zufolge ist eine solche Quote beispielsweise in Bremen bislang dara gescheitert, dass sich auf entsprechende Stellen fast ausschließlich Männer beworben haben.
2.
Mutterschutz ist in Deutschland und in der EU eine Selbstverständlichkeit. Bald könnten hierzulande aber auch Väter zur Geburt eines Kindes zwei Wochen bezahlten Urlaub bekommen.
Die Tagesschau berichtet.
3. "Warum gibt es eigentlich keine linke Geschlechterpolitik?" fragt Lucas Schoppe in einem lesenswerten Beitrag.
4. Derweil hat es ein Artikel aus Alice Schwarzers "Emma" zu einer hingerissenen Präsentation auf Infowars geschafft, eine Website mit rechten Verschwörungstheorien. Herzlichen Glückwunsch, Alice!
5. Ein Problem für unsere Medien: Wie geht man mit dem 50jährigen Jubiläum der Mondlandung, an der ausschließlich die verhassten weißen Männer beteiligt waren, feministisch korrekt um? Der Bayrische Rundfunk versucht es mit dem Beitrag "Johanna, die Mondfrau": eine Autorin, die über "die Wunderkraft des Mondes" berichtet. Gemeint sind Bücher wie dieses, in dem erklärt wird, wie Haareschneiden und Peeling im "Rhythmus des Mondes" durchgeführt werden sollten und wie eine vernünftige "Mondgymnastik" aussieht.
6. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir:
Zum heutigen Post über häusliche Gewalt beim Frauen-Basketball die Information, dass dies schon viel länger bekannt ist – wird ja auch in dem verlinkten Artikel angedeutet. Der dort erwähnte Vorfall aus dem Jahr 2015 führte damals zu diesem Artikel in der Washington Post.
In diesem Artikel werden weitere Vorkommnisse erwähnt. Daraus folgender Ausschnitt, der das Problem anspricht, dass Frauen immer nur als Opfer wahrgenommen werden:
Aber sind wir wirklich alle so überrascht? Gehört einer dieser Namen zu denen, an die man denkt, wenn jemand Sportler im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt erwähnt? Für viele scheint diese Liste die Namen der Opfer zu sein, weil sie alle Frauen sind.
Dies liegt zum Teil daran, wie sehr der Begriff der intimen Partnergewalt mit der Geschlechtsidentität und den Geschlechternormen verflochten ist. Einige Organisatoren sehen ein Problem darin, dass man den Kampf gegen häusliche Gewalt als "Bewegung geprügelter Frauen" bezeichnet, wie sie in einem Artikel aus dem Jahr 2013 beschrieben wurde. "Die Epidemie häuslicher Gewalt gegen gleichgeschlechtliche Partner findet in aller Stille statt", heißt es [im linksliberalen Magazin] The Atlantic. Hier zahlt es sich aus, redundant zu sein: Eine misshandelte Frau ist nicht nur offensichtlich weiblich, sondern man stellt sie sich auch als heterosexuell und als Partnerin eines Mannes vor.
Die Frau eines NFL- oder NBA-Spielers? Sicher, sie kann eine misshandelte Frau sein. Der Freund eines WNBA-Spielers? Hmm, er kann ausgelacht werden.
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