Freitag, Februar 28, 2014

Ließen sich die Femen-Antifa-Piratinnen für die Junge Freiheit knipsen?

Die Debatte wird tatsächlich immer noch einen Dreh kurioser.

Auch schön: Femen, wo frau sich nach der heftigen Kritik von der Dresdner "Aktion" distanzierte, war ursprünglich noch sehr dafür.

Bin wirklich gespannt, was irgendwer morgen noch alles ausgraben wird ...

Don Alphonso: Es gab nie eine Danke-Bomber-Harris-Aktion in Dresden!

Don Alphonso hat Anne Helms interessanten Behauptungen noch ein wenig weiter hinterher recherchiert und gelangt zu einem verblüffenden Ergebnis:

Es gab meines Erachtens keine "Aktion", es gab keine Parolen, es gab kein Publikum, keine Demonstranten, kein Auffallen und kein Festnahmen - weil einfach keiner da war, gegen den man irgendwie hätte etwas tun können. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum Femen sich distanziert hat. Es war keine Demo, kein Vor-Ort-Provozieren von Leuten, kein antifaschistischer Kampf, wie man sich das in der Linken so schön vorstellt und dafür Solidarität fordert. Es gibt Twitter, es gibt Retweets, es gibt digitale Posen um gestellte - und im übrigen profesionell ausgelichtete, die Körperkonturen heraushebende - statische Bilder, die an die Bildzeitung gegeben wurden, zusammen mit Lügen und vielen weiteren Lügen, gegenüber den Medien, dem BuVo, den Piraten und immer noch bis jetzt in diesem Moment.


Aufgrund welcher Anhaltspunkte gelangt Don Alphonso zu seiner Einschätzung? Das erfährt man hier.

(Völlig irre. Normalerweise hätte ich schon vor drei Tagen gesagt, dass die Story vom journalistischen Standpunkt aus allmählich "durch" ist, so wie Genderama ja auch den Steuerbetrug Alice Schwarzers nicht ständig wiederkäuen konnte, solange es nicht immer wieder neue Nachrichten gab. Aber bei dieser verrückten Piratinnen-Femen-Aktion kommt tatsächlich jeden Tag noch was Neues hinterher, das auch geschlechterpolitisch relevant ist.)

Lesermail (Anne Helms Lügen und der Femen-Fotograf)

Genderama-Leser Martin L. schreibt mir zu dem von mir verlinkten Beitrag Don Alphonsos, der auf eine Vernetzung der Femen-Frauen mit einer "Geisler Fotopress" hinweist:

Habe mal kurz "recherchiert", und da gibt es vermutlich eine sehr deutliche Verbindung: Zumindest ist es wohl nicht weit hergeholt, anzunehmen, dass der Herr Geisler aus Berlin, der die "Geisler Fotopress" betreibt, in enger Verbindung mit Frau Astrid Geisler steht – ihres Zeichens Journalistin bei der taz und Mitglied der Piratenpartei. Megaspontan das alles, wirklich ...

Anne Helms Lügen und der Femen-Fotograf

Don Alphonso hat da noch etwas herausrecherchiert.

Europa-Parlament stimmt für Komplett-Verbot der Prostitution

Der Standard berichtet; auf der Website Menschenhandel heute zeigt man sich über dieses Rückschritt fassungslos. Aus männerrechtlicher Perspektive ist natürlich vor allem die Kriminalisierung der Freier ein Unding, was für die Autorin des zuletzt verlinkten, allein auf Frauen fokussierten Artikels lediglich eine Petitesse zu sein scheint.

Großbritannien: Hohe Selbstmordrate der Männer "nationale Tragödie"

In 1981, 2,466 women in the UK took their own lives. Three decades later, thanks to improvements in psychiatric and emergency care medicine, to a range of suicide prevention barriers and policies and, perhaps, to gradual social, political and personal empowerment, the number in 2012 had almost halved to 1,391.

In 1981, 4,129 men in the UK took their own lives. Three decades later, despite improvements in psychiatric and emergency care medicine, a range of suicide prevention barriers and policies and, arguably, some degree of social, political and personal empowerment, the number in 2012 had risen to 4,590.

The latest suicide statistics from the ONS show the greatest gender gulf since records began. The suicide rate for men is now three and a half times that of women. Breaking down the statistics, the most worrying trend is a rise in the rate among men aged 40-44. (...) Clare Wyllie, its head of policy and research, was quoted as saying: "They will grow up expecting by the time they reach mid-life they'll have a wife who will look after them and a job for life in a male industry. In reality they may find that they reach middle age in a very different position. Society has this masculine ideal that people are expecting to live up to. Lots of that has to do with being a breadwinner. When men don't live up to that it can be quite devastating for them."

(...) Our failure to even dent the rate of male suicides over 30 years is a national scandal and a national tragedy. It is a failure that has cost tens of thousands of lives, stolen from us too many friends, fathers, sons, and brothers. To what extent we might have been able to reduce the rates with a concerted effort we cannot know because, shamefully, we have never really tried.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Donnerstag, Februar 27, 2014

#Bombergate und #Spendengate: "Überforderte" Piratinnen können auf männliche Retter zählen

Manchmal hat man fast den Eindruck, die Piratenpartei sei nur gegründet worden, um sie als Schaubild für die Fallstricke und Untiefen in der aktuellen Geschlechterdebatte zu verwenden.

Das mag sich jetzt nach "plumper Masku-Scheiße anhören", befindet der Blogger asemann, aber dennoch kritisiert er die "Annahme, dass einigermaßen attraktive junge Frauen einfach nicht schuld sein können und dürfen, woran auch immer", weil attraktive junge Frauen, sobald sie etwas verbockt haben, von zum Schutz herbeieilenden Männern sofort als arm, schwach und überfordert dargestellt werden.

Der Hintergrund dieser Analyse ist, dass es außer dem Bomber-Harris-Skandal bei den Piraten auch einen Spendenskandal gab, dass in beiden Skandalen Frauen im Zentrum stehen und in beiden Fällen sofort Männer, die glauben, progressiv zu sein, herbeieilen und die armen Frauen von ihrer Verantwortung entlasten wollen. Zum vollständigen Verständnis empfiehlt sich, diesmal auch den von mir verlinkten Beitrag zu lesen.

Die Analyse in dem asemann-Blog trifft zu. Wir Maskulisten betrachten Frauen in der Tat nicht als arm, schwach und überfordert, sobald sich eine Gelegenheit dafür bietet, sondern als voll verantwortlich für ihr Tun. Als ebenso verantwortlich jedenfalls wie Männer. Wir Maskulisten nehmen Frauen ernst und würden sie gerne weiterhin als Gegenüber auf Augenhöhe ernst nehmen. Und genau deshalb wirft man uns vor, reaktionäre "Masku-Scheiße" zu verzapfen, während die Jungs, die sich als edle Frauenretter aufspielen möchten, von sich glauben links zu sein. Logisch ist das nicht. Logik ist in weiten Segmenten der Geschlechterdebatte kaum noch zu finden.

(Siehe zum selben Thema Markus Kompas aktuellen Blogbeitrag Piratenpartei leitet die Selbstzerstörung ein sowie für Nostalgiker einen Beitrag aus der Zeit, als das ganze Elend begann: "Die Katze ist endlich aus dem Sack".)

Vater von Polizei getötet, nachdem Mutter Tochter eine Ohrfeige gab (Videos, Triggerwarnung)

CNN berichtet über eine Tragödie, die sich im US-Bundesstaat Oklahoma abspielte:

It was supposed to be a fun family outing to the movies, but Nair Rodriguez's 19-year-old daughter got under her skin. They fought, she said, and she slapped her daughter.

Moments later, police arrived on a domestic dispute call at the Moore, Oklahoma, theater and did not confront Nair Rodriguez but rather her husband, Luis. They took him down, and after the encounter on February 15, he was dead.


Hier geht es weiter.

Das vollständige Video, das die Frau des Toten von diesem Vorfall aufzeichnete, wurde bislang auch etwa ein halbes Dutzend Mal auf Youtube online gestellt, beispielsweise hier. Und diesmal macht eine Triggerwarnung Sinn: Gezeigt wird eine Situation, in der eine Frau plötzlich feststellt, dass ihr Mann nicht mehr lebt. (Sie beruhigt sich zunächst wieder, als die Polizisten ihr versichern, dass alles in Ordnung wäre.) Vermutlich sollten Sie das Video eher nicht an Ihrem Arbeitsplatz sehen und nicht, wenn Sie leicht zu erschüttern sind. Ein Video einer Nachrichtensendung schließlich zeigt die Frau und die Tochter des getöteten Mannes einige Tage später.

Die US-amerikanische Männerrechtsbewegung reagiert mit fassungsloser Empörung auf diesen Vorfall:

"This turns my stomach. That the police aren’t providing explicit details about this encounter is unconscionable and should be unacceptable" said redditor PierceHarlan, assumed to be the same Pierce Harlan of the Community of the Wrongly Accused. "It’s all part of a demented rush-to-judgment mentality that pervades law enforcement. It elevates generalized concerns about safety over liberty and even life, and it assumes criminality based on race, color, and especially gender. Disgusting."

"Those who gave us VAWA and the Duluth model are culpable for this, and no one should let them forget it" said Dean Esmay, Operations Manager at A Voice for Men. "It’s them who gave us the police training that make them auto-presume guilt on men any time there’s a domestic situation."


Die von Pierce Harlan angesprochene Intersektionalität mehrerer Faktoren von Diskriminierung (Hautfarbe, ethnische Herkunft, Zugehörigkeit zum männlichen Geschlecht) gehört zu den zentralen Erkenntnissen, die von der Männerrechtsbewegung immer wieder thematisiert werden. Das von Dean Esmay erwähnte VAWA (Violence Against Women Act) ist ein Gesetz zum Schutz weiblicher Opfer von häuslicher Gewalt; als ähnlich sexistisch betrachtet die Männerbewegung das vergleichbar ausgerichtete Duluth-Modell.

"Not am Mann" heute Thema in Call-In-Radiosendung Life Line

Mein Buch Not am Mann ist heute Abend ab 20 Uhr in der in Linz produzierten Call-In-Radiosendung Life Line Thema. Nachdem ich in einem kurzen Interview unsere Anliegen vorgestellt habe, können die Hörer telefonisch ihre Meinung zum Thema "Männerdiskriminierung und Männerrechtsbewegung" abgeben. Drei Exemplare meines Buches werden unter den Anrufern verlost.

Mittwoch, Februar 26, 2014

Zehn NPD-Anhänger demonstrieren gegen Anne Helm

Das übliche: Im Internet können die Rechten vor Kraft kaum laufen. Sonst wirken sie nicht so stark. Das Foto zeigt allerdings ein Mitglied der Satirepartei DIE PARTEI (hier erkennbarer zu sehen).

Für Amüsement sorgt auf Twitter derzeit auch ein früheres Foto Anne Helms. Das war damals wenigstens noch eine coole feministische Aktion.

Süddeutsche Zeitung: "Häusliche Gewalt gegen Männer noch immer ein Tabu"

Allmählich erreichen wir auch die feministische Presse.

Aufgrund der in dem Artikel geschilderten Problemlage steht seit einiger Zeit schon eine Petition zur Einrichtung und Unterstützung von Männerhäusern online.

Manche in der Männerszene, etwa Professor Gerhard Amendt, halten Männerhäuser nicht für die sinnvollste Lösung bei der Bekämpfung von häuslicher Gewalt. Womöglich ist dies aber ein notwendiger Zwischenschritt zur Ideallösung – so wie der Feminismus vermutlich zunächst den Maskulismus als Gegenstück benötigt, bevor eine ganzheitliche Geschlechterpolitik entstehen kann.

Politikerin fordert: Lehrer sollen Schülern helfen, ihr Geschlecht zu wechseln

Gunnar Schupelius berichtet und kommentiert in der BZ.

Was, wenn sich ein Mann das #bombergate geleistet hätte?

Eines der Blogs der Piratenpartei bringt in der Debatte um Anne Helm das Geschlechterthema zur Sprache:

Sie ist eine erwachsene Frau und erfahrene Antifaschistin der man durchaus zumuten kann, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Wir sollten hier nicht auf diese Ausreden, diesen Exploit hereinfallen der das Geschlechterstereotyp auszunutzen versucht, dass Frauen für "weniger zu Verantwortung befähigt" gehalten werden. Würden man einem Mann so eine Aktion ebenso leicht verzeihen wie manche nun der Bombergate-Piratin alles verzeihen wollen? Ich denke nicht.


Allerdings kann es gut sein, dass Anne Helm mit dem Belügen ihres Parteivorstands die Sache auch für eine Frau überzogen hat. In diesem Vorstand nämlich ist man jetzt stocksauer auf sie.

Umfassender behandelt Christian Schmit heute dieses Thema: Macht der Backlash feministische Aktionen zu Pyrrhussiegen?

Graz: Frauenbeauftragten fehlt der Nachwuchs

Das Auswahlverfahren für eine neue Frauenbeauftragte in Graz wurde von der verantwortlichen Jury abgebrochen:

Priska Pschaid, Referatsleiterin vom Referat für Frauen & Gleichstellung der Stadt Graz, erklärt dazu, dass man "den Ausschreibungstext wie beim letzten Mal" genommen habe. "Aber man muss die Bewerberinnen auch verstehen: Bei so einer hohen Arbeitslosenrate bewerben sich viele für alles." Größtes Manko der Bewerberinnen: Es fehlte der feministische Background und die eingeforderte Arbeit für Frauen war nicht nachweisbar. Die Ausschreibung müsse jetzt nachgeschärft werden, sagt Pschaid, konkreter und stärker auf Frauenarbeit ausgerichtet.


Na na na, Frau Pschaid. Sie werden jetzt doch wohl keine "gläserne Decke" einziehen, durch die die meisten Frauen nicht durchkommen? Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, sämtliche Bewerberinnen seien zu doof für den Job? Was für ein Frauenbild ist das denn!? Das KANN doch nur sexistische Diskriminierung sein, was Sie da machen! #Aufschrei!

Hier findet man den vollständigen Artikel.

USA: Wie Programme gegen die Armut Väter ausgrenzen

Nicht nur für linke Männerrechtler sollte das folgende ein Thema sein:

Based on decades-old stereotypes that single mothers are raising children alone and single dads are "deadbeats," the majority of United States anti-poverty programs almost exclusively serve women and children, said Jacquelyn Boggess, co-director of the Center for Family Policy and Practice, a Wisconsin-based think tank that focuses on supporting low-income parents. The welfare system, as a result, can become a muddled mess of rearranging rather than relieving poverty. Single, non-custodial fathers bear the brunt. But dads don’t suffer alone. Because the poor pull together to support one another, everyone absorbs the pinch.

(...) "Helping women and not men creates huge gender asymmetry, which makes it harder for couples to stay together," said Harvard sociologist Kathryn Edin, author of Doing the Best I Can: Fatherhood in the Inner City. "Men can’t earn enough money to earn a place in the family. They become dispensable."


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Dienstag, Februar 25, 2014

Ricarda Riechert: "Wenn Brüste die Piraten spalten, kann man eigentlich nur Danke sagen"

Seit einigen Monaten spreche ich über radikale Strömungen innerhalb der Piratenpartei. Dafür bekam ich Kritik, Häme, böse Emails und landete auf einer Hassliste. Immer wieder wurde gesagt "Ist doch nicht so schlimm" oder "Die meinen es nur gut." Gut gemeint ist allerdings das Gegenteil von gut gemacht. Als zwei Piratinnen voller Stolz in Dresden ihre Brüste an die Luft hingen, um jemandem zu danken, der im zweiten Weltkrieg durch eine eigentlich unnötige und für den Krieg nicht entscheidenden Bombardierung zehntausenden Menschen das Leben nahm, und als von Piraten Molotowcocktails auf die russische Botschaft flogen, brauchte ich nicht mehr viel diskutieren. Ich brauchte nur noch auf die Aktionen verweisen.


Hier geht es weiter mit einem gelungenen Beitrag, der auch geschlechterpolitisch relevant ist.

Die Piraten sind den aktuellen Umfragen zufolge jetzt übrigens auf ein Prozent an Wählern gefallen. Angesichts der Drei-Prozent-Hürde bei der bevorstehenden Europawahl – einer so niedrigen Hürde, dass die Piraten eigentlich noch Chancen gehabt hätten – ist das ein Debakel. Ricarda Riechert fordert, die Piraten sollten etwas gegen ihre Radikalisierung tun und ihre Partei aufräumen. Aber ob ein kompletter Reboot überhaupt noch möglich ist?

Währenddessen soll die Berliner NPD für morgen eine Kundgebung gegen Anne Helm angemeldet haben, wogegen wiederum die Antifa mobilisiert - nicht ohne gegen "ein revisionistisches und relativierendes Pamphlet" von CDU und SPD zu bolzen, das Anne Helms Aktion kritisiert und insofern von der Antifa offenbar als Solidarisierung mit den Neonazis betrachtet wird.

Homo-Streit zwischen Niggemeier und Matussek eskaliert ein ganz kleines bisschen

Ein Blogger blickt zurück auf die Kontroverse um Homosexualität zwischen Stefan Niggemeier und Matthias Matussek und erklärt, warum er bei der von Matussek gewählten rhetorischen Strategie nicht mehr mitkommt.

Recht harsch im Tonfall gerät auch eine womöglich beginnende Kontroverse zwischen dem Bonner Jura-Professor Christian Hillgruber und dem Journalisten und Blogger Thomas Knüwer zum selben Thema.

TransInterQueer unzufrieden mit 58 Geschlechtsangaben auf Facebook: "Viele Optionen bleiben außen vor"

Die Website Netzpolitik hat mit Faustin Vierrath, einem Mitglied des Vereins TransInterQueer, ein Interview über die neue Vielfalt der Geschlechter bei Facebook geführt. Vierrath ist mit der rigiden Beschränkung auf nur 58 Geschlechter nicht glücklich: Die Liste verschiebe das Problem nur und sei eurozentristisch: "Die Zahl existierender Geschlechter festlegen zu wollen, ist immer willkürlich. Persönlich tippe ich auf gut 7 Milliarden, mit steigender Tendenz."

Vielleicht sollte ich mir den Begriff "Genderama" rechtzeitig gesetzlich schützen lassen.

Wow, das ging flott!

Gestern habe ich hier auf Genderama meine beiden aktuellen Titel zur Situation der Männer in unserer Gesellschaft vorgestellt, nachdem "Sind Frauen bessere Menschen? nun doch schon 13 Jahre auf dem Buckel hat. Und heute ist "Plädoyer für eine linke Männerpolitik" bereits auf Platz 1 unter den Amazon-Bestsellern zur Geschlechterforschung. Ganz herzlichen Dank an alle Leser!

Wer noch zögert: Der erste aus der maskulistischen Blogger-Community hat sich bereits ein Besprechungsexemplar gesichert, dito ein Mitglied des Bundesforums Männer (dort auch von "Not am Mann"). Es wird also bald zum ersten Feedback kommen. So wie das Buch geschrieben ist, gibt es ganz sicher nicht von allen Seiten begeisterte Zustimmung – das wäre bei diesem Thema das erste Mal –, aber höchstwahrscheinlich eine spannende kontroverse Debatte. Und das ist auch gut so: Wenn ich Angst davor hätte anzuecken, würde ich zu anderen Themen schreiben als gerade diesem.

Nachdem wir in der Buchbranche die Mauern gegenüber den Themen Männerdiskriminierung und Männerrechtsbewegung durchbrochen haben, ist mein nächstes Ziel, dasselbe gemeinsam mit euch auch in den etablierten Medien zu schaffen. Was das Thema "Männerdiskriminierung" angeht, bröckelt die Mauer ja schon.

Brite beginnt Kampagne, um vergewaltigten Männern zu helfen

A Bristol campaigner has launched a project to raise awareness of male rape. Dan Farr, who successfully campaigned for a reduction in the city's bus fares, has turned his attentions to a subject he says is too often overlooked.

(...) In a statement on his website, Mr Farr said he was concerned there was a "huge denial that male rape exists", rooted in mistaken beliefs that men could fight off attackers, women could not rape men, and male rape only happened in prison.

His new campaign comes after three high-profile incidents of male rape in the Bristol area over the past year. In that time, Avon and Somerset police investigated a total of 34 cases of rape reported by men – up from 18 in the previous 12-month period. According to charity Mankind, one in 29 men has reported being sexually assaulted and one in 20 has been affected by sexual violence.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Montag, Februar 24, 2014

"Wir sollten diese Schlampe mitten in Dresden aufhängen!!!" – Weiter maßlose Attacken auf Anne Helm

Anne Helm hat im Interview mit der linken Wochenzeitung Jungle World, die dem antideutschen Spektrum zugerechnet wird, gestanden, eine der beiden Teilnehmerinnen der Aktion in Dresden gewesen zu sein, auf die inzwischen mit #bombergate Bezug genommen wird. In dem Interview berichtet Helm auch folgendes:

Ich bekomme zurzeit Drohungen, die von Suizid-Aufrufen, Morddrohungen bis hin zu Vergewaltigungsandrohungen reichen. Da ist eigentlich alles dabei. Es gibt eine Facebook-Seite, auf der unter anderem gefordert wird, ich solle öffentlich in Dresden gehängt werden. Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, hatte sie fast 9000 Likes. Ich habe auch schon einen Anruf bekommen vom Landeskriminalamt Berlin, Abteilung Rechtsextremismus. Die haben mir mitgeteilt, dass sie eine Akte über mich angelegt haben, da ich auf einschlägigen Seiten gelistet werde. Mir ist mitgeteilt worden, dass meine Kontaktdaten auf mehreren Nazi-Seiten veröffentlicht wurden. Auch die Landesgeschäftsstelle der Piraten Berlin ist von Drohanrufen betroffen. Die Bedrohungslage fühlt sich gerade ziemlich konkret an. Ich kann kaum noch Kommunikationswege nutzen. Auf meiner Facebook-Seite habe ich täglich tausend Kommentare, von denen sehr viele aus der Nazi-Richtung kommen. Mein Email-Postfach kann ich auch so gut wie nicht mehr benutzen.


Screenshots dieser Angriffe hat Helm inzwischen online gestellt.

Währenddessen ist Heiko Müller, Landesvorsitzender der Piratenpartei in Rheinland-Pfalz, aus der Piratenpartei ausgetreten, weil er die Partei mittlerweile auf einem Kurs sieht, "bis nur noch genehme Piraten mit totalitär linkem Weltbild existieren". Über Helms Aktion äußert er sich verärgert:

"Sechs Jahre Politik und Arsch aufreißen, damit unbedarfte "KünstlerInnen" mal fünf Minuten Fame haben", also im Rampenlicht stehen. "Ohne mich."


Die Rhein-Zeitung berichtet.

MiGAZIN: "Wir leben in einer vaterlosen Gesellschaft"

Die Kinder von uns werden in den Kitas und Grundschulen 99 % von Erzieherinnen und Lehrerinnen unterrichtet, erzogen und betreut. Jedoch brauchen wir für die Erziehung und Betreuung unbedingt auch Väter. Eine Erziehung und Bildung ohne Väter ist eine Erziehung und Bildung auf nur einem Bein – dass das nicht gut gehen kann, wissen wir alle. Wir müssen die vielen Väter mit ins Boot holen. Gerade die Jungen brauchen ihre Väter als Vorbilder. Wir wollen, dass die Väter und Männer mehr mitwirken, in allen gesellschaftlichen Bereichen, deshalb gründeten wir eine Vätergruppe. Wir treffen uns jede Woche. Wir reden über alle Themen, die im Leben eines Menschen eine Rolle spielen.


Das MiGAZIN porträtiert den Psychologen Kazim Erdogan.

Standard: "Wir leben in weiblich dominierter Erziehungswelt"

Der Standard hat den Erziehungswissenschaftler Josef Christian Aigner im Interview.

Mutter wollte sich rächen – 29jähriger wegen Missbrauchs angeklagt

Die Augsburger Allgemeine berichtet.

"Ich brauche Männerrechte, weil ..."

Ein Fundstück aus dem Internet.

"Not am Mann" und "Plädoyer für eine linke Männerpolitik" erschienen

In den vergangenen Tagen sind zwei neue männerpolitische Bücher von mir erschienen: Not am Mann mit dem Untertitel "Sexismus gegen Männer" sowie Plädoyer für eine linke Männerpolitik. Beide Bücher bringen auf den aktuellsten Stand, von welchen Problemen Männer betroffen sind und wie die Männerrechtsbewegung diese Probleme angeht.

Wenn sich "Multiplikatoren", also vor allem Journalisten und Rezensenten, unter den Lesern dieses Genderama-Beitrags befinden, die eines dieser Bücher ihren Lesern vorstellen möchten, dann senden Sie wegen eines Presseexemplars bitte eine Mail an Cagliostro3@hotmail.com. Ich kümmere mich dann darum.

Einige zentrale Fragen im Zusammenhang mit diesen Büchern hat mir schon Sidney Davenport gestellt.

Davenport: Zwei Bücher gleichzeitig zum selben Thema? Ist das nicht ein bisschen übertrieben?

Hoffmann: Die beiden Bücher sind auf der Grundlage desselben Originalmanuskripts entstanden, "Plädoyer für eine linke Männerpolitik". Schon im Vorwort meines Buches "Sind Frauen bessere Menschen?", das die deutsche Männerrechtsbewegung mitbegründete, hatte ich ja erläutert, "dass es sich die Männerbewegung nicht leisten kann, in irgendeiner Hinsicht konservativ oder gar 'reaktionär' zu sein." Ich fand, es war an der Zeit, etwas gründlicher auszuformulieren, was das konkret bedeutet. Als Verlag erschien mir das Gütersloher Verlagshaus sehr passend. Dort begeisterte man sich auch schnell für mein Buch, fand mein Manuskript aber zu umfangreich und das Männerthema zu wichtig, um nur linke Leser darauf aufmerksam zu machen. Von diesen Argumenten war ich einerseits schnell zu überzeugen: Ich veröffentliche schließlich auch in konservativ-bürgerlichen Magazinen und arbeite auch mit Männerrechtlern aus diesem Lager erfolgreich zusammen. Und was den Umfang angeht, glaube ich, dass einem größeren Erfolg von "Sind Frauen bessere Menschen?" auch entgegenstand, dass das Buch einen Wälzer von 600 Seiten darstellte. Andererseits wollte ich meine ursprüngliche Vision nicht einfach aufgeben. Also handelte ich einen Deal aus, den es meines Wissens so noch nie gegeben hat: Zeitgleich mit "Not am Mann", das sich an eine breite Leserschaft richtet, erscheint "Plädoyer für eine linke Männerpolitik" als ungeschnittene Originalfassung im Eigenverlag – mit 416 statt 255 Seiten deutlich dicker, aber zum selben Preis. Dieses Buch ist für alle gedacht, die sich besonders für eine linke Perspektive interessieren oder sich tiefgehender mit dem Thema beschäftigen möchten. Passenderweise ist es mein fünfzigstes Buch: ein schönes Jubiläum.

Davenport: Worum genau geht es in den beiden Büchern?

Hoffmann: Um die zentralen männerpolitischen Themen: also etwa Sexismus gegen Männer, die vielen Facetten der Männerdiskriminierung, die Folgen der Jungenkrise, den Mann als ökonomischen Verlierer, die verschwiegenen Opfer häuslicher und sexueller Gewalt, die oft übersehenen Menschenrechtsverletzungen speziell gegen Männer und die Diffamierung von NGOs und Aktivisten, die sich für Männer engagieren. Als Gaststars treten auf: MANNdat und AGENS, das Bundesforum Männer und der radikale Rand der Männerszene, Hinrich Rosenbrock und Thomas Gesterkamp, der radikale Feminismus repräsentiert etwa durch Alice Schwarzer, Femen und die Aufschrei-Kampagne sowie natürlich ich selbst. Außerdem werde ich die Frage beantworten, ob Feminismus jemals cool sein kann.

Davenport: Äh ... war das eben nicht die bizarrste Aneinanderreihung von Links, die es auf Genderama je gegeben hat?

Hoffmann: Ich wollte immer schon mal einen Musical-Blogbeitrag schreiben. Um die Anarchistin Emma Goldman zu zitieren: If I can't dance to it, it's not my revolution.

Davenport: Was findet man denn in "Plädoyer für eine linke Männerpolitik", das man nicht auch in "Not am Mann" findet?

Hoffmann: Zunächst habe ich jedes Kapitel von "Plädoyer für eine linke Männerpolitik" für "Not am Mann" gekürzt. Außerdem enthält "Plädoyer für eine linke Männerpolitik" vier zusätzliche Kapitel:

* Warum eine linke Männerpolitik notwendig ist

* Auch Zuwanderer verdienen gute Männerpolitik

* Warum auch Schwulenrechte Männerrechte sind (einen Auszug aus diesem Kapitel habe ich anlässlich der ersten maskulistischen Blogparade leicht erweitert vorab veröffentlicht)

* Was haben linke Männer (und Frauen) gegen den Feminismus?

Darüber hinaus enthält "Plädoyer für eine linke Männerpolitik" einen Anhang, der MANNdat, AGENS und die zentralen Blogs und Websites der deutschen Männerrechtsbewegung und ihres Umfelds vorstellt.


Davenport: Warum erschien dir gerade das Gütersloher Verlagshaus so gut für dieses Buch geeignet?

Hoffmann: Das Gütersloher Verlagshaus, ein Teil der Verlagsgruppe Random House (Bertelsmann), ist ein linker Verlag mit christlichem Hintergrund und wurde mir von Dr. Matthias Stiehler empfohlen, der dort mit seinem eigenen Buch Väterlos beste Erfahrungen gemacht hat. Der Wikipedia zufolge legt das Gütersloher Verlagshaus mit zahlreichen renommierten Autoren "den Schwerpunkt (...) auf engagierte Analysen, provozierende Thesen und Debattenbücher". Eine CICERO-Titelgeschichte über das in diesem Verlag erschienene Buch "Bin ich denn reaktionär? Bekenntnisse eines Altlinken" habe ich auf Genderama ausführlich vorgestellt. Dieses Buch kritisiert so wie ich selbst aus linker Perspektive den Fanatismus einiger linker Dogmatiker und ihrer Netzwerke in den Medien, die auch der Männerbewegung das Leben schwer machen. Vergangenes Jahr veröffentlichte das Gütersloher Verlagshaus auch ein Buch über die legalisierte Genitalverstümmelung als "Sündenfall des Rechtsstaats". Man schreckt dort also vor konfliktträchtigen Themen nicht gerade zurück, sondern ist innerhalb des linken Sektors erfrischend liberal aufgestellt.

Davenport: Kritiker könnten nun natürlich einwenden, diese zwei unterschiedlichen Titel stehen für deine generelle Schizophrenie in politischen Fragen: einmal links und ein anderes Mal links mit christlich-liberalem Hintergrund.

Hoffmann: Ja, das könnten sie.

Davenport: Gibt es sonst noch Werbespots, die du bei dieser Gelegenheit einfügen möchtest?

Hoffmann: Ich möchte bei dieser Gelegenheit ganz herzlich der Agentur Libelli danken und sie weiterempfehlen, die mich bei der Produktion von "Plädoyer für eine linke Männerpolitik" im Eigenverlag sehr professionell und superfreundlich unterstützt hat. Eine ihrer Mitarbeiterinnen (das Team der Agentur besteht nur aus Frauen), die Printdesignerin Tatjana Meletzky, schrieb mir übrigens zu meinem Buch:

Dein "Plädoyer" konnte ich beim Drucksetzen nur teilweise lesen, steht aber nun ganz oben auf meiner Zu-Lesen-Liste, weil es mich sehr anspricht und, so wie ich es sehe, vielfach besser ist als jede Doktorarbeit, die ich bisher lesen "durfte". :-) Mach weiter so!


Ähnliche Reaktionen habe ich von mehreren anderen Frauen erhalten, denen ich das Manuskript meiner Bücher gezeigt habe – niemand aus der Männerbewegung, sondern alle aus der Buchbranche: zwei Cheflektorinnen renommierter Verlage (nicht aus dem Gütersloher Verlagshaus) und eine Agentin. Es ist in dieser Branche immer noch nicht leicht, die Mauern aus Ignoranz und politisch korrekter Zensur zu durchbrechen, aber es ist inzwischen immerhin möglich, wenn die eigenen Argumente stark genug sind.

"Sind Frauen bessere Menschen?" ist ja ebenfalls bei den verschiedensten Leserinnen gut angekommen. Schließlich richten sich meine Bücher an beide Geschlechter: an aufgeklärte Männer und Frauen, die andere Interessen als das Weiterführen des Geschlechterkrieges und ständiges Einprügeln auf Männer haben. Eher wenig dürften radikale Feministinnen und Feministen mit meinen Büchern anfangen können, genauso wenig radikale Maskulisten, die etwas, was auch Frauen gefällt, niemals gut finden können. Na gut, und bei der ARD gewinne ich vermutlich auch nicht viele Fans ...


Davenport: Ist es nicht ein bisschen phantasielos, mit "Not am Mann" einfach die Schlagzeile der "Zeit"-Titelgeschichte zum Männerthema zu übernehmen?

Hoffmann: (grummelt ) Als vor zwei Monaten dieser "Zeit"-Artikel erschienen ist, war der Titel für mein Buch längst eingetütet und stand so auch im Netz. Witzigerweise war das der erste mögliche Titel, der mir zu meinem Buch in den Kopf gekommen war. Er erschien mir dann allerdings als zu trivial und zu negativ, deshalb veranstaltete ich mit ein paar Leuten auf Facebook ein Brainstorm für einen kreativeren Titel. Darunter waren zwar einige sehr einfallsreiche Ergebnisse, aber in den Beratungen des Verlags mit Lektorat, Marketing, Presse, Buchhandelsvertretern und schließlich sogar der Verlagsspitze von Random House über Titel und Cover entschied man sich schließlich doch für "Not am Mann". Letzten Endes trifft das den Inhalt meines Buches am besten – ein Inhalt, der in meinem Verlag übrigens schon zu intensiven Diskussionen geführt haben soll.

Davenport: In den letzten Wochen ist es ja nicht nur bei der Titelgeschichte der "Zeit" geblieben. Ausgerechnet wenige Wochen vor dem Erscheinen deines Buches über Sexismus gegen Männer wurde eine Meinungsumfrage veröffentlicht, der zufolge 72 Prozent finden, in der Sexismus-Diskussion kämen die Männer zu kurz. Die "Bild am Sonntag" veröffentlicht eine Titelgeschichte zur Männerdiskriminierung. Gleichzeitig berichten unsere Medien von Tag zu Tag kritischer über Femen, und Alice Schwarzer wird nach dem Auffliegen ihres Steuerbetrugs demontiert. Das kannst du doch deiner Großmutter erzählen, dass das alles Zufälle sind!

Hoffmann: Ich stehe mit der Kommandozentrale der patriarchalen Weltverschwörung natürlich in engem Kontakt. Wir wissen schon, an welchen Strippen wir zu ziehen haben. Mua-ha-ha-ha. (lacht so diabolisch, wie es nur ein Männerrechtler kann)

Davenport: Dieses Interview hier gerät stellenweise sehr verspielt und ironisch. Hast du keine Angst, dass die Leser dieses Beitrags deine neuen Bücher nicht ernst nehmen könnten?

Hoffmann: Ich bin mir sehr sicher, dass sich dieses Problem von selbst erledigt.

Davenport: Im Klappentext des Buches "Not am Mann" heißt es:

Meine zentrale These lautet: Ein Mensch, der diskriminiert wird, zum Opfer wird oder aus anderen Gründen leidet, verdient Zuwendung und Unterstützung – unabhängig von seinem Geschlecht. Wünschenswert und notwendig wäre es, Benachteiligungen, soziale Problemlagen und Menschenrechtsverletzungen in Bezug auf beide Geschlechter zu erforschen, herauszufinden, was die möglicherweise vielfältigen Ursachen dafür sind und realistische Lösungsstrategien zu entwickeln, die dann in einer gerechten Politik zur Anwendung kommen. Sinnvoll wäre ein integraler Antisexismus, also die Bekämpfung von Sexismus gegen beide Geschlechter statt gegen Frauenfeindlichkeit allein. Es geht nicht darum, Männer statt Frauen zu unterstützen, also schlicht die feministischen Fehler bei Männern zu wiederholen, sondern Männern wie Frauen zu ihrem Recht zu verhelfen.


Diese Formulierungen kommen einem durch einen anderen Männerrechtler bekannt vor – hast du hier ein kleines Plagiat begangen?


Hoffmann: Natürlich nicht. Das Originalmanuskript, aus dem auch "Not am Mann" hervorgegangen ist, ist mit der engagierten Unterstützung eines anderen linken Maskulisten entstanden, der anonym bleiben möchte, um mit den radikaleren Vertretern seines Umfelds keine Schwierigkeiten zu bekommen. Die Dämonisierung der Männerbewegung läuft in diesem Spektrum ja leider noch auf Hochtouren. Bei dieser Gelegenheit noch einmal ganz herzlichen Dank an meinen Unterstützer!

Davenport: Du hast manchmal die Gewohnheit, deine Leser zu überrumpeln und völlig unerwartet irgendwelche Kaninchen aus dem Zylinder zu ziehen. Muss man außer mit diesen beiden Büchern mit weiteren Überraschungen rechnen?

Hoffmann: Selbstverständlich nicht. Der Zylinder ist jetzt leer, schau. Dieser Ärmel auch und der da auch. Also wo soll da bitte ein weiteres Kaninchen herkommen?

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Universität Harvard: Feministin fordert, Freiheit der Wissenschaft aufzugeben

An der bekannten amerikanischen Elite-Universität Harvard wurde dieser Tage gefordert, keine Veröffentlichungen von Forschungsergebnissen und wissenschaftlichen Texten mehr zuzulassen, die der feministischen Lehre widersprechen:

Harvard University feminist student writing in the campus newspaper The Crimson recently posited this:

"If our university community opposes racism, sexism, and heterosexism, why should we put up with research that counters our goals simply in the name of 'academic freedom'"?

The column was titled "The Doctrine of Academic Freedom – Let’s Give Up On Academic Freedom in Favor of Justice."

Its author, senior Sandra Y.L. Korn, a joint history of science and studies of women, gender and sexuality major, called for the end of academic freedom and in its place "a more rigorous standard: one of ‘academic justice.’"


An die Stelle des wissenschaftlichen Versuches, die Wahrheit über unsere Welt herauszufinden, ist zumindest im Kopf dieser Autorin also ihr Konzept von "Gerechtigkeit" getreten. Man fragt sich, ob es bei einer Einzelstimme bleiben wird. Und was genau man studiert haben muss, um überhaupt auf solche Ideen zu kommen.

Namibia: Männer leiden leise

Tsumeb — Deputy Police Commissioner William Peter says despite the recent spate of acts of violence against women, some women also abuse their men who continue to suffer in silence.

"Men are afraid of stepping forward, because they feel it is unheard of and very embarrassing, no one would take an abused man seriously. Men need to change, we need to change the way we treat our women and children," said Peter. He said in most cultures men are perceived as strong and invulnerable, therefore if a man reports that he is the victim of physical abuse at the hands of a woman society tends to be unsympathetic and will ridicule and even laugh at such male victims. "I know of many men in our community that are being abused."


Hier geht es weiter.

Sonntag, Februar 23, 2014

Na endlich: Landesvorstand Berlin der Piratenpartei spricht Klartext

Endlich hat auch der Berliner Landesvorstand der Piraten, also die Unterstützergruppe um Anne Helm, eine Erklärung veröffentlicht, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt und die Dinge wieder geraderückt. Die beiden wichtigsten Punkte:

* Alles ist nur die Schuld der CDU, die Neonazis auf Anne Helm hetzt.

* Dass es sich bei der auf den #bombergate-Fotos gezeigten Femen-Piratin überhaupt um Anne Helm handelt, ist eine reine Mutmaßung!! Außerdem ist es übelst gemein, dass diese Fotos von Anne Helms nacktem Oberkörper immer wieder von der Presse abgedruckt werden.

(Man hätte hinzufügen können, dass es extrem sexistisch ist, Femen-Aktivistinnen immer wieder halbnackt zu zeigen.)

Die Erklärung endet mit dem nachvollziehbaren Fazit:

Wir fordern die CDU Neukölln auf, ihre Hetzaktivitäten umgehend einzustellen und sich öffentlich zu entschuldigen. Außerdem müssen die dafür Verantwortlichen die politischen Konsequenzen aus ihren Handlungen ziehen.


Wie gut, dass man sich eine Woche Zeit für diesen Text genommen und nicht übereilt irgendeinen unausgegorenen Schwachsinn herausgehauen hat. Wenn man die Piraten jetzt nicht endlich wieder ernst nimmt, weiß ich auch nicht mehr weiter.

Dass eine Gruppe, die so brillant, ja fast auf Stefanowitsch-Niveau, argumentieren kann, bei den Piraten zügig das Ruder übernommen hat, wundert jetzt niemanden mehr. Undenkbar, dass sich denen irgendjemand in der Partei in den Weg stellt oder sie einfach nur auslacht.

Unverständlich bleibt es vor diesem Hintergrund, warum die zweite an der Femen-Piraten-Antifa-Aktion in Dresden beteiligte Piratin ihre Kandidatur als Berliner Landesvorsitzende inzwischen zurückgezogen hat.

junge welt: "Umnachtete des Tages: Berliner Studenten"

Der neue Furor, der von den Universitäten ausgeht und sich anschickt, das Land zu verheeren, dünkt sich links. Eine merkwürdige Verkehrung des Begriffs, denn das, was da marschiert und krakeelt, ist die Gegenaufklärung.


Die junge welt kommentiert den nur vermeintlich linken Furor der Political-Correctness- und Genderfraktion an der Berliner Humboldt-Universität, über den auch Genderama kürzlich berichtete.

Im Piratensumpf

Wie bekamen Antideutsche, Antifa und radikale Feministinnen die Piratenpartei in den Griff? Ich kann es mangels eigener Einblicke nicht verifizieren, aber wenn das hier stimmt, ist es eine überzeugende Erklärung.

USA: Student mit "Sexfalle" zu Spitzeldiensten erpresst

Spiegel-Online berichtet derzeit über einen Kadetten an einer US-Militärakademie, der von Mitarbeitern des Office of Special Investigations (OSI) erpreßt wurde. Der Mann hatte im Internet mit einer 13jährigen geflirtet, konnte aber glaubhaft machen, dass diese ihm vorgeschwindelt hatte, bereits erwachsen zu sein. Dennoch wurde er vom OSI dazu gezwungen, seine Mitstudenten an der Air Force Academy im US-Bundesstaat Colorado auszuspionieren. Dabei ging es aber nicht um die Abwehr von Terrorismus oder dergleichen, sondern um viel schlimmere Gefahren:

DeRitos erster Auftrag lautet: in Erfahrung bringen, wo Studenten Partys feiern, wer kifft, wer mit wem schläft. So könne er, der sündige Student, fortan einen Beitrag dazu leisten, Drogenmissbrauch und sexuelle Übergriffe zu verhindern. Er könne helfen, die Akademie "zu einem besseren Ort" zu machen.


Laut Spiegel-Online unterhält das OSI ein ganzes Netzwerk von Sexspitzeln an der betreffenden Militärakademie:

Als im vergangenen Dezember weitere Kadetten von den zweifelhaften Praktiken des OSI berichten, schwenkt die Air Force Academy um und verteidigt das Spitzelnetzwerk: "Das Programm ist auf Informanten angewiesen, weil kriminelle Machenschaften sonst im Verborgenen blieben", schreibt die Universität in einer offiziellen Mitteilung.


Dabei versteht das OSI unter "kriminellen Machenschaften" offenbar vor allem sexuelle Aktivitäten männlicher Studenten.

Debatte um sexuelle Übergriffe an US-Hochschulen: Administratorin schlägt vor, Studenten schon bei Anschuldigung herauszuwerfen

But for some in attendance, including Amanda Childress, Sexual Assault Awareness Program coordinator at Dartmouth College, campus policies aren't going far enough to protect students. "Why could we not expel a student based on an allegation?" Childress asked at the panel, before noting that while 2 to 8 percent of accusations are unfounded (but not necessarily intentionally false), 90 to 95 percent are unreported, committed by repeat offenders, and intentional. "It seems to me that we value fair and equitable processes more than we value the safety of our students. And higher education is not a right. Safety is a right. Higher education is a privilege."


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Die Community of the Wrongly Accused kommentiert:

Childress's comment is the apotheosis of a chilling, and hateful, feminist philosophy that has flourished in recent years: when it comes to alleged sex offenses, we can assume guilt based on statistics -- since wrongful accusations supposedly rarely happen, concern about wrongful accusations, and about due process for the presumptively innocent, are not at all that important. We've recently seen that same twisted logic in feminist articles about Woody Allen where guilt was assumed based on an accusation, but the fact is, we see it all the time. All persons of good will need to speak out against this corrosive, unjust mindset.


Siehe zum selben Thema die aktuellen Artikel Sex, Booze and Feminism sowie "My son was falsely accused of rape".

Studie: Homophobe sterben früher

Queer.de berichtet über eine neue US-Untersuchung. Allerdings weist der Artikel auch auf folgendes hin:

Erst vor wenigen Tagen hatte Hatzenbuehler eine ähnliche Studie in einem anderen Fachmagazin veröffentlicht, in der er nachwies, dass Homosexuelle in homophoben Regionen durchschnittlich zwölf Jahre früher sterben als Schwule und Lesben, die in Gegenden mit wenig Vorurteilen leben (...). Auch hier wurden vermehrt Herz-Kreislauf-Erkrankungen – wahrscheinlich aufgrund von hohem Stress – gemessen, aber auch viel höhere Raten an Mord und Selbstmord.


Was uns zu der interessanten Frage führt, inwiefern die Männerfeindlichkeit in unserer Gesellschaft zu einem Stresslevel beiträgt, das für die kürzere Lebenserwartung von Männern mit verantwortlich ist.

Samstag, Februar 22, 2014

Anne Helm in Partystimmung

Man macht sich zuviele Gedanken, Anne Helm ist in bester Laune.

Attacken auf Anne Helm nehmen beängstigende Züge an

Manche Gegner von radikalen Feministinnen haben auch nicht mehr alle Latten am Zaun.

Ich verfolge seit einiger Zeit auf Twitter das #bombergate der Piratenpartei. Immer wieder tauchen dabei Meldungen auf, dass es aus der rechten Ecke gegen Anne Helm & Co. schon mehrere Gewaltdrohungen gebe. Inzwischen wurde eine kleine Sammlung online gestellt, zu der auch ältere Nachrichten an Julia Schramm gehören.

Natürlich können das alles Fakes sein; im Internet kann alles mögliche gefaked worden sein. Aber nach allem, was ich hinter der Bühne so mitbekomme, zweifle ich nicht wirklich an der Echtheit solcher Texte – zumal ich, wenn es etwa um Hassattacken auf Birgit Kelle geht, auch nicht erst mal annehme, dass das bestimmt alles Fakes sind.

Wie schrieb Felix Werdermann gestern doch beim Freitag:

Die Aktivistin mit dem Dankes-Slogan sei die Piratin Anne Helm. (...) Laut Berliner Kurier bestreitet sie zwar, dass sie die abgebildete Person sei. Sie selbst ist derzeit per Telefon nicht zu erreichen. Und auch auf ihrem Twitter-Profil findet sich keine Stellungnahme – obwohl seit Tagen diskutiert wird.


Ehrlich nicht? Das ist aber frech. Da ist also eine 27 Jahre junge Frau, die sich bei einer Aktion, die in erster Linie Neonazis provozieren sollte, komplett überhebt. Daraufhin wird sie in mehreren Zeitungen angeprangert, deutschlandweit zum Hassobjekt, auf Twitter seit Tagen pausenlos niedergemacht, es gibt eine eigene Facebookseite Stadtverbot für Anne Helm und inzwischen mehrere Websites, die diese Frau in derselben Pose wie in Dresden vor anderen historischen Gewaltschauplätzen zeigen, aber diesmal mit Slogans wie "Thanks Enola Gay", "Thanks Osama Bin Laden, "Thanks Agent Orange" und "Thanks Adolf Eichmann" auf dem Oberkörper.

Ja, verdammt noch mal, wenn ich diese Frau wäre, würde ich auch weder twittern noch ans Telefon gehen. Am Ende wäre da noch ein Knallfrosch vom "Freitag" dran.

Allmählich könnten die Leute sich auch mal wieder einkriegen.

Ein gelungenes, informatives und sachliches Gespräch über diese Debatte kann man sich als Podcast bei Andi Popp anhören. Aber das Gespräch ist auch ziemlich lang und putscht einen natürlich nicht so auf wie die diversen Hasstiraden.

Lesermail (der Präsident des Deutschen Arbeitgeber Verbandes antwortet)

Auf die heute morgen auf Genderama veröffentlichte Lesermail habe ich inzwischen die folgende Antwort von Peter Schmidt, dem Päsidenten des Deutschen Arbeitgeber Verbandes erhalten, die ich (um einige einleitende Worte und ein kleines Missverständnis gekürzt) gerne ebenfalls hier veröffentliche:

Es gibt in Deutschland Verbände, die Tarifpartner sind und solche, die Lobbyisten sind - in unserem Fall sind wir Lobbyisten. Hätte der Schreiber die Prinzipien des Verbandes gelesen, hätte sich ihm schnell der Unterschied erschlossen. Wir sind Heimathafen für all diejenigen Unternehmer, die ein freiheitliches Weltbild verfolgen, jede Form von Staatsbevormundung und Planwirtschaft ablehnen. Das mag all denen nicht gefallen, die eher links-grün verortet sind. Kein Problem.

Der Verband wurde ursprünglich 1948 von dem Schulbuchverleger Klett gegründet; es gab zu dieser Zeit keine Rechtschreibreform, auf die der Schreiber abhebt.

Der BDA ist, wie der Name es sagt, die Bundesvereinigung, also ein Dachverband, dem sich andere Verbände anschließen können, aber nicht müssen. Wir haben uns nicht angeschlossen.

Wer unsere Webseite "durchforstet", wird schnell sehen, dass es bei uns nicht die geringste Neigung zu rechten oder linken Extremen oder irgendwelchen kruden Welt-Interpretations-Gedanken gibt. Wir lehnen rechte und linke Ideologien gleichermaßen ab und zeigen dies, denke ich, auch sehr deutlich. Wir kamen auch auf das Thema "Quote" nicht, weil wir "Männerrechtler" sind – wir lehnen jede Quote aus Gründen einer freiheitlichen Weltsicht ab.

Man mag mit Einschätzungen, die in Intro-Artikeln auf unserer Webseite stehen, einverstanden sein oder nicht – sie sind in jedem Fall Ausdruck einer demokratischen Diskussionskultur.

Ich würde mich freuen, wenn zumindest Sie persönlich sich durch einen intensiveren Blick auf unsere Webseite davon überzeugen, dass wir alles andere als "suspekt" sind. Wir sind nur, wie alles, was der Freiheit den Vorrang vor Gleichheit gibt, in einer kleinen Nische.

Erzählmirnix gibt eine Blockempfehlung (Comic)

Hier.

Lesermail (Arbeitgeberverband)

Mein Leser "Bud" schreibt mir zu einem Beitrag, den ich gestern als Beispiel gezielter Lobbyarbeit verlinkt hatte:

Dieser "Deutscher Arbeitgeber Verband e.V." kommt mir ein wenig suspekt vor.

Zuerst war ich von dem äußerst undiplomatischen Ton in dem verlinkten Artikel überrascht. Der ist völlig untypisch für solche Institutionen, die im wesentlichen Politik betreiben und auch im wesentlichen von Politikern geführt werden. So reden die nicht.

Auch das fehlerhafte Deutsch des Vereinsnamens gibt Anlaß zum Grübeln. "Deutscher Arbeitgeber Verband" – man sollte meinen, so ein Verein besteht schon einige Zeit länger als die Rechtschreibreform. Aber selbst nach der neuen Rechtschreibung ist das leerzeichengetrennte Aneinanderreihen von Substantiven, glaube ich, nicht statthaft. Wenn schon, dann "Arbeitgeberverband" oder mit Bindestrich, aber nicht zwei nebeneinanderstehende Substantive. Ein Verein, der seinen Namen nicht richtig schreiben kann?

Und dann gibt es "den" deutschen Arbeitgeberverband ja gar nicht. Es gibt viele Arbeitgeberverbände.

Wenn man von "dem" Arbeitgeberverband redet, ist das üblicherweise eine eigentlich unzulässige Verkürzung, und man meint die "Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände" (BDA).

Das ist der Verein, der sich massiv für Lohndrückerei und Sklavenarbeit einsetzt. Ab und zu sieht man mal die häßliche Fresse vom Vorsitzenden Dieter Hundt in den Medien, wenn mal wieder gegen Hartzies gehetzt werden soll oder der Untergang der deutschen Wirtschaft prophezeit werden muss, weil jemand "Mindestlohn" gesagt hat. Das sind also üble Gesellen, aber die sind gut etabliert und fest in der politischen Landschaft verankert.

Der Verein mit dem verlinkten Artikel scheint seinen Namen extra mißverständlich gewählt zu haben. Ich glaube, bei dem Hinweis von der Pressetante war vielleicht die Verbesserung des Google-Rankings eher die Motivation als der Sachbeitrag zu einer Diskussion.

Was den Inhalt des Artikels anbelangt, so bin ich da etwas zwiegespalten. Einerseits stellt er die religiös-fanatischen Komponenten vieler pseudsozialer Bewegungen ganz richtig heraus, andererseits werden aber gleich die eigenen Dogmen befördert. Wer den Klimawandel leugnet und die Gefährlichkeit der Gentechnik abstreitet, der bewegt sich auf einer ähnlichen Ebene wie Kreationisten und Feministen. Und dann vergleichen sie noch die Ablehnung von Gentechnik mit Hexenverbrennungen. Das erinnert doch sehr an die Verbindung von Männerrechtlern zu Breivik.

Times of India: Führen härtere Gesetze gegen Vergewaltigungen zu einer Zunahme von Falschbeschuldigungen?

Fears have been expressed that strengthening of the law against sexual offenses after the Nirbhaya case has also led to an increase in false cases. Now, there's some evidence to support this claim. Statistics on the disposal of rape cases in Delhi's trial courts show a sharp increase in the acquittal rate after the infamous December 16, 2012, gang rape.

While in 2012, the acquittal rate in rape cases was 46%, in the first eight months of 2013 (for which exact figures are available) it shot up to 75%. Sources said acquittals remain high this year as well, accounting for around 70% of the cases.

Legal experts say the high acquittal rates are because of a spurt in the number of false rape cases being filed. The observations of judges in acquittal cases also bear this out.


Hier geht es weiter. Ich bin mir sicher, dass sich Bundespräsident Gauck gründlich mit dieser Problematik beschäftigt hat, bevor er den Indern Ratschläge gegeben hat, wie sie in ihrem Land mit dem Problem sexueller Gewalt umgehen sollen ...

Egalitärer Liberalismus als Leitbild für den Maskulismus?

Der Blogger "Rotterdam" beschäftigt sich heute mit der Frage, inwiefern sich der egalitäre Liberalismus für maskulistische und schwulenrechtliche Argumentationen nutzen lässt.

Freitag, Februar 21, 2014

Drei Texte zur Meuterei der Piraten unter Deck

Viele Genderama-Leser haben es durch meine Verlinkungen vermutlich mitbekommen: Die technische Abteilung der Piratenpartei, also vor allem die Gründer und die echte Basis, sind mittlerweile in einen Warnstreik getreten, weil sie die Anfeindungen der Parteilager gegeneinander nicht mehr ertragen haben. Dieser Warnstreik brachte die interne Piratenkommunikation zum Erliegen. (Ein Vorteil der Sache: Die aktuelle Austrittswelle bei den Piraten ist erst mal gestoppt, weil auch das Parteiaustrittsformular offline ist.)

Die Wirtschaftswoche erklärt, wie ernst die Situation der Piratenpartei kurz vor der Europawahl ist:

Viele haben (...) von den Grabenkämpfen und dem Zustand der Partei genug, gleich mehrere hochrangige Piraten haben die Partei verlassen. Der bisherige Landesvorsitzende in Rheinland-Pfalz, Heiko Müller, ist am Mittwoch aus der Partei ausgetreten. Zwei Tage zuvor hatte auch der ehemalige Bundesvorstand Matthias Schrade seinen Austritt bekannt gemacht. Auch Sebastian Nerz, ehemaliger Bundesvorsitzender und bis Ende 2013 Stellvertreter, kehrt der Partei den Rücken. Ex-Bundesvorstand Klaus Peukert war bereits zu Jahresbeginn ausgetreten. (...) Nun reden (...) viele Piraten davon, dass sich ihre Partei zu einer "MLPD 2.0" entwickelt.


Eine wichtige Rolle scheint bei den internen Grabenkämpfen eine politische Gruppierung zu spielen, von der höchstens wenige Einzelpersonen überhaupt noch Mitglieder der Piraten sind. Das wird etwa aus diesem Blogbeitrag deutlich:

Die Nazivergleiche schenke ich euch, die sind nur noch absurd. Weil ich "jemand" statt "jemensch" oder "eins" sage, war ich halt ein "sexistisches Maskuarschloch".


Auch ein Blogbeitrag mit dem hübschen Titel "Der Aufschrei der Leisen" erklärt, welches Kommunikationsverhalten für viele Piraten zunehmend unerträglich wurde:

Irgendwann wurde es dann zu einem: "Was du willst nicht das generische Femininum benutzen? Dann bist du ein Masku!" "Alle Anträge müssen gegendert sein, sonst kann man da auf keinen zustimmen!" "Das heisst nicht jemand, das heisst jemensch!" "Du bist nicht für uns? Dann bist du gegen uns!" "Ich finde mich durch deine offensive Sprache gestört, diese Creepercard ist für dich!" "Du findest die Aktion in Dresden scheisse? NAZI!" "Ihr schaltet die IT kurz ab und arbeitet dann nicht mehr? DAS IST ERPRESSUNG!"

Den Nerds wurden Regeln aufgezwungen die nicht ihre waren und wer sich nicht daran hielt und dazu auch noch offen stand, wurde auf Twitter bloßgestellt, auf schwarze Listen verbannt und solange bedrängt, bis sie die Regeln angenommen haben oder aber gegangen sind. Die Menschen, die mal für freie Netze, Transparenz und Mitsprache kämpfen wollten, fühlen sich mehr und mehr aus der Partei verdrängt. Jetzt schreien sie auf. Das erste mal. Sie werden laut. Meiner Meinung nach: Gottseidank.


Hundertprozentig sicher bin ich mir aber noch nicht, ob die bisherigen Wortführerinnen der Piraten "Masku" oder "Nazi" als das härtere Schimpfwort verwenden.

Gemischte Leserpost

Heute morgen habe ich noch gebloggt, das heute wenig los sei – prompt haben mir mehrere Leser verschiedene Links gemailt.

So weist mich ein Schweizer Leser auf einen Artikel aus der "bz Basel" hin: Geschlechtstypische Erziehung: Warum sollen nur Buben Bagger mögen? Darin wird ein Handbuch vorgestellt, das in Kindertagesstätten, Spielgruppen und Berufsschulen in der deutschen Schweiz Anleitung geben soll, wie man auch Mädchen für Bagger oder Buben für Puppen begeistern kann:

Das Handbuch "Nicos Puppe und Sophies Lastwagen" wurde in den letzten Wochen an rund 2000 Kindertagesstätten, an Spielgruppen und Berufsschulen in der Deutschschweiz verteilt. Ab April leitet das Marie-Meierhofer-Institut für das Kind in verschiedenen Kantonen Workshops, um Mitarbeitern von Kindertagesstätten (Kita) aufzuzeigen, wie sie die Inhalte des Handbuchs in ihrem Berufsalltag umsetzen können. "Die wenigsten Pädagoginnen und Pädagogen möchten Mädchen und Jungen unterschiedlich behandeln", sagt Stefanie Schälin von der Uni Basel. "Trotzdem werden durch unbemerkte und unreflektierte Gewohnheiten und Traditionen Geschlechterstereotype weitergegeben."


Mein Schweizer Leser kommentiert:

Ich habe überhaupt nicht den Eindruck, dass "Geschlechterstereotype" weitergegeben werden, sondern eher, dass sich Buben ganz ohne äusseren Einfluss für anderes interessieren als Mädchen. Kürzlich hab ich im Tram in Basel beobachtet wie eine Kindergärtnerin zwei kleinen Buben, die begeistert von einem vorbeifahrenden Motorrad schwärmten, einen Stoffbär hinsetzte und sagte, der Bär fühle sich einsam und sie sollen sich doch etwas um ihn kümmern. Die Buben ignorierten den Stoffbär und schwärmten weiter von ihrem Motorrad und ich hatte überhaupt nicht den Eindruck, dass das aus fehlendem Mitgefühl für den Stoffbär geschah, sonder eher aus der Einsicht, dass sich dieser Stoffbär nicht einsam fühlen kann.


Eine weitere Mail habe ich von der Pressesprecherin des Deutschen Arbeitgeberverbandes mit dem Link zu einem Artikel und dem Vorschlag "Das wäre doch wieder was für Ihren Blog?" erhalten.

Hm. Ich blogge hier seit Jahren über häusliche Gewalt, und kein einziger Opferschutzverein hat angeboten, sich mit mir zu vernetzen oder mir Links zugesendet. Ich blogge über beruflich ausgebeutete Männer; keine Gewerkschaft hat sich je bei mir gemeldet. Auch kein Obdachlosenverband, keine Plattform für Missbrauchsopfer, keine Schwuleninitiative. Das Bundesforum Männer macht sowieso einen Riesenbogen um alle Männeraktivisten, die den Heiligen Feminismus kritisieren, ob diese Leute sich seit Jahren jene Arbeit machen, die man vom Bundesforum erwarten dürfte oder nicht. Aber ich verlinke ein einziges Mal ein Statement des Arbeitgeberpräsidenten, und schon bin ich im Verteiler. Kann es sein, dass es einen GRUND dafür gibt, dass manche Gruppierungen und manche Menschen auf dem freien Markt erfolgreicher sind als andere?

Und schließlich macht mich ein Leser auf ein ARD-Interview mit Josephine Witt aufmerksam. (Sie erinnern sich? Femen, Kölner Dom, Weihnachtsmesse, Altar, "Ich bin Gott"?). Mein Leser kommentiert:

Also wie schafft man es in diesem Land, Medienaufmerksamkeit von den öffentlich-rechtlichen Sendern zu bekommen? Ganz einfach: Man oder eher frau springt barbusig & mit "I am god"-Sprüchen beschmiert auf den Altar des Kölner Doms, während des weihnachtlichen Festhochamts und zum 80sten Geburtstag des Kardinals, der die Messe hält. Ohne feministischen Hintergrund – so vermute ich – wäre sie sofort in einer geschlossenen Psychiatrie gelandet. Aber als Feministin ist das ja alles was anderes. Als solche wird man von denen eingeladen, die Andersdenkende des falschen Geschlechts mit Breivik in Verbindung bringen wollten. Ich glaub, Herr Kachelmann hatte Recht: Fuck the ARD!

Job-Ranking: Diesen Berufen vertrauen die Deutschen

Nanu? TV-Moderatoren und vor allem Journalisten ziemlich weit unten auf der Liste? Wie konnte das nur passieren?

Hilfe, unsere Lehrer machen unsere Kinder schwul!

Auf Facebook bin ich ja mit Linken ebenso vernetzt wie mit Konservativen. Mit einiger Faszination bekomme ich mit, dass es im konservativen Lager seit einigen Tagen offenkundig echte und in keiner Weise gespielt wirkende höchste Empörung über einen in Schulen zur Verteilung anstehenden Fragebogen gibt, der Kindern angeblich "Heterosexualität austreiben" solle. Wegen solcher Reaktionen bin ich irgendwann dazu übergegangen, unter die meisten satirischen Beiträge auf Genderama sicherheitshalber das Label "Satire" zu setzen. Ich kann mir die aktuelle Empörungswelle nur dadurch erklären, dass sich die betreffenden Personen kein einziges Mal wirklich intensiver mit dem Thema Homosexualität und der Situation von Homosexuellen beschäftigt haben, weshalb sie das kritisierte Schriftstück völlig naiv als ernstgemeinten Fragebogen verstehen. Es war und ist mir eigentlich immer noch zu dumm, hierzu den Erklärbär zu spielen – dankenswerterweise hat mir Gay West diese Aufgabe abgenommen.

Jungen brauchen männliche Ansprache

Diese Resonanz hat die Verantwortlichen des Präventionsrates und Bürgermeister Bernd Hachmann positiv überrascht: Mehr als 320 junge Mütter und auch viele Väter aus dem Lübbecker Land hörten sich in der voll besetzten Aula des Rahdener Gymnasiums den Vortrag der Erziehungswissenschaftlerin Bianka Reichardt zum Thema "Jungs sind klasse, wenn man sie versteht ... und Männer auch" an. Mit diesem Ansturm habe niemand gerechnet, freute sich Dr. Wolfgang Adam vom Präventionsrat.


Hier geht es weiter.

Bombergate und Barbie-Feminismus

Nicht viel los heute morgen. Nur in der taz gibt es zwei Artikel, die ich erwähnenswert finde. Der eine ist eine ausführliche Darstellung der aktuellen Vorgänge bei den Piraten, der andere eine Replik auf die Kritik des Freitag am "Barbie-Feminismus". Unter anderem mit diesem Absatz:

Die Idee, dass Feministinnen nur rumheulen, keinen Sex haben, passiv und dämlich sind, ist nicht neu. Sie gründet unter anderem in dem schlichten Fehlschluss, dass Menschen, die Probleme anprangern, sich ausschließlich als Opfer sehen.


Nur wenn Männerrechtler das tun, dann huldigen sie selbstverständlich einer "Opferideologie" ...

Bemerkenswert ist auch der letzte Absatz dieses Artikels.

Donnerstag, Februar 20, 2014

Wirtschaftsexpertin: "Das Gequengel nach einer Frauenquote ist beschämend"‏

Immer mehr Frauen beklagen in den Medien ihre angebliche Unterdrückung. Die Lektüre dieser Proteste ist beschämend.


In der "Wirtschaftswoche" erklärt die Dozentin für Finanzthemen Susanne Kablitz, warum sie es "gelinde gesagt zum Würgen" findet, "wenn Frauen sich nur einseitig bereichern wollen."

Alice Schwarzer: Fördergelder sogar von der Krupp-Stiftung

Es ist erstaunlich, was im Bayenturm aka FrauenMediaTurm alles an Fördermitteln zum Einsatz kam. Auch von der Krupp-Stiftung gab es einen ordentlichen Schluck aus der Förderpulle. Immerhin 250.000 Euro wurden 2003 bewilligt, wie uns vom Vorstand der Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung bestätigt wurde. Ein Blick auf Alfried Krupp von Bohlen und Halbach zeigt eine bewegte Geschichte im Nationalsozialismus auf.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Selbsttötung Roland Rehmets heute Titelgeschichte der Hamburger Morgenpost

Heute Morgen hatte der Suizid des Väterrechtlers Roland Rehmet, der selbst ein ausgegrenzter Vater war, die Titelseite der Hamburger Morgenpost. Den dazugehörigen Artikel findet man inzwischen hier online.

Piratenpartei verstrickt in Bomber-Harris-Skandal von Femen

Der Berliner Kurier berichtet:

"Bombergate", so wird der Skandal um die Neuköllner BVV-Abgeordnete Anne Helm genannt. Diese hatte in Dresden zum 69. Jahrestag der alliierten Bombenangriffe auf Dresden mit blanker Brust dem britischen Befehlshaber Arthur Harris "gedankt" – und so auf menschenverachtende Weise zehntausende Opfer verhöhnt. Der KURIER hatte sie trotz Vermummung enttarnt und die Geschichte öffentlich gemacht. Und seitdem toben heftige Diskussionen innerhalb der Piraten über die Frau, die sogar auf Listenplatz 5 zur Europawahl steht. Unklar ist, ob sie diesen behält oder womöglich, wie viele fordern, aus der Partei ausgeschlossen wird.


Ich kannte Anne Helm bislang nur, weil sie meine Lieblingssynchronsprecherin ist. (Helm spricht unter anderem die Brooke Davis in "One Tree Hill" und die Mary Crawley in "Downton Abbey".) Mir war auch bekannt, dass sie in der Piratenpartei aktiv ist; ihr Auftritt bei der Hanfparade 2012 etwa steht auf Youtube. Dass sie jetzt in ein Spektrum zwischen radikalem Feminismus, Antideutschen und Antifa abgerutscht sein soll, ist tragisch. Glaubt man dem Berliner Kurier, lässt das "Bombergate" die Piratenpartei in Berlin noch weiter abstürzen. Sowohl piratenintern als auch von anderen Parteien hagelt es so viel Kritik, dass sich, wie der Berliner Kurier formuliert, die Nackt-Piratin warm anziehen müsse. Sogar Femen selbst habe sich von Helms Auftritt inzwischen distanziert. Wobei Helm sich bislang um eine klare Erklärung gewunden habe, ob sie die Bomber-Harris-Feministin war oder nicht:

Viele Piraten hatten von Helm gefordert, dass sie sich zu ihrer Beteiligung bei dem Skandal äußert. Gestern Nachmittag veröffentlichte sie dann ein politisches Statement. Statt eines klaren "Ja" oder "Nein" verhedderte sie sich allerdings in einem historischen Exkurs. Laut Piraten-Bundesvorstand sieht sich Anne Helm derzeit "massiven Anfeindungen aus dem rechten Spektrum ausgesetzt".


Damit ist das #bombergate, wie es mittlerweile auf Twitter bezeichnet wird, aber noch nicht zuende: Auch die andere an diesem Skandal beteiligte Femen-Nacktivistin soll eine Piratin sein - und Genderama-Leser könnten sie aus früheren Beiträgen dieses Blogs kennen:

Ihr wahrer Name ist Mercedes Reichstein (22). Piraten-Mitglied und Kandidatin für den Berliner Landesvorstand. Sie warf im Februar laut Polizei "fackelähnliche Gegenstände" auf die russische Botschaft!


Der Berliner Kurier berichtet weiter:

Selbst liberale Piraten schütteln ungläubig den Kopf über die unhaltbaren Zustände, treten wie Enno Lenze aus oder distanzieren sich von der Partei. Kein Wunder, scheint doch selbst Beratern des Bundesvorstands wie Julia Schramm jedes Taktgefühl verloren gegangen zu sein. Sie twitterte zum "Bombergate": "Sauerkraut, Kartoffelbrei – Bomber Harris, Feuer frei". Eine geschmacklose Provokation, die in anderen demokratischen Parteien wohl ein Parteiausschlussverfahren zur Folge hätte. Bei den Piraten heißt es von der Pressestelle: "Wir beobachten die Entwicklung sehr genau".


In einer heute veröffentlichten Erklärung des Landesvorstandes Niedersachsen der Piratenpartei distanziert sich dieser erfreulicherweise nicht nur von der Bomber-Harris-Aktion, sondern auch von anderen unguten Entwicklungen, die auf Genderama Thema waren:

Wir bekennen uns zu einem gleichberechtigten Miteinander aller Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht oder sexuellen Vorlieben. Wir sind uns natürlich bewusst, dass diese Gleichberechtigung noch nicht erreicht ist. Aber auch diese Auseinandersetzung bedarf des gegenseitigen Respekts und darf nicht in Drohungen, Nachstellungen, schwarzen Listen oder Internet-Prangern enden.


Vielleicht ist der aktuelle Skandal der Tropfen, der das Fass endlich zum Überlaufen bringt, und der den Piraten klar macht, dass sie deutlich besser fuhren, bevor sie Feministinnen und andere Radikale ans Ruder gelassen hatten. Allerdings scheint die kritisierte Fraktion innerhalb der Piratenpartei hochaktive Unterstützer zu haben:

Nächste Eskalationsstufe. Auftritt Schramm, Höfinghoff und Freunde. Feixend und johlend mit bekannten Parolen haut man in die von Helm geschlagene Kerbe, nennt es Twitterdemo. Kritik daran führt dazu, dass man zum Eichmann-Fan und Nazi gemacht wird. Wenn man das wird, weil man das Sterben Tausender Zivilisten nicht gutheisst und schon gar nicht das eklige Abfeiern darauf, dann bin ich wohl so einer. Einige Leute haben Screenshots gesammelt, Anzeigen würden mich nicht wirklich verwundern, gegen Anne Helm ist bereits mindestens eine gestellt worden. Der Account von Schramm ging dann auch schnell in den geschützten Modus. Pietätlosigkeiten die potentiell noch weitergingen, waren also nicht mehr nachvollziehbar.


Der hier von mir zitierte Blogger "Matze" berichtet weiter über seine Wahrnehmung der in diesem Lager vorherrschenden Stimmung:

Kurz: Stellt euch nicht so an, es ging nur gegen Nazis, war unvermeidbar und voll schön. Werft Bomben, macht Deutschland zu Ackerland. Parolen, die ich bei 16jährigen peinlich finden würde, sind für politisch agierende Menschen und die zugehörige Partei untragbar. Da wird doch sicher der Bundesvorstand reagieren.

Nein. Der wird krank, seine bessere Hälfte verteidigt dann Schramm, grob gesagt so: "Die Julia ist töfte und ein guter Freund, das ist schon ok so". Als dann mal was vom BuVo kommt, mittlerweile sind einige besonnene, vernünftige Personen ausgetreten, haben dies vor oder haben zumindestens angekündigt, für die Europawahl #keinenHandschlag zu tun, meldet sich der BuVo endlich.

Und berichtet an sich nur, dass Helm bedroht wird und dass das nicht geht und man zu ihr steht. Natürlich geht das nicht, keine Frage (wenn es stimmt, mittlerweile weiß man ja nicht mehr, wem man was glauben kann). Aber natürlich ist das einfach plumpes Derailing. Das mit dem Mollie in Berlin ist dann nur noch ein weiterer Tropfen, der ja fast schon untergeht. Aber gut, der Vollständigkeit halber: War nur symbolisch. Wichtige Geste. Vielleicht etwas übers Ziel. Sowas las man u.A. dazu.

Wir haben also mehrere politisch aktive Personen (auf Listen, in Fraktion …) innerhalb einer Partei, die nicht nur ungestraft, sondern mit Unterstützung vom Bundesvorstand lügen, Bombardements feiern und fordern und deren Kritiker, wie so gerne und oft, einfach schnell und laut als Nazis diffamiert werden. Einige zugehörige Piraten, wie z.B. Delius, freuen sich offen über Austritte von Personen, diese wären dann ja eh keine echten Piraten. Im Ernst? Die ganzen Leute, die austreten, waren nie Piraten? Diejenigen, die sofort Nazi schreien und Tote feiern schon? Ok. Dann waren Piraten immer anders, als ich dachte.

Zum Glück formiert sich auch Widerstand (ok, in Berlin, verständlicherweise eher still, da würde ich auch Sorge haben, zum Mobbingopfer zu werden) innerhalb der Partei. Was der noch retten kann und wie, ist eine interessante Frage.

Was haben wir also letztendlich?

Ein absolutes Desaster.


Das kann man wohl sagen: Inzwischen haben sich in der Piratenpartei fünf Landesverbände gegen den Bundesvorstand gestellt.

Gewalttätige Frauen – ein gesellschaftliches Tabu (Video)

Der ORF beschäftigte sich diese Woche mit weiblichen Gewalttätern und den Versuchen, hier mit einem Anti-Gewalt-Training entgegenzuwirken. (Leider sind auch in diesem Beitrag Männer natürlich viel schlimmer, Frauen immer noch hauptsächlich Opfer usw. - alles andere wäre für unsere Leitmedien wohl ein zu heftiger Wechsel der gewohnten Sicht.) Vertiefend zu diesem Thema empfehle ich mein Interview mit dem Anti-Gewalt-Berater Burkhard Oelemann.

Großbritannien: Kluft zwischen Selbsttötungen von Männern und von Frauen so groß wie nie zuvor

The male suicide rate in the UK was 3½ times that of women in 2012, the highest ratio between the sexes in more than 30 years, official figures show. The data was published as the University of Bristol and the Samaritans announced the launch of a project to investigate the impact of the internet on those with suicidal thoughts amid growing concerns about its effect on vulnerable people.


Der Guardian berichtet.

Der Freitag warnt vor Rechten wie Alice Schwarzer

Auf der Titelseite ihrer aktuellen Ausgabe warnt die linke Wochenzeitung Der Freitag vor den "Rechtsdenkern" beziehungsweise "der Rückkehr des Reaktionären". Abgebildet ist neben Thilo Sarrazin, Peter Sloterdijk, Matthias Matussek, Birgit Kelle und Henryk Broder auch Alice Schwarzer.

Während der Artikel selbst noch nicht online steht, hieß es gestern in der Reklamerundmail, die Freitag-Herausgeber Jakob Augstein vor jeder neuen Ausgabe verschicken lässt:

Haben Sie es schon gemerkt? In Deutschland gibt es eine Revolution. In diesem Fall leider keine gute Nachricht. Denn sie ist schleichend und fällt deshalb auch nicht so richtig auf: die Rückkehr des reaktionären Denkens. Es dringen Gedanken und Argumentationsfiguren in die Mitte der Gesellschaft vor, die sich noch vor kurzer Zeit am rechten Rand herumgedrückt haben. Aber lesen Sie selbst, was unser Autor Axel Brüggemann in seiner klugen Titelgeschichte dazu schreibt.


Ich hatte auf Genderama immer wieder darauf hingewiesen, dass Alice Schwarzer seit über zehn Jahren nicht mehr zum linken, sondern zum rechten Lager gerechnet wird. Inzwischen betrachtet die Linke Schwarzer offenbar nur noch als Ballast und möchte sich so deutlich von ihr distanzieren wie irgend möglich. Pikant ist natürlich, dass Publizisten wie Andreas Kemper, Thomas Gesterkamp und Hinrich Rosenbrock, die das Etiketts "rechts" sehr großzügig an Menschen vergeben, die Schwarzers radikalen Feminismus kritisieren, mit einer Vernetzung mit Schwarzer durch Interviews und Artikel keinerlei Probleme haben. Da erfolgt so mancher Steinwurf aus dem Glashaus heraus ...

Bascha Mika übernimmt Frankfurter Rundschau

Die Radikalfeministin Bascha Mika, vormals Chefredakteurin der taz, gehört ab dem 1. April dieses Jahres zur Chefredaktion der Frankfurter Rundschau. Nur falls sich demnächst jemand wundert, dass in diesem Blatt immer seltsamere Artikel erscheinen ...

Debatte in Berlin: "Sexistische" Werbung, "Verbotsorgie", "Zensur"?

Harald Martenstein sah in den Verbotsplänen des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg Parallelen zu den Taliban. Am Donnerstag ist das Verbot von sexistischer Werbung erneut Thema im BVV-Ausschuss. Die CDU spricht von Zensur. Sie ist damit nicht allein.


Hier geht es weiter; Gay West kommentiert.

Mittwoch, Februar 19, 2014

Berliner Romanautor legt Erzählung über sexuellen Missbrauch durch Mutter vor

Vor einigen Monaten hatte ich auf Genderama das Buch "Unberührbar" vorgestellt, das der Berliner Schriftsteller Gunnar Kunz über die Beschneidung eines Jungen verfasst hatte. Diese Erzählung stellte eine Vorabveröffentlichung eines geplanten Bandes mit mehreren Kurzgeschichten über die männliche Lebenswirklichkeit dar. Jetzt ist eine weitere Geschichte daraus vorabveröffentlicht worden: Diesmal geht es um Kindesmissbrauch durch die Mutter. Die Erzählung "Komm her, sagt Mama" ist wieder als Print on Demand bei Amazon für 3,54 Euro und als E-Book für 0,99 Euro bei Neobooks, Amazon und vielen weiteren Anbietern erhältlich.

Sexuellen Missbrauch durch die eigene Mutter aus der Sicht des betroffenen Jungen zu erzählen ist noch einmal diffiziler als das Thema "Beschneidung" zu behandeln; allzu leicht könnte man sich verheben. Um so beeindruckender ist, wie Kunz die Behandlung dieses Themas in aufwühlenden Schilderungen gelungen ist: Mit einer starken Sprache erzeugt er ebenso starke Bilder, und er versteht es, die Perspektive des Jungen und seine inneren Vorgänge plastisch zu machen. Dabei beschränkt sich Kunz nicht auf die bedrückenden Missbrauchszenen, sondern stellt ebenso eindringlich die Folgen dieser Taten dar und die Versuche des Jungen, damit umzugehen. Wobei es eine große Rolle spielt, dass in einem System, das wie automatisch das Böse den Männern und das Gute den Frauen zuordnet, ein Missbrauch durch die eigene Mutter Dritten kaum zu vermitteln ist.

"Wir brauchen keine Mini-Alice-Schwarzer"

Heinz Polak, Chef der Werbeagentur Polak and Friends in Salzburg, vertritt den Standpunkt, Sex sells. In Salzburg gibt es die Watchgroup, die gegen Sexismus in der Werbung vorgeht. "Ein gewisser Frauentyp wird Model, ein anderer Frauentyp arbeitet für eine solche Watchgroup", so Polak.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Justizminister reformiert Adoptionsrecht für Schwule und Lesben

Vor einem Jahr hat das Verfassungsgericht ein erweitertes Adoptionsrecht für homosexuelle Paare gefordert. Justizminister Maas will eine Reform schnell umsetzen. Die Union blockiert aber eine völlige rechtliche Gleichstellung.


Die Tagesschau berichtet.

Ebenfalls zur Debatte um Homosexualität erschien heute ein lesenswerter Beitrag auf den Seiten des Schwulenblogs Gay West, das diesmal einen Artikel von Claudia Roth zerpflückt.

Autoren für Gemeinschaftsblog zu Geschlechterthemen gesucht

Christian Schmidt sucht für das Blog Geschlechterallerlei, das sich gerade in der Gründungsphase befindet, nach Autoren:

Wenn man 5 Autoren hätte, dann könnten sie sich jeweils auf einen bestimmten Tage des Monats festlegen, auf den sie auf jeden Fall einen Artikel einstellen (und wenn sie wollen noch weitere Tage, an denen sie es vielleicht machen) dann hätte man jede Woche einen Artikel, ohne das es für den Einzelnen viel Arbeit ist. Wer Interesse daran hat, der schreibe bitte einen Kommentar. Wenn genug Interessenten vorhanden sind, dann kann das Projekt starten.


Die Idee zu diesem Projekt entstand gestern in einem Kommentarstrang unter einem Blogbeitrag bei Erzählmirnix. Bemerkenswert ist, dass mehrere Teilnehmer der Debatte von Anfang an erklärten, wie erfrischend es wäre, auch Feministinnen (oder andere Frauen) mit an Bord zu haben, während man gleichzeitig skeptisch war, auf entsprechende Resonanz zu stoßen:

Christian: Es könnte vielleicht auch etwas sein, wo gemäßigte Feministinnen und gemäßigte Maskulisten beiderseits posten, aber das ist wohl zuviel des Optimismus.


tom174: so ein zusammenkommen.. echt eine traumvorstellung. Robin, onyx, wie siehts aus? auf dem blog dann wirklich unterschiedliche sichtweisen, undogmatisch von allen seiten?


graublau: Onyx und Robin, Ihr habt bereits eigene Blogs, wäre das für Euch nicht ein Abstieg, plötzlich mit anderen ein Blog zu teilen? Rexi, was ist denn mit Dir? Hättest Du nicht Lust?


(Ich persönlich fände Maren reizvoll: eine Bloggerin, die sowohl witzig als auch provokativ formulieren kann.)

Die Skepsis der zitierten Blogger ist indes nur allzu verständlich. Während (gemäßigte) Männerrechtler immer wieder versucht haben, andere Stimmen zu integrieren und Heterogenität zuzulassen, findet von feministischer Seite vor allem Ab- und Ausgrenzung statt. Entsprechende Antworten ließen so auch diesmal nicht lange auf sich warten.

Generell beginnen Feministinnen sich dann für ein Projekt zu interessieren, sobald es erfolgreich zu werden scheint (siehe etwa die Wikipedia oder die Piratenpartei), um sich dann zu beklagen, dass es ein reines Männerprojekt sei, das Frauen ausgrenze – gefolgt von Forderungen, dass es von jetzt ab gefälligst nach dem Kopf der Feministinnen gehen solle. Vielleicht sollte man einen Link auf diesen Genderama-Beitrag aufbewahren, um jederzeit klarstellen zu können, das dieses Angebot am Mitwirken bei "Geschlechterallerlei" von Anfang an auf dem Tisch lag.

Warum der Riesenwirbel um Pussy Riot?

Wenn sich Rudi Cerne während der Olympia-Direktübertragung nachdenklich ans Ohr fasst, um den Worten, die sein Produzent ihm gerade eben aus dem Off in den Kopfhörer flüstert, zu lauschen, wissen eingefleischte Zuschauer: Es ist etwas wichtiges passiert! Ist Angela Merkel nun etwa auch über die Edathy-Affäre gestolpert und zurückgetreten? Oder wurde Sigmar Gabriel dabei erwischt, wie er sich konspirativ über das Internet rosarote Schmalzkringel bestellt hat? Nichts von alledem. Rudi Cerne verkündete dem schockierten Publikum vielmehr, dass "Mitglieder der russischen Punkband Pussy Riot" in Sotschi von der Polizei verhaftet wurden. Mehrfach wurde in den nächsten vier Stunden die Live-Übertragung unterbrochen, um über diesen Vorfall zu berichten. Dann waren die "Aktivistinnen" wieder frei und inszenierten sich bestens gelaunt mit bunten Sturmhauben bekleidet vor der versammelten Weltpresse. In den meisten Online-Ablegern der großen Zeitungen war die Festnahme das Topthema des Tages. Was haben die deutschen Medien eigentlich an diesen "Aktivistinnen" gefressen, dass sie ihnen eine derartige Bedeutung beimessen?


Das linke Blog Nachdenkseiten berichtet.

"Nano" berichtet über Manipulation der Wikipedia

Gegen Ende der gestern ausgestrahlten Folge des Wissenschaftsmagazins "Nano" gab es einen gelungenen Beitrag über die Manipulation der Wikipedia durch Unternehmen und Ideologen.

(Die Männerrechtsbewegung hat bis heute Probleme mit feministischen Ideologinnen, die Einträge der Online-Enzyklopädie in ihrem Sinne umschreiben und dabei teils auch Unterstützung aus dem Wikimedia-Management erhalten.)

Dienstag, Februar 18, 2014

Vergewaltigung vorgetäuscht, um Blaumachen zu vertuschen

Alexandra Westover's harrowing tale of a rush hour assault on the side of a Florida turnpike was a hoax, Palm Beach County Sheriff says. The 21-year-old Boca Raton woman reportedly needed an excuse to explain why she didn't show up at her job.


Hier geht es weiter. Irgendwann erstelle ich mal eine Genderama-Top-Ten der abgefahrensten Gründe, warum Frauen das Vortäuschen einer Vergewaltigung für sinnvoll halten.

Baden-Württemberg will Schulfach "Biologie" abschaffen – im Sinne der Gender-Ideologie?

"Stuttgart in der Hand der Gender-Ideologen" hat heute die Wirtschaftswoche einen Artikel über die Abschaffung des Schulfachs Biologie überschrieben. In dem Beitrag heißt es:

Im Stuttgarter Kultusministerium wird offensichtlich der Versuch unternommen, an den Schulen die Voraussetzungen zu schaffen, um einer Ideologie mit einem bestimmten Menschenbild den Weg zu ebnen. Diese Ideologie ist die so genannte Gender-Theorie. Sie wird in mannigfaltigen Varianten in den so genannten Gender Studies an Universitäten unterrichtet.

(...) Der körperliche Unterschied zwischen den Geschlechtern wird von den meisten Gender-Forschern für weitgehend bedeutungslos gehalten. Radikale Vertreter wie Judith Butler schaffen es sogar, ihn ganz unter ihrem Denkgebäude zu begraben. Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht überraschend, dass in Gender-Publikationen vor allem ein Gegner aufs Korn genommen wird: die Naturwissenschaften und im Besonderen die Biologie. Kein Vorwurf wiegt für einen Gender-Forscher schwerer als der des "Biologismus". Auf die angegriffenen Biologen selbst (und auf die meisten anderen Menschen mit durchschnittlicher biologisch-naturwissenschaftlicher Allgemeinbildung) wirkt das befremdlich. Aber es ist doch verständlich, denn die Gender-Theorie vom sozial konstruierten Geschlecht passt hinten und vorne nicht zu den Erkenntnissen der Biologie.

(...) Die Diskurstaktik der Gender-Theoretiker ist üblicherweise, die Biologie zu dem zu erklären, was sie selbst sind: eine Ideologie. Das Mittel dazu ist die so genannte "Naturwissenschaftsforschung", durch die die Forschungserkenntnisse der Biologie "dekonstruiert" werden. Die Biologie wird da als eine von männlichem Machtwillen geprägte Disziplin dargestellt, deren Ansinnen es sei, die patriarchalische Geschlechterordnung zu untermauern.


Hier findet man den vollständigen Artikel von Ferdinand Knauß.

Mit meinem Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" angefangen, habe ich immer wieder untersucht, wie eine letztlich nur marginale Gruppe von Ideologen es geschafft hat, ihr Verständnis von Realität der Gesamtgesellschaft immer weiter aufzudrücken. Da werden Lügen wie "Frauen verdienen bei gleicher Leistung 23 Prozent weniger" so lange wiederholt, bis sie die meisten für eine Binsenwahrheit halten. An Universitäten werden ideologische Konstrukte als Wissenschaft und zum Beispiel die klassische Physik als sexistische Phantasie alter Männer ausgegeben. Eine Online-Enzyklopädie wie die Wikipedia wird von Dogmatikerinnen unter Dauerkontrolle gehalten, und was der feministischen Weltanschauung widerspricht, wird sofort gelöscht. Mittlerweile ist man also am Schulunterricht angelangt. Irgendwann können die Menschen gar nicht mehr anders denken als innerhalb der feministisch vorgegebenen Raster. Viele sind ja jetzt schon soweit.

Britische Regierung vergibt 500.000 Pfund, um vergewaltigten Männern zu helfen

Wenn man andere Länder betrachtet, merkt man regelmäßig, wie sehr Deutschland geschlechterpolitisch hinter dem Mond lebt. Während man hierzulande selbst innerhalb der Genderstudien, dem Bundesforum Männer oder anderen Institutionen, die sich eigentlich um dieses Thema kümmern müssten, kaum über die Männer spricht, die Opfer von sexueller Gewalt werden, vergibt die britische Regierung jetzt 500.000 Pfund, um das Schweigen zu brechen und männlichen Opfern von Vergewaltigungen zu helfen. Der linke Männerrechtler Ally Fogg ist ähnlich begeistert wie ich selbst:

Today's announcement by the Ministry of Justice of a new fund for male victims of rape and sexual violence is hugely significant.

The significance is not in the sum of money. While £500,000 is more than welcome, and will make a huge difference to the funded organisations and their clients, nobody would pretend it can do more than scrape at the scale of a problem which impacts an estimated 72,000 new adult victims every year and untold numbers of children. Nor does the significance lie in acknowledgement of the problem - charities have previously been funded for limited work with male victims, and in the light of historic sex abuse scandals in the Roman Catholic church and social service care homes, no one can plead ignorance as to the extent of horrors involved.

The significance is not even in the campaigning victory of charities like Survivors Manchester, who have fought persistently against the flagrant injustice of male victims being explicitly excluded from funds set up to provide care and support to victims of rape and abuse - although that achievement should not be overlooked. The historic significance of today's announcement is that it marks the first time that a British government of any stripe has ringfenced any quantity of victim support funding specifically to help men and boys. It may only be half a million quid, but it is a priceless milestone.

Although male victims make up a significant minority of cases of child sex abuse and of adult sexual, domestic and relationship violence, their specific needs and circumstances are often pushed so far to the margins of debate and policy that they all but disappear. In mainstream political and media narratives, the terms sexual violence and relationship violence are taken to be synonymous with the phrase 'violence against women and girls.'

This has consequences for male victims which go far beyond access to funding and resources. The voices and views of male victims are often excluded from debates about the investigation and prosecution of sexual crimes, despite considerable evidence to show there are specific and complex issues around men's and boys' willingness to report and testify. Debates around cultures of victim-blaming often focus exclusively on women's supposed behaviour or appearance, almost never on men's sexuality, despite extensive evidence that male victims, just like female victims, are commonly assumed to have been 'asking for it.'

(...) Perhaps the strongest argument for reserved funding for male victims is that if government won't help victims, nobody will. Charities working specifically with male victims tend to be desperately under-funded, the sad truth is that they are not considered the most sympathetic causes. Social psychologists have found that both genders, but especially men, are more likely to give to women in need than to men, which is generally attributed to socialised notions of chivalry. If ever you wanted an example of the feminist dictum that patriarchy hurts men too, it is right here.

Perhaps things are slowly changing. Similar points were made for many years about funding for research into male-specific cancers, but in recent years initiatives like Movember and Men United have brought glimmers of light to the gloom. Alongside the new funding, the Ministry of Justice have thrown their weight behind the survivors' charities social media campaign, #BreakTheSilence. Further support has come from the cast of Hollyoaks, which is currently running a sensitively-handled storyline of male rape. It is perhaps this gradual, public unlocking of the issue which, more than anything, can bring hope to survivors.


Nachrichten wie diese wecken Hoffnung, dass es einmal auch in Deutschland so weit sein wird, wenn die Männerrechtsbewegung bei diesen Themen nicht locker lässt. Thomas Gesterkamp, Hinrich Rosenbrock, Ilse Lenz, Ralf Homann, Alice Schwarzer und Andreas Kemper mögen uns dämonisieren und mit rechtsextremen Massenmördern in Verbindung bringen, so sehr sie wollen. Feministische Dogmatiker mögen uns massenhaft auf Twitter spamblocken, um uns zum Schweigen zu bringen, und die #Aufschrei-Mädels mögen in Interviews krakeelen, dass nur Sexismus zu Lasten von Frauen zu zählen habe, wofür unsere Medien sie mit Preisen ehren. Die Wikipedia mag radikalfeministisch redigiert werden bis zum Exzess. Talkshows mögen uns und unsere Themen weiter so ausgrenzen wie in den letzten 15 Jahren. Aber steter Tropfen höhlt auch diesen Stein. Irgendwann müssen sich die Leute, die für den Sexismus in unserer Geschlechterpolitik verantwortlich sind, die Frage stellen lassen, warum wir hinter anderen Ländern dermaßen hinterherhinken. Und sie werden keine gute Antwort darauf haben.

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