Ricarda Riechert: "Wenn Brüste die Piraten spalten, kann man eigentlich nur Danke sagen"
Seit einigen Monaten spreche ich über radikale Strömungen innerhalb der Piratenpartei. Dafür bekam ich Kritik, Häme, böse Emails und landete auf einer Hassliste. Immer wieder wurde gesagt "Ist doch nicht so schlimm" oder "Die meinen es nur gut." Gut gemeint ist allerdings das Gegenteil von gut gemacht. Als zwei Piratinnen voller Stolz in Dresden ihre Brüste an die Luft hingen, um jemandem zu danken, der im zweiten Weltkrieg durch eine eigentlich unnötige und für den Krieg nicht entscheidenden Bombardierung zehntausenden Menschen das Leben nahm, und als von Piraten Molotowcocktails auf die russische Botschaft flogen, brauchte ich nicht mehr viel diskutieren. Ich brauchte nur noch auf die Aktionen verweisen.
Hier geht es weiter mit einem gelungenen Beitrag, der auch geschlechterpolitisch relevant ist.
Die Piraten sind den aktuellen Umfragen zufolge jetzt übrigens auf ein Prozent an Wählern gefallen. Angesichts der Drei-Prozent-Hürde bei der bevorstehenden Europawahl – einer so niedrigen Hürde, dass die Piraten eigentlich noch Chancen gehabt hätten – ist das ein Debakel. Ricarda Riechert fordert, die Piraten sollten etwas gegen ihre Radikalisierung tun und ihre Partei aufräumen. Aber ob ein kompletter Reboot überhaupt noch möglich ist?
Währenddessen soll die Berliner NPD für morgen eine Kundgebung gegen Anne Helm angemeldet haben, wogegen wiederum die Antifa mobilisiert - nicht ohne gegen "ein revisionistisches und relativierendes Pamphlet" von CDU und SPD zu bolzen, das Anne Helms Aktion kritisiert und insofern von der Antifa offenbar als Solidarisierung mit den Neonazis betrachtet wird.
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