Focus: "Von der Leyens Feminismus hinterlässt Wirkung" – News vom 17. Juli 2017
1. Der Focus schließt sich den journalistischen Claqueren von der Leyens als neuer EU-Chefin an und berichtet über ihre Nominierungs-Rede:
Ganz bewusst setzt von der Leyen einen feministischen Ton, um der historischen Chance gerecht zu werden, erste Frau an der EU-Spitze zu werden. Sie beginnt auf Französisch und erinnert an Simone Veil, erste Frau auf dem Präsidentensessel des Europäischen Parlaments (EP), eine europapolitische Ikone. Sie verspricht eine Kommission, die zu gleichen Teilen aus Frauen und Männern besteht. Sie plädiert für ein entschiedeneres Vorgehen der EU gegen Gewalt gegen Frauen. "Wir wollen unseren fairen Anteil", reklamiert sie für die 50 Prozent der Bevölkerung, die bisher nicht einmal 20 Prozent aller EU-Kommissare stellten. (...) Immer mehr Hände rühren sich im Laufe der Rede, auch bei Sozialdemokraten und Grünen, für die deutsche Kandidatin.
Schon dass Ursula von der Leyen nur "Gewalt gegen Frauen" und nicht Gewalt gegen alle Menschen den Kampf ansagt, verrät, wohin die Reise geht. Auch für ihr Versprechen, für mehr Gleichberechtigung sorgen zu wollen, gibt es in ihrem politischen Werdegang keine Anzeichen: Tatsächlich hat von der Leyen vor allem die Etablierung der Frauenquote in Deutschland zu verantworten – eine klare Menschenrechtsverletzung. Für ihr Statement zur Jungenkrise – "Ich finde es nicht schlimm, dass Mädchen in Sachen Bildung an den Jungen vorbeiziehen" – hatte von der Leyen die lila Kröte verleihen bekommen, eine ironische Ehrung für herausragende Männerfeindlichkeit.
Natürlich gibt es außer von der Leyens Sexismus auch zahlreiche andere Gründe zur Kritik. Eine hübsche Zusammenfassung findet man unter der Überschrift "Warum #Zensursula #Notmypresident ist" in einem der Blogs der Piratenpartei – ironischerweise eine Partei, die selbst in der Versenkung verschwunden war, als radikale Feministinnen dort kurzzeitig das Ruder übernommen hatten (Genderama begleitete diesen Niedergang mit ausführlicher Berichterstattung), und sich davon nicht mehr erholt hat.
Vor über zehn Jahren hatte von der Leyen in einem Interview bekundet, Gleichberechtigung sei dann erreicht, "wenn durchschnittliche Frauen in Führungspositionen sind". Mit dem Antritt ihrer EU-Präsidentschaft könnte diese Entwicklung, zumindest was die Gleichberechtigung der Frau angeht, als beendet gelten.
2. Eine Angestellte verbreitet per WhatsApp verleumderische Gerüchte über eine Vergewaltigung – "aber ganz EHRLICH für so jemanden werde ich nicht arbeiten. Und DU auch nicht" – und wird daraufhin entlassen. Zu Recht, urteilte das Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg.
3. Sind Studenten so weltoffen und liberal, wie sie oft tun? Tatsächlich stellte sich in einem großangelegten Experiment heraus: Männer mit arabischen Namen bekommen seltener eine Antwort auf WG-Anfragen als Frauen mit deutschen Namen. Männerpolitisch interessantes Nebenergebnis: Männer bekommen generell seltener eine Antwort auf WG-Anfragen als Frauen.
4. Menschenrechtsvereine wie Mogis machen seit Jahren darauf aufmerksam, dass Genitalverstümmelung ("Beschneidung") auch bei Jungen nicht zu rechtfertigen ist. Ihnen grätscht jetzt "jetzt", das Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung zwischen die Beine: mit dem Artikel "Ich empfinde den Sex stimulierender als vorher", in dem vier Männer bekunden, dass eine Beschneidung "völlig okay" sei. Wen interessiert da schon, was neben zig anderen Fachleuten und Gremien etwa der Verband der Kinder- und Jugendärzte zu dieser grausamen Praktik sagt?
5. Eine britische Studentin hat einen Preis für das Design eines Stuhles verliehen bekommen, der Männer dazu zwingt, mit geschlossenen Beinen zu sitzen. Da soll einer mal sagen, wichtige Erfindungen würden immer nur von Männern gemacht.
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