Mittwoch, November 29, 2017

Unterstützt der deutsche Staat verbrecherische Kindesentziehung? – News vom 29. November 2017

1.
Eine Berlinerin setzt sich mit ihrer Tochter nach Thailand ab. Mithilfe deutscher Kriminalbeamter wird das Kind zum sorgeberechtigten Vater zurückgeholt. Nun ist die Mutter zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden.


Spiegel-Online berichtet. Erwähnenswert ist dabei die folgende Passage:

So spricht Richterin Ulrike Hauser nach der Verkündung des Urteils von "Strukturen", die sie hinter der Kindesentziehung vermutet. "Viel spricht dafür, dass mehr Leute beteiligt sein müssen, die das Ausreisen ermöglichten." Sie weist auf die zweifelhafte Rolle von Leuten in der Deutschen Botschaft hin. Diese soll in einem zweiten Fall der Kindesentziehung ebenfalls unrechtmäßig Dokumente ausgestellt haben.

Zu den Anhaltspunkten, die diese Vermutung stützen, zählt zum einen der Umstand, dass sich K. in Malta illegal Reisedokumente besorgen konnte. Zum anderen weist der Anwalt des Nebenklägers in seinem Schlussplädoyer auf die Rolle hin, die ein Berliner Mütterverein gespielt haben könnte. Er stellt in Frage, ob die Ausreise auch ohne diesen Verein möglich gewesen wäre.

Gegen den Verein wird derzeit dennoch nicht ermittelt. Im Vorfeld der Verhandlung zitierte die "Bild"-Zeitung den Vorsitzenden der Vereinigung der Berliner Staatsanwälte, Ralph Knispel: "Weder Polizei noch Staatsanwaltschaft sind wegen der Arbeitsüberlastung in der Lage, in der gebotenen Tiefe und Breite Ermittlungen führen zu können."




2. Die Feministin und Genderwissenschaftlerin Franziska Schutzbach hat ihren Lehrauftrag an der Uni Basel verloren. Die Entscheidung fiel, nachdem Schutzbach zu einem Redeverbot und einem wirtschaftlichen Boykott gegenüber ihr unliebsamen Politikern aufgerufen hatte. Schutzbach ist weiterhin Mitglied der basel-städtischen Gleichstellungskommission



3. Unter der Überschrift Starke Jungs für 400 Dollar berichtet der "Tagesspiegel" über den Sklavenhandel in Libyen und wie ihn Europa unterstützt.



4. Um die männlichen Opfer des Sklavenhandels geht es auch in einem aktuellen britischen Artikel:

Männliche Überlebende der Sklaverei in Großbritannien werden im Vergleich zu weiblichen Opfern oft übersehen, weil die Scham viele Männer daran hindert, sich zu äußern und Unterstützung zu suchen, erklärten Aktivisten am Montag.

Männer, die versklavt wurden, erkennen seltener als Frauen ihre Tortur als Verbrechen an und melden sie seltener den Behörden, so dass sie isoliert bleiben, anfällig für Drogenmissbrauch sind und Gefahr laufen, erneut gehandelt zu werden, so die britische Wohltätigkeitsorganisation "Hestia".

"Es ist viel schwieriger, Männer dazu zu bringen, sich nach der Sklaverei zu engagieren - sie schreiben es eher als eine schlechte Berufserfahrung ab, selbst in Fällen von Brutalität", berichtete Patrick Ryan, Vorsitzender von "Hestia", der Thomson Reuters Foundation.

"Für Männer ist es schwieriger, sich von so etwas zu erholen als für Frauen, und wenn sie sich nicht mit ihren Erfahrungen auseinandersetzen, kann dies das Risiko mit sich bringen, erneut verkauft zu werden", sagte Ryan von "Hestia", die Opfern von häuslichem Missbrauch und moderner Sklaverei, vor allem in London, Zuflucht und Unterstützung bietet.

(...) Männliche Überlebende zögern "Hestia" zufolge, Hilfsorganisationen aufzusuchen, ihre Erfahrungen mitzuteilen, sich mit anderen Opfern zu vernetzen oder auch nur Geld anzunehmen, das ihnen beim Wiederaufbau ihres Lebens helfen soll.

"Es ist schwer - jedes Mal, wenn ich meine Geschichte erzähle, habe ich das Gefühl, dass die Leute mir nicht glauben, weil ich ein Mann bin und nicht in diese Situation geraten sein sollte", teilte ein Opfer, Juan, der Hilfsorganisation mit.




5. Im US-Bundesstaat Indiana wurde eine Krankenschwester entlassen, nachdem sie getwittert hatte, dass "weiße Jungen den Wölfen geopfert werden sollten", da sie die größte Neigung hätten, ein Terrorist, Vergewaltiger, Mörder oder Täter bei häuslicher Gewalt zu werden.



6. Hierzulande hingegen erhält der Journalist Enno Park, wenn er gegen weiße Männer hetzt, beim Deutschlandfunk eine Plattform. Der Beitrag ist eine Mischung aus Clickbait und dem üblichen Ich-bin-besser-als-meine-Geschlechtsgenossen-Auftitt, den Lucas Schoppe gestern hier mit Blick auf jene Promis analysierte, denen Enno Park nachplappert:

Mit Thea Dorn oder Sabine Rückert beziehen Frauen [in der MeToo-Sex-Panik] mäßigende Positionen. Die schärfsten, gewaltsamsten Zuspitzungen in deutschsprachigen Medien werden hingegen von Männern formuliert – in einer verlagsinterenen Radikalisierungslogik jeweils im Spiegel.

Georg Diez stellt Dorn für ihren Beitrag als reaktionäre Autorin hin, die eine emanzipatorische Bewegung verhindern wollte. Mit seinem Text schlägt die Debatte eine absurde Volte, in der ein Mann einer Frau fehlende feministische Linientreue vorwirft, eben weil sie sich abfällig über die Erwartung der Linientreue geäußert hatte.

Andreas Borchholte schreibt im selben Blatt ohne Angst vor unangenehmen historischen Bezügen von der Reinigung eines schmutzigen Systems, und Jakob Augstein erklärt ohne störende rechtsstaatliche Bedenken, dass die Falschbeschuldigung wegen sexueller Vergehen nun einmal unweigerlich zum dringend notwendigen revolutionären Wandel der Geschlechterverhältnisse dazugehören würde.

Für einen revolutionären oder auch nur für einen vorsichtigen Wandel der Geschlechterverhältnisse stehen solche Positionen natürlich gerade nicht. In einem klassischen männlichen Konkurrenzverhalten präsentieren alle drei Autoren sich als die besseren Männer, indem sie andere Männer als unrein, schuldbeladen und reaktionär hinstellen. Auch die Spiegel-interne Überbietungslogik lässt sich so leicht erklären: Der bessere Mann steht offenbar unter dem Druck nachzuweisen, dass er noch besser ist als die anderen besseren Männer.


Enno Park ist darüber hinaus entweder ahnungslos oder demagogisch, wenn er suggeriert, nur "alte weiße Männer" würden die vielen bedenklichen Aspekte der aktuellen Sex-Panik kritisieren – oder wie Park in seinem Mein-Schwanz-ist-viel-größer-und geiler-schaut.alle-her!-Auftritt verächtlich formuliert "mit reflexartigem Vollschreiben von Feuilletonspalten" reagieren. Nicht nur Genderama veröffentlichte in den vergangenen Wochen mahnende Beiträge auch von zahlreichen Frauen, die erklärten, warum die aktuelle Entwicklung für beide Geschlechter destruktive Aspekte birgt.



7. Aber auch die Männer lassen sich nicht mehr den Mund stopfen. Im National Review etwa macht Douglas Murray darauf aufmerksam, dass die aktuelle Debatte über sexuelle Übergriffe als Instrument der Mächtigen regelmäßig einen Aspekt ignoriert, wenn es um die Frage geht, wer bei einer Begegnung zweier Menschen in einer Machtposition ist und wer nicht:

Der Glaube daran, dass die Macht nur bei älteren, reicheren, "mächtigeren" Männern liegt und dass diese die jüngeren, hübscheren, verletzlicheren Menschen ausnutzen, ist nicht nur falsch, weil sie ein Konstrukt der modernen, männerfeindlichen Linken ist. Er ist falsch, weil er die Form der "Machtausübung von unten", die es auch gibt, völlig ignoriert. Das ist die Form der Macht, die attraktive junge Frauen und Männer einsetzen können, um einige Menschen dazu zu bringen, fast alles zu tun, um ihre Zustimmung zu erhalten. Sie ist nicht nur im Alltag zu beobachten, sondern auch Gegenstand zahlreicher Kunstwerke sowie vieler Romane und Opern (sowohl komischer als auch tragischer Art).

Nichts davon entschuldigt sexuelle Raubtiere, geschweige denn Sexualverbrechen. Aber wir schreiben im Moment die Regeln einer sehr breiten Palette menschlicher Interaktion um, und wenn wir am Ende dieser Panik irgendeine Form von gesundem Gleichgewicht erreichen wollen, sollten wir nicht so tun, als seien ältere, reichere Männer die einzigen Menschen, die in der Lage sind, sexuelle Macht auszuüben. Ich nehme an, dass wir nicht viel von den Leuten hören werden, für die das funktioniert hat. Aber es fehlt ein Stück in der Geschichte, die wir uns derzeit über den nicht-kriminellen Teil bei all dem erzählen, und das sollten wir zumindest anerkennen.

Dienstag, November 28, 2017

SPD-Rebell liest seiner Partei die Leviten – News vom 28. November 2017

1. Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Hauke Wagner ist nach dem Jamaika-Aus, wie die "Welt" es formuliert, "der Kragen geplatzt":

Die Grundidee der Sozialdemokratie ist aus seiner Sicht nicht die, "ausschließlich Themen für die Randgruppen und die Unterjochten zu machen. Es ging uns um einen Verteilungskampf in der Gesellschaft. Doch mittlerweile suchen wir nach immer neuen kleinen Gruppen, denen wir helfen wollen und verlieren dabei den normalen Arbeiter aus den Augen", betont Wagner. Dieser normale Arbeiter gehe heute nicht mehr in die Fabrik, sondern in die Filiale einer Sparkasse. Wagner: "Der findet sich bei der SPD nicht mehr wieder, weil er den Eindruck hat, dass sich die SPD nur noch um die Ehe für Alle und das Gender Pay Gap kümmert."


Die SPD reagierte dem Artikel zufolge mit einer "Welle der Empörung". Wagner gelte seit Jahren parteiintern als Querulant, Störenfried und Unruhestifter. Sein Ziel, die Genossen wachzurütteln, verliere er trotzdem nicht aus den Augen. "Wir diskutieren nicht, jeder Ansatz wird im Keime erstickt." Das sei aber Unsinn. "Ebenso, dass jemand wie ich, wenn er öffentlich Kritik an der Partei übt, massiv auf die Fresse bekommt."



2. Passend dazu: Antje Schrupp fordert in der "Zeit", Andersdenkende nicht als Antifeministen abzulehnen – es sei denn natürlich, es handele sich um "männerrechtlerische und rechtsnationalistische Positionen".



3. Die Männerrechtsbewegung verdient mehr Anerkennung und Respekt findet Anya Renee Boyd in einem aktuellen Artikel.



4. Eine der Initiativen, bei denen Antje Schrups Toleranz offenbar endet und die auch bei der SPD keinen Fuß in die Tür bekäme, ist die männerpolitische NGO "Hequal" in Großbritannien. In einem aktuellen Beitrag beschäftigt man sich dort mit dem skandalösen Stand der Dinge bei häuslicher Gewalt:

Ein historisches und längst überfälliges Urteil fiel vor kurzem in Wales, wo die Gleichstellungs- und Menschenrechtskommission entschied, dass das von Safer Wales geführte Dyn Project männliche Opfer von häuslicher Gewalt nicht länger diskriminieren solle. Dessen "Helpline" hatte zuvor männliche Anrufer daraufhin überprüft, ob sie Täter waren, und sich damit geweigert, ihnen zu glauben. Es fand kein solches Screening von weiblichen Anrufern durch ähnliche, von Steuerzahlern finanzierte Dienste statt, was unbestreitbaren Sexismus gegen Männer bedeutet.

Feministinnen werden zu Recht verspottet, weil sie darauf beharren, dass Polizei, Gerichte und die Gesellschaft als Ganzes "dem Opfer glauben" und damit jemanden automatisch schuldig sprechen müssen, sobald jemand anderes einen Fall von Missbrauch behauptet. Der wohl einzige Ort aber, an dem es angemessen sein könnte, "dem Opfer zu glauben", ist ein reiner Notruf für häusliche Gewalt, bei dem die Unparteilichkeit, die wir von Polizei und Justiz erwarten, nicht notwendig ist.

Die Heuchelei, mit der Feministinnen ihre "Glaubt-den-Opfern"-Rhetorik über Bord werfen, sobald das Opfer männlich und der Täter weiblich ist, ist nicht überraschend, aber natürlich gehen Feministinnen noch weiter. Sie sind nicht einfach nur skeptisch gegenüber Männern, die Hilfe suchen, sie nehmen das Schlimmste an und hegen den Eindruck, dass hilfesuchende Männer nicht nur Lügner, sondern selbst Täter und Kriminelle sind!

Vielleicht haben Sie geglaubt, dass eklatant männerfeindliche illegale Geschlechterdiskriminierung bei durch Steuergelder finanzierten Dienstleistungen von einem Gremium wie der Gleichheits- und Menschenrechtskommission vor langer Zeit gestoppt worden ist. Tatsächlich aber hat man dort den Sexismus gegen Männer voll unterstützt. Die Gleichheits- und Menschenrechtskommission in Wales hatte zuvor erklärt, dass es unerlässlich sei, männliche Anrufer zu "filtern", um festzustellen, ob sie "echt" seien. Glücklicherweise werden sie nach einer Kampagne von Mitgliedern des Welsh Assembly, Mark Drakeford und Anne O'Regan, rechtlich beraten und haben ihren Irrweg erkannt, aber es ist höchst beunruhigend, dass ein solches Gremium den Sexismus gegen Männer offen unterstützt, bis sie schließlich gezwungen werden, Vernunft anzunehmen und ihren Job zu erledigen, um das Gleichstellungsgesetz durchzusetzen.

(...) Das Dyn-Projekt ist kein Einzelfall. Das gleiche illegale Phänomen tritt auch in England und Schottland auf, wo die männerfeindlichee "Men's Advice Line" männliche Anrufer aussortiert. Ihr Verhalten ist noch schlimmer, denn die MAL nimmt nicht nur an, dass viele männliche Opfer Lügner sind, sondern kombiniert dies auch mit einem eklatanten Interessenkonflikt. Die Mutterorganisation der Men's Advice Line ist "Respect", deren Kerngeschäft die Durchführung von Täterprogrammen für Männer bei häuslicher Gewalt ist (und natürlich nicht für Frauen). So liegt es im Interesse von MAL,"lügende" männliche Opfer zu finden, die nachdrücklich als Täter bezeichnet werden, die dann auf lukrative Täterprogramme der Mutterorganisation gesetzt werden können.

Wenn man hier das Gesamtbild betrachtet, jenseits der Verstöße gegen das Gleichstellungsgesetz, ist das ist einfach ein massiver Skandal und sollte überall Schlagzeilen machen, statt als Meldung in eine regionale walisische Zeitung verbannt zu werden. Die männlichen Opfer häuslicher Gewalt sind die am stärksten ausgegrenzten, am stärksten diskriminierten und ihnen steht fast keine Hilfe wie Notunterkünfte zur Verfügung, obwohl sie inzwischen jährlich 700.000 Menschen umfassen. Verständlicherweise erwarten männliche Gewaltopfer, dass ihnen nicht geglaubt wird, weshalb sie am wenigsten bereit sind, solche Übergriffe zu melden. Und wenn sie doch endlich den Mut aufbringen, diese von den Steuerzahlern finanzierten Notrufe anzuwählen, sehen sie sich noch mehr Feindseligkeiten und Menschen gegenüber, die offiziell angewiesen sind, ihnen ebenfalls nicht zu glauben! Stellen Sie sich vor, Sie kontaktieren einen Notruf, nur um zu erkennen, dass die Person, die Ihnen "helfen" soll, denkt, dass Sie der Schuldige sind, und Sie stattdessen zu einem Täterprogramm verweisen möchten. Das ist obszön.

(...) Die eigentliche Frage hier ist sicher, warum um alles in der Welt wir Steuerzahler Gelder für Dienstleistungen ausgeben, die nicht nur diejenigen im Stich lassen, denen sie helfen sollen, sondern die ideologisch dagegen sind, auch nur zu glauben, was die Gewaltopfer mittelen – so sehr, dass sie die Realität auf den Kopf stellen wollen. Wann haben Sie jemals von einer Organisation gehört, die nur einer bestimmten Gruppe helfen soll, anstatt sich auf die Herstellung und Verbreitung von "Statistiken" zu konzentrieren, wie viele darunter Lügner, Betrüger und Kriminelle sind?

(...) Darüber hinaus vergeuden wir Steuergelder für diese missbräuchlichen Dienste und verweigern sie gleichzeitig den legitimen Organisationen, die sich wirklich um männliche Opfer kümmern, wie die Mankind Initiative: eine Organisation, die in ihrer 16-jährigen Geschichte noch keinen einzigen Penny Regierungsgelder erhalten hat, obwohl sie eindeutig die führenden Anwälte für männliche Opfer häuslicher Gewalt im Vereinigten Königreich ist. Wir sollten jenen Institutionen die Gelder entziehen, die den Opfern nicht helfen wollen, und wir sollten damit aufhören, Geld zu verschwenden und den Opfern Schaden zuzufügen. Stattdessen sollten wir diejenigen unterstützen, die tatsächlich Opfer von Gewalt geworden sind, und alle gleich behandeln, unabhängig von ihrem Geschlecht.

Montag, November 27, 2017

Politischer Widerstand: Feministinnen machen die Beine breit – News vom 27. November 2017

1. Wie Radhika Sanghani im britischen Guardian berichtet, reicht es feministisch orientierten Frauen inzwischen endgültig mit dem Manspreading in U-Bahnen. Sie gehen jetzt dazu über, nicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln selbst öfter die Beine zu spreizen:

Jetzt ist der Moment des #womanspreading offiziell gekommen. Frauen auf der ganzen Welt spreizen ihre Beine im Namen des Feminismus. Models wie Bella Hadid und Chrissy Teigen oder die Schauspielerin Emily Ratajkowski ignorieren die weiblichen Regeln des "schönen Sitzens". Stattdessen breiten sie ihre Schenkel so weit aus, wie sie wollen, und teilen den Anblick auf Instagram. Hunderte von Frauen haben sich ihnen mit ähnlichen Postings angeschlossen.

In den letzten zehn Jahren habe ich meine Beine überall breit gemacht - im Fernsehen, in der U-Bahn und am Esstisch meiner Mutter. (...) Die Reaktionen sind selten positiv. Wohlmeinende Verwandte raten mir in lautem Flüstern, etwas zurückhaltender zu sein, während Fremde - oft ältere Frauen, denen zweifellos beigebracht wurde, dass sie wie Damen sitzen sollen – zu meiner Haltung Pfui sagen.

Aber die schlimmsten Reaktionen kommen von Männern. Obwohl ich noch nicht erlebt habe, wie ein Mann einen Geschlechtsgenossen wegen Manspreading rügt, habe ich festgestellt, dass meine Körperhaltung einige Männer dazu bringt, mich entweder mit offenem Ekel oder auf gruselig sexuelle Weise anzusehen.

(...) Das mag sich alles wie eine sinnlose Übung anhören, aber in einer Zeit, in der überall um uns herum Anschuldigungen von sexuellen Übergriffen und Belästigungen auftauchen, ist sie wichtiger denn je. Nach Jahrzehnten des Schweigens und Ignorierens sind wir erst am Anfang, wenn es darum geht, dass die Stimmen der Frauen gehört werden. Die #MeToo-Bewegung zeigt, wie viele von uns im Laufe der Jahre in eine Ecke gedrängt wurden, sei es emotional oder physisch, und wie wir jetzt zurückschlagen.




2. Nicht weniger kurios ist das Neueste aus deutschen Gerichtsälen.



3. Die Schauspielerin Naya Rivera wurde wegen häuslicher Gewalt festgenommen, nachdem ihr Lebenspartner der Polizei Videoaufnahmen des Vorfalls zeigen konnte. CNN und BBC berichten.



4. Die Stadträte Richard Quaas, Manuel Pretzl und Johann Sauerer (alle CSU) haben am 24. November dieses Jahres beim Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter einen Antrag mit der Überschrift "Vorbild Nürnberg: Ansprechpartner für Männer bei der städtischen Gleichstellungsstelle!" eingereicht. Das berichtet die Münchener "Rathaus Umschau" auf Seite 20. Der Antrag bezieht sich auf das "erfolgreiche Vorbild von Nürnberg", wo es seit einiger Zeit einen solchen Ansprechpartner gibt, der bestens ausgelastet ist. (Genderama berichtete mehrfach.)

Der Antrag wird mit folgenden Worten begründet:

Es sind nicht nur Frauen, die Opfer von körperlicher und sexualisierter Gewalt werden, sondern auch das vermeintlich starke Geschlecht, die Männer. In Beruf, in der Familie und in der Ehe gibt es nach den Erfahrungen in Nürnberg, viel öfter, als das in der Öffentlichkeit wahr genommen wird, solche Übergriffe, gegen die sich auch Männer nicht zur Wehr setzen, bzw. zur Wehr setzen können. Die Folgen solcher psychischen und physischen Übergriffe, sind für viele betroffene Männer, nicht anders als für Frauen, die in diese Situationen kommen. (...) Die Verhältnisse in München werden sich von den in Nürnberg kaum unterscheiden, höchstens darin, dass die Fallzahlen aufgrund der Größe unserer Stadt noch erheblich höher sind, als in der fränkischen Metropole. Das nimmt der Gleichstellungsstelle nichts von ihrer Notwendigkeit, besonders für Frauenrechte einzutreten, aber es ist nach den Nürnberger Erkenntnissen auch eine Verpflichtung, dem anderen Geschlecht in Not beizustehen und Rat und Hilfe anzubieten.




5. Der Ärztemangel in Nordrhein-Westfalen wird immer dramatischer – auch weil viele neue Ärzte weiblich sind und nicht so hart arbeiten möchten wie bislang die Männer:

"Gleichzeitig sind heutzutage über 80 Prozent der jungen Nachwuchsärzte weiblich", erklärt Geißen weiter. "Und die haben einen völlig anderen Lebensentwurf als wir damals. Sie wollen andere Arbeitszeiten, als wir noch leisten konnten." 50 bis 60 Wochenarbeitsstunden wie früher– für viele für die jüngere Ärztegeneration keine Option mehr.




6. Die männerfreundliche Feministin Christina Hoff Sommers beschäftigt sich in einem ausführlichen Artikel für die New York Daily News mit der Sexismus-Hysterie, die nicht nur die USA heimgesucht hat. Ein Auszug:

Farhad Manjoo von der New York Times sagt, er sei an dem Punkt angelangt, "wo ich mich ernsthaft und ehrlich wundere, wie alle Frauen nicht alle Männer als Monster betrachten können, vor denen man ständig Angst haben muss". Schließt Manjoo sich selbst mit ein? Sind seine weiblichen Kollegen bei der Times plötzlich in ständiger Angst vor ihm?

(...) Statistiken über Belästigungen am Arbeitsplatz sind völlig querbeet. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage von Newsweek/Wall Street Journal ergab, dass 48% der amerikanischen Frauen bei der Arbeit sexuell belästigt wurden. Time.com unterlegte mit dieser Statistik in einem Video, das amerikanische Frauen bei der Arbeit in Labors, Fabriken und Büros zeigt.

Das Video erklärte dann: "Fast die Hälfte der arbeitenden Frauen in Amerika wurden am Arbeitsplatz belästigt", begleitet von Bildern eines bedrohlichen Harvey Weinstein - was darauf hindeutet, dass eine große Anzahl amerikanischer Frauen von Weinstein-ähnlichen Raubtieren geplagt wird.

Nur zeigte bei genauerer Betrachtung die Newsweek/WSJ-Umfrage nichts dergleichen. Sie definierte "Belästigung" sehr weit gefasst. Frauen wurden gefragt, ob sie jemals "unwillkommene sexuelle Annäherungsversuche" in ihrem Arbeitsleben erhalten hätten. Dabei wurde nicht zwischen geringfügigen Zwischenfällen und schwerwiegenderen Fällen von Belästigung unterschieden. Und es gab keine zeitliche Begrenzung.

Der General Social Survey ist eine der vertrauenswürdigsten Datenquellen in den Sozialwissenschaften. Im Jahr 2014 wurde einer Stichprobe von Amerikanern eine einfache Frage gestellt: "Wurden Sie in den letzten 12 Monaten von irgendjemandem sexuell belästigt, während Sie bei der Arbeit waren?"

Auf diese Frage antworteten nur 3,6 % der Frauen mit Ja. Das ist ein Rückgang von 6,1 % im Vergleich zum Jahr 2002. Diese Ergebnisse deuten nicht auf eine Epidemie hin. Nicht einmal auf eine Trendlinie, die sich in die falsche Richtung bewegt.


Hier sei eine Sex-Panik im Entstehen, warnt Christina Hoff Sommers:

Die New Yorker Schriftstellerin Masha Gessen, Opfer sexueller Gewalt, begrüßt eine neue Ära der Rechenschaftspflicht. Aber, wie sie schrieb, "Ich bin auch lesbisch und ich gerate in Panik, wenn ich eine Sex-Panik wittere."

Eine Sex-Panik ist eine Massenbewegung, die als Reaktion auf vermeintliche moralische Bedrohungen der Gesellschaft entsteht - Bedrohungen, die vage definiert und wild übertrieben sind. Sie züchtet Chaos und Verfolgung und erzeugt ein allgemeines Gefühl der Gefahr. In den 1950er Jahren gab es eine Panik über homosexuelle Männer und Frauen, die in der Bundesregierung arbeiteten. Sie wurde als "Lavendelschrecken" bekannt. Schwule galten als "Abartige", die erpressbar waren. Tausende von unschuldigen Menschen verloren ihre Arbeit.

In den 1980er Jahren brachte eine Panik über den satanischen Missbrauch in Kindertagesstätten viele Unschuldige ins Gefängnis.

Kurz nach dem Ausbruch des Weinstein-Skandals begann eine anonymisierte "Shitty Media Men"-Liste über die sozialen Medien zu kursieren. Die schwarze Liste wirft mehr als 70 männlichen Journalisten sexuelle Belästigung vor.

Aber die Anklagepunkte reichen von "seltsamen Mittagessen" bis hin zu Vergewaltigungen. Die Informanten ignorieren den wichtigen Unterschied zwischen kriminellen Übergriffen und einem unerwünschtem Flirt. Die Männer konnten sich nicht wehren - und jeder, der es versucht, kann beschuldigt werden, Opfern, auch anonymen, nicht zu glauben.

Glücklicherweise wurde die schwarze Liste kritisiert - vor allem von Linken, die darauf hinwiesen, dass diese Taktiken unschuldiges Leben zerstören können. Doch die prominente Feministin Jill Filipovic wies dies als "backlash" zurück. Die Autorin Roxane Gay verunglimpfte "all das Händeringen über die Ethik einer anonymen Bloßstellung". Wie sie in der New York Times erklärte, leben amerikanische Frauen in einem Belagerungszustand. Sie schlug vor, dass alle Männer gestehen, "wie sie Frauen auf große und kleine Weise verletzt haben".

(...) Leider scheint ein neuer Puritanismus aufzusteigen. Timothy Noah von Politico schlägt vor, dass wir die sexuelle Belästigung einschränken könnten, indem wir Treffen mit jedem hinter verschlossenen Türen zu einem Vergehen machen, wegen dem einem Mitarbeiter gekündigt werden kann.

(...) Die NBC/WSJ-Umfrage, die ich eingangs erwähnte, brachte einige gute Nachrichten: Es stellte sich heraus, dass die Mehrheit der Männer - 78% - sagen, dass sie jetzt eher das Wort ergreifen, wenn sie sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz sehen.

Bitte, bitte, bitte, bitte: Verschwenden wir diesen Moment nicht. Frauen und Männer guten Willens werden die Gelegenheit haben, ehrlich miteinander zu sprechen und zusammenzuarbeiten, um das nächste Kapitel im Streben nach Gleichheit und Würde zu schreiben. Wenn wir uns nur aus der Großen Sex-Panik von 2017 herausziehen können.

Sonntag, November 26, 2017

Sexismus-Debatte: Mutter fordert "Dornröschen"-Verbot – News vom 26. November 2017

1. Eine besorgte Mutter aus Großbritannien hat sich dafür ausgesprochen, das Märchen "Dornröschen" zu verbieten. Grund ist der nicht-einvernehmliche Kuss des Prinzen für das schlafende Dornröschen, um es aufzuwecken. Derartige Darstellungen sexueller Übergriffigkeit sollten Sechsjährige nicht zu hören bekommen. Allenfalls älteren Kindern sollte man Dornröschen vorlesen - als Ausgangspunkt für eine Debatte über sexuelle Belästigung.

Die FPÖ-Frauensprecherin Carmen Schimanek hingegen sieht das geforderte Verbot kritisch: "Dieser Unfug ist das Ergebnis der nicht enden wollenden Diskussionen um sexuelle Belästigung. Die Schlussfolgerungen der selbst ernannten Feministinnen werden immer hanebüchener. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Bub zum Vergewaltiger wird, weil er Dornröschen vorgelesen bekommt."



2. Don Alphonso erklärt, wie in den USA bereits versucht wird, mit der MeToo-Debatte als Hebel den Staat feministisch umzustrukturieren. Diejenigen Abgeordneten der demokratischen Partei nämlich, die mit entsprechenden Vorwürfen konfrontiert sind, werden inzwischen aufgefordert,

bis zum Ende ihrer Amtszeit im Senat bleiben und die Zeit [zu] nutzen, daheim eine Nachfolgerin aufzubauen. Diese Nachfolgerin sollte natürlich feministisch, links, queer und für Minderheitenrechte sein, und vielleicht auch noch einer benachteiligten Minderheit angehören. (...) Republikaner sind ohnehin verdammt. Aber Demokraten dürften, wenn sie ihre Fehler bitterlich bereut und den Platz zum richtigen Zeitpunkt geräumt haben, und ihre Wahlkampfmaschine den neuen Herrscherinnen den Sieg gebracht hat, als Elder Statesmen das Privileg geniessen, das Unvermeidliche getan zu haben und der wahrhaft richtigen Entwicklung nicht im Weg gestanden zu sein.




3. In ihrem in der "Berliner Zeitung" veröffentlichten Artikel "Sexismus: Wenn eine notwendige Debatte in Misstrauen umschlägt" beschäftigt sich Regine Sylvester mit der (vorhersehbaren) Eskalation der MeToo-Kampagne. Ein Auszug:

Ist etwas Irreparables passiert? Ja, danach sieht es aus. Der Erwähnung von Namen folgt die gesellschaftliche Ächtung beschuldigter Männer. Sie werden moralisch, privat, beruflich erledigt – ohne Verteidigung, ohne Urteil der Justiz. Sicher sind Unschuldige dabei. Eine Nachrichtenagentur berichtet über Maßnahmen des britischen Parlaments gegen Sexismus. Am Schluss die kurze Meldung: Ein Regionalminister hat sich nach Belästigungsvorwürfen umgebracht. Das Ereignis steht am äußersten Rand der Aufmerksamkeit.

(...) Kaum jemand hat erfahren, dass die Lebensgefährtin und jetzige Ehefrau des Berliner CDU-Politikers Frank Henkel danebenstand, als ihr Mann zuerst ein Kind "kleine süße Maus" und dann die junge Mutter "große süße Maus" nannte. Die Szene löste Empörung aus. Der Kontext der Lebensgefährtin nimmt ihr die Anzüglichkeit.


Regine Sylvester zieht in ihrem Artikel das Fazit: "Es darf nicht passieren, dass eine Minderheit ihre Grenzen als Grenzen für alle durchsetzt."



4. Für den Grünen-Chefideologen Cem Özdemir ist der Grund für das Scheitern der Jamaika-Verhandlungen klar: Testosteron. "Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn die FDP nicht so eine Männertruppe wäre."

(Özdemirs sexistischer Populismus hat mit dem tatsächlichen Stand der Wissenschaft natürlich nichts zu tun.)

Für die Grünen gilt die FDP inzwischen übrigens als Partei der rechten Elite. Warum die Grünen noch vor einer Woche unbedingt mit diesen Rechten koalieren wollten und Anton Hofreiter noch am Dienstag in der Maischberger-Talkrunde erklärt hatte, ihre Arme stünden für die FDP immer noch "weit offen", bleibt angesichts dieser Hetze unklar.



5. Frankreichs Ministerpräsident Macron hat angekündigt, Gewalt gegen Frauen – und nur gegen Frauen – abschaffen zu wollen:

In einer außergewöhnlich persönlichen Rede erklärte Präsident Emmanuel Macron am Samstag im Elysée-Palast die Gleichheit von Frau und Mann zur vorrangigen "nationalen Aufgabe" seines Landes. Bis zum Ende seiner Amtszeit werde dieser Kampf jedes Jahr einen neuen Schwerpunkt haben, kündigte Macron an. Im ersten Jahr stehe die "Abschaffung der Gewalt gegen Frauen" im Mittelpunkt. Macron lieferte eine schonungslose Analyse der Lage der Frauen in Frankreich. Die Republik habe in ihrer wesentlichen Aufgabe, der Herstellung von Gleichheit, versagt. "Unsere ganze Gesellschaft krankt am Sexismus", so Macrons Diagnose.


Zumindest für Macron selbst trifft das zu, denn männliche Opfer sind ihm offenbar völlig egal:

Zum ersten Mal in der Geschichte Frankreichs hat ein Präsident um eine Schweigeminute für die Frauen gebeten, die im vergangenen Jahr unter den Schlägen ihrer Männer, Lebensgefährten oder Ex-Partner zu Tode gekommen sind. "Für Sophie, Anna, Emilie, Fatima, Catherine ...", sagte Marcron, er werde indes nicht alle Namen der 123 Frauen nennen können, die von ihren Männern umgebracht worden seien, sagte der Präsident. Viele Gäste reagierten sichtlich bewegt auf diese Schweigeminute.


Was männliche Opfer von häuslicher Gewalt angeht, hält das Schweigen auch in Frankreich wesentlich länger als eine Minute an.

Auch die Süddeutsche Zeitung stellt häusliche Gewalt noch im Jahr 2017 als "Gewalt gegen Frauen" dar.



6. Eine Geschäftsführerin in den USA versucht, derartig üblen Sexismus zu überwinden. In der MeToo-Debatte stellt sie klar: Wenn es um sexuelle Belästigung geht, sollten auch Frauen ihr Verhalten hinterfragen.

Nur weil eine weibliche Führungskraft selbst Opfer sexueller Belästigung geworden sein könnte, wie ich und die meisten meiner Freunde es waren, als wir jünger waren, bedeutet das nicht, dass sie frei davon ist, anderen ähnlichen Schmerzen zuzufügen. Dieser Gedanke und die Verbreitung dieser Vorfälle haben mich dazu veranlasst, darüber nachzudenken, was ich als weibliche Geschäftsführerin aus diesen publizierten Vorfällen lernen kann. Die Lektionen sind weiter gefasst als die Erkenntnis, dass sexuelle Belästigung weit verbreitet ist und in keiner Form bei mir oder einem Unternehmen toleriert werden sollte. Ich muss die Geschichte meines eigenen Verhaltens rekapitulieren, um sicherzustellen, dass ich nie einen Mann in meinem Job misshandelt habe, nie unangemessen gehandelt habe, und um sicherzugehen, dass ich voll und ganz verstehe, wie diese Art von Fehlverhalten aussieht.

(...) Machtpositionen am Arbeitsplatz verleihen einem das Gefühl, besondere Vorrechte zu haben, auch auf sexueller Ebene. Deshalb kann jeder in einer Machtposition, ob männlich oder weiblich, vergessen, dass die sexuelle Autorität über einen Untergebenen kein Nebenrecht solcher Machtpositionen darstellt.




7. Eine beliebte feministische Website, das Medusa-Magazin, geht offline - und ihr Betreiber erklärt nun das, was Genderama dank der Unterstützung einiger Leser bereits vor Monaten ermittelt hatte: Es handelte sich von Anfang an um eine Satireseite. Diese Satire allerdings fand bei beängstigend vielen Menschen Zustimmung.

Was passiert, wenn sich der Feminismus so sehr von der Realität löst, dass es unmöglich ist zu sagen, ob es sich um Satire handelt?

Das ist die Frage, die ein "feministisches" Online-Magazin stellt, nachdem sein Schöpfer offenbart hat, dass das gesamte Projekt ein Witz war.

Das Medusa Magazin hat in den letzten Wochen eine beachtliche Aufmerksamkeit erregt, vor allem wegen seiner Artikel über "Social Justice", die linksliberale Redewendungen über Gender und Sexualität nachzuplappern schienen.

Die Website wurde von mehreren wichtigen Quellen zitiert und löste sowohl Empörung als auch Zustimmung bei den Kommentatoren aus, aber Anfang dieser Woche bestätigte die Person hinter Medusa, dass es sich um Satire handelte.

"Es war schon immer und wird immer Satire sein...... aber ich gebe niemandem die Schuld daran, dass er das nicht gemerkt hat", bestätigte der Besitzer der Seite, der seinen richtigen Namen noch nicht verraten hat.

"Es hat Spaß gemacht, aber alle guten Dinge müssen ein Ende haben", fuhr der Betreiber der Website fort. "Ich schließe diese Seite, weil uns die jüngsten Ereignisse bewiesen haben, dass es nicht mehr möglich ist, die feministische Linke zu persiflieren."

Der Blogger, der auch eine andere beliebte Seite betreibt, die Nachrichten ironisch behandelt, erklärte, dass sein Plan darin bestand, "eine Website zu erstellen, um die extreme Linke und die sogenannten 'Social Justice Warriors', die sie infizieren, zu karikieren".

Diese Satire war erfolgreich .... aber die Spaßvögel hinter dem Medusa Magazine entdeckten schnell, dass echte Feministinnen Inhalte schufen, die genauso überrissen und noch irrer waren.

"Vor etwa einer Woche, haben wir einen weiteren Artikel veröffentlicht mit dem Titel 'Warum sollten wir Frauen, die Rechte der Vergewaltigung beschuldigen, eher glauben, als jenen die das bei Linken tun', erklärte der Betreiber der Website. "Der Artikel ist eine groteske Karikatur, die so lächerlich wie möglich sein soll, indem sie im Grunde genommen argumentiert, dass Linke gute Menschen sind und wir ihnen vergeben sollten, wenn sie Frauen vergewaltigen".

"Wir dachten, niemand auf der Welt könnte so lächerliche Ansichten vertreten, also schrieben wir sie als Satire und veröffentlichten das."

Dann begannen echte Feministinnen, dasselbe zu sagen. Die Parodie wurde zur kranken Realität.

"Stellen Sie sich also unsere Überraschung vor, als ein echter Feminist und selbsternannter Experte für 'Rape Culture' einen Artikel für die Washington Post schrieb, der die gleiche Argumentationslinie verwendete wie unser satirischer Artikel, der nur wenige Tage zuvor veröffentlicht wurde", schrieb der Medusa-Besitzer.

Der Washington-Post-Artikel wurde in Sachen Absurdität noch einmal übertrumpft, als auch der ABC-Nachrichten-Analytiker Matthew Dowd argumentierte, dass sexuelle Belästigung weniger ernst wäre, wenn Linke sie begingen.

Der Betreiber des Medusa Magazins hatte genug gesehen.

"Und das ist der Grund, warum wir diese Website schließen", erklärte er. "Weil es keinen Sinn mehr macht, eine Karikatur-Website des Feminismus zu betreiben, wenn die Feministinnen im wirklichen Leben inzwischen wahnwitziger sind als jede Satire, die wir uns je erträumen könnten. Wenn Sie unseren Inhalt genossen haben und traurig sind, uns gehen zu sehen, dann folgen Sie einfach jedem legitimen feministischen Blog oder einer der vielen unausstehlichen Feministinnen auf Twitter. Ihr Inhalt ist derselbe wie unserer."

Samstag, November 25, 2017

Sexuelle Übergriffe: Rechtspsychologe warnt vor Fokussierung auf vermeintliche Opfer – News vom 25. November 2017

1. Auf der Grundlage des mangelhaften Gutachtens einer Psychologin, das ein Experte später als "grob fahrlässig" beurteilte, saß Norbert Kuß wegen angeblichen sexuellen Missbrauchs seiner Pflegetochter zwei Jahre zu Unrecht im Gefängnis. Jetzt hat der 74-Jährige den jahrelangen Rechtsstreit gegen die Psychologin gewonnen: Das Saarländische Oberlandesgericht in Saarbrücken sprach ihm ein Schmerzensgeld in Höhe von 60.000 Euro zu.

Im Gespräch mit n-tv warnt nun der Rechtspsychologe Max Steller vor einer Fokussierung auf vermeintliche Opfer, wenn es um sexuelle Übergriffe geht. Auch in der #Metoo-Debatte empfiehlt er, "rational" zu bleiben.

Befragt nach der Häufigkeit von Falschbeschuldigungen erklärt Steller:

Die Zahl ist weit höher als das, was spektakulär mit Wiederaufnahmeverfahren ans Licht kommt. Viele zu Unrecht Beschuldigte geben irgendwann einfach auf. Gestandene Polizeibeamte gehen davon aus, dass ungefähr 30 Prozent der Anzeigen wegen Vergewaltigung falsch sind. Auf jeden Fall haben wir sehr viel höhere Zahlen als vor 20, 30 Jahren. Das ist keine vernachlässigbare Quote mehr. Gerade bei Sorgerechtsauseinandersetzungen wird sehr häufig die Trumpfkarte gezogen: "Du hast mein Kind sexuell missbraucht." Gegen diesen Vorwurf kann man kaum etwas machen. Jeder kann unschuldig verurteilt werden. Doch wer so etwas sagt, steht ganz schnell am Pranger.




2. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat jetzt gegen das Pärchen Anklage erhoben, das einem Journalisten der "Bild"-Zeitung gegenüber fälschlicherweise angegeben haben soll, dass es in der Silvesternacht 2016/2017 zu sexuellen Belästigungen durch verschiedene Männer mit Migrationshintergrund gekommen sei. (Genderama berichtete.)



3. In einem etwas längeren, aber lesenswerten Beitrag auf Geschlechterallerlei analysiert der linke Männerrechtler "djadmoros" den ideologischen Hintergrund von Jakob Augsteins Kokettieren mit Gewalt und Terror in der Geschlechterpolitik. (Gemderama berichtete.) Dabei gelangt er letztlich zu dem Fazit:

Augsteins Anmaßung kann man ebensogut auch als Bankrotterklärung lesen. Der Wechsel von der Ebene der Argumente auf die Ebene der Gewalt räumt faktisch ein, die Ebene der Argumente verloren zu haben. Der Mantel der Geschichte, den Augstein sich und den Seinen umhängen möchte, ist ihnen allen ein paar Nummern zu groß.




4. Die radikal linke Journalistin Emily Lindin erhält für ihr Statement, die Überwindung des "Patriarchats" sei es wert, das Leben auch einiger unschuldiger Männer zu zerstören, auch aus dem eigenen Lager deutliche Kritik:

Viele Feministinnen und Minderheiten, die ansonsten mit Lindins radikal linken Ansichten übereinstimmen könnten, wiesen darauf hin, dass, wenn alle Männer mit Falschbeschuldigungen wegen sexueller Belästigung angegangen würden, dies natürlich auch viele schwarze Männer träfe. (...) Ferner stellten sie fest, dass schwarze Männer bereits die Hauptlast falscher Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung (...) tragen und Lindins neue Regeln eine Lawine von Anschuldigungen gegen Minderheiten bedeuten würden.




5. Ist es zum Vor- oder zum Nachteil unserer Kinder, dass die FDP sich aus den Sondierungsgesprächen für eine Jamaika-Koalition zurückgezogen hat? Das erörtert Kai bei väterbloggen.de.



6. Die Post.

Gestern schrieb mir einer meiner Leser zu diesem FAZ-Artikel über die Ergebnisse einer PISA-Studie zu den Unterschieden in Sachen Teamarbeit zwischen weiblichen und männlichen Schülern:

Es wird nicht hinterfragt, warum gerade die Jungs in den letzten vier Jahren so viel an dieser Kompetenz verloren haben könnten.


Heute macht mich ein anderer Leser darauf aufmerksam,

dass da offenbar ein sinnentstellendes Verständnisproblem vorliegt: Es stand in der Frankfurter Allgemeinen gerade nicht, dass die Jungen vor vier Jahren in Gruppen-oder Teamarbeit gut oder gar besser als Mädchen gewesen seien, sondern eben ganz im Gegenteil, dasss sie besser darin waren, Probleme ALLEINE zu lösen. Und daher ist die Schlussfolgerung, "dass die Mädchen vor allem in der Teamarbeit sehr große Fähigkeiten haben", durchaus legitim unter der Voraussetzung, dass sich die Werte der Jungen in der Zwischenzeit nicht gravierend verändert haben.

Bemerkenswert bleibt freilich wieder mal die Betonung darauf, dass Mädchen irgendwas ganz toll können, und Jungen irgendwie keine Rolle spielen.

Freitag, November 24, 2017

FAZ: "Mädchen haben fast ein Schuljahr Vorsprung vor Jungen" – News vom 24. November 2017

1. Die Frankfurter Allgemeine berichtet über eine aktuelle Pisa-Studie, die erstmals verglich, wie gut Schüler in der Gruppe Probleme lösen können. In dem Artikel heißt es:

Mädchen sind in allen Ländern besser darin, Probleme im Team zu lösen. In Deutschland haben sie fast ein Schuljahr Vorsprung vor den Jungen. Auffällig: als die Pisa-Studie 2012 testete, wie gut Schüler alleine Probleme lösen können, schnitten die Jungen besser ab. "Dies deutet darauf hin, dass die Mädchen vor allem in der Teamarbeit sehr große Fähigkeiten haben", teilte die Technische Universität München mit, die den deutschen Teil der Studie verantwortete.


Einer meiner Leser merkt zu diesem Artikel an:

"Dies deutet darauf hin, dass die Mädchen vor allem in der Teamarbeit sehr große Fähigkeiten haben" ist die einzige Schlußfolgerung, die es in die FAZ schafft. Es wird nicht hinterfragt, warum Jungen jetzt schlechter sind. Es wird auch nicht gefragt, wie man Jungs jetzt fördern könnte, um das Defizit aufzufangen. Und es wird nicht hinterfragt, warum gerade die Jungs in den letzten vier Jahren so viel an dieser Kompetenz verloren haben könnten.

Und wie immer stelle ich mir vor, die Geschlecher in diesem Artikel zu tauschen. Welchen Aufschrei würden wir medial wieder erleben, wenn hier die Jungs gewonnen hätten und die Mädchen Bildungsverlierer wären.




2. Der aktuelle SPIEGEL hält die Sexismus-Panik weiter unter Dampf. Im Artikel "Angst" dieser Ausgabe erläutert Xaver von Cranach, wie Männer damit umgehen sollten, dass Frauen in ständiger Angst vor ihnen leben müssen. Ein Auszug:

Man kann die Straßenseite wechseln, wenn man das Gefühl hat, dass eine Frau unsicher wird, nachts, auf dem Gehweg. Man kann ein paar Schritte Abstand halten, wenn man das Gefühl hat, die Frau vor einem hört schon die schweren Winterstiefel hinter sich und hat Angst vor demjenigen, der sie trägt. Man kann sich seiner Körpersprache bewusst werden und versuchen, ihr das Bedrohliche zu nehmen.


Die Titelgeschichte des Heftes besteht übrigens aus mehreren Seiten reinem Christian-Lindner-Bashing. Der Artikel zeichnet Lindner als skrupellosen Hasardeur, der auf dem Weg ist, Deutschlands Jörg Haider zu werden, und dabei unsere Nation aufs Spiel setzt. Nach der Lektüre dieser Seiten frage ich mich fast selbst, warum dieser Kerl überhaupt noch frei herum läuft.

So funktioniert das, wenn man nicht die Koalition unterstützt, die unsere Leitmedien gerne hätten.



3. Die Berliner Zeitung hat Eberhard Schäfer, den Gründer des bundesweit einzigartigen Väterzentrums, interviewt.



4. Mehr als 700.000 Männer wurden vergangenes Jahr Opfer häuslicher Gewalt, berichtet die britische Daily Mail.



5. Als "Virtue Signalling" bezeichnen Kritiker das Aussenden von Signalen, die vor allem zeigen sollen, dass man selbst ein "guter", also politisch korrekter Mensch sei. (Das kann etwa durch das Tragen von Gedenkschleifchen in einer bestimmten Farbe geschehen oder T-Shirts mit der Aufschrift "This is what a feminist looks like").. Im australischen "Spectator" amüsiert sich Corrine Barraclough über Fälle, wo diese oft geistlose Methode, im Mainstream der "Anständigen" mitzuschwimmen, schiefgeht:

Nehmen wir diese Woche die Royal Australian Air Force als ein Beispiel von vielen.

Am Montag hieß es dort zur Unterstützung des drohenden White Ribbon Day: "Wir haben uns entschieden, gegen Gewalt gegen Frauen Stellung zu beziehen ..."

Drei, zwei, eins - und dieser Versuch, die eigene Tugend zu signalisieren, ging heftig in Flammen auf.

Der beliebteste Kommentar zu diesem Statement? "Und beziehen Sie auch Stellung gegen Gewalt gegen Männer?"

Gefolgt von "Ich habe Ihre Reklame am Internationalen Tag des Mannes vermisst."

Und dann: "Wo bleibt die Unterstützung für Männer, die von den Familiengerichten wegen unbegründeter Ansprüche von rachsüchtigen Frauen gegen ihren Willen ihrer Kinder beraubt werden ...".

Und: "Sie haben den internationalen Männertag verpasst.... Lasst uns ALLE häusliche Gewalt ausmerzen, einschließlich Gewalt gegen ältere Menschen und Gewalt gegen Kinder und Männer. Ich werde ein weißes Schleifchen kaufen, wenn es bedeutet, dass jeder aufhört, aggressiv gegenüber den Leuten zu sein, die man schätzen sollte."

Außerdem sticht hervor: "Dieser Kommentarteil gibt mir wirklich Hoffnung. Die Leute mögen Bigotterie nicht, und das weiße Schleifchen steht genau dafür ..."

Virtue Signalling ist ziemlich unangenehm, wenn Sie nur Ihre winkenden, lächelnden Freunden erreichen, die Ihre immer weniger vertrauenswürdige Echokammer säumen.




6. Zum Thema "Männerrechte in exotischen Ländern" werfen wir heute einen Blick auf die Philippinen. Dort sind einer UNICEF-Studie zufolge mehr männliche als weibliche Teenager Opfer sexueller Gewalt.

Donnerstag, November 23, 2017

Sexismus-Hysterie: Jakob Augstein fordert Gewalt gegen Männer – News vom 23. November 2017

1. In einem mit "Rache ist Blutwurst" überschriebenen Beitrag auf Spiegel-Online verkündet Jakob Augstein, ihm fehle in der MeToo-Debatte "die Angst der Männer". Die Sorge, dass rechtschaffane Männer mit übergriffigen in einen Sack gesteckt werden, bezeichnet er als "sonderbar". Weiterhin führt Augstein aus:

Wir brauchen in der Tat eine Revolution. Eine neue sexuelle Revolution. Wie jede Revolution wird auch diese hier nicht ohne Opfer abgehen. (...) Es wird Männer treffen, die das nicht verdient haben. Wir kennen solche Fälle. Der Lehrer Horst Arnold, der von einer Kollegin zu Unrecht beschuldigt worden war. Der Mann verbrachte fünf Jahre im Gefängnis. Erst nach seiner Entlassung wurde er rehabilitiert. Aber er starb bald danach an Herzversagen. (...) Aber in der neuen Geschlechterdebatte geht es darum, die Gewichte der Macht zu verschieben - und das geht nicht ohne Gewalt ab.


Augstein war wegen seines unbekümmerten Verhältnisses zur Gewalt schon mehrere andere Male kritisiert worden. Inzwischen habe ich von ihm den Eindruck, die Gewaltforderung steht für ihn im Vordergrund, die politische Legitimation ist letztlich austauschbar. Mit dieser Einstellung ist ihm im Gegensatz zu friedliebenden Männerechtlern ein Podium in den deutschen Leitmedien selbstverständich immer sicher.



2. Der maskulistische Beitrag des Tages stammte gestern von Deutschlandradio Kultur nd wendet sich gegen die beliebte Opfer-Floskel "darunter Frauen und Kinder". Der Theologe Knut Berner wendet ein: Auch Männern gebührt Trauer. Berner merkt zudem an:

Es gibt angesichts trauriger Aktualität völlig zu Recht einen "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen". Jedoch sucht man vergebens ein Pendant für Gewalt gegen Männer. Und den mehr als 400 Frauenhäusern stehen in Deutschland gerade einmal drei vergleichbare Einrichtungen für Männer zur Seite.




3. Wie die "Welt" berichtet, hat Frankreichs Premierminister Philippe seinen Beamten gendersensible Schreibweisen verboten.

Damit geht Frankreich genau den entgegengesetzten Weg wie Deutschland: Hierzulande schreiben immer mehr Verwaltungen und Universitäten den Beamten und Studenten "gendersensible" Schreibweisen zwingend vor. Auch in Frankreich verlangen immer mehr Universitäten von ihren Studenten, E-Mails und andere Schreiben so zu formulieren, wie es die Gleichstellungskommission Haut Conseil à l’Égalité entre les femmes et les hommes 2015 empfohlen hatte.

(...) Mit seiner Anweisung befindet sich Philippe im Einklang mit der Académie française, der obersten Regelungsinstanz für alle Fragen der französischen Sprache, die die feministischen Neuerungen ablehnt. Erst am Montag dieser Woche hatte auch der französische Verband der Blinden und Sehbehinderten ein Ende des neumodischen Sprachmix gefordert. Die inklusiven Schreibweisen brächten "eine unlesbare und unverständliche Sprache" hervor, die für "unsere Bildschirmleser nahezu nicht zu dechiffrieren" sei.




4. An der Debatte um Lena Dunham zeigt Marie Schmidt welche bedenkliche Rolle Glaubensfragen im Feminismus spielen – und inwiefern dieser Feminismus "defizitär" und "unglaubwürdig" wird.



5. Während in den USA die These, dass alle Männer als "Monster" zu betrachten seien, inzwischen bis hin zur Washington Post erschreckend starke Zustimmung erhält, verkündet eine Journalistin der Teen Vogue, es sei nichts dagegen einzuwenden, im Kampf gegen sexuelle Gewalt auch unschuldige Männer zu opfern:

"Erstens: Falschbeschuldigungen kommen SEHR selten vor, so dass schon ihre Erwähnung an die Taktik grenzt, die Debatte entgleisen zu lassen. Es ist ein mikroskopisch kleines Risiko im Vergleich zum eigentlichen Problem (weltweite systemische Unterdrückung der Hälfte der Bevölkerung)", tweetete sie.

Lindin machte ihre Einstellung sehr deutlich, dass selbst wenn unschuldige Männer durch falsche Anschuldigungen ruiniert werden, das höhere Wohl die Sache wert sei.

"Der Nutzen für uns allen, die endlich die Wahrheit sagen + die Auswirkungen auf die Opfer überwiegen BEI WEITEM den Verlust, den der Ruf eines Mannes erleidet", erklärte sie und fügte hinzu: "Wenn der Ruf einiger unschuldiger Männer einen Treffer dabei einstecken muss, dass wir das Patriarchat beseitigen, dann ist das ein Preis, den ich absolut bereit bin zu zahlen".

(...) Lindin rechtfertigte ihre Haltung damit, dass unzählige Frauen unfair geschädigt wurden, so dass es fair sei, wenn auch mal ein Mann leide.

"Wie viele unserer Reputationen haben ungerecht gelitten? Wie viele unserer Leben WURDEN BEREITS durch physische Gewalt gegen uns zerstört? Warum war das akzeptabel, aber der (potenziell) unfaire Verlust der Karrierechancen eines Mannes ist es nicht?"




6. Eigentlich sind sie nicht aktuell genug für ein Newsblog, aber ich erwähne hier trotzdem mal zwei Artikel, die sich mit häuslicher Gewalt beziehungsweise sexueller Belästigung von Männern in Ägypten beschäftigen.

Mittwoch, November 22, 2017

Was steckt hinter der irren Hetze gegen Christian Lindner? – News vom 22. November 2017

1. In seinem Beitrag Merkeldämmerung erörtert Lucas Schoppe, wie sich die aktuellen Hassattacken gegen Christian Lindner und andere Freidemokraten erklären lassen, "als hätten sie Kindern heimtückisch ihre Weihnachtsgeschenke gestohlen". Dabei kommt Schoppe auch auf das familienpolitische Thema "Wechselmodell" zu sprechen.



2. Eine Frauenaktivistin hat einen sexuellen Übergriff auf dem Heimweg vom Oktoberfest erfunden.



3. "Die MeToo-Debatte verharmlost Vergewaltigungen" findet die linke Jungle World in einem überraschend lesenswerten Artikel. Darin heißt es deutlich: "Der Netzfeminismus in seiner jetzigen Form fällt den Opfern von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wieder einmal in den Rücken."



4. "Die Welt" berichtet über die vermisste Waffenchefin eines argentinischen U-Boots. Dass auch ihre 43 männlichen Kollegen in Lebensgefahr sind, wird immerhin am Rande erwähnt.



5. Au Backe, Lena Dunham ist endgültig erledigt: Jetzt nimmt sogar die Brigitte sie unter Beschuss.



6. Der britische Guardian berichtet über Vergewaltigungen und sexuelle Folter von Männern und Jungen in Syrien.



7. In den USA gehen die sexistischen Selbstgeißelungen weiter:

Weiße Männer, sexuelle Übergriffe und Belästigungen sind unser Problem. Wir müssen den Schaden anerkennen, den wir der Gesellschaft zufügen. Wir müssen uns klarmachen, dass ein Versuch, die Sache zu stoppen, bei uns beginnt. Vertrauen Sie mir, ich weiß, dass eine Menge von Ihnen bereits aufgehört haben, diesen Beitrag wegen jener ersten drei Sätze zu lesen.


Stimmt.



8. Beim Daily Dot ist man empört und fassungslos darüber, dass Facebook auch so lustige Sprüche wie "Männer sind Abschaum" als Hate Speech sanktioniert:

Im Oktober erhielt Marcia Belsky ein 30-tägiges Facebook-Verbot für drei Worte: "Männer sind Abschaum."

Sie hatte den Satz ohne weitere Überlegung gepostet. (...) Belsky war verblüfft. Könnte eine Sprache, die so zahm ist wie "Männer sind Abschaum", wirklich als Hassrede ausgelegt werden? (...) Gemäß den Community-Richtlinien von Facebook, ja. Die Richtlinien schützen Gruppen, die auf Geschlecht, Ethnizität und Religion basieren. So unfair es auch erscheinen mag, jede pauschale Aussage über Männer könnte sich potenziell als Hassrede qualifizieren.

Das war auch nicht Belskys erstes Verbot von Facebook. Die in New York lebende Komikerin hatte zuvor ein ihrer Meinung nach humorvolles Foto gepostet. Es zeigte ihr jüngeres, unschuldig lächelndes Selbst, mit den Worten "Kill All Men" in einer Cartoon-Sprachblase neben ihrem engelhaften Gesicht.

(...) Aber das "Männer sind Abschaum"-Verbot hat sie zu Boden geworfen. Als Komödiantin nutzt sie häufig Facebook, um ihre Auftritte zu promoten, indem sie ihre respektlose, männerfeindliche Art von Witz zeigt. Würde das bedeuten, dass sie keine Witze mehr machen konnte?

(...) Die Komikerin Elsa Waithe wurde dreimal von Facebook verbannt, aber sie sagt, dass die Verbote ihre Vorliebe für respektlosen Humor nicht gebremst haben. Wenn überhaupt, dann haben die Strafmaßnahmen von Facebook sie ermutigt, weiter zu sprechen. "Für mich bedeutet das sogar, dass ich möglicherweise etwas Richtiges sage ... ich berühre offensichtlich irgendeinen wunden Punkt."

Waithes erster beleidigender Beitrag beinhaltete einen Witz über die Deportation von "allen Weißen". 2016 postete sie diesen Beitrag, in Anlehnung an Donald Trumps vorgeschlagenes Moslemverbot. Es dauerte jedoch bis Januar 2017, bis Waithe die Benachrichtigung über ihr erstes 30-Tage-Verbot erhielt.

Dann im April, postete Waithe ein Bild von Männern, die Schrotflinten neben ihren Töchtern und deren Abschlussball-Dates hieten. Sie teilte es mit der Bildunterschrift: "Männer wissen, dass andere Männer Müll sind, weshalb diese Art von Fotos beliebt sind" Sie erhielt ein weiteres 30-Tage-Verbot. Zuerst dachte sie, dass es wegen der Gewehre im Bild war. Erst später, als sie von Belskys "Männer sind Abschaum"-Verbot hörte, habe sie die Verbindung hergestellt.

Belsky sagt, dass es schwer ist, sich all diese Vorfälle anzusehen und sich nicht zu wundern, was hinter den Kulissen von Facebook vor sich geht. "Man fängt an zu denken, dass die Leute, die diese Regeln machen, selbst Trolle sind."

Dienstag, November 21, 2017

Feministin in der "Zeit": "Männerhass bringt uns nicht weiter" – News vom 21. November 2017

1. Die Sexismus-Debatte werde von einer Wolf-Lamm-Rhetorik beherrscht, befindet Eva Biringer, die sich als Feministin versteht, in der "Zeit":

Wenn von jedem Mann erwartet wird, die vergangenen zehn, zwanzig, dreißig Jahre zu rekapitulieren auf der Suche nach Momenten, in denen er möglicherweise die Grenze übertreten hat von Flirt zu Belästigung, sollten sich Frauen wenigstens einmal kurz fragen, ob sie niemals eine Kaffeeeinladung vom Vorgesetzten angenommen oder eine besonders vorteilhafte Bluse zum Vorstellungsgespräch angezogen haben.


Der Hass auf die "alten weißen Männer", so Biringer, bringe niemanden weiter:

Wenn jetzt jeder junge oder alte, schwarze oder weiße Mann fürchten muss, ein jahrelang zurückliegender Fehltritt (...) könne ihn Ruf und Karriere kosten, ist das gar nicht weit entfernt von Denunziantentum. In so einer Welt will ich nicht leben.




2. "MeToo ist ein intellektuelles schwarzes Loch" argumentiert Kevin Fuchs, stellvertretender Vorsitzender der Liberalen Männer (FDP).



3. Im Zuge der MeToo-Debatte berichtet ein britischer Elektriker, dass Handwerker bei Hausbesuchen von Frauen regelmäßig sexuell belästigt würden. Sie brächten dies aber nie zur Sprache, weil sie befürchteten, dann ihrerseits von den Frauen sexueller Übergriffe bezichtigt zu werden: "Wem wird man glauben? Ganz sicher nicht dem Mann."

Der verlinkte Artikel erwähnt eine Studie aus dem Jahr 2015, der zufolge nur 3,9 Prozent der männlichen Opfer sexueller Übergriffe über ihre Erfahrungen berichten.



4. Die amerikanische Feministin Lena Dunham steht im Zentrum eiens massiven Shitstorms, nachdem sie einen Kollegen gegen Vorwürfe der sexuellen Belästigung in Schutz genommen hatte. Jetzt versucht sie zurückzurudern:

Offenbar hatte Dunham mit diesem Mega-Shitstorm nicht gerechnet. Doch ihre Fans toben, immerhin wirft sie dem vermeintlichen Opfer eine Falschaussage vor. Prompt folgte ein weiteres Statement via Twitter - eine Entschuldigung. Sie habe niemals geglaubt, dass sie als Feministin ein Statement veröffentlichen würde, in dem sie jemanden unterstütze, der der sexuellen Belästigung beschuldigt werde. Naiverweise habe sie geglaubt, dass ihre Meinung zur Situation ihres Freundes von Bedeutung sei. "Ich verstehe jetzt, dass es absolut falsch war und es tut mir so leid", so Dunham.


Doch trotz Dunhams Beteuerungen eskaliert der Konflikt weiter. Da Dunham einen weißen Kollegen gegen Anschuldigungen einer schwarzen Frau verteidigt hatte, heißt es nun, sie sie für ihren Rassismus wohlbekannt.

Montag, November 20, 2017

Männertag, "Bordell Deutschland", Sexismusdebatte weckt Feminismuskritik – News vom 20. November 2017

1. Gestern sind noch einige weitere Beiträge zum Internationalen Männertag erschienen.

In Bascha Mikas "Frankfurter Rundschau" weiß Boris Halva mit dem politischen Gehalt dieses Tages erwartungsgemäß wenig anzufangen, und da sein Horizont seine Welt darstellt, erklärt er diesen Tag für eher irrelevant:

Im Grunde genommen also ist der Platz hier hinten in der Zeitung genau der richtige. Man sollte den Internationalen Männertag, der auch nur einer dieser Tag-Tage ist, nicht allzu hoch hängen. Es gibt Wichtigeres zu tun da draußen, und zwar für alle, als darüber zu reflektieren, wie der Dialog der Männer mit sich selbst und den Frauen so gestaltet werden kann, dass ein gutes Miteinander möglich ist und selbstverständlich wird.


Eine Gegenposition zur "Frankfurter Rundschau" beziehen die Human Rights News. Sie erklären, warum die Menschenrechte sogar von Männern keineswegs auf den Platz "hinten in der Zeitung" gehören.

Im britischen Telegraph hingegen freut sich Mark Brooks, dass jahrelange Beschwerden durchaus Erfolge zeigen. Das trifft für Großbritannien durchaus zu, womit dieses Land aus deutscher Sicht eine Utopie darstellt, die wir erst noch ansteuern müssen:

Ich verfolge dieselbe Routine seit sechs Jahren. Das war zwar konstant, aber der Tag selbst hat sich stark verändert. Jedes Jahr wird er größer, wichtiger, bedeutungsvoller. Und jedes Jahr wird ihm mehr Glaubwürdigkeit verliehen. Es war ein langer Kampf, aber es fühlt sich so an, als wären wir gesellschaftlich zu den Herausforderungen aufgewacht, vor denen Männer und Jungen stehen.

In diesem Jahr, über den ganzen Monat verteilt, gibt es in Großbritannien weit über 70 Veranstaltungen - die meisten weltweit und die meisten jemals in diesem Land (wir waren noch mit einem Dutzend zufrieden im Jahr 2012). Alle sind von immer mehr Frauen, Männern und Organisationen im ganzen Land geprägt. Zu den Veranstaltungen gehören Parlamentsdebatten (im dritten Jahr in Folge), Gemeindeveranstaltungen, Männergesundheitsveranstaltungen, Geschäftsveranstaltungen, studentische Veranstaltungen, politische Veranstaltungen, Forschungsstarts, Albumstarts, Musikvideopremieren, Toolkitstarts, Debatten, Ausstellungen, Konferenzen, Wettbewerbe, Comedy-Abende und Fundraiser. Sogar ein Angelwettbewerb auf Deal Pier!

Wichtig ist, dass der Weltmännertag zu einem wichtigen Tag für Wohltätigkeitsorganisationen geworden ist, um sich auf ihre Themen zu konzentrieren und Konferenzen, Kampagnen und Veranstaltungen abzuhalten. Dazu gehören die ManKind Initiative, CALM, Men Get Eating Disorders Too, Survivors Manchester und Mankind Counselling, um nur einige zu nennen. Mit "Movember" beginnt natürlich der Monat, und wir haben auch einen vom Parlamentsabgeordneten Virendra Sharma organisierten Parlamentarischen Empfang.

Wohrer also kommt es, dass das der Welttag des Mannes so in seiner Bedeutung wächst? (...) Ganz einfach - es liegt an der Erkenntnis, dass das Wohlbefinden von Männern und Jungen wichtig ist. Ihr Wohlergehen war schon immer wichtig für ihre Angehörigen, Familie und Freunde. Inzwischen ist man sich jedoch bewusst, dass ihr individuelles und kollektives Wohlergehen auch für Arbeitgeber, Gemeinden und die Gesellschaft insgesamt wichtig ist. Für das ganze Land ist es wichtig.

Aus der Gleichstellungsperspektive ist man sich darüber im Klaren, dass die Gesellschaft nicht tatenlos herumsitzen kann, ohne Maßnahmen zu ergreifen, um Themen wie den Selbstmord des Mannes (heute nehmen sich 12 Männer das Leben) und Obdachlosigkeit (weit über 3.000 Männer werden heute Abend auf der Straße schlafen) anzugehen. Das sind selbstverständlich geschlechtsspezifische Fragen: Sie zu ignorieren, wäre gleichbedeutend mit Sexismus.

Die Politik versucht nun, aufzuholen. Wie der Abgeordnete Jo Swinson in der Parlamentsdebatte diese Woche so eloquent sagte:"... unser Fokus liegt oft darauf, wie Frauen und Mädchen durch die Ungleichheit der Geschlechter geschwächt werden, und es ist richtig, dass wir diese Fragen untersuchen. Es ist aber ganz sicher so, dass auch Männer und Jungen von der Ungleichheit der Geschlechter negativ betroffen sind."

Diejenigen, die sich persönlich für das Wohlergehen von Männern und Jungen einsetzen, haben den Internationalen Männertag zu einem Massenphänomen gemacht - nicht durch Diktat oder irgendeinen Think Tank, Politiker, durch akademische oder wirtschaftliche Marken. Es wurde von allen geschaffen und gehört daher uns allen.


Die verbesserte Laune, die beim Lesen dieser Absätze entsteht, wird allerdings getrübt, wenn man sich anschaut, wie Twitter diesen Tag begeht (vor allem im indischen Raum). Dort hat ein Deo-Hersteller den Hashtag #NotaMan ins Leben gerufen, der zeigen soll, welches verheerende Leid Frauen auf körperlicher, geistiger oder emotionaler Ebene zugefügt wird. Hier herrscht also das bekannte Muster: Am Weltfrauentag ehren und preisen wir die Frau, am Weltmännertag verdammen wir den Mann. Menschen, die das kritisierten und stattdessen auf Männerprobleme aufmerksam machen, sind dem verlinkten Artikel zufolge "völlig aus dem Gleis geraten".

Ähnlich irre argumentiert Bernhard Jenny in Österreichs "Standard". Mann sein heißt ihm zufolge, sich für die Rechte der Frauen einzusetzen: "Es hat einige Jahre meines Lebens gebraucht, bis ich begriffen habe, dass ich als Mann zu den Profiteuren eines Frauen diskriminierenden Gesellschaftssystems gehöre. Wir Männer sind das Problem, wenn wir die Verantwortung zur Beendigung der Diskriminierung nicht übernehmen." Davon, dass Männer eigene Anliegen haben, findet man in dem Artikel keine Silbe.

Einer meiner Leser schrieb mir gestern zu diesem Thema:

Außer in deinem Blog habe ich bisher wenig über den Weltmännertag nachlesen können. Es ist jetzt 11.45 Uhr. Ich haben Zeit-Online, Spiegel-Online, tagesanzeiger,ch, Badische Zeitung, taz, SZ, Schwaebisch.de, Neue Rotweiler Zeitung und Stuttgarter Zeitung hinter mir. Keines der Onlineportale hat einen Artikel auf der Startseite. Die Stuttgarter berichtet stattdessen noch vom Welttoilettentag, der wohl vor zwei Tagen war.

Da weiß Mann doch, wo Mann steht.




Themawechsel.



2. "Bordell Deutschland" hatte das ZDF eine am 18. November 2017 ausgestrahlte Dokumentation über die angeblich dramatische Situation im deutschen Sexhandel betitelt. Warum es sich dabei um "Fake News" handelt, begründet die Selbsthilfeorganisation vür Prostituierte Doña Carmen in einer minutiösen Analyse - die natürlich nicht mal einen Bruchteil der medialen Aufmerksamkeit durch andere Journalsiten erhält wie die reißerischen Darstellungen des ZDF.



3. Ein US-amerikanischer Richter möchte einen Kontrapunkt zur männerfeindlichen MeToo-Hysterie setzen und berichtet deshalb aus seinem offenbar sehr aktiven Sexleben. Wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet, sind die üblichen Verdächtigen entrüstet:

Die Präsidentin des Obersten Gerichts von Ohio, Maureen O’Connor, äußerte sich entsetzt: Diese "schockierende Geringschätzung gegenüber Frauen" untergrabe das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Justiz, erklärte sie. Der Vorsitzende der Demokratischen Partei von Ohio, David Pepper, warf dem Kandidaten vor, die "wichtige Debatte" über sexuelle Übergriffe zu "trivialisieren". In dieser Debatte gehe es "nicht um einvernehmliche Begegnungen von Erwachsenen". Die republikanische Gouverneurskandidatin Mary Taylor kritisierte die Äußerungen als "herablassend".




4. In der Wochenzeitung "Freitag" erklärt ein Autor, der sich explizit als Linker bezeichnet, wie er durch die Art und Weise, wie die Sexismusdebatte geführt wird, zum Gegner des Feminismus geworden ist. Ein Auszug:

Ich finde, es ist nicht dasselbe, ob Luis CK vor erwachsenen Frauen masturbiert, nachdem er sie um ihre Erlaubnis gefragt hat, oder ob er einfach ungefragt seinen Penis rausholt. Der erste Fall ist eine sexuelle Spielart und meines Erachtens legitim, insbesondere in einer Situation, in der er keine explizite Macht über die Frauen ausübt, wenngleich er das selbst anders zu sehen scheint. Das zweite ist Exhibitionismus, für den es gesetzliche Strafen gibt. Ich halte es nicht für sexuelle Belästigung, wenn ein Mensch einem anderen Menschen zuzwinkert, wie es laut einer kürzlich erfolgten Umfrage z. B. in Frankreich die Mehrheit der Bevölkerung zu glauben scheint. Ich bin nicht der Meinung, dass die Beweislast aufgrund der inhärent komplizierten Beweisführung im Fall von Vergewaltigung umgekehrt werden sollte, wie teils implizit teils explizit gefordert wird. Ich glaube, Woody Allen, ein offiziell von Missbrauchsvorwürfen freigesprochener Mann, sollte nicht als Exempel für das verrottete System Hollywood herangezogen werden. Ich finde, Jörg Kachelmann verdient eine vollständige Rehabilitation seiner Person. Ich halte es für falsch, wenn Minister*Innen in laufenden Prozessen Partei ergreifen. Eine Berührung des Pos ist für mich ein sexueller Übergriff, der zwar bestraft werden muss, für den Freiheitsentzug jedoch ein zu hohes Strafmaß ist. Ich vertrete die Position, dass die Unschuldsvermutung nicht nur vor Gericht, sondern auch in der öffentliche Debatte eine herausragende Rolle spielen sollte. Wer diese Positionen für sexistisch hält, der darf mich gerne Sexist nennen.




5. Ausgerechnet in der Süddeutschen Zeitung findet sich ein Artikel mit Argumenten, die normalerweise mit dem Etikett "antifeministisch" tabuisiert werden. Beispielsweise erklärt er, wie Feminismus und Gender gegen die Freiheit der Wissenschaft arbeiten und was der Unterschied zwischen Gleichberechtigung und Gleichstellung ist.



6. "Alte weiße Männer? Es nervt!" findet die Bloggerin Claudia Klinger in einer Kritik Michael Seemanns.



7. Im liberalen Magazin Sp!ked schildert Joanna Williams, wie Feminismus immer mehr zu einer Frontstellung von Frauen gegeneinander führt. Ein Auszug:

Der Feminismus hat schon lange Männer gegen Frauen ausgespielt. Aber er spielt zunehmend auch Frauen gegen Frauen aus. Frauen, die Männer nicht als problematisch empfinden, die sich weigern, zu akzeptieren, dass das Patriarchat die Wurzel all ihrer Schwierigkeiten ist, werden abwechselnd bemitleidet, weil sie an verinnerlichter Frauenfeindlichkeit leiden, und als Verräterinnen verabscheut. Die Sexuelle-Belästigungs-Panik macht deutlich, dass es einige Typen von Frauen gibt, die von Feministinnen gebilligt werden – Frauen nämlich, die mutig und detailiert schildern, wie jemand angeblich ihr Knie berührt habe - während andere Frauen, die sich weigern, sich an den Bemitleidet-mich- Geschichten zu beteiligen, mit dem Vorwurf beschämt werden, sie würden Opfern die Schuld zuweisen.

Anfang dieser Woche habe ich an einer Debatte über sexuelle Belästigung bei den Channel 4 News teilgenommen. Neben mir saß Ann Leslie, eine der großen Reporterinnen des 20. Jahrhunderts und Auslandskorrespondentin zu einer Zeit, als solche Berufe noch als ungeeignet für Frauen galten. Leslie reiste oft allein durch die Welt und berichtete von Moskau nach Simbabwe, von Berlin, als die Mauer fiel, aus Südafrika, als Mandela freigelassen wurde. Trotz ihres Alters und ihrer körperlichen Gebrechlichkeit brachte ihr Sinn für Humor und ihre Lebendigkeit eine dringend benötigte Sichtweise in die Diskussion.

(...) Leslie argumentierte, dass Feministinnen heute "ihre Zeit damit verbringen zu sagen, dass Frauen traumatisiert sind, weil ein dummer alter Trunkenbold im Parlament seine Hand auf ihr Knie oder so etwas Ähnliches legt". Sie hat Vergewaltigung keineswegs trivialisiert oder gesagt, dass Frauen sexuelle Belästigung einfach hinnehmen sollten. Vielmehr ging es ihr darum, dass das Wehklagen über die Berührung eines Knies Frauen offen gesagt ein bisschen erbärmlich erscheinen lässt, und man nicht einerseits Frauen als stark und machtvoll darstellen kann, um dann wieder zu sagen, dass sie Angst haben und dass sie weinen werden.

Wie auf Kommando stürmten Keyboardfeministinnen Twitter, um sich bei Channel 4 News zu beschweren, weil sie eine Plattform für diese "furchtbare Frau" boten. WAS HABE ICH DA GERADE GESEHEN? schrien sie unisono. Warum, so verlangten sie zu wissen, wurde dieser "Dinosaurier exhumiert" und ihm Sendezeit gegeben? "Frauen, die sexuelle Belästigung melden, sind so mutig", erscholl der Chor. Die Leiterin der Kommunikationsabteilung von Channel 4 News schürte die Empörung: "Ann Leslie behauptete, dass Frauen, die sexuelle Gewalt melden, schwach seien". Tatsächlich argumentierte Leslie, dass gerade weil Frauen stark, mächtig und kompetent sind, ihr Geschrei über die Berührung eines Knies so erniedrigend ist.

(...) Im Verlauf der Sexuelle-Belästigungs-Panik haben andere Frauen ein ähnliches Schicksal erfahren. Anne Robinson, eine weitere Journalistin und TV-Moderatorin, provozierte Empörung mit ihrer Behauptung, dass moderne Frauen "zerbrechlich" seien. Robinson sagte: "Vor 40 Jahren gab es nur sehr wenige von uns Frauen an der Macht, und ich muss sagen, wir hatten eine sehr viel robustere Haltung gegenüber Männern, die sich schlecht benahmen." Ironischerweise beweist der Furor über ihre Worte, dass sie einen wunden Punkt getroffen hat.

"Die gläserne Decke scheint zertrümmert worden zu sein ", argumentierte Robinson,"aber nebenher läuft eine Zerbrechlichkeit unter Frauen, die dem Klima am Arbeitsplatz nicht gewachsen sind ". Für diese Worte wurde sie als "total daneben","verwirrt" und als jemand gebrandmarkt, die sich der Prahlerei über ihre eigene Leistung hingibt. "Wegen Kritikerinnen wir dir, Anne", informierte man sie herablassend, "braucht es viel mehr Mut und Selbstvertrauen, um über Belästigung am Arbeitsplatz zu reden."




8. Lucas Schoppe beschäftigt sich mit der Marburger Millionenstudie, die offenbar Kritik an der feministischen Ideologie denunzieren soll: "Natürlich kam mir gleich die Frage in den Sinn, warum Antifeministen dem Ministerium so wichtig sind, eine Million Euro für ihre Erforschung auszugeben – aber nicht wichtig genug, einfach mal mit ihnen zu reden."

Ein weiterer Auszug:

Wenn aber Wissenschaftler politische Positionen wissenschaftlich erforschen möchten, die ihrer eigenen Position widersprechen – wenn sie diese Positionen gar gerade wegen dieser Kritik erforschen möchte – dann müssen sie sich natürlich über ihre eigenen Voreingenommenheiten im Klaren sein und Sorge tragen, dass diese Voreingenommenheiten ihre Ergebnisse nicht beeinflussen.

Die Projekt-Betreiberinnen aber machen konsequent das Gegenteil: Schon bevor ihr Projekt überhaupt begonnen hat, belegen sie ihre politischen Gegner so konsequent mit politisch und moralisch abwertenden Begriffen, dass jegliche Voreingenommenheit als berechtigt erscheint. Das ist eben genau das Gegenteil eines wissenschaftlichen Arbeitens.

(...) Im Teilprojekt "Anti-‚genderistische‘ Argumentationen in akademischen Kontexten" werden Kritiken an genderpolitschen Stellungnahmen und am wissenschaftlichen Selbstverständnis umstandslos als "Antifeminismus" verbucht. Mit einer Selbstverständlichkeit, die sie nirgends begründen, räumen die Autorinnen auch hier nicht einmal die bloße Möglichkeit ein, dass eine solch breite Kritik aus guten Gründen geäußert werden könnte.

Dabei könnten sie Zweifeln an der Wissenschaftlichkeit ihrer Forschung ja leicht damit begegnen, dass sie die wichtigen Ergebnisse der Gender-Forschung und ihre wissenschaftliche Relevanz präsentieren. Wenn sie stattdessen lediglich ihren Kritikern politischen Motive unterstellen, demonstrieren sie damit unglücklicherweise vor allem, dass sie sich dazu nicht in der Lage sehen.

Wer aber Hunderttausende aus öffentlichen Geldern für Projekte erhält, die er als wissenschaftliche "Forschung" präsentiert, der hat natürlich eine Bringschuld, auch nachzuweisen, dass diese Gelder seriös verwendet werden. Es reicht nicht, stattdessen lediglich Kritiker politisch zu diffamieren, sie als unseriös, gewaltbereit und rückständig zu präsentieren.

Den Reichtum an Schriften, die diesen Eindruck stören, kommt in der Projektbeschreibung nicht vor. Sie erwähnen zum Beispiel nicht einmal die Studie von Christine Bauer-Jelinek und Johannes Meiners zur deutschsprachigen Männerrechtsszene oder Arne Hoffmanns umfassendes "Plädoyer für eine linke Männerpolitik". Dort stellt er sein Konzept eines "integralen Antisexismus" vor, das sich gegen geschlechterbedingte Benachteiligungen BEIDER Geschlechter richtet. Die von den Marburgerinnen behauptete "Forschungslücke" entsteht lediglich dadurch, dass sie die einschlägigen Texte zum Thema nicht zur Kenntnis nehmen.

Das ist schade, und es ist angesichts der eingesetzten öffentlichen Ressourcen auch ein erhebliches Versäumnis. Tatsächlich schafft nämlich gerade die Kritik an feministischen Positionen ein großes Potenzial, Geschlechterverhältnisse zu liberalisieren. Wer die Selbstbeschreibungen heutiger Feministinnen als "emanzipatorisch", "progressiv" oder "modern" nicht selbstverständlich übernimmt, kann schnell den Eindruck gewinnen, dass von ihnen tatsächlich überkommene Geschlechtermuster betoniert werden: Männer erscheinen konsequent als aggressiv, offensiv, aktiv, schuldhaft, sexualisiert – Frauen als defensiv, passiv, schuldlos.

Gerade eine liberale Männerrechtsbewegung beschreibt Männer anders, weist auf die Verletzbarkeit auch von Männern hin, auf spezifische Schwierigkeiten von Jungen, auf das Bedürfnis von Vätern, für ihre Kinder zu sorgen. Diese Neubeschreibungen von Männlichkeit, die eben gegen den Feminismus entworfen werden und nicht mit ihm, schaffen natürlich auch für Frauen neue Möglichkeiten.

Die vom Bildungsministerium eingesetzte knappe Million zeigt daher auch, wie erheblich die Mittel sein müssen, die eingesetzt werden, um die in Bewegung geratene Diskussion weiterhin still stellen zu können.

Sonntag, November 19, 2017

So begeht die Welt den Tag des Mannes

Auch wenn die Artikel in der Presse sehr viel spärlicher als beim Weltfrauentag ausfallen, ist der Internationale Tag des Mannes heute doch in den verschiedensten Ländern dieser Erde Thema.

In Großbritannien etwa berichtet die Daily Mail:

Der Internationale Tag des Mannes wird jedes Jahr in mindestens 60 Ländern begangen und ist ein Tag, an dem ernste Themen angesprochen werden, die Männer und Jungen betreffen.

Die britische Premierministerin Theresa May erkennt "die wichtigen Themen an, die bei dieser Gelegenheit besonders hervorgehoben werden sollen, darunter die Gesundheit der Männer, die Selbstmordrate der Männer und die unzureichende Leistung der Jungen in den Schulen - dies sind ernste Fragen, die auf überlegte Weise angegangen werden müssen".

Auf der offiziellen Website des Internationalen Tag des Mannes heißt es, dass die Ziele des Tages "die Gesundheit von Männern und Jungen, die Verbesserung der Geschlechterverhältnisse, die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und die Hervorhebung positiver männlicher Vorbilder" umfassen. Es ist eine Gelegenheit für Männer, ihre Leistungen und Beiträge zu würdigen, insbesondere ihren Beitrag zur Gemeinschaft, Familie, Ehe und Kinderbetreuung, und gleichzeitig auf Diskriminierungen gegen sie hinzuweisen.

Mit Unterstützung der UNESCO wird am 19. November eines jeden Jahres der Internationale Tag des Mannes rund um den Globus begangen. Die Feierlichkeiten teilen sich eine 48-stündige Partnerschaft mit dem Weltkindertag am 20. November, der von den Vereinten Nationen unterstützt wird.

Der Tag lädt jeden Mann, jede Frau, jedes Mädchen und jeden Jungen ein, sich mit Themen wie den folgenden auseinanderzusetzen:

Selbstmordrate der Männer

Herausforderungen in der Bildung

kürzere Lebenserwartung

Todesfälle am Arbeitsplatz

Marginalisierung

männliche Opfer sexueller Gewalt

Herausforderungen für Väter

negative Darstellung von Männern und Jungen

Das globale Thema des Internationalen Männertages 2017 lautet "Männer und Jungen in ihrer ganzen Vielfalt feiern". Wie jedes Jahr geht es auch in diesem Jahr darum, Männern und Jungen die Chance zu geben, ihr Leben zu verbessern, aber dieses Jahr liegt der Schwerpunkt auf ihrer Vielfalt.

"Die Erfahrungen von Männern und Jungen sind so unterschiedlich wie ihr Alter und Bildungsgrad, ihre Religion, Ethnizität, Sprache und Kultur", wurde das Schwerpunktthema etwas früher in diesem Jahr angekündigt. Die Koordinatoren des Weltmännertages verzichten darauf, einen "Dieselbe-Größe-passt-allen"-Ansatz zu fahren und schaffen Instrumente, die Männer und Jungen machtvoller machen und damit ihre Gemeinschaft stärken.

Der Internationale Männertag wurde am 19. November 1999 von Dr. Jerome Teelucksingh, Fakultätsmitglied des Fachbereichs Geschichte an der Universität der Westindischen Inseln in Trinidad und Tobago, eröffnet. Teelucksingh wollte die Beiträge und die Opfer von "alltäglichen Männern" würdigen, unabhängig von Alter, Begabung, sozialer Herkunft, Ethnizität, Sexualität, Geschlechtsidentität, religiöser Überzeugung und Beziehungsstatus.

Im Jahr 2017 gibt es im Vereinigten Königreich insgesamt 65 Veranstaltungen und Kampagnen am Weltmännertag und über den Monat verteilt, die alle darauf abzielen, Themen zu diskutieren, mit denen Männer und Jungen konfrontiert sind, und ihre Lage zu verbessern.

Der Weltmännertag fällt auch mit dem "Movember" zusammen, der Männer dazu anregt, sich einen Schnurrbart stehen zu lassen, um das Bewusstsein für die Organisationen für Männer zu schärfen, die "verhindern, dass Männer zu jung zu sterben", sei es durch Prostata- und Hodenkrebs oder Selbstmord.

Die globale Website zum Weltmännertag ermutigt die Menschen auch, Vorführungen des umstrittenen Films "The Red Pill" zu organisieren, der die Aufmerksamkeit auf die täglichen Kämpfe lenkt, mit denen Männer und Jungen konfrontiert sind. Regisseurin Cassie Jaye porträtiert die Männerrechtsbewegung und folgt den Wortführern in dieser Arena, doch der Dokumentarfilm führte nach der Premiere in New York zu Protesten und abgesagten Vorführungen.


Ein in den Artikel eingefügtes Video macht vier Minuten lang für Cassie Jayes Film Reklame.

Aus deutscher Perspektive wirkt dieser vorbildliche Artikel natürlich komplett utopisch. Schon die Vorstellung, dass eine der führenden deutschen Zeitungen so berichtet und dabei erwähnt, wie sich Kanzlerin Merkel zum Weltmännertag geäußert habe, erscheint absurd.

Weiter geht es mit einer irischen News-Seite. Sie berichtet über Männeraktivisten, die sich halbnackt auf die Straße legen, um Aufmerksamkeit für Männerprobleme im Zusammenhang mit geistiger Gesundheit zu erzeugen.

Der Wakefield Express nennt sieben Fakten, die man am Weltmännertag wissen sollte – von Selbstmord über Obdachlosigkeit bis zu häuslicher Gewalt.

Das negative Gegenstück zu diesen aufklärerischen Artikeln ist ein Beitrag von Lesley Roberts im schottischen Daily Record, die gleich in der Überschrift den alten feministischen Witz raushaut: Heute ist der Tag des Mannes, aber das ist ja auch jeder andere. Der Rest ist der typische uninformierte Männerhass:

Wenn Sie nach einer Möglichkeit suchen, diesen Tag zu begehen, finden Sie zweifellos irgendwo ein Häufchen Kerle bei einem Treffen, um ihre Y-Chromosomen zu feiern. Sie könnten schäumende Bierflaschen öffnen und sich gegenseitig zu ihren feinen Bärten beglückwünschen. Aber, wie alle anderen auf der Welt wissen, werden Gedenktage eingerichtet, um sich für den Underdog einzusetzen oder die Rechte einer vergessenen Sache zu fördern.

Insofern ist der Weltmännertag so relevant wie ein Internationaler Millardärstag. Keine der beiden Gruppen braucht unsere Hilfe. Letztes Jahr wurden zwei Fünftel aller Tweets zum Tag des Mannes am 8. März geposted, der zufällig Internationaler Frauentag war. Stellen Sie sich vor, wie alle diese verärgerten Männer wütende Beiträge über die gemeine, unfaire Förderung der Frauenrechte raushauen. Arme kleine Häschen, die sich nach Aufmerksamkeit sehnen.

(...) Das Schlimmste am Weltmännertag ist, dass er den Weltfrauentag kleiner macht und damit all die echten Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten und Misshandlungen, um die es dabei geht.


Immerhin weisen gerade solche antiaufklärerischen Beiträge darauf hin, warum ein Männertag dringend notwendig ist.

In Ghana fordert die Ministerin für Gender, Kinder und Sozialen Schutz die Bürger ihres Landes auf, Männer zu schätzen und zu feiern sowie über deren Beiträge und Opfer für die Gesellschaft nachzudenken.

Auch hier stelle ich mir gerade vor, eine analoge deutsche Ministerin, also Schwesig oder Barley, würde so etwas tun ... Ich glaube, sie würde an solchen Worten ersticken. Und einen feministischen Shitstorm auf Twitter und diversen Blogs gäbe es sowieso.

(Das Ganze leidet ein wenig darunter, dass die ghanaische Ministerin die sexistische UN-Aktion HeforShe unterstützt, aber man kann nicht alles haben.)

In Barbados begehen der Minister für Soziales, die Abteilung für Gender-Angelegenheiten und verschiedene Männergruppen den heutigen Tag. Dabei weist der Sozialminister insbesondere auf die Problembereiche Gewalt, Haft, Bildung und Männergesundheit hin.

In Neuseeland werden Männer ermuntert, besser auf sich zu achten und mehr Empathie füreinander zu entwickeln.

In Indien berichtet die Hindustan Times über Männerrechtler, die dagegen aufbegehren, dass Männer als Bürger zweiter Klasse behandelt werden. Auch City Today meldet maskulistische Proteste. Die Times of India prangert männerfeindliche Klischees an und lässt Männerrechtler zu Themen wie sexuelle Belästigung von Männern am Arbeitsplatz, Unterhalt und häusliche Gewalt zu Wort kommen.

In der Schweiz befindet anlässlich des Weltmännertags Professor Walter Hollstein: "Der Feminismus hat eine Vorstellung von Political Correctness aufgebaut, die es verbietet, Benachteiligungen von Männern zu thematisieren. Damit wird aber der Geschlechterkampf unnötig angeheizt."

Und in Deutschland glänzt die "Süddeutsche Zeitung" mit der biestigen feministischen Herablassung, die nun mal für unser Land besonders typisch ist. In dem Blatt heißt es: "Am Sonntag ist Internationaler Männertag - ein Feiertag, den man sich schenken kann."

Diese Passage scheint mir aber vor allem darauf hinzuweisen, dass die Überschriften und Zwischenüberschriften oft nicht von den Journalisten stammen, die die dazu gehörenden Artikel verfasst haben, was mitunter schizophren wirkt. Denn Jacqueline Lang selbst schreibt in ihrem Artikel für die "Süddeutsche":

Sicherlich ist es richtig, bei dem Wort Gleichberechtigung nicht allein an die Gleichberechtigung der Frau zu denken. Denn darum geht es ja schließlich: Die gleichen Rechte für alle, egal ob Mann oder Frau. Ein Mann sollte deshalb ebenso gute Chancen haben, das alleinige Sorgerecht für sein Kind zu beantragen, wie eine Frau. Ein Mann sollte deshalb ebenso ernst genommen werden, wenn er über sexuelle Übergriffe berichtet, wie eine Frau. Und ein Mann sollte deshalb ebenso wenig auf seine Äußerlichkeiten reduziert werden, wie eine Frau. Zusammengefasst: Die Gesellschaft sollte die Probleme von Männern ernst nehmen.


Positiv sticht auch die Heidenheimer Zeitung heraus, wo Karin Fuchs den Männerberater Uwe Meinhardt interviewt. Das Ganze ist zwar eher ein Kampfinterview, bei dem Fuchs feministische Gegenpositionen bezieht, aber genau das gibt Meinhardt die Gelegenheit, einige Punkte klarzustellen:

Wir haben die Männer in den letzten Jahren aus dem Blick verloren. In der Gesellschaft haben wir uns sehr stark um die Belange und Bedürfnisse der Frauen gekümmert. (...) Bei meiner Arbeit erlebe ich immer mehr, dass sich die Männer abgehängt fühlen. Die Frauen sind sehr viel selbstbewusster geworden und die Männer können nicht Schritt halten.

(...) Die Me-Too-Debatte ist wichtig, aber wir dürfen nicht den Schluss daraus ziehen, dass alle Männer so sind. Das führt umgekehrt dazu, dass die Männer, die mit ihrer Frau auf Augenhöhe leben, stark verunsichert werden, wenn solche Debatten geführt werden und pauschalisiert wird. Dann heißt es nicht Dustin Hofmann, Kevin Spacey oder der britische Verteidigungsminister, sondern die Männer. Damit wird man der Mehrheit der Männer nicht gerecht, die einen guten Job machen wollen, die ein guter Vater, ein guter Partner sein wollen, möglicherweise auch im Verein engagiert sind und denen die Doppelt- und Dreifachbelastung an die Substanz geht. Nicht umsonst haben wir immer mehr Burnout-Fälle. Ich hatte Zeiten, da machten diese Fälle die Hälfte meiner Beratungen aus. Diesen Männern muss Mut gemacht werden, auch ihre eigenen Ansprüche zu artikulieren und nicht nur zu funktionieren.

(...) Wir müssen wieder mehr auf Belange und Bedürfnisse von Männern Rücksicht nehmen. Das heißt nicht, dass wir die der Frauen vernachlässigen. Es ist richtig, dass wir uns bei Frauen darum kümmern, aber bitte mit der gleichen Schlagzahl auch bei Männern.


Klingt für mich überzeugend, aber damit gehöre ich natürlich zu einer kleinen, radikalen Minderheit. Das Hauptproblem ist, dass die zitierten Artikel so spärlich sind: weltweit kaum mehr als ein Dutzend, und davon sind mehrere feindselig. Auch das Google-Logo weist natürlich keineswegs ao auf den Tag des Mannes hin, wie es am Tag der Frau geschieht.

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