Freitag, November 30, 2018

Vorwürfe gegen Frauenministerin Giffey (SPD): Gesinnungspolizei in Kitas? – News vom 30. November 2018

1. Titelgeschichte der aktuellen "Zeit": Ist Aggression männlich? Der Artikel schaut bei häuslicher Gewalt ausschließlich auf das Hellfeld, wo es stark überwiegend männliche Täter gibt, weil das Dunkelfeld der männlichen Opfer noch nicht so stark wie das Dunkelfeld der weiblichen Opfer in der Kriminalstatistik sichtbar geworden ist. Vor diesem Hintergrund diskutiert der Artikel verschiedene Theorien, wie es denn zu der größeren Aggression der Männer komme. In den letzten Absätzen erwähnt der Artikel allerdings auch Dunkelfeldstudien, die auf eine Gleichverteilung der Täterschaft bei häuslicher Gewalt unter den Geschlechtern hinweisen.



2. Die Schweizer Presse ist auch hier erwachsener: "Beide Seiten haben immer Anteil an einem Konflikt" erklärt dort Sieglinde Kliemen vom Männerhaus "Zwüschehalt". (Allerdings kommen die erklärenden Antworten von Kliemen, während der Journalist für suggestive Fragen wie "Das Bild des wehrlosen männlichen Opfers ist oft falsch, oder?" zuständig ist. Das größte Problem bei der Debatte um häusliche Gewalt ist für ihn offenbar das allgegenwärtige Bild vom "wehrlosen männlichen Opfer" ...)



3. Während die männerfeindliche Propaganda von Frauenministerin Giffey (SPD) noch von sämtlichen Leitmedien unkritisch aufgenommen und verbreitet wurde, rührt sich an einer aktuellen Aktion der Ministerin Kritik. Mit einer von der Amadeu-Antonio-Stiftung erstellten Kita-Broschüre setze die Ministerin Familien der Bespitzelung aus. Der Focus berichtet:

Traditionelle Geschlechterrollen könnten ein Hinweis auf eine "völkische Familie" sein, heißt es in der Broschüre – gefördert vom Bundesfamilienministerium und geadelt mit einem Vorwort von Ministerin Franziska Giffey (SPD). Die Empfehlung im Falle zopftragender Mädchen und sportelnder Jungs lautet: Erzieher sollten die Eltern zum Gespräch bitten und ihnen erklären, dass "autoritäre und geschlechterstereotype Erziehungsstile die vielfältigen Möglichkeiten von Kindern einschränken und Entwicklungen erschweren."

"Haarsträubend" nennt es der familienpolitische Sprecher der Unionsfraktion Marcus Weinberg im FOCUS, dass das Tragen von Kleidern und Zöpfen bei Mädchen oder das Erlernen von Handarbeiten als Negativbeispiele für rechtsextreme Elternhäuser herhalten sollten. Mehr noch aber stört ihn, dass Erzieher angehalten werden sollen, die politische Gesinnung von Eltern zu prüfen. "Die in dieser Broschüre empfohlenen Methoden wecken Erinnerungen an Zeiten in Deutschland, in denen nur eine einzige politische Einstellung opportun oder geduldet war und Kinder gegen ihre Eltern ausgespielt wurden."

Auch die oberste Familienpolitikerin der Union, Vize-Fraktionschefin Nadine Schön (CDU), ist entsetzt über die Broschüre. Aus ihrer Sicht ist das 60-Seiten-Elaborat eine "staatliche Handlungsanweisung zur Elternspionage". Schöns Forderung: "Bitte sofort einstampfen!"


Stefan Niggemeier verteidigt Giffey gegen die in seinen Augen unberechtigten Vorwürfe.

Darauf wiederum antwortet der viel gelesene Blogger Fefe.



4. Die FDP plant einen Verhaltenskodex gegen Sexismus, und statt einer Frauenquote sind dort "Zielvereinbarungen" zur Frauenförderung im Gespräch.

Donnerstag, November 29, 2018

Die Ministerin, die häusliche Gewalt und die toten Jungen – News vom 29. November 2018

1. Lucas Schoppe beschäftigt sich mit den medialen Reaktionen auf die Vorstellung der Kriminalstatistik zur häuslichen Gewalt durch die Familienministerin Franziska Giffey (SPD). Der Beitrag ist in Gänze lesenswert.



2. Nachdem ein Wissenschaftskongress von Professor Matthias Franz zu persönlichen Ausfällen genutzt wurde (Genderama berichtete), schreibt die männerpolitische NGO MANNdat ihm nun einen Offenen Brief.

Auf meinen nicht veröffentlichten Brief, was Professor Franz zu den Vorwürfen gegen seinen Kongress zu sagen hat, hat der Professor übrigens nie geantwortet.



3. Britische Studenten ersetzen das Wort "women" jetzt durch "womxn", weil "women" die Silbe "men" enthält, die als diskriminierend empfunden wird. Über die korrekte Aussprache von "womxn" herrscht bei den Studenten noch keine Klarheit.



4. In Oxford möchte eine Männerinitiative die Dokumentation "American Circumcision" zeigen, die das Thema Beschneidung kritisch behandelt. Prompt gibt es gegen den Film Antisemitismusvorwürfe. Der Direktor des Films gab zurück, die Kritiker seien Gegner der Menschenrechte, die jüdische Männer zum Schweigen bringen wollten. Der prominente Rabbi Eli Brackman, von dem die Antisemitismusvorwürfe ausgingen, räumte inzwischen ein, den Film nicht gesehen zu haben.



5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu den aktuellen Fall von Prüderie, der dazu führte, dass Plakate einer Sportlerin im Trikot abgenommen wurden:

Ich finde, da sollte man unbedingt noch einmal nachsetzen - was hier auffällt, ist dass der Sexismus-Vorwurf hier mal aus der CDU-Ecke kommt.

Und an der Stelle sollte jeder einmal nachdenken, ob der angebliche Antisexismus angeblich progressiver linker Kreise nicht in Wirklichkeit eine erzreaktionäre Entwicklung ist. Denn die Inhalte ähneln sehr dem, was man aus dem Bible-Belt der USA von charismatischen Bibelsekten kennt, einschließlich bigotter Heuchelei, wenn man aufmerksam darauf achtet, was dieselben Prediger an anderer Stelle tun.

Die Ideologie fundamentalistisch-rechter Elternhäuser bekommt letztlich nur einen neuen Anstrich, aber der Inhalt bleibt.

Mittwoch, November 28, 2018

Neue Zürcher Zeitung: "MeToo – Der Mann ist nicht das Problem" – News vom 28. November 2018

1. Während deutsche Journalisten bei der MeToo-Debatte weitgehend im Gleichschritt marschieren, sorgt die Neue Zürcher Zeitung weiterhin für Meinungsvielfalt:

Im Zeichen von Feminismus und #MeToo kann man «den Mann» heute fast beliebig schlechtreden und beschuldigen. Dieser Trend ist nicht nur gänzlich undifferenziert, er ist sexistisch. Und er zementiert die Opferrolle der Frau.


Hier geht es weiter mit dem Artikel von Claudia Baer.



2. Der Westdeutsche Rundfunk berichtet über die erste Landesbeauftragte für Opferschutz in Nordrhein-Westfalen:

Es erreichten sie "relativ viele Anfragen von Männern", die Opfer geworden seien, so Auchter-Mainz weiter. Gegenüber dem WDR schätzte sie am Dienstag (27.11.2018) den Anteil auf "über 40 Prozent". Das sei "beachtlich" und so nicht zu erwarten gewesen. Tatsächlich bezeichneten sich Männer bisweilen als "Opfer zweiter Klasse", sagte Auchter-Mainz.

Die Art der Verbrechen, denen Männer zum Opfer fallen, unterscheide sich dabei nicht von den Fällen mit weiblichen Opfern: "Es ist alles vertreten, wie bei den Frauen." Auchter-Mainz bemängelte, dass es zu wenig Anlaufstellen gebe, in denen Männer gezielt von Männern beraten würden. Gleiches gelte für Senioren.


Ob es "so zu erwarten" war, hängt wohl davon ab, ob man sich ausschließlich aus feministischen Medien informiert hat oder auch aus maskulistischen Blogs beziehungsweise einfach der Fachliteratur.



3. In Düsseldorf darf die amtierende Hallenweltmeisterin im Stabhochsprung nicht mehr auf einem Werbeplakat gezeigt werden, das sie in der Kleidung zeigt, in dem sie zu ihren Wettkämpfen antritt: Dabei sei zu viel nackte Haut zusehen, und das sei "sexistisch". Deshalb werden die Plakate jetzt zügig abgehängt.

Der Leichtathletik-Manager betont, dass die Springerin auf dem Foto in ihrer ganz normalen Sportkleidung zu sehen sei, "die Trikots haben heute nicht mehr Stoff". Dass daneben der Spruch "Finale oho" stehe, sei auch rein sachlich zu begründen. Osenberg: "Zum ersten Mal ist unser Meeting in Düsseldorf das Finale der IAAF World Indoor Tour, das ist eine besondere Ehre." Zur Seite springt ihm FDP-Ratsfrau Monika Lehmhaus, die sich politisch besonders in den Bereichen Sport- und Stadtmarketing engagiert: "Ich finde dieses Motiv null anzüglich. Es ist einfach das tolle Bild des durchtrainierten Körpers einer Athletin." Entscheidend sei für sie, dass die Gezeigte diesem Bildmotiv auf Werbeplakaten zugestimmt habe.


Die Westdeutsche Zeitung berichtet. Und durch die "Bild" erfährt man:

Die städtische Tochter D-Live entwarf die Werbung für die hochkarätige Sportveranstaltung im Februar in der Landeshauptstadt. D-Live Prokurist Martin Ammermann zu BILD: "Die Motive wurden im Team, das zur Hälfte aus Frauen und Männern besteht, besprochen, wenn es dabei Irritationen über das Motiv gegeben hätte, hätten wir es nicht genommen." D-Live will das umstrittene Motiv jetzt austauschen. Statt Stabhochspringerin Sandi Morris wird dann Kugelstoßer Tomáš Stanek auf den 16 Großflächenplakatwänden zu sehen sein.


Das Bild einer erfolgreichen Frau wird auf Plakaten gegen das eines Mannes ausgetauscht. Sieht so inzwischen ein feministischer Triumph aus?



4. Die zahlreichen Online-Medien, die vor allem junge Leser zu Feminismus führen sollen – so etwa "Buzzfeed", "Bento", "Watson", "Broadly", "Vice" und wie sie nicht alle heißen – stecken in der Krise. Don Alphonso berichtet.

Dienstag, November 27, 2018

Warum Gina-Lisa Lohfink jetzt Gefängnis droht – News vom 27. November 2018

1. Gina-Lisa Lohfink sorgte zuletzt durch eine Falschbeschuldigung für Aufmerksamkeit, die so inszeniert war, dass sich sogar Frauenministerin Schwesig (SPD) öffentlich mit der Täterin solidarisierte. Der Anwalt für Sexualstrafrecht Dr. Alexander Stevens erklärt jetzt im "Stern", warum die neuesten Äußerungen Lohfinks geeignet sind, sie hinter Gitter zu bringen. Darüber hinaus wirft der lesenswerte Artikel ein ausgesprochen kritisches Licht auf MeToo und erwähnt als meines Wissens erster Beitrag in den Leitmedien die Falschbeschuldigung gegen Brett Kavenaugh. (Wieder einmal schafft das kein Journalist; es muss ein Mann von außerhalb dieser Branche sein. Die "Stern"-Redaktion distanziert sich sogar abschließend von dem von ihr veröffentlichten Artikel.)



2. SAP, Europas größtes Softwarehaus, schließt den Gender Pay Gap bei der Bezahlung seiner Angestellten:

Der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei denen Anpassungen vorgenommen werden, liegt bei 1,2 Prozent der Gesamtbelegschaft in Deutschland.




3. Wegen "Gewalt gegen Frauen" solle man weniger höhnisch mit dem Feminismus umgehen, fordert Susanne Gaschke in der "Welt" und gräbt dafür feministische Klassker aus den siebziger Jahren aus, als der Feminismus nach Ansicht einiger noch nicht so überdreht wie heute, sondern völlig in Ordnung war:

"Eine Welt ohne Vergewaltigung wäre eine Welt, in der Frauen sich frei, ohne Angst vor Männern, bewegen könnten", schreibt Susan Brownmiller: "Dass einige Männer vergewaltigen, reicht als Bedrohung aus, um ALLE Frauen in einem Zustand fortwährender Einschüchterung zu halten. (…) Vergewaltigende Männer sind nicht Außenseiter der Gesellschaft, sondern vielmehr männliche Stoßtrupps, terroristische Guerillas im längsten Krieg, den die Welt je gesehen hat."


Na, wenn derartige Statements den Feminismus nicht sympathischer machen, weiß ich auch nicht ...



4. Wie nicht nur im US-amerikanischen Städtchen Portland die sogenannte "Antifa" gegen Männerrechtler vorgeht und warum derartige Übergriffe problemlos möglich sind, schildert Andy Ngo im Spectator:

"Deine Eltern würden sich für dich schämen", sagte eine maskierte Frau, als sie mich daran hinderte, zum Portland Plaza in der Innenstadt zu gehen. Es fand ein Antifa-Gegenprotest statt. Zusammen mit anderen umgab mich eine Gruppe von schwarz gekleideten, maskierten Personen. "Du bist ein Asiat, der sich der weißen Vorherrschaft unterwirft, Motherfucker", schrie eine davon.

Warum habe ich, ein vietnamesisch-amerikanischer schwuler Journalist, diese Reaktion von einer selbsternannten antirassistischen Bewegung für soziale Gerechtigkeit erhalten? Weil ich versucht habe, ehrlich über die Antifa zu berichten - die linke Bewegung von Kommunisten, Sozialisten und Anarchisten, die für die Revolution agitieren. Ihre Vorgehensweise ist eine direkte Konfrontation ihrer Gegner mit allen notwendigen Mitteln, einschließlich Gewalt. Manchmal verfolgen sie echte neonazistische Gruppen, aber öfter richtet sich ihre Wut gegen weniger gefährliche Ziele: Konservative, Geschäftsleute und staatliche Institutionen. Mit der Antifa sympathisierende Medien stellen sie gerne als "antifaschistische" Helden dar, die sich der extremen Rechten stellen, anstatt als die radikale Straßenmiliz, die sie eigentlich sind.

(...) Zusammen mit den Demokratischen Sozialisten Amerikas richtete sich ihre Wut am 17. November auf eine Kundgebung, die organisiert wurde, um auf Männer aufmerksam zu machen, die fälschlicherweise wegen Sexualverbrechen angeklagt wurden. Warum sollte ein solches Ereignis Hunderte von wütenden Demonstranten anziehen? Weil alle Männer schuldig sind? Oder weil je unvernünftiger die Antifa wird, sie desto mehr Aufmerksamkeit gewinnt?

(...) Die meisten Einwohner Portlands haben wenig bis gar keine Erfahrung im Gespräch mit echten Konservativen. Der #Widerstand' ist zu einem mächtigen Sammelruf für Bewohner geworden, die sich in einem kosmischen Kampf glauben. In Wirklichkeit zielen sie oft nur auf ihre Nachbarn ab. Letztes Jahr wurde die jährliche Ostportland-Parade abgesagt, nachdem sie Gewaltdrohungen erhalten hatte, weil man der lokalen republikanischen Gruppe erlaubt hatte, beim Familienfest zu marschieren. Im August wurde ein linker Mann, der eine amerikanische Flagge zu einem Protest brachte, mit einem Konservativen verwechselt. Ein Antifa-Mob umgab ihn und einer schlug ihm mit einem Metallknüppel auf den Kopf. Er lag in einer Blutlache auf dem Boden und musste für die Verletzung genäht werden.


Andy Ngo berichtet weiter über den Auftritt der "Anti"-Fa gegen die Männerrechtler:

In ihren schwarzen Outfits riefen Antifa-Mitglieder unafhörlich: "Wir glauben den Überlebenden". Sie wurden von der #HimToo-Rallye durch eine Reihe von Polizisten getrennt, die Schutzausrüstung trugen. Sie hielten Plakate, auf den sie "giftige Männlichkeit", Weiße und Trump verdammten. Da sie nicht in der Lage waren, sich der konservativen Gruppe zu stellen, richteten sie ihren Zorn gegen die Polizei und nannten sie "Nazis" und "Klansmänner". Eine Frau winkte mit einem künstlichen enthaupteten Schweinekopf vor den Beamten. Ein anderer Mann zog sich vor der Polizei aus, während die Zuschauer ihn anfeuerten.

Unterdessen kritisierten rechte Redner bei der #HimToo-Veranstaltung den Feminismus für das, was sie als Männerfeindlichkeit bezeichneten. Eine der Rednerinnen war Tara LaRosa, eine Pionierin im Bereich Kampfkünste für Frauen. Sie erzählte eine Geschichte von einem Freund, dessen Karriere wegen einer angeblich rachsüchtigen Ex zerstört wurde. Eine weitere Rednerin sprach über ihre Erfahrungen bei der Überwindung ihres Vergewaltigungstraumas und erklärte, warum sie jetzt unschuldige Männer verteidigt. Demonstranten auf der anderen Straßenseite behaupteten, dass sie Überlebenden glauben - anscheinend nicht ihr.

Ich versuchte, der Demonstration zu folgen, wurde aber ständig belästigt und von Antifa-Mitgliedern verfolgt. Anscheinend unzufrieden mit ihrer Belästigung zu Beginn des Tages, benutzten sie dann ihre Körper, um mich über den Platz zu treiben. Andere benutzten Schilder und Hände, um die Sicht meiner Kamera zu verdecken. Sie taten dasselbe mit anderen Filmemachern und Journalisten, die unglücklicherweise ihren Weg kreuzen mussten.

Dutzende von Polizisten, die eingesetzt wurden, um den Frieden zu erhalten, beobachteten die Schikanen nur eine Armeslänge entfernt, taten aber nichts. Sie hatten den Befehl, keine "Flashpoints" zu schaffen, ein Euphemismus für Interventionen. Dies gibt wütenden Mobs die Möglichkeit, öffentliche Räume ungestraft zu beschlagnahmen. Im Oktober legte eine Gruppe der Black-Lives-Matter-Bewegung eine belebte Kreuzung in der Innenstadt lahm, belästigte Fahrer und griff einen älteren Mann an. Viral gegangenes Filmmaterial zeigte, wie die Polizei aus der Ferne zusah und nicht eingriff.

Als ich mich auf den Weg hernter von dem Platz machte, rannte eine maskierte Frau auf mich zu und bespritzte mich mit Silly String (Sprühkonfetti). Das nasse Material landete überall auf meiner Kameraausrüstung, meinen Haaren und meiner Brust. Für eine Sekunde befürchtete ich, dass jemand das Material in Brand stecken würde. Ich sah hilflos Richtung Polizei. Die Demonstranten brüllten vor Lachen, als ich wegging.

(...) Diejenigen, die weniger gewalttätig sind, werfen stattdessen abgefüllten Urin und Kot aus Windeln. Das gilt als politisches Handeln in Portland.

Als die Kerngruppe der #HimToo-Organisatoren einen Parkplatz erreichten, waren sie von Demonstranten umgeben. Hannah McClintock, eine 19-jährige magentahaarige Antifa-Aktivistin, spuckte wiederholt auf einen Mann und schlug ihn. Sie wurde zusammen mit fünf anderen verhaftet, nachdem die Polizei schließlich hereinstürmte. Das Video des Angriffs ging viral, aber es wurden keine Anklagen gegen sie erhoben.


Das sind die Dinge, denen man sich heutzutage aussetzen muss, wenn man als Männerrechtler beispielsweise für die Unschuldsvermutung und andere Grundpfeiler unseres Rechtsstaates eintritt.



5. Werfen wir einen Blick auf die andere Seite: Im feministischen "Guardian" schildert die Trans-Aktivistin Esther Betts, warum sie ihre früheren aggressiven Proteste gegen "transphobe" Gruppen inzwischen bereut. Als jemand, der sowohl für sexuelle Minderheiten als auch für die Meinungsfreiheit und zivil ausgetragene Konflikte eintritt, bin ich von diesem Artikel sehr angetan. Bei der Lektüre musste ich allerdings auch an die Randale extremistischer Feministinnen gegen die von uns veranstalteten ganzheitlichen Genderkongresse in Nürnberg denken (bei denen das Thema Transsexualität zu keinem Zeitpunkt angeschnitten wurde) und das danach online geäußerte Triumphgeheul der Feministinnen.

Ein Auszug:

Die Leute fragten mich damals: "Warum besuchst du nicht einfach solche Veranstaltungen und stellst kritische Fragen?" Meine Antwort war, dass die Beteiligung an diesem Ereignis, selbst auf oppositionelle Weise, darin bestünde, Ansichten scheinbar zu bestätigen, die ich als Hassrede betrachtete. Darüber hinaus hat der Versuch, die Veranstaltung zu unterbinden, eine Botschaft gesendet: Transphobie ist nicht willkommen und Trans-Personen werden unterstützt. In der heutigen Zeit würde und werde ich die Gelegenheit, meinen Trans-Brüdern und -Schwestern Unterstützung zu zeigen, nicht versäumen.

Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war, dass ich mich ohnehin an der Veranstaltung beteiligte. Indem ich dorthin ging und das Treppenhaus blockierte, war ich an der Veranstaltung beteiligt. Ich habe die Ansichten der Redner noch immer – wenn auch auf eine völlig unproduktive Weise – anerkannt. Ich gebe es ungern zu, aber wir haben absolut nichts erreicht, was wahrscheinlich weniger ist, als wenn wir zur Veranstaltung gegangen wären und den Leuten in der Frage-und-Antwort-Periode intellektuell die Hölle heiß gemacht hätten.

Wir haben nichts erreicht.

Die Veranstaltung fand immer noch statt, und die Leute durften immer noch sprechen. Selbst wenn wir es geschafft hätten, das Ereignis zu stören, wären sie einfach zu Twitter oder ihren YouTube-Kanälen gegangen, um ihre Ideologie dort zu verbreiten. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass unsere Protestversuche die Dinge sogar noch verschlimmert haben. Wir haben diesen Leuten nicht nur Munition gegen die "Trans-Aktivisten" gegeben, sondern auch versucht, Kritikern die Möglichkeit zu verwehren, sich mit den Ideen und nicht nur mit den Menschen auseinanderzusetzen.

Ich hasse es auch zu denken, dass unsere Aggressivität tatsächlich Trans-Personen davon abgehalten hat, zu dieser Veranstaltung zu gehen. Das Ergebnis unseres Verhaltens war kein Zeichen der Solidarität mit der Transgemeinschaft. Vielmehr fand eine Veranstaltung statt, bei der eine hochgradig transkritische Sichtweise ohne zu wenig Widerstand oder Antworten von Trans-Personen widerhallte. Das erzeugte ein Publikum, das nur eine Seite der Debatte hörte. Eine bessere Zeichen der Solidarität mit der Trans-Gemeinschaft wäre gewesen, zur Veranstaltung zu gehen und dafür zu sorgen, dass unsere Stimmen in Form von schwierigen, intelligenten Fragen gehört werden.

Ich kann bereits hören, wie meine Kameraden ihre Tumblr-Profile aktivieren, um mich anzuprangern. Bevor ich fortfahre, möchte ich ganz klar sagen: Ich bin immer noch radikal trans. Ich glaube immer noch von ganzem Herzen, dass Trans-Frauen Frauen und Trans-Männer Männer sind. Die Ansichten einiger Leute auf dieser Veranstaltung stehen immer noch in klarem Widerspruch zu meinen Auffassungen. Ich habe keine Liebe für Verschwörungstheorien darüber entdeckt, wie Trans-Frauen Teil einer Verschwörung zur Gehirnwäsche junger Mädchen sind.

Aber die von mir gerade beschriebene Eindämmung sinnvoller Konfrontation und des Dialogs hat sich auf internationaler Ebene wiederholt. Die Tendenz der Trans-Bewegung, eine direkte, offene Auseinandersetzung in Debatten abzulehnen, hat die Transphobie keineswegs zum Schweigen gebracht. Im Gegenteil, sie erlaubt Menschen, leicht widerlegbare Statements zu äußern, während die Leute fehlen, die diese Widerlegung leisten könnten. Auf diese Weise gewinnen unsere Gegner, inmitten einer Flut von ausweichendem Die-Plattform-Entziehen, Protesten und Beschimpfungen, die Trans-Aktivisten in ein eher unschönes Licht rücken und - was noch wichtiger ist - den Menschen echte Erkenntnisse aus der Trans-Community verwehren.

(...) Ich denke nicht mehr, dass genderkritische Stimmen einfach zensiert werden sollten. Sie haben das Recht, "ihre Wahrheit zu sagen", auch wenn ich denke, dass es viel weniger ist als die Wahrheit. Es ist unmoralisch für mich und unmoralisch für die Transgendergemeinschaft, so zu tun, als hätten wir das Recht, die freie Rede zu kontrollieren. Das ist nicht nur in freien Gesellschaften letztlich unmöglich, sondern sendet auch die falsche Botschaft: Wir wollen Sie kontrollieren. Wenn wir solche Veranstaltungen verhindern, verweigern wir den Menschen die Möglichkeit, eine andere Wahrheit zu erfahren: Was wir wirklich wollen, ist, frei zu sein und verstanden zu werden.

Viele Leute werden argumentieren, dass diese Gespräche negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Trans-Personen haben. Nun, seit der Demo bin ich zu Gesprächen von zwei verschiedenen bekannten transkritischen Feministinnen gegangen und habe sie von Angesicht zu Angesicht scharf zu ihren Ansichten befragt.

Hat es wehgetan? Bin ich in Flammen aufgegangen? Ich bin nicht jemand ohne psychische Probleme. (Tatsächlich hat mich die Polizei einmal in eine Nervenheilanstalt gebracht.) Manchmal waren diese Gespräche unangenehm, sicher. Aber die Fähigkeit, genderkritische Ansichten direkt in Frage zu stellen, war für mich eine aufregende und revolutionäre Erfahrung. Ich würde sagen, es hat meine psychische Gesundheit verbessert. Es hat mir das Gefühl gegeben, dass ich mich ausnahmsweise einmal wirklich engagiert habe und auf eine echte, produktive Weise zur Trans-Community beigetragen habe. Es hat mir gezeigt, dass die Debatte über Trans-Rechte zivil und sogar lustig sein kann - und einen emotional und intellektuell bereichert fühlen lässt.

Vor einigen Wochen habe ich sogar eine Veranstaltung organisiert, bei der Cis-Leute die Möglichkeit hatten, einigen meiner Transfreunde und mir schwierige Fragen zu stellen. Wir sprachen über die Kontroverse um Jordan Peterson, wie Trans-Personen in verschiedenen Kulturen gesehen werden, und die Beziehung zwischen Körperdysmorphie und Geschlechterdysphorie. Angesichts des derzeitigen Klimas sind all diese Themen nur schwer offen und in gutem Glauben zu diskutieren, mit Raum für kritische Fragen und ehrliche Verwirrung.

Aber unsere Debatte war lebhaft, freundlich und letztendlich, denke ich, für alle produktiv. Nach der Veranstaltung kamen meine Trans-Freunde tatsächlich zu mir und sagten, sie seien beeindruckt, wie gut es gelaufen sei. Sie dachten nicht einmal, dass es den Menschen "möglich" sei, diese Themen so zu diskutieren.

Das Ding mit der Trans-Community ist folgendes: Wir sind es derart gewohnt, nicht respektiert zu werden, dass wir vergessen haben, dass es möglich ist, dass Menschen uns respektieren, ohne sich über alle Ansichten, die vom Trans-Aktivismus ausgehen, einig zu sein, oder ohne alles über uns zu verstehen. Ich ermutige alle Trans-Personen, vorwärts zu gehen und sich wirklich zu engagieren: Es ist ein riskanter Vorschlag, der zu unangenehmen, unbequemen Fragen und sogar direkter Feindseligkeit einlädt. Aber auch wenn mit der Cis-Community kein respektvolles, freundliches Gespräch geführt werden kann, ist die Chance, die wirklich dummen Vorstellungen vieler Transphober abzubauen und sie auf dem öffentlichen Platz auf vernünftige Weise zu demütigen, eine, die verfolgt und genossen werden sollte. In beiden Fällen gibt es die Möglichkeit des Selbst-Empowerments.

Lassen Sie mich mit dem meiner Ansicht nach vielleicht wichtigsten Punkt abschließen.

Der Grund, warum ich meine Teilnahme an den Protesten gegen "We Need to Talk" am meisten bedaure, ist, dass ich den Menschen wirklich das Gefühl gegeben habe, dass ich eine Gefahr für sie bin. Ich mag eine Trans-Frau sein, aber ich bin immer noch größer als die meisten Frauen und ich bin immer noch beängstigend, wenn ich eine Balaclava trage und Sie anschreie. Ich erinnere mich, dass ich ein paar Schritte vor Julie Bindel und Heather Brunskell-Evans stand und sie anbrüllte, während Brunskell-Evans versuchte, sich in der Ecke zu verstecken und absolut verängstigt aussah. Ich habe mir dieses Bild oft in Erinnerng gerufen und mich gefragt: "Was habe ich mir dabei eigentlich gedacht?" Ich war auf dem besten Weg, nicht nur die Art von Transaktivist zu werden, sondern auch die Art von Person, die ich nicht sein will.

Wenn jemand dies liest, der von mir Angst bekommen hat, möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um mich bei Ihnen zu entschuldigen. Wenn Sie jemals in Bristol sind, schulde ich Ihnen ein oder zwei Bier.

Sonntag, November 25, 2018

Deutsche Männer sterben früher als alle anderen Westeuropäer – News vom 25. November 2018

1.
Im Vergleich zu ihren westeuropäischen Nachbarn haben Deutsche eine auffällig geringe Lebenserwartung. Die deutschen Männer bilden sogar das Schlusslicht, doch auch bei den Frauen ist noch viel Luft nach oben. Woran liegt das?


Das hat sich "Die Welt" näher angeschaut.



2. Berlins Grüne haben gestern den Weg für den Frauentag als Feiertag frei gemacht.



3. Bundesrichter Thomas Fischer widerspricht der vergangene Woche breitflächig lancierten Behauptung, es gäbe eine besorgniserregende Zunahme häuslicher Gewalt. Ein Auszug:

Der Tenor der Presseberichte ist durchweg überaus besorgt: "Alarmierende Zahlen" meldet die "SZ", "erschreckende Zahlen" der DLF; andere versuchen, noch mehr Drama aus den Fakten zu quetschen. Die "Zeit" hat entdeckt, es gebe (erneut) einen "blinden Fleck in der #MeToo-Debatte". Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Alarmgeheul sachlich gerechtfertigt ist, die Ergebnisse der Untersuchung also zutreffend eingeordnet sind. Dazu ein paar Anmerkungen:

Man würde spontan nicht auf den Gedanken kommen, dass sich unter dem Stichwort "häusliche Gewalt" oder "Beziehungsgewalt" Phänomene verbergen wie "Zwangsprostitution" und "Zuhälterei". Sie sind aber in der neuen Statistik eingerechnet. Ebenfalls neu hinzugerechnet ist "Verletzung der Unterhaltspflicht" (§170 StGB, 5550 Fälle). Dieses Delikt, das im pflichtwidrigen Nichtzahlen von Geld besteht, läuft in Pressetexten unter der schönen Bezeichnung "ökonomische Gewalt" und ist auf diese Weise geeignet, die mediale "Gewalt"-Diskussion als Ganze ad absurdum zu führen. Denn wenn das Nichtzahlen von Unterhalt "Gewalt" sein soll, dann ist es jeder Diebstahl oder Betrug ebenfalls, und auch die Steuerhinterziehung oder das Nichtzahlen von Miete, Lohn oder Darlehensschulden. (...) Die Meldung "immer mehr Feuer brechen aus" ist nicht sinnvoll, wenn sie darauf beruht, dass seit letztem Jahr auch das unerlaubte Grillen dazugezählt wird. (...) Wenn man diese neu aufgenommenen Tatbestände abzieht, ist die Zahl der gemeldeten Taten nicht gestiegen, sondern um knapp 2000 gesunken.


Mir ist kein einziger Fall bekannt, wo in der vergangenen Woche ein Journalist diese Zahlentrickserie aus dem Hause Giffey (SPD) aufgedeckt hat. Nein, da muss erst ein Richter von außerhalb der juristischen Gruppe daherkommen. Fischer führt hierzu weiter aus:

Dieselbe Presse, die sich sonst seitenlang echauffiert über die politische "künstliche" Dramatisierung von Problemen wie z.B. Umweltgefahren (durch "politisch gesteuerte" Grenzwerte) oder Armut (durch angeblich "überzogene" Definitionen), erwähnt die statistischen Artefakte in der Gewaltdiskussion allenfalls an versteckter Stelle, bleibt aber tapfer beim "Alarm" in der Überschrift. "Politik und Staat müssen endlich mehr Verantwortung übernehmen", kommentierte die "SZ" - was immer das heißen mag. Hintergrund: Vorstellung eines Programms für die Förderung von mehr Frauenhäusern.

Gegen dieses Ziel ist wahrlich nichts einzuwenden. Es muss aber auch nicht mit einem Getöse verkündet werden, als ob die nächste Staatskrise hereingebrochen sei. Und es muss auch im Jahr 2018 nicht beworben werden mit dem Slogan "Endlich das Schweigen brechen". Denn es gibt - nach meiner Wahrnehmung - kein gesellschaftliches "Schweigen" in bemerkenswertem Umfang über geschlechtsspezifische Beziehungsgewalt. Vielmehr gibt es in Medien, Parteien, Unternehmen, öffentlichen Ämtern, medizinischen Einrichtungen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und "Sensibilität" dafür, ebenso bei den (meisten) Strafverfolgungsorganen. Ein paar andere "Dunkelfelder" könnten angesprochen werden. Die weitaus meisten Tötungsopfer z.B. sind nicht Frauen, sondern Männer.




4. Die Neue Zürcher Zeitung beschäftigt sich mit der neuen Sehnsucht nach dem Prüden, das durch die MeToo-Debatte deutlich wurde. Ein Auszug aus dem Artikel von Birgit Schmid:

Wenn es um moralische Verfehlungen geht, sind viele Amerikaner reizbarer als ihr Präsident. Trotzdem zeigt dieser Versuch, einen Mann zu Fall zu bringen nach einer Trennung, die der Frau offensichtlich psychisch zusetzte, welche Richtung die Debatte um Sexismus und sexuelle Belästigung nehmen kann. Steht in Zukunft auch emotionales Fehlverhalten in intimen Beziehungen am Pranger, reduziert sich der Spielraum zwischen den Geschlechtern auf etwas, das niemand wollen kann. Wird schon ein Gefühlsausbruch als Übergriff empfunden, bleibt nach einem Jahr #MeToo das Fazit: Die Debatte steht davor, zu überdrehen.

(...) Der Aufforderung zum Entsorgen der Männer liegt die für den Dialog der Geschlechter wenig hilfreiche Prämisse zugrunde, dass jeder Mann ein potenzieller Täter ist. Es erleichtert einen schon fast, wenn zu den Beschuldigten dann auch einmal Frauen gehören. Trotz gegenteiligem Eindruck: Frauen sind nicht das moralisch überlegene Geschlecht. Die kanadische Autorin Margaret Atwood wies angesichts des "Tugendterrors" von #MeToo schon früh darauf hin: Auch Frauen seien "menschliche Wesen mit der ganzen Bandbreite zwischen heiligem und dämonischem Verhalten, einschliesslich des kriminellen". Sie seien weder "Engel, die nichts Falsches tun können, noch Kinder, die nicht fähig sind, eine moralische Entscheidung zu treffen". Sie wurde dafür als "schlechte Feministin" beschimpft.

(...) Ruft man als Frau nach jeder unangenehmen Begegnung "me too", verharrt man auf der schwachen Position. Man richtet sich in der Opferrolle ein, bezieht daraus einen psychologischen Gewinn. Anders als im Arbeitsumfeld, wo vielleicht Machtstrukturen die weibliche Passivität erklären, sollte sich eine Frau in privaten Beziehungen mit einem selbstbestimmten Nein wehren können. Sonst im Alltag verschafft sie sich doch auch lautstark und furchtlos Gehör.

Stattdessen macht #MeToo Frauen zu Überempfindlichen und Empörten, die überall Unrecht und Benachteiligung wittern. Zu einem Aufschrei kommt es bereits, wenn auf einem Podium mehr Männer als Frauen sitzen – egal, ob dabei über Rüstungsgeschäfte oder Fussball diskutiert wird. Schon ein numerisches Ungleichgewicht gilt nun als Beweis für das Fortwirken des Patriarchats.

(...) Schon länger verfassen Schulen Richtlinien, wie man sich vor falschen Anschuldigungen schützt: indem man zum Beispiel nur noch bei offener Tür unterrichtet. (...) Vorschriften für den Umgang zwischen den Geschlechtern mögen gut gemeint sein, haben aber etwas Bevormundendes. Erwachsenen wird die Fähigkeit abgesprochen, selbstverantwortlich zu handeln. Fürchtet euch vor dem andern wie vor euch selbst, wird damit ausgesagt.




5. Zuletzt: In Neuseeland wurde der Weihnachtsmann wegen Frauenfeindlichkeit gefeuert.

Samstag, November 24, 2018

Was Genderforscher über Selbstmordattentäter denken – News vom 24. November 2018

1. In der "Frankfurter Allgemeinen" fand sich dieser Tage ein Artikel der liberalen Feministin Judith Basad, der leider in einer legal verlinkbaren Fassung nur im Anriss online steht. Problemlos verlinkbar ist allerdings eine Zusammenfassung in der Presseschau des Deutschlandfunks:

Zum Schluss vom Herz zum Genital und wieder zurück zur Hirnlosigkeit: Einigen Gender-Instituten falle es schwer, Genitalverstümmelungen zu verurteilen, schreibt Judith Basad in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Journalistin hat wissenschaftliche Texte aus dem Bereich der Geschlechter- und Postkolonialismusforschung analysiert. Spätestens nach der Lektüre dieses Artikels hält man diese Forscher nicht für Wissenschaftler, sondern für Sektenmitglieder.

Einerseits werde das Patriarchat als herrschend und verwerflich angesehen, andererseits der ganze Westen, schreibt Basad. Das könne gefährliche Folgen haben. "Denn so werden moralische Grundsätze wie die Ablehnung von Gewalt, Terrorismus oder Verstümmelung außer Kraft gesetzt und eine antiwestliche Agenda in den Wissenschaften etabliert", erläutert die Journalistin. Da aber die Kolonialmächte, also das Böse an sich, die Genitalverstümmelung kritisiert haben, erscheint sie einigen Wissenschaftlern sogar als schützenswertes Kulturgut. Selbst islamistischer Terror werde gegen den Westen verteidigt.

Das habe auch die Geschlechterforscherin Claudia Brunner in ihrer Doktorarbeit getan: "In 'Wissensobjekt Selbstmordattentat' werden nicht etwa die Anschläge der Hamas, des IS oder der Taliban verurteilt, sondern Bilder von Selbstmordattentätern, die auf Covern der westlichen Fachliteratur zu sehen sind", gibt Basad in ihrem FAZ-Artikel die Gedanken der Wissenschaftlerin wieder. "Der Selbstmordattentäter an sich, so Brunner, sei ebenfalls nur eine Erfindung einer 'okzidentalistischen Selbstvergewisserung', die durch die 'koloniale Expansion europäischer Staaten' und durch das 'kapitalistische Weltsystem' gelenkt würden."

Kommentar der Journalistin: "Derartige Verschwörungstheorien stellen keineswegs einen wissenschaftlichen Ausrutscher innerhalb der Gender Studies dar. Denn Claudia Brunner wurde für ihre Arbeit mit dem Caroline-von-Humboldt-Preis für Nachwuchswissenschaftlerinnen ausgezeichnet – einem der höchstdotierten Wissenschaftspreise in Deutschland."




2. Der "Focus" stellt sich der ansonsten flächendeckenden Medienkampagne der letzten Tage entgegen, die häusliche Gewalt weitgehend auf Gewalt gegen Frauen reduziert: "Missbraucht von zwei Frauen: Mann erzählt, wie er Opfer von häuslicher Gewalt wurde". Statt eigene Recherche in den wenigen bestehenden deutschen Männerhäusern oder bei maskulistischen NGOs zu betreiben, übernahm der FOCUS allerdings einen Fall aus einer US-Zeitschrift.



3. Die geschlechterpolitische NGO Agens hat einen Appell gegen die Stigmatisierung von Männern in der Gewaltdebatte veröffentlicht und lädt alle Leser dazu ein, ihn zu unterzeichnen. (Ich bin mir sicher, auch meine Unterschrift wird demnächst dort angezeigt.)



3. Die geschlechterpolitische NGO MANNdat setzt sich mit dem befremdlichen Journalismus von Julian Dörr auseinander, einem Mitarbeiter der "Süddeutschen Zeitung".



4. Zwei verliebte 18jährige wurden in einer Berliner Straßenbahn körperlich angegriffen.



5. Für die australischen Grünen ist die Unterstützung durch weibliche Wähler zusammengebrochen, nachdem die Partei eine Reihe von Skandalen im Zusammenhang mit Frauenfeindlichkeit und sexueller Gewalt ereilte. Jill Hennessy, Gesundheitsministerin des australischen Bundesstaates Victoria, warf den Grünen ein "toxisches kulturelles Problem" vor, "wenn es um Frauen geht".



6. Das Wall Street Journal berichtet über die neueste Forschung zum "Gender Pay Gap", der geschlechtsspezifischen Lohnlücke:

Progressive behaupten, dass der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen durch Sexismus verursacht wird, den die Regierung beheben muss. Aber eine neue Studie liefert überzeugende Beweise dafür, dass die Entscheidungen und Prioritäten der Frauen einen Großteil der Unterschiede ausmachen.

Die Studie untersuchte Daten der Massachusetts Bay Transportation Authority, weil es sich um einen Gewerkschaftsbetrieb mit einheitlichen Stundenlöhnen handelt, in dem Männer und Frauen die gleichen Regeln befolgen und die gleichen Vorteile genießen. Die Beförderung der Arbeitnehmer erfolgt nach dem Dienstalter und nicht nach der Leistung. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer desselben Dienstalters haben die gleichen Möglichkeiten bei der Planung, den Routen, dem Urlaub und den Überstunden. Unter solch strengen Arbeitsregeln hätte selbst ein sexistischer Chef oder Manager wenig Möglichkeiten, Männern eine Vorzugsbehandlung zu gewähren.

Doch selbst in der Verkehrsbehörde verdienten weibliche Bahn- und Busunternehmer weniger als Männer. Um zu erklären warum, untersuchten die Harvard-Volkswirte Valentin Bolotnyy und Natalia Emanuel Zeitkarten und Zeitpläne von 2011 bis 2017, wobei auch Geschlecht, Alter, Einstellungsdatum und Amtszeit berücksichtigt wurden sowie ob ein Mitarbeiter verheiratet war oder unterhaltsberechtigte Personen hatte.

Sie fanden heraus, dass männliche Bahn- und Busunternehmen rund 83% mehr Überstunden leisten als ihre weiblichen Kollegen und doppelt so häufig eine kurzfristige Überstundenverschiebung akzeptieren. Etwa doppelt so viele Frauen wie Männer haben nie Überstunden gemacht. Die Agentur zahlt anderthalb Stunden für Überstunden, so dass diese Entscheidungen einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis haben.

Auch männliche Bus- und Bahnbetreiber nahmen jedes Jahr 48% weniger unbezahlte Stunden nach dem Family Medical Leave Act frei. Weibliche Mitarbeiter wählten eher weniger profitable Routen, wenn sie dafür weniger Nächte, Wochenenden und Feiertage arbeiten mussten.

Die Elternschaft verstärkte den Unterschied in den Prioritäten für männliche und weibliche Mitarbeiter. Mehr als kinderlose Kollegen wollten Väter das zusätzliche Geld aus Überstunden und Mütter mehr Freizeit. Diese Entscheidungen waren bei Alleinerziehenden ausgeprägter. Unverheiratete Mütter nahmen 59% weniger Überstunden in letzter Minute als unverheiratete Väter.

Bolotnyy und Emanuel kommen zu dem Schluss, dass "Frauen, insbesondere alleinstehende Frauen mit Kindern, sowohl Zeit als auch die Fähigkeit, ungeplante Arbeit zu vermeiden, viel mehr schätzen als Männer". Die Studie untersucht nicht, ob diese Entscheidungen durch persönliche Präferenzen oder Notwendigkeit motiviert sind, aber selbst in einem hochgradig gerechten Arbeitsplatz wie der Agentur in Massachusetts machten "diese Unterschiede bei den Entscheidungen" den "Kern der Einkommenslücke zwischen den Geschlechtern aus, die wir beobachten".




7. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu dem gestern auf Genderama verlinkten Focus-Artikel über das Leiden eines Trennungsopfers:

Sicher hast du [darin] den Link "Dieser Text erschien ursprünglich in der NZZ" [gesehen]. Folgt man diesem, gehts erst richtig los mit den Horror-Stories. Erste Geschichte: "Vater für 24 Stunden".

Freitag, November 23, 2018

Falschbeschuldigung, entsorgter Vater, erfrorene Obdachlose – News vom 23. November 2018

1. Das Bildblog berichtet über den verantwortungslosen Umgang eines Leitmediums mit einer Falschbeschuldigung sexueller Gewalt.



2. Im "Focus" schildert ein Trennungskind seine Lebensgeschichte: "Meine Mutter belog mich ein Leben lang".



3. Nachdem in Hamburg die ersten Obdachlosen erfroren sind, hat RTL ermittelt, in welchen Städten diese Menschen (zumeist Männer) einen warmen Unterschlupf finden und in welchen nicht. Berlin tut sich hier immer noch schwer. Währenddessen erreicht in Österreich Obdachlosigkeit immer stärker die Mittelschicht.



4. In Großbritannien haben sich auch im polizeilich erfassten Hellfeld die Raten weiblicher und männlicher Opfer häuslicher Gewalt einander angenähert: 18,4 gegenüber 14,7 Prozent.

Mark Brooks, Vorsitzender der Mankind Initiative für männliche Opfer von Missbrauch, führt dies auf die Bereitschaft der Männer zurück, sich Freunden und Familie zu öffnen, was ihr Leiden angeht.

"Mehr Männer finden den Mut, zur Polizei zu gehen, oft unterstützt von Familie, Freunden und Arbeitskollegen", sagte er.

"Die Polizei hat sich dankbarerweise auch weit von der stereotypen Sichtweise von häuslichem Missbrauch entfernt, dass es sich nur um ein Verbrechen handelt, das Frauen betrifft. Sie ist in ihrem Ansatz viel integrativer geworden. Die Herausforderung besteht nach wie vor darin, sicherzustellen, dass Männer tatsächlich an lokale häusliche Missbrauchsdienste verwiesen werden und dass sie über eine gute finanzielle Ausstattung verfügen."

(...) Während es mehr als 3.600 Betten in Zufluchtstätten für Frauen gibt, gibt es in ganz England nur 20 für Männer.

(...) Steven Allan, Treuhänder und Sekretär der Männerhilfe, sagte: "Im Allgemeinen wird Missbrauch gegen Männer immer mehr wahrgenommen, aber es gibt immer noch eine Verzerrung zu Lasten von Männern. Wenn man ein typisches Pressefoto sieht, das häusliche Gewalt darstellt, zeigt es immer eine Frau, die vor einem Mann kauert. Wir haben immer noch eine Ungleichheit bei der Finanzierung von Wohltätigkeitsorganisationen gegen häusliche Gewalt. Die verfügbaren Mittel zur Bekämpfung von Gewalt gegen Männer sind sehr gering. Wir liegen als Wohltätigkeitsorganisation auf den Knien - wir haben einfach nicht die Mittel."




5. Die Post. Einer meiner Leser kommentiert den auf Genderama zitierten Artikel über die Inflation des Wortes "toxisch", insbesondere wenn es gegen Männer geht:

Sucht man nach einer echten Übersetzung für "toxisch", dann passt am ehesten "schädlich", und dann ist es kein weiter Weg mehr zu "Schädling", völlig abgesehen vom berüchtigten "Volksschädling" alter Zeiten.

Ich meine das nicht nur rhetorisch - das reflektiert genau die Denke dieser Leute, und wundere mich, dass es nicht schon lange gekracht hat innerhalb der Linken, und diese faschistoide Fraktion einen eigenen Weg geht.

Mittwoch, November 21, 2018

Wort des Jahres 2018 gekürt ... und es sollte keinen Männerrechtler überraschen – News vom 21. November 2018

Faszinierend: An einem Tag findet man beim besten Willen keine interessante Meldung zum Bloggen, und schon am nächsten überschlägt es sich.



1. Das Oxford-Wörterbuch hat einen Ausdruck zum Wort des Jahres gekürt, der uns allen gerade in den letzten zwölf Monaten wohlbekannt geworden ist: "toxisch". Insbesondere "toxische Männlichkeit" wurde 2018 geradezu inflationär verwendet, noch dazu oft weit von der ursprünglichen Bedeutung des Begriffes entfernt.

Das liberale Magazin Sp!ked kommentiert diese Wahl:

"Toxisch" ist das Wort, das laut Oxford Dictionaries am besten "das Ethos, die Stimmung und die Sorgen" von 2018 einfängt. "Toxisch" wird von den Wörterbuch-Erstellern als "giftig" definiert, und sie stellten eine 45-prozentige Zunahme der Häufigkeit fest, mit der das Wort auf der Website der Oxford Wörterbücher nachgeschlagen wurde. Sie führen diesen Anstieg auf den "schieren Umfang" seiner Anwendung zurück. Toxisch ist, so suggerieren sie, "ein beschreibendes Element für die am häufigsten diskutierten Themen des Jahres" geworden.

(...) Die Bewegung #MeToo hat einen Anstieg der Verwendung des Wortes "toxisch" ausgelöst. Wir alle sind mit der "giftigen Männlichkeit" vertraut. Jetzt, dank #MeToo, können wir zu dieser Gefahr die Risiken hinzufügen, die von "toxischem Patriarchat", "toxischen Beziehungen" und "toxischer Vergewaltigungskultur" ausgehen.

(...) Die Mode, "toxisch" vor alles Erdenkliche zu stellen, sagt uns, dass es einige gibt, die alle Aspekte des Lebens - und vor allem andere Menschen - als nicht nur falsch oder schlecht, sondern auch als körperlich schädlich und gefährlich wahrnehmen. Kollegen, Klassenkameraden, Nachbarn und Familienmitglieder gelten als kontaminiert und giftig. Dies deutet darauf hin, dass einige Menschen die Welt auf eine sehr persönliche und die Eingeweide zerfressende Weise erleben. Wir haben uns von "Worten, die verwunden" in den 90er Jahren bewegt zu "Diskussionen, die töten".

Nehmen wir die "toxische Männlichkeit". Diese beiden Worte fassen die Vorstellung zusammen, dass Männer eine Gefahr für sich selbst und andere sind. Qualitäten und Werte, die traditionell mit Männlichkeit verbunden sind, wie Stärke, Stoizismus, Wettbewerbsfähigkeit und Stolz, werden als nicht nur negativ, sondern auch körperlich schädlich umgedeutet. Toxische Männlichkeit wird nicht nur für die Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe auf Frauen verantwortlich gemacht, sondern auch für Angst, Depression und sogar Selbstmord von Männern. Das legt nahe, dass Männer - auf der Grundlage vereinfachender Stereotypen - grundsätzlich sowohl geschädigt als auch schädlich sind.

Das Schöne an dem Wort "toxisch" ist, dass es keiner weiteren Erklärung bedarf. Es ist kein Argument, es ist eine blinkende Sirene, die die Leute warnt. Das Etikett "toxisch" gilt als Beweis genug. Seine Verwendung in Frage zu stellen, bedeutet, die "gelebte Erfahrung" von Schmerz geringzuschätzen. Das Problem ist, dass die Kennzeichnung von Menschen und Ideen als giftig (um dann den angerichteten Schaden zu beklagen) jede Debatte einschränkt. Tatsächlich, so behaupten einige, kann uns sogar der Versuch, mit Menschen in Kontakt zu treten, deren Ansichten wir nicht zustimmen, körperlichen Schaden zufügen.

(...) Die Verwendung des Wortes "toxisch" ist also kein Anreiz zum Handeln, sondern eine Warnung an uns, uns zurückzuziehen und unsere eigene Sicherheit an die erste Stelle zu setzen. Dies stärkt die Sichtweise der Menschen als extrem verletzlich und zerbrechlich, die sichere Räume und Schutz benötigen, nur um den Tag zu überstehen.

Diese neue Tendenz, jeden Aspekt des Lebens als "giftig" zu bezeichnen, legt nahe, dass viele Menschen von der Welt um sie herum und von anderen Menschen zutiefst entfremdet sind. Wir treffen uns nicht als potenzielle Freunde, Kollegen oder Verbündete, sondern als giftige Fremde. Der Arbeitsplatz ist kein Ort potentieller Freundschaft und Zusammenarbeit, sondern ein Ort des Missbrauchs. Der Campus der Universität ist keine Gelegenheit, sich neuen und herausfordernden Ideen zu stellen, sondern ein Ort voller gefährlicher Unbekanntheiten.




2. Das auch auf Genderama immer wieder als positives Beispiel genannte Männerhaus im Schweizer Kanton Aargau steckt in ernsthaften Schwierigkeiten.



3. "Der blinde Fleck von MeToo" titelt "Die Zeit". Geht es endlich um männliche Opfer? Das Gegenteil ist der Fall: Angelika Finkenwirth, Frida Thurm und Julius Tröger prügeln ihren Lesern in einem zwei Seiten umfassenden Artikel über häusliche Gewalt, in dem die Hälfte der Opfer konsequent verschwiegen wird, konsequent in den Kopf, dass "häusliche Gewalt" und "Gewalt gegen Frauen" identisch seien. Einer in den Artikel eingeblendeten Statistik kann man zwar entnehmen, dass – im Hellfeld! – bereits jedes fünfte Opfer männlich ist, aber der durchgehend sexistische Fließtext spricht wie selbstverständlich von Männern als Tätern und Frauen als Opfern.

Noch schlimmer als die "Zeit" (und die "taz", da spare ich mir die Verlinkung) ist die Frankfurter Allgemeine, die männliche ... nicht Opfer, sondern "Anrufer" in einem Einschub von immerhin sechs Worten erwähnt. Sechs Worte für die knapp 25.000 Männer, die 2017 Opfer von Partnergewalt wurden UND als solche Opfer polizeilich erfasst wurden. Besser kann man nicht vorführen, wie Bagatellisierung aussieht.

Die Zeiten, als die Medien als "vierte Gewalt" die Regierungspolitiker kritisch beobachtet haben, ist lange vorbei. Wenn eine SPD-Politikerin heute Propaganda machen will, steht ihr die gesamte Presse von links bis konservativ als Megaphon zur Verfügung.



4. Vorbildlich hingegen ist Nicola Bauer von der FDP, die auf Facebook keinen Unterschied macht, Opfer welchen Geschlechts einer Erwähnung wert sind und Opfer welchen Geschlechts nicht.



5. Das Blog "Maskulismus für Anfänger" hat mehrere Studien über die politische Zugeörigkeit von Journalisten analysiert und fasst die Ergebnisse zusammen:

Alle Studien liefern ein konsistentes Bild zur Parteineigung von Journalisten in Deutschland: Ca. 30 - 40% dieser Politikjournalisten sind politisch / ideologisch den Grünen zugehörig, weitere ca. 20% der SPD. Linke/PDS, CDU und FDP haben nur den Status von Splitterparteien. In der Summe rechnen sich also ca. 50 - 60% aller Journalisten einer feministischen oder radikalfeministischen Partei zu.

Ca. 30 - 35 % ordnen sich keiner Partei zu. Läßt man diese neutralen "Nichtwähler" einmal außen vor, dann rechnen sich fast alle übrigen Journalisten, die in der Geschlechterfrage überhaupt eine Meinung vertreten, einer feministischen oder radikalfeministischen Partei zu.




6. In Tansania wurde, wie "Die Welt" griffig schlagzeilt, die Hetzjagd auf Schwule offiziell eröffnet. Geichgeschlechtlicher Sex von Männern kann in dem afrikanischen Land mit lebenslanger Haft sanktioniert werden. Jetzt setzt der Staat ein "Überwachungsteam" ein, das Verhaftungen vorantreiben soll.



7. Teresa Shook, Begründerin des von den deutschen Leitmedien vielbejubelten US-Frauemarsches gegen Trump, hat dessen andere Führerinnen aufgerufen zurückzutreten. Sie hätten erlaubt, dass Antisemitismus, die Ausgrenzung sexueller Minderheiten und rassistische Hate Speech ein Teil der Bewegung geworden seien. Genderama berichtet darüber seit gut einem Jahr, deutsche Leitmedien schweigen.



8. Ohne antisemitische und rassistische Hate Speech kam eine HimToo-Rallye in Portland aus, die auf männliche Opfer sowie das Thema "Falschbeschuldigungen" aufmerksam machen wollte. Trotzdem wurden Teilnehmer der Demonstration von der Antifa angegangen. Über männliche Opfer zu sprechen gilt dort offenbar als viel unsäglicher als die antisemitischen Ausfälle des Frauenmarsches. Hier sieht man die mit der Silbe "Anti" nur notdürftig verkleideten Faschisten bei der Arbeit.



9. Der "American Thinker" beschäftigt sich mit einem der Selbstmorde im Zusammenhang mit MeToo sowie den durch diese Kampagne angestachelten Mobs an Universitäten und kommentiert:

Die #MeToo-Bewegung hatte als gute Unterhaltung begonnen. Viele Menschen empfanden ein köstliches Gefühl der Schadenfreude, als Harvey Weinstein als serieller Sexualstraftäter geoutet wurde. Morrisett war jedoch kein Harvey Weinstein. Im Gegenteil, er war ein gewöhnlicher Mann, dessen Personalakten keine Hinweise auf unangemessenes Verhalten gegenüber Kollegen oder Studenten enthalten. Seine letzten gefolterten Wochen erinnern daran, wie gewöhnliche Amerikaner in den 1950er Jahren Opfer des McCarthyismus wurden. Wie #MeToo hatte auch der Albtraum des McCarthyismus mit guten Absichten begonnen: eine ernsthafte Jagd während des Kalten Krieges auf die wirklichen Kommunisten und sowjetischen Agenten in der Regierung und sensiblen Positionen. Es endete in einer Hexenjagd, die unschuldige Leben zerstörte und sogar Selbstmorde auslöste.




10. "Die Welt-Schach-Meisterschaft ist großartig", titelt der feministische "Guardian", "aber wo sind all die Frauen?" Grund für deren Fehlen sind der Autorin des Artikels zufolge nicht in Pseudowissenschaften wie der Biologie zu finden, die erklären, dass männliche Gehirne anders arbeiten als weibliche, sondern darin, dass es keine Schachgroßmeisterinnen als Rollenvorbilder gibt.



11. "Die Vagina-Monologe" ist ein seit den neunziger Jahren vielfach gefeiertes feministisches Theaterstück. Am Frauenzentrum der Universität von Eastern Michigan darf es jedoch nicht mehr aufgeführt werden – wegen Diskriminierung. Denn: "Nicht alle Frauen haben Vaginas."

Auch die New York Post berichtet.



12. Ebenfalls aus dem eigenen Lager angegriffen, wird die Schauspielerin Sarah Michelle Gellar, bekannt geworden als Heldin der feministischen Horrorserie "Buffy". Jetzt hat sie allerdings einen Beitrag (eine "disturbing message") auf Instagram gesetzt, der mir persönlich gefällt, der aber so manche Feministin empört.



13. Zuletzt noch etwas Erfreuliches, ein Veranstaltungshinweis: So könnte eine erwachsene Geschlechterpolitik der Zukunft aussehen.

Montag, November 19, 2018

Alles Gute zum Internationalen Tag des Mannes! – News vom 19. November 2018

1. Heute ist Internationaler Männertag. Um einen Tweet des brtischen Publizisten Piers Morgan zu zitieren: "Bleibt stark, Jungs – noch sind wir nicht illegal."



2. In Lucas Schoppes Blog "Man Tau" schreiben "Crumar" und "Gunnar" als Gastautoren über MeToo als "Medienhysterie statt Betroffenenhilfe". Schoppe fasst das Fazit des Artikels in seiner Einleitung zusammen:

Die Rede von einer rape culture, die eine strukturelle Förderung sexueller Übergriffe von Männern gegen Frauen, ist nicht nur falsch. Sie verschleiert auch die mannigfachen institutionalisierten Möglichkeiten, sich gegen sexuelle Belästigung zur Wehr zu setzen und sie zu unterbinden. Den Opfern sexueller Übergriffe ist offensichtlich nicht unbedingt mit der härtesten feministischen Position am meisten geholfen – diese Position kann ihnen sogar schaden.


Der Artikel ist lang, aber im Gegensatz zu vielen Artikeln in den Leitmedien hochgradig informativ und deshalb lesenswert. Die Arbeitsverweigerung dieser Leitmedien macht der Beitrag an einer Stelle auch offen zum Thema:

Das Problem der Medien und insbesondere des dort beschäftigten Personals ist erstens: Gewerkschaften existieren in ihrer bornierten Wahrnehmung nicht, deshalb empfinden sie ständig neu, wo nichts Neues ist. Es ist zweitens wesentlich einfacher, aus der US-Presse abzuschreiben, als die existierenden Möglichkeiten in Deutschland zu recherchieren und Aufklärung für die Betroffenen zu betreiben. Das wäre der Job der hiesigen Presse gewesen und diese hat kläglich versagt.




3.
In der Veterinärmedizin ist ein feministischer Traum wahr geworden. Aus dem einstigen Männerberuf ist eine Frauenhochburg geworden. Dumm nur, dass diese geballte Frauenpower nun Versorgungslücken produziert.


Die Neue Zürcher Zeitung berichtet in dem Artikel "Frauenpower – aber bitte nur Teilzeit".



4. "Männer arrangieren sich mit häuslicher Gewalt" titelt die auflagenstarke Schweizer Gratiszeitung "20 Minuten".



5. Seltsam: Obwohl unsere Medien uns ständig erklären, wie grandios und göttlich Feminismus ist, sind die beliebtesten Definitionen von "Feminismus" im von der Internet-Community erstellten Urban Dictionary durchgehend vernichtend. Eine Autorin des Frauenmagazin Bustle macht das wütend, traurig und überzeugt davon, wie wichtig Feminismus sei. Anders als die segensreiche Wikipedia würde das Urban Dictionary offenbar von denselben Leuten gestaltet, die "auch Morddrohungen verschicken". An diesem Punkt angekommen tobt die Autorin noch ein wenig über "männliche Zerbrechlichkeit" und "Arschlöcher".



6. Ein anderes feministisches Magazin, "Vice", fragt: Warum hassen heterosexuelle Männer Astrologie so sehr? Verblüffenderweise kommt DIESER Artikel ohne Beschimpfungen aus – aber Schuld ist auch hier natürlich "das Patriarchat".

Sonntag, November 18, 2018

Süddeutsche Zeitung beklagt Attacken von Gender-Ideologen auf Wissenschaftler – News vom 18. November 2018

1. Die "Süddeutsche Zeitung" kommentiert die Notwendigkeit eines eigenen Fachmagazins, in dem Wissenschaftler politisch unerwünschte Gedanken veröffentlichen können:

Wer beispielsweise über biologische oder psychologische Besonderheiten von (...) Geschlechtern publizieren will, und sei es nur die unterschiedliche Wirkung eines Arzneimittels, muss mit heftigen Anwürfen rechnen - und zwar aus jeder Ecke. Sobald sich ein hauchdünner Unterschied zwischen Mann und Frau zeigt, gibt es jene, die das nicht akzeptieren wollen. In der akademischen Welt ebenso wie draußen.

Es ist also keineswegs mehr nur so, dass sich die Wissenschaft gegen äußeren Druck hüten muss, gegen die Attacken wissenschaftsfeindlicher Extremisten. Es gibt mittlerweile innerhalb des akademischen Betriebs Zwänge, die manche sachliche Auseinandersetzung im Keim ersticken. Und statt Daten oder Thesen, die man anzweifelt, rational mit den Methoden der Wissenschaft zu entkräften, geht man die dahinterstehenden Forscher persönlich an.


Stimmt. Ich erlebe das seit mehr als 15 Jahren.



2. Obdachlose dürfen ab diesem Winter nicht mehr in Berliner U-Bahnhöfen übernachten. Ersatzräume gibt es keine.



3. "Jungen werden in der Schule im Stich gelassen, weil jeder Versuch, ihnen zu helfen, den Zorn von Feministinnen erregt" schlagzeilt der britische "Telegraph". In dem Artikel heißt es:

Das britische Bildungssystem scheitert an der "erstaunlichen" Unterversorgung der Jungen, da Feministinnen das Thema "tabuisiert" haben, warnte die ehemalige Leiterin des Hochschulzulassungsdienstes.

Mary Curnock Cook, die bis zum letzten Jahr Chief Executive dieser Stelle war, sagte, dass die Tatsache, dass Jungen in der Bildung zurückbleiben, ein nationaler Skandal sei - doch es ist ein so "unmodernes" Thema, darüber zu diskutieren, dass dieser Zustand "normalisiert" geworden sei.

Mädchen übertreffen Jungen in allen Aspekten der Bildung, von der Grundschule bis hin zu den Abiturergebnissen. Im vergangenen Jahr gingen 57 Prozent der Frauen an die Universität, verglichen mit 43 Prozent der Männer: eine Kluft, die sich in den letzten zehn Jahren deutlich vergrößert hat.

"Ich finde es einfach inakzeptabel zu denken, dass es in Ordnung ist, Jungen immer weiter in der Bildung zurückfallen zu lassen und die Kluft größer werden zu lassen", sagte Curnock Cook.

"Jungen, die in der Bildung zu wenig leisten, werden als ziemlich normal betrachtet - jeder weiß es, aber niemand tut etwas dagegen." Sie sagte, dass sich andere Bildungsunterschiede - wie die Kluft zwischen reichen und armen Kindern verringern, aber die Kluft zwischen Jungen und Mädchen werde immer größer.

"In etwa zehn Jahren wird die Kluft zwischen Jungen und Mädchen größer sein als zwischen Reich und Arm. Das ist wirklich erstaunlich."

Curnock Cook sagte, dass die Debatte über die Gleichstellung der Geschlechter in der Regel von Themen wie dem geschlechtsspezifischen Lohngefälle und der gläsernen Decke dominiert werde.

"Aber das sind Arbeitsprobleme, keine Bildungsprobleme", sagte sie. "Nicht selten treffen Initiativen zur Unterstützung von Männern auf Spott von Feministinnen."

Wenn versucht wird, Männerprobleme anzugehen, werden sie verspottet und mit dem "Zorn" von feministischen und geschlechtsspezifischen Gruppen konfrontiert, sagte sie.

(...) In den letzten fünf Jahren haben mehr als doppelt so viele männliche Universitätsstudenten Selbstmord begangen wie ihre Komilitoninnen, obwohl es weniger männliche Studenten gab.

Curnock Cook wird am Montag auf einer Konferenz sprechen, die von der Men and Boys Coalition, einer Gruppe von über 80 Organisationen, Wohltätigkeitsorganisationen und Wissenschaftlern, einberufen wird.

Die Koalition wird eine Reihe von Empfehlungen veröffentlichen, um die Probleme von Männern und Jungen anzugehen, wie z.B. die Entwicklung zusätzlicher Unterrichtsmaterialien, die speziell für Jungen entwickelt wurden.

Ein weiterer Vorschlag ist der Start einer bundesweiten Kampagne "Take Your Son to University Day" nach dem Vorbild des "Take Your Daughter To Work Day", der Anfang der 90er Jahre gestartet wurde, um Mädchen über Berufsmöglichkeiten zu informieren.

Dan Bell, Gründer der Men and Boys Coalition, sagte, er hoffe, dass die Konferenz einen stärkeren Dialog über diese Themen fördern werde.

"Die Menschen verhalten sich bei Männern und Jungen sehr vorsichtig, weil es als ein Zeichen dafür betrachtet wird, dass sie sich für eine privilegierte Klasse einsetzen", sagte er.

"Als starre Geschlechterrollen stärker durchgesetzt wurden, lautete das traditionelle männliche Stereotyp, dass man einfach weitermacht. Jetzt haben wir ein stärkeres Bewusstsein für Geschlechterfragen entwickelt - aber wir beschäftigen uns nur mit Problemen, die von Männern verursacht werden, und nicht den Problemen, die sie haben."


Auch in Deutschland ergreifen die Verantwortlichen keine Maßnahmen, um die "Jungenkrise" zu beheben, und in den Leitmedien ist sie seit Jahren kein Thema mehr. Auf Spiegel-Online durfte erst letzte Woche Margarete Stokowski das Thema "Diskriminierung von Jungen und Männern" totschlagen. Und wir Männerrechtler ziehen auch hierzulande für unser Engagement, den betroffenen Jungen zu helfen, sofort feministische Aggressionen auf uns.

Samstag, November 17, 2018

Journalistin fordert Alkoholverbot für Männer – News vom 17. November 2018

1. Der Kölner Karneval ist der Horror, berichtet Seyda Kurt für den "Zeit"-Ableger ze.tt: Männer im Bärenkostüm rufen "Hey Chica!", andere Männer behelligen einen mit "übergriffigen Blicken" und plumpen sexuellen Belästigungen wie "Wenn du magst, kannst du uns begleiten" oder öffnen sich zu anderen "grunzenden Kontaktversuchen". Nach Ansicht der Journalistin lautet die Lösung: "ein flächendeckendes Alkoholverbot im öffentlichen Raum gerade für Männer". Darauf einen Dujardin!



2. Der Rechtschreibrat hat bei seiner Tagung in Passau entschieden, dass der Genderstern vorerst nicht in das Regelwerk der deutschen Sprache übernommen wird.



3. Movember: "Bild" verrät, warum der Fußballspieler Joshua Kimmich in diesem Monat einen Schnurrbart trägt.



4. Nach Beschwerden von Anwohnern wurden in Dortmund 265 Knöllchen gegen Obdachlose verteilt. In vergleichbaren Städten gibt es diesen Irrsinn nicht.



5. Die Luzerner Zeitung greift das Thema "häusliche Gewalt gegen Männer" auf. Anlass ist eine Konferenz zur häuslichen Gewalt, für die am Dienstag 270 Fachpersonen nach Bern gereist waren. In der Schweiz ist die Dunkelziffer bei männlichen Opfern inzwischen so weit aufgeweicht, dass jede vierte wegen häuslicher Gewalt angezeigte Person eine Frau ist.

In dem Artkel heißt es:

Sich jemandem anvertrauen, das war auch für Philippe schwierig. Der 57-Jährige, der in Wirklichkeit anders heisst, hat zuerst gezögert. Zweifel plagten ihn, ob er wirklich die Polizei verständigen soll. Doch die Aggressionen der Partnerin, ihr impulsives Verhalten, all die unverarbeiteten Emotionen, die sie auf ihn projizierte, das hielt er irgendwann nicht mehr aus. Nachdem die Situation zu Hause ein weiteres Mal eskalierte, hatte er die Polizei informiert und wurde an die Fachstelle Häusliche Gewalt weitergeleitet. Dort habe man ihm geholfen, so Philippe. Doch die alten Klischees seien nur schwer zu durchbrechen. "Historisch gesehen war immer der Mann der Gewalttäter. Durch die #MeToo-Bewegung wurde diese Ansicht in letzter Zeit wieder verstärkt", sagt Philippe. "Wenn ich als Mann von meiner Frau angegriffen werde und mich zur Wehr setze, dann laufe ich Gefahr, als Gewaltverursacher dazustehen."

(...) Ohne Scham über die eigenen Gewalterfahrungen sprechen, das tut praktisch keiner. Wer einen Mann finden will, der mit seinem Namen hinsteht und erzählt, muss sich bis ins deutsche Koblenz durchtelefonieren. Dort wohnt der IT-Unternehmer Rene Pickhardt. Der 33-Jährige hat häusliche Gewalt erlebt. Pickhardt war traumatisiert, konnte eine Weile lang nicht mehr sprechen. Ins Detail gehen möchte er nicht. Viel wichtiger sei, was danach passierte, sagt er. Beim Versuch, Hilfe zu holen, stiess Pickhardt nur auf verschlossene Türen.

(...) Wie schwierig es für einen Mann werden kann, dem Täterklischee zu entkommen, weiss auch Martin. Der 43-Jährige sitzt am Esstisch des Berner Männerhauses «Zwüschehalt». Fast zwei Stunden lang erzählt er von seinem Schicksal, von der Frau, die ihn gedrängt hat, Kinder zu ­machen, und die ihm diese eines Tages plötzlich wegnahm. Ihm, der sich zwei Jahre lang tagtäglich um die Zwillinge gekümmert habe, während sie Vollzeit arbeitete und ihre freien Stunden mit ihren Freundinnen verbrachte. Eines Morgens sei sie plötzlich ins Frauenhaus gegangen, ohne Vorwarnung.

"Dort hat sie erzählt, ich sei gewalttätig und hätte die Kinder geschlagen", sagt Martin. Seine Stimme bebt, die Verzweiflung steht ihm ins Gesicht geschrieben. Nie habe er den Kindern etwas angetan, und nie habe ihm irgendjemand das Gegenteil bewiesen. "Stellen Sie sich einmal vor, ich hätte meiner Frau die Kinder weggenommen. Dann würde ich als Krimineller dastehen, nur weil ich ein Mann bin", sagt Martin. Sein Anwalt habe ihm trotzdem geraten, den Gerichtsentscheid, der seiner Frau recht gab, nicht anzufechten. Als Mann, sagte der Anwalt, sei er in dieser Sache schlicht weniger glaubwürdig. Martin steht den Tränen nahe. Die Kinder sieht er noch drei Stunden pro Woche. Verstehen tun sie ihren französischsprachigen Vater kaum noch, "Papa" sagen sie ihm nicht mehr.




6. Der aktuelle SPIEGEL gibt sein Bestes, die wachsende Aufklärung über männliche Opfer häuslicher Gewalt zu torpedieren, und stellt dieses Problem in einer bizarr sexistischen Weise dar: "Zehntausende treten, schlagen, bedrohen ihre Partnerin, aus Eifersucht, aus gekränktem Narzissmus oder aus Lebensfrust." heißt es bereits im Anreißer des Artikels, der über neun Seiten hinweg häusliche Gewalt als Gewalt von Männermonstern gegen Frauen darstellt. Der Beitrag, für den Laura Backes, Jan Friedmann, Annette Großbongardt, Ann-Katrin Müller und Anne Seith verantwortlich zeichnen, ist Teil der Propaganda für von Frauenministerin Giffey (SPD) geplante Maßnahmen, die Frauen vor häuslicher Gewalt schützen sollen: "Zu allererst geht es um eine Bestandsaufnahme über Frauenhausplätze, Beratungsstellen und deren Finanzierung."

Die seit den frühen achtziger Jahren vorliegenden Erkenntnisse der internationalen Gewaltforschung, denen zufolge etwa die Hälfte der Opfer häuslicher Gewalt männlich sind, kommen auf diesen neun Seiten nur in einem Absatz vor und werden auf das durch Strafanzeigen zugängliche Hellfeld reduziert: "Von den fast 140.000 Gewaltopfern in Deutschland sind immerhin 25.000 Männer." (Mit "Gewaltopfern" ist häusliche Gewalt gemeint; im öffentichen Raum sind bekanntlich mehr Männer als Frauen Opfer von Gewalt, auch wenn das den SPIEGEL erst recht nicht die Bohne interessiert.) Giffey sagt dazu: "Für gewaltbetroffene Männer gibt es einige sogenannte Männerhäuser, in Oldenburg, Berlin, Leipzig oder Dresden. Wenn laut Statistik fast ein Fünftel aller Opfer von Partnerschaftsgewalt Männer sind, kann man das nicht ignorieren. Auch da müssen wir mehr tun." Konkrete Pläne oder vorhaben erwähnt die Ministerin hier nicht. Auch dass die meisten dieser Männerhäuser private Initiativen sind, denen staatliche Unterstützung versagt bleibt, lässt sie unter den Tisch fallen.



7. Im australischen Ableger des einflussreichen Politikmagazins "Spectator" schreibt Corinne Barraclough inzwischen eine regelmäßige Kolumne unter der Überschrift "The Week in Misandry". Darin werden männerfeindliche Vorfälle der vergangenen Tage aufgearbeitet – eine Art Genderama im Kleinformat. Die geschilderten Fälle sind oft sarkastisch verknappt geschildert und enthalten jeweils keine Verlinkung auf die Quelle, auf der die Meldung beruht.

In der aktuellen Kolumne erfährt man etwa, dass die Kampagne "White Ribbon", die häusliche Gewalt auf Gewalt gegen Frauen reduzierte, untergegangen ist, aber ihre ideologischen Spuren in der Gesamtgesellschaft hinterlassen hat. Einige weitere Auszüge:

Feministische Website fragt, ob es in Ordnung ist, sexuelles Vergnügen "in einer Welt voller Brett Kavanaughs und Donald Trumps" zu erleben. Entscheidet, dass es sich um einen Akt des "Widerstands" handelt. Keiner der beiden Männer wurde für schuldig befunden, weil er versucht hat, das Vergnügen einer Frau zu ruinieren. "Cisgender heterosexuelle männliche Misogynisten wollen nicht, dass wir sexuell befreit werden", fährt der Fembot fort. "Aber wir werden es trotzdem tun, zu unseren eigenen Bedingungen." Viel Glück dabei.

Ein Mann in Texas sah sich 99 Jahre im Gefängnis gegenüber, dank der falschen Anschuldigungen einer Frau, dass er in ihr Haus eingebrochen und sie angegriffen habe. Neun Monate später bewiesen eidesstattliche Erklärungen und Zeitstempel, dass sie lügt. Sie wurde nicht wegen eines Verbrechens angeklagt. Wie kann man toxischer Männlichkeit die Schuld geben?

Vergewaltigungsanzeigen sinken in Großbritannien um 23 Prozent, nachdem die bekannte Feministin Alison Saunders das Strafrechtssystem verlässt. Der neue Leiter der Staatsanwaltschaft Max Hill sieht sich umgehend mit den Gegenreaktionen von Frauengruppen konfrontiert.

Eine globale Anwaltskanzlei teilt "#MeToo-Pakete" an australische Arbeitgeber aus. Der Plan zielt darauf ab, Arbeitgeber vor schädlichen Belästigungsfällen zu schützen, Ermittlungen maßzuschneidern und Risiken zu reduzieren. Aber #MeToo ist ganz sicher kein Gewerbe.




8. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Auf der Suche nach einem deutschsprachigen Artikel hierzu habe ich bei der Neuen Zürcher Zeitung folgenden Artikel gefunden: "Die Lega will die Männer stärken – reaktionäre Tendenzen in Italien".

Der Beitrag beschreibt wie die italienische Lega das Scheidungsrecht in Italien reformieren will:

"Scheidungen sollen erschwert und das Sorgerecht paritätisch aufgeteilt werden. Dagegen regt sich erbitterter Widerstand."

Anhand dem tendenziös geschriebenen Bericht ist klar: Die Lega will die Rechte der Männer stärken, und das geht gemäss der Neuen Zürcher Zeitung offenbar gar nicht. Schätze auch aus diesem Grund sind die Kommentare deaktiviert.


Die Vorschläge der "rechtspopulistischen" Partei beinhalten dem Artikel zufolge nichts anderes als das in Deutschland teilweise bereits durchgesetzte "Wechselmodell" (gemeinsame Erziehung des Nachwuchses nach elterlicher Trennung) und dass vor einer Scheidung eine schlichtende Familienmediation versucht werden soll. Die Neue Zürcher Zeitung stellt es so dar, als ob diese Vorschläge aus der tiefsten Hölle des Frauenhasses kämen, und übernimmt damit durchgehend die Argumente der Kritiker:

An den Protesten am Wochenende haben Oppositionsparteien, Gewerkschaften, Frauenorganisationen, Bürgerrechtsgruppen, Elternverbände und Rechtsanwälte teilgenommen. Sie fordern den Rückzug der Reform, die das Land aus ihrer Sicht im Bereich der Frauen- und Kinderrechte um Jahrzehnte zurückwerfen würde.

Die Gegner vermuten hinter dem Gesetzentwurf einen Versuch konservativer katholischer Kreise, das in Italien 1970 eingeführte Scheidungsrecht systematisch auszuhöhlen. Pillon propagiere ein Gesellschaftsmodell, das auf patriarchalen Familienstrukturen basiere und das Selbstbestimmungsrecht der Frauen infrage stelle, kritisieren sie.

(...) Pillons Gesetzentwurf, über den derzeit in der Justizkommission des Senats diskutiert wird, stösst im Parlament auf erbitterten Widerstand. Sämtliche Mitte-links-Parteien wie auch die konservative Forza Italia haben sich dagegen ausgesprochen. Angesichts des Aufschreis in der Bevölkerung regt sich aber auch beim Koalitionspartner der Lega Unmut.

Mehrere Parlamentarier aus den Reihen der in sozialen Fragen sehr viel progressiveren Cinque Stelle haben erklärt, dass sie das Gesetz in der heutigen Form nicht unterstützen könnten. Ende letzter Woche hat der Parteichef Luigi Di Maio in Rom vor der Auslandpresse Änderungen an dem Entwurf versprochen und versichert, dass dieser so nicht ins Parlament kommen werde.

Der Lega-Chef Matteo Salvini scheint es jedoch anders zu sehen. Die Reform des Sorge- und Familienrechts gehöre zu seinen Prioritäten, konterte der starke Mann der populistischen Regierung auf die Proteste am Wochenende.


Dem von meinem Leser ebenfalls angeführten Artikel in der Washington Post zufolge hat der Gesetzesvorschlag gute Chancen durchgesetzt zu werden. Er enthält auch einen Entzug des Sorgerechts für Eltern, die ihre Kinder zu Hass gegen den anderen Elternteil aufhetzen ("Parental Alienation Syndrome"). Den durchgehend vernünftig erscheinenden Vorschlägen wird vorgeworfen, Frauenrechte um fünfzig Jahre zurückzuwerfen.

Freitag, November 16, 2018

Auch Die Linke fordert jetzt feministischen Feiertag am 8. März – News vom 16. November 2018

1.
Bereits seit dem Frühjahr wird über einen neuen gesetzlichen Feiertag in Berlin diskutiert. Auf einen Tag konnte man sich nicht so recht einigen. Das soll sich jetzt jedoch ändern: Auch die Linke stimmte nun nämlich für den 8. März als Feiertag – den Weltfrauentag. (...) Neben dem Weltfrauentag und dem Tag der Befreiung, standen auch der Reformationstag am 31. Oktober, der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar und der ehemalige Tag der Deutschen Einheit in der Bundesrepublik am 17. Juni zur Debatte.


Der Focus berichtet.



2. Jan Fleischhauer kommentiert Justizministerin Barleys Bestrebungen, ein feministisches Wahlrecht zu installieren, damit mehr Frauen und weniger Männer in den Bundestag gelangen. Ein Auszug:

Der Frauenanteil im deutschen Bundestag beträgt 31 Prozent. Wie kann es sein, dass Frau Barley nur graue Anzüge sieht, war mein erster Gedanke, als ich das "BamS"-Interview las. Verlassen alle Frauen fluchtartig den Sitzungssaal, wenn die Justizministerin auf der Regierungsbank Platz nimmt? Oder schwänzen Frauen in überdurchschnittlicher Anzahl die Plenarsitzungen? Das wäre dann allerdings ein Problem, dem man auch mit einer Änderung des Wahlrechts nicht beikäme.

(...) 51,5 Prozent der Wahlberechtigten sind weiblich. Wenn sie wollten, könnten Frauen ab morgen nur noch Frauen wählen, angefangen beim Orts- oder Kreisverband, wo die Delegierten bestimmt werden, die dann über die Listen befinden. Wer hier eine Benachteiligung wittert, der man nur durch Gesetz beikommen kann, sollte sich schon die Mühe machen zu erklären, warum Frauen den Einfluss nicht ausspielen, den ihnen die Demokratie gibt.

Tatsächlich ist es eine der großen Errungenschaften des bürgerlichen Verfassungsstaates, dass er bei der parlamentarischen Repräsentation von individuellen Merkmalen absieht. Als 1918 das Frauenwahlrecht eingeführt wurde, geschah das mit dem erklärten Willen, dass das Geschlecht keine Rolle mehr spielen sollte. "Das Großartige am Grundgesetz ist die Überzeugung, dass Frauen auch Männer repräsentieren können und Männer wiederum Frauen", sagt der Göttinger Juraprofessor Frank Schorkopf, mit dem ich zu dem Thema sprach.

(...) Es ist erstaunlich, mit welcher Leichthändigkeit demokratische Errungenschaften zum Fenster hinausfliegen, wenn eine höhere Gerechtigkeit entdeckt wird. Wenn eine grüne Nachtigall wie Katharina Schulze davon träumt, die Parlamente zu quotieren - geschenkt. Aber die Bundesjustizministerin? Möglicherweise hat Frau Barley nicht bedacht, welche Folgen der Eingriff des Staates ins passive Wahlrecht hätte, vielleicht ist es ihr aber auch egal. Sie erfährt ja nur Wohlwollen. Wenn es darum geht, die Welt frauenfreundlicher zu machen, sind alle dabei, auch wenn dabei die Verfassung zurückstehen muss.




3. Die "Financial Times" hat ein Instrument für Journalisten entwickelt, das verhindern soll, dass in einem Artikel zu viele Männer zitiert werden.



4. Ein Prozess gegen eine Bande von Sexhändlern im US-Bundesstaat Connecticut wirft ein Schlaglicht auf die normalerweise kaum beachteten männlichen Opfer des Sexhandels:

Es ist nicht ungewöhnlich, dass männliche Opfer sich Sorgen um ihre Männlichkeit und sexuelle Orientierung machen, sagte Robert Lung, ein Staatsrichter von Colorado und Mitglied des U.S. Advisory Council on Human Trafficking. Und während alle Opfer von Menschenhandel und sexueller Gewalt oft zögern, sich aus Angst und anderen Gründen zu melden, sagte Lung, dass es weniger Dienstleistungen, einschließlich Beratung, für Männer gibt, da sich die meisten Anbieter auf die Hilfe für Frauen konzentrieren.

"Die Wahrnehmung der Gesellschaft ist, dass Jungen und Männer keine Opfer sind", sagte Lung, der, wie andere Mitglieder des Beirats, ein Überlebender des Sexhandels ist. "Ich kann mit den Fingern einer Hand die Anzahl der Organisationen zählen, die spezifisch für Jungen und Männer im Land tätig sind. Und das ist ein ziemlich großes Problem."

Er zitierte eine Studie des John Marshall Law School Professors Samuel Jones aus dem Jahr 2010, in der nur zwei der 222 Institutionen und Programme, die vom Bund für die Bekämpfung des Menschenhandels finanziert wurden, zur Bekämpfung des Menschenhandels mit Männern und Jungen eingesetzt wurden.

(...) Eine vom US-Justizministerium finanzierte Studie aus dem Jahr 2016, die fast 1.000 Jugendliche befragte, die vom Sexhandel betroffen waren, ergab, dass 36 Prozent männlich waren. Etwa 53 Prozent dieser Opfer waren heterosexuell, 36 Prozent bisexuell und 9 Prozent schwul.

Donnerstag, November 15, 2018

"Süddeutsche Zeitung" entsetzt: "In USA soll Geschlecht bald anhand der Genitalien bestimmt werden" – News vom 15. November 2018

1. "In den USA soll das Geschlecht bald anhand der Genitalien bestimmt werden", berichtet die Süddeutsche Zeitung verstört. "Das ist rückwärtsgewandt und vor allem unsinnig." Ein Kinderarzt kommentiert.



2.
Eine Murnauerin erzählt ihrer Tochter, sie sei vergewaltigt worden. Doch am Ende wird die Frau verurteilt und muss 9000 Euro Strafe zahlen.


Der Merkur berichtet.



3. Tamara Wernli behandelt auf Youtube die Falschbeschuldigung(en) im Fall Kavanaugh und wie in unseren Medien darüber geschwiegen wird. Hörenswert, zumal Wernli auch generell über die hohe Häufigkeit solcher Falschbeschuldigungen spricht: ein anderes Problem, das Journalisten häufig verschweigen: "Darum, liebe Medien, mögen euch viele Leser nicht mehr."



4. Wie Genderama berichtete, ist ein britischer Ethik-Professor dabei, eine wissenschaftliche Zeitschrift herausgeben, in der Forscher Ansichten unter Pseudonym publizieren dürfen, deren Veröffentlichung andernorts wegen gefürchteter Shitstorms schwierig gemacht wurde. Im Technology Review steht Wolfgang Stieler dieser Zeitschrift skeptisch gegenüber, da darin auch Meinungen veröffentlicht werden dürften, die ihm nicht zusagen:

Hätte mir jemand vor 20 Jahren diese Idee unter die Nase gehalten, ich wäre begeistert gewesen. Denn die Idee, Wissen und Theorie unzensiert, offen und ohne Angst diskutieren zu können, bietet faszinierende Möglichkeiten. Mittlerweile bin ich allerdings weit skeptischer. Denn die Initiative findet vor dem Hintergrund einer angeblichen Unterdrückung von Meinungsfreiheit durch linksliberale Eliten statt.

Welche Art "umstrittene Ideen" gemeint ist, lässt sich in der Tat ahnen, wenn man sich ansieht, wer noch an dem Projekt beteiligt ist: Der australische Bioethiker Peter Singer etwa, der aus einem radikalen Utilitarismus ableitet, dass behinderte Babys abgetrieben werden sollten, die australische Anti-Feministin Claire Lehmann oder der Psychologe Jordan Peterson, der sich selbst am liebsten als Tabubrecher inszeniert. Also alles klar?




5.
Bei "Maischberger" geht es um Gerechtigkeit zwischen Männern und Frauen im Berufsleben. Während die meisten Diskussionsteilnehmer sich für eine Frauenquote aussprechen, sieht ein Teilnehmer schon jetzt die Männer benachteiligt.


Kristoffer Fillies hat sich die Talkshow für "Die Welt" angesehen. (Maischberger lädt ihre Gäste natürlich so ein, dass es eine satte feministische Mehrheit gibt.)



6. Neuer Trend auf Twitter: #GamerLeaksDE. Christian Schmidt erklärt, was dahinter steckt.



7. Laura Ingraham, Moderatorin und Kommentatorin des konservativen US-amerikanischen Senders "Fox", sieht die in den Kongress eingezogenen Frauen der demokratischen Partei "auf dem Kriegspfad gegen weiße Männer". Sie warnt: "Es sammeln sich dunkle rosa Wolken am Horizont."



8. Dem britischen "Guardian" zufolge könnte eine neue Testosteron-Therapie dabei helfen, Depressionen bei Männern zu bekämpfen.



9. Es wird einen neuen "Ghostbusters"-Film geben – ohne dass man die Männer dabei durch Frauen ersetzt. Sobald es die Leute ihr eigenes Geld kostet, ist die Lektion schnell gelernt.



10. Die Post. Geht diesmal nicht an mich sondern an die "Berliner Zeitung".

Mittwoch, November 14, 2018

Frauenquote in der FDP, rassistischer und antisemitischer Feminismus – News vom 14. November 2018

1. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) rührt eifrig die Werbetrommel für eine Frauenquote in ihrer Partei.



2. Beim Feiern des Frauenwahlrechts wird der Rassismus der Suffragetten gerne übergangen, erläutert Helena Serbent auf T-Online.



3. Der US-amerikanische Daily Wire berichtet über den Entzug des Menschenrechtspreises der Friedrich-Ebert-Stiftung für den antisemitischen Frauenmarsch in den USA. In deutschen Leitmedien wurde der Frauenmarsch komplett unkritisch dargestellt. Ähnlich wie bei Rassismus und Männerhass wird gruppenbezoegene Menschenfeindlichkeit von unseren Leitmedien dann ausgeblendet, wenn sie das Label "feministisch" trägt. Wer das hingegen kritisiert, gilt als "Antifeminist" und damit halber Nazi.



4. Das Ausblenden von männlichen Opfern in einer britischen Dokumentation über häusliche Gewalt wird von vielen kritisch gesehen. Der Independent berichtet über diese "Beschimpfungen" und den "aggressiven Whataboutismus" durch skurrile "Trolle" und "sogenannte Männerrechtler", die hier ihre "toxische Männlichkeit" vorführen.

Die sexistische Dokumentation soll ab dem 25. November gezeigt werden – dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Tag für die Eliminierung von Gewalt gegen Frauen. Der Film wird auch im britischen Parlament vorgeführt. Auf dass möglichst allen Politikern endlich klar wird: Das Böse erkennt man am y-Chromosom.



5. Katrin Halbhuber zieht nach einem Jahr eigener Erfahrungen mit dem "Wechselmodell" eine überaus positive Bilanz.



6. Das Blog Lotoskraft veröffentlicht zum "Movember" einen Beitrag über die psychische Gesundheit von Jungen und Männern.



7. Im Rahmen der ARD-Themenwoche "Gerechtigkeit" beschäftigt sich der WDR in einem neunzehnminütigen Radiobeitrag mit der Frage "Wie gerecht ist das Familienrecht"?



8. Die Post. Einer meiner Leser erwidert auf den gestern hier veröffentlichten Leserbrief über eine ARD-Dokumentation zum Thema "Gerechtigkeit", bei der die Opfer von Ungerechtigkeit durchgehend weiblich waren:

Hallo Arne,

ich habe den Beitrag des Themenabends in der ARD ebenfalls gesehen. Der Beitrag war teilweise recht plump produziert und die Reaktionen bei den Befragungen sind beim Thema Geschlechtergerechtigkeit und Ehegattensplitting aufgrund verzerrter Faktenwidergabe wunschgemäß so ausgefallen, dass es dem Thema den passenden emotionalen Unterbau verpasste.

Kurz davor wollte ich eigentlich die Tagesschau ansehen, landete aber zum Glück bei Arte und sah stattdessen die letzten 15 Minuten eines sehr gut produzierten Beitrags, über osteuropäische LKW-Fahrer. Natürlich ist es nichts Neues, dass in dem Gewerbe der Druck hoch und die Löhne umso niedriger sind. Aber was dort von einem belgischen Polizisten geschildert wurde, übertraf alles was ich bislang zu dem Thema kannte. Fahrer die nach Auswertung der Fahrtenbuchaufzeichnung nachweislich seit Monaten jeden Tag mit dem LKW unterwegs waren - auch an Weihnachten und Silvester - und nach Schilderung des Polizisten häufig in Tränen ausbrechen, wenn er aufgrund der monatelangen Fahrtzeiten mitfühlend nach Frau und Kindern fragt. Einen LKW mit manipulierter Abgasreinigung, hätte er in dem Beitrag eigentlich beschlagnahmen müssen, aber er erklärte, dass er dem Fahrer, der nach seiner Einschätzung vermutlich seit zwei Wochen keine Dusche mehr benutzen konnte, damit sein Bett wegnehmen würde. Ein Schlafplatz in einer Raststätte ist finanziell vollkommen abwegig. Ich komme nicht umhin, den belgischen Polizisten für sein Mitgefühl und sein Augenmaß in den höchsten Tönen zu loben.

Kurz nach dem Beitrag hörte ich im Rahmen des Themenabends den üblichen Vorwurf, warum in den typischen Frauenberufen weniger bezahlt wird, als in den Männerberufen. Grotesker konnte die Behauptung direkt nach dem Arte-Beitrag einfach nicht mehr ausfallen.

Dienstag, November 13, 2018

Feministisches Wahlrecht, feministischer Flirt mit der Gewalt – News vom 13. November 2018

1. Die Frankfurter Allgemeine erklärt, warum das aktuell wieder geforderte feministische Wahlrecht, das mehr Frauen in die Parlamente spülen soll, demokratiefeindlich ist.



2. Der Parteitag der Grünen feiert sich selbst:

Schon die Kandidatenliste ist Habeck ein Lob wert: 40 Anwärterinnen und Anwärter für das Europaparlament haben die Grünen aufgestellt, die Hälfte davon Frauen. Denn, sagt Habeck als Mann, "die Frauen sind schlauer als wir".


Und die grünen Frauen sind vermutlich genau die Sorte, die auf diese Ranschmeißerei abfahren.



3. Lucas Schoppe beschäftigt sich heute mit zwei Feministinnen: Teresa Bücker, die den Sieg einer Position, die zuvor von Feministinnen erbittert bekämpft worden war, als feministische Forderung umzuschreiben versucht, sowie Antje Schrupp, die in der "Frankfurter Rundschau" fragt, ob dem Feminismus mehr Gewalttätigkeit nicht gut tun würde. Schoppe kommentiert:

Nun sind Frauen mindestens so sehr wie Männer an der familiären Rollenverteilung beteiligt, ihr Anteil im Bundestag ist immer noch überproportional viel größer als ihr Anteil an der Mitgliedschaft in Parteien, Frauen streben Führungsposten selten an, und der "Rosa-Hellblau-Terror" – angesichts des realen Terrors, den Europa und andere Teile der Welt erleben, ohnehin eine bescheuerte Dramatisierung – wird wesentlich von Frauen getragen: Frauen kaufen Kinderspielzeug, bei dem Rosa-Blau-Aufteilungen ja besonders beliebt sind, und wenn Frauen für einen Rasierer mehr Geld ausgeben, nur weil er rosa ist, dann ist auch das nicht die Schuld von Männern.

Die Enttäuschung Schrupps entsteht also nicht durch irgendwelche Widerstände irgendeines Patriarchats, sondern dadurch, dass ein Großteil der Frauen offenbar wenig an dem interessiert ist, was Feministinnen so fordern.

Gerade fordert beispielsweise Katharina Barley gesetzliche Regelungen zur Anhebung des Frauenanteils im Bundestag. Natürlich könnten Frauen sich auch einfach stärker politisch engagieren, oder sie könnten konsequent Kandidatinnen wählen – aber unglücklicherweise setzen viele von ihnen offenbar andere Prioritäten.

Da kämpft die SPD um ihr Überleben (...), aber die sozialdemokratische Justizministerin hat nichts Wichtigeres zu tun, als die fehlende Massenbasis ihrer Geschlechterpolitik durch gesetzlichen Druck ersetzen zu wollen. Die Vorstellung ist offenkundig irreal, in einer feministisch inspirierten Politik gleichsam einen archimedischen Punkt gefunden zu haben, mit dem alle andere Politik aus den Angeln gehoben und in ihre richtige Form gesetzt werden könne.

(...) Allerdings ruft [Antje Schrupp] nicht direkt zur Gewalt auf, sondern kokettiert lediglich mit der Idee und legt es nahe, die Frage nach der Militanz mit "Ja" zu beantworten. Wenn daraufhin jemand wirklich gewalttätig wird, hat sich die Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt" nicht die Hände schmutzig gemacht und kann sie zur Not in Unschuld waschen.

Da sie aber nur kokettiert und nahelegt, den Gedanken an politische Gewalt jedoch nicht konsequent durchspielt, stellt sie auch nicht die Frage, wenn denn diese Gewalt überhaupt legitimiert werden könnte. John Dewey beispielsweise hat sie mit einem schlagenden Argument abgelehnt: Politische Gewalt, auch revolutionäre Gewalt, würde nichts Neues schaffen, sondern lediglich bewirken, dass alte Strukturen in neuer Einkleidung weiter existierten. Er dachte dabei offenbar an den Übergang vom autoritären Zarenreich zum autoritären Bolschewismus.

Wenn überhaupt, dann war diese Gewalt in Situationen gerechtfertigt, in der sich ökonomische, soziale und kulturelle Strukturen längst weiter entwickelt hatten, politische Strukturen aber betoniert und veränderungsunfähig schienen: so wie bei der amerikanischen Revolution 1776 oder der französischen 1789. Aber in demokratischen Strukturen greift auch diese Legitimation nicht, weil diese Strukturen prinzipiell veränderbar sind.

Es gibt in einer Demokratie keine schlüssige Legitimation politischer Gewalt.

Zudem ist Schrupp ja eben nicht von fehlender Beweglichkeit der politischen Ebene enttäuscht. Im Gegenteil: In Parteien, in Parteiorganisationen wie der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen oder dem grünen Gunda-Werner-Institut, im Familienministerium, in Hunderten von Stellen für Gleichstellungsbeauftragte, in staatlicher Förderung von Frauenprojekten und feministisch inspirierter akademischer Forschung werden feministische Akteurinnen umfassend gefördert.

Ihr Problem ist nicht die fehlende Unterstützung, sondern die Unannehmlichkeit, dass sie ihre Positionen schlecht legitimieren können, weil ein Großteil der Frauen gar nicht an ihrem Aktivismus interessiert ist.

Die Gewalt, mit der Schrupp flirtet, ist also nicht die Gewalt der Hoffnungslosen, die seit Jahrzehnten schon für humanere Strukturen kämpften und die dabei immer wieder an betonierten politischen Verhältnissen zerschellten.

Es ist die Gewalt der Ideen- und Substanzlosen, die ihr inneres Vakuum als Resonanzraum für politische Lautstärke nutzen und die sich eine verschärfte Freund-Feind-Konfrontation herbeiträumen, weil sie glauben, darin so etwas wie einen Sinn entdecken zu können.

Das ist besonders verantwortungslos angesichts einer Situation, in der sich in den USA tatsächlich eine gewaltsame Konfrontation zweier gleichermaßen substanzloser politischer Lager abzeichnet und in der es schön wäre, wenn europäische Gesellschaften etwas rationalere Wege finden würden.

Der Feminismus, und nicht nur er, braucht ganz gewiss nicht mehr Militanz. Mehr Ehrlichkeit: Das wäre unspektakulärer, undramatischer, weniger verkaufsfördernd – aber ein sehr guter Anfang.


Schoppe zitiert auch einen Kommentar, der sich unter Antje Schrupps "Rundschau"-Artikel findet:

"Fassen wir mal kurz zusammen: Eine nicht ganz unbekannte Feministin glorifiziert Gewalttaten in der Vergangenheit (eben nicht "nur" das Bespucken von Polizisten; Suffragetten begingen auch diverse Sprengstoff- und Brandanschläge) und fordert dann, ohne unnötig konkret zu werden, der heutige Feminismus müsse sich daran ein Beispiel nehmen und "militanter" werden.

Und die Frankfurter Rundschau bereitet Ihr kommentarlos eine Bühne.

Ich kann mir zahllose Konstellationen vorstellen, in denen man so etwas zurecht als Terrorpropaganda bezeichnen würde. Warum hier nicht?

Letztlich zeigt dieser Vorgang ein erhebliches Maß an Frauenverachtung: Gewalt ("Militanz") von oder im Namen von Frauen kann doch gar nicht wirklich schlimm sein. Frauen sind doch harmlos; eben nicht nur im moralischen, sondern auch im physischen Sinne.

Wenn Feministinnen ein Gebäude anzünden, dann ist das aus der Sicht solcher Frauenverachter eben viel weniger schlimm, als wenn Neonazis oder Schwulenfeinde das gleiche tun. Und damit tun sie genau das, was sie den Anderen ständig vorwerfen: Sie nehmen Frauen nicht ernst.

Emanzipation und Gleichberechtigung bedeuten, Männer und Frauen tatsächlich als gleich menschlich wahrzunehmen. Von gleicher moralischer Fähigkeit zum Guten wie zum Bösen. Als gleich fähig, die Welt zu verändern; wieder, zum Guten wie zum Schlechten.

Es sind ausgerechnet die selbsternannten Feministinnen, Menschen, die solche Artikel schreiben und veröffentlichen, die Frauen eben nicht den gleichen Respekt entgegenbringen wie Männern. Die Frauen nicht für voll nehmen.

Aber gleichzeitig behaupten sie, für "die Frauen" zu sprechen. Das tun sie aber genauso wenig, wie Islamisten für die Masse der Moslems sprechen.




4. Das Magazin "Forbes" beschäftigt sich mit der Diskriminierung von Männern an Universitäten:

Männer sind an den amerikanischen Universitäten drastisch in der Unterzahl - im Herbst 2016 studierten 2.667.000 mehr Frauen als Männer. Männer werden oft unverhältnismäßig hart in Disziplinarmaßnahmen auf dem Campus behandelt, wobei ihnen oft die Rechte routinemäßig und verfassungsmäßig verweigert werden, die allen Amerikanern außerhalb des Campus gewährt werden. Colleges geben Millionen für Women's Studies Programme aus, aber nie einen Cent für Men's Studies. Besondere Anstrengungen werden unternommen, um Frauen dazu zu bringen, in den STEM-Disziplinen zu studieren, in denen Männer zahlenmäßig dominant sind, aber es werden keine solchen Anstrengungen unternommen, um die Zahl der Männer in anderen Bereichen zu erhöhen, in denen Frauen die Zahl der Männer deutlich übertreffen. Über 80 % der Geburtshelferinnen sind Frauen: Gibt es Bemühungen, Männer in die Geburtshilfe zu locken? Reine Frauen-Unis sind viel häufiger als Reine-Männer-Universitäten. Ja, es gibt wohl einen Krieg gegen Männer auf dem Campus des amerikanischen Colleges.




5. Wie die britische BBC berichtet, gründen Akademiker, die wegen des möglichen rufschädigenden Shitstorms inzwischen Angst haben, sich mit politisch unerwünschte Meinungen oder Erkenntnissen zu äußern, ihre eigene Fachzeitschrift, in der sie unter Pseudonym veröffentlichen können. Das Magazin soll Positionen von rechten wie linken, religiösen wie säkularen Autoren enthalten. Hier erfährt man noch etwas mehr darüber.



6. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute über die tägliche Indoktrination durch unsere Leitmedien::

Ich habe gestern abend eine halbe Stunde in der ARD eine Dokumentation zum Thema "Gerechtigkeit" gesehen. Dabei ging es um Einkommen, Mieten und Renten.

Es wäre viel zu umfangreich, hier jetzt alle möglichen Beispiele zu erläutern - leider.

Neben vielen weiteren Plattitüden zur Ungerechtigkeiten alias Ungleichheit, zum Beispiel beim Anstieg der Mieten oder Schulen in Problemvierteln, gab es auch zu "unserem" Thema Geschlechterverhältnis jede Menge Unverschämtheiten.

Die Kernbotschaft war, dass es Frauen viel schwerer und schlechter haben als Männer. Benachteiligt werden bei Löhnen und Renten, obwohl sie so viel leisten - und dann auch noch für KiTas etc. zahlen müssten. Gerne wurden dafür ungelernte Hilfskräfte hergenommen und Leute in Tätigkeiten, die kaum gebraucht werden.

Die Dokumentation war ein Musterbeispiel für unseren Zeitgeist und wie die Leitmedien "berichten". Natürlich auch wieder Gender Pay Gap etc. Dass zahllose Männer an ihrer Arbeit sterben, Frauen lebenslang versorgen, ihre Kinder nicht sehen - kein Wort dazu.

Stattdessen das Gejammer natürlich immer weiblicher Alleinerziehender und Empathie allein für Rentnerinnen. Nur ein Beispiel: Dass deren Männer, also selbe Schicht und Generation, sich oft tot malochen mussten und daher kein Problem mit einer zu teuren Theaterkarte haben, wurde "vergessen"...

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