Manche Gegner von radikalen Feministinnen haben auch nicht mehr alle Latten am Zaun.
Ich verfolge seit einiger Zeit auf Twitter das #bombergate der Piratenpartei. Immer wieder tauchen dabei Meldungen auf, dass es aus der rechten Ecke gegen Anne Helm & Co. schon mehrere Gewaltdrohungen gebe. Inzwischen wurde eine kleine Sammlung
online gestellt, zu der auch ältere Nachrichten an Julia Schramm gehören.
Natürlich können das alles Fakes sein; im Internet kann alles mögliche gefaked worden sein. Aber nach allem, was ich hinter der Bühne so mitbekomme, zweifle ich nicht wirklich an der Echtheit solcher Texte – zumal ich, wenn es etwa um Hassattacken auf Birgit Kelle geht, auch nicht erst mal annehme, dass das bestimmt alles Fakes sind.
Wie schrieb
Felix Werdermann gestern doch beim Freitag:
Die Aktivistin mit dem Dankes-Slogan sei die Piratin Anne Helm. (...) Laut Berliner Kurier bestreitet sie zwar, dass sie die abgebildete Person sei. Sie selbst ist derzeit per Telefon nicht zu erreichen. Und auch auf ihrem Twitter-Profil findet sich keine Stellungnahme – obwohl seit Tagen diskutiert wird.
Ehrlich nicht? Das ist aber frech. Da ist also eine 27 Jahre junge Frau, die sich bei einer Aktion, die in erster Linie Neonazis provozieren sollte, komplett überhebt. Daraufhin wird sie in mehreren Zeitungen angeprangert, deutschlandweit zum Hassobjekt, auf Twitter seit Tagen pausenlos niedergemacht, es gibt eine eigene Facebookseite
Stadtverbot für Anne Helm und inzwischen mehrere Websites, die diese Frau in derselben Pose wie in Dresden vor anderen historischen Gewaltschauplätzen zeigen, aber diesmal mit Slogans wie "Thanks Enola Gay", "Thanks Osama Bin Laden, "Thanks Agent Orange" und "Thanks Adolf Eichmann" auf dem Oberkörper.
Ja, verdammt noch mal, wenn ich diese Frau wäre, würde ich auch weder twittern noch ans Telefon gehen. Am Ende wäre da noch ein Knallfrosch vom "Freitag" dran.
Allmählich könnten die Leute sich auch mal wieder einkriegen.
Ein gelungenes, informatives und sachliches Gespräch über diese Debatte kann man sich als Podcast bei
Andi Popp anhören. Aber das Gespräch ist auch ziemlich lang und putscht einen natürlich nicht so auf wie die diversen Hasstiraden.